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Ital Reding der Altere um 1370 vermutlich in Sattel 6 Februar 1447 in Arth war Schwyzer Landammann Heerfuhrer der Schwyzer Truppen im Alten Zurichkrieg und gilt als Hauptverantwortlicher fur die Bluttat von Greifensee am 28 Mai 1444 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ital Reding in Chroniken und Dichtung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenItal Reding stammte aus einer angesehenen Schwyzer Familie Wie sein Vater Hektor Reding ubernahm auch er das Amt des Schwyzer Landammanns und stand in dieser Funktion an die dreissig Jahre von 1411 1428 und 1432 1445 dem Lande Schwyz vor Seit 1411 war er wiederholt Tagsatzungsgesandter von Schwyz und ubernahm verschiedentlich Vermittlungsrollen in eidgenossischen Angelegenheiten Am Konzil von Konstanz nahm er als eidgenossischer Gesandter teil Es gelang Reding von Konig Sigismund verschiedene Vorteile fur das Land Schwyz zu erwirken Er konnte so den Herrschaftsbereich des Alten Landes Schwyz erheblich erweitern 1415 erwirkte er von Sigismund die Blutgerichtsbarkeit in Schwyz Einsiedeln der March SZ und im Bezirk Kussnacht 1424 erwarb er ohne Wissen des Abtes das Schirmprivileg uber das Kloster Einsiedeln nbsp Mord von Greifensee 1444 Darstellung aus der Tschachtlanchronik 1470Im Streit um die Erbschaft des Grafen Friedrich VII von Toggenburg hatte er eine geschicktere Hand als sein Zurcher Gegenspieler Burgermeister Rudolf Stussi der ebenfalls versuchte sein Herrschaftsgebiet zu erweitern Als der Graf von Toggenburg 1436 kinderlos verstarb vermochte Schwyz zusammen mit Glarus dessen Erbe anzutreten Zurich reagierte darauf 1438 mit einer Getreidesperre gegen Schwyz und Glarus Da eine eidgenossische Vermittlung scheiterte musste sich Schwyz wie alle Innerschweizer seit Jahrzehnten vermehrt im Aargau und im Elsass eindecken Reding erhielt aber einen Grund Zurich im Reich anzuschwarzen und militarisch anzugreifen Im Gefecht am Etzel Mai 1439 fugte er den Zurchern eine Niederlage zu Das war der Beginn des Alten Zurichkrieges der bis 1450 andauern sollte Im Jahr 1440 eroberte Reding mit Unterstutzung der ubrigen Truppen der Eidgenossen plundernd die Zurcher Landschaft sodass Stussi die Niederlage eingestehen musste und die Lebensmittelsperre aufhob Im Gegenzug gaben die Schwyzer einen Grossteil der besetzten Gebiete zuruck Der Frieden hielt nicht lange Als Zurich sich mit dem deutschen Konig Friedrich III absprach und ein Bundnis mit den Habsburgern einging eskalierte der Konflikt erneut Erneut drangen eidgenossische Truppen ins Zurchergebiet vor erneut kam es zu einer Niederlage Zurichs Nach erfolglosen Friedensverhandlungen in Baden fielen Innerschweizer Heerhaufen unter Ital Reding abermals in das Stadtzurcher Hinterland ein Am 1 Mai 1444 erreichten sie das Stadtchen Greifensee und begannen mit der Belagerung 1 Die Zurcher Besatzung unter der Fuhrung von Hauptmann Wildhans von Breitenlandenberg musste am 27 Mai 1444 kapitulieren 62 Mann wurden am 28 Mai 1444 von den siegreichen Innerschweizern auf der Blutmatte in Nanikon im Schnellverfahren hingerichtet Das Massaker in Konflikten zwischen Eidgenossenschaft noch nie Dagewesenes 2 ging als Mord von Greifensee in die Geschichte ein Ob die Bluttat von Greifensee mit dem Rucktritt Redings von seinem Amt als Schwyzer Landammann im Jahr 1445 zusammenhangt bleibt Spekulation 1446 trat Reding als Alt Ammann noch einmal auf als er beim Schiedsgericht in Kaiserstuhl die Klage der Eidgenossen gegen Osterreich besiegelte Reding starb 1447 Im gleichen Jahr wurde sein Sohn Ital Reding der Jungere zum Schwyzer Ammann ernannt und blieb es bis 1464 Ital Reding in Chroniken und Dichtung BearbeitenWelche Rolle Reding bei dem Gemetzel von Greifensee spielte war schon in zeitgenossischen Quellen umstritten Der Schwyzer Chronist Hans Frund der eine ausfuhrliche Beschreibung der Belagerung hinterliess widmete der Hinrichtung nur wenige Zeilen und erwahnte Reding uberhaupt nicht 3 In der Chronik des Zurcher Gerold Edlibach wird Reding eine entscheidende Rolle zugesprochen Von ihm sei der Befehl ausgegangen alle ausser den in Schwyz geborenen Ueli Kupferschmid mit dem Schwert hinzurichten 4 Auch in der nichtzurcherischen Eidgenossischen Chronik von Werner Schodoler entstanden zu Beginn des 16 Jahrhunderts wird Reding durchaus eine harte Haltung zugesprochen In der Luzerner Bilderchronik des Diebold Schilling wird von Reding behauptet dass er die Hinrichtung selber ausfuhren werde falls der Scharfrichter sie nicht vornehmen sollte 5 Theodor von Liebenau konnte allerdings in zwei Briefen von Augenzeugen nachweisen dass die Hinrichtung keineswegs Redings alleiniger Entschluss war sondern von allen Vertretern aller beteiligten Orte beschlossen wurde 6 Die Vorgange von Greifensee wurden wiederholt auch literarisch verarbeitet Im historischen Roman Der Freihof von Aarau 1823 schildert Heinrich Zschokke die Ereignisse und Zusammenhange der Zerstorung von Greifensee aus Sicht seines Protagonisten Ritter Marquard von Baldegg Zschokke lasst Reding als unbarmherzigen Racher auftreten der Teufel hat den Itelhans Ital Reding durstig gemacht nach der armen Leute Blut 7 Gottfried Keller flocht den Mord von Greifensee in seine Salomon Landolt gewidmete Erzahlung Der Landvogt von Greifensee 1878 ein und erwahnt dabei die starre Unbarmherzigkeit der Mehrheit und ihres Fuhrers Itel Reding 8 Ital Redings Schicksal stellte Albrecht Emch in seinem Kleintheaterstuck Ital Reding der Eisenkopf von Greifensee oder Die Mordtat von Greifensee dar Literatur BearbeitenGeorg von Wyss Reding Ital In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 531 534 Emil Durr Itel Reding der Aeltere Funfzig Jahre eidgenossische Geschichte In Basler Jahrbuch 1912 S 260 292 Urs Huber Ital Reding der Aeltere und seine Zeit ca 1370 1447 Der Mord von Greifensee Freiburg i Ue 1975 Bernhard Stettler Die Eidgenossenschaft im 15 Jahrhundert Die Suche nach einem gemeinsamen Nenner Zurich 2004 ChronikenChristian Immanuel Kind Hrsg Die Chronik des Hans Frund Landschreiber zu Schwytz Chur 1875 Johann Martin Usteri Hrsg Gerold Edlibach s Chronik Zurich 1847 Alfred A Schmid u a Hrsg Die Eidgenossische Chronik des Wernher Schodoler um 1510 bis 1535 Luzern 1980 1983 Alfred A Schmid u a Hrsg Die Schweizer Bilderchronik des Luzerners Diebold Schilling 1513 Luzern 1981 Johann Rudolf Wyss u a Hrsg Bendicht Tschachtlans Berner Chronik von dem Jahr 1421 bis in das Jahr 1466 Bern 1824 Literarische VerarbeitungHeinrich Zschokke Der Freihof von Aarau Aarau 1823 Ausgabe 1845 in der Google Buchsuche Albrecht Emch Ital Reding der Eisenkopf von Greifensee Trauerspiel in funf Aufzugen Aarau 1867 Gottfried Keller Der Landvogt von Greifensee In Ders Zuricher Novellen 1878 Zurich 1978 Weblinks BearbeitenFranz Auf der Maur Reding Ital der Altere In Historisches Lexikon der Schweiz Martin Illi Alter Zurichkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Gottfried Keller Der Landvogt von Greifensee im Projekt GutenbergEinzelnachweise Bearbeiten Ausfuhrliche Beschreibungen zur Belagerung von Greifensee vom 1 Mai bis 1 Juni 1444 stammen von Hans Frund Chronist und Landschreiber von Schwyz und Gerold Edlibach Chronist Zurcher Ratsherr und 1504 bis 1506 Landvogt von Greifensee Stettler 2004 S 158 Frund 1875 S 191 f Edlibach 1847 S 48 Edlibach hat spater den Namen Reding durchgestrichen und mit man von schwitz ersetzt Schilling 1981 S 74 f Theodor von Liebenau Zwei Schreiben uber die Kapitulation der Festung Greifensee 1444 In Anzeiger fur Schweizerische Geschichte 1 4 1870 S 302 304 Zschokke 1854 S 156 Keller 1978 S 229 Normdaten Person GND 138407789 lobid OGND AKS VIAF 89952942 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reding Ital der AltereALTERNATIVNAMEN Reding Itel Reding ItelhansKURZBESCHREIBUNG Schwyzer Landammann als Heerfuhrer im Alten Zurichkrieg Hauptverantwortlicher fur den Mord von Greifensee GEBURTSDATUM um 1370GEBURTSORT SattelSTERBEDATUM 6 Februar 1447STERBEORT Arth Abgerufen von 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