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Als Mord von Greifensee auch als Blutnacht oder Bluttat von Greifensee bekannt ging das Massaker von Innerschweizer Heerhaufen an der Besatzung der Zurcher Festung Greifensee wahrend des Alten Zurichkriegs in die Geschichte ein Belagerung und Zerstorung von GreifenseeTeil von Alter ZurichkriegBelagerung Hinrichtung Gedenkkapelle Aus der Zurcher Chronik 1485 86 von Gerold EdlibachDatum 1 Mai 1444 bis 28 Mai 1444Ort Greifensee ZHAusgang Sieg der EidgenossenFolgen Zerstorung von GreifenseeKonfliktparteienReichsstadt Zurich Hzt Osterreich Eidgenossenschaft der VIII Orte Reichsstadt Bern Stadt Luzern Schwyz Glarus Uri Unterwalden Stadt und Amt ZugBefehlshaberWildhans von Breitenlandenberg Ital Reding der AltereTruppenstarkeca 70Verlusteca 62 68Schlachten des Alten Zurichkrieges Etzel Pfaffikon Gruningen I Freienbach Blickensdorf Hirzel Bremgarten Regensberg Gruningen II St Jakob an der Sihl Greifensee St Jakob an der Birs Erlenbach I Koblach Sargans Wil Kirchberg Wolfhalden Obertoggenburg Wigoltingen Erlenbach II Mannedorf Wollerau Ragaz Am 27 Mai 1444 nach vier Wochen Belagerung mussten sich die uberlebenden 62 mehrheitlich bauerlichen Verteidiger unter der Fuhrung von Wildhans von Breitenlandenberg ergeben Bis auf zwei ein Zeitzeuge nennt zehn wurde am 28 Mai 1444 die uberlebende Besatzung von Greifensee von den siegreichen Innerschweizern auf der Blutmatte in Nanikon mit dem Schwert enthauptet und damit vermutlich der Grossteil der Bevolkerung des Amts Greifensee im Mannesalter getotet und deren Familien einem ungewissen Schicksal uberlassen Es sei das Erbarmlichste gewesen das man je gesehen habe Die Hingerichteten seien zu einem guten Teil nur arme und am Krieg unschuldige Bauersleute gewesen schreibt der Schwyzer Chronist und Augenzeuge Hans Frund Mehrere Chronisten haben fur die Nachwelt die Belagerung vom 1 bis 27 Mai 1444 und die Hinrichtung der Zurcher Besatzung am 28 Mai 1444 dokumentiert Inhaltsverzeichnis 1 Belagerung des Stadtchens vom 1 bis 13 Mai 1444 2 Belagerung der Burg Greifensee vom 13 bis 27 Mai 1444 3 Das Massaker am 28 Mai 1444 4 Die Zeit nach dem Massaker 5 Das Massaker aus Sicht der Chronisten und im Volksmund 6 Gedenkstatte auf der Blutmatte 7 Der Mord von Greifensee in Literatur und Volksstucken 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksBelagerung des Stadtchens vom 1 bis 13 Mai 1444 BearbeitenInnerschweizer Heerhaufen unter dem Schwyzer Landammann Ital Reding dem Alteren fielen nach erfolglosen Friedensverhandlungen in Baden abermals in das Stadtzurcher Hinterland Landvogteien Gruningen und Greifensee ein Am 1 Mai 1444 erreichten sie das Stadtchen Greifensee die letzte ausserhalb der Stadt Zurich befestigte Zurcher Bastion Die zahlenmassig nicht bezifferte Streitmacht aus der Waldstatte Uri Schwyz und Unterwalden aus Zug Luzern Glarus Bern und Appenzell wurde bereits beim Anrucken auf Greifensee am 1 Mai 1444 von den Verteidigern entdeckt Die Zurcher Besatzung unter dem Kommando von Hauptmann Wildhans von Breitenlandenberg soll sich schon beim ersten Angriff grimmig verteidigt haben und eine unbekannte Zahl der Angreifer durch Beschuss getotet und verwundet haben berichtet der Schwyzer Chronist und Kriegsteilnehmer Hans Frund Die zu Beginn der Belagerung rund 70 Verteidiger sahen sich angesichts der feindlichen Ubermacht zahlenmassig nicht in der Lage gleichzeitig das Stadtchen und die Burg Greifensee zu halten die Besatzung legte nach zwolf Tagen Belagerung in ihrem Stadtchen Feuer um es nicht in die Hande der Angreifer fallen zu lassen und verbrantent das in grund und was darinne was von rossen rindren kuyen und anders vich und vil guotz von korn und habern das die lut darin gefloknet gefluchtet hattend Frauen und Kinder sollen zwar vor dem Anrucken der Angreifer in die Stadt Zurich evakuiert worden sein jedoch bei weitem nicht alle wie nochmals in der Chronik des Augenzeugen Frund zu lesen ist Die armen frowen mit den kinden zuo den lochern kellern und venstern herus mit iren kinden und hulfend einandren herus als sy mochtent und kamen also arm nakend und blos in bosen kleidern herus zuo den eidgenossen in grosser betruobnusse und wer das gross jamerlich elend sach der muost wol erbarmende und mitlyden mit inen han Mit den Familien der Verteidiger und vermutlich Fluchtlingen von Gehoften aus der Region zeigten die Angreifer Erbarmen und brachten diese 46 Zivilisten nach Uster in Sicherheit mit zwei Mann Begleitschutz darunter der Chronist Frund Belagerung der Burg Greifensee vom 13 bis 27 Mai 1444 BearbeitenDie Verteidiger zogen sich in die damals noch direkt am Greifensee gelegene Burganlage zuruck und verbarrikadierten sich Weitere zwei Wochen wurden sie erfolglos belagert und im gegenseitigen Beschuss erlitten die Angreifer empfindliche Verluste Die Beschiessung blieb angesichts der 4 bis 4 5 Meter dicken Burgmauern wirkungslos den alles schiessen wz nut anders den het man mit einner schneballen daran geworffen so eine Aussage aus der Chronik von Gerold Edlibach nbsp Das heutige Schloss Greifensee nbsp Belagerung von Greifensee 1444 nach einem Stich von Johann Lochmatter 1700 1762 Ein Verrater aus dem Amt Greifensee habe den Angreifern gezeigt dass die Mauern auf der Seeseite am dunnsten seien und geraten die auf einem rund drei Meter hohen Molassefelsen errichtete Burg Greifensee zu untertunneln um damit das Gemauer zum Einsturz zu bringen Dazu muss erganzt werden dass die Taktik der eidgenossischen Gewalthaufen auf offene Feldschlachten oder Hinterhalte ausgerichtet war und diese deshalb keine Belagerungsgerate mitfuhrten respektive wenig Erfahrung mit solchen gehabt haben durften was wohl im Hinblick auf die Abwehr von Belagerungsgeraten ebenfalls fur die Verteidiger von Greifensee zutraf Wahrend die eidgenossischen Mineure zugange waren losten die Verteidiger den massiven Altarstein aus der Burgkapelle kippten ihn auf das Schutzdach der Mineure und erschlugen damit die Manner darunter Dieser neuerliche Misserfolg erregte Wut und Zorn bei den Angreifern und sie setzten ihre Mineurarbeiten mit einem neuen Schutzdach fort Die an dieser Stelle ca 4 Meter breite Sudwestmauer gab nach und die Belagerer standen kurz davor den unter der Burg vorgetriebenen Tunnel und damit den Palas zum Einsturz zu bringen Die Verteidiger fanden keinen genugend grossen Stein mehr um die Mineure damit nochmals an ihrem kurz vor dem Erfolg stehenden Vorhaben zu hindern Gemass Hans Frunds Schilderungen sollen an diesem Dienstag vor Pfingsten dem 26 Mai 1444 die Belagerten die Kapitulation angeboten haben ja mit den Angreifern erstmals uberhaupt verhandelt haben als ihre Lage aussichtslos wurde Die Bitte der Verteidiger sie auf Gnade ungeschoren abziehen zu lassen lehnten die Angreifer ab wutend uber die neuerlichen schweren Verluste Nach einer anderen Quelle soll den Verteidigern hingegen der freie Abzug zugesichert worden sein ein nachvollziehbarer Grund warum sich die Zurcher Besatzung zur Kapitulation bereit erklart haben sollte Am Abend des 27 Mai 1444 ergab sich die Zurcher Besatzung nachdem sie wohl in Erwartung ihres Schicksals gebeichtet hatte sie musste die einsturzgefahrdete Burg mit einer Leiter durch ein Fenster verlassen da das Eingangstor fur die Angreifer unuberwindbar verbarrikadiert war Die 62 uberlebenden Verteidiger wurden sofort gefangen genommen gebunden und fur die Nacht auf die Orter d h auf die Kontingente der an der Belagerung beteiligten Kantone aufgeteilt Die Beutemeister der Eidgenossen plunderten gros guot darin was von korn haber Hafer Getreide mel fleisch husplunder Hausrat bettgwand harnasch Harnische buxsen Morser und von andrem zug armbrest Armbruste pulver und desglich doch lutzel wins nur wenig Wein die teiltend das in die orter der eidgenossen und verwusteten daraufhin die Burganlage Am 28 Mai 1444 wurden die gefangenen Verteidiger von Greifensee nach Nanikon auf eine Wiese vielleicht das Heerlager der Innerschweizer gebracht wo man sie beichten liess Die Wiese tragt bis heute den Namen Blutmatte Das Massaker am 28 Mai 1444 BearbeitenDer Chronist Frund als Augenzeuge unter den Eidgenossen schildert die Hinrichtung von 62 Greifenseer Verteidigern nur mit drei Satzen Edlibach berichtet ausfuhrlicher uber die offenbar langeren Beratungen der Eidgenossen vor Beginn der Enthauptungen und uber den Ablauf des Massakers nbsp Darstellung aus der Tschachtlanchronik 1470 nbsp Darstellung in der Eidgenossischen Chronik 1510 1535 von Werner SchodolerItal Reding der Anfuhrer der Innerschweizer soll dafur pladiert haben alle ausser dem in Schwyz geborenen Zurcher Stadtknecht Ueli Kupferschmid dessen Bruder sich unter den Schwyzern befand umzubringen Ein anderer Anfuhrer habe vorgeschlagen alle mehrheitlich bauerlichen Verteidiger aus dem Amt Greifensee zu verschonen da diese nur ihre Pflicht getan hatten hingegen nicht die Soldner vermutlich der Hauptmann seine Stadtknechte und eine kleine Zahl Habsburger Soldaten im Dienste der Stadt Zurich Eine Stimme trat fur die Begnadigung aller ein auch des Hauptmanns Wildhans von Breitenlandenberg Gegen den Rat der Vernunft gewann der Hass schliesslich die Oberhand zu gross war wohl der Groll uber die wahrend der Belagerung erlittenen schweren Verluste und das Gefuhl der Demutigung ob der einen Monat lang wahrenden Belagerung gegen die nur 70 grosstenteils aus bauerlichen Familien stammenden Verteidiger Mit Mehrheitsbeschluss wurde entschieden alle uberlebenden 62 Zurcher Verteidiger zu toten was sofort in die Tat umgesetzt wurde Als erste sollen Hauptmann Wildhans von Breitenlandenberg 1 und danach seine beiden Stadtknechte enthauptet worden sein Hauptmann Breitenlandenberg auf sein Verlangen hin als erster damit seine Schicksalsgenossen nicht glauben mussten dass er als Adliger nachtraglich von den Innerschweizern geschont worden ware Edlibach schreibt der Scharf oder Nachrichter habe gemass kaiserlichem Recht sein zehntes Opfer fur sich beansprucht und verschonen wollen Ital Reding habe ihm jedoch befohlen weiterzufahren denn hier gelte Landrecht und nicht kaiserliches Recht Die gleiche Szene habe sich beim zwanzigsten und beim dreissigsten Opfer abgespielt aber Ital Reding soll erbarmungslos Schweig und richte erwidert haben Ob diese Schilderung der historischen Realitat entspricht wurde vom Historiker Karl Dandliker bezweifelt Er nahm an Edlibach als Zurcher habe aus bundnispolitischen Grunden den Berner Scharfrichter als humaner dargestellt um den Schwyzer Reding in einem umso schlechteren Licht erscheinen zu lassen Ungeachtet dessen gingen die Enthauptungen unentwegt weiter die letzten wurden bei Fackellicht vollzogen Die Verteidiger starben bis zum Abend des 28 Mai 1444 durch das Richtschwert des Scharfrichters nur die altesten Manner mit grisen grauen barten und die jungsten noch im Knabenalter stehenden insgesamt zehn blieben gemass Chronist Frund verschont Die meisten Quellen sprechen von nur zwei Uberlebenden die ihr Davonkommen eher dem Chaos am Richtplatz als der Milde der Innerschweizer verdankten Auf dem Schauplatz des Massakers sollen Vater Mutter und Ehefrauen samt Kindern der Todgeweihten die Innerschweizer Anfuhrer weinend angefleht haben an Gnade mit ihren Opfern zu zeigen und Erbarmen mit der Not der Hinterbliebenen zu haben denn mit der Hinrichtung raubten sie den Familien ihre Ernahrer Alles Bitten sei umsonst gewesen Auch unter den anwesenden Innerschweizern zeigten sich einige erschuttert Dann es was wol ein harte klegliche not es war ouch nit manglichem glich lieb das man so vil lut tot nach gestalt und gelegenheit der sach Die Zeit nach dem Massaker BearbeitenDie Leichen von Hauptmann Wildhans von Breitenlandenberg und seiner beiden Stadtknechte wurden am 30 Mai 1444 nach Turbenthal in die Heimat der Landenberger gebracht und dort begraben Alle andern Leichen wurden nach Uster uberfuhrt wo der dort residierende und im Alten Zurichkrieg neutrale Freiherr von Bonstetten fur die letzte Ruhestatte sorgte nbsp Eine der altesten Ansichten von Greifensee Stich von Matthaus Merian 1593 1650 Am 31 Mai 1444 verbrannten und schleiften die Innerschweizer die Burganlage und wohl auch die verbliebene Stadtmauer von Greifensee Am Pfingstmontag dem 1 Juni 1444 zogen sie ab um nach weiteren Verwustungen des Zurcher Umlands erfolglos die Stadt Zurich zu belagern und nur einige Wochen spater bei der Schlacht bei St Jakob an der Birs besiegt zu werden Vom ehemaligen Stadtchen uberstanden mit Brandschaden die in die Stadtmauer integrierte Gallus Kapelle jetzige Pfarrkirche erbaut ca 1330 1340 und das heute als Gemeindezentrum genutzte Landenberghaus um 1250 erbaut die Tragodie von Greifensee Das ebenfalls heute noch existierende Pfarrhaus Teil der Sudmauer wurde vermutlich zum grosseren Teil zerstort Greifensee blieb jahrzehntelang eine als Steinbruch genutzte Ruine die Reste der Burg wurden erst ab 1520 als Schloss Greifensee und Amtssitz der Landvogtei wiederaufgebaut Eine tragende Rolle beim Wiederaufbau von Greifensee spielte Gerold Edlibach von 1504 bis 1506 Landvogt von Greifensee Das Massaker aus Sicht der Chronisten und im Volksmund BearbeitenDie ausfuhrlichsten Beschreibungen der Belagerung von Greifensee und der Hinrichtung der Zurcher Besatzung stammen von Hans Frund Chronist und Landschreiber von Schwyz und auf Seite der Innerschweizer Augenzeuge der Belagerung sowie Gerold Edlibach 1454 1530 Chronist Zurcher Ratsherr und von 1504 bis 1506 Landvogt von Greifensee nbsp Darstellung in der Wickiana nbsp Mord von Greifensee 1444 Lithografie von Johannes Weber 1846 1913 Edlibach fasste die Uberlieferungen von Zeitgenossen in einer umfassenden Chronik zum Alten Zurichkrieg zusammen aus Sicht der unterlegenen Zurcher Seine Zurcher Chronik ist starker emotional gepragt und gibt den Schock den das Massaker in der Bevolkerung hinterliess gleichwertig mit den historischen Fakten wieder Es darf aber angenommen werden dass sich Edlibach auf Schilderungen von Zeitzeugen der tragischen Ereignisse in Greifensee stutzen konnte Frunds Schilderung in der Chronik des Alten Zurichkriegs ist kurz und sachlich dennoch mit unverhohlener Anteilnahme am Schicksal der Belagerten und ihrer Familien was die hier mehrheitlich aus seiner Chronik stammenden Zitate eindrucklich aufzeigen Auch die Die Grosse Freiburger Chronik 1567 1568 von Franz Rudella geht kurz auf die Ereignisse im Mai 1444 ein Das ward uffgeben und Wildhans von der Breyten Landenberg deren von Zurich houptman unnd mitt im einundsechzig man so darinn lagend gfangen und alle enthouptet am donstag vor pfingsten 2 Ebenso erwahnt die Eidgenossische Chronik von Werner Schodoler in der Tradition einer Schweizer Bilderchronik die Belagerung und Ermordung der Besatzung von Greifensee Nur drei Monate nach der Bluttat von Greifensee am 26 August 1444 wurden die bei der Schlacht bei St Jakob an der Birs gegen die Armagnaken kampfenden Eidgenossen bis auf den letzten Mann aufgerieben Strafe Gottes fur die Untat von Greifensee interpretierte der Volksmund und wenn das Kriegsgluck die Eidgenossen jeweils im Stich liess glaubten selbst diese abgebruhten Kriegsleute vom schlechten Gewissen fur ihr Verhalten in Greifensee geplagt von Gottes Hand bestraft zu werden Bereits vier Jahrzehnte spater als Edlibach seine Zurcher Chronik 1485 bis 1486 niederschrieb wurde das Massaker auf der Blutmatte in Nanikon glorifiziert und ist von Legenden umrankt So soll uber jedem der 62 enthaupteten Verteidiger von Greifensee ein schneeweisser Vogel erschienen sein und dort wo die Haupter der gekopften Besatzung in einem Kreis aufgereiht wurden sei lange kein Gras mehr gewachsen Ein knappes halbes Jahrhundert spater beschreibt Hartmann Schedel die Ereignisse in seiner Weltchronik von 1493 wie folgt Von den SchweitzernDie Schweitzer ein pirgigs vnd frayssams volck vbezohen uberzogen mit heersskraft die von Zuerch die wider die puentnus Bundnisse mit inen gehandelt hetten vnd verwuesteten ire landschaft vnd felde Vnd als sich die vun Zuerch eins streits mit den Schweitzernn vermessen hetten do warden sie schier alle erschlagen vnd die Schweytzer tobten in solcher grawsamkeit vnd wueetunng vber die vberwundnen feind also das sie an dem ende der nyderlag die todten coerper zusamen trugen tisch vnd pencke Banke darauss machten die coerper oeffneten das pluot Blut truncken vnd die hertzen mit den zenen Zahnen zerrissen 3 Gedenkstatte auf der Blutmatte Bearbeiten nbsp Gedenkstein auf der Bluetmatt bei Nanikon 1990 Wenige Jahre nach dem Massaker wurde auf der Bluetmatt in Nanikon 47 372577 8 687162 449 Koordinaten 47 22 21 N 8 41 14 O CH1903 694296 247610 eine anfangs holzerne Kapelle errichtet Sie wurde schon bald zu einer Pilgerstatte in der am Dienstag vor Pfingsten eine Totenmesse gelesen wurde Gemass dem Jahrzeitbuch von Uster existierte die Kapelle bereits als der Zurcher Rat 1459 eine Jahrzeit fur die gefallenen Untertanen stiftete Das Geld dafur entnahm der Rat dem Opferstock bei der Kapelle 4 Gemass mundlichen Uberlieferungen soll die ursprungliche holzerne Kapelle Unserer Liebe Frau im Jahr 1467 von Anna Wagner gestiftet worden sein Schwiegertochter von Ital Reding dem Alteren der die Besatzung von Greifensee so erbarmungslos hinrichten liess Im Volksmund heisst es dass der Eisenkopf von Greifensee nach der Schandtat auf der Blutmatte bis zu seiner Ermordung um 1466 keine Ruhe mehr fand ja gar auch nach seinem Tod seine Familie und seine Verwandten heimgesucht habe und um Hilfe bat Zu seinem Trost und seiner Erlosung liess Anna Wagner an der Stelle wo die Besatzung von Greifensee enthauptet wurde die erste Kapelle erbauen Es ist nicht auszuschliessen dass diese Geschichte irrtumlich der Kapelle auf der Blutmatte zugeordnet wird und vielmehr die Reding Kapelle in Oberarth gemeint ist Todesort von Ital Reding dem Jungeren 5 6 Die schaurige Mar wurde auch im Volkstheater aufgegriffen Wahrend der Amtszeit von Gerold Edlibach als Landvogt von Greifensee 1504 1506 wurde die baufallige Kapelle durch einen aus den Ruinen von Greifensee erbauten Steinbau ersetzt an sinne gnadigen herren bracht wie dz alt holzin kapeli erfult und unnutz worden war Bereits ab 1524 begann der Zerfall der Kapelle da infolge der Reformation keine Messen und Prozessionen mehr stattfanden Trotz hoher Strafen wurden die Steine der Ruine von den Bewohnern der Umgebung wiederverwertet und 1839 waren die letzten Reste des kleinen Gotteshauses verschwunden Vaterlandische Kreise in der Stadt Zurich errichteten anstelle dessen eine Gedenkstatte in Form einer Steinpyramide die am 17 Oktober 1842 unter grosser Anteilnahme der Bevolkerung feierlich eingeweiht wurde In der Pyramide ist eine Bronzetafel mit den Namen aller Enthaupteten eingelassen soweit diese noch eruiert werden konnten Die grosse Linde neben dem Stein fiel 1990 einem Sturm zum Opfer an ihrer Stelle wurden zwei kleine Linden gepflanzt In Nanikon erinnert die Bluetmattstrasse an das Geschehen nbsp Inschrift auf dem Gedenkstein nbsp Namen der Opfer nbsp BluetmattstrasseDer Mord von Greifensee in Literatur und Volksstucken BearbeitenIm historischen Roman Der Freihof von Aarau 1823 schildert Heinrich Zschokke die Ereignisse und Zusammenhange der Zerstorung von Greifensee aus Sicht seines Protagonisten Ritter Marquard von Baldegg Gottfried Keller verarbeitete 1877 den Stoff von Wildhans von Breitenlandenberg des sagenhaften Helden von Greifensee und seines Innerschweizer Kontrahenten Ital Reding im Salomon Landolt gewidmeten Der Landvogt von Greifensee dem ersten Band der Zuricher Novellen 7 8 Ital Redings Schicksal stellte Albrecht Emch in seinem Kleintheaterstuck Ital Reding der Eisenkopf von Greifensee oder Die Mordtat von Greifensee dar In Der Tod von Greifensee schildert E Lotscher die Ereignisse in einer historischen Erzahlung Einzelnachweise Bearbeiten Martin Leonhard Wildhans von Breitenlandenberg In Historisches Lexikon der Schweiz Staatsarchiv des Kantons Zurich Urkundenregesten 1431 1445 Schedel sche Weltchronik bei Wikisource S 282v und 283r In Wikisource Wikimedia 30 April 2009 abgerufen am 28 Mai 2019 Jahrzeitbuch Uster 1473 Zentralbibliothek Zurich Ms C 1 fol 50 r Als besonderes Ereignis jener Zeit muss der Mord an einem der bedeutendsten Staatsmanner des Landes Schwyz bezeichnet werden Ital Reding der Jungere Sohn des alteren Ital Reding wurde in Oberarth am 15 August 1466 von einem Fremdling aus der Gegend von Feldkirch ermordet Im Volksmund heisst es dass Ital Reding nach der Schandtat nie mehr Ruhe hatte Nach seinem Tod rief er seine Familie und seine Verwandten immer wieder um Hilfe auf und klopfte als Poltergeist an deren Hauser Zu seinem Trost und seiner Erlosung liess seine Frau die Kapelle Unserer Liebe Frau errichten Seither blieb Ital Reding still Quelle Kapelle zu Ehren Unserer Lieben Frau auf der Website der Gemeinden Arth Oberarth und Goldau Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Auszugsweise aus Gottfried Kellers Der Landvogt von Greifensee zum Massaker an der Zurcher Besatzung von Greifensee am 28 Mai 1444 sechzig dieser Manner nachdem sie sich endlich ergeben auf dem Platze hingerichtet worden seien voran der treue Fuhrer Wildhans von Landenberg Vornehmlich aber verweilte er bei den Verhandlungen der Kriegsgemeinde die auf der Matte zu Nanikon uber Leben oder Tod der Getreuen stattfanden Er schilderte die Fursprache gerechter Manner welche unerschrocken fur Gnade und Milde eintraten und auf die ehrliche Pflichttreue der Gefangenen hinwiesen sowie die wilden Reden der Rachsuchtigen die jenen mit einschuchternder Verdachtigung entgegentreten den leidenschaftlichen Dialog der auf diese Weise im Angesichte der Todesopfer gehalten wurde und mit dem harten Bluturteil uber alle endigte Die geheimnisvolle Grausamkeit mit welcher ein so grosses Mehr bei der Abstimmung sich offenbarte dass gar nicht gezahlt wurde das unmittelbar darauf erfolgende Vortreten des Scharfrichters den die Schweizer in ihren Kriegen mitfuhrten wie jetzt etwa den Arzt oder Feldprediger das Herbeieilen der um Gnade flehenden Greise Weiber und Kinder die starre Unbarmherzigkeit der Mehrheit und ihres Fuhrers Itel Reding alles dies stellte sich anschaulich dar Dann horten die Frauen mit stillem Grausen den Gang der Hinrichtung wie der Hauptmann der Zurcher um den Seinigen mit dem mannlichen Beispiel in der Todesnot voranzugehen zuerst das Haupt hinzulegen verlangte damit keiner glaube er hoffe etwa auf eine Sinnesanderung oder ein unvorhergesehenes Ereignis wie dann der Scharfrichter erst von Haupt zu Haupt dann je bei dem zehnten Mann innehielt und der Gnade gewartig war ja selbst um dieselbe flehte allein stets zur Antwort erhielt Schweig und richte bis sechzig Unschuldige in ihrem Blute lagen die letzten noch bei Fackelschein enthauptet Nur ein paar unmundige Knaben und gebrochene Greise entgingen dem Gerichte mehr aus Unachtsamkeit oder Mudigkeit des richtenden Volkes als aus dessen Barmherzigkeit Gottfried Keller Zuricher Novellen In Projekt Gutenberg Literatur BearbeitenStaatsarchiv Freiburg Fribourg Hrsg Die Grosse Freiburger Chronik des Franz Rudella 1567 1568 Edition nach dem Exemplar des Staatsarchivs Freiburg Fribourg 2005 Thomas Boning et al Gottfried Keller Samtliche Werke Neue kritische Edition umfassend kommentiert 7 Bande BDK 41 48 Band 5 Zuricher Novellen Frankfurt a M 1989 Alfred Cattani Zurich 600 Jahre im Bunde der Eidgenossen 1951 Ernest Gagliardi Histoire de la Suisse 1925 Pfr Heinrich Buhler Die Geschichte der Gemeinde Nanikon 1922 Karl Dandliker Schweizergeschichte 1885 Eusebe Henri A Gaullieur und Charles Schaub ubersetzt von Gotthilf Adam Heinrich Graefe Die Schweiz ihre Geschichte Geographie und Statistik 1856 Johann Heinrich Daniel Zschokke Der Freihof von Aarau historischer Roman 1823 E Lotscher Der Tod von Greifensee Historische Erzahlung Zurich 1941 Werner Schodoler Eidgenossische Chronik 1510 1535 Gerold Edlibach Zurcher Chronik 1485 1486 Druck 1847 Bendicht Tschachtlan und Heinrich Dittlinger Tschachtlanchronik 1470 Hans Frund Chronik des Alten Zurichkriegs Druck 1875 Weblinks BearbeitenMartin Illi Alter Zurichkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Diethelm Zimmermann Die Bluttat von Greifensee Mit Zitaten der Chronisten und weiteren Quellenangaben auf der Website der Gemeinde Greifensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mord von Greifensee amp oldid 237717941