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Turbenthal ˈtʊrbenˌtaːl im einheimischen Dialekt ˈtʊːrbeˌtaːl Turbetaal alter Turpetaal 5 ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zurich in der Schweiz TurbenthalWappen von TurbenthalStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Zurich Zurich ZH Bezirk WinterthurwBFS Nr 0228i1f3f4Postleitzahl 8488 Turbenthal8495 SchmidrutiUN LOCODE CH TURKoordinaten 706277 254802 47 43543 8 84748 550 Koordinaten 47 26 8 N 8 50 51 O CH1903 706277 254802Hohe 550 m u M Hohenbereich 537 870 m u M 1 Flache 25 22 km 2 Einwohner 5049 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 200 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 19 8 31 Dezember 2022 4 Gemeindeprasident Rene Gubler FDP Die Liberalen Website www turbenthal chTurbenthal TurbenthalLage der GemeindeKarte von Turbenthalww Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Wappen 3 Geographie 4 Bevolkerung 5 Politik 6 Geschichte 6 1 Ortsmuseum 7 Sehenswurdigkeiten 8 Verkehr 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseName BearbeitenDer Name des Dorfes ist erstmals im Jahr 825 in einer Urkunde des Klosters St Gallen als Turbatuntale belegt dann 829 als Turbatun und noch 1330 als Turbaten Er durfte auf eine keltische Form Turbadunum mit der Bedeutung befestigte Siedlung am Flusse Turba zuruckgehen Turba idg twer drehen wirbeln ware dabei der alte Name der Toss 6 Wappen BearbeitenBlasonierung In Rot ein schragrechter silberner Balken belegt mit drei blauen RingenDie drei Ringe beziehen sich auf das Geschlecht Breitenlandenberg deren Stammburg sich auf dem Gemeindegebiet befindet die Nachbargemeinde Wila fuhrt das Landenberger Familienwappen ohne Abanderung als Gemeindewappen Der Schragbalken ist in Turbenthal seit dem 18 Jahrhundert nachweisbar in der heute gultigen Form seit 1928 Geographie BearbeitenDie im oberen Tosstal gelegene Gemeinde zahlt mit ihren 25 22 km zu den grosseren des Kantons und umfasst neben dem Dorf Turbenthal zahlreiche weitere Ortschaften Seit dem fruhen 19 Jahrhundert bestanden auf dem heutigen Gemeindegebiet zehn Zivilgemeinden 7 Hutzikon mit Altmuhle Friedthal Grund und Girenbad Landenberg mit Berg Ruine Breitenlandenberg Buhl Kafer und Ober Spitzwies Neubrunn Oberhofen Ramsberg mit Neugrut Schmidruti mit Kalchegg Ruppen Schochen und Sitzberg Seelmatten mit Rengerswil und Schurli Steinenbach mit Freckmund Gosswil und Kelleracker Tablat Turbenthal mit KehlhofDiese wurden bis 1930 nach und nach alle aufgelost ihre Aufgaben gingen an die politische Gemeinde uber 8 Vom Gemeindegebiet sind 57 1 bewaldet 34 1 werden landwirtschaftlich genutzt 5 2 sind Siedlungs und 2 7 Verkehrsflache 0 4 sind Gewasser und 0 5 unproduktive Flache Stand 2018 9 Der mit 540 m u M tiefste und zugleich westlichste Punkt der Gemeinde befindet sich auf der Grenze zur Gemeinde Zell ZH an der Toss der hochste auf 842 m u M an der Grenze zu Hofstetten In der Ortsmitte mundet bei der Kirche von Osten das Neubrunnental ins Tosstal ein Es bildet eine sehr niederschwellige Verbindung zur Kantonsgrenze zum Hinterthurgau am Bichelsee und zu den Ostschweizer Kantonen Thurgau St Gallen und Appenzell Hier bestanden zur Zeit des Eisenbahnbaus im 19 Jahrhundert zweimal Projekte von Adolf Guyer Zeller zum Bau von Verbindungsachsen von der Tosstalbahn zu den Linien Winterthur Frauenfeld Romanshorn und Winterthur Wil St Gallen Rorschach die aber nie verwirklicht wurden 10 An die Bedrohungen durch Nazideutschland erinnern gleichenorts Panzersperren aus Betonhindernissen am Bichelsee im Volksmund Toblerone Sperre genannt Sie hatte den Einfall mechanisierter Truppen aus dem Bodenseeraum behindern sollen 11 Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung 12 13 Jahr 1467 1634 1850 1900 1950 2000 2005 2010 2015 2020 2022Einwohner ca 340 502 2336 1952 2467 4019 4154 4091 4199 4989 5041Von den 5041 Personen in der Gemeinde sind 36 1 reformierter und 16 3 katholischer Konfession 47 6 haben eine andere oder keine Konfessionszugehorigkeit Stand 2023 14 Politik BearbeitenGemeindeprasident ist seit 2022 Rene Gubler FDP Stand 2023 15 Bei der Nationalratswahl 2019 erreichten die Parteien folgende Wahleranteile SVP 43 00 SP 12 62 Grune 9 34 glp 8 94 FDP 8 07 EVP 7 50 EDU 3 66 CVP 2 93 BDP 2 72 und andere 8 1 24 16 Geschichte Bearbeiten nbsp Luftbild aus 300 m von Walter Mittelholzer 1920 Um das Jahr 700 wurde in der Region um Turbenthal das Christentum eingefuhrt In einer Urkunde aus dem Jahre 858 ubertrug ein Reginbert seinen Besitz und seinen Anteil an der Basilika in Turbanturn dem Kloster St Gallen Das Kloster ubte in den folgenden Jahrhunderten Einfluss auf die Kirche aus Der schwarze Bar auf gelbem Grund das Wappen der Furstabtei St Gallen ist auch heute noch am Kirchturm unter dem Zifferblatt zu finden 1328 wurde in Dokumenten erstmals die Stammburg des Adelsgeschlechtes von Breitenlandenberg erwahnt das damals nicht nur im Tosstal Macht besass Die Burg stand hoch uber dem Dorf Turbenthal Die grosse Burganlage wurde 1804 abgebrochen Teile davon wurden in Hauser eingebaut und sind teilweise noch erhalten Bis 1452 gehorte die Gemeinde Turbenthal zum Gebiet der Grafschaft Kyburg Als die Stadt Zurich die Grafschaft kaufte wurde das Dorf zurcherisch Im 17 Jahrhundert wurde Turbenthal bekannt durch die zahlreichen grossen Spinnereien und Webereien Das Dorf litt unter Hungersnoten Nach einer schweren Krise wurde die Hausindustrie durch die Fabrikindustrie abgelost Erste Baumwollspinnereien entstanden 1830 erhielt das Dorf den traditionellen Jahrmarkt der auch heute noch im Fruhling und im Herbst stattfindet 1875 wurde die Tosstalbahn durch das Dorf gebaut Die Krankenkasse Turbenthal bestand von 1888 bis 2018 Vor 1920 trat die Toss mehrmals uber die Ufer und richtete teilweise verheerende Schaden an In den 1930er Jahren wurde das Flussbett mit Schwellen saniert Ortsmuseum Bearbeiten Das Ortsmuseum Turbenthal 17 befindet sich im ehemaligen Okonomieteil des Stiefelhauses Seit 1988 wurden Gegenstande des fruheren Brauchtums des Handwerks und der Heimindustrie aus dem Tosstal zusammengetragen Im Ortsmuseum konnen auch Kunstler aus der Region ihr Schaffen vorstellen Besondere Bedeutung haben die ausgestellten Gegenstande aus dem personlichen Nachlass der Schriftstellerin Olga Meyer Sie hat in ihren Romanen Anneli Sabinli oder Gesprengte Fesseln das fruhere Leben im Tosstal beschrieben Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Turbenthal nbsp Reformierte Kirche 1512 erbaut 858 als Basilika in Turbanturn erwahntAuf dem Gebiet von Turbenthal gibt es vier Kirchen Die evangelisch reformierte Kirche im Ortskern von Turbenthal wurde unmittelbar vor der Reformation in den Jahren 1510 bis 1512 erbaut In einem Vertrag vom 14 Januar 1510 sicherte die Kirchgemeinde Turbenthal dem Konstanzer Bischof Hugo von Hohenlandenberg und anderen Angehorigen des ansassigen Adelsgeschlechts zu im vom Bischof geforderten Kirchenbau die Grablege der Landenberger einzurichten Auch das Gestalten der Innenausstattung und Vorrechte fur Jahrzeit Feiern und Bestattungen wurden den Adligen gewahrt als Gegenleistung fur ihren und Bischof Hugos Beitrag von 300 Gulden an den Neubau Das Turbenthaler Gotteshaus blieb bis ins 19 Jahrhundert eine Adelskirche 18 Der alte Turm musste zu Beginn des 20 Jahrhunderts abgerissen werden Seit 1904 pragt der heutige viel hohere Turm das Dorfbild 19 Im Weiler Sitzberg befindet sich die zweite evangelisch reformierte Kirche auf Turbenthaler Boden Sie ist vor allem bekannt wegen ihrer Barockorgel die in den Jahren 1741 1743 durch den Orgelbaumeister Georg Friedrich Schmahl aus Ulm erstellt wurde 20 Die romisch katholische Kirche von Turbenthal ist die Herz Jesu Kirche Sie befindet sich an der Schulstrasse und ist ein Gesamtkunstwerk des Kunstlers Emil Sutor Sie stammt aus dem Jahr 1934 21 Die evangelisch methodistische Kirche steht an der Tosstalstrasse und wurde 1902 erbaut 22 Weitere Sehenswurdigkeiten sind Das Schloss Turbenthal auch unteres Schloss erbaut im 17 Jahrhundert von Angehorigen der Breitenlandenberger ab 1902 fur soziale Zwecke Taubstummenanstalt Altersheim heilpadagogische Schule seit 1999 von der Gehorlosendorfstiftung genutzt Toss Wasserlehrpfad 15 km Wanderweg mit informativen Schautafeln entlang der Toss bis Sennhof oder Bauma 23 Der Chamibach Giessen Schnurrberg 15 m Fallhohe Koord 707447 255895 Die Buelgiessen im Bueltobel je 10 m Fallhohe Koord Bueltobel I 709488 253395 Bueltobel II 709493 253440 Die Schreizen Giessen 30 m Fallhohe unterhalb Oberschreizen an der Sitzbergstrasse Koord 710105 253758 24 Verkehr BearbeitenDie Tosstalbahn verbindet das Dorf seit 1875 mit der Stadt Winterthur und verkehrt heute als Teil des Zurcher Verkehrsverbundes regelmassig als S 26 Winterthur Bauma Ruti ZH und S 11 Aarau Lenzburg Dietikon Zurich HB Stettbach Winterthur Seuzach Sennhof Kyburg Wila Im Sommer kann man Spezialfahrten mit den alten Dampflokomotiven durch das Tosstal geniessen Ab Turbenthal Bahnhof verkehren folgende Postautolinien 805 Turbenthal Hutzikon Girenbad806 Turbenthal Bichelsee Ithaslen Dussnang807 Turbenthal Wila Schmidruti Sitzberg825 Turbenthal Wildberg Ehrikon Madetswil Russikon Pfaffikon ZHTurbenthal ist fur den Strassenverkehr ein Verkehrsknotenpunkt Richtung St Gallen Rapperswil SG Winterthur Frauenfeld und Uster Der nachste bediente Bahnhof befindet sich in Winterthur Seen 25 Personlichkeiten BearbeitenAlfred Marxer 1876 1945 Kunstmaler und Grafiker geboren in Turbenthal Rudolf Ott 1900 1970 Dorfmetzger Gemeindeprasident Nationalrat in Turbenthal geboren Willi Eberle 1912 1991 Kunstmaler und Buhnenbildner in Turbenthal geborenLiteratur BearbeitenHans Martin Gubler Die Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Band VII Der Bezirk Winterthur Sudlicher Teil Turbenthal Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 76 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1986 ISBN 978 3 7643 1786 7 S 24 111 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Turbenthal Sammlung von Bildern Offizielle Website der Gemeinde Turbenthal Statistische Daten der Gemeinde Turbenthal Ueli Muller Turbenthal In Historisches Lexikon der Schweiz Auslegeordnung von bedeutsamem Kulturerbe der Gemeinde Turbenthal Kulturkommission Zurcher Oberland 28 Januar 2020 PDF 199 kB Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Heinz Gallmann Zurichdeutsches Worterbuch Grammatiken und Worterbucher des Schweizerdeutschen in allg verstandl Darstellung begleitet vom Verein Schweizerdeutsch Band III 1 Auflage Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2009 ISBN 978 3 03823 555 2 S 670 Andres Kristol Turbenthal ZH Winterthur In Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 978 3 7193 1308 1 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 978 2 6010 3336 6 S 891 Charles Knapp Maurice Borel Victor Attinger Heinrich Brunner Societe neuchateloise de geographie Hrsg Geographisches Lexikon der Schweiz Band 6 Tavetsch Val Zybachsplatte Supplement letzte Ergaenzungen Anhang Verlag Gebruder Attinger Neuenburg 1910 S 212 Stichwort Turbenthal Geschichte Website der Gemeinde Turbenthal Gemeindeportrats Turbenthal Flachen Statistisches Amt des Kantons Zurich 2018 Beschlussentwurfe Die Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft beschliesst In Bundesblatt Band 2 Nr 29 1871 S 1092 1094 abgerufen am 21 Dezember 2021 Hans Rudolf Schneider Sperre Grenzbrigade 6 Bichelsee In FO Festung Oberland 2021 abgerufen am 21 Dezember 2021 Ueli Muller Turbenthal In Historisches Lexikon der Schweiz 29 November 2012 abgerufen am 14 Juli 2022 2009 1850 1960 Eidgenossische Volkszahlungen danach Gemeindeportrats Turbenthal Bevolkerung Personen Statistisches Amt des Kantons Zurich 1962 2022 Gemeindeportrats Turbenthal Konfession Statistisches Amt des Kantons Zurich 2022 Gemeinderat Website der Gemeinde Turbenthal Nationalratswahl 2019 Kanton Zurich abgerufen am 1 Oktober 2023 Website des Museumsvereins Turbenthal Abgerufen am 1 Dezember 2014 Peter Niederhauser Ein Bischof mit Wurzeln im Tosstal In Heimatspiegel Illustrierte Beilage von Zurcher Oberlander und Anzeiger von Uster Juni 2010 Zurcher Oberlander Verlag Wetzikon 2010 Website der Evangelisch reformierten Kirche Turbenthal Abgerufen am 29 April 2014 Orgel Website der Reformierten Kirche Sitzberg Herz Jesu Turbenthal Wila Wildberg und Ramismuhle Zell Website der Katholischen Kirchgemeinde Herz Jesu Turbenthal abgerufen am 1 Oktober 2023 Website der Evangelisch methodistischen Kirche Turbenthal Abgerufen am 10 Juli 2020 Toss 91 Wasserlehrpfad PDF 4 39 MB Teil 2 PDF 5 34 MB Teil 3 PDF 4 95 MB Zurioberland Tourismus ehemalige Broschure Rudolf Bolliger Giessen im Tosstal 1 Auflage Eigenverlag Weisslingen ZH 2020 ISBN 978 3 03307989 2 S 13 27 33 48 96 97 125 Haltestellen und Linienfahrplane Zurcher Verkehrsverbund abgerufen am 25 Februar 2019 Politische Gemeinden im Bezirk Winterthur Altikon Brutten Dagerlen Dattlikon Dinhard Elgg Ellikon an der Thur Elsau Hagenbuch Hettlingen Neftenbach Pfungen Rickenbach Schlatt Seuzach Turbenthal Wiesendangen Winterthur ZellEhemalige Gemeinden Bertschikon Hofstetten Kefikon Oberwinterthur Seen Schottikon Toss Veltheim WulflingenKanton Zurich 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