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Das Tosstal ist eine Region im Osten des Kantons Zurich in der Schweiz Es wurde topographisch stark durch die eiszeitlichen Vorstosse des Linthgletschers und den Fluss Toss gepragt Die Stadt Winterthur teilt es in einen westlichen Teil das untere und einen sudostlichen Teil das obere Tosstal das auch den Namen Tossbergland fuhrt Herbststimmung im TosstalSteile Nagelfluhwande mit hoch aufgeturmten Gubeln tief eingeschnittenen fast unberuhrten Seitentobeln mit rauschenden Wasserfallen Giessen und wilden Waldern gelten als schutzenswertes Naherholungsgebiet mit Gamsen Auerhuhnern und ausgewilderten Luchsen Wiederansiedlungsversuche des Uhus in den sechziger Jahren waren nicht nachhaltig Inhaltsverzeichnis 1 Oberes Tosstal 2 Unteres Tosstal 3 Geschichte 4 Galerie oberes Tosstal 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseOberes Tosstal BearbeitenWer vom Tosstal spricht meint in der Regel nur diesen Teil Er fuhrt auch den geographischen Namen Tossbergland und im alten Zurcher Oberlander Dialekt auch Pirg fur Gebirge Die Toss entspringt am Tossstock noch auf St Galler Gebiet und fliesst auf Zurcher Boden am Fuss der Strahlegg zwischen Huttkopf und Schnebelhorn zum Ortsteil Steg im Tosstal der Gemeinde Fischenthal von hier aus uber die Weiler Lipperschwendi und Wellenau nach Bauma an Juckern Saland und Tablat vorbei nach Wila Turbenthal Zell Rikon und Kollbrunn bevor sie nach Sennhof streckenweise renaturiert das Linsental sudlich des Eschenbergs durchfliesst und schliesslich den Winterthurer Stadtteil Toss erreicht Die eigentlichen Tosstalgemeinden im oberen Teil sind Fischenthal Bauma Wila Turbenthal Zell und mit kleinem Anteil Winterthur Die ubrigen Orte sind Sektionen dieser Gemeinden Beide Talseiten linksufrig auf der Allmenkette bis Kyburg rechts auf der Hornlikette bis zum Eschenberg sind Streusiedlungsgebiete mit Einzelhofen und kleinen Weilern Der 1876 fast durchgehend korrigierte und mit Schwellen und Flussdammen befestigte Tosslauf war auch bestimmend fur die Linienfuhrung von Tosstalstrasse 1837 und Bahn 1875 An zahlreichen Stellen verlaufen Toss Strasse und Bahn in unterschiedlicher Reihenfolge nebeneinander Der Zahl der Tosstalgemeinden entsprechend musste die Tosstalbahn sechs Stationen haben Es sind aber weit mehr weil die Gemeinde Fischenthal mit Steg im Tosstal Fischenthal und Gibswil deren drei hat wie Zell mit Kollbrunn Rikon und Ramismuhle Zell Bauma hat zwei Bahnhofe Saland und Bauma Die unterste Station bereits auf Winterthurer Stadtgebiet tragt mit dem prominenten Namen ihres gut zwei Kilometer entfernten und 150 Meter hoher gelegenen Nachbarn flussabwarts den Doppelnamen Sennhof Kyburg Unteres Tosstal BearbeitenFlussabwarts mundet im unteren Tosstal in Wulflingen von Osten die Eulach in die Toss Sie durchfliesst diesen Winterthurer Stadtteil und tangiert westwarts die Gemeinden Neftenbach Pfungen Dattlikon Embrach Rorbas und Freienstein Teufen wo sie bei der Tossegg in den Rhein mundet Geschichte BearbeitenErste Besiedlung des oberen Tosstals durch Kelten gilt als wahrscheinlich In Zell wurden im Bereich der Kirche Belege romischer Besiedlung Villa Rustica nachgewiesen Nachdem sich die Romer aus der Gegend von Winterthur Vitudurum zuruckgezogen hatten drangen die Alemannen ins Tosstal vor Im 19 Jahrhundert war die Wasserkraft Basis einer bluhenden Textilindustrie die sich entlang des Flusslaufes ansiedelte Die Wasserkraft der Toss fuhrte aber auch immer wieder zu Uberschwemmungen und brachte der Region viel Zerstorung Die armliche kleinbauerliche Bevolkerung verdiente sich zur Zeit der Heimindustrie mit Spinnen und Handweben ein Zugeld durch das Schnitzen von Holzloffeln was der Region den Namen Chelleland schweizerdeutsch Chelle deutsch Kochloffel einbrachte Als Heimarbeit war auch die Korbflechterei verbreitet und die Kohlerei 1 ein eigenes Gewerbe Die industriell betriebene Streichholzfabrikation vergab eine Zeit lang Auftrage an Heimarbeiter zur Herstellung von Schwefelholzern So die Chemische Zund und Fettwarenfabrik G H Fischer in Fehraltorf 2 Gesundheitliche Gefahren im Umgang mit Phosphor und Schwefel setzten aber neue gesetzliche Grenzen und der Heimarbeit mit Streichholzern ein Ende 1876 wurde die Tosstalbahn fertiggestellt und verband so die Stadte Winterthur und Rapperswil Treibende Kraft bei der Realisierung war der Schweizer Eisenbahnbauer Adolf Guyer Zeller der auch den Bau der Jungfraubahn initiierte Guyer Zeller schied aber aus dem Tosstalbahn Comite aus weil seine gewunschte Linienfuhrung uber Bubikon nicht berucksichtigt wurde Der in Mailand tatige Fischenthaler Industriekaufmann Johannes Schoch sprang als Wohltater ein und half den Bau der Tosstallinie bis Wald zu finanzieren die 1876 eroffnet wurde Die Dampfbahn war bis 1956 als eine der letzten in der Schweiz noch in Betrieb bis heute fuhrt der Dampfbahn Verein Zurcher Oberland auf der Strecke Hinwil Bauma Fahrten mit Dampflokomotiven durch Kleinere Gewerbe wie das Schurfen von Molassekohle wurden im 19 20 Jh in den Kohlenlochern bei Sennhof und Kollbrunn betrieben ebenso der Abbau von Quelltuff bei der Tufels Chilen im Bantal Im Tosstal liegt das 1968 gegrundete Tibet Institut Rikon das den vor der chinesischen Gewalt in die Schweiz geflohenen Tibetern und ihren Nachkommen eine geistige Heimat gibt Galerie oberes Tosstal Bearbeiten nbsp Tosstal bei Fischenthal nbsp Tosstal bei Steg nbsp Tosstal bei DillhusLiteratur BearbeitenHans Bernhard Wirtschafts und Siedelungsgeographie des Tosstales in Jahresberichte der Geographisch Ethnographischen Gesellschaft in Zurich Band 11 1910 1911 S 33 ff Digitalisat Das Tosstal Birkenhalde Verlag ISBN 978 3 905172 49 2 Fotobildband erganzt mit Interviews von Tosstalern und geschichtlicher Einleitung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tosstal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Standortmarketings des oberen TosstalsEinzelnachweise Bearbeiten Richard Ehrensperger Auf den Spuren eines alten Handwerks Holzkohlenbrennerei In Der Zurcher Oberlander Hrsg Heimatspiegel Illustrierte Beilage zum Zurcher Oberlander Nr 1965 6 Buchdruckerei Wetzikon AG Wetzikon ZH Juni 1965 S 34 36 Kulturdetektive Claudia Fischer Karrer Eva Zangger Das Streichholz erobert die Welt und das Zurcher Oberland In Heimatspiegel Illustrierte Beilage von Zurcher Oberlander und Anzeiger von Uster Mai 2016 Zurcher Oberlander Verlag Wetzikon Mai 2016 Normdaten Geografikum GND 4106521 9 lobid OGND AKS VIAF 247672109 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tosstal amp oldid 235519161