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Die Stadt Zurich bestand als Turicum schon zu romischer Zeit stieg aber erst im Mittelalter in die Reihe der grosseren Schweizer Stadte auf Die Herrscher des Heiligen Romischen Reiches erwahlten die Stadt an der Limmat als Standort fur zwei bedeutende geistliche Stiftungen um die Kultstatten der Stadtpatrone Felix und Regula die Zurich pragten Das Grossmunster und das Fraumunsterstift Standesscheibe der Stadt Zurich Detail aus dem 1557 von Zurich gestifteten Glasfenster im Kreuzgang des Klosters Muri1262 sicherte das Privileg der Reichsunmittelbarkeit die nicht fuhlbare Herrschaft eines fernen deutschen Konigs Zurichs Beitritt in verschiedenste Bunde unter anderem in die entstehende Eidgenossenschaft 1351 und den Konstanzer Bund 1385 schutzte die Stadt langerfristig vor den Expansionsgelusten lokaler Adelsgeschlechter allen voran der Habsburger Zusammen mit Bern bestimmte Zurich zeitweise als Vorort die Politik des aufstrebenden Staatenbundes der Eidgenossenschaft Seit der Reformation Ulrich Zwinglis gehort Zurich zu den geistigen Zentren des reformierten Bekenntnisses Dem Status des Rom an der Limmat kam es zu dass sich Zurich seit 1648 im gleichen Rang wie Venedig als souverane Stadtrepublik betrachtete Im 18 Jahrhundert galt Zurich hingegen eher als Athen an der Limmat dank vieler Gelehrter wie etwa Johann Heinrich Pestalozzi Johann Kaspar Lavater und Johann Jakob Bodmer sowie seiner wichtigen Position als Handelsstadt Erst nach massivem ausseren Druck erlangte die beherrschte Landschaft mit der Grundung des Kantons Zurich schrittweise Gleichberechtigung Seit dem 19 Jahrhundert ist Zurich das Wirtschafts und Finanzzentrum der Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Name Wappen Siegel 2 Altertum 3 Fruhmittelalter 4 Die Entwicklung zur Reichsstadt 5 Die Brunsche Zunftverfassung und der Beitritt zur Eidgenossenschaft 1336 1400 6 Entwicklung des Stadtstaates bis zur Reformation 7 Reformation 1519 1531 8 Fruhe Neuzeit Zurich im Ancien Regime 9 Zurich in der Helvetischen Republik 1798 1803 und der Mediation 1803 1815 10 Restauration und Regeneration 1815 1839 Das Ende der stadtischen Vorherrschaft im Kanton 11 Das liberale Zurich im 19 Jahrhundert 12 Der Ausbau Zurichs zur Grossstadt um die Jahrhundertwende 13 Zurich wahrend des Ersten Weltkrieges und der Zwischenkriegszeit 14 Der Zweite Weltkrieg und Nachkriegszeit 1939 1968 15 Globus und Opernhauskrawalle Jugendprobleme und Drogenszene 16 Zurich wird gebaut Die 1990er Jahre und die Jahrtausendwende 17 Siehe auch 18 Literatur 19 Weblinks 20 EinzelnachweiseName Wappen Siegel BearbeitenHauptartikel Wappen des Kantons und der Stadt Zurich nbsp Der Grabstein mit der altesten Nennung Zurichs 2 Jh n Chr Kopie nbsp Das moderne Wappen der Stadt Zurich nbsp Wappen der Republik Zurich mit einem Lowen als Schildhalter auf einem Zurcher Vierteldukat von 1712Das alteste Indiz fur den Namen Zurich in seiner lateinischen Form stammt aus dem 2 Jahrhundert n Chr und ist auf einem Grabstein zu lesen der 1747 auf dem Lindenhof in Zurich gefunden wurde Auf diesem Stein wird mit der Bezeichnung STA TIONIS TURICEN SIS auf eine romische Zollstation Turicum hingewiesen Die Herkunft des Namens ist nicht endgultig geklart er ist aber auf alle Falle vorlateinisch Am wahrscheinlichsten ist eine Ableitung Turicon zum keltischen Personennamen Turos 1 Die bekannten fruhmittelalterlichen lateinischen Namensformen fur Zurich sind Turigum 807 T h uregum und Thuricum 898 Der erste Beleg fur eine deutsche Namensform namlich Ziurichi erscheint im 7 Jahrhundert beim Geographen von Ravenna spater finden sich Schreibungen wie Zurih 857 und Zurich 924 Im zurichdeutschen Dialekt heisst die Stadt Zuri ˈt sʏrɪ 2 Der vor allem im 17 und 18 Jahrhundert verwendete Name Tigurum war eine zeitgenossische Neuschopfung und sollte auf die Tiguriner verweisen einen Teilstamm der Helvetier Die ersten bekannten Siegel des Stadtrates von Zurich hangen an zwei Urkunden von 1225 und 1230 Sie tragen die Umschrift sigillum consilii thuricensium und fuhren die beiden Stadtheiligen Felix und Regula aus der Thebaischen Legion In den Handen tragen sie ihre Kopfe die von einem Nimbus umgeben sind Sicher ab 1348 tritt noch Exuperantius der Diener von Felix und Regula zum Stadtsiegel hinzu Die definitive Umschrift dieses Siegels lautet sigillum civium thuricensium Die Stadtgemeinde Zurich fuhrt seit 1798 in ihrem Siegel den schrag geteilten Schild uberhoht von einer Mauerkrone mit einem oder zwei Lowen als Schildhalter 3 Das Stadtwappen der von Silber und Blau schrag geteilte Schild ist zum ersten Mal auf einem Siegel des Hofgerichts Zurich von 1389 nachgewiesen Sicher belegt ist die bis heute gebrauchliche Fahne erst seit 1434 Auf den Munzen und Stadtansichten von Zurich war der Wappenschild der Stadt ursprunglich vom Reichswappen und der Reichskrone bekront Der Wappenschild wird seit dem 15 Jahrhundert von zwei Lowen gehalten Zuweilen halten die Lowen je ein blau weisses Banner wobei eines die drei Stadtheiligen zeigt Gegen 1700 fallen Reichswappen und krone weg wahrend die Lowen als Schildhalter bleiben Der Lowe wurde als Zurileu zum Zurcher Wappentier Das aktuelle Wappen der Stadt zeigt den schrag geteilten Schild uberhoht von einer Mauerkrone mit zwei Lowen als Schildhalter 3 Die Stadt Zurich war sowohl konigliche wie herzogliche Munzstatte Die alteste urkundliche Erwahnung der Munzstatte stammt aus dem Jahr 972 die alteste Munze ist ein karolingischer Denar mit der Aufschrift LUDOVICUS REX RS HADTUREGUM Konig Heinrich III verlieh im 11 Jahrhundert auch der Fraumunsterabtei das Munzrecht Ihr Munzbann umfasste den Zurichgau und das Gebiet um den Walensee bis Sargans die Innerschweiz bis zum Gotthard den Aargau bis Huttwil und den Thurgau bis zur Mur Die Munzen die in Zurich gepragt wurden weisen verschiedene Symbole und Beschriftungen auf Die Fraumunsterabtei pragte nur Pfennige die zuerst viereckig dann nach 1400 rund waren 1524 ging das Munzrecht der Abtei an die Stadt uber Dieser hatte Konig Sigmund 1425 bereits das Munzrecht bestatigt Ab dem 16 Jahrhundert erschien das Wappen der Stadt mit dem Reichswappen auf den Munzen etwa auf dem Zurcher Taler und dem Dukat teilweise bereits mit den beiden Lowen als Schildhalter Die Umschrift lautete MONETA TURICENSIS CIVITATIS IMPERIALIS Spater verschwand das Reichswappen und die Umschrift anderte in MONETA REIPUBLICAE TIGURINAE Der Zurcher Schild wurde nun von einem oder zwei Lowen gehalten der einzelne Lowe hielt entweder ein Schwert oder eine Reichsapfel Auf der Kopfseite wurden meist entweder Ansichten von Zurich oder Spruche aufgepragt etwa DOMINE CONSERVA NOS IN PACE IUSTITIA ET CONCORDIA oder PRO DEO ET PATRIA Die selbstandige Munzpragung der Stadt Zurich endete 1798 4 Altertum Bearbeiten nbsp Zurich zur Zeit der romischen Besiedlung Stich von Johann Balthasar Bullinger nbsp Die alteste Darstellung des Martyriums von Felix und Regula im Stuttgarter Passionale Laut der Heiligenlegende starben sie zur Zeit der diokletianischen Christenverfolgung in Zurich nbsp Ausgrabungen der Feuchtbodensiedlung im Umfeld des sogenannten Kleinen Hafners auf der Baustelle fur das Parkhaus Opera in Zurich nbsp Salbolflaschen aus dem romischen vicus Turicum Fundort Thermengasse Die fruhesten Spuren menschlicher Siedlungstatigkeit im Bereich der heutigen Stadt Zurich sind Reste von Feuchtbodensiedlungen der Egolzwiler Kultur 4430 4230 v Chr die sich im Gebiet des westlichen Seebeckens nachweisen lassen Die Fundplatze die auch wahrend der spateren Jungsteinzeit wahrend der Bronzezeit und der fruhen Eisenzeit bis 700 v Chr besiedelt waren erstrecken sich vom Uferbereich teilweise bis 500 m in den heutigen See hinaus 5 Siedlungsstellen konnten archaologisch nachgewiesen werden am linken Seeufer beim Alpenquai Bauschanzli der Breitingerstrasse und in Wollishofen Haumesser Bad sowie am rechten Seeufer beim Kleinen und Grossen Hafner am Utoquai und an der Seehofstrasse 6 Zwischen Rentenanstalt und Mythenschloss am linken Seeende wurden 1994 gut erhaltene neolithische Kulturschichten von drei ehemaligen Seeufersiedlungen archaologisch untersucht Sie konnten der Pfyner Kultur 3800 3600 v Chr der Horgener Kultur 3150 v Chr und der Schnurkeramischen Epoche 2680 2548 v Chr zugeordnet werden Von 250 Holzproben fur die dendrochronologische Datierung sind deren 128 so genau dass sie Schlagdaten der Eichenpfahle zwischen 2972 und 2681 v Chr sichern Viele angekohlte liegende Holzer und fundreiche Holzkohleschichten belegten eine Brandkatastrophe auf dem ganzen Siedlungsareal das sich uber 240 m erstreckte Die Pfahlbaudorfer bestanden aus zweischiffigen 5 3 m messenden Hutten wie sie noch 100 Jahre spater am gegenuber liegenden Ufer an der Mozartstrasse nach dem gleichen Bauschema gebaut wurden Der grosste Teil dieser Ufersiedlungen versank in der Spatbronzezeit im See als der Pegel von ca 404 auf ca 407 m u M anstieg wahrscheinlich weil der Schuttkegel der Sihl im Bereich des Hauptbahnhofs den See aufstaute 7 In der Eisenzeit verlagerte sich im Raum Zurich die Siedlungstatigkeit auf Terrassen entlang der Flusse und des Sees Aus der Hallstattzeit 8 bis 5 Jh sind Funde und Grabhugel in Riesbach Burgholzli und Witikon Egglen Hongg Heiziholz Altstetten Hard Affoltern Seebach Jungholz dokumentiert Aus der Latenezeit 5 bis 1 Jh sind Funde und Graber in Aussersihl Backerstrasse Enge Gablerschulhaus Altstetten Hard und Witikon nachgewiesen Aus dem 1 Jh stammen Einzel und Munzfunde aus dem Bereich der Altstadt Im Kanton Zurich ist bis heute nur eine Zentralsiedlung aus der Eisenzeit sicher belegt die sich auf dem Plateau des Uto Kulm auf dem Uetliberg befand und mit Wallanlagen geschutzt war 8 Die keltischen Helvetier siedelten in und um Zurich wie Funde beim Rennweg zeigen Auf dem Lindenhof und auf dem Uetliberg bestanden wahrscheinlich keltische Oppida 9 Die strategisch und handelstechnisch gunstige Lage sowie Munzfunde lassen auf die Existenz eines Handelsplatzes schliessen Die keltische Siedlung von ca sieben Hektaren lag um den Lindenhofhugel 10 Aus der Zeit der romischen Eroberung des ostlichen Helvetiens 15 v Chr stammt ein fruhaugusteischer Militarstutzpunkt auf dem Lindenhof an den sich spater eine Zivilsiedlung mit Militarstation anschloss Der offene Marktflecken vicus Turicum gehorte nach der Sicherung der romischen Herrschaft zunachst zur Provinz Gallia Belgica dann nach ihrer Grundung um 85 v Chr zur Provinz Germania superior Turicum war als vicus nicht befestigt hatte aber eine Zollstation des gallischen Zolls Quadragesima Galliarum Waren und Reisende wurden dort vor dem Ubertritt in die Provinz Raetia abgefertigt wenn sie auf der Romerstrasse zwischen Vindonissa und Curia bzw auf der schiffbaren Route zwischen Walensee und Rhein verkehrten und ein Zoll von 2 5 Prozent erhoben Die Bedeutung von Turicum liegt jedoch fast ausschliesslich in seiner Lage am Ausfluss des Zurichsees begrundet da hier die Guter von See auf Flussschiffe umgeladen werden mussten Auch lag Turicum an keiner wichtigen romischen Hauptstrasse 11 Der antike Name Turicum und die Tatsache dass dort eine Zollstation vorhanden war ist nur dank der Grabinschrift fur Urbicus Sohn des lokalen Zollvorstehers uberliefert die 1747 auf dem Lindenhof gefunden wurde 12 Bedeutend war wahrscheinlich auch der Hafen da damals Waren auf Kahnen wahrscheinlich bis nach Walenstadt gefuhrt werden konnten Der romische Ort lag am Fuss des Lindenhofs eines zentralen Hugels auf einer Insel zwischen den Flussen Sihl und Limmat bzw dem Zurichsee Bis heute konnten nur wenige archaologische Spuren des romischen Zurich ergraben werden Darunter befinden sich Uberreste einer Thermenanlage Thermengasse Grabern und Spuren von Handwerksbetrieben Wohnhausern sowie von Gebrauchsgegenstanden und Schmuck aber auch von Kultanlagen so einem Rundbau an der Storchengasse ein Viergotterstein auf dem Lindenhof sowie eine Kultanlage auf der Wasserkircheninsel Wahrscheinlich befanden sich auf dem St Peter Hugel und dem Sihlbuhl Tempelanlagen ein Heiligtum stand weiter auch auf dem Grossen Hafner einer ehemaligen Insel im See In der Nahe des heutigen Rathauses befand sich eine Brucke Aus spatromischer Zeit stammen die Uberreste eines mit acht bis zehn Turmen bewehrten Kastells auf dem Lindenhof Teile der Lindenhof Stutzmauer stammen ebenfalls aus romischer Zeit 13 Um den romischen Vicus der von ca 250 bis 350 Menschen bewohnt war gruppierten sich eine Reihe von Gutshofen die im 1 Jahrhundert angelegt wurden Nachgewiesen sind auf dem Gebiet der heutigen Stadt solche Anlagen in Albisrieden Hochfeld Galgenacker Altstetten Loogarten Oerlikon Irchel Wipkingen Waidstrasse und Wollishofen Gassli Seestrasse 11 Ab 260 n Chr begannen die Einfalle der Alamannen in das Gebiet der heutigen Schweiz Nach der Reichsreform von Kaiser Diokletian ab 286 kam Turicum zur Provinz Maxima Sequanorum in der Prafektur Gallia Auf dem Lindenhof wurde im 4 Jahrhundert unter Diokletian oder Konstantin I im Rahmen der Befestigung der Rheingrenze ein Kastell errichtet Auch der Uetliberg wurde wieder als Beobachtungsposten und Zufluchtsort genutzt Im Jahr 401 wurde das Kastell wie das ganze Gebiet nordlich der Alpen von den romischen Truppen geraumt Uber das weitere Schicksal der gallo romischen Bevolkerung und der Siedlung Turicum gibt es keine gesicherten Erkenntnisse Der vicus und das Kastell bestanden wohl in bescheidenem Rahmen als romanische Kontinuitatsinsel weiter und wurde schrittweise durch neue Bevolkerungsschichten alemannisch frankischer Herkunft aufgesiedelt 14 Aufgrund der archaologischen Befunde kann eine Zerstorung der Siedlungsstrukturen in Zurich ausgeschlossen werden Die romische Siedlung hat sich wohl bis ins Fruhmittelalter kaum verandert Romische Strassen Gebaude und Infrastruktur wurden weiterbenutzt Belege fur die Kontinuitat der ansassigen romanischen Bevolkerung und fur eine Zuwanderung im Fruhmittelalter liefern vor allem die in Zurich gefundenen Graberfelder aus dieser Zeit u a in Aussersihl Backerstrasse bei St Peter Chormauern St Peter Hugel sowie im sog Hofgraberfeld an der Spiegelgasse Obere Zaune Diese Graberfelder wurden offenbar im 11 12 Jh zugunsten der Friedhofe von St Peter des Grossmunster und des Fraumunsters aufgegeben 15 Fruhmittelalter Bearbeiten nbsp Grundungsurkunde der Fraumunsterabtei aus dem Jahr 853 Die alteste im Staatsarchiv des Kantons Zurich aufbewahrte Urkunde nbsp Das Martyrium von Felix Regula und Exuperantius Ausschnitt aus dem ehemaligen Altarbild von Hans Leu dem Alteren in der Zwolfbotenkapelle im GrossmunsterWahrend der Einwanderung der Alamannen in den heutigen Kanton Zurich blieb das Kastell auf dem Lindenhof bestehen Die alteste schriftliche Quelle die auf ein Castrum Turico verweist ist eine Vita der Heiligen Felix und Regula aus dem spaten 8 Jahrhundert n Chr Neben dem Kastell konnte aber auch die eigentliche Siedlung Zurich mit diesem Verweis gemeint gewesen sein 16 Auch in der Vita S Galli fuhrt die Missionsreise des Columbans durch Alamannien im Jahr 610 durch das castellum Turegum 17 Der Geograph von Ravenna fuhrt schliesslich in der erhaltenen lateinischen Ubersetzung aus dem 9 Jahrhundert ein Ziurichi im Ortsverzeichnis fur das Gebiet der Alamannen Die alteste urkundliche Erwahnung Zurichs findet sich in einer Urkunde des Klosters St Gallen vom 27 April 806 07 09 10 die in vico publico Turigo ausgestellt wurde 18 Das heisst also nicht im Kastell sondern wahrscheinlich in der dorflichen Siedlung Zurich die noch nicht ummauert war Das Kastell blieb im Fruhmittelalter und teilweise im Hochmittelalter einer der wesentlichen Kristallisationspunkte der Besiedlung Zurichs da sich hier in der Pfalz der Sitz der weltlichen Herrschaft befand 19 Nach der definitiven Eingliederung Alamanniens in das Reich der Franken 730 wurde das Gebiet um Zurich bei der frankischen Reichsteilung dem ostlichen Teilreich Ludwig des Deutschen zugeordnet Fur 741 46 lasst sich ein erster Graf im karolingischen Zurihgauuia nachweisen Das Kastell Zurich bildete den Mittelpunkt eines umfangreichen Reichsgutskomplexes der vom Aargau uber Uri bis in die Ostschweiz reichte 20 In dieser Zeit erstarkte vermutlich das zwischenzeitlich zuruckgedrangte aber nie vollig aus den alten Siedlungszentren verdrangte Christentum erneut 17 Leider gibt es aus dieser Ubergangszeit neben archaologischen Funden nur sparliche Quellen und einige Legenden Eine besagt der alamannische Herzog Uotila habe auf dem Uetliberg residiert und diesem so den Namen gegeben Eine andere erzahlt davon dass Karl der Grosse in Zurich eine Pfalz gehabt und sogar dort residiert habe 21 Nicht nur durch eine Sage 22 sondern auch urkundlich ist belegt dass der ostfrankische Konig Ludwig der Deutsche am 21 Juli 853 mit einer in Regensburg ausgefertigten und besiegelten Urkunde ein bestehendes Frauenkloster in vico Turegum mit grossem Landbesitz Immunitat und einer eigenen Gerichtsbarkeit ausstattete und seiner altesten Tochter Hildegard uberschrieb Damit begrundete er das konigliche Eigenkloster Fraumunster Die entsprechende Stiftungsurkunde ist die alteste Urkunde im Besitz des Staatsarchivs Zurich 23 Zur gleichen Zeit wurde wahrscheinlich auch eine karolingische Pfalz auf der Basis der romischen Befestigungsanlagen auf dem Lindenhof errichtet 24 Die ubrigen kirchlichen und klosterlichen Zentren der fruhmittelalterlichen Siedlung Zurich das Grossmunster Fraumunster und St Peter waren zu dieser Zeit wohl nur von einfachen Einfriedungen mit Wall und Graben umgeben 25 Jedenfalls scheint die Begrundung der stadtischen Siedlung Zurich im Fruhmittelalter auf die Franken und nicht auf die Alamannen zuruckzugehen nbsp Kirchen und Kloster in Zurich auf dem Murerplan von Jos Murer von 15761 Predigerkloster Dominikaner 6 Kloster Fraumunster Benediktinerinnen 2 Sammlung der Heiligen Verena Beginen 7 Pfarrkirche St Peter3 Barfusserkloster Franziskaner 8 Augustinerkloster4 Chorherrenstift Grossmunster 9 Kloster Oetenbach Dominikanerinnen 5 WasserkircheDas wohl alteste sakrale Zentrum der Zurcher Altstadt ist die archaologisch seit dem ausgehenden 8 oder fruhen 9 Jahrhundert fassbare und seit 857 urkundlich belegte Kapelle und spater Kirche St Peter Sie kront den sudlichen Auslaufer des Lindenhofhugels und hat damit den prominentesten Platz der Zurcher Kirchen Ihr Sprengel umfasste die Stadt am linken Ufer mit Ausnahme der naheren Umgebung des Fraumunsters und das Umland von Kilchberg bis Schlieren 26 Die Chronisten Heinrich Brennwald und Gerold Edlibach bezeichneten die ausserhalb der Stadtmauern St Annagasse gelegene 1218 erstmals erwahnte St Stephanskirche bzw kapelle als die alteste Pfarrkirche Zurichs Sie war zweifellos fruhen Ursprungs ob sie jedoch die wirklich die erste Kirche Zurichs war lasst sich nicht belegen Die letzten Reste der 1528 abgebrochenen Gebaude verschwanden 1909 27 Etwa zur selben Zeit entstand wohl ein erster Konvent bei den Grabern der Heiligen Felix und Regula an der Stelle des heutigen Grossmunsters Die beiden Heiligen seien der Legende zufolge auf der Wasserkirchen Insel hingerichtet worden und dann kopflos den Hang hinaufgewandelt bis an die Stelle des Grossmunsters wo sie begraben worden sein sollen Ob der Legende ein wahrer Kern zugrunde liegt ist umstritten 28 Etwa um 1480 kam noch die Episode zur Legende hinzu die Heiligen seien am Standort von St Stephan geradert worden Die Propstei St Felix und Regula seit 1322 bekannt unter der Bezeichnung Grossmunster ist zwar urkundlich erst seit 924 31 belegt geht aber wohl ins 8 Jahrhundert zuruck Die Legende von Felix und Regula aus dieser Zeit berichtet bereits von einer seit alters bestehenden Wallfahrt was die Existenz eines Konvents bei den Grabern nahelegt Um 870 wandelte der ostfrankische Konig Karl III den Konvent in ein Chorherrenstift um wahrscheinlich zur selben Zeit als die wichtigsten Reliquien von Felix und Regula in die 874 geweihte Kirche der Abtei Fraumunster ubertragen wurden 29 Die Grundungslegende des Grossmunsterstifts um Karl den Grossen bezieht sich also wahrscheinlich auf seinen Urenkel Karl III dessen Prasenz in Zurich jedoch urkundlich nicht nachgewiesen werden kann 30 Zwischen Grossmunster und Fraumunster entstand damit eine Prozessionsachse zwischen der Grablege der Heiligen im Grossmunster der Hinrichtungsstatte auf der Wasserkirchen Insel zu den Reliquien in der Fraumunsterkirche Als konigliche Stiftungen besassen das Grossmunster wie das Fraumunster ausgedehnte Landereien Neben Albisrieden Schwamendingen Fluntern Hongg Meilen besass das Grossmunsterstift Streubesitz bis an den Rhein die Reuss und den oberen Zurichsee Neben der Kathedrale war das Grossmunster im Mittelalter das bedeutendste Stift im Bistum Konstanz Sein Sprengel umfasste ursprunglich das Gebiet rechts der Limmat bis zur Glatt 29 Die Abtei Fraumunster besass neben dem Grundbesitz in und um die Stadt Zurich betrachtlichen Landbesitz im Urnerland den Hof Cham den Albiswald d h den heutigen Sihlwald inklusive des Gebiets zwischen Horgen und Albisrieden am ostlichen Hang des Albis Langnau und das Reppischtal Sein Sprengel beschrankte sich jedoch auf seine nahere Umgebung in der Stadt 31 Die Guter der Abtei Fraumunster und des Chorherrenstiftes Grossmunster um Zurich wurden durch Ministeriale aus der Umgebung verwaltet Die Herren von Hottingen Mulner Manesse Biber Brun Kloten Trostberg Schonenwerd u a Die Vogteigewalt uber das Reichsgut und die Guter der beiden Stifte ubte ein Reichsvogt aus der nicht den Grafen des Zurichgaus sondern direkt dem deutschen Konig unterstand Die Entwicklung zur Reichsstadt Bearbeiten nbsp Konigsurkunde von 1219 ausgestellt von Friedrich II am 11 Januar 1219 nbsp Die heute ubliche Siegelform geht zuruck auf das seit 1347 verwendete sogenannte Sekretsiegel des Rates von Zurich Umschrift SECRETVM CIVIVM THVRICENSIVM 32 nbsp Albrecht von Rapperswil ein Ministerialer der Freiherren Grafen von Rapperswil im Turnier Miniatur aus der in Zurich entstandenen Manessischen Liederhandschrift nbsp Richtebrief von 1304 Erste Seite Hie vahet an das buch der gesetzeden der burger von Zurich die Nicolaus ir schriber nach den besigelten richtbriven geordnet hat 33 Die fruhmittelalterliche Stadt stellen sich die Archaologen heute als einen Ort mit mehreren Zentren vor Das Fraumunster das Grossmunster die Peterskirche und die Pfalz waren mit Einfriedungen und Wallanlagen umgeben Dazwischen entwickelte sich im 9 10 Jahrhundert eine stadtische Siedlung die ab dem 10 Jahrhundert als civitas bezeichnet wurde 34 Die Bedeutung der befestigten Pfalz zeigt unter anderem auch dass um 940 herum das Kloster Disentis seine Reliquien und Bucher vor den Ungarn in Zurich in Sicherheit brachte Impulse fur die Stadtentwicklung gab eine Vergrosserung der Pfalz im 11 12 Jahrhundert unter den Ottonen und den Saliern Zurich war seit der Eroberung durch den Herzog von Schwaben nach der Schlacht bei Winterthur 919 mit seiner Pfalz einer der Hauptorte des Herzogtums in Schwaben 35 Dass die Herrschaft uber Zurich von verschiedensten weltlichen und geistlichen Gewalten beansprucht wurde veranschaulicht die Munzpragung Die altesten aufgefundenen Munzen die in Zurich gepragt wurden tragen den Namen des ostfrankischen Konigs Ludwig IV daneben zeigte Konig Rudolf II von Burgund seine Herrschaftsanspruche auf Zurich durch entsprechende Munzen an abgelost von den schwabischen Herzogen Hermann I bis Ernst II sowie den deutschen Konigen aus der Dynastie der Ottonen Konig Heinrich III ubertrug schliesslich das Munzrecht anlasslich der Neuverleihung der schwabischen Herzogswurde um 1045 an das Fraumunster Neben dem Munzrecht zeichneten auch der seit alters vorhandene Zoll und das Marktrecht Zurich bereits im Fruhmittelalter als uberregionales Handelszentrum aus 36 Unter den deutschen Konigen und Zahringer Herzogen entwickelte sich Zurich im 11 und 12 Jahrhundert zum bedeutendsten Marktort fur die Zentral und Ostschweiz mit Handelsverbindungen nach Norditalien und uber den Rhein bis nach Holland und Flandern 37 Die Herzoge von Schwaben die sich im 10 und 11 Jahrhundert oft an der Limmat aufhielten standen in direkter Konkurrenz zu den deutschen Konigen Wahrend fur die karolingische Zeit keine konigliche Anwesenheit in Zurich belegt ist zeichneten ab 952 bzw 1027 die ottonischen und salischen Konige und Kaiser die Stadt durch ihre haufige Anwesenheit aus Zuerst Otto I und Heinrich II nur in schwabischen dann ab 1018 von letzterem erstmals in Angelegenheiten des Reiches 38 Mehrfach fanden Feste und Reichstage in der Pfalz auf dem Lindenhof statt so der Reichstag an Pfingsten 1052 den Kaiser Heinrich III mit Adligen aus der Lombardei abhielt oder die Verlobung seines Sohnes Heinrich IV an Weihnachten 1055 39 Wahrscheinlich liess Heinrich III in Zurich nach dem Vorbild der Pfalz in Goslar einen Neubau mit Palas und Saal errichten Die Pfalz Zurich trat damit von der Rolle eines schwabischen Vorortes in die Rolle eines Vorortes des Reiches besonders fur Reichstage in Angelegenheiten der Teilreiche Burgund und Italien nordlich der Alpen zu beraten waren 40 Bischof Otto von Freising nannte Zurich in den Gesta Friderici imperatoris im Ruckblick auf diese Zeit nobilissimum Sueviae oppidum also die vornehmste Stadt Schwabens An ihrem Stadttor prange die Inschrift Nobile Turegum multarum copia rerum Zurich edel durch Fulle an vielen Dingen 41 Ende des 12 Jahrhunderts wurde die wichtige Stellung Zurichs mit dem Bau einer ersten Stadtbefestigung unterstrichen 42 Die Herrschaft uber die Stadt Zurich und die geistlichen Stifte ubte im Mittelalter eigentlich der deutsche Konig bzw der Herzog von Schwaben aus Die koniglichen Herrschaftsrechte wurden an einen Reichsvogt delegiert Dieses lukrative Amt war zwischen den vornehmsten Adelsgeschlechtern im damaligen Herzogtum Schwaben umstritten namentlich den Zahringern und den Lenzburgern Die Grafen von Lenzburg hielten seit der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts die Vogteien uber das Gross und das Fraumunster in erblichem Besitz Erst als die Lenzburger 1172 ausstarben fiel die Vogtei uber Gross und Fraumunster endgultig an die Zahringer Mit ihrem Anspruch auf das Herzogtum Schwaben ab 1079 beanspruchten sie damit die gesamte politische Herrschaft uber Zurich Als die Zahringer zugunsten der Staufer auf das Herzogtum Schwaben verzichteten erhielten sie vom Kaiser zur Entschadigung Zurich als direktes Reichslehen so dass Zurich definitiv ganz unter zahringische Hoheit kam 43 Damit verlor die Pfalz Zurich auch ihre wichtige Funktion an der Schnittstelle der tria regna Deutschland Burgund und Italien Die staufischen Herrscher behandelten die italienischen Angelegenheiten fortan in Konstanz 44 Herzog Berchtold IV von Zahringen ab 1173 Reichsvogt von Zurich gilt als Stifter des Pfrunder Hausbruder und arme lute die so krank und siech an ihr libe sint dass sy das Almusen nit gesichen mogen aufnehmenden 45 Heilig Geist Spitals am Zahringerplatz bis 1842 aus dem 1804 das Kantonsspital hervorging 46 Berchtold V fuhrte dann bereits den Titel eines Kastvogts und sah sich laut einer seiner Urkunden von 1210 als Inhaber samtlicher Hoheitsrechte des Reichs in Zurich 47 Als Kastvogt war wohl einerseits die noch von den Lenzburgern ausgebaute Pfalz auf dem Lindenhof sein Amtssitz andererseits aber auch das Amtshaus zum Loch beim Grossmunster Im Gegensatz zu anderen Stadten unter zahringischer Herrschaft kam es in Zurich jedoch nicht zu einer planmassigen Stadterweiterung 48 Nach dem Aussterben der Zahringer 1218 teilte Konig Friedrich II die Reichsvogtei auf Die Gebiete rechts der Limmat gingen an die Grafen von Kyburg diejenigen links der Limmat an die Freiherren von Eschenbach Schnabelburg Das Gebiet der Stadt mit den angrenzenden Siedlungen Hottingen Fluntern Ober und Unterstrass Wiedikon Aussersihl Stadelhofen Trichtenhausen Zollikon Kusnacht und Goldbach fielen an die Fraumunster Abtei Gross und Fraumunster wurden reichsunmittelbar 49 1219 stellte Friedrich II dem Fraumunster dessen Untertanen und den Burgern von Zurich eine Urkunde aus die fast zwingend auch die Reichsunmittelbarkeit der Stadt impliziert da er den Ausdruck de gremio oppidi nostri verwendete also von der Schar unserer Stadt sprach Mit der Urkunde erhielt der Rat der Stadt Zurich erstmals formale rechtliche und politische Kompetenzen fur eine kommunale Selbstverwaltung Zurich wurde eine Reichsstadt 50 Das Amt eines Reichsvogtes von Zurich war nun zeitlich zuerst auf vier dann auf zwei Jahre beschrankt Seine Aufgabe war die Friedenswahrung und die Ausubung der Hohen Gerichtsbarkeit sowie der Schutz der koniglichen Guter In der Regel wurden die Reichsvogte aus dem Kreis der machtigen Zurcher Geschlechter der Biber Bockli Brun Glarus Manesse Mulner oder Wisso ernannt 51 Eigentliche Stadtherrin von Zurich war nach 1218 die jeweilige Abtissin des Fraumunsters Friedrich II verband den Titel einer Fraumunsterabtissin 1245 mit dem Reichsfurstenstand Ihre formellen Kompetenzen umfassten das an die Stadt bzw Ministerialgeschlechter verliehene Zoll Markt und Munzrecht sie setzte den Schultheissen als Vorsteher des Niedergerichts ein und hatte ein Mitspracherecht bei der Wahl des Reichsvogtes Bis 1433 bestatigte sie die Stadtverfassung und vertrat die Stadt zeitweise gegen aussen Fur die entstehende Stadtgemeinde war sie neben dem Reich die wichtigste Legitimationsquelle In Konkurrenz zum Fraumunster standen die Kaufleute der Stadt die ein eigenes Kaufmannsrecht mit Selbstverwaltung ihrer beruflichen Interessen besassen sowie das Grossmunster das versuchte durch die Erhebung Karls des Grossen zum Grundervater seinen politischen Status zu erhohen Beide geistlichen Stifte schafften es jedoch nicht wie beispielsweise das Kloster St Gallen sich im 13 Jahrhundert die Grundlagen fur einen spatmittelalterlichen Territorialstaat zu verschaffen weil sie weder die politisch rechtliche Vormundschaft ihrer Vogte ab dem 14 Jahrhundert die Habsburger noch die Kontrolle durch die Stadt abschutteln konnten 52 1220 finden sich erstmals Spuren eines Stadtrates der seit 1225 ein eigenes Siegel fuhrte Auf dem Siegel war neben Felix und Regula auch deren Diener Exuperantius abgebildet Dieser steht wohl fur den Rat und die Burgerschaft Zurichs die neu neben das Gross und das Fraumunster traten Das Siegel verkorperte die eigene Rechtspersonlichkeit der Burgerschaft und des Stadtrates Die Umschrift des Siegels lautete sigillum consilii et civium Thuricensium Fortlaufend gingen verschiedene Herrschaftsrechte der Fraumunsterabtei zuerst als Pfand spater zu freier Verfugung an den Stadtrat uber Dieser Vorgang wurde durch den Kampf zwischen Kaiser Friedrich II und dem Papsttum begunstigt Weil die geistlichen Stifte zu Rom hielten wahrend die Burgerschaft der Partei des Kaisers folgte wurden die geistlichen Personen samt der Abtissin 1247 49 sogar aus der Stadt vertrieben was zur Festigung der politischen Stellung der Burgerschaft fuhrte Neben dem Rat wird ab der Mitte des 13 Jahrhunderts auch die Burgerschaft wichtiger so dass zur Wende ins 14 Jahrhundert sich die Formel rat und die burger von Zurich in wichtigen Rechtsdokumenten bereits durchsetzte 51 Um 1250 wurde mit dem Richtebrief zum ersten Mal eine Sammlung aller damals in Zurich geltenden Gesetze angelegt also das Stadtrecht schriftlich niedergelegt Das Hauptziel der Satzung war den Frieden und das Wohl der Burger innerhalb der Stadtmauern zu gewahrleisten Zu diesem Zweck wurde die Ahndung der Verbrechen gegen Leib und Leben Massnahmen gegen das Fehdewesen sowie die Kompetenzen von Rat Gericht sowie Polizeimassnahmen geregelt Explizit verboten waren Schwurverbande innerhalb der Burgerschaft was sich gegen Zunfte und Gesellschaften richtete Durch eine spezielle Ordnung und Satzung der Pfaffheit wurde auch der Klerus dem Richtebrief unterworfen allerdings sollten nur Laien vom Stadtrat abgeurteilt werden und Geistliche vor einem Chorgericht des Grossmunsterstifts 53 Der Stadtrat bestand noch ausschliesslich aus Ritterburtigen und Patriziern d h ratsfahigen Burgerfamilien ein Burgermeisteramt bestand noch nicht 1262 wurde die rechtliche Stellung der Stadt noch einmal gefestigt als der deutsche Konig Richard von Cornwall nicht nur wie seine Vorganger die Privilegien der beiden geistlichen Stifte sondern gleichzeitig auch die Reichsfreiheit der Burgerschaft ausdrucklich bestatigte Damit wurde Zurich definitiv zur Reichsstadt Die entsprechenden Privilegien liess sich die Stadt spater wiederholt vom jeweiligen Reichsoberhaupt bestatigen zuletzt 1521 durch Kaiser Karl V Wahrend des Interregnums 1256 1273 suchte Zurich Schutz bei Graf Rudolf IV von Habsburg und schloss sich dem Rheinischen Stadtebund an und beschwor den ersten schwabischen Landfrieden von 1281 Mit aller Deutlichkeit kam die selbstandige Stellung der Stadt 1267 in der Fehde mit den Freiherren von Regensberg zum Ausdruck In einem langen Kleinkrieg konnte Zurich mit Unterstutzung der Habsburger seine Position gegen die Regensberger behaupten Dabei wurden 1268 unter anderem die regensbergische Stadt Glanzenberg beim Kloster Fahr und vielleicht auch die Uetliburg zerstort Nachdem Rudolf 1273 deutscher Konig geworden war kam es jedoch zu einer schnellen Entfremdung Zurichs von den Habsburgern da Rudolf habsburgische Ministeriale als Reichsvogte einsetzte und in ungewohnter Weise Reichssteuern einzog 53 Nach Rudolfs Tod 1291 schloss Zurich deshalb eine befristete Koalition mit Uri und Schwyz gegen Habsburg 54 Herzog Albrecht I von Osterreich eroffnete deshalb eine Fehde gegen Zurich 51 aus welcher der Chronist Johannes von Winterthur folgende Episode uberliefert Die Zurcher zogen zu einem Kriegszug gegen Winterthur der zu einem regelrechten Desaster wurde Es seien so viele Manner gefallen dass Zurich praktisch schutzlos zuruckgeblieben sei Herzog Albrecht I versuchte deshalb Zurich einzunehmen und legte ein Heer vor die Stadtmauern In dieser verzweifelten Situation hatten sich die Zurcherinnen als Krieger verkleidet und seien gefuhrt von Hedwig ab Burghalden mit langen Spiessen auf den Lindenhof gezogen Die Belagerer hatten geglaubt ein starkes Heer sei irgendwie in die Stadt gelangt und hoben die Belagerung auf Tatsachlich zog Zurich im April 1292 gegen die habsburgische Stadt Winterthur ins Feld musste dann aber nach sechsmonatiger Belagerung vor Albrecht I kapitulieren 55 Danach wurde der Einfluss der Ritter auf den Stadtrat stark zugunsten der habsburgfreundlichen Kaufleute eingeschrankt die seit 1293 die Mehrheit im Rat stellten 56 Zurich musste als Folge der Niederlage auch das Bundnis mit Uri und Schwyz aufgeben erhielt aber von Albrecht den Sihlwald der bisher den Herren von Eschenbach als Vogtei zugewiesen war Zurich hielt danach wahrend langerer Zeit die Treue zu Habsburg und unterstutzte unter anderem auch Herzog Leopold I von Osterreich im Morgartenkrieg gegen die Eidgenossenschaft 51 Der rechtliche und wirtschaftliche Aufstieg der Stadt Zurich im 12 Jahrhundert spiegelte sich in einer bedeutenden baulichen Erweiterung Als sichtbare Zeichen der sich entwickelnden stadtischen Autonomie entstanden die ersten Steinhauser und Adelsturme vier grosse Kloster der Bettelorden der Dominikaner Predigerkloster Oetenbach Franziskaner Barfusserkloster Augustiner in Konkurrenz zu den etablierten geistlichen Zentren Grossmunster und Fraumunster und ein erstes Rathaus an der Limmat 57 Ende des 13 Jahrhunderts wurde das ganze Stadtgebiet mit der zweiten Stadtbefestigung Stadtbefestigung von Zurich umgeben wie sie auf dem Murerplan von 1576 dokumentiert ist In dieser Zeit war Zurich wahrscheinlich unter Patronage der Fraumunsterabtissin Elisabeth von Wetzikon ein Zentrum des Minnegesangs dokumentiert durch die die beruhmte Manessische Liedersammlung die durch eine Sammlung der stadtischen Patrizierfamilie Manesse in Zurich begrundet wurde Die Zurcher Adelsinventare der Zeit zahlen im Umfeld der Stadt funf hochadlige Familien Zahringer Nellenburger Lenzburger Kyburger Habsburger rund 25 Adelsgeschlechter freiherrlichen und gut 90 Geschlechter ritterlichen Standes letztere uberwiegend Ministeriale der geistlichen und weltlichen Herren der Region 58 Um 1300 hatte Zurich zwischen 8 000 und 9 000 Einwohner Die Bevolkerung bestand aus Stadtadligen d h in der Stadt ansassigen Ministerialen und Rittern Burgern d h reichsunmittelbaren Fernkaufleuten und zu Reichtum gelangten Burgerfamilien sowie fast rechtlosen Handwerkern und Leibeigenen Eine spezielle Gruppe bildeten die rund 200 300 Juden Cawertschen und Lombarden sudfranzosische und italienische Geldverleiher die durch Kreditwesen und Geldhandel zum Teil zu Wohlstand gekommen waren aber keine politischen Rechte hatten 59 Die wirtschaftliche und demographische Entwicklung Zurichs erreichte im 13 und 14 Jahrhundert einen ersten Hohepunkt Zurich war einer der bedeutendsten Marktorte im oberdeutschen Raum mit Handelsverbindungen nach Norditalien und uber den Rhein in den niederdeutschen Raum Die Zurcher Munzen und Masse waren zwischen Oberrhein und Alpen bestimmend und die Stadt hatte eine eigene Textilindustrie ausgebildet Wollwaren Leinenstoffe und verarbeitete Seidenprodukte wurden weitraumig exportiert Ausdruck bzw Folge dieser wachsenden wirtschaftlichen Potenz war die wachsende judische und lombardische Minderheit die den fur den Handel wichtigen Kredit verfugbar machten Folge dieser Entwicklung waren die zunehmende kulturelle Bedeutung Zurichs da wohlhabende Familien das Kunstschaffen forderten und eine zunachst friedliche territoriale Expansion durch systematische Kaufe von Land und Rechten entlang der Handelswege Voraussetzung fur diese Blute war ein gutes Einvernehmen mit den regional bedeutenden Adelsgeschlechtern vor allem den Habsburgern und der uberregionalen Reichsgewalt 37 Die Brunsche Zunftverfassung und der Beitritt zur Eidgenossenschaft 1336 1400 Bearbeiten nbsp Plan der Stadt Zurich um 1504 von Heinrich Keller 1829 nbsp Das Stadtbuch von 1292 bis 1371 enthalt unter dem 7 Juni 1336 eine Verordnung wie kunftig die Burgermeisterwahl und die Anerkennung der Regierung durch die Burgerschaft zu erfolgen habe Auf der ersten Linie ist jungher R Bruno burgermeister Junker Rudolf Brun zu lesen nbsp Ludwig der Bayer bestatigt am 2 April 1337 den 1 Geschworenen Brief nbsp Die Burger von Zurich leisten den Bundesschwur vor den Abgesandten der vier Waldstatte 1 Mai 1351Wie in vielen Stadten entlud sich auch in Zurich im 14 Jahrhundert die Spannung zwischen den wirtschaftlich aufstrebenden rechtlosen Handwerkern und den politisch bestimmenden alten Ritter und Burgergeschlechtern in einem politischen Umsturz 1336 erhoben sich die Handwerker unter der Fuhrung des Ritters Rudolf Brun und mit finanzieller Unterstutzung des reichsten Zurchers Gottfried Mulner und vertrieben den bisherigen Stadtrat von der Macht Im Ersten Geschworenen Brief wurde am 16 Juli 1336 durch Brun nach dem Vorbild des Strassburger Schworbriefs eine neue Verfassung fur Zurich vorgelegt die 1337 von wittelsbachischen Kaiser Ludwig IV bestatigt wurde Brunsche Zunftverfassung Die Handwerker wurden in 13 neu gegrundeten Zunften organisiert die Ritterschaft und die Geldaristokratie in der sog Konstaffel Der 26 kopfige Stadtrat bestand fortan aus je 13 Vertretern der Zunfte sowie der Konstaffel die halbjahrlich neu bestellt wurden Im Zentrum der neuen Ordnung stand das Amt des auf Lebzeiten gewahlten Burgermeisters der uberdies weitreichende Kompetenzen bei der Bestellung der Stadtrate erhielt und dem die Burgerschaft Gehorsam schworen musste Das Hauptresultat der sog Zurcher Zunftrevolution war also neben der Zulassung der Handwerkerzunfte der Aufstieg Rudolf Bruns zum zeitweiligen Alleinherrscher Zurichs Die durch Brun geschaffene Verfassung blieb trotz mehrfacher Revisionen des Geschworenen Briefs in ihren Grundzugen bis 1798 in Kraft 60 Die abgesetzten Rate und ihre Familien wurden aus der Stadt verbannt organisierten aber mit der Unterstutzung der Grafen von Rapperswil den Widerstand gegen Brun und die neue Zurcher Verfassung Rudolf Brun scharte derweil die Stadtburger durch Hetze gegen die ansassigen Juden hinter sich die im Richtebrief zur Gewahrung von Darlehen an die Burger verpflichtet waren Am 24 Februar 1349 wurden alle mannlichen Juden Zurichs in einem Pogrom getotet 61 Wahrscheinlich wurden sie in ein Haus gesperrt das dann in Brand gesetzt wurde Frauen und Kinder uberlebten und flohen Die Synagoge an der heutigen Froschaugasse wurde zerstort Den Besitz der Juden teilten sich Stadt und Konig alle Schulden der Burger bei den Juden wurden aufgehoben Bald siedelten sich jedoch erneut Juden in Zurich an 1436 beschloss dann der Rat die Juden endgultig auszuweisen 62 1350 misslang ein Handstreich der Opposition gegen Brun auf die Stadt die Mordnacht von Zurich Angesichts zunehmender aussenpolitischer Schwierigkeiten suchte Brun schliesslich Unterstutzung bei den Habsburgern Die Zerstorung und Plunderung der Stadt Rapperswil durch Brun veranlasste jedoch Herzog Albrecht II zum Vorgehen gegen Zurich da er der Schutzherr und ein Verwandter des Rapperswiler Grafen Johann II aus dem Haus Habsburg Laufenburg war In dieser Situation suchte Brun ein Bundnis mit den zu dieser Zeit politisch isolierten vier Waldstatten Am 1 Mai 1351 beschworen die Burger von Zurich ein ewiges Bundnis mit der Eidgenossenschaft Die Hauptlast im Krieg mit Herzog Albrecht II von Habsburg trug trotzdem Zurich 1351 1352 und 1354 wurde die Stadt erfolglos von habsburgischen Truppen belagert Erst 1355 kam ein Friede zwischen Zurich und Habsburg zustande Brun erwies sich als rucksichtsloser Taktiker denn er schloss den Frieden ohne die Eidgenossen zu beteiligen Nach Bruns Tod 1360 fuhrten seine Nachfolger dessen Territorialpolitik weiter Im 15 Jahrhundert profitierte Zurich schliesslich von der Gegnerschaft der Luxemburger und der Habsburger im Reich Mehrere Herrscher aus dem Haus Luxemburg uberliessen Zurich wichtige Hoheitsrechte um die Stadt gegenuber den Habsburgern zu starken Noch unter Brun gelang es 1353 das kaiserliche Privileg zu erhalten dass Zurich nicht mehr vor auswartige Gerichte geladen werden konnte Ein weiterer wichtiger Schritt war die Ubertragung einer ganzen Reihe von Reichsrechten durch Kaiser Karl IV 1362 und 1365 Unter anderem uberliess der Kaiser Zurich den Zurichsee bis nach Hurden samt Fischerei und Schifffahrtsrechten die Anwartschaft auf das Erbe der Rapperswiler Grafen ferner das Recht adlige Herren der Landschaft ins zurcherische Burgrecht aufzunehmen und die sehr wichtige Befugnis im Umkreis von drei Meilen ledig gewordene Reichslehen einzuziehen und neu zu besetzen Damit war die Moglichkeit gegeben die umliegenden Gebiete der einstigen Reichsvogtei Zurich unter die Oberhoheit der Stadt zu bringen Durch das Bundnis mit der Eidgenossenschaft bezog Zurich denn auch wiederholt eine anti habsburgische Position so im Sempacherkrieg 1386 1388 Im Jahr 1400 verlieh Konig Wenzel dem Stadtrat das Recht den Reichsvogt als Vorsitzenden des Blutgerichtes selbst zu wahlen und befreite Zurich von der Reichssteuer 1415 folgte die Befreiung vom Reichs und Landgericht 1431 das Privileg die Blutgerichtsbarkeit in seinem Herrschaftsgebiet selbst verleihen zu durfen Kaiser Sigismund kronte diese Privilegierung schliesslich 1433 mit dem Recht Erlasse jeder Art letztinstanzlich und gultig zu verabschieden und der Verleihung der Lehenshoheit uber die Reichslehen Kyburg Regensberg und Gruningen Damit wurde die Stadt durch geschicktes Taktieren zwischen den Luxemburgern Habsburgern und der Eidgenossenschaft in ihrem Herrschaftsbereich durch kaiserliche Privilegierung faktisch unabhangig 63 Als Folge der Auseinandersetzungen zwischen der Eidgenossenschaft und Habsburg kam es in der Stadt zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhangern beider Seiten Die eidgenossisch gesinnten Zunfte erwirkten eine Reihe von Beschlussen den Zweiten Geschworener Brief von 1393 um die Macht der habsburgfreundlichen Stadtadligen und Kaufleute zu brechen Seit dieser Zeit wurde Zurich von zwei Raten dem Kleinen und dem Grossen Rat auch Rat der Zweihundert genannt aus Vertretern der Zunfte der Stadtadligen und der Kaufleute regiert Die Mitglieder beider Rate waren faktisch lebenslang gewahlt und erganzten sich selbst durch Kooptation Zurich wurde damit zu einer Zunftaristokratie Der Preis der Brunschen Politik war der Zusammenbruch des Zurcher Fernhandels und der Seidenindustrie Durch die politische Entmachtung der bisher dominierenden Kaufleute wurde dieser handelsfeindliche und handwerksfreundliche Trend bestatigt 37 Entwicklung des Stadtstaates bis zur Reformation BearbeitenHauptartikel Territoriale Entwicklung Zurichs nbsp Die Entwicklung des Stadtstaates Zurich bis 1789 nbsp Burgermeister Stussi aus Zurich verteidigt allein die Sihlbrucke bei St Jakob und deckt damit den Ruckzug der Zurcher Illustration aus der Eidgenossischen Chronik von Werner Schodoler 1514 nbsp Alteste Darstellung Zurichs aus Gerold Edlibachs Zurcher Chronik 1485 Belagerung Zurichs durch die Eidgenossen 1444 nbsp Die Hinrichtung von Hans Waldmann 1489 aus der Luzerner Chronik von Diebold Schilling 1513 Die endgultige Abwendung von Habsburg und die Sicherung des Ubergewichts der Handwerkerzunfte fuhrte zu einem Ruckgang der Exportindustrie und des Handels 64 Der alte von Kaufleuten beherrschte Rat hatte versucht von der aus der Westschweiz und von Basel limmataufwarts nach Zurich und von da uber Chur nach Italien fuhrenden Handelsstrasse eine moglichst grosse Strecke unter zurcherische Kontrolle zu bringen Die Zunfte wollten hingegen ein moglichst grosses Hinterland um die Stadt herum beherrschen das einen Teil der Produktion der stadtischen Zunfte aufnehmen konnte und die Versorgung der Stadt mit Rohstoffen und Getreide sicherstellte Ende des 14 Jahrhunderts verfugte die Stadt jedoch erst uber wenige direkte Herrschaftsgebiete ausserhalb der Stadt vor allem entlang des Zurichsees und im Limmattal Diese Besitzungen waren das Resultat einer manchmal eher zufalligen Erwerbspolitik 65 Die Stadt Zurich sicherte ihren Einfluss ausserhalb ihrer Mauern durch die Vergabe von Pfahlburgerrechten an Bewohner umliegender Dorfer und Kleinstadte und den Abschluss von Burgrechten mit Adligen und Klostern Ein weiteres Mittel zur Ausdehnung des stadtischen Einflusses war der Erwerb von Herrschaftsrechten durch stadtische Adelsgeschlechter Gerichtsherrschaften Unter Burgermeister Rudolf Brun begann Zurich dann direkt Untertanengebiete zu erwerben Dies wurde dadurch moglich dass die Habsburger aus Geldnot ihren rechtsrheinischen Besitz in kleineren Bestandteilen an regionale und stadtzurcherische Adelsgeschlechter verpfandeten wie z B die Brun und Mulner An der Wende des 14 zum 15 Jh kamen etliche dieser Adelsgeschlechter ihrerseits in Geldnot und gaben ihre habsburgischen Pfandschaften gegen Geld an die Stadt Zurich weiter Die Stadt gelangte so in den Besitz der Herrschaften Greifensee Gruningen und Regensberg und Maschwanden Eschenbach Horgen Erganzt wurden diese Gebiete durch den Kauf der Reichsvogteien in und um Zurich um 1400 Dazu kam die wachsende Nachfrage nach Burgrechten mit Zurich bei Klostern Stadten Gemeinden und Adligen weil die Verlagerung der habsburgischen Politik weg von der Ostschweiz und die Krise der habsburgischen Macht uberhaupt den landesherrlichen Schutz Zurichs effektiver und die Karrieremoglichkeiten attraktiver erscheinen liess Die Burgrechte beinhalteten oft nicht nur gegenseitigen militarischen Beistand sondern verpflichteten den Schutznehmer auch seine Burgen fur Zurich offenzuhalten sich der stadtischen Gerichtsbarkeit unterzuordnen und enthielten manchmal auch ein Vorkaufsrecht der Stadt 66 Im Zusammenhang mit dem vom Konig Sigismund ausgerufenen Reichskriegs gegen Herzog Friedrich IV von Osterreich besetzte die Stadt Zurich 1415 Teile des habsburgischen Aargaus Kelleramt Freiamt Affoltern und begann mit einer zielstrebigen Territorialpolitik die ebenfalls mit koniglicher Unterstutzung zur Ubernahme der habsburgischen Grafschaft Kyburg und der landenbergischen Herrschaft Andelfingen fuhrte Sigismund verlieh Zurich 1433 auch den Blutbann uber alle ehemals habsburgischen Gebiete 67 Weiter machte die Stadt Zurich ihr Hoheitsrecht uber alle Gebiete geltend mit deren Besitzern sie in einem Burgrecht stand z B die Herrschaft Wadenswil des Johanniterordens oder die Gemeinden Ruschlikon Meilen Fluntern und Albisrieden des Chorherrenstifts Grossmunster Wenn der Stadtrat ein Gebiet fur Zurich kaufte musste er die althergebrachten Rechte und die Verwaltungsordnung des erworbenen Gebiets respektieren So wurde jede Erwerbung zu einem eigenen Verwaltungsbezirk was eine recht uneinheitliche und unubersichtliche Verwaltungsgliederung des stadtischen Herrschaftsgebiets ergab Es wurde nach der Art der Verwaltung zwischen Ober und Landvogteien unterschieden Jeder Versuch der Stadt eine Vereinheitlichung ihres Herrschaftsgebiets zu erreichen wurde von den Bewohnern der betroffenen Gebieten als Eingriff in ihre alten Freiheiten gesehen und heftig bekampft Das uneinheitliche Bild wurde dadurch vervollstandigt dass innerhalb des Herrschaftsgebiets der Stadt zahlreiche Gerichtsherrschaften fortbestanden in denen Private oder Kloster die niedergerichtlichen Kompetenzen innehielten Die Expansion der Stadt Zurich fuhrte zum Konflikt mit Schwyz am oberen Zurichsee uber die Kontrolle der Grafschaft Uznach der Grafschaft Sargans und der Herrschaft Gaster der im Alten Zurichkrieg mundete Zurichs Burgermeister Rudolf Stussi erklarte 1439 Schwyz den Krieg Die ubrigen Eidgenossen unterstutzten dabei Schwyz weshalb Stussi 1440 auf einen vorlaufigen Waffenstillstand einwilligte Stussi verhandelte danach mit Kaiser Friedrich III und erreichte die Zusage Zurich gegen eine Ruckgabe der Grafschaft Kyburg an Habsburg die Grafschaften Uznach und Toggenburg zu ubertragen sowie militarische Unterstutzung durch Habsburg Nach dem neuerlichen Ausbruch der Feindseligkeiten erlitt Zurich in der Schlacht bei St Jakob an der Sihl am 22 Juli 1443 eine Niederlage Burgermeister Stussi fiel Zurich wurde letztlich nur durch den Einfall der Armagnaken in die Eidgenossenschaft gerettet Nach deren Ruckzug und dem Sieg der Eidgenossen uber ein habsburgisches Heer bei Bad Ragaz kam es 1450 zum Friedensschluss Zurich verlor die Hofe an Schwyz und musste seine Expansionsplane ins Linthgebiet aufgeben Heftige innere proeidgenossische und prohabsburgische Auseinandersetzungen im Inneren Zurichs fanden nun ihr Ende 68 Der lange Krieg und die wiederholten Plunderungen der Landschaft durch die Eidgenossen fugten der Wirtschaft Zurichs empfindlichen Schaden zu Dadurch wurde auch eine Abkehr der Zurcher Nobilitat vom Fernhandel eingeleitet Stattdessen strebten die ratsfahigen Familien nun in den Dienst der Stadt als Vogte oder Beamte und wurden zu einem Verwaltungspatriziat Adliger Lebenswandel Reprasentation die Erwerbung von kaiserlichen Wappenbriefen sowie der Ritterschlag gehorten dabei zum ublichen ausseren Merkmal dieser neuen stadtischen Oberschicht 69 Die Bevolkerung ging wahrend des Zurichkrieges von 7000 auf unter 5000 zuruck die erste Blutezeit Zurichs war damit definitiv zu Ende Zurich drohte in den Rang einer Kleinstadt zuruckzufallen 37 Bei der Eroberung des Thurgaus 1460 und im Waldshuterkrieg 1468 kampfte Zurich wieder an der Seite der Eidgenossenschaft und stieg wegen seiner wirtschaftlichen und militarischen Bedeutung gegen Ende des 15 Jahrhunderts zum Vorort der alten Eidgenossenschaft auf Zurich berief die Tagsatzung ein und fuhrte deren Vorsitz bis zum Ende der Alten Eidgenossenschaft 1798 Mit der Erwerbung von Winterthur 1467 Stein am Rhein 1459 84 und Eglisau 1496 wurde das Territorium abgerundet In den Burgunderkriegen spielte Zurich unter Burgermeister Hans Waldmann eine fuhrende Rolle Alle Bemuhungen Waldmanns die Stellung Zurichs in der Eidgenossenschaft weiter auszubauen scheiterten aber am Widerstand Berns und der Landkantone Nach dem Waldmannhandel einer innerstadtischen Intrige kam es 1489 zu einer Erhebung der Bauern im zurcherischen Herrschaftsgebiet und zur Hinrichtung von Hans Waldmann Durch Vermittlung der Eidgenossenschaft kam in den Waldmannschen Spruchbriefen eine Verstandigung mit der Landschaft zustande Die Zugestandnisse an die Bauern waren unbedeutend allerdings kamen dadurch die Bestrebungen die Herrschaft uber die Landschaft zu vereinheitlichen und zu zentralisieren zu einem Ende 70 Eine Regierungsbeteiligung der Landschaft kam zwar nicht zustande bei wichtigen Entscheidungen wurde aber ein Mitwirkungsrecht der Landschaft etabliert Diese Einrichtung spielte wahrend der Mailanderkriege und der Reformation eine wichtige Rolle Trotzdem hatte die von Zurich beherrschte Landschaft faktisch keine politischen Rechte und wurden je nach Status von lokal residierenden Landvogten oder von in der Stadt lebenden Obervogten regiert die aus der Zurcher Nobilitat stammten und vom Stadtrat eingesetzt wurden Die feudalen Rechte der Grundherrschaft in den Untertanengebieten waren meistens in der Hand der Stadt oder von stadtischen Familien und die damit verbundenen Geldzahlungen und Frondienste wurden bis ins 19 Jahrhundert notigenfalls mit Gewalt eingefordert Auf das Leben in der Landschaft wirkten sich zudem eine steigende Zahl von stadtischen Verordnungen Mandate aus die einerseits moralische z B Tanz Spielverbot Kleiderordnung andererseits wirtschaftspolitische Ziele hatten z B Gewerbeordnung Einschrankung des Reislaufens und der Auswanderung Diese sog Sittenmandate fuhrten bisweilen zu offenem Widerstand in der Landschaft wie im Waldmannhandel als das Verbot zur Haltung von grossen Jagdhunden fur Bauern zum Aufstand fuhrte 71 Zurich vertrat auch nach Waldmanns Sturz in der Eidgenossenschaft die Interessen Habsburgs wahrend Bern fur Frankreich Einfluss nahm Der Versuch Kaiser Maximilians die Eidgenossenschaft wieder enger mit dem Reich zu verbinden veranlasste einen Frontwechsel und Zurich beteiligte sich am Schwabenkrieg 1499 Wahrend der Mailanderkriege 1500 1522 stand Zurich auf der Seite des Papstes und bekampfte die Werbung von eidgenossischen Soldnern fur Frankreich Die eidgenossischen Kriegszuge nach Mailand zwangen Zurich erneut auch die Bevolkerung der Landschaft zum Kriegsdienst aufzubieten was nach einer Volksbefragung zunachst geduldet wurde Nach der Niederlage bei Marignano 1515 in der etwa 800 Zurcher von Stadt und Land fielen kam es aber auf der Landschaft erneut zu einem Aufstand da die Soldnerfuhrer aus der Stadt fur das Desaster verantwortlich gemacht wurden Der sog Lebkuchenkrieg konnte im Dezember 1515 durch die exemplarische Hinrichtung einiger Soldnerfuhrer beigelegt werden Im Spatmittelalter war Zurich mit durchschnittlich etwa 5000 Einwohnern eine grossere Mittelstadt wie etwa Bern Schaffhausen Luzern oder St Gallen Basel und Genf hatten als Grossstadte um die 10 000 Einwohner Nach der grossen Pest von 1348 49 ging die Bevolkerung bis Mitte des 15 Jh bis unter 4000 Einwohner zuruck bevor wieder ein Wachstum einsetzte Innerhalb der Stadt ging die Zahl der adligen Geschlechter zuruck und auch die burgerlichen Patriziergeschlechter nahmen stark ab zugunsten der Zunftburger Nach 1378 war die Mitgliedschaft in einer Zunft Voraussetzung fur die Erteilung des Burgerrechts und fast alle zunftigen Gewerbe wurden umgekehrt bis Ende des 15 Jh an die Mitgliedschaft in einer Zunft gebunden Das Zurcher Burgerrecht kostete um 1400 ca sieben Gulden wobei auch noch ein schwankender Beitrag zu den stadtischen Baukosten erhoben wurde Zurichs Finanzkraft war im Spatmittelalter noch eher bescheiden Gemessen am Durchschnittsvermogen von 243 6 Gulden im Jahr 1417 lag Zurich hinter Freiburg i U 320 Gulden 1445 Bern 373 Gulden 1448 und Basel ca 400 Gulden 1429 Laut der Steuerregister des 15 Jh gehorten etwa ein Drittel der Einwohner zur Unterschicht Gesellen Dienstboten alleinstehende Frauen arme Handwerker mit einem Vermogen von bis zu 15 Gulden ein weiteres Drittel zur gehobenen Unterschicht Handwerker rund ein weiteres Drittel zur Mittelschicht mit Vermogen bis 1000 Gulden Ubrig blieb eine Oberschicht von rund 5 Prozent der Bevolkerung mit Vermogen bis uber 10 000 Gulden Sie hielten rund zwei Drittel des Gesamtvermogens wahrend die Unterschicht und die gehobene Unterschicht mit rund zwei Dritteln der Bevolkerung rund funf bis zehn Prozent des Gesamtvermogens hielten 72 Reformation 1519 1531 Bearbeiten nbsp Portrat Ulrich Zwingli von Hans Asper etwa 1531 nbsp Die alteste zuverlassige Darstellung der Stadt Zurich auf den Altartafeln aus dem Grossmunster in Zurich von Hans Leu dem Alteren stammt aus dem Ende des 15 Jahrhunderts Zustand der Altartafeln vor der Freilegung 1937 der Szenen aus dem Martyrium von Felix und Regula die nach der Reformation ubermalt worden waren Rechte Seite mit dem linken Limmatufer zwischen Wellenberg und Lindenhof nbsp Linke Seite von Leus Altartafeln nbsp Zurich 1581 aus den Stadtebuchern von Georg Braun und Franz Hogenberg nbsp Der Zurcher Taler aus Silber war bis 1798 die Wahrung in Zurich Die altesten bekannten Munzen wurden 1512 gepragt nbsp Der Bannertrager des Standes Zurich auf einem Gemalde aus dem Rathaus Bern 1585Durch die Verdichtung der Herrschaft in der Hand des stadtischen Rates zu Ende des Mittelalters erhielt der Stadtstaat auch immer Macht und Kontrollbefugnisse im kirchlichen Bereich Wahrend des Abendlandischen Schisma von 1378 bis 1417 stand Zurich mit der Eidgenossenschaft zu Papst Urban VI und seinen Nachfolgern Das Schisma begunstigte noch die Ubernahme kirchlicher Kompetenzen durch den Rat was sich auch im 15 Jh fortsetzte Der Papst gestand dem Rat eine Mitwirkung bei der Besetzung der Pfrunden der geistlichen Stifte zu und 1479 erhielt die Stadt einen Jubilaumsablass nach dem Vorbild des Jubilaumsablass von Rom von 1475 um den Neubau der Wasserkirche zu finanzieren Zur Propagierung dieses Ablass wurde im Predigerkloster die erste Druckerei Zurichs eingerichtet Das enge Verhaltnis Zurichs zum Papsttum begrundete sich vor allem durch das Bedurfnis der Papste nach eidgenossischen Soldnern fur ihre Italienpolitik 1512 erhielt Zurich anlasslich des Pavierzuges wie andere Orte der Eidgenossenschaft ein Juliusbanner verliehen Da Zurich der Vorort der Eidgenossenschaft war liess sich deshalb der papstliche Legat Matthaus Schiner vorubergehend in Zurich nieder womit die Stadt vorubergehend zum Zentrum der papstlichen Politik nordlich der Alpen wurde Noch 1514 sicherte der in der Stadt lebende papstliche Gesandte denjenigen die alle sieben Kirchen Zurichs besuchten den gleichen Ablass zu wie den Besuchern der sieben Hauptkirchen Roms Der Zurcher Burgermeister und Heerfuhrer Marx Roist zahlte zu den grossten Pensionsbezugern der Kurie und sein Sohn Kaspar Roist wurde Kommandant der Schweizergarde und fiel 1527 im Sacco di Roma Konfliktreicher gestaltete sich das Verhaltnis zum Bischof von Konstanz dem die Stadt kirchenrechtlich unterstand Seine Gerichtshoheit uber den Klerus und allgemein die Hoheit geistlicher Gerichte uber Laien beanspruchte der Rat zunehmend fur sich auch mischte er sich in Steuerfragen und in der Besetzung von Pfrunden in bischofliche Bereiche ein 1506 unterwarf der Rat den Klerus schliesslich offiziell der stadtischen niederen Gerichtsbarkeit Auch die Kloster und Stifte im stadtischen Herrschaftsbereich waren Ende des 15 Jh vollig unter die Vormundschaft der Stadt gefallen selbst bei der Neuwahl der Abtissin des Fraumunsters und bei der Besetzung der geistlichen Pfrunden des Grossmunsterstift hatte der Rat nun ein Mitspracherecht 73 Am Ubergang vom 15 zum 16 Jahrhundert war das Reislaufen fur Zurich und die ganze Eidgenossenschaft das grosste politische und wirtschaftliche Problem Einerseits profitierte zwar die Nobilitat und auch der Staat finanziell vom Handel mit Soldnern andererseits fuhrte die mit diesem Wirtschaftszweig einhergehende Korruption der Bevolkerungsverlust und der moralische Niedergang zu unubersehbaren Missstanden Zurich setzte sich deshalb bereits 1508 vergeblich an der Tagsatzung der Eidgenossenschaft dafur ein die individuelle Verdingung zum Solddienst sowie den Abschluss privater Gestellungsvertrage fur Soldnerheere zu verbieten Nach schweren Verlusten der Zurcher Truppen in der Schlacht von Novara 1513 und der Niederlage der Eidgenossen bei Marignano vergrosserte sich die Zahl der Kritiker am Soldnerwesen noch einmal Deshalb wurde 1518 Ulrich Zwingli ein bekannter Kritiker des Soldnerwesens als Gemeindepfarrer ans Grossmunster berufen Zwingli begann mit der Unterstutzung des Rates ab 1520 im Herrschaftsgebiet Zurichs die Reformation einzufuhren Dabei liess Zwingli jeweils wichtige Schritte in Disputationen vor dem Rat durch Kirchenleute die unterschiedliche Meinungen vertraten kontrovers diskutieren wonach der Rat uber die Massnahmen und ihre Umsetzung selbststandig entschied Im Zuge der zweiten Zurcher Disputation 74 im Herbst 1523 fuhrte dieses vorsichtige und schrittweise Vorgehen zum Aufbegehren radikalerer reformatorischer Gruppen und zur Konstituierung der ersten Taufergemeinde um Felix Manz und Konrad Grebel Die Auseinandersetzung mit den Taufern endete 1527 mit der Hinrichtung von Felix Manz durch Ertranken in der Limmat und der Achtung und Vertreibung ihrer Anhanger aus dem Herrschaftsbereich der Stadt 1525 verfasste Zwingli seine Ansichten in einem ersten Glaubensbekenntnis eine Einigung mit der deutschen Reformation unter Luther scheiterte jedoch 1529 im Marburger Religionsgesprach Reformation und Gegenreformation in der Schweiz 75 Die vom Stadtrat im Zuge der Reformation durchgesetzte Auflosung der Kloster im Herrschaftsgebiet Zurichs und die Ubernahme kirchlichen Guter und Rechte in den stadtischen Besitz loste Unruhen in der Landschaft aus Die Bauern verlangten die Aufhebung der Leibeigenschaft und der mit ihr verbundenen Lasten Ablosbarkeit der Grundzinsen Abschaffung der kleinen Zehnten Abschaffung aller durch den Rat in der Verwaltung der Landschaft eingefuhrten Neuerungen und Wiederherstellung der Sonderrechte und alten Gebrauche Die blutige Niederwerfung der Bauernaufstande in Suddeutschland vor Augen willigten die Bauern in einen Kompromiss mit der Stadt ein Die Leibeigenschaft und der kleine Zehnt wurden abgeschafft allerdings nur falls letzterer nicht einem Herren von ausserhalb des stadtischen Machtbereichs gehorte Durch die Sakularisation der Kloster und geistlichen Stiftungen gelangte die Stadt zu ausgedehntem Grundbesitz und hohen Einkunften so dass Steuern in Zurich bis ins 19 Jahrhundert nur noch ausnahmsweise erhoben werden mussten Durch die Reformation ging die Aufsicht uber die Kirche die Schule und das Armenwesen von der katholischen Kirche auf die Stadt Zurich uber Die damit verbundenen Ausgaben wurden aus den Einkunften der ehemaligen Kloster und Stifte bestritten Als staatliche Behorde uber der Kirche wirkten der aus den stadtischen Geistlichen bestehende und vom Antistes prasidierte Examinatorenkonvent und die Synode der Geistlichen des gesamten stadtzurcherischen Gebietes Der Examinatorenkonvent erhielt zudem die Aufgabe den Stadtrat bei allen wichtigen Entscheidungen zu beraten damit dieser keine der Bibel zuwiderlaufende Entscheidungen fallen konnte Faktisch wurden also nach der Reformation die politischen Organe der Stadt Zurich von der reformierten Geistlichkeit kontrolliert Zwingli selbst bekleidete in Zurich nie ein politisches Amt er machte seinen Einfluss von der Kanzel aus geltend Die funf inneren Orte der Eidgenossenschaft setzten der Reformation heftigen Widerstand entgegen und versuchten dem ketzerischen Zurich die Bunde zu kundigen Andererseits kam es zu einem starkeren Zusammenrucken der reformierten eidgenossischen Stadte St Gallen Schaffhausen Basel und Bern sowie der zugewandten Stadte Mulhausen und Biel Sogar nach Konstanz und Strassburg wurden Verbindungen geknupft Schliesslich schlossen die reformierten Orte 1528 mit Konstanz das Christliche Burgrecht zur Verteidigung der Reformation Die katholischen Orte schlossen ihrerseits 1529 die Christliche Vereinigung mit Habsburg Als die katholischen Orte die Ausbreitung der Reformation in den gemeinen Herrschaften und in der Furstabtei St Gallen mit Gewalt verhinderten erklarte Zurich auf Drangen Zwinglis den Krieg Der Erste Kappelerkrieg 1529 endete ohne militarische Konfrontation in einer Vermittlung Erster Kappeler Landfriede Zwingli und der Stadtrat fuhrten weiter erfolglose Bundnisverhandlungen mit europaischen Machten und unterstutzten aktiv die Reformation in den gemeinen Herrschaften Als Zurich das Toggenburg in seiner Auflehnung gegen den Abt von St Gallen offen unterstutzte kam es 1531 zum Zweiten Kappelerkrieg gegen die katholischen Orte Zurich erlitt bei Kappel am Albis eine Niederlage bei der auch Zwingli ums Leben kam Der Zweite Kappeler Landfriede von 1531 beendete die weitere Ausbreitung der Reformation in der Eidgenossenschaft Der neue Glaube wurde durch Zwinglis Nachfolger Heinrich Bullinger gefestigt der 1536 das erste Helvetische Bekenntnis der reformierten Kirche und 1549 den Consensus Tigurinus mit Calvin erarbeitete Heinrich Bullinger war 1531 1575 und Rudolf Gwalther 1575 1586 Antistes wie der Vorsteher der damaligen reformierten Kirche Zurichs hiess Sie pflegten zahlreiche Kontakte europaweit besonders zu Vertretern der englischen Staatskirche Wahrend ihrer Zeit wurden viele evangelische Fluchtlinge aus dem Tessin Italien Frankreich und England aufgenommen Diese trugen in der Folge durch Handwerk Produktion noch unbekannter Textilien und Handel wesentlich zum wirtschaftlichen Gedeihen Zurichs bei 76 77 78 Die Fuhrung der reformatorischen Bewegung ging nach der Niederlage bei Kappel allerdings an Genf und Bern uber In Zurich verbreitete sich eine politische Nuchternheit die nach Gordon A Craig zum Inbegriff des Zurcher Stils wurde eine Bescheidenheit in den Zielen die man sich setzte eine Bereitschaft sich am Machbaren und Greifbaren zu orientieren und hochgesteckten Zielen und grandiosen Ambitionen abzuschworen 79 Diese Haltung und die negative Haltung zum Soldnerwesen zogen einen Bedeutungsschwund Zurichs nach sich Im Vergleich mit Bern Genf oder Basel war Zurich bis ins 19 Jahrhundert von provinziellem Format was sich insbesondere in den offentlichen Bauten und der Lebensweise der Mehrheit der Burger sowie im kulturellen Leben zeigte 80 Fruhe Neuzeit Zurich im Ancien Regime Bearbeiten nbsp Die Verwaltungsgliederung des Zurcher Stadtstaats bis 1798 nbsp Karte der Stadtrepublik Zurich in der Form eines Lowenkopfes 1698 nbsp Fussli im Gesprach mit Johann Jakob Bodmer Gemalde von Johann Heinrich Fussli nbsp Das ehemalige Rathaus der Stadtrepublik Zurich von 1694 98 nbsp Grundriss der neu befestigten Stadt Zurich 1705 nbsp Ansicht der Stadt Zurich aus dem Jahr 1724 Im Vordergrund der Platzspitz Kupferstich von David Herrliberger nbsp Blick uber den Hirschengraben in Zurich um 1750 Im Hintergrund das Kronentor rechts das ehemalige Predigerkloster nbsp Zurich auf dem Mullerplan von 1793 nbsp Zurich vom Stampfenbach aus gesehen um 1781 Radierung von Johann Rudolf HolzhalbDie Zeit nach der Reformation beendete die sturmische Phase der militarischen Expansion der Alten Eidgenossenschaft und damit auch des Territoriums der Stadt Zurich Weitere Erwerbungen erfolgten nur noch durch Kauf die bedeutenderen davon waren die Vogtei Laufen 1544 die Johanniterherrschaft Wadenswil 1549 sowie die Landvogtei Sax Forstegg im Rheintal 1615 Die konfessionelle Spaltung der Eidgenossenschaft dauerte nach den Kappelerkriegen an Zurich blieb mit den anderen reformierten Stadten Suddeutschlands verbunden 1584 ging Zurich zusammen mit Bern ein Bundnis mit Genf ein und erneuerte auch die Verbindung mit Mulhausen und Strassburg Zurcher Truppen zogen wiederholt zur Unterstutzung dieser Stadte aus Uberhaupt wurde Zurich im 16 Jahrhundert durch das Wirken Heinrich Bullingers zu einem Zentrum der calvinistisch reformierten Welt Glaubensfluchtlinge aus Frankreich Hugenotten und dem Tessin liessen sich an der Limmat nieder sie bewirkten eine wirtschaftliche und geistige Blute der Stadt da sie neue Wirtschaftszweige Textilindustrie und Wissen aus ihrer Heimat mitbrachten Im 16 und 17 Jahrhundert schloss sich die Burgerschaft der Stadt immer mehr gegen aussen ab indem sie standig scharfere Vorschriften fur die Neuaufnahme von Burgern erliess Dieser Abschliessung entsprach auch das aristokratische und absolutistische Gebaren des Stadtrates Die zuvor praktizierte Beteiligung der Zunfte und der Landschaft an der Regierung kam zu einem abrupten Ende 1624 beschloss beispielsweise der Rat der Stadt unter dem Eindruck des Dreissigjahrigen Krieges grosse Summen in die Errichtung einer modernen dritten Stadtbefestigung zu investieren Die Finanzierung sollte uber eine Steuer erfolgen die ohne vorhergehende Befragung der Landschaft ausgeschrieben wurde Die darauf ausbrechenden Unruhen wurden rucksichtslos durch den Einsatz von Militar gebrochen insbesondere in den Landvogteien Wadenswil und Freiamt Die Bevolkerung der Landschaft war danach fur langere Zeit derart eingeschuchtert dass wahrend des Bauernkrieges von 1653 im Herrschaftsgebiet von Zurich die Lage so ruhig blieb dass sogar Truppen gegen die Berner und Luzerner Bauernschaft geschickt werden konnten Seit der Bestatigung der Unabhangigkeit der Schweiz vom Deutschen Reich im Rahmen des Westfalischen Friedens 1648 bezeichnete sich Zurich auch nicht mehr als Reichsstadt Zurich sondern selbstbewusst als Republik Zurich Zurich ruckte damit auf die gleiche Stufe auf wie die souveranen Stadtrepubliken Venedig und Genua Als ausseres Zeichen der neuen Stellung wurde ein neues prunkvolles Rathaus gebaut das 1698 zum funfzigjahrigen Jubilaum des Westfalischen Friedens eingeweiht wurde Innenpolitisch signalisierte das Rathaus den Abschluss der Oligarchisierung des Stadtregiments Da Zurich die Schutzmacht der reformierten Glaubigen in der Schweiz war entstanden immer wieder Konflikte mit den katholischen Orten Als Schwyz 1655 alle reformierten Familien aus Arth vertrieb intervenierte Zurich erneut militarisch im Ersten Villmergerkrieg gegen die katholischen Orte der Innerschweiz erhielt von reformierter Seite allerdings nur Unterstutzung von Bern Dies und die ungluckliche Kriegsfuhrung fuhrten zu einer neuerlichen Niederlage Zurichs Die Vormacht der katholischen Orte schien bestatigt Etwas mehr als funfzig Jahre spater intervenierte Zurich 1712 wiederum zusammen mit Bern zugunsten reformierter Untertanen unter katholischer Herrschaft diesmal im Toggenburg Der Zweite Villmergerkrieg ging jedoch zugunsten der reformierten Stadte aus und brachte das Ende der katholischen Vormacht in der Alten Eidgenossenschaft Das 18 Jahrhundert war eine Blutezeit des Geisteslebens und der Kultur in Zurich Der deutsche Dichter Wilhelm Heinse stellte erstaunt fest dass es in Zurich uber 800 Burger gabe die etwas hatten drucken lassen Als Motor des Zurcher Geistesleben wirkten zahlreiche Gesellschaften aller Art in denen unbehelligt von der Zensur diskutiert und geschrieben wurde In jener Zeit gab es in Zurich bereits mehrere Zeitungen die wochentlich erschienen Die 1780 gegrundete Zurcher Zeitung besteht als Neue Zurcher Zeitung seit 1821 bis heute Die 1771 gegrundete Zurcher Freimaurerloge Modestia cum Libertate besteht ebenfalls heute noch und hat ihr Domizil am Lindenhof Goethe soll 1779 bei seinem Besuch in Zurich den Anstoss zum Beitritt zu den Freimaurern erhalten haben 81 Im Gegensatz zur Westschweiz und Bern wurde in Zurich das neue Gedankengut der Aufklarung nicht ausschliesslich uber Frankreich sondern vor allem uber Deutschland die Niederlande und England bezogen Die deutschen Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff waren dabei entscheidend Die Vorliebe der Zurcher Gelehrten fur das englische Denken setzte einen bewussten Kontrapunkt gegen das franzosisch beeinflusste Bern und war auch Gegenstand des bekannten Literaturstreits der Zurcher Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger mit dem deutschen Literaturpapst Johann Christoph Gottsched Die Konzentration von bedeutenden Personlichkeiten des Geisteslebens in Zurich brachte der Stadt eine gewisse Beruhmtheit ein Insbesondere das Wirken des Literaturkritikers und Geschichtsprofessors Johann Jakob Bodmer war dafur verantwortlich Er war als Vater der Junglinge der Lehrer von zwei Generationen von bedeutenden Philosophen Kulturschaffenden und Kunstlern unter anderen des Dichters und Malers Salomon Gessner des Theologen und Physiognomen Johann Caspar Lavater des Malers Johann Heinrich Fussli und des Padagogen Johann Heinrich Pestalozzi Die Verbindung zwischen Bodmer und Jean Jacques Rousseau trug besonders zur Verbreitung von dessen Philosophie in der Limmatstadt bei Fast alle Zurcher Geistesgrossen pilgerten zum beruhmten franzosischen Philosophen der im neuenburgischen Motiers im Exil lebte Besonders Leonhard Usteri der Alteste der Grossvater von Leonhard Usteri pflegte engen Kontakt zu Rousseau es gelang ihm jedoch nicht ihn zu einem Umzug an die Limmat zu bewegen Uber die Verbindung zu Usteri gelangte nur das Herbar Rousseaus nach Zurich das sich heute im Besitz der Zentralbibliothek befindet Im Bereich der Naturwissenschaften ist der Arzt und Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer hervorzuheben Auf die Verwaltung und das Staatswesen hatte das neue Gedankengut nur bedingten Einfluss Der Landvogt von Greifensee und Eglisau Salomon Landolt setzt zwar ein Beispiel fur eine rationale Verwaltung seiner Vogtei von einem aufgeklarten Absolutismus in Zurich kann jedoch nicht die Rede sein Ganz im Gegenteil kam es zu einer Erstarrung der veralteten mittelalterlichen Formen und zur Machtkonzentration in den Handen weniger regimentsfahiger Familien Europaweite Beachtung erhielt dafur der Bauer Jakob Gujer genannt Kleinjogg aus der Zurcher Landschaft der unter Anlehnung an physiokratische Theorien eine grundlegende Reform der Landwirtschaft anzuregen versuchte Seine Ansichten wurden von Hans Caspar Hirzel der mit allen damaligen Koryphaen der deutschen Literatur in Verbindung stand einem europaweiten Publikum dargelegt Bei einem Besuch Klopstocks bei Hirzel kam es zu der in einer bekannten Ode Klopstocks besungenen Bootsfahrt auf dem Zurichsee Hirzel war 1762 Mitbegrunder und erster Vorsteher der Helvetischen Gesellschaft Um 1699 verfasste die Burgersfrau Anna Margaretha Gessner Kitt ein von Hand geschriebenes Kochbuch mit 470 Rezepten Das Kochbuch der Kittin gibt einen Einblick in den burgerlichen Speiseplan der Barockzeit gepragt durch edle Speisen und Gewurze im Uberfluss wahrend sich Tagelohner dieser Zeit oft von nichts anderem als Brei ernahrten Das Kase mit Wein Rezept ist vermutlich das alteste deutschsprachige Fondue Rezept 82 83 84 Die lange Friedensperiode zwischen 1712 und dem Zusammenbruch der Stadtrepublik 1798 erhohte den materiellen Wohlstand betrachtlich Insbesondere die Familien die im Grosshandel mit Seide und Baumwolle tatig waren profitierten von den weitreichenden Handelsbeziehungen der stabilen politischen Ordnung und der tiefen Besteuerung Der grosste politische Skandal der Zeit zeigt gleichzeitig die Grenzen der kulturellen Offnung auf Als der Theologe Jakob Heinrich Meister seine religionspsychologische Schrift De l origine des principes religieux veroffentlichte in der er den Offenbarungsglauben massiv angriff und damit die Gedanken Voltaires aufnahm und weiterentwickelte wurde er aus dem Herrschaftsgebiet Zurichs verbannt sein Name aus der Burgerliste gestrichen und sein Buch durch den Henker verbrannt Meister erhielt dafur zwar das Lob Voltaires musste jedoch langere Zeit in Paris im Exil verbringen Die politischen Verhaltnisse in der Stadtrepublik Zurich waren im 18 Jahrhundert durch Reformwunsche von verschiedenen Seiten gepragt Die aufstrebende Schicht der Baumwoll und Seidenfabrikanten konnte sich dank ihrer reichen Geldmittel gegen den Willen der Handwerker der Stadt immer mehr Einfluss in den Raten verschaffen Auf Druck der Zunfte und der Landbevolkerung kam es deshalb schon 1713 zu einer Verfassungsrevision die aber mit dem Sechsten Geschworenen Brief nur geringfugige Anderungen brachte Der Einfluss der Geldaristokratie wurde etwas eingedammt aber die Grundzinsen und Zehnten wurden nicht abgeschafft Der Rat regierte danach immer selbstherrlicher und absolutistischer uber die Burger der Stadt hinweg 1777 schloss er mit Frankreich ein Bundnis ohne uberhaupt die Burgergemeinde zu befragen Auf der Landschaft wurde das Regiment der Stadt durch zahlreiche Mandate wirksam die bis in alle Einzelheiten das religiose und sittliche Leben der Untertanen regelten Weiter wachten die stadtischen Behorden streng uber das Monopol der Stadt auf wirtschaftlichem Gebiet Die Ausubung aller Handwerke die nicht dem alltaglichen Bedurfnisse der Landbevolkerung sondern der Fabrikation von Luxus oder Exportgutern dienten waren streng verboten Auch jegliche Betatigung im Aussenhandel war den Burgern der Stadt vorbehalten Arbeit brachte lediglich das Verlagssystem bei dem reiche Stadtburger die sogenannten Verleger Tausende von Handwerkern der Landschaft in Heimarbeit Rohprodukte verarbeiten liessen Die Veredelung der hergestellten Guter vor allem Seide und Baumwolle und der Verkauf waren aber den stadtischen Herren vorbehalten Trotzdem brachte das Verlagssystem insbesondere den Gemeinden am Zurichsee im Oberland und im Freien Amt gewissen Wohlstand und liess eine gebildete Oberschicht in der Landschaft entstehen die nach Gleichberechtigung mit den Stadtburgern strebte Nach der Franzosischen Revolution 1789 gelangte die landliche Oberschicht mit Bittschriften an den stadtischen Rat Sie forderte eine Verfassung fur die Landschaft die Beseitigung des wirtschaftlichen Monopols der Stadt die Abschaffung der Feudallasten sowie bessere Bildungs und Karrieremoglichkeiten Diese Bittschriften fielen jedoch nicht auf fruchtbaren Boden Als beispielsweise 1794 das sogenannte Stafner Memorial verfasst wurde liess der Rat die Fuhrer der Bewegung verhaften und verurteilen noch bevor die Bittschrift der Regierung uberhaupt vorgelegt werden konnte Die Auseinandersetzung um diese Vorkommnisse der Stafner Handel mobilisierte die gesamte Landschaft und auch die Stadt wo ein kleiner Teil von aufgeklarten Burgern Reformen nach franzosischem Vorbild verlangten Die Erregung in der Bevolkerung nahm nicht mehr ab und als 1798 die Franzosen von Westen her in die Alte Eidgenossenschaft einmarschierten wurde die alte Ordnung gesturzt Der aus der Verbannung zuruckgekehrte radikale Fuhrer der Landschaft der Stafner Johann Kaspar Pfenninger erzwang den Rucktritt des Rates Eine mehrheitlich aus Vertretern der Landschaft zusammengesetzte Landeskommission wurde einberufen um eine Verfassung fur Zurich auszuarbeiten Bevor sie ihre Arbeit beenden konnte mussten sich Zurich und seine Landschaft am 29 Marz 1798 der von Frankreich diktierten helvetischen Verfassung unterwerfen Damit horte die Republik Zurich auf zu existieren Ihr Gebiet wurde als Kanton Zurich zu einem Verwaltungsbezirk der Helvetischen Republik nbsp Grendeltor um 1820 Rechts das Ravelin Kratz Kupferstich von Hans Jakob Kull nbsp Das Oberdorftor ca 1800 nbsp Die Bastion beim Rennwegtor ca 1800 nbsp Der Froschengraben 1860 auf einer Zeichnung von Carl Toechi nbsp Der Wellenbergturm und die alte Munsterbrucke ca 1800 nbsp Blick von der Rathausbrucke in Richtung See um 1835 Conrad Caspar RordorfZurich in der Helvetischen Republik 1798 1803 und der Mediation 1803 1815 Bearbeiten nbsp Karikatur auf die Helvetik in Zurich nbsp Zurich auf einer Karte im Jahr 1800 nbsp Die Zurcher Bevolkerung schwort den Burgereid auf die Helvetische Verfassung 1798 nbsp Die zweite Beschiessung der Stadt Zurich in der Nacht vom 12 auf den 13 September 1802 wahrend des Stecklikriegs Ansicht vom Zurichsee auf die Innenstadt und das rechtsseitige Seeufer rechts der ZurichbergDie Helvetische Revolution beendete die Verwaltungseinheit von Stadt und Kanton Zurich Mit der Annahme der Helvetischen Verfassung am 29 Marz 1798 unterzog sich Zurich der neuen Rechtsordnung und wahlte am 26 April die Munizipalitat Stadtbehorde von Zurich einen Tag spater wurde die Stadt kampflos von franzosischen Truppen besetzt Wahrend der Koalitionskriege kam es 1799 zwischen franzosischen und osterreichisch russischen Armeen zweimal zu Kampfen in der Umgebung Zurichs In der Ersten Schlacht bei Zurich am 4 Juni 1799 wurde die Stadt von osterreichischen Truppen besetzt Die Zweite Schlacht bei Zurich am 25 26 September 1799 brachte den Franzosen den Sieg Die wohlhabenden Familien Zurichs mussten zur Befreiung durch Frankreich erhebliche Summen beitragen und verloren durch die Aufhebung der Feudallasten lukrative Einkommensquellen Die einfache Bevolkerung war durch die Einquartierungen und Requirierungen der durchziehenden Armeen betroffen Da auch Handel und Wirtschaft unter den Wirren erheblich litten war die helvetische Behorde in Zurich fast nur damit beschaftigt den finanziellen Ruin des neuen Kantons abzuwenden und neues Geld aufzutreiben Bei einem allfalligen Sieg der anti franzosischen Koalition drohte zudem die Ruckkehr der alten aristokratischen Regierung Eine erste Volkszahlung in der Helvetischen Republik ergibt fur Zurich im Jahr 1800 eine Zahl von rund 10 000 Einwohnern 85 Die Wirren in der Regierung der Helvetischen Republik wirkten sich zudem auf die Kantone aus Zwischen 1800 und 1802 kam es zu einer Reihe von Staatsstreichen innerhalb des helvetischen Direktoriums bei denen jeweils eine radikal revolutionar und unitarisch gesinnte Regierung eine konservative foderale abloste und umgekehrt Nach dem Abzug der franzosischen Truppen im Juli 1802 siegte in Zurich die konservative Partei Die helvetische Regierung versuchte wahrend des Stecklikrieges vergeblich durch eine Belagerung und Beschiessung Zurichs im September 1802 die Stadt wieder zum Gehorsam zu zwingen erst ein neuerlicher Einmarsch der Franzosen in die Stadt beendete die Wirren Durch die Mediationsverfassung wurde der Kanton Zurich als politische Einheit wiederhergestellt Die Kantonsverfassung von 1803 gewahrte der Stadt politische Vorrechte Grosser Rat 11 000 Stadtbewohner bestimmten 75 Grossrate 182 000 Landbewohner 120 Grossrate Kleiner Rat 15 Vertreter von Zurich 2 Vertreter von Winterthur 8 Vertreter der Landschaft Mit der neuen Verfassung wurde auch die Stadtgemeinde Zurich gegrundet Am 25 Juni 1803 konstituierte sich erstmals der 15 kopfige Stadtrat Bei der Ausscheidung der Vermogen von Stadt und Kanton erhielt die Stadt mit der Aussteuerungsurkunde vom 1 September 1803 vom Kanton die Guter des Fraumunsteramtes den Sihlwald den Adlisberg und die Hard sowie Vermogenswerte In der Landbevolkerung erregte die teilweise Wiedereinfuhrung der alten Ordnung besonders der Grundzinsen und Zehnten Unmut der sich im Bockenkrieg Luft machte Dieser Aufstand konnte nur dank einer eidgenossischen Militarintervention niedergeschlagen werden Die konservative Wende wurde auch durch die Wiedereinfuhrung des Zunftzwangs besiegelt Gleichzeitig beginnt die Industrialisierung Zurichs mit der Grundung der ersten mechanischen Baumwollspinnerei mit angegliederter Maschinenfabrik in der Neumuhle vor der Niederdorfporte durch Hans Kaspar Escher Innerhalb der Schweiz war Zurich durch die Mediationsverfassung ein Vorort der Schweiz geworden wodurch der Zurcher Burgermeister der Mediationszeit Hans von Reinhart zweimal den Titel Landammann der Schweiz fuhrte und die Eidgenossenschaft und Zurich bei wichtigen Ereignissen der Zeit so der Kaiserkronung Napoleons oder dem Wiener Kongress vertreten durfte 1807 gestattete der kleine Rat erstmals seit der Reformation wieder eine katholische Gemeinde in Zurich siehe auchRestauration und Regeneration 1815 1839 Das Ende der stadtischen Vorherrschaft im Kanton Bearbeiten nbsp Plan der Stadt Zurich 1824 von Heinrich Keller nbsp Das erste Gebaude der Universitat Zurich am Froschengraben 1838 nbsp Die Alte Kantonsschule an der Ramistrasse nbsp Kampfe auf dem Paradeplatz wahrend des Zuriputschs 1839 nbsp Zurich nach der Schleifung der Schanzen mit dem ersten Bahnhof Auszug aus dem Malerischen Plan der Stadt Zurich und ihrer Umgebung 1850Nach dem Sturz Napoleons gab sich Zurich dessen Regierung immer noch auch diejenige des Kantons war eine neue Verfassung Die politische Gleichheit der Landschaft mit der Stadt blieb zwar theoretisch erhalten praktisch waren jedoch zwei Drittel des Grossen Rates mit Stadtburgern besetzt In leitenden Funktionen fand sich nun eine neue Schicht von vermogenden aristokratischen stadtischen Grossburgern die eine unangefochtene Vorrangstellung in Regierung Justiz und Verwaltung innehielt und auch die Kirchenhierarchie uber das Wahlrecht kontrollierte 86 Die Landschaft erreichte nun zwar endgultig die wirtschaftliche Gleichberechtigung mit der Stadt die Zunftverfassung blieb aber bestehen und wurde einfach auf die Handwerker in den Landstadten und Dorfern ausgedehnt Es erfolgte eine Einteilung der Landschaft in Bezirke die von Oberamtmannern verwaltet wurden die wie ehemals die Landvogte richterliche und ausfuhrende Gewalt in einer Hand vereinten und auch ihren Amtssitz in den Schlossern der Landvogte hatten Die Bauern der Landschaft waren mit der neuen Verfassung am wenigsten zufrieden da die Abgaben auf ihren Gutern bestehen blieben und nun zu einer Haupteinnahmequelle des Staates wurden Die stadtisch beherrschte Regierung bedeutete fur die Landschaft weitere Nachteile Die Regierung verschleppte zum Beispiel den dringenden Ausbau der Infrastruktur der sich stark industrialisierenden Landschaft weil dadurch der Konkurrenzdruck auf die stadtischen Betriebe abgeschwacht werden konnte Uberhaupt war die konservative Regierung war der Mangel an Innovation und Initiative die grosste Schwache der konservativen Regierung die sich nach Karl Dandliker eines an Stagnation schleifenden Schlendrians befleissigt habe 86 Die bauerliche Opposition wurde somit noch mit den landlichen Fabrikanten verstarkt die eine zeitgemassere Wirtschaftsordnung wunschten Zusammen mit liberalen Stadtzurcher Politikern wie Paul Usteri und Ludwig Meyer von Knonau forderte die bauerliche Opposition eine moderne Regierung mit Gewaltenteilung Wirtschaftsfreiheit Volkssouveranitat und Abschaffung der Zehnten und Grundzinsen Zentrum der liberalen Opposition war das Politische Institut in Zurich das 1807 von Meyer und Usteri als erste juristische Hochschule der Stadt gegrundet worden war 87 ihre Sprachrohre waren die Neue Zurcher Zeitung und der Schweizerische Beobachter Beide Blatter feierten den Unabhangigkeitskampf der Griechen berichteten uber den Vormarsch liberaler Ideen im Ausland und kommentierten die konservative Politik in Deutschland kritisch 1829 erzwang die Opposition in einem gunstigen Moment die Pressefreiheit als nach dem Skandal um den Zusammenbruch der Bank Finsler der konservative Staatsrat Hans Konrad Finsler zurucktreten musste Die gesetzgeberische Initiative ging nun wieder vom Staatsrat an den Grossen Rat uber Die Berichterstattung der von der Zensur befreiten Zeitungen uber die Julirevolution in Paris 1830 forderte die revolutionare Stimmung in Zurichs Landschaft wieder kraftig Die Initiative zur Reform ging von den Seegemeinden aus die den aus Deutschland gefluchteten liberalen Juristen Ludwig Snell veranlassten in der Kusnachter Denkschrift einen liberalen Verfassungsentwurf vorzulegen Nach der Volksversammlung in Uster am 22 September 1830 Ustertag beschloss die Regierung einer Revolution zuvorzukommen und eine neue Verfassung ausarbeiten zu lassen Die verfassungsgebende Versammlung lehnte sich eng an Snells Entwurf an und legte 1831 eine Verfassung vor die liberale Kernforderungen verwirklichte Zurich wurde zum Freystaat mit reprasentativer Verfassung und war als liberaler Musterstaat Vorbild fur die liberalen in ganz Westeuropa 88 Das Prinzip der Volkssouveranitat wurde festgesetzt wenn auch nur indirekt indem der Grosse Rat als Stellvertreter des Volkes die Regierung ausubte Weiter wurde Gewaltenteilung und die Abschaffung der Zehnten indirekte Steuern und die politische Gleichheit aller Kantonsburger festgeschrieben und der Zunftzwang abgeschafft Die politische Vorherrschaft der Stadt wurde gebrochen indem nun zwei Drittel der Sitze im Grossen Rat der Landschaft zustanden Das Bildungswesen wurde durch das liberale Bildungsgesetz von 1832 ebenfalls grundlich umgestaltet Zur Sakularisierung der Volksschule wurde ein Lehrerseminar in Kusnacht gegrundet und als Kronung der Reform 1833 auf Initiative von Johann Caspar von Orelli und Friedrich Ludwig Keller die Universitat Zurich ins Leben gerufen Sie nahm ihren ersten Sitz in den Gebauden des ehemaligen Augustinerklosters am Froschengraben 87 Als Mittelstufe zwischen Volksschule und Universitat wurde 1832 die Kantonsschule gegrundet die fur Knaben zwei Ausbildungsgange anbot das Gymnasium und die Industrieschule Die Ausbildung der Madchen blieb den Gemeinden uberlassen Die Stadt Zurich baute deshalb die Tochterschule die sie 1803 ubernommen und 1832 in eine Madchensekundarschule umgestaltet hatte immer weiter aus so dass sie ab 1875 als Hohere Tochterschule eine stadtisch finanzierte Parallelausbildung zur Kantonsschule fur Manner darstellte Die als Tochti bekannte stadtische Institution nahm grosszugigerweise immer mehr Madchen aus Gemeinden ausserhalb der Stadtgrenzen auf so dass diese schliesslich mehr als die Halfte der Schulerinnen stellten Gustav Albert Wegmann baute 1839 1842 bzw 1850 1853 fur die Kantonsschule und fur die Hohere Tochterschule an der Ramistrasse bzw beim Grossmunster zwei Schulhauser die bis heute erhalten sind Wahrend die Universitat Zurich 1864 europaweit relativ fruh ihre Pforten fur Frauen offnete blieb die Kantonsschule mit der Ausnahme des Jahres 1920 bis zur Ubernahme der Tochterschule durch den Kanton Zurich 1976 eine reine Mannerschule 89 Das sichtbare Ende der stadtischen Vorherrschaft war die am 30 Januar 1833 von der neuen Regierung beschlossene Schleifung der Zurcher Stadtbefestigung Damit sollte die Scheidung von Stadt und Land fur alle sichtbar beendet werden Die Stadt verlor aber auch die Moglichkeit sich gegen eine Erhebung der Landschaft zu wehren Naturlich wurde dadurch auch der Verkehr zwischen dem wirtschaftlichen Zentrum des Kantons und der Landschaft bedeutend erleichtert Die Schleifung der Schanzen begann am 16 Juli 1833 und endete 1903 mit dem Abbruch des Otenbachbollwerkes in der Nahe des heutigen Hauptbahnhofs Im Unterschied zu vielen anderen Schweizer Stadten hat sich in Zurich kein Turm der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten Einzig unbedeutende Reste der Befestigungen konnen noch besichtigt werden Die neue Kantonsregierung bestand darauf dass der Kantonsrat weiter im alten Rathaus der Stadt seinen Sitz haben sollte Dessen Inbesitznahme durch eine von der Landschaft dominierte Regierung galt wie die Schleifung der Stadtmauern als wichtiges Symbol des Endes der stadtischen Vormachtstellung Der Vorsitzende der Zurcher Regierung fuhrte noch bis zur Verfassungsanderung von 1869 den Titel Amtsburgermeister von Zurich wahrend die Stadtverwaltung seit 1803 von einem Stadtprasidenten geleitet wird Die Stadtverwaltung zog vom Rathaus in das ehemalige stadtische Bauhaus und in den Kappelerhof um die beide die Bezeichnung Stadthaus erhielten Die rasche Modernisierung des Kantons Zurich erregte schnell Widerstande im ganzen Kanton Das stadtische Kleingewerbe sah sich nach der Einfuhrung der Handels und Gewerbefreiheit durch die wirtschaftliche Gleichberechtigung der Landschaft bedroht die Heimarbeiter und Handwerker der Landschaft sahen die radikale Regierung als verantwortlich fur die Bedrohung der Hand und Heimarbeit durch Fabriken und Maschinen die Pfarrer und religiose Kreise sahen den Bestand des reformierten Glauben durch die Sakularisierung der Volksschule untergraben denn bisher unterstand das Unterrichtswesen der reformierten Kirche Uber die Berufung des Reformtheologen David Friedrich Strauss an die theologische Fakultat der Universitat Zurich Straussenhandel kam es im Fruhjahr 1839 zu einer Sammlung der konservativen Opposition Obschon die Regierung die Berufung von Strauss widerrief hielt die Erregung an Angespornt durch das Gerucht es seien bereits Hilfstruppen aus dem ebenfalls radikal liberalen Bern im Anzug um die Landschaft zu unterwerfen wurde die Stadt am 5 6 September 1839 durch einen bewaffneten Haufen aus der Landschaft gesturmt Nach chaotischen Strassengefechten im Fraumunsterquartier ging die Macht an eine konservative Regierung uber Friedrich Ludwig Keller der Fuhrer der radikal liberalen Partei Zuriputsch ging ins Exil nach Preussen Das liberale Zurich im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ansicht von Zurich um 1863 auf einem Kupferstich von Charles Fichot nbsp Hauptgebaude der ETH von Gottfried Semper 1880 vor dem Umbau durch Gustav Gull 1915 nbsp Der erste Bahnhof von Zurich 1847 nbsp Alfred Escher 1819 1882 fuhrender Zurcher Politiker und Unternehmer der Zar von Zurich nbsp Zurich von der Waid um 1884Die neue konservative Regierung verlor rasch an Popularitat so dass bereits 1845 die radikal liberale Partei wieder im Grossen Rat die Mehrheit ubernahm Eine konservative Wende und ein Stopp der Reformen gelangen nicht Der energische liberale Winterthurer Politiker Jonas Furrer ubernahm den Vorsitz der Regierung und Zurich wurde zu einem Zentrum der modernen sich immer rascher industrialisierenden liberalen Schweiz Es war bezeichnend dass die erste ganz in der Schweiz liegende Bahnlinie die am 7 August 1847 eroffnete Spanischbrotlibahn von Zurich nach Baden fuhrte Nach dem Sonderbundskrieg stieg der liberale Zurcher Politiker Alfred Escher zu einem der bedeutendsten Politiker der Schweiz auf Der Eisenbahnkonig grundete mehrere Privatbahnen darunter die Gotthardbahn sowie die Schweizerische Kreditanstalt Dank Escher wurde Zurich zum Mittelpunkt von Handel und Verkehr in der Ostschweiz und verdrangte Basel und Genf von ihrer dominierenden Stellung in der schweizerischen Banken und Versicherungsbranche Zurich unterlag jedoch bei der Auswahl des schweizerischen Regierungssitzes der Stadt Bern da diese der franzosischsprachigen Schweiz naher gelegen war und blieb nur die wirtschaftliche Hauptstadt der Schweiz Als Entschadigung sollte Zurich dafur die neu einzurichtende schweizerische Bundesuniversitat erhalten da die franzosischsprachige Schweiz die eine Germanisierung ihrer Intelligentsia befurchtete dagegen opponierte wurde dieses Projekt nicht verwirklicht Als Kompromiss und auf Drangen Eschers erhielt Zurich immerhin den Sitz der Eidgenossischen Polytechnischen Schule heute Eidgenossische Technische Hochschule Zurich ETH zugesprochen Zwischen 1858 und 1864 erbaute Gottfried Semper an prominenter Lage uber der Altstadt das Hauptgebaude der ETH das weithin sichtbar an der Stelle der einstigen Schanzen den Beginn einer neuen Epoche symbolisierte Das Gebaude beherbergte anfangs in einem Seitenflugel auch noch die Universitat Zurich bis diese 1914 ihren ebenfalls prominenten Bau direkt neben der ETH beziehen konnte Im Jahr 1871 fuhrte der Tonhallekrawall zu einer militarischen Bundesintervention Nach der Schleifung der Stadtmauern begann sich die Stadt Zurich uber den alten Stadtkern hinaus in die Aussengemeinden auszudehnen Die Bevolkerungsentwicklung war dank der starken Entwicklung der Industrie des Banken und des Versicherungssektors durch ein starkes Wachstum gekennzeichnet 1871 zahlte Zurich mit den heute zur Stadt gehorenden Gemeinden 56 700 im Jahre 1930 251 000 Einwohner Zur Vereinfachung der Verwaltung wurden 1893 eine Reihe von Vororten eingemeindet Durch die sogenannte Erste Stadterweiterung wuchs Zurich uber seine mittelalterliche Kernstadt hinaus ins Umland Wollishofen Enge Leimbach Wiedikon Aussersihl Wipkingen Oberstrass Unterstrass Fluntern Hottingen Riesbach und Hirslanden wurden zu Quartieren von Gross Zurich 90 Dies brachte Verschiebungen im traditionellen Parteiengefuge mit sich da die Stadt nicht mehr langer durch Burger und Handwerker sondern durch Arbeiter und Angestellte gepragt war 1899 spaltete sich die Sozialistische Partei der Schweiz SPS von der liberalen Bewegung ab wodurch auf der anderen Seite die burgerlichen liberalen und demokratischen Parteien zusammenfanden Die Stadt Zurich war vor allem zur Jahrhundertwende durch den Antagonismus zwischen den burgerlichen und der sozialistischen Partei gepragt Wiederholt kam es zu Streiks und Unruhen die jeweils durch den Einsatz von Militar und Polizei niedergeschlagen wurden Die Kaserne der schweizerischen Armee wurde unter anderem aus diesem Grund 1873 im sich entwickelnden Arbeiterquartier Aussersihl neu angelegt Zurich als Stadtgemeinde entstand eigentlich erst 1803 als durch die Mediationsverfassung das Untertanenverhaltnis der Landgemeinden aufgehoben wurde und die Stadt die Stellung einer Munizipalgemeinde erhielt Zurich erhielt einen Stadtprasidenten und einen Stadtrat mit 15 Mitgliedern zu denen 1814 noch ein Wahlkollegium und eine Generalversammlung der Burger stiessen 1830 wurde die Gemeindestruktur durch eine Gemeindeversammlung der Burgerschaft erganzt Durch das kantonale Gemeindegesetz von 1866 entstand die Einwohnergemeinde deren Organe der engere Stadtrat 7 Mitglieder und die Gemeindeversammlung waren Die Stadterweiterung von 1893 hatte eine Erweiterung des Stadtrates auf neun Mitglieder zur Folge die Gemeindeversammlung wurde durch das Gemeindereferendum und den grossen Stadtrat ersetzt der seit 1913 nach dem Proporzverfahren gewahlt wird Auch kennt Zurich neben der politischen Gemeinde nur noch die Kirchgemeinden Mit der demokratischen Verfassung von 1869 ubernahm der Prasident des Regierungsrates den Vorsitz uber die Regierung des Kantons Zurich womit der Titel Amtsburgermeister von Zurich fur den Vorsitzenden der Kantonalzurcher Regierung verschwand Das letzte Uberbleibsel der alten Verbindung von Stadt und Kanton ist der Tagungsort des kantonalzurcherischen Parlaments im ehemaligen Rathaus der Stadtrepublik Als Sitz der Gemeindebehorden dient heute das Stadthaus das 1900 in einem Neubau an der Stelle der Abteigebaude des Fraumunsters erbaut wurde Das Gemeindeparlament tagt jedoch bis heute im ehemaligen Rathaus Siehe auch Schweizerische Nordbahn Alfred EscherDer Ausbau Zurichs zur Grossstadt um die Jahrhundertwende Bearbeiten nbsp Fraumunster und altes Kornhaus im 18 Jahrhundert auf einem Aquarell von Franz Schmid Die Neugestaltung des Quartiers uberlebt haben nur die Kirche und das Zunfthaus zur Meisen auf der rechten Seite sowie einige Hauser am Munsterplatz nbsp Quai Anleihe der Gemeinden Stadt Zurich Riesbach und Enge vom 17 Februar 1883 zur Finanzierung der Quaianlagen nbsp Die Fraumunsterkirche heute nbsp Das Stadthaus von Gustav Gull und die FraumunsterpostTrotz des Abrisses der Stadtbefestigungen 1830 wuchs Zurich zunachst nur langsam uber die Altstadt hinaus und bis in die 1860er Jahre veranderte sich nicht viel Dann begann mit dem Aufstieg des Systems Escher fur Zurich die grosse Bauperiode die das Gesicht der Innenstadt bis heute pragt Seit 1864 wandelte sich der fruhere Froschengraben zur Bahnhofstrasse die nach dem Vorbild eines franzosischen Boulevards zur Pulsader der neuen Stadt werden sollte Sie begann am Bahnhof der seit 1847 bestand Jakob Friedrich Wanner baute dieses erste Bahnhofsgebaude bis 1871 in das heute noch bestehende monumentale Gebaude um Wanner errichtete zwei Jahre spater auch ein ahnlich monumentales Gebaude fur die Kreditanstalt am Paradeplatz Am Seeufer plante und verwirklichte Arnold Burkli Stadtbaumeister von 1860 bis 1882 grosszugige Seeuferpromenaden den nach ihm benannten Burkliplatz und die Quaibrucke beim heutigen Bellevue die am Silvester 1884 eingeweiht wurde Burkli sanierte auch das Zurcher Abwassersystem ein grosses Werk angesichts des Typhus und der Cholera die damals auch Zurich heimsuchten Das burgerliche Zurich schickte sich an die gesamte Altstadt zu sanieren d h abzureissen und nach dem Geschmack des Historismus wieder aufzubauen Das Kratzquartier am See musste als erstes weichen mit ihm auch die Gebaude des Fraumunsterklosters und des alten Kornhauses an der Limmat An ihrer Stelle errichtete man die ehemalige Fraumunsterpost 1895 1898 und das neue Stadthaus 1898 1900 Letzteres sollte aber eigentlich nur als Provisorium dienen bis eine grosszugige neue Anlage bei der Urania fertiggestellt wurde Typisch fur Zurich hat das Provisorium bis heute Bestand Im Nordwesten der Stadt wurde zum Bau eines neuen Rathauses zugehoriger Amtshauser und Geschaftsbauten das Kloster Oetenbach mitsamt dem Hugel auf dem es stand abgerissen Das projektierte Rathaus wurde jedoch nie fertiggestellt Im Zuge der Stadterweiterung wurde um 1865 die Stampfenbachstrasse quer durch die Gartenanlage des Beckenhofs gebaut und der untere Teil parzelliert nur das Sudparterre des Gartens blieb unverandert 91 Aus der Modernisierung Zurichs entstand parallel die Sehnsucht nach der guten alten Zeit der die burgerlichen Familien der Stadt mit der Einrichtung des Sechselautens ein Denkmal setzten Seit dem endgultigen Ende der politischen Funktion der Zunfte 1866 ziehen an diesem Fest alljahrlich die Mitglieder der folkloristischen gegenwartigen Zunfte in alten Kostumen durch die Stadt Gleichzeitig war Zurich die erste Stadt im deutschsprachigen Raum die Frauen ein vollwertiges Studium mit Abschluss ermoglichte Die erste Absolventin war 1867 die Russin Nadezda Suslova 92 1881 hatten die Gemeinden Zurich Riesbach und Enge den Bau der Quaianlagen als Gemeinschaftswerk beschlossen Die Ausfuhrung wurde einer besonderen Quaiunternehmung ubertragen und Arnold Burkli zum leitenden Ingenieur berufen In funfjahriger Bauzeit wurden 216 256 m Land angeschuttet Auffullmaterial war der Abraum aus dem Tunnel der SBB Stadelhofen Letten Brucken uber Limmat und Schanzengraben geschlagen und ein Arboretum angelegt 93 An der von Burkli neu gestalteten Seepromenade wurden zahlreiche reprasentative Bauten errichtet 1893 1895 wurde die Tonhalle im Stil des Pariser Trocadero gebaut teilweise abgebrochen 1938 daneben entstanden luxuriose Apartmenthauser das Rote und das Weisse Schloss 1890 1894 Als Abschluss fur die Bahnhofstrasse wurde 1880 ein reprasentatives Borsengebaude anstelle des letzten Turmes der Stadtbefestigung errichtet Die rechte Seite der Stadt war vom Bauboom weniger betroffen Hier konzentrierten sich die Neubauten auf die Ramistrasse wo ab 1865 die Zurcher Akropolis das Hauptgebaude der ETH die Kantonsschule und schliesslich noch die Universitat 1914 platziert wurden Am Heimplatz und am Bellevue siedelte sich mit dem Schauspielhaus und dem Opernhaus die Kultur an Wahrend also unmittelbar um die Altstadt prunkvolle Neubauten entstanden und am See wie am Zurichberg sich das Grossburgertum in Appartementhausern und Villen niederliess wurden fur die Arbeiterklasse im Sihlfeld in Affoltern Aussersihl Wipkingen Unterstrass und Riesbach grosse Mietskasernen Quartiere errichtet Limmatabwarts hatte sich zu Beginn des 19 Jahrhunderts die Industrie niedergelassen Die Wohnbevolkerung Zurichs und der umliegenden Gemeinden wuchs sprunghaft Die Altstadt beherbergte etwa um 1800 rund 10 000 Einwohner 1900 waren es 25 920 Aussersihl hatte um 1800 nur 702 Einwohner 1900 waren es bereits 52 089 Im Ganzen wuchs die Stadt von 17 243 Einwohnern 1800 inkl spater eingemeindete Vororte bis auf 150 703 Einwohner 1900 Im Verlauf der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde auch die Verkehrsinfrastruktur der Stadt im Wesentlichen erstellt Es entstanden zahlreiche Tramlinien sowie Eisenbahnverbindungen an beiden Seeufern und nach Oerlikon Das Strassennetz der Stadt Zurich ist ebenfalls bis heute annahernd dasjenige des 19 Jahrhunderts geblieben mit den bekannten Problemen Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges fand der Bauboom ein abruptes Ende Viele Projekte wurden nicht mehr ausgefuhrt beispielsweise das Rathaus an der Urania die Uberbauung der Sechselautenwiese oder die Anlage eines neuen Kantonsparlaments beim Neumarkt nbsp Quaibrucke 1884 nach ihrer Fertigstellung nbsp Limmatraum zwischen Urania Bahnhof und Central um 1910 nbsp Das Haus Metropol am Stadthausquai um 1914 nbsp Der Glaspalast des Kaufhauses Jelmoli um 1900 nbsp Der Hauptbahnhof Zurich im Bau um 1870Siehe auch Arnold Burkli Gottfried Semper Gustav GullZurich wahrend des Ersten Weltkrieges und der Zwischenkriegszeit Bearbeiten nbsp Lenins zeitweiliges Domizil an der Spiegelgasse 14 nbsp Die damalige Neue Borse heute Alte Borse ein Beispiel fur das moderne Bauen in Zurich wahrend der Zwischenkriegszeit nbsp Die Eingemeindung der Zurcher Vororte 1894 und 1934 nbsp Zeitgenossische Karte zur Eingemeindungsinitiative 1929 nbsp Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Zurich im Stadtischen Amtsblatt vom 7 Aug 1923Wahrend des Ersten Weltkrieges war die Situation in Zurich angespannt Insbesondere seit der Ankunft von Lenin im Februar 1916 entwickelte sich die Limmatstadt zum Zentrum der linksradikalen Agitation der deutschsprachigen Schweiz Im April 1917 reiste Lenin schliesslich zuruck nach Russland um dort die Oktoberrevolution anzufuhren Die zuruckgebliebenen radikalen Sozialisten wollten nun auch in der Schweiz baldmoglichst einen revolutionaren Umsturz herbeifuhren Gleichzeitig galt aber auch der Fuhrer des burgerlichen Gegenpols jener Zeit General Ulrich Wille als Zurcher weshalb gerade in Zurich der Klassenkampf am heftigsten gefuhrt wurde Im Herbst 1918 entsandte der Bundesrat wegen der unruhigen Lage im Umfeld des Landesstreiks ein grosseres Truppenaufgebot nach Zurich wodurch sich die momentane Krise aber eher noch verscharfte Im Gegensatz zu anderen Stadten kam es jedoch gerade in Zurich wahrend des Landesstreiks zu keinen blutigen Zusammenstossen zwischen Militar und Streikenden Die Anwesenheit von zahlreichen auslandischen Intellektuellen in Zurich fuhrte wahrend des Ersten Weltkrieges zu einer starken Befruchtung des lokalen Kulturlebens James Joyce verfasste den grossten Teil seines Romans Ulysses in Zurich und ein kleiner Kreis von Intellektuellen begrundete den Dadaismus Es ist umstritten inwiefern Schweizer Kunstler die Einflusse von aussen aufgenommen haben immerhin veroffentlichte der Zurcher Eduard Korrodi 1918 in seinen Schweizerischen Literaturbriefen einen Aufruf zu einer Erneuerung der Schweizer Literatur Der sogenannte Zurcher Expressionismus konzentrierte sich aber auf wenige Werke z B Aufbruch des Herzens von Karl Stamm Ein Rufer in der Wuste von Jakob Bosshart oder Die neue Schweiz von Leonhard Ragaz In den goldenen Zwanziger Jahren beschleunigte sich das rasante Wachstum der Stadt in ihren Aussenbezirken In der Innenstadt insbesondere im Talacker entstanden moderne Geschaftsviertel mit Gebauden im Stil des Bauhauses und der klassischen Moderne Als Aushangeschilder galten insbesondere die Sihlporte und das neue Borsengebaude 1930 In den Aussenquartieren entstanden gleichzeitig ausgedehnte Wohnsiedlungen des genossenschaftlichen Wohnungsbaus Das weitere Wachstum der Stadt und die finanziellen Probleme einiger Vorortsgemeinden fuhrte 1929 zum Versuch eine weitere Eingemeindung durch eine kantonale Volksinitiative herbeizufuhren 22 Vororte sollten in die Stadt Zurich einbezogen werden Die Initiative wurde jedoch verworfen weil einerseits die reichen Seegemeinden Kilchberg und Zollikon diese nicht wollten und andererseits in den Landgemeinden die Furcht vor einem weiter erstarkten Roten Zurich zu gross war Als Kompromiss wurde 1931 eine kleine Eingemeindung angenommen die mit einem innerkantonalen Finanzausgleich gekoppelt war Am 1 Januar 1934 gingen Albisrieden Altstetten Hongg Affoltern Seebach Oerlikon Schwamendingen und Witikon in der Gemeinde Zurich auf Durch die neue Gemeindeordnung wurde die Legislative der Gemeinde der bisherige Grosse Stadtrat in Gemeinderat umbenannt Da die burgerlich gepragten Vororte die Dominanz des Roten Zurich und Steuererhohungen furchteten blieb bis heute eine weitere politische Erweiterung der Stadt unmoglich obschon die unkontrollierte Wucherung der Stadtagglomeration ungebremst anhielt 1928 erreichte die Sozialdemokratische Partei erstmals eine absolute Mehrheit in Stadtrat Exekutive und Gemeinderat Legislative Die Stadt Zurich wurde so zum Roten Zurich zum sozialdemokratischen Aushangeschild der Schweiz Dem Sozialdemokraten Emil Kloti gelang es den amtierenden demokratischen Stadtprasidenten Hans Nageli der seit 1917 im Amt war in einer Kampfwahl zu verdrangen Die sozialdemokratische Dominanz hielt bis 1949 an Die sozialdemokratische Regierung wurde wahrend der Weltwirtschaftskrise mehrfach schwer gepruft Einerseits war Zurich als Industriestadt von der Arbeitslosigkeit besonders schwer betroffen andererseits befand sich die sozialdemokratische Regierung in einer heiklen politischen Lage wenn Streikaktionen und Arbeitskampfe ein Eingreifen der staatlichen Ordnungsmacht notig machten Weit uber Zurich hinaus fur Aufmerksamkeit sorgte etwa die blutige Eskalation des Streiks der Heizungsmonteure 1932 bei dem die Polizei beim Helvetiaplatz von den Schusswaffen Gebrauch machte Die Folge war ein toter und viele schwerverletzte Arbeiter was zu lautstarken Klagen uber die Blutnacht gegen die sozialdemokratische Zurcher Regierung fuhrte Mit dem Aufkommen des Faschismus in Italien und des Nationalsozialismus im Deutschen Reich stromten wieder Emigranten nach Zurich Zu den beruhmtesten gehorten Ignazio Silone Wolfgang Langhoff oder Thomas Mann Das Schauspielhaus und der Europa Verlag von Emil Oprecht wurden zu einem Treffpunkt der Emigranten und damit auch zur Zielscheibe der Kritik der Frontisten der schweizerischen Nationalsozialisten Das Schauspielhaus entwickelte sich durch die auslandische Prominenz zur weltweit bedeutendsten deutschsprachigen Buhne und zehrte noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg von diesem Ruf Kurz vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fand in Zurich eine Landesausstellung statt die als Landi 1939 zu einem wichtigen Element der geistigen Landesverteidigung umgedeutet wurde Die Landesausstellung war ursprunglich als Schau der modernen Schweiz geplant wurde jedoch zu einer Manifestation nationalen Selbstbehauptungswillens der Schweiz Tausende von Schweizerinnen und Schweizern besuchten in Zivil oder als Militarangehorige diese Ausstellung wodurch sie zu einem Teil des kollektiven Gedachtnisses der sogenannte Aktivdienst Generation wurde In Zurich trafen aber auch die ideologischen Gegensatze der Zwischenkriegszeit hart aufeinander Im Herbst 1938 eskalierte die Lage nach einem Fackelzug der Nationalen Front in einer Massenschlagerei Die Stadt verbot darauf Kundgebungen der Nationalen Front wie auch der kommunistischen Partei KPS Auch den Priestern und Pfarrern wurde nahegelegt dass sie ihre Wortverkundungen freihalten sollen von jeder Vermischung mit politischen Anschauungen Erlaubt waren nur noch Kundgebungen gegen unschweizerische Umtriebe die ganz im Sinne der geistigen Landesverteidigung standen Einer der meistzitierten Anlasse dieser Art war der Vortrag Das Gebot der Stunde den Karl Meyer am 22 September 1938 vor 3000 Zuschauern hielt Erst der Ausbruch des Krieges 1939 beendete Aufruhr und Streiks fur langere Zeit Siehe auch Landesstreik Rotes ZurichDer Zweite Weltkrieg und Nachkriegszeit 1939 1968 Bearbeiten nbsp Eines der ersten Hochhauser in Zurich von Albert H Steiner 1951 52 am Letzigraben erbaut nbsp Das Gedeckte Bruggli von Suden im Hintergrund der Hauptbahnhof Fotografie 1893 nbsp Die Maschinenfabrik Oerlikon 1930 lange Zeit einer der grossten Arbeitgeber in Zurich nbsp Die Escher Wyss Maschinenfabrik im Industriequartier 1930 nbsp Haus Sihlgarten von Hans Conrad Stadler 1816 19 erbaut Fotografie 1932 nbsp Fleischhalle beim Rathaus 1883 nbsp Die Wohnmaschine von Karl Flaz am Lochergut 1965 1966 Die Stimmung blieb bei Kriegsausbruch zuerst relativ ruhig Erst als am 10 Mai 1940 bekannt wurde dass die deutsche Wehrmachtstruppen die Grenzen zu Holland und Belgien uberschritten hatten kam es zu einer regelrechten Massenpanik Vor allem die oberen Schichten verliessen die Stadt in Richtung Innerschweiz Aber auch viele Emigranten und Juden versuchten sich vor einem befurchteten Einmarsch aus dem Hitlerreich in Sicherheit zu bringen Mit fortschreitender Dauer des Krieges wuchs die Sorge vor dem Bombenkrieg Zurich verfugte praktisch uber keine offentlichen Schutzraume und die Keller der meisten Hauser boten nur bedingt Schutz Glucklicherweise wurde die Stadt nur Opfer versehentlicher Bombenabwurfe so am 27 Dezember 1940 und am 4 Marz 1945 Bis heute wird aber weiter spekuliert die Bomben seien ein Warnschuss wegen der Waffenlieferungen gewesen die von der Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon im Volksmund Oerlikon Buhrle an das Dritte Reich gingen Der Plan Wahlen der eine Steigerung der Selbstversorgung der Schweiz mit Nahrungsmitteln zu erreichen suchte hatte zur Folge dass auf allen grosseren freien Flachen in Zurich Acker angelegt sowie uber 1000 Hektaren Wald gerodet und in Landwirtschaftsflache umgewandelt wurden Weitere Probleme waren die Kohleknappheit und die vom Deutschen Reich aufgezwungene Verdunkelung Sinnbild des Burgfriedens der Parteien in der Schweiz war 1943 die Wahl des sozialdemokratischen Zurcher Stadtprasidenten Ernst Nobs in den Bundesrat Damit entstand die Konkordanz der schweizerischen Bundesratsparteien die schliesslich in der sogenannten Zauberformel mundete Da die sozialdemokratische Stadtregierung fur die unmittelbare Nachkriegszeit mit einer hohen Arbeitslosigkeit rechnete und die Stadtkasse gut gefullt war erhohte man die Sozialausgaben grosszugig und forderte den Wohnungsbau massiv Die ersten Gemeinderatswahlen nach dem Krieg brachten denn auch einen neuerlichen Grosserfolg der Sozialdemokratie Nachfolger von Ernst Nobs als Stadtprasident wurde Adolf Luchinger Die Zeit unmittelbar nach dem Krieg brachte Zurich viel Neues aber auch Angste Neu waren die zahlreichen amerikanischen GI s welche in ihren Ferien Zurich besuchten In einer vielbeachteten Rede verkundete Winston Churchill am 19 September 1946 in der Aula der Universitat seine Vision von einem vereinigten Europa Auf der anderen Seite figurierten viele Zurcher Industriebetriebe auf schwarzen Listen der Alliierten und befurchteten Sanktionen Die hohe Nachfrage nach Arbeitskraften brachte seit den 1950er Jahren zunehmend auslandische Arbeitskrafte und damit fremde Kulturen nach Zurich Das Kriegsende brachte Zurich nicht die befurchtete Arbeitslosigkeit sondern einen Boom sondergleichen Vollbeschaftigung und explosives Wachstum von Bebauung Verkehr und Wohlstand Erstes sichtbares Zeichen der neuen Zeit war die Bewilligung von 37 Millionen Franken durch das Stimmvolk fur die Errichtung des interkontinentalen Flughafens Zurich Kloten am 5 Mai 1946 Seit 1949 fuhrte die nationale Fluggesellschaft Swissair regelmassige Fluge zwischen Zurich und New York durch Ganze Stadtquartiere wie der Kreis 4 verwandelten sich durch die starke Zuwanderung von bisher schweizerisch gepragten Arbeiterquartieren in multikulturelle Schmelztiegel Dieser Wandel weckte bei vielen eingesessenen Schweizern Angste und schurte soziale Spannungen Dazu kam die Wohnungsnot und die rasche Veranderung und Modernisierung der Jugend Zahlreiche zeitgenossische Filme wie Backerei Zurrer oder Hinter den sieben Gleisen zeigen das damalige Zurich mit all seinen Problemen Das Wachstum der Bevolkerung hielt bis 1962 an und brachte der Stadt mehrere Jahrringe von Wohnuberbauungen vor allem in Richtung Albisrieden Altstetten und im Norden in Oerlikon und Schwamendingen Bahnbrechend fur den Wohnungsbau waren damals die Wohnhochhauser der Architekten Karl Flaz und Albert H Steiner im Lochergut und am Letzigraben Auch die Innenstadt erfuhr weitere Veranderungen Im Talacker mussten praktisch alle Patrizierhauser neuen Geschaftsbauten weichen Besonders tragisch war der Abriss des 1816 19 von Hans Conrad Stadler erbauten Haus Sihlgarten dessen Erhaltung in einer Volksabstimmung scheiterte Pragend war weiter die Aktion Freie Limmat Alle storenden Einbauten in die Limmat sollten beseitigt werden und beiderseits eine moderne breite Strasse den zunehmenden Autoverkehr aufnehmen Aus diesem Grund wurden 1949 und 1950 alle Gebaude am unteren und oberen Muhlesteg abgerissen die alte Fleischhalle beim Rathaus musste ebenfalls weichen Die Werdinsel auf der das alte Kaufhaus Globus stand die mit der Bahnhofsbrucke und einer kleineren Brucke dem gedeckten Bruggli mit dem Rest der Stadt verbunden war wurde grundlegend umgestaltet Heute fliesst anstelle der Limmat der Verkehr unter dem erweiterten Bahnhofplatz hindurch die Insellage ist verloren Anstelle des einstigen Kaufhauses Globus steht heute noch das sogenannte Globus Provisorium das ursprunglich eigentlich nach dem Umzug des Globus an den Lowenplatz hatte abgerissen werden sollen Die heute international wieder salonfahigen Trams waren in Zurich wahrend der Nachkriegszeit mehrfach bedroht 1962 lehnte das Stimmvolk die sogenannte Tiefbahn Vorlage ab die vorsah in der Innenstadt alle Trams unter die Erde zu verlegen 94 Danach konzentrierte sich der Stadtrat auf den Bau einer U Bahn die jedoch 1973 in einer Volksabstimmung ebenfalls scheiterte Vom damaligen Verkehrskonzept konnte bis heute einzig die S Bahn verwirklicht werden Uberhaupt ist die Verkehrspolitik in Zurich von nicht umgesetzten Projekten gepragt Die Verknupfung der Autobahnen A1 und A3 in der Innenstadt im sogenannten Ypsilon am Zusammenfluss von Sihl und Limmat wurde 1960 in die Nationalstrassenplanung aufgenommen Dazu sollten die Autobahnen als Stadtautobahnen ins Zentrum gefuhrt werden die A3 auf Stelzen uber dem Fluss Sihl von der Brunau bis zum Hauptbahnhof Zweimal verloren die Gegner dieser Plane 1974 und 1977 Volksabstimmungen trotzdem wurden die Plane nie vollstandig verwirklicht Der Sudast des Ypsilon die Sihlhochstrasse endet bis heute im Sihlholzli der Nordast mit dem Milchbucktunnel bei der Limmat der Westast an der Hardbrucke Die Autobahnen wurden stattdessen mit Umfahrungen verknupft 1985 die A1 von Bern nach St Gallen mit der Nordumfahrung 2009 die A3 von Chur und die A4 von Luzern mit der A1 durch die Westumfahrung bzw den Uetlibergtunnel 95 Nach dem Burgfrieden der Kriegszeit brachen die politischen Konflikte 1945 erneut aus Arbeitskonflikte und Streiks drohten das soziale Klima erneut zu vergiften Besonders anlasslich des kommunistischen Umsturzes in Prag 1948 oder des Ausbruchs des Koreakrieges kam es zu Protesten und Konflikten zwischen Anhangern der kommunistisch orientierten Partei der Arbeit und burgerlichen Antikommunisten Der Stimmungsumschwung in der Bevolkerung angesichts der kommunistischen Bedrohung Westeuropas brachte 1949 auch das Ende des Roten Zurich Nach dem Tod Adolf Luchingers wurde der burgerliche Emil Landolt zum Stadtprasidenten gewahlt Im folgenden Jahr busste die SP auch ihre Mehrheit im Stadtrat ein blieb aber starkste Partei Aus diesem Grund bedeutete auch die folgende Ara Landolt bis 1966 keinen grundlegenden Wechsel in der Kommunalpolitik Neu war allenfalls die notige Kompromissbereitschaft in den politischen Lagern wenn es galt wichtige Fragen zu entscheiden Der aufkommende Antikommunismus erlebte seinen Hohepunkt anlasslich des Ungarnaufstandes im Jahr 1956 In Zurich fanden mehrere grosse Solidaritatskundgebungen fur die Ungarn statt Politisch bedeutete der Ungarnaufstand das Ende der Partei der Arbeit als starke politische Kraft in Zurich Die neue Wehrbereitschaft und eine neue geistige Landesverteidigung nun gegen Links fanden ihren Ausdruck in einer breit verankerten Armeebegeisterung Zu einem der vielen Armeedefilees der damaligen Zeit in Dubendorf im Herbst 1963 fanden sich 300 000 Zuschauer ein Siehe auch Geistige Landesverteidigung Flughafen Zurich Oerlikon Buhrle Hochhauser in ZurichGlobus und Opernhauskrawalle Jugendprobleme und Drogenszene Bearbeiten nbsp Das Globus Provisorium heute eine Filiale von Coop am Bahnhof QuaiDie Phase der Hochkonjunktur der unmittelbaren Nachkriegszeit begann sich in der zweiten Halfte der 1960er Jahre abzuschwachen Vielerorts kam Unbehagen auf So kritisierte Karl Schmid in seiner Schrift Unbehagen im Kleinstaat die Stimmung des Kalten Krieges und die Jugend verlangte nach einer kritischeren Hinterfragung von Autoritat Unter dem Begriff Die Unwirtlichkeit unserer Stadte Alexander Mitscherlich wurden die negativen Folgen der Suburbanisierung und die immer weitergehende Zerstorung der alten Bausubstanz in der Innenstadt thematisiert Gleichzeitig bewahrte die Stadt politisch mit dem langjahrigen Stadtprasidenten Sigmund Widmer 1966 1982 erstaunliche Kontinuitat Als Signal fur die 68er Bewegung in Zurich gelten die politische Affare um den Polizisten Meier 19 und das Rolling Stones Konzert im Hallenstadion von 1967 1 Monsterkonzert das in wusten Krawallen endete Im Sommer 1968 kam es auch an der Zurcher Universitat zu Demonstrationen nach franzosischem und deutschem Vorbild Seit 1963 waren auch in Zurich kritische Studierende organisiert im Fruhling 1968 erfolgte dann die Grundung der Fortschrittliche Arbeiter und Studentenschaft FASS In der Nacht vom 31 Mai auf den 1 Juni 1968 kam es im Anschluss an ein Konzert von Jimi Hendrix 2 Monsterkonzert im und vor dem Hallenstadion zu massiven Ausschreitungen zwischen Konzertbesuchern und der Polizei die in Erinnerung an das Rolling Stones Konzert im Vorjahr mit einem Grossaufgebot angeruckt war Die FASS kritisierte den harten Polizeieinsatz heftig Im leerstehenden Globus Provisorium organisierte die FASS darauf ein zweitagiges Fest das mit einer illegalen Besetzung der Liegenschaft endete Sie sollte als Autonomes Jugendzentrum der Jugend der Stadt den notigen Raum fur eine alternative Kulturentwicklung bieten und solange besetzt bleiben bis die Stadtbehorden ein geeigneteres Lokal fur Grossveranstaltungen bereitstellen wurden In den burgerlichen Kreisen der Stadt kam es darauf zu emporten Reaktionen insbesondere die NZZ setzte sich fur eine harte Linie ein Der Stadtrat leitete solcherart unter Druck gesetzt Gegenmassnahmen ein die ab dem 26 Juni 1968 in mehrtagigen Strassenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten endeten den sogenannten Globuskrawallen in denen die Polizei mit massivem Gewalteinsatz die Jugendbewegung zu zerschlagen suchte Die zweite Krawall Welle erlebte Zurich zu Beginn der 1980er Jahre Sie werden als Achtziger Jahre Unruhen Opernhauskrawalle oder Jugendunruhen bezeichnet Im Zentrum dieser Auseinandersetzungen zwischen der Stadtregierung der Polizei und der sogenannten Jugendbewegung stand die Verfugbarkeit von Raumlichkeiten fur die alternative Jugendkultur Die Jugendlichen forderten dass die Stadtbehorden das Kulturzentrum Rote Fabrik in Wollishofen oder ein anderes Gebaude fur ein Autonomes Jugendzentrum zur Verfugung stellen mussten nbsp An den Opernhauskrawallen beteiligten sich Besucher des Bob Marley Konzerts im HallenstadionZu ersten Krawallen kam es anlasslich eines Volksfestes am 30 Mai 1980 an dem fur eine Zustimmung zu einer 61 Millionen Franken Subvention fur die Renovation des Zurcher Opernhauses geworben werden sollte Die Proteste richteten sich dagegen dass Millionen fur etablierte aber nichts fur die alternative Kunst ausgegeben werde Das Bob Marley Konzert am selben Tag heizte die Stimmung zusatzlich an Im Unterschied zu den 68er Unruhen waren nicht Akademiker die Trager des Protests sondern eine Jugendbewegung wie sie sich selbst nannte Nach mehreren Wochen anhaltender Strassenschlachten dokumentiert im Film Zuri brannt des Videoladen Zurich gab der Stadtrat am 28 Juni 1980 nach und ubergab eine leerstehende Fabrik an der Limmatstrasse beim heutigen Carparkplatz als Autonomes Jugendzentrum AJZ an die Jugendbewegung Das Zentrum wurde von der Stadtzurcher SPS den beiden Landeskirchen und der Pro Juventute geleitet Als am 4 September 1980 die Polizei mit massivem Aufgebot in der Nacht das AJZ sturmte durchsuchte und 140 dort ubernachtende Jugendliche festnahm kam es am 5 September 1980 zu den bis dahin schwersten Unruhen in der Geschichte der Stadt Zurich Wegen der anhaltenden Probleme mit Drogen den standigen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und der Polizei und den Protesten aus der Bevolkerung beschloss der Zurcher Stadtrat am 23 Marz 1982 das AJZ den Schandfleck von Zurich zu schliessen und abzureissen Hauptproblem des AJZ war der unkontrollierbare Konsum harter Drogen die Geburtsstunde der offenen Drogenszene in Zurich Die Schliessung war aber auch Ausdruck einer politischen Trendwende Bei den Gemeinderatswahlen im Fruhjahr 1982 ergab sich zum ersten Mal seit 53 Jahren wieder eine burgerliche Mehrheit Stadtprasident Sigmund Widmer musste nach 16 Amtsjahren den Hut nehmen und wurde von Thomas Wagner abgelost In seinem Lied Auf der Flucht aus dem Album Einzelhaft von 1982 nimmt Falco auf die Situation in der Stadt Bezug Zurich Limmatquai Neunzehnhundertachtzig zwei Alles ist in Ordnung Nichts an Platz Ein Ende hat s mit dem Rabatz Und am Seeufer kein Feuer aha Die Endlosung der Zurcher Jugendfrage so der Titel einer behordenkritischen Publikation von 1983 loste neue Unruhen aus Noch bis in die 1990er Jahre bleiben in Zurich die offene Drogenszene zuerst am Platzspitz dann am Bahnhof Letten und die Verwahrlosung des ganzen Kreis 5 ein grosses Problem Zum neuen Sammelpunkt der alternativen Jugendszene entwickelten sich zwischen 1991 und 1993 die seit 1989 leerstehenden Gebaude der Fabrik Wohlgroth beim Bahnhof Zurich Deren riesenhaftes Graffiti Zureich als Parodie auf das Bahnhofsschild Zurich der SBB wurde zeitweise fast schon zu einem alternativen Wahrzeichen von Zurich Siehe auch 68er Bewegung Jugendbewegung Globuskrawall Jugendunruhen in der SchweizZurich wird gebaut Die 1990er Jahre und die Jahrtausendwende BearbeitenStadtprasidenten von ZurichHans Konrad Escher 1803 Hans Rudolf Werdmuller 1804 Johann Heinrich Landolt 1810 Hans Georg Finsler 1815 Hans Konrad Vogel 1821 Georg Konrad Burkli 1831 Johann Jakob Escher 1831 Paul Karl Eduard Ziegler 1837 Johann Ludwig Hess 1840 Johann Heinrich Mousson 1863 Melchior Romer 1869 Hans Konrad Pestalozzi 1889 Robert Billeter 1909 Hans Nageli Demokraten 1917 Emil Kloti SP 1928 Ernst Nobs SP 1942 Adolf Luchinger SP 1944 Emil Landolt FDP 1949 Sigmund Widmer LdU 1966 Thomas Wagner FDP 1982 Josef Estermann SP 1990 Elmar Ledergerber SP 2002 Corine Mauch SP 2009 nbsp Hochhauser in der Hardau aus den 1970er Jahren im Vordergrund der Bluewin Tower in Zurich West nbsp Bevolkerungsentwicklung in Zurich seit 1836Nach der konservativen Wende 1982 sah sich der Stadtrat politisch zunehmend blockiert was insbesondere angesichts der dringenden Probleme der Stadtentwicklung problematisch war In der Innenstadt verdrangten Buros und Einkaufszentren zunehmend die Einwohner und die alten Kleinbetriebe in den Kreisen 4 und 5 drohte die vollige Verslumung weil einerseits die grossen Industriebetriebe die Stadt verliessen oder verschwanden und andererseits die Drogenszene und die sie begleitende Kriminalitat ganze Quartiere unbewohnbar machten Grosse Neubauprojekte wie die Neugestaltung des Areals der alten Infanterie Kaserne Volksabstimmung vom 12 Dezember 1973 oder HB Sudwest wie auch die Neugestaltung der Industriebrachen zogerten sich hinaus oder waren blockiert Problematisch war auch weiterhin die Verkehrssituation Vereinzelt gelang es zwar einzelne Quartiere ganz oder teilweise vom Durchgangsverkehr zu befreien wie das Niederdorf Gesamtlosungen oder Perspektiven gab es jedoch keine Die langjahrige Baudirektorin der Stadt Zurich Ursula Koch fasste die Situation im beruhmt gewordenen Satz Zurich ist gebaut zusammen Erst durch die Wahl von Josef Estermann SP zum Stadtprasidenten 1990 anderte sich die Lage wieder Unter seiner Regierung gelang es die politische Blockade zu uberwinden und pragmatische Losungen durchzusetzen Im Februar 1992 wurde die offene Drogenszene auf dem Platzspitz Needlepark geraumt Dies fuhrte kurzfristig zu einer Verlagerung der Drogenszene in den Kreis 5 und den stillgelegten Bahnhof Letten der jedoch nach der Einfuhrung der sogenannten Heroingestutzten Behandlung d h der Abgabe von Heroin an Schwerstsuchtige 1995 ebenfalls geraumt wurde Seither konnte eine Neubildung der offenen Drogenszene erfolgreich verhindert werden Den Ruf Zurichs als Ausgehmetropole und Partystadt begrundete die Liberalisierung des Gastgewerbegesetzes 1998 wodurch die sogenannte Bedurfnisklausel aufgehoben wurde Seither ist die Zahl der Gastro Betriebe nicht mehr beschrankt was innerhalb kurzester Zeit zu einer starken Belebung des Nacht und Partylebens fuhrte Gleichzeitig endete damit die Hochzeit der illegalen Partys und Bars nbsp Die ehemalige Infanteriekaserne Zurich nbsp Logo des Zurcher VerkehrsverbundsDer faktische Baustopp in Zurich endete 1992 mit der ersten neuen Bau und Zonenordnung BZO seit 1893 Kernzone bzw 1963 restliches Stadtgebiet Die Neubebauung der Industriebrachen in Zurich West kam zwar bereits unter Ursula Koch in Gang Technopark 1991 1993 Steinfels Areal 1993 als eigentlicher Ausloser des bis heute andauernden Baubooms muss aber die Initiative des Stadtforums durch Stadtprasident Estermann 1996 angesehen werden Damit wurde ein runder Tisch etabliert der die verharteten Fronten im Kampf um die Bau und Zonenordnung aufweichte und Gesprache zwischen den stadtischen Behorden und den privaten Bauherrschaften erlaubten Mit dem neuen Baudirektor Elmar Ledergerber begannen 1998 dann die grossflachigen Umgestaltungen auf den weitlaufigen Arealen der ehemaligen Industriebetriebe in Zurich West in der Enge Sihlcity und in Oerlikon Zurich wurde durch die rasante Modernisierung seit Mitte der 1990er Jahre zu einer pulsierenden Metropole der die stadtische Tourismusorganisation den Slogan Downtown Switzerland verpasste Seit der Jahrtausendwende werden in Zurich auch wieder Hochhauser gebaut der 2011 fertiggestellte Prime Tower beim Bahnhof Hardbrucke ist mit 126 m das zweithochste Gebaude der Schweiz Mit dem Getreidesilo von Swissmill 118 m ist ein weiteres Gebaude uber 100 m in der Stadt entstanden Der langfristige Verlust von zahlreichen Arbeitsplatzen in Zurich durch das Verschwinden der Industrie und den Niedergang der Swissair wurde grosstenteils durch das Wachstum des Dienstleistungsbereichs insbesondere des Bankensektors kompensiert Die Abhangigkeit der Stadt Zurich vom Geschaftsgang der Banken und Versicherungen hat sich dadurch noch einmal dramatisch verscharft Bis zu 50 der Steuereinkunfte der Stadt Zurich stammen mittlerweile aus dem Bankensektor 96 Seit den 1950er Jahren wurde der motorisierte Individualverkehr zu einem immer grosseren Problem fur Zurich Zur Befreiung der Stadt vom Durchgangsverkehr war seit 1960 eine Kreuzung von drei Autobahnen Richtung Winterthur St Gallen Bern Basel und Chur uber dem Platzspitz vorgesehen Teile der Autobahn sollten auf Stelzen uber der Sihl von der Enge ins Zentrum gefuhrt werden Das Projekt mit der Bezeichnung Ypsilon kam jedoch nur teilweise zur Ausfuhrung 1974 wurde die unvollendete Sihlhochstrasse eroffnet die den Verkehr der Autobahn A3 in das Quartier Wiedikon fuhrt 1985 folgte die Fertigstellung des Nordrings so dass der Durchgangsverkehr zwischen St Gallen und Bern um die Stadt herumgefuhrt werden konnte Bis zur Eroffnung des Westrings 2009 wurde aber weiter der Verkehr zwischen Bern Basel und Chur durch die Stadt gefuhrt Nach dem momentan geltenden Zurcher Modell soll vorlaufig auf die Verbindung der Autobahnenden durch einen Stadttunnel zwischen Schwamendingen und Sihlholzli und einen Westast zwischen Hard und Milchbucktunnel verzichtet werden Die Verkehrssituation in Zurich in den 1980er und 1990er Jahren war nicht zuletzt deshalb dramatisch weil 1973 die geplante U Bahn fur Zurich vom Stimmvolk abgelehnt worden war mit dem Tramtunnel Milchbuck Schwamendingen wurde nur ein kurzer Abschnitt verwirklicht und die etwa 1960 einsetzende Stadtflucht die Problematik verscharften Die Eroffnung der Zurcher S Bahn 1990 brachte zwar eine gewisse Entlastung verstarkte jedoch den Pendlerstrom via Bahn aus dem Zurcher Oberland und dem Sihltal in die Stadt und bewirkte im Endeffekt nicht die gewunschte Umlagerung vom Individualverkehr auf die Schiene Die chaotischen Verkehrsverhaltnisse bremsten ab etwa 1980 die Landflucht zwar bis 1989 sank aber die Bevolkerung bis auf 355 901 bevor die Revitalisierung der Innenstadt um die Jahrtausendwende eine Trendwende bewirkte 97 Das seither anhaltende markante Wachstum wird bis ca 2020 dazu fuhren dass die Stadtbevolkerung die bisherige Rekordmarke von 1962 von 440 180 Personen erreichen wird 98 Die steigende Nachfrage nach Wohnraum und die anhaltende gute wirtschaftliche Entwicklung bewirkte in den 2000er Jahren den Zuzug verhaltnismassig wohlhabender Bevolkerungsgruppen in die Innenstadt wo es deshalb teilweise zu einer Verdrangung der bisherigen Wohnbevolkerung kam Fur diesen Prozess wurde 2009 der Begriff Seefeldisierung gepragt obwohl auch andere Stadtquartiere betroffen waren Gerade wegen der konstant hohen Steuereinnahmen der naturlichen Personen und den hohen Ertragen aus Grundstuckgewinnsteuern befindet sich die Stadt jedoch trotz der weltweiten Finanzkrise 2009 und sinkenden Ertragen aus dem Bankensektor finanziell in einer vergleichsweise guten Lage und es konnten sogar moderate Uberschusse erwirtschaftet werden 99 Die von burgerlichen Parteien Ende 2018 geforderte Senkung des Steuerfusses fand jedoch keine Mehrheit im Gemeinderat 100 Siehe auch BearbeitenListe der Zurcher Personlichkeiten beruhmte Zurcher und Zurcherinnen Liste der Burgermeister der Stadt Zurich vollstandige Liste der Burgermeister und Stadtprasidenten Archaologische Fenster in Zurich Kirchen und Kloster in der Stadt Zurich im Mittelalter Territoriale Entwicklung Zurichs Liste der Ober und Landvogteien der Stadt ZurichLiteratur BearbeitenRegine Abegg Christine Barraud Wiener Die Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Die Stadt Zurich Band II I Altstadt Links der Limmat Sakralbauten Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 2002 ISBN 3 909164 70 6 Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 94 Christine Barraud Wiener Peter Jezler Die Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Die Stadt Zurich Band I Stadt vor der Mauer Mittelalterliche Befestigung und Limmatraum Wiese Basel 1999 Walter Baumann u a Zurich zuruckgeblattert 1870 1914 Werden und Wandel einer Stadt NZZ Zurich 1979 ISBN 3 85823 917 8 Markus Bruhlmeier Beat Frei Das Zurcher Zunftwesen 2 Bande NZZ Zurich 2005 ISBN 3 03823 171 1 Annette Brunschwig Ruth Heinrichs Karin Huser Ulrich Bar Monique R Siegel Hrsg Geschichte der Juden im Kanton Zurich Von den Anfangen bis in 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7741Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zurich Album mit Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Stadtarchivs Zurich Staatsarchiv des Kantons Zurich Zentralkomitee der Zunfte Zurichs Geschichtlicher Rundgang durch das alte und neue Zurich Archivfuhrer der Zurcher Gemeinden und Kirchgemeinden sowie der stadtischen Vororte vor 1798 Abbildung der Stadt 1581 in Civitates orbis terrarum von Georg Braun StadtmodellEinzelnachweise Bearbeiten Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de Dialectologie an der Universitat Neuchatel unter der Leitung von Andres Kristol Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 S 992 f Sprachatlas der deutschen Schweiz Band V Karte 1 a b Zurich In Historisch Biographisches Lexikon der Schweiz Bd 7 Neuenburg 1934 S 691 734 hier S 691 f Zurich In Historisch Biographisches Lexikon der Schweiz Bd 7 Neuenburg 1934 S 731 734 Margarita Primas Urgeschichte des Zurichseegebietes im Uberblick Von der Steinzeit bis zur Fruheisenzeit In Helvetia Archaeologica 12 1981 45 48 S 5 18 S 5 f Ulrich Ruoff Die Ufersiedlungen an Zurich und Greifensee In Helvetia Archaeologica 12 1981 45 48 S 19 70 S 21 23 Conrad Schindler Geologische Unterlagen zur Beurteilung archaologischer Probleme in den Seeufergebieten In Helvetia Archaeologica 12 1981 45 48 S 71 88 S 84 Anita Siegfried Die Eisenzeit In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 56 77 S 62f und 65 Dolf Wild et al Stadtmauern Ein neues Bild der Stadtbefestigung Zurich Schrift zur Ausstellung im Haus zum Rech Zurich 6 Februar bis 30 April 2004 Stadtgeschichte und Stadtebau in Zurich Schriften zur Archaologie Denkmalpflege und Stadtplanung 5 Zurich 2004 S 10 Baukultur in Zurich Schutzwurdige Bauten Stadtgeschichte und Projekte fur die Zukunft Stadtzentrum Altstadt City Stadt Zurich Amt fur Stadtebau Hrsg NZZ Zurich 2008 S 15 f a b Regula Frei Stolba et al Die Romische Zeit In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 78 108 S 88 Regula Frei Stolba et al Die Romische Zeit In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 78 108 S 78 81 Siehe Karte bei Regula Frei Stolba et al Die Romische Zeit In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 78 108 S 91 Baukultur in Zurich Schutzwurdige Bauten Stadtgeschichte und Projekte fur die Zukunft Stadtzentrum Altstadt City Stadt Zurich Amt fur Stadtebau Hrsg NZZ Zurich 2008 S 22 25 Regula Frei Stolba et al Die Romische Zeit In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 78 108 S 93 Reinhold Kaiser Vom Fruh zum Hochmittelalter In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 130 171 S 152 Wild Stadtmauern S 10 a b Vogelsanger Zurich und sein Fraumunster S 27 StiASG Urk I 182 Online auf e chartae abgerufen am 19 Juni 2020 Reinhold 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Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 130 171 S 157 f a b Daniel Gutscher Das Grossmunster in Zurich Eine baugeschichtliche Monographie Beitrage zur Kunstgeschichte der Schweiz 5 Bern 1983 S 9 Barraud Kunstdenkmaler Stadt Zurich Bd I S 22 Vogelsanger Zurich und sein Fraumunster S 29 f Staatskanzlei des Kantons Zurich Zur Geschichte des Staatssiegels Staatsarchiv des Kantons Zurich Hrsg Kleine Zurcher Verfassungsgesichte 1218 2000 Zurich 2000 Reinhold Kaiser Vom Fruh zum Hochmittelalter In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 130 171 S 155 Reinhold Kaiser Vom Fruh zum Hochmittelalter In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 130 171 S 134 Reinhold Kaiser Vom Fruh zum Hochmittelalter In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 130 171 S 163 165 a b c d Craig Geld und Geist S 17 19 Zotz Turegum nobilissimum S 350 Barraud Kunstdenkmaler Stadt Zurich Bd I S 22 f Zotz Turegum nobilissimum S 352 345 347 Zotz Turegum nobilissimum S 339 Wild Stadtmauern S 29 f Reinhold Kaiser Vom Fruh zum Hochmittelalter In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 130 171 S 135 Zotz Turegum nobilissimum S 354 Conrad Brunner Uber Medizin und Krankenpflege im Mittelalter in Schweizerischen Landen Veroffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft fur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Band 1 Orell Fussli Zurich 1922 S 107 Rihner Illustrierte Geschichte der Zurcher Altstadt S 141 f in omne Turegum imperialem iuridictionem sic tenens Zit Zotz Turegum nobilissimum S 340 Jurg E Schneider Stadtegrundung und Stadtentwicklung In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 241 268 S 242 f Jurg E Schneider Stadtegrundung und Stadtentwicklung In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 241 268 S 243 Quellenangabe benotigt a b c d Jurg E Schneider Stadtegrundung und Stadtentwicklung In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 241 268 S 244 Erwin Eugster Kloster und Kirchen In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 209 240 S 229 f a b Jurg E Schneider Stadtegrundung und Stadtentwicklung In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 241 268 S 250 f Die Urkunde dieses Bundnisses ist die zweitalteste in deutscher Sprache im Staatsarchiv Abdruck des Originaltextes und Abbildung siehe Zurcher Dokumente S 20 f Rihner Illustrierte Geschichte der Zurcher Altstadt S 192 194 Jurg E Schneider Stadtegrundung und Stadtentwicklung In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 241 268 S 251 Martina Wehrli Johns Geschichte des Zurcher Predigerkonvents 1230 1524 Mendikantentum zwischen Kirche Adel und Stadt Hans Rohr Zurich 1980 S 12 229 Erwin Eugster Adel Adelsherrschaften und landesherrlicher Staat In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 172 208 S 178 Jurg E Schneider Stadtegrundung und Stadtentwicklung In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 241 268 S 252 Jurg E Schneider Stadtegrundung und Stadtentwicklung In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 241 268 S 253 Katrin Schregenberger in NZZ Geschichte Nr 28 Mai 2020 Seite 66 Hans Jorg Gilomen Innere Verhaltnisse der Stadt Zurich 1300 1500 In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 336 389 S 351 f Erwin Eugster Die Entwicklung zum kommunalen Territorialstaat In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 298 235 S 301 Vgl Craig Geld und Geist S 18 f Erwin Eugster Die Entwicklung zum kommunalen Territorialstaat In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 298 235 S 301f 306 f Erwin Eugster Die Entwicklung zum kommunalen Territorialstaat In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 298 235 S 308 311 Erwin Eugster Die Entwicklung zum kommunalen Territorialstaat In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 298 235 S 312 Konstantin Moritz Langmaier Felix Hemmerli und der Dialog uber den Adel und den Bauern De nobilitate et rusticitate dialogus Seine Bedeutung fur die Erforschung der Mentalitat des Adels im 15 Jahrhundert In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 166 2018 S 21 76 Erwin Eugster Die Entwicklung zum kommunalen Territorialstaat In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 298 235 S 315 f Erwin Eugster Die Entwicklung zum kommunalen Territorialstaat In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 298 235 S 329 32 Craig Geld und Geist S 23 f Hans Jorg Gilomen Innere Verhaltnisse der Stadt Zurich 1300 1500 In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 336 389 S 337 341 Magdalen Bless Grabber Veranderungen im kirchlichen Bereich 1350 1520 In Geschichte des Kantons Zurich Bd 1 Fruhzeit bis Spatmittelalter Werd Zurich 1995 S 438 470 S 452 457 Zuerst ging es in Zurich um die Wurst dann um alles In NZZ am Sonntag vom 28 Januar 2023 Craig Geld und Geist S 27 f Rudolf Pfister Um des Glaubens willen Die evangelischen Fluchtlinge von Locarno und ihre Aufnahme zu Zurich im Jahre 1555 Evangelischer Verlag Zollikon 1955 S 114 139 Leo Weisz Die wirtschaftliche Bedeutung der Tessiner Glaubensfluchtlinge fur die deutsche Schweiz Berichthaus Zurich 1958 S 16 164 Mark Taplin The Italian Reformers and the Zurich Church c 1540 1620 St Andrews Studies in Reformation History Routledge 2017 ISBN 978 1 35188 729 8 Craig Geld und Geist S 30 Craig Geld und Geist S 30 f Gotthold Deile Goethe als Freimaurer Erstes Heft Auflage E S Mittler amp Sohn kgl Hofbuchhandlung Berlin 1908 S 18 23 Textarchiv Internet Archive Die barocken Schlemmereien einer Zurcher Burgersfrau um 1699 In Zeitblende auf Schweizer Radio und Fernsehen vom 23 September 2023 Audio Koch Buch Anna Margaretha Gessnerin ein gebohrne Kittin Auf Zentralbibliothek Zurich Zurichfondue A Senti H Waser P Guyer Aus Zurichs Vergangenheit Zeittafel zur Geschichte der Stadt Zurich Kleine Schriften des Stadtarchivs Zurich 4 Zurich 1951 S 17 a b Craig Geld und Geist S 52 a b Reto Weiss Eine Freistatte fur die Wissenschaft Unter welchen Umstanden die Universitat Zurich vor 175 Jahren gegrundet wurde In NZZ 25 Februar 2008 Craig Geld und Geist S 56 f Walter Kronbichler Die zurcherischen Kantonsschulen 1833 1983 Festschrift zur 150 Jahr Feier der staatlichen Mittelschulen des Kantons Zurich Zurich 1983 S 24 ff Siehe Hundert Jahre Gross Zurich 100 Jahre 1 Eingemeindung 1893 Publikation des Stadtarchivs und des Baugeschichtlichen Archivs zum Jubilaumsjahr Zurich 1993 Beckenhof Memento des Originals vom 23 Juni 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadt zuerich ch Tiefbau und Entsorgungsdepartement der Stadt Zurich Archivierte Kopie Memento des Originals vom 25 August 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gleichstellung uzh ch https www stadt zuerich ch content dam stzh ssd Deutsch Volksschule dokumente publikationen broschueren gang dur zueri zuerich 20tierisch f22 zh leu pdf Die Tiefbahnvorlage von 1962 Memento vom 10 Juni 2009 im Internet Archive Der Zurcher Autobahnwahn Memento vom 8 Juli 2010 im Internet Archive Wochenzeitung Nr 12 24 Marz 2005 Finanzdienstleistungen Amt fur Wirtschaft und Arbeit Bisherige Bevolkerungsentwicklung stadt zuerich ch siehe Grafik Glaubt man den Prognosen leben im Marz 2020 so viele Einwohner wie noch nie in Zurich In NZZ 15 Februar 2018 Medienmitteilung der Stadt Zurich zum Budget 2019 Nach rekordschneller Debatte Stadtzurcher Parlament stimmt gegen Steuersenkung In NZZ 14 Dezember 2018 nbsp Dieser Artikel wurde am 20 Mai 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Zurich amp oldid 237636131