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Erster Kappeler Landfriede auch Erster Landfrieden von 1529 ist die Bezeichnung fur einen Friedensvertrag der am 26 Juni 1529 zwischen den katholischen und reformierten Orten der Eidgenossenschaft im Anschluss an den Ersten Kappeler Krieg geschlossen wurde Die konfessionelle Situation in der Eidgenossenschaft 1530Politische Struktur der Eidgenossenschaft um 1530 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Der Friedensvertrag 3 Ergebnis 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Erster Kappelerkrieg Durch die Reformation entstanden innerhalb der Alten Eidgenossenschaft zwei konfessionelle Lager Auf der einen Seite die wachsende reformatorische Gruppe unter anderem mit Zurich Konstanz und Mulhausen auf der anderen Seite die funf katholischen Orte Uri Schwyz Unterwalden Luzern und Zug die am alten Glauben festhalten wollten und sich deshalb am 22 April 1529 in Waldshut im Ferdinandeischem Bundnis mit Erzherzog Ferdinand aus dem Haus Habsburg verbunden hatten Die ideologischen Kampfe fanden vor dem Hintergrund des Expansionsdrangs der Reformierten durch Streitigkeiten um die Macht in den gemeinen Herrschaften sowie durch Dispute in Wort und Schrift statt Sie wurden durch die Hinrichtung des reformierten Pfarrers Jakob Kaiser in Schwyz 1529 noch verscharft und fuhrten zu einem militarischen Aufgebot auf beiden Seiten 30 000 Mann der Neuglaubigen standen ungefahr 9 000 Mann aus dem katholischen Lager gegenuber 1 Der Friedensvertrag BearbeitenDas Angebot der sich neutral verhaltenden Innerschweizer kurz vor dem militarischen Aufeinandertreffen der Kriegsparteien einen Ausgleich suchen zu wollen wurde angenommen Es verschob die Kriegshandlungen zunachst um zwei Stunden dann zwei Tage und schliesslich zwei Wochen 1 Als Ergebnis dieser langwierigen und schwierigen Verhandlungen wurde der Erste Kappeler Landfrieden am 26 Juni 1529 geschlossen noch bevor es uberhaupt zu einer militarischen Auseinandersetzung kam Der ausgehandelte Vertrag legte fest dass die Orte sich nicht gegenseitig wegen Glaubensfragen beleidigen oder provozieren sollten In den Zugewandten Orten und gemeinen Herrschaften durften die Kirchgemeinden autonom uber das religiose Bekenntnis entscheiden Den funf katholischen Orten wurde die alleinige Kriegsschuld zugewiesen Sie sollten deshalb auch die gesamten Kosten des Krieges tragen Ausserdem durften sie ihr bestehendes Sonderbundnis mit Konig Ferdinand nicht weiterfuhren Insgesamt wurde durch den Vertrag das reformierte Lager stark bevorteilt Ergebnis BearbeitenMit dem ersten Kappeler Landfrieden wurde die Reformation in der Schweiz durch die funf katholischen Orte formell anerkannt Im Gegenzug erhielten diese ihren Glauben garantiert Zum ersten Mal wurde das gleichwertige Nebeneinander der Konfessionen gewahrt Da die Glaubensfrage dem Mehrheitsprinzip unterstellt war ereignete sich eine folgenreiche Entwicklung in den gemeinen Herrschaften Die Bestimmungen dieses Friedensvertrages wurden durch den Zweiten Kappeler Landfrieden nach dem Zweiten Kappeler Krieg weitgehend ruckgangig gemacht beziehungsweise ersetzt Weblinks BearbeitenHans Ulrich Bachtold Landfriedensbunde Der 1 Landfrieden von 1529 In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten a b Peter Blickle Die Reformation im Reich S 205 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erster Kappeler Landfriede amp oldid 209592850