www.wikidata.de-de.nina.az
Friedrich Ludwig von Keller vom Steinbock 17 Oktober 1799 in Zurich 11 September 1860 in Berlin war ein Schweizer Jurist Universitatsprofessor sowie Politiker Friedrich Ludwig Keller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Studium und Universitatslaufbahn 1 3 Jurist und Politiker in Zurich 1 4 Universitatslehrer und Politiker in Preussen 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Keller stammte aus einem der altesten Zurcher Patriziergeschlechter der stauffischen Keller vom Steinbock auch genannt zum Schlussel oder Keller von Schwamendingen Erhebung in den Ritterstand im 9 Jahrhundert zweites Adelspatent vom Steinbock 1487 Sein Vorfahr Johannes Keller zum Schlussel war einer der Grunder der Republik Zurich und deren Erster Konsul Burgermeister Sein Neffe war der Maler und Mitbegrunder der Munchner Schule Albert von Keller Grossvater war der Felix Keller vom Steinbock der reiche Keller von Goldbach genannt Studium und Universitatslaufbahn Bearbeiten Friedrich Ludwig Keller wurde als Sohn des Gutsbesitzers Johann Balthasar Keller und dessen Ehefrau Elisabetha in Zurich geboren Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitaten Berlin bei dem renommierten Rechtsgelehrten Friedrich Carl von Savigny und Gottingen Bereits mit seiner 1822 veroffentlichten Dissertation Commentatio ad l 32 1 ff de peculio uber ein Thema aus dem romischen Recht erregte er Aufmerksamkeit Keller lehrte seit 1824 Zivilrecht am politischen Institut in Zurich und wurde 1826 ordentlicher Professor Nach Grundung der Universitat Zurich 1833 wurde er zum ausserordentlichen Professor fur Zurcher Partikularrecht sowie romisches Recht berufen und 1838 zum ordentlichen Professor ernannt Seinen wissenschaftlichen Ruf begrundete das Werk Uber Litis Contestation und Urtheil nach klassischem Romischen Recht 1827 Keller wurde zu einem Vorkampfer der modernen Rechtspflege im Kanton Zurich und gab von 1833 bis 1838 die Monatschronik der zurcherischen Rechtspflege heraus Jurist und Politiker in Zurich Bearbeiten Seit 1829 war Keller Mitglied des Grossen Rates von Zurich und wurde Fuhrer der radikal liberalen Opposition der am Ustertag freilich nicht beteiligt war Von 1831 bis 1837 wirkte er zudem als Oberrichter seit 1831 auch als Prasident des Obergerichts Nach der liberalen Machtubernahme 1831 wurde Keller als Mitglied der Regierung zum Architekt des modernen Rechtswesen des Kantons Zurich Er reorganisierte 1837 die Justiz vollstandig und kodifizierte das Zurcher Zivilrecht neu Auf eidgenossischer Ebene wurde Friedrich Ludwig Keller vom Steinbock zweimal als Abgeordneter fur Zurich an die Tagsatzung entsandt und von dieser 1836 mit der Untersuchung des sog Conseilhandels beauftragt sowie als Obmann des Schiedsgerichts fur die finanziellen Fragen bei der Trennung des Kantons Basels eingesetzt Durch den konservativen Umsturz in Zurich 1839 den Zuriputsch musste Keller zunachst nach Baden fliehen Seine Harte in der politischen Konfrontation und sein freizugiges Privatleben schufen ihm zahlreiche Gegner 1842 liess er sich nicht mehr in den Grossen Rat wahlen um sich starker seiner Universitatslaufbahn widmen zu konnen Universitatslehrer und Politiker in Preussen Bearbeiten 1844 erhielt er eine Professur fur romisches Recht in Halle an der Saale 1846 wurde er an die Universitat Berlin berufen In Berlin vollzog Keller eine politische Kehrtwende Er wurde 1850 Mitglied im Volkshaus des Erfurter Unionsparlaments und liess sich als konservativer Abgeordneter ins preussische Abgeordnetenhaus wahlen und fand 1853 Aufnahme in den preussischen Adel 1854 bis 1860 war er Mitglied im preussischen Staatsrat Als Geheimer Justizrat und Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses beendete er seine politische Karriere Nebenbei war er noch Gutsbesitzer im schlesischen Kniegnitz der sich mit seinem Gut stark verschuldete Keller starb im Alter von 60 Jahren in einem Zugabteil als er von einem wenig erfreulichen Schweizbesuch nach Berlin zuruckgekehrt war Sein Nachlass wird im Archiv der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrt Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Vorlesungen uber die Pandekten Leipzig 1867 Titelseite Die neuen Theorien in der Zurcher Rechtspflege 1828 Semestrium ad M Tullium Ciceronem libri sex 3 Bde unvollendet 1842 1850 Der romische Civilprozess und die Actionen in summarischer Darstellung zum Gebrauch bei Vorlesungen 1852 Institutionen 1861 Vorlesungen uber die Pandekten 1861 hrsg v Friedberg 2 Bde 2 Aufl 1867 Literatur BearbeitenJohann Caspar Bluntschli Keller vom Steinbock Friedrich Ludwig In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 570 579 Friedrich Ludwig Keller und das Obergericht des Kantons Zurich hrsg aus Anlass des Jubilaums 175 Jahre Obergericht des Kantons Zurich 2006 v Thomas Weibel Obergericht des Kantons Zurich Zurich 2006 Gabor Hamza Anmerkungen zu romischrechtlichen Einflussen in der Geschichte der schweizerischen Privatrechtswissenschaft und Privatrechtskodifikation In Orbis iuris Romani 8 2003 S 9 20 Gabor Hamza Entstehung und Entwicklung der modernen Privatrechtsordnungen und die romischrechtliche Tradition Eotvos Univ Press Budapest 2009 S 240 243 Bruno Schmid Keller Friedrich Ludwig In Historisches Lexikon der Schweiz Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament Erfurter Unionsparlament von 1850 Ein Handbuch Mitglieder Amtstrager Lebensdaten Fraktionen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Thuringen Grosse Reihe Bd 6 Urban amp Fischer Munchen 2000 ISBN 3 437 31128 X S 180 181 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Friedrich Ludwig Keller im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Friedrich Ludwig Keller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Friedrich Ludwig Keller an der Universitat Zurich Sommersemester 1833 bis Wintersemester 1843 Normdaten Person GND 100177085 lobid OGND AKS LCCN n2007013182 VIAF 39718875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Keller Friedrich LudwigALTERNATIVNAMEN Keller vom Steinbock Friedrich LudwigKURZBESCHREIBUNG Schweizer Preusse Jurist Politiker AkademikerGEBURTSDATUM 17 Oktober 1799GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 11 September 1860STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Ludwig Keller amp oldid 236261222