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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Streik der Heizungsmonteure in Zurich 1932 begann am 9 Mai und dauerte rund acht Wochen Als ein Demonstrationsverbot erlassen wurde dem sich die Streikenden widersetzen wollten kam es am 15 Juni zu einem blutigen Aufeinandertreffen mit der Polizei das als Zurcher Blutnacht in die Geschichte einging Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Ausloser 3 Unruhen 4 Streik Ende und Folgen 5 Schulddebatte 6 Aufarbeitung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenHintergrund der Auseinandersetzungen war der Wettbewerb der Kommunistische Partei der Schweiz KP und der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz SP um die Meinungsfuhrerschaft in der Arbeiterbewegung In der Stadt Zurich verfugte die SP seit den Kommunalwahlen von 1931 uber eine absolute Mehrheit Seit der Parteispaltung im Jahre 1921 war die Bedeutung der Kommunistischen Partei in der Stadt Zurich kontinuierlich zuruckgegangen Ihr Wahleranteil der 1922 noch 10 9 betragen hatte halbierte bis ins Jahr 1931 auf 5 8 Hingegen stieg derjenige der sozialdemokratischen Konkurrenz kraftig an von 31 2 im Jahre 1922 auf 47 4 im Jahre 1931 In den Arbeiterquartieren waren die Verschiebungen weg von den Kommunisten und hin zu den Sozialdemokraten noch markanter Ausloser BearbeitenAusloser des Streiks war der geplante Lohnabbau bei den Heizungsmonteuren in der Zeit der Weltwirtschaftskrise Die Heizungsmonteure beschlossen sich gegen diese Massnahmen zur Wehr zu setzen und vereinbarten fur den 9 Mai 1932 um 16 Uhr eine Versammlung In einer geheimen Abstimmung beschlossen die anwesenden Monteure mit 281 Ja zu 62 Nein und Enthaltungsstimmen den Streik Die gewahlte Streikleitung bestand aus 27 Personen 13 davon stammten aus dem Metallarbeiterverband vier von der Sulzer AG zehn aus anderen oder keinen Verbanden Die meisten Mitglieder der Streikleitung waren nicht in politischen Parteien organisiert Drei gehorten der KP und vier der SP an Der Schweizerische Metall und Uhrenarbeiterverband SMUV und das Gewerkschaftskartell Zurich lehnten den Streik als Vertragsbruch ab Unruhen BearbeitenNach wochenlangen Streikaktionen zu denen auch Sabotageakte zahlten erliess die Stadtregierung ein Demonstrationsverbot Die KP agitierte in ihrer Presse dagegen und rief dazu auf das Verbot zu missachten Gegen den Willen der Streikleitung kam es auf Betreiben der Kommunisten am 15 Juni am Helvetiaplatz zu einer erneuten Kundgebung Als die 1000 bis 4000 Arbeiter und mit ihnen solidarisierende Personen bereits Richtung Rontgenplatz gelegen im Industriequartier einem damaligen Arbeiterviertel weiterzogen um sich mit weiteren Arbeitern zu solidarisieren griff die Polizei ein Ob sie dabei auf Angriffe aus den Reihen der Demonstranten reagierte war umstritten In der Folge kam es zu gewalttatigen Auseinandersetzungen die als Zurcher Blutnacht in die Geschichte eingingen Die Polizei ging mit Gummiknuppeln und Sabeln auf die Demonstranten los Es gab einen Toten und 30 Schwerverletzte darunter 5 Frauen Streik Ende und Folgen BearbeitenIm Anschluss an die Blutnacht wurde das Demonstrationsverbot verlangert Als am folgenden Abend trotzdem eine unbewilligte Protestversammlung auf dem Helvetiaplatz stattfand griff die Polizei nicht ein Am Rande der Kundgebung wurde ein 52 jahriger Zigarettenhandler und Mitglied des Schweizerischen Lithographenbundes von Demonstranten zusammengeschlagen Dabei erlitt er eine Verletzung der Lunge der er in der Nacht vom 22 auf den 23 Juni erlag Verhandlungen vor dem stadtischen Einigungsamt ab dem 22 Juni blieben ergebnislos Daraufhin schaltete sich die Zurcher Stadtregierung ein und erreichte die Arbeitsaufnahme am 5 Juli In der unter ihrer Vermittlung erzielten Ubereinkunft wurde der Umfang des Lohnabbaus nicht verringert hingegen zeitlich etwas verzogert Daraufhin beschlossen die Monteure mit allen gegen 17 Stimmen die Beendigung des Arbeitskampfes Die Aufarbeitung des Streiks und namentlich der Unruhen vom 15 Juni fuhrten in den Parlamenten von Stadt und Kanton Zurich zu Debatten in denen Sozialdemokraten Burgerliche und Kommunisten ihre bereits in der Presse geausserten Standpunkte wiederholten Der unmittelbar nach den Krawallen angestrengte Aufruhrprozess gegen fuhrende KP Funktionare musste mangels Beweisen niedergeschlagen werden Hingegen wurden im August 1933 25 Monteure wegen Notigung Hausfriedensbruch und Widersetzung angeklagt und zu insgesamt 180 Tagen Gefangnis verurteilt Schulddebatte BearbeitenUber die Verantwortung fur die Krawalle divergieren die Meinungen Die SP sah die Verantwortung bei den Kommunisten die die Demonstranten aufgewiegelt hatten Aufarbeitung BearbeitenIn Genf kam es am 9 November desselben Jahres zu ahnlichen Auseinandersetzungen mit Demonstranten wobei 13 Menschen ums Leben kamen und uber 60 verletzt wurden Blutnacht von Genf Dort ging es jedoch um keinen Konflikt innerhalb des linken Lagers sondern um eine Veranstaltung der faschistischen Union nationale um Georges Oltramare gegen die rund 8 000 Personen aus dem linken Lager um Leon Nicole demonstrierten In Genf wurde ein Denkmal errichtet und es wurden zum 75 Jahrestag im Jahr 2007 Gedenkveranstaltungen begangen Wahrend die Polizei in Zurich bei Ausschreitungen bis in die neueste Zeit Gummigeschosse einsetzt schreckt man davor in Genf weitgehend zuruck um nicht Erinnerungen an 1932 wach zu rufen 1 Literatur BearbeitenDie Blutnacht und der Monteurenstreik in Zurich 1932 Broschure der Landesleitung der RGO Revolutionare Gewerkschafts Opposition Juli 1932 eingesehen im Sozialarchiv Zurich stellt die KP Sicht dar Christian Koller Streikkultur Performanzen und Diskurse des Arbeitskampfes im schweizerisch osterreichischen Vergleich 1860 1950 Osterreichische Kulturforschung Band 9 Lit Verlag Munster Wien 2009 S 344 376 ISBN 978 3 643 50007 6 Steffen Lindig Der Entscheid fallt an den Urnen Sozialdemokratie und Arbeiter im Roten Zurich 1928 bis 1938 Zurich 1979 Marco Tackenberg Dominique Wisler Die Massaker von 1932 Protest Diskurs und Offentlichkeit In Schweizerische Zeitschrift fur Politische Wissenschaft Vol 4 Iss 2 1998 S 51 78 Josef Wandeler Die KPS und die Wirtschaftskampfe 1930 1933 Bauarbeiterstreik Basel Schuharbeiterstreik Bruttisellen Heizungsmonteurenstreik Zurich Sanitarmonteurenstreik Zurich Verlag Reihe W Zurich 1978 ISBN 3 85854 003 X Rebekka Wyler Ein Chefmonteur streikt doch nicht wie ein gewohnlicher Prolet Der Streik der Zurcher Heizungsmonteure im Sommer 1932 als Arbeitskampf einer gespaltenen Gruppe von Arbeitern Lizentiatsarbeit Universitat Zurich 2005 Marco Zanoli Zwischen Klassenkampf Pazifismus und geistiger Landesverteidigung Seite 62 ff Einzelnachweise Bearbeiten Dominique Wisler Der schwarze Block ist roh und primitiv aber auch politisch 1 2 Vorlage Toter Link www coginta com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven Basler Zeitung 27 Oktober 2007 S 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Streik der Heizungsmonteure in Zurich 1932 amp oldid 233592299