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Dieser Artikel befasst sich mit der Regensberger Fehde Weitere Bedeutungen siehe Regensberg Begriffsklarung Die Regensberger Fehde war ein Krieg zwischen Rudolf von Habsburg und der mit Habsburg verbundeten Stadt Zurich gegen die Freiherren von Regensberg Ablauf Grunde und gesicherte historische Fakten des vermutlich 1267 1268 eskalierenden Kleinkriegs sind heute kaum mehr zu eruieren Regensberger FehdeTeil von Schweizer HabsburgerkriegeDie Herrschaft Regensberg befindet sich im nordwestlichen Teil des heutigen Zurcher Kantonsgebietes Sie kam 1409 pfandweise und 1417 endgultig zu Zurich Datum 1267 bis 1268Ort Kanton ZurichAusgang Sieg von Zurich und HabsburgKonfliktparteienStadt Zurich Grafschaft Habsburg Freiherrschaft Regensberg Grafschaft ToggenburgBefehlshaberGraf Rudolf von Habsburg Ulrich von Regensberg Lutold VI von Regensberg Diethelm IV von Toggenburg Inhaltsverzeichnis 1 Freiherren von Regensberg 2 Ursachen der Regensberger Fehde 3 Allianz zwischen der Stadt Zurich und Habsburg 4 Vermutlicher Verlauf der Fehde in den Jahren 1267 und 1268 5 Niedergang der Freiherren von Regensberg ab 1268 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksFreiherren von Regensberg BearbeitenVermutlich stammt der Ahnherr des Geschlechts der Freiherren von Regensberg aus dem Raum Mompelgard Macon Burgund und der Stammsitz wurde um 1040 von Freiherr Lutold von Affoltern mit der Altburg an der heutigen Grenze zwischen der Stadt Zurich und Regensdorf unweit des Katzensees gegrundet Die Regensberger waren im Grossraum des heutigen Schweizer Kanton Zurich ein machtiges Geschlecht mit nach damaligen Massstaben umfangreichem Besitz Als einige ihrer Grundungen gelten das Kloster Fahr und das Kloster Ruti das Burgstadtchen Regensberg 1302 an Habsburg Gruningen 1269 an Habsburg Glanzenberg 1301 an das Kloster Fahr und das am Rhein gelegene Kaiserstuhl 1294 an Hochstift Konstanz sowie Streubesitz darunter Burgen und Kirchen uber die Grenzen des heutigen Kantons Zurich hinaus Ursachen der Regensberger Fehde BearbeitenEs kann vermutet werden dass nach dem Tod des Freiherren Lutold V von Regensberg und der Erbteilung auf seine beiden Sohne Ulrich und Lutold VI die Regensberger Fehde ausgebrochen und in den Jahren 1267 1268 ihren urkundlich nicht gesicherten Hohepunkt fand Zum einen als Machtkampf um das umfangreiche Erbe das Mitte des 13 Jahrhunderts mit der Grundung von Burg und Stadtchen Regensberg seinen grossten Umfang erreicht hatte Zum andern gilt als relativ gesichert dass sich die expandierende Stadt Zurich durch die strategische Neugrundung von Regensberger Burgen und Stadtchen in ihrem direkten Einflussgebiet zunehmend bedrangt fuhlen musste und Handelsbeziehungen der Zurcher erschwert wurden Im Sudwesten dominierten die Regensberger Besitzungen Burg Uetliburg und Burg Friesenberg sowie vermutlich auch Burg Baldern den Zugang der Stadt Zurich am linken Seeufer ins Sauliamt und in die Innerschweiz sowie ins Sihltal Im westlich der Stadt Zurich gelegenen Limmattal kontrollierte das Burgstadtchen Glanzenberg den Schiffsverkehr auf der Limmat und die Strasse Richtung Baden Den Nordwesten Richtung Winterthur Schaffhausen und ins Zurcher Oberland beherrschten die Burgen Alt Regensberg und Neu Regensberg und das rechte Ufer des Zurichsee die Burg Wulp oberhalb von Kusnacht Zurich war Wie ein Fischlein im Netz soll einst Lutold IV von Regensberg geprahlt haben Die Stadt Zurich hatte nun die Wahl sich unter den Schutz der Regensberger zu stellen Lutold aber soll den Zurcher Rat mit den Worten Euer Schirmherr mag ich nicht sein unterwerft euch mir ich will euch gnadig regieren abgewiesen haben oder Verbundete gegen die Regensberger zu finden Ebenfalls historisch verbrieft ist der Erbstreit ab 1264 um den betrachtlichen Nachlass der ausgestorbenen Grafen von Kyburg in dessen Verlauf Graf Rudolf von Habsburg seine Territorialanspruche mit dem Niedergang der Regensberger ab 1268 festigen konnte Allianz zwischen der Stadt Zurich und Habsburg BearbeitenSomit war eine Allianz der Stadt Zurich mit dem Hause Habsburg gegen die Regensberger wohl unvermeidlich Kontrahenten der Habsburger Fehde waren also auf der einen Seite Rudolf von Habsburg und die Stadt Zurich gegen zumindest einen Ulrich bzw beide Sohne und Erben von Lutold V Vermutlicher Verlauf der Fehde in den Jahren 1267 und 1268 BearbeitenWiederum nicht belegt ist ob Habsburger mit Unterstutzung von Zurcher Truppen Mitte 1267 die Festung Utznaberg 1 des mit Regensberg verbundeten Grafen von Toggenburg und im Mai 1268 2 wiederum gemeinsam die Burg Wulp bei Kusnacht eingenommen haben Zumindest die Zerstorung der Burg Wulp kann aufgrund archaologischer Grabungen bezweifelt werden 3 Als Nachstes sollen die Uetliburg und das Stadtchen Glanzenberg mit Kriegslisten von Zurchern und Habsburgern zerstort worden sein was historisch nicht als gesichert gilt und Grabungsergebnisse lassen auch daran Zweifel aufkommen Ob Burg Baldern den Regensbergern gehorte oder wie in der Sage vom listigen Habsburger erwahnt tatsachlich von Habsburg Zurcherischen Truppen zerstort wurde ist bislang ungeklart Ebenfalls nicht eindeutig belegt ist ob in den Jahren 1267 1268 die in unmittelbarer Nahe zur Stadt Zurich gelegenen weiteren Regensberger Burgen Friesenberg und Alt Lagern zerstort worden sind Bislang wird angenommen dass im Verlauf der Regensberger Fehde keine der im Hochmittelalter ublichen Feldschlachten zwischen Rittern ausgetragen wurden Gepragt war dieser Kleinkrieg wohl von Scharmutzeln und Kriegslisten wie auch in der Sage vom listigen Habsburger beschrieben mit insbesondere begleitenden politischen Manovern von Graf Rudolf von Habsburg in von Regensberg beherrschten Gebieten und bei mit den Regensbergern verbundeten Adelsgeschlechtern Bei einem Reiterkampf soll ubrigens der Zurcher Ritter Rudolf Mulner Graf Rudolf von Habsburg das Leben gerettet haben wofur seine Nachfahren Burg Friesenberg samt dazugehorigen Gutern fur geleistete Dienste von den Habsburgern uberschrieben erhalten haben Die Schenkung der Friesenburg samt dazugehorigen Gutern von Habsburg an die Ritterfamilie Mulner gilt als gesichert erfolgte aber urkundlich belegt erst 1344 Niedergang der Freiherren von Regensberg ab 1268 Bearbeiten nbsp Der Zurichgau in der Stumpf schen Chronik von 1547 48 nbsp Grabplatte des Freiherrn Ulrich von RegensbergDas Klosterarchiv Einsiedeln erlautert im Professbuch der Abte den schwerwiegenden Wandel im Kraftegleichgewicht des Zurichgaus Ende des 13 Jahrhunderts und geht auch auf den Niedergang der Freiherren von Regensberg naher ein Von grosser Bedeutung fur die weitere Geschichte des Stiftes war dass unter diesem Abte Heinrich II von Guttingen die Vogtei uber das Gotteshaus an die Habsburger uberging Der junge Graf von Rapperswil starb bereits den 15 Januar 1283 Da seine Schwester Elisabeth von Rapperswil resp deren Gemahl Ludwig von Homberg nicht um die Lehen einkam ubertrug sie der Abt seinem eigenen Bruder Rudolf von Guttingen Damit war aber Konig Rudolf nicht einverstanden denn die Erwerbung dieser Vogtei passte vorzuglich zu seinen Planen mit denen er sich gegenuber den Waldstatten trug Er liess darum die Lehen die an und fur sich nur in mannlicher Linie sich vererben konnten durch Wetzel den Schultheissen von Winterthur zu Handen des Konigs einziehen Rudolf von Guttingen wurde mit einer Geldsumme abgefunden Nun wollte aber der Hornberger sich die Lehen nicht entgehen lassen Es erhob sich deshalb zwischen ihm und dem Konig ein grosser Zwist unter dem auch das Stift zu leiden hatte das durch den Schultheissen von Winterthur Dietrich sogar uberfallen wurde Dieser zog sich deshalb die Exkommunikation zu Als Graf Ludwig von Homberg aber den 27 April 1289 gestorben war ubertrug der Konig seiner Witwe Elisabeth auf deren Bitten die Hofe Stafa Erlenbach Pfaffikon und Wollerau dazu noch die Pfafers gehorenden Hofe zu Mannedorf und Tuggen Die ubrigen Hofe und die Vogtei blieben aber bei den Herzogen von Osterreich Dieser Ubergang der Vogtei an die Habsburger hatte fur das Stift die weittragendsten Folgen denn als um diese Zeit der Marchenstreit wieder auflebte nahm dieser ganz neue Formen an Im Kloster wollten die Schwyzer vor allem dessen Vogte die Habsburger treffen Uberhaupt hatte Abt Heinrich viele Sorgen um das ihm anvertraute Gut Die Grafin Elisabeth von Homberg Rapperswil erhob Anspruche auf die Hofe in Brutten und Finstersee verzichtete aber den 20 November 1293 auf ihre Anspruche Ulrich I von Neu Regensberg dessen Familie dem finanziellen Ruin entgegenging verkaufte sie um 200 Mark seinem Oheim Bischof Rudolf von Konstanz der Sohn Lutold VIII kaufte sie aber um die gleiche Summe wieder zuruck Derselbe Lutold verkaufte dem Kloster Fahr einen Hof in Obersteinmauer Um diese Zeit wurde wahrscheinlich auch das Hofrecht von Fahr niedergeschrieben das freilich nur mehr in einer Kopie aus dem Jahre 1660 sich erhalten hat Fur die St Gangulphskapelle erwirkte Abt Heinrich 1288 einen Ablassbrief von zwei Erzbischofen und zehn Bischofen die sich am papstlichen Hofe in Rieti befanden 4 Als gesichert gilt ab 1268 der politische und wirtschaftliche Niedergang der einstmals machtigen Freiherren von Regensberg und bereits 1269 verkauften die Regensberger Gruningen als eines ihrer wertvollsten Besitztumer an Habsburg 1302 folgte der Verkauf der erst 1244 48 erstellten neuen Stammburg samt fur die damalige Zeit modern angelegtem Stadtchen Regensberg an Habsburg 1409 verpfandete der Habsburger Regent von Vorderosterreich und Tirol Herzog Friedrich mit der leeren Tasche Regensberg an Zurich 1417 ging Regensberg vollig an die Stadt Zurich uber Regensberg wurde erst mit den uber dreizehn umliegenden Gemeinden als Obervogtei spater als Landvogtei organisiert Damit gewann Zurich im westlichen heutigen Kantonsgebiet enorm an Besitz und Einfluss Einzelnachweise Bearbeiten Quelle Sagen des Kantons St Gallen Quelle Zurcher Chronik Pressetext des Ortsmuseums Kusnacht Memento des Originals vom 28 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ortsmuseum kuesnacht ch Quelle Klosterarchiv Einsiedeln Professbuch Abte 20 Heinrich II von GuttingenLiteratur BearbeitenStaatsarchiv des Kantons Zurich Hrsg Kleine Zurcher Verfassungsgeschichte 1218 2000 Hrsg im Auftrag der Direktion der Justiz und des Innern auf den Tag der Konstituierung des Zurcher Verfassungsrates am 13 September 2000 Chronos Zurich 2000 ISBN 3 905314 03 7 Karl Dandliker Schweizergeschichte 1885Weblinks BearbeitenBurgenwelt Regensberg Offizielle Website der Gemeinde Regensberg ZH Sage der listigen Habsburger Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regensberger Fehde amp oldid 232611476