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Der Tramtunnel Milchbuck Schwamendingen ist ein Teil des Tramnetzes von Zurich der als Unterpflaster Strassenbahn errichtet wurde Der doppelspurige Tunnel zwischen Milchbuck im Quartier Unterstrass und dem Schwamendingerplatz im Quartier Schwamendingen ist 2 5 km lang und besitzt drei unterirdische Stationen Ein Teil der Strecke entstand in den 1970er Jahren zusammen mit dem Schoneichtunnel als Bauvorleistung blieb jedoch nach dem Scheitern des U Bahn Projekts im Jahr 1973 uber ein Jahrzehnt lang ungenutzt Seit dem 1 Februar 1986 wird der Tunnel von den Tramlinien 7 und 9 der Verkehrsbetriebe Zurich VBZ befahren Tramtunnel Milchbuck SchwamendingenStation TierspitalStation TierspitalSpurweite 1000 mm Meterspur Legende vom Schaffhauserplatzvon ETH UniversitatsspitalMilchbucknach Sternen OerlikonUberwerfung Gleis in Richtung Schwamendingen oberirdisch Uberwerfung Gleis in Richtung Zurich Zentrum unterirdisch TierspitalWaldgartenSchorlistrasseGleiskreuzungSchwamendingerplatzzum Bahnhof Stettbachnach Hirzenbach Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Planungs und Baugeschichte 3 Galerie 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Tunnelstrecke beginnt unmittelbar nordlich der Haltestelle Milchbuck wo sie von der Strecke nach Oerlikon abzweigt Sie folgt zunachst in ostnordostlicher Richtung der Hirschwiesenstrasse und erreicht die Winterthurerstrasse unter der die Station Tierspital liegt Anschliessend verlauft sie unter der Sudseite des Schoneichtunnels In diesem Bereich befindet sich die Station Waldgarten Unter dem Autobahnzubringer A1L geht es weiter bis zur dritten unterirdischen Station Schorlistrasse Kurz danach biegt der Tunnel in sudostlicher Richtung ab und endet schliesslich bei der Rampe nahe der Kreuzung Saatlenstrasse Auhofstrasse Eine Besonderheit des Tunnels ist dass die Trams im Linksverkehr fahren Die drei Tunnelstationen sind mit 138 Meter langen und 6 Meter breiten Mittelbahnsteigen ausgestattet was auf die fruheren U Bahn Planungen zuruckzufuhren ist Als klassische Einrichtungsfahrzeuge verfugen die Zurcher Strassenbahnwagen jedoch nur uber Turen an der rechten Seite Um den Seitenwechsel zu ermoglichen gibt es beim Milchbuck ein niveaufreies halb unterirdisches Uberwerfungsbauwerk das von aussen nicht direkt sichtbar ist Die entsprechende Kreuzung in Schwamendingen ist nach der Rampe in der Saatlenstrasse als Gleiskreuzung ausgefuhrt Planungs und Baugeschichte BearbeitenSchwamendingen wurde bereits von 1906 bis 1931 durch eine Strassenbahnlinie erschlossen Hierbei handelte es sich um eine 2 1 km lange einspurige Zweigstrecke der Strassenbahn Zurich Oerlikon Seebach vom Sternen in Oerlikon zum Hirschenplatz in Schwamendingen Nach der Eingemeindung im Jahr 1934 begann Schwamendingen stark zu wachsen 1946 erhielten die VBZ vom Stadtrat den Auftrag eine Tramlinie vom Milchbuck nach Schwamendingen zu planen doch vor allem Stadtingenieur Herbert Steiner wandte sich entschieden gegen dieses Vorhaben Als 1951 der Ausbau der Winterthurerstrasse beschlossen wurde fand der gleichzeitige Bau einer Strassenbahnstrecke keine Berucksichtigung mehr Das im Jahr 1961 vorgestellte Tiefbahn Projekt sah neben einem ausgedehnten U Strassenbahnnetz im Zentrum Zurichs auch unterirdische Zweigstrecken nach Oerlikon und Schwamendingen vor 1 Die Stimmberechtigten der Stadt Zurich lehnten allerdings am 1 April 1962 das 543 7 Millionen Franken teure Projekt mit 61 1 der Stimmen ab 2 Tramtunnel Milchbuck Schwamendingen nbsp Tramtunnel Milchbuck SchwamendingenTunnelausfahrt Seite Schwamendingen 2014 Nutzung TramtunnelVerkehrsverbindung 7 und 9Gleise 2BauBaubeginn 1970erBetriebFreigabe 1 Februar 1986Lage nbsp Tramtunnel Milchbuck Schwamendingen Stadt Zurich nbsp nbsp nbsp KoordinatenNordportal Saatlenstrasse 685337 251176 47 40587 8 56924Sudportal 1 beim Milchbuck 683415 250436 47 39946 8 54364Sudportal 2 beim Milchbuck 683332 250360 47 39879 8 54252Die Verkehrsprobleme nahmen weiter zu und insbesondere Schwamendingen verzeichnete ein anhaltend hohes Bevolkerungswachstum Eine Behordendelegation eingesetzt von Kantonsrat Stadtrat und SBB Generaldirektion begann 1965 mit der Planung eines U Bahn und S Bahn Netzes 1 Von der ersten U Bahn Linie zwischen Dietikon und dem Flughafen Zurich sollte an der Station Hirschwiesen beim Milchbuck eine Zweigstrecke nach Schwamendingen abzweigen Die Planungen waren gepragt von der grenzenlos scheinenden Wachstumseuphorie der 1960er Jahre Das Vorhaben stiess zunachst kaum auf Opposition 3 Zu Beginn der 1970er Jahre sollte der Bau des Autobahnzubringers A1L beginnen Um diesen nicht unnotig zu verzogern wurde beschlossen den darunter liegenden 1364 Meter langen Abschnitt des U Bahn Tunnels als Rohbau zu erstellen zusammen mit dem Schoneichtunnel Die Stadtbehorden wiesen ausdrucklich auf die Moglichkeit einer spateren Nutzung durch die Strassenbahn hin sollte das U Bahn Projekt wider Erwarten scheitern Am 14 Marz 1971 stimmten die Stimmberechtigten von Zurich diesem 31 Millionen Franken teuren Teilprojekt mit einem Ja Anteil von 78 5 zu 1 2 Das politische Klima anderte sich Wahrend die S Bahn weitgehend unbestritten war galt die U Bahn zunehmend als Projekt des Grossenwahnsinns Zwei Abstimmungen am 20 Mai 1973 endeten mit einer uberraschend deutlichen Ablehnung des ehrgeizigen Projekts fur dessen ersten Etappe Kosten von 1 255 Milliarden Franken veranschlagt worden waren 4 Der Finanzierungsanteil des Kantons Zurich in der Hohe von 599 2 Millionen Franken wurde kantonsweit mit 56 9 der Stimmen abgelehnt Die zweite Abstimmung in der Stadt uber einen Beitrag von 545 5 Millionen Franken scheiterte gar mit 71 1 Nein 2 Nur einen Monat nach der Abstimmung reichte die Sozialdemokratische Partei eine stadtische Volksinitiative ein die einen Pauschalkredit von 200 Millionen fur den Ausbau des offentlichen Verkehrs verlangte verteilt auf zehn Jahre Vor allem die bisher vernachlassigte Strassenbahn sollte davon profitieren Als die Initiative am 13 Marz 1977 zur Abstimmung gelangte wurde sie knapp mit 51 3 angenommen 2 5 1978 stand der sieben Jahre zuvor genehmigte Tunnelabschnitt unter dem Autobahnzubringer vor der Fertigstellung Mit dem Hauptanteil des 200 Millionen Kredits sollte nun der Bau einer Tramstrecke finanziert werden die von Milchbuck durch den Tunnel zum Schwamendingerplatz fuhren und sich dort in zwei oberirdische Aste zum Bahnhof Stettbach und nach Hirzenbach verzweigen sollte Die Kosten sollten 123 Millionen Franken betragen Nachdem der Gemeinderat das Projekt mit 72 zu 19 Stimmen genehmigt hatte war es auch in der stadtischen Volksabstimmung am 24 September 1978 erfolgreich Zustimmung von 60 8 Nennenswerte Opposition hatte es nur in Schwamendingen selbst gegeben 6 Dort war die Vorlage mit 60 abgelehnt worden was ein tramfeindliches Komitee dazu bewog Unterschriften fur die Volksinitiative Zuri Tram nod eso Zurcher Strassenbahn so nicht zu sammeln Sie forderte die Tramstrecke nur bis zum Schwamendingerplatz zu fuhren und auf die beiden Aste nach Stettbach und Hirzenbach zu verzichten Am 8 Juni 1980 scheiterte die Initiative mit 67 4 Nein in Schwamendingen gab es eine ausserst knappe Ablehnung 1 2 Nach etwas mehr als funf Jahren Bauzeit erfolgte am 1 Februar 1986 die Eroffnung 2009 kundigte Stadtrat Andres Turler die bevorstehende Sanierung der Tunnelstationen Tierspital Waldgarten und Schorlistrasse an Die Kosten wurden auf 13 2 Millionen Franken veranschlagt wovon 10 1 Millionen auf die technische Erneuerung und 3 1 Millionen auf die gestalterische Aufwertung entfielen 7 Die Arbeiten begannen im Marz 2011 und dauerten bis Oktober 2012 Vorrangiges Ziel waren die Erhohung der Sicherheit und ein barrierenfreier Zugang zu den Strassenbahnen Die neuen Rolltreppen sind die ersten in der Schweiz die im Wechselbetrieb laufen also in beiden Richtungen betrieben werden Daruber hinaus wurden die zuvor duster wirkenden Stationen mit verschiedenen Massnahmen freundlicher gestaltet 8 9 Am 31 Dezember 2015 brach um 5 Uhr morgens im Tunnel zwischen den Haltestellen Milchbuck und Tierspital ein Kabelbrand aus Verletzt wurde niemand Der Sachschaden belauft sich auf weit uber 100 000 Franken 10 Vom 21 August bis zum 19 Oktober 2023 sind Sanierungsarbeiten zum Schienenersatz vorgesehen 11 12 Galerie Bearbeiten nbsp Station Waldgarten vor der Sanierung 2005 nbsp Zugang zur Station Waldgarten vor der Sanierung nbsp Zugang zur Station Waldgarten nach Sanierung nbsp Durchgang in der Station Waldgarten nach der Sanierung nbsp VBZ Be 5 6 in der Station Waldgarten nach der Sanierung nbsp Station Schorlistrasse nbsp Ausfahrt aus der Station Schorlistrasse nbsp Gleiskreuzung in Schwamendingen nbsp Tram bei der Haltestelle MilchbuckWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tramtunnel Milchbuck Schwamendingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos der neu gestalteten TunnelstationenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Das Tram von Oerlikon nach Schwamendingen Tram Museum Zurich 30 August 2006 archiviert vom Original am 19 Dezember 2010 abgerufen am 9 Juni 2014 a b c d e Abstimmungsdatenbank Stadt Zurich abgerufen am 9 Juni 2014 Hans Rudolf Galliker Tramstadt Offentlicher Nahverkehr und Stadtentwicklung am Beispiel Zurichs Chronos Verlag Zurich 1997 ISBN 3 905312 02 6 S 224 225 Galliker Tramstadt S 225 Galliker Tramstadt S 227 228 Galliker Tramstadt S 234 Neugestaltung des Tramtunnels Schwamendingen Verkehrsbetriebe Zurich 26 Oktober 2009 abgerufen am 9 Juni 2014 Tramtunnel Schwamendingen Sanierung und Aufwertung der Haltestellen und Zugange abgeschlossen PDF 45 kB Verkehrsbetriebe Zurich 12 November 2012 abgerufen am 9 Juni 2014 Zurichs U Bahn Tunnel in neuem Glanz 20 Minuten 12 November 2012 abgerufen am 9 Juni 2014 Brand im Tramtunnel Schwamendingen Tages Anzeiger 31 Dezember 2015 abgerufen am 1 Januar 2016 Abendsperrungen Tramtunnel Schwamendingen Stadt Zurich In Verkehrsbetriebe Zurich Abgerufen am 22 August 2023 Albert Barboric Gleisbaustelle Winterthurer Uberlandstrasse Bereich Haltestelle Luchswiesen In Verkehrsbetriebe Zurich Verkehrsbetriebe Zurich Juli 2023 abgerufen am 22 August 2023 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tramtunnel Milchbuck Schwamendingen amp oldid 236660115