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Dieser Artikel befasst sich mit der Herrschaft Regensberg Weitere Bedeutungen siehe Regensberg Begriffsklarung Die Herrschaft Regensberg entstand im Hochmittelalter als Grundung der Freiherren von Regensberg Zwischen 1409 und 1798 war Regensberg eine Landvogtei Aussere Vogtei der Stadt Zurich Schloss Regensberg Herrschaftssitz von 1245 bis 1871Inhaltsverzeichnis 1 Freiherren von Regensberg 1 1 Territoriale Ausdehnung 1 2 Regensberger Fehde 1 3 Niedergang der Regensberger 1 4 Herrschaft Regensberg unter Habsburg Osterreich 2 Landvogtei Regensberg 1417 1798 3 Helvetik Mediation und Restauration 1798 1830 3 1 Vom Distrikt zum Oberamt 4 Vom Oberamt zum Bezirk des Kantons Zurich 5 Organisation Verwaltung und Gerichtsbarkeit Landvogtei 5 1 Organisation und Verwaltung 5 2 Gerichtsbarkeit 6 Wappen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseFreiherren von Regensberg BearbeitenHauptartikel Freiherren von RegensbergDie Freiherren von Regensberg waren ein bedeutendes Schweizer Adelsgeschlecht im Zurichgau Ihre Blutezeit erlebten die Regensberger im Hochmittelalter und zu ihrem Herrschaftsbereich gehorten weite Teile des heutigen Kantons Zurich Zu ihren bekanntesten Grundungen zahlen die Kloster Fahr und Ruti sowie die Stadtchen Regensberg Gruningen Kaiserstuhl und Glanzenberg Hinzu kam Streubesitz im Aargau Thurgau und nordlich des Rheins bis nach St Blasien im Schwarzwald sowie einige namhafte Burgen und Pfarrkirchen nbsp Burg Alt Regensberg Aquarell von Ludwig Schulthess um 1840 nbsp Kloster Fahr eine Enklave des Kantons Aargau nbsp Kloster Ruti auf einem Stich von Johann Melchior Fussli um 1700 nbsp Schloss und Kirche in Gruningen nbsp Altstadt von Kaiserstuhl vom deutschen Ufer aus gesehen nbsp Angebliche Zerstorung Glanzenbergs wahrend der Regensberger Fehde Zeichnung 1715 nbsp Der Zurichgau in der Stumpf schen Chronik von 1547 48Die Abstammung der Freiherren von Regensberg geht vermutlich auf die burgundischen Grafen von Mompelgard Macon zuruck Lutold von Affoltern ein Neffe Hunfrieds gilt als Stammvater der Regensberger 1 und liess um das Jahr 1040 in der Nahe von Regensdorf die Burg Alt Regensberg Altburg errichten an der heutigen Grenze zur Stadt Zurich unweit des Katzensees Sein Sohn Lutold I um 1040 1088 begann sich nach der Burg zu nennen und begrundete damit die Linie der Freiherren von Regensberg Mit der Stiftung von Kloster Fahr im Jahr 1130 sicherten sich die Regensberger die Vogtei uber dessen Besitzungen 2 Territoriale Ausdehnung Bearbeiten Lutold IV um 1140 1218 in Akkon Palastina hatte seine Machtstellung bereits derart ausgebaut dass er sich ab dem fruhen 13 Jahrhundert Graf von Regensberg nennen konnte Er besass zu diesem Zeitpunkt Guter und Rechte in weiten Teilen des westlichen Zurichgaus Um das Jahr 1206 3 stiftete Lutold IV das Pramonstratenser Kloster Ruti und schenkte der Abtei unter anderem Seegraben und die Muhle Aathal mit Vorbehalt des Patronats und Schutzrechtes Sein Nachfolger befreite die Abtei von Steuerabgaben in Gruningen und sicherte sich die Vogteirechte Als 1218 der letzte Zahringer und Reichsvogt des Zurichgaus starb verlieh Kaiser Friedrich II der Stadt Zurich die Reichsfreiheit und nahm die verbliebenen Lehen der Reichsvogtei an die Krone zuruck Teilstucke verlieh er an lokale Adelsgeschlechter womit die Freiherren von Regensberg vermutlich Einfluss auf Teile der alten Reichsvogtei erlangten wozu auch das Ufergebiet des Zurichsees gehorte 4 Mit der Eroffnung des Gotthardpasses gewann der Nord Sud Handel stark an Bedeutung und die Regensberger beabsichtigten vermutlich den profitablen Warenfluss auch durch ihr Gebiet zu lenken Im Rahmen der territorialen Konkurrenzierung zwischen den Regensbergern und der florierenden Stadt Zurich in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts bauten die Regensberger die Burg Fahr aus Anliegend grundeten sie um das Jahr 1240 5 das Stadtchen Glanzenberg ennet der Limmat bei Dietikon um den Handelsverkehr auf der Limmat zu kontrollieren Von Lutold V oder seinem Sohn Ulrich I wurde um 1245 auf der Lagern Burg und Stadtchen Neu Regensberg als der neue Stammsitz und Verwaltungssitz der Herrschaft Regensberg erbaut gesichert von kleineren Vorwerken auf der Lagern Nach dem Tod von Lutold V kam es zwischen seinen beiden Sohnen Lutold VI und Ulrich von Regensberg wohl um Jahr 1250 zur Erbteilung Ulrich erhielt das Burgstadtchen Neu Regensberg sowie Besitz im Gebiet von Glanzenberg Fahr und Weiningen 6 Er residierte fortan auf Neu Regensberg sein Bruder Lutold VI in Alt Regensberg 1 1253 ubergab das Kloster St Gallen die Vogteirechte uber Gruningen zusammen mit umliegenden Hofen an Luthold VI von Regensberg Gruningen wurde wie das Stadtchen Regensberg als Verwaltungszentrum und als eine der wichtigsten Besitzungen der Freiherren ausgebaut und befestigt 7 Im Sudwesten der Stadt Zurich dominierten die Regensberger Burgen Uetliberg und Friesenberg sowie vermutlich auch Burg Baldern den Zugang der Stadt Zurich am linken Ufer des Zurichsees ins Sauliamt und in die Innerschweiz sowie ins Sihltal Das rechte Seeufer wurde von der Burg Wulp oberhalb von Kusnacht uberwacht Im westlich der Stadt Zurich gelegenen Limmattal beherrschte Landenberg den Schiffsverkehr auf der Limmat und die Strasse Richtung Baden Den Nordwesten Richtung Winterthur Schaffhausen ins Zurcher Oberland und ostlich durch das Wehntal und nordlich zum Rhein sicherten die Burgen Alt Regensberg und Neu Regensberg Regensberger Fehde Bearbeiten Hauptartikel Regensberger FehdeHistorisch verbrieft ist der Erbstreit ab 1264 um den betrachtlichen Nachlass der ausgestorbenen Grafen von Kyburg in dessen Verlauf Graf Rudolf von Habsburg wohl Anspruche der Regensberger uberging und seine Territorialanspruche mit dem Niedergang der Regensberger ab 1268 festigen konnte Zeitgenossische Quellen zum Verlauf der sogenannten Regensberger Fehde fehlen Spatmittelalterliche Chronisten berichten von der angeblichen Zerstorung der die Stadt Zurich behindernden Besitzungen der Freiherren doch auf den angeblich zerstorten Burgen Alt Lagern Burg und Stadtchen Glanzenberg Baldern Burg Friesenberg Uetliburg Wulp und Utznaburg konnte eine gewaltsame Zerstorung in den Jahren 1267 68 bislang nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden Niedergang der Regensberger Bearbeiten Nach der Regensberger Fehde gegen die mit der Stadt Zurich verbundeten Habsburger die vor allem Graf Rudolf von Habsburg fuhrte setzte nach 1268 der wirtschaftliche und politische Niedergang der Regensberger ein Bereits 1269 verkauften die Regensberger Gruningen als eines ihrer wertvollsten Besitztumer an Habsburg Das Klosterarchiv Einsiedeln erlautert im Professbuch der Abte den schwerwiegenden Wandel im Kraftegleichgewicht des Zurichgaus Ende des 13 Jahrhunderts Als Graf Ludwig von Homberg aber den 27 April 1289 gestorben war ubertrug der Konig seiner Witwe Elisabeth auf deren Bitten die Hofe Stafa Erlenbach Pfaffikon und Wollerau dazu noch die Pfafers gehorenden Hofe zu Mannedorf und Tuggen Die ubrigen Hofe und die Vogtei blieben aber bei den Herzogen von Osterreich Dieser Ubergang der Vogtei an die Habsburger hatte fur das Stift die weittragendsten Folgen denn als um diese Zeit der Marchenstreit wieder auflebte nahm dieser ganz neue Formen an Im Kloster wollten die Schwyzer vor allem dessen Vogte die Habsburger treffen Auch die Vogtei uber das Kloster Fahr wechselte damals ihren Inhaber Ulrich I von Neu Regensberg dessen Familie dem finanziellen Ruin entgegenging verkaufte sie um 200 Mark seinem Oheim Bischof Rudolf von Konstanz der Sohn Lutold VIII kaufte sie aber um die gleiche Summe wieder zuruck Derselbe Lutold verkaufte dem Kloster Fahr einen Hof in Obersteinmauer Um diese Zeit wurde wahrscheinlich auch das Hofrecht von Fahr niedergeschrieben das freilich nur mehr in einer Kopie aus dem Jahre 1660 sich erhalten hat Fur die St Gangulphskapelle erwirkte Abt Heinrich 1288 einen Ablassbrief von zwei Erzbischofen und zehn Bischofen die sich am papstlichen Hofe in Rieti befanden 8 In einer Urkunde vom 11 Juni 1300 verzichtete Ulrichs Witwe auf ihr Leibgeding zu Gunsten des Klosters Wettingen Im folgenden Jahr erwarb das Kloster Fahr von Lutold VIII von Regensberg den Hof Glanzenberg und andere Guter sowie weitere am 25 Februar 1301 als die Regensberger die Vogtei uber das Kloster Fahr aufgaben mit der Bitte sie an Bertold und Jakob Schwenden Burger von Zurich zu verleihen 9 Ulrichs Sohn Lutold VIII musste im Jahr 1302 auch Neu Regensberg an Habsburg Osterreich verkaufen 10 Lutold IX hatte sich wahrscheinlich auf die die Stammburg Alt Regensberg zuruckgezogen und stellte 1321 zum letzten Mal eine Urkunde aus Als die Regensberger um das Jahr 1331 in der mannlichen Linie mit Lutold IX ausstarben gelangte diese vermutlich letzte verbliebene Besitzung der Regensberger Herrschaft im Jahr 1350 durch Erbgang in den Besitz der Herren von Landenberg Greifensee Herrschaft Regensberg unter Habsburg Osterreich Bearbeiten Die Verlagerung des habsburgischen Machtzentrums nach Osterreich spiegelt sich in den wiederholten Verpfandungen der Regensberger Besitzungen in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts 6 Der nun habsburgisch osterreichische Besitz beziehungsweise das Amt Regensberg umfasste Guter und Rechte in der Gegend der Lagern den die Herrschaft Regensberg dominierenden Hohenzug im Westen des heutigen Kantons Zurich benannt nach Schloss und Stadtchen Regensberg 1409 verpfandete der Habsburger Regent von Vorderosterreich und Tirol Herzog Friedrich mit der leeren Tasche die Herrschaft an Zurich Zu einer Pfandauslosung kam es nicht Einerseits fehlten Osterreich die Mittel andererseits verfolgte die Stadt Zurich seit Mitte des 14 Jahrhunderts eine expansive Territorialpolitik Landvogtei Regensberg 1417 1798 BearbeitenNachdem das Pfand nicht eingelost wurde ging Regensberg im Jahr 1417 vollig an die Stadt Zurich uber Die Herrschaft wurde mit den Gemeinden Regensberg Bachs Boppelsen Buchs Dielsdorf Niederweningen Oberweningen Otelfingen Schleinikon Schofflisdorf Niedersteinmaur Obersteinmaur und Sunikon als Obervogtei spater als Landvogtei organisiert verwaltet von einem Landvogt auf Schloss Regensberg Das Amt grenzte an die zurcherischen Inneren Vogteien Neuamt und Regensdorf Obervogteien sowie an den Aargau nbsp Bewaffneter Aufmarsch der Bauern vor der Stadt Zurich 1489 im Waldmannhandel Honggerbericht Hongger Relation um 1500Wie beispielsweise in der Vogtei Gruningen amtete der Landvogt als Statthalter von Zurich mehr oder weniger mit harter Hand wogegen sich die Bauern wiederholt auflehnten So auch im Amt Regensberg 1489 beim Waldmannhandel der zur Hinrichtung des Zurcher Burgermeisters Hans Waldmann fuhrte Eine starkere Vereinheitlichung und Straffung der stadtischen Herrschaft scheiterte mehrfach am Widerstand der Landbevolkerung die sich ihre Privilegien aus Zeiten der relativen Unabhangigkeit von der Zurcher Obrigkeit erhalten wollte In Dielsdorf Standort des ehemaligen Meierhofs der Freiherren von Regensberg genossen sogar die Horigen und Leibeigenen einen gewissen Wohlstand und Vorrechte gegenuber den Landbewohnern anderer Vogteien Der Regensberger Hausmeier lat major domus beaufsichtigte den ortlichen Meierhof und verwaltete zugleich auch die Naturalabgaben im Kellhofkeller des Klosters St Gallen einem der wichtigsten Grundbesitzer im Amt Die Gotteshausleute wie die Untertanen des Klosters genannt wurden galten als privilegiert 11 was sie vermutlich auch unter Habsburger Herrschaft Habsburger Urbar blieben die beispielsweise in Rapperswil und Gruningen im Vergleich zu den Zurcher Landvogten mit milder Hand regierten Pfingsten 1443 wurde Regensberg im Alten Zurichkrieg 1436 50 durch die Eidgenossen erobert aber nicht zerstort Einziges bekanntes Opfer soll der Vogt von Regensberg gewesen sein wie auch der Landvogt von Gruningen einige Monate spater und Zurich besetzte Regensberg bereits 1444 wieder mit Truppen Im gleichen Jahr ubergab die letzte Vertreterin der Landenberger die Altburg die wie das Stadtchen Greifensee Ende Mai von den Acht Alten Orten zerstort wurde Die Innerschweizer haben das direkte Umland von Zurich nach der erfolglosen Belagerung der Stadt nicht geschont So wurde Schofflisdorf das nahe Niederhasli respektive Nassenwil und die Kirche zerstort ebenso Bulach im Jahr 1444 gebrandschatzt Nachdem keine der Seiten mehr den Krieg fortzusetzen vermochte wurden am 24 August 1450 durch die Acht Alten Orte beim Kloster Einsiedeln feierlich die alten Bunde durch Eid erneuert und die im Krieg erbeuteten Fahnen ausgetauscht Damit war der Alte Zurichkrieg auch formal beendet und fur lange Zeit herrschte im Amt Regensberg Friede 1790 schrieb Anton Werdmuller im zweiten Teil der Memorabilia Tigurina die Bewohner der Herrschaft Regensberg seien wohlhabend das Land sei fruchtbar und die Landwirtschaft bluhe Die Herrschaftsangehorigen bildeten im Rahmen des Zurcher Staatswesens einen eigenen Stand bzw eine Rechtspersonlichkeit die uber gewisse Steuerrechte verfugte Eigentum besass und sich 1665 auch ein eigenes Amtshaus erbaute 12 Helvetik Mediation und Restauration 1798 1830 BearbeitenVom Distrikt zum Oberamt Bearbeiten Hauptartikel Helvetische RepublikDie zurcherische Landvogtei Regensberg endete 1798 mit der franzosischen Revolution und dem Einmarsch der Revolutionstruppen Am 3 Februar 1798 wurde in Wadenswil ein Kongress abgehalten bei dem Abgeordnete aus 72 Gemeinden tagten um Druck auf die Regierung in der Stadt auszuuben Die Erklarung uber die vollkommene Freiheit und Gleichheit zwischen Stadt und Land durch ein Dekret des Grossen Rates am 5 Februar 1798 kam jedoch zu spat Am 13 Marz 1798 dankte der zurcherische Rat ab die Landvogteien wurden aufgehoben und der letzte amtierende Landvogt verliess Regensberg Das Herrschaftsgebiet der Stadt Zurich wurde in 15 Distrikte eingeteilt Ein Teil der ehemaligen Landvogtei Regensberg wurde dem helvetischen Distrikt Bulach zugeordnet Jeder Distrikt hatte einen Statthalter und ein Gericht von neun Mitgliedern jede Gemeinde einen Agenten 7 Sitz des Distriktagenten war in Bulach ebenso tagte das Distriktsgericht in Bulach Die Gemeinden nordlich der Lagern kamen zum neuen Verwaltungsdistrikt Bulach jene sudlich der Lagern zum Distrikt Regensberg das Kloster Fahr verblieb beim Aargau Die Aufgaben des Landvogts ubernahm der helvetische Statthalter Vom Oberamt zum Bezirk des Kantons Zurich BearbeitenHauptartikel Mediation Geschichte nbsp Die Schweizerische Eidgenossenschaft wahrend der Mediationszeit 1803 1814 nbsp Karte des Bezirks Dielsdorf nbsp Karte des Bezirks BulachDas Ende des Einheitsstaates und des helvetischen Direktoriums kam schon nach funf Jahren Am 19 Februar 1803 erfolgte in Paris die Ubergabe der Mediationsakte an die Schweiz Der Kanton Zurich wurde von 1803 bis 1814 in funf Bezirke eingeteilt mit wiederum je 13 Zunften und Regensberg nun zum Mediationsbezirk Bulach mit den Gemeinden der heutigen Bezirke Bezirk Dielsdorf und Bezirk Bulach In dieser Zeit wurden die Grundlagen der heutigen Gemeindeorganisation der politischen Gemeinde geschaffen Hauptartikel Restauration Schweiz Mit dem Ruckzug der Franzosen aus der Schweiz wurde 1805 der Distrikt aufgehoben und wieder in die Oberamter Regensberg Westteil und Bulach Ostteil aufgeteilt Als Folge der endgultigen Niederlage von Napoleon erhielten von 1814 bis 1830 konservative Kreise wieder Oberhand und versuchten die vor dem Einmarsch der Revolutionstruppen vorherrschende Ordnung teilweise wieder einzufuhren Der heutige Kanton Zurich wurde in elf Oberamter eingeteilt denen jeweils ein Oberamtmann vorstand Dessen Stellung entsprach derjenigen der fruheren Landvogte In seinen Aufgabenbereich vereinigten sich Verwaltung und Rechtspflege wieder und die Gewaltentrennung aus der Mediationszeit wurde damit teilweise ruckgangig gemacht wenn auch zum Oberamt ein Amtsgericht gehorte der Oberamtmann war jedoch dessen Prasident Als Bezirk des Kantons Zurich entstand Regensberg nach dem Ende der Mediationsverfassung im Jahre 1814 aus dem westlichen Teil des Distrikts Bulach und wurde vorerst Oberamt Regensberg genannt Hauptartikel Regeneration Schweizergeschichte 1830 forderte das Zurcher Landvolk Reformen und verlangte vollige Gleichberechtigung zwischen Stadt und Landschaft An einer Volksversammlung wurden am 22 November in Uster in einem Memorial Forderungen aufgestellt Auf Grund des Drucks der Bevolkerung fanden bereits am 6 Dezember 1830 Wahlen in den neuen Grossen Rat statt Nur drei Monate spater am 20 Marz 1831 folgte die Volksabstimmung uber die neue Kantonsverfassung der eine uberwaltigende Mehrheit der Stimmberechtigten zustimmte Mit der Volksabstimmung vom 20 Marz 1831 wurden die Oberamter aufgehoben 7 und das Amt wurde zum Bezirk Regensdorf Bis 1865 blieb das Schloss Regensberg Behordensitz und im Hauptgebaude befand sich das Bezirksgefangnis 1852 und 1867 bat die Gemeinde Dielsdorf den Grossen Rat den Bezirkshauptort in die verkehrsmassig besser erschlossene und mittlerweile bedeutendere Wehntalergemeinde unweit von Regensberg zu verlegen was nach dem Sieg der Demokratische Bewegung uber die Liberalen Krafte genehmigt wurde 13 Der Bezirkshauptort wurde 1871 nach langen politischen Auseinandersetzungen von der ungeliebten Burg auf dem Buck das Schloss in Regensberg an den Fuss der Lagern nach Dielsdorf wegen seiner zentraleren und verkehrstechnisch gemeint war damit wohl die Bulach Regensberg Bahn besseren Lage zum Bezirkshauptort ernannt dem heutigen Bezirk Dielsdorf Zum neuen Bezirk gehorten 23 Gemeinden im Glatt Furt und Wehntal Erst 1934 schied Affoltern im Wehntal durch die Eingemeindung in die Stadt Zurich aus 13 Organisation Verwaltung und Gerichtsbarkeit Landvogtei BearbeitenOrganisation und Verwaltung Bearbeiten Die Stadt Zurich verwaltete die Herrschaft Regensberg als sogenannte Aussere Vogtei Landvogtei Ein Landvogt residierte auf Schloss Regensberg und nahm die Herrschaftsrechte im Namen von Zurich wahr Ublicherweise war der Landvogt ein Mitglied des Grossen Rats der Stadt Zurich das dafur aber fur die Amtszeit aus dem Rat ausschied Im Gegensatz zu den Obervogteien bestand fur die Landvogte eine Residenzpflicht in der Vogtei Die Amtszeit der Landvogte betrug seit 1543 sechs Jahre eine zweite Amtsdauer war ausgeschlossen Zwei Obervogte amtierten auch in den Ausseren Vogteien in einem jahrlichen Turnus seit dem 16 Jahrhundert amtieren die beiden sich ablosenden Vogte kollegial Ihre Amtszeit war nicht beschrankt 14 Schloss Regensberg war Sitz und Wohnstatte der vom Grossen Rat von Zurich eingesetzten Landvogte Diese stammten durchwegs aus einflussreichen und bedeutenden stadtischen Burgerfamilien Die Landvogte hatten ihr Amt in Vertretung der stadtzurcherischen Obrigkeit zu erfullen und mussten sich an die von Zurich gesetzte Rechtsordnung halten und fur deren Einhaltung sorgen Sie waren oberster Justiz und Verwaltungsorgan zugleich 7 nbsp Die Verwaltungsgliederung des Zurcher Stadtstaats bis 1798In der Landvogtei Regensberg 1409 1798 standen rund ein Dutzend Burgen sowie 12 Pfarrgemeinden Regensberg Dielsdorf Bachs Boppelsen Buchs Schleinikon Schofflisdorf Niedersteinmaur Obersteinmaur Sunikon Niederweningen OberweningenEnklaven Das Kloster Fahr bleibt bis heute eine Enklave des Kantons Aargau Auflistung unvollstandig Gerichtsbarkeit Bearbeiten Das Amtsrecht der Landvogtei bestehend aus straf und zivilrechtlichen Satzungen wurde 1538 46 bereinigt und neu aufgezeichnet 12 Der Landvogt war Statthalter der stadtischen Obrigkeit und Vorsitzender des Amtsgerichts Er sorgte fur den Vollzug der Mandate siegelte Urkunden nahm Rechnungen uber die Gemeindeguter ab Ausserdem verwaltete er das Schlossgut und dessen Einkunfte woruber der Obrigkeit in Zurich jahrlich Rechenschaft abzulegen war 12 Einen Eindruck von der Vielfalt der Amtsgeschafte eines Zurcher Landvogtes vermittelt das um 1770 entstandene Register uber die im Schloss Regensberg in dem oberen Teil des Schreibtisches in der Audienzstuben befindliche Schriften 15 Das Herrschaftsgericht ubte die obere Gerichtsbarkeit aus niedere Gerichtsbarkeiten standen den Gerichtsherrschaften Auflistung unvollstandig zu in Dielsdorf die niedere Gerichtsbarkeit ging um 1302 von den Regensbergern an die Habsburger uber die 1313 mit der Landgrafschaft Zurich auch das Hochgericht erwarben 13 Die Hofgerichte entstanden im fruhen Mittelalter und wurden zusehends von den Herrschaftsgerichten verdrangt Wegen der heterogenen Zusammensetzung der Herrschaft galten wohl verschiedene Offnungen respektive Sonderrechte Im 16 Jahrhundert wird das Gericht der Zwolf in Gruningen erwahnt das spatere Herrschaftsgericht das die spatmittelalterlichen Hofgerichte wohl in den meisten Landvogteien abloste Die Blutgerichtsbarkeit lag ublicherweise beim Landtag eine Appellationsmoglichkeit an den Zurcher Rat bestand nicht Das Privatrecht wurde erst mit dem Amtsrecht von 1668 beispielsweise in Gruningen vereinheitlicht ob in allen Zurcher Herrschaften beziehungsweise auch in Regensberg bedarf der Klarung Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Regensberger und von RegensdorfBlasonierung Auf weissem Hintergrund drei Pfahle in Blau von einem einfachen horizontalen Balken in Rot uberzogen 16 Die Freiherren von Regensberg deren Stammburg bei Regensdorf liegt fuhrten einen funfmal gespaltenen Schild uberliefert auf einer Grabplatte von 1281 und einem Siegel von 1291 Das Wappen wurde um den Balken vermehrt zum Abzeichen der zurcherischen Obervogtei Auf der Amtertafel von 1576 ist das mit einem Doppelbalken uberzogene Wappen noch mit Regensberg uberschrieben auf Konrad Meyers Vogteitafel von 1674 dagegen mit Regensdorf Hier sind nun deutlich drei Pfahle zu erkennen von einem einfachen Balken uberzogen Die Gemeinde Regensdorf ubernahm das Vogteiwappen so fur die Gemeindescheibe von 1683 17 Siehe auch BearbeitenTerritoriale Entwicklung Zurichs Geschichte des Kantons Zurich Freiherren von Regensberg Regensberger Fehde ZurichgauLiteratur BearbeitenKarl Grunder Die Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Bd IX Der Bezirk Dietikon Basel 1997 Thomas Bitterli Waldvogel Schweizer Burgenfuhrer Reinhardt Basel Berlin 1995 ISBN 3 7245 0865 4 Werner Meyer Red und Laslo Irmes Fotos Burgen der Schweiz Band 5 Kantone Zurich und Schaffhausen Silva Verlag Zurich 1982 Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser der Schweiz Bd 4 Zurich Schaffhausen Kreuzlingen 1968 Emil Stauber Die Burgen und adeligen Geschlechter der Bezirke Zurich Affoltern und Horgen Basel 1955 Hermann Fietz Die Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Bd II Die Bezirke Bulach Dielsdorf Hinwil Horgen und Meilen Basel 1943 Heinrich Zeller Werdmuller Zurcherische Burgen In Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zurich 48 49 Jahrgang Zurich 1894 1895 Fritz Stucki Freiherren von Regensberg In Teildruck aus dem Genealogischen Handbuch zur Schweizer Geschichte Die Freiherren von Regensberg 7 Teile Bern 1866 1872 Weblinks BearbeitenWebsite der Gemeinde Regensberg Website der Gemeinde Dielsdorf Website der Gemeinde Bulach Ursula Fortuna Regensberg Herrschaft In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise BearbeitenLandvogtei Regensberg 1409 1798 Akten und Urkunden des Rechenrates zur Landvogtei Regensberg sowie der Landvogteikanzlei Regensberg Zeitraum 1395 1795 Findbuch C III 20 des Staatsarchivs Zurich Stand 31 Januar 2005 a b Website dickemauern de Burg Alt Regensberg Memento des Originals vom 9 Mai 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dickemauern de Stand 20 April 2008 Website Kloster Fahr Geschichte Memento des Originals vom 30 April 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kloster fahr ch Stand 28 Marz 2008 Helvetia Sacra Hrsg Die Pramonstratenser und Pramostratenerinnen in der Schweiz Basel 2002 Website dickemauern de Burg Wulp Memento des Originals vom 9 Mai 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dickemauern de Stand 28 Marz 2008 Website dickemauern de Stadtbefestigung Glanzenberg 1 2 Vorlage Toter Link www dickemauern de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Stand 20 April 2008 a b Website swisscastles ch Schlosser von Zurich Regensberg Stand 28 Marz 2008 a b c d Website Gemeinde Gruningen Memento des Originals vom 17 September 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www grueningen ch Klosterarchiv Einsiedeln Professbuch Abte 20 Heinrich II von Guttingen Klosterarchiv Einsiedeln Professbuch IV Die Monche des 13 Jahrhunderts Website dickemauern de Geschichte der Burg Neu Regensberg Memento des Originals vom 27 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dickemauern de Stand 28 Marz 2008 Website der Gemeinde Dielsdorf Memento des Originals vom 5 Februar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dielsdorf ch a b c Staatsarchiv des Kantons Zurich Register B III 76 a b c Ueli Muller Dielsdorf In Historisches Lexikon der Schweiz Geschichte des Kantons Zurich Bd 2 S 38f Staatsarchiv Zurich Alter Katalog 359 Aus zeitgenossischen Karten und Wappenscheiben verwendete Darstellung siehe Sammlung Ryhiner Memento des Originals vom 24 Mai 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zb unibe ch Website Gemeinde Regensdorf Memento des Originals vom 9 Februar 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www regensdorf ch47 482815 8 438135 Koordinaten 47 28 58 1 N 8 26 17 3 O CH1903 675333 259596 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Regensberg amp oldid 236260821