www.wikidata.de-de.nina.az
Motiers NE war bis zum 31 Dezember 2008 eine politische Gemeinde im Distrikt Val de Travers des Schweizer Kantons Neuenburg MotiersWappen von MotiersStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Neuenburg Neuenburg NE Bezirk Keine BezirkseinteilungwGemeinde Val de Traversi2Postleitzahl 2112fruhere BFS Nr 6507Koordinaten 537067 196044 46 912508 6 61251 737 Koordinaten 46 54 45 N 6 36 45 O CH1903 537067 196044Hohe 737 m u M Flache 6 42 km Einwohner 825 31 Dezember 2007 Einwohnerdichte 129 Einw pro km Motiers MotiersKarteMotiers Schweiz wwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2009Sie ist nicht zu verwechseln mit der homophonen freiburgischen Ortschaft Motier Gemeinde Mont Vully am Mont Vully und wurde daher vom Bundesamt fur Statistik in der offiziellen Schreibweise mit Kantonskurzel versehen Seit dem 1 Januar 2009 gehort Motiers zusammen mit Boveresse Buttes Couvet Fleurier Les Bayards Noiraigue Saint Sulpice und Travers zur neuen Gemeinde Val de Travers Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Geschichte 6 Sehenswurdigkeiten 7 Bilder 8 Literatur 9 WeblinksGeographie BearbeitenMotiers liegt auf 737 m u M 26 Kilometer westsudwestlich der Kantonshauptstadt Neuenburg Luftlinie Das Haufendorf erstreckt sich im westlichen Val de Travers im flachen Talboden sudlich der Areuse und am Dorfbach Bied im Neuenburger Jura Die Flache des 6 4 km2 grossen ehemaligen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im Val de Travers Die nordliche Grenze bildete teilweise die korrigierte und begradigte Areuse teilweise auch der ehemalige Flusslauf heute Vieille Areuse genannt Nach Suden erstreckte sich der Gemeindeboden uber den flachen Talgrund bis auf die angrenzende Antiklinale des Chasseron die hier durch die Erosionstaler des Bied und seiner Nebenbache untergliedert ist Im Sudosten reichte das Gebiet auf die Hochflache Nouvelle Censiere auf der sich ausgedehnte Jurahochweiden mit den typischen machtigen Fichten befinden die entweder einzeln oder in Gruppen stehen Der hochste Punkt von Motiers wurde mit 1270 m u M auf der Hohe der Chasseron Kette erreicht Von der Gemeindeflache entfielen 1997 8 auf Siedlungen 50 auf Wald und Geholze 40 auf Landwirtschaft und etwas mehr als 1 war unproduktives Land Zu Motiers gehorten einige Einzelhofe im Tal und auf den Hohen der Chasseron Kette Nachbargemeinden von Motiers waren Fleurier Boveresse und Couvet im Kanton Neuenburg sowie Provence und Romairon im Kanton Waadt nbsp Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1950Bevolkerung BearbeitenMit 825 Einwohnern Ende 2007 gehorte Motiers zu den kleineren Gemeinden des Kantons Neuenburg Von den Bewohnern sind 93 8 franzosischsprachig 2 6 deutschsprachig und 1 1 italienischsprachig Stand 2000 Die Bevolkerungszahl von Motiers stieg bis 1900 1043 Einwohner kontinuierlich an danach ging sie zuruck und pendelte sich bei rund 800 Einwohnern ein Wirtschaft BearbeitenMotiers war bis Mitte des 19 Jahrhunderts eine hauptsachlich landwirtschaftlich gepragte Gemeinde Danach veranderte sich die Erwerbsstruktur mit der Ansiedlung von Fabriken der Uhrenindustrie und der Textilindustrie sowie einer Gerberei Ein wichtiger Erwerbszweig fur die Bewohner von Motiers war der Anbau der Absinthpflanze Artemisia absinthium fur die Produktion von Absinth die 1908 aufgrund einer Volksabstimmung verboten wurde Heute leben die Bewohner von der Landwirtschaft wobei Viehzucht und Milchwirtschaft uberwiegen und von der Herstellung von Wein und Schaumwein Champagne suisse Weitere Arbeitsplatze bieten ein Informatikunternehmen und das lokale Kleingewerbe Viele Erwerbstatige sind jedoch Wegpendler und arbeiten in den grosseren Orten des Val de Travers oder in Neuenburg Verkehr BearbeitenDie ehemalige Gemeinde ist verkehrsmassig gut erschlossen Sie liegt an der ehemaligen Hauptstrasse von Couvet nach Fleurier Die heutige uberregionale Hauptstrasse von Neuenburg uber den Grenzubergang Les Verrieres nach Pontarlier in Frankreich verlauft auf der nordlichen Talseite Am 24 September 1883 wurde die Eisenbahnlinie von Travers nach Saint Sulpice mit einem Bahnhof in Motiers eroffnet Geschichte BearbeitenMotiers ist die alteste Gemeinde des Val de Travers Ihr Name ist auf das lateinische monasterium zuruckzufuhren Weitere Bezeichnungen im Laufe der Zeit waren Mostiers Moustiers und Moutier Im 10 Jahrhundert grundeten Benediktinermonche auf dem heutigen Gemeindegebiet von Motiers ein Kloster und begannen mit der Urbarmachung des Val de Travers das damals zum Hoheitsgebiet des Konigreichs Burgund gehorte Wahrscheinlich befand sich an dieser Stelle bereits im 8 Jahrhundert eine Kirche Das Benediktinerpriorat Saint Pierre in Motiers war anfanglich eine Filiale der Abtei Cluny ab 1107 gehorte es bis zu seiner Auflosung nach der Reformation zur franzosischen Abtei La Chaise Dieu Um das Kloster entwickelte sich allmahlich das Dorf Motiers Das Priorat hatte sowohl die kirchliche als auch die weltliche Herrschaft uber das Val de Travers inne bis die Talschaft 1237 als Lehen von der Freigrafschaft Burgund an die Grafen von Neuenburg kam Diese verstarkten ihren Einfluss auf das Tal insbesondere ab dem 14 Jahrhundert was sie mit der Errichtung des Schlosses 1344 oberhalb von Motiers untermauerten Das Schloss wurde Sitz der Kastlanei Vautravers auch Val de Travers genannt und Motiers das regionale Zentrum des Tales mit einer Markthalle dem Hotel des Six Communes in dem vierteljahrlich ein Wochenmarkt abgehalten wurde Dadurch ging die Macht des Priorats stark zuruck und endete mit der Sakularisation 1536 die Monche wanderten nach Frankreich aus Die Oberhoheit uber das Gebiet blieb bei Neuenburg das 1648 Furstentum wurde und ab 1707 durch Personalunion mit dem Konigreich Preussen verbunden war 1806 wurde das Gebiet an Napoleon I abgetreten und kam 1815 im Zuge des Wiener Kongresses an die Schweizerische Eidgenossenschaft wobei die Konige von Preussen bis 1848 formell bis zum Neuenburgerhandel 1857 auch Fursten von Neuenburg blieben Zahlreiche Hauser von Motiers fielen 1723 einem Dorfbrand zum Opfer Von 1762 bis 1765 war der Ort Wohnsitz von Jean Jacques Rousseau In der Zeit der Industrialisierung des Val de Travers blieb Motiers in der Entwicklung gegenuber den Nachbardorfern Fleurier und Couvet zuruck behielt aber seinen Status als Sitz der Kastlanei und wurde nach 1848 Hauptort des Bezirks Val de Travers Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Val de Travers Motiers hat sein malerisches Ortsbild erhalten Die Konventgebaude haben im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Veranderungen erfahren Die altesten Bauteile sind romanisch und stammen aus der Zeit des 11 und 12 Jahrhunderts Nach der Sakularisation waren die Gebaude Wohnsitz des Steuervogts und seit 1829 beherbergen sie eine Schaumweinfabrik Die heutigen Bauten stammen grosstenteils aus dem 16 bis 18 Jahrhundert Die reformierte Kirche von Motiers ist ein gotischer Bau der 1460 1490 errichtet wurde der Polygonalchor und der Frontturm stammen aus der Zeit von 1669 bis 1679 Am Dorfplatz steht das Hotel des Six Communes die ehemalige Markthalle Der heutige Bau mit Rundbogenarkaden und gotischen Fenstern im Obergeschoss wurde 1612 errichtet Weitere wichtige Bauten im historischen Dorfkern sind das Maison Boy de la Tour ein 1720 1723 erbautes Herrenhaus im Regencestil das Maison Bobillier 1767 das Maison Rousseau mit einem Jean Jacques Rousseau gewidmeten Museum und das Maison des Mascarons Letzteres beherbergt das Regionalmuseum mit historischen und volkskundlichen Ausstellungsobjekten sowie mit einer Abteilung uber die Geschichte der Absinthherstellung im Val de Travers Auf einem Felssporn zwischen dem Val de Travers und dem Tal des Bied steht das Schloss von Motiers Vieux Chateau dessen alteste Teile unter anderem die Tour de Diesse aus dem 14 Jahrhundert stammen In den spateren Jahrhunderten wurde das Schloss mehrfach umgebaut und zuletzt 1957 1972 restauriert Es gehort heute dem Staat Neuenburg und wird zeitweise fur kulturelle Anlasse genutzt Gleich hinter dem Schloss liegt ein der Schluchten des Jura Der Bied ist ein Zubringerfluss der Areuse und hat sich in Jahrmillionen durch den Jurastein gegraben Der Weg wurde 1946 erstmals ausgebaut und verbindet das Dorf Motiers mit einigen Einzelhofen Der Wanderweg wird nun durch den Kanton unterhalten Die Schlucht ist speziell im oberen Teil sehr steil und kann deshalb nur uber gesicherte Holzstege und in den Fels gehauene Treppen begangen werden Bilder Bearbeiten nbsp Ehemalige Markthalle nbsp Abteikirche Saint Pierre nbsp Vieux Chateau nbsp Grande Rue nbsp Hauserzeile in Motiers 2008Literatur BearbeitenEric Andre Klauser Motiers NE In Historisches Lexikon der Schweiz Jean Courvoisier Die Kunstdenkmaler des Kantons Neuenburg Band III Les districts du Valde Travers du Val de Ruz du Locle et de La Chaux de Fonds Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 56 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1968 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Motiers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der ehemaligen Gemeinde Motiers 2004 bis 2008 Archiviert vom Original am 7 Marz 2008 abgerufen am 31 August 2011 franzosisch Politische Gemeinden im Kanton Neuenburg Boudry La Brevine Brot Plamboz Le Cerneux Pequignot La Chaux de Fonds La Chaux du Milieu Cornaux Cortaillod La Cote aux Fees Cressier Enges La Grande Beroche Hauterive Le Landeron Lignieres Le Locle Milvignes Neuenburg Les Planchettes Les Ponts de Martel Rochefort La Sagne Saint Blaise La Tene Val de Ruz Val de Travers Les VerrieresEhemalige Gemeinden Areuse Auvernier Les Bayards Bevaix Bole Boudevilliers Boveresse Les Brenets Brot Dessous Brot Dessus Buttes Cernier Chezard Saint Martin Coffrane Colombier Combes Corcelles Cormondreche La Coudre Couvet Dombresson Engollon Epagnier Les Eplatures Fenin Fenin Vilars Saules Fleurier Fontainemelon Fontaines Fresens Les Geneveys sur Coffrane Gorgier Les Hauts Geneveys Marin Marin Epagnier Montalchez Montmollin Motiers Noiraigue Le Paquier Peseux Plamboz Saint Aubin Saint Aubin Sauges Saint Sulpice Sauges Saules Savagnier Thielle Wavre Thielle Travers Valangin Vaumarcus Verneaz Vilars Villiers Voens Maley WavreKanton Neuenburg Gemeinden des Kantons Neuenburg Normdaten Geografikum GND 4342405 3 lobid OGND AKS LCCN n86017706 VIAF 147827436 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motiers amp oldid 238067363