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NE ist das Kurzel fur den Kanton Neuenburg in der Schweiz und wird verwendet um Verwechslungen mit anderen Eintragen des Namens Colombier zu vermeiden Colombier kɔlɔ bje im einheimischen frankoprovenzalischen Dialekt kolɔ ˈbie 1 war eine politische Gemeinde im Distrikt Boudry des Kantons Neuenburg in der Schweiz Am 1 Januar 2013 fusionierte sie mit den Gemeinden Auvernier und Bole zur neuen Gemeinde Milvignes ColombierWappen von ColombierStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Neuenburg Neuenburg NE Bezirk Keine BezirkseinteilungwGemeinde Milvignesi2Postleitzahl 2013fruhere BFS Nr 6406Koordinaten 556155 201894 46 96667 6 862501 457 Koordinaten 46 58 0 N 6 51 45 O CH1903 556155 201894Hohe 457 m u M Flache 4 52 km Einwohner 5547 31 Dezember 2012 Einwohnerdichte 1227 Einw pro km Website www colombier chKarteColombier NE Schweiz wwwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 4 Verkehr 4 1 Eisenbahnunfall vom 22 Marz 1871 5 Geschichte 6 Post 7 Sehenswurdigkeiten 8 Personlichkeiten 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenColombier liegt auf 457 m u M sechs Kilometer westsudwestlich der Kantonshauptstadt Neuenburg Luftlinie Das Dorf erstreckt sich in einer Gelandemulde am Jurasudfuss nahe dem Ufer des Neuenburgersees der alte Ortskern ist leicht erhoht auf einem Molassehugel Die Flache des 4 5 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen schmalen Abschnitt am Nordufer des Neuenburgersees Der Gemeindeboden reicht vom Uferstreifen der den nordlichsten Teil der Schwemmebene der Areuse bildet nach Nordwesten uber die Mulde von Colombier und das rund 50 m uber dem See liegende Plateau der Planeyse den Jurasudhang hinauf und umfasst auch den Wald von Cottendart Der hochste Punkt von Colombier wird mit 660 m u M unterhalb der Foret de Dame Othenette erreicht Von der Gemeindeflache entfielen 1997 38 auf Siedlungen 20 auf Wald und Geholze 41 auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 war unproduktives Land Zu Colombier gehoren die Siedlungen Cottendart 570 m u M und Le Villaret 600 m u M am Jurasudhang Nachbargemeinden von Colombier sind Boudry Bole Rochefort Corcelles Cormondreche und Auvernier Bevolkerung BearbeitenMit 5547 Einwohnern Stand 31 Dezember 2012 gehort Colombier zu den grossen Gemeinden des Kantons Neuenburg Von den Bewohnern sind 86 4 franzosischsprachig 4 5 deutschsprachig und 2 7 italienischsprachig Stand 2000 Colombier hatte 1900 bereits 2051 Einwohner eine weitere deutliche Bevolkerungszunahme ist seit etwa 1950 zu verzeichnen wobei wahrend der 1960er Jahre besonders grosse Zuwachsraten verzeichnet wurden Wirtschaft BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr Einwohner1850 8961900 20511950 20711960 26521970 40951980 41261990 46362000 4897Colombier war lange Zeit ein hauptsachlich landwirtschaftlich gepragter Ort Heute hat vor allem noch der Weinbau an den optimal zur Sonne exponierten unteren Jurasudhangen Bedeutung Ab Mitte des 18 Jahrhunderts arbeiteten viele Dorfbewohner in den Indienne Fabriken an der unteren Areuse Im Laufe des 19 Jahrhunderts kamen einige Betriebe der Uhrenindustrie dazu In den letzten Jahrzehnten hat sich Colombier zu einer Wohngemeinde entwickelt von der viele Erwerbstatige in Neuenburg ihrer Arbeit nachgehen Das Dorf besitzt verhaltnismassig wenig Industrie Zu den wichtigen Einnahmequellen gehort die Versorgung der Kaserne Im Weiteren ist Colombier Standort einer Kehrichtverbrennungsanlage bei Cottendart sowie einer interkantonalen Fischzuchtanlage 2 Im 1969 eingeweihten Sekundarschulzentrum von Colombier werden Schuler aus den Gemeinden der unteren Areuse unterrichtet Verkehr BearbeitenDie Gemeinde ist verkehrsmassig sehr gut erschlossen Sie liegt an der Hauptstrasse 5 von Neuenburg nach Yverdon Mit der Eroffnung des Autobahnteilstucks der A5 von Serrieres nach Boudry im Jahr 1977 wurde der Ortskern vom Durchgangsverkehr entlastet Am 7 November 1859 wurde die Eisenbahnlinie Yverdon Neuenburg mit einem Bahnhof in Colombier an der Gemeindegrenze westlich des Dorfes eingeweiht 1892 wurde die Uberlandlinie 5 der Strassenbahn Neuenburg eroffnet sie fuhrt von Neuenburg nach Boudry und bedient drei Haltestellen auf dem Gemeindegebiet von Colombier An der Gemeindegrenze zu Boudry befindet sich der Flugplatz Neuchatel Eisenbahnunfall vom 22 Marz 1871 Bearbeiten Am 22 Marz 1871 stiess infolge falscher Weichenstellung im Bahnhof Colombier ein Militarextrazug mit Angehorigen der zu internierenden Bourbaki Armee mit einem abgestellten Guterzug aus 22 Kohlewagen und einem Gepackwagen zusammen Ein Zugfuhrer sowie 22 Internierte starben 72 Personen wurden verletzt 3 Es handelte sich dabei um den zweiten von drei Zugen der in Solothurn internierte Soldaten nach Les Verrieres bringen sollte Der Zug verliess mit 1025 Mann Solothurn um 17 Uhr und verungluckte um ca 21 Uhr in Colombier 4 Die getoteten Soldaten wurden am 24 Marz 1871 auf dem Friedhof von Colombier beerdigt wo spater auch ein Denkmal errichtet wurde Geschichte Bearbeiten nbsp Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1954 nbsp Sicht auf die Altstadt von der Hauptstrasse nbsp Blick auf das StadttorColombier kann auf eine sehr lange Siedlungstradition zuruckblicken Entlang des Seeufers wurden Uberreste von Siedlungen aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit gefunden Auch wahrend der Romerzeit war die Gegend bewohnt an der Stelle des heutigen Schlosses befand sich eine weitlaufige romische Villa die vom 1 bis zum 3 Jahrhundert zu einem palastahnlichen Herrenhaus ausgebaut wurde Aus der Zeit der Merowinger stammt ein Friedhof Die erste urkundliche Erwahnung von Colombier unter dem Namen Columbier geht auf das Jahr 1228 zuruck Seit dem Mittelalter bildete Colombier eine eigene Herrschaft zu der die Siedlung Areuse heute Teil von Boudry sowie Teile von Bole und Bevaix und einige Grundstucke in weiter entfernten Gebieten gehorten Die Herren von Colombier waren Vasallen der Grafen von Neuenburg Durch Heirat kam das Herrschaftsgebiet 1488 an die Familie de Chauvirey aus der Franche Comte und 1513 an Johann Jakob von Wattenwyl der die Reformation einfuhrte Erst 1564 erkauften sich die Grafen von Neuenburg die Rechte der Herrschaft Seit 1648 war Neuenburg Furstentum und ab 1707 durch Personalunion mit dem Konigreich Preussen verbunden 1806 wurde das Gebiet an Napoleon I abgetreten und kam 1815 im Zuge des Wiener Kongresses an die Schweizerische Eidgenossenschaft wobei die Konige von Preussen bis zum Neuenburgerhandel 1857 auch Fursten von Neuenburg blieben Colombier war bis 1832 Sitz einer Mairie danach gehorte es bis 1848 zur Mairie La Cote und seither zum Bezirk Boudry Post Bearbeiten nbsp Die Poststelle war von 1912 bis 1973 im Gemeindehaus eingemietet Foto 1950er Jahre Die ersten Spuren eines eigentlichen Postdepots in Colombier gehen bis aufs Jahr 1811 Postablage Einzeiliger Balkenstempel in grau schwarz und rot Ab 1836 gab es eine offizielle Poststelle mit Doppelkreisstempel also uber 10 Jahre vor der Grundung der eidgenossischen Post 5 Aufgrund der Entwicklung erhielt es im Jahr 1894 den Status einer Poststelle zweiter Klasse Seit seiner Eroffnung und bis 1912 befand sich das Postamt in der Bahnhofstrasse anschliessend bis 1951 ab 1925 als Postburo im Gemeindehaus das der Postverwaltung Raumlichkeiten vermietete Obwohl diese zentrale Lage ideal war wird es wegen des Platzmangels bald notwendig einen neuen Standort zu suchen Nach mehreren gescheiterten Versuchen erwarb die Post ein Haus in der Rue du College Dieser Standort erwies sich aber bald als problematisch da verschiedene Konflikte bezuglich der Nutzung der Raumlichkeiten entstanden Daher begannen einige Jahre spater erneute Diskussionen mit der Gemeinde um die Errichtung eines neuen Gebaudes Aufgrund finanzieller Probleme wurde der Vorschlag des damaligen Postlers Maurice Perdrizat akzeptiert einen Neubau zu erstellen der neben der Post auch 17 Eigentumswohnungen umfasst Nach zweijahrigen Bauarbeiten wurde das neue Postamt in der Rue du Verger im April 1973 eingeweiht Es belegt eine Flache von 600 m 5 Schalter und 176 Postfacher Die aktuelle Poststelle 2019 befindet noch am selben Ort und verfugt uber Brief Paketdienst und Zahlungsverkehr Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Milvignes Ein erstes Schloss Colombier wurde vermutlich im 11 bis 13 Jahrhundert erbaut Der heutige Schlosskomplex zeigt Gebaude verschiedenen Alters und unterschiedlicher Stilrichtungen Den altesten Teil bildet die sudostliche Ecke mit Gebauden in gotischen Stilformen die im 15 und 16 Jahrhundert errichtet wurden Der Eingangsturm stammt von 1543 Weitere Neugestaltungen gab es im 17 und im 19 Jahrhundert als der Schlosshof als Parade und Exerzierplatz diente Im 18 Jahrhundert diente es als Sommerschloss von George Keith Ab 1824 wurden im Schloss und in den umliegenden Gebauden eine Kaserne eingerichtet die heute noch besteht und die Infanterie Offiziersschule 1 und die Infanterie Rekrutenschule 5 beherbergt Heute beherbergt das Schloss auch ein Militarmuseum und ein Indienne Museum Die beiden grossen Sale des alten Schlossflugels der Waffen und der Rittersaal beherbergen zwei monumentale Gemaldezyklen des Neuenburgischen Malers Charles L Eplattenier Ein weiterer nicht ausgefuhrter Wandgemaldeentwurf des gleichen Malers wird in einem Offiziersburo am selben Ort aufbewahrt Die reformierte Kirche ist ein klassizistischer Bau von 1828 1829 Im alten Ortskern sind zahlreiche Burgerhauser aus dem 18 Jahrhundert erhalten Le Pontet ist ein Herrensitz der im 17 Jahrhundert erbaut wurde Dort lebte im 18 Jahrhundert die Schriftstellerin Isabelle de Charriere Zu den weiteren bedeutenden Landhausern in der nahen Umgebung gehoren Vaudijon 1800 1807 im Empirestil erbaut Le Bied La Mairesse Cottendart und Sombacour nbsp Chateau nbsp Chateau nbsp Temple nbsp Chemin de Notre Dame nbsp Stade nbsp Tram No 5 nbsp Le PontetPersonlichkeiten BearbeitenBeat Ludwig von Muralt 1665 1749 Schriftsteller und Aufklarer lebte auf dem Anwesen Le Pontet Isabelle de Charriere 1740 1805 Schriftstellerin der Aufklarung lebte auf dem Anwesen Le Pontet Isabelle de Gelieu 1779 1834 Schriftstellerin und Ubersetzerin Jonas de Gelieu 1740 1827 reformierter Pfarrer und Bienenzuchter gestorben in Colombier Salome de Gelieu 1742 1820 Padagogin und Erzieherin an europaischen Furstenhofen gestorben in Colombier Henri David Chaillet 1751 1823 reformierter Pfarrer Forderer der Neuenburger Aufklarung Esther de Gelieu 1757 1817 Lehrerin Schulleiterin und Erzieherin gestorben in Colombier William Pettavel 1830 1907 evangelischer Geistlicher Edmond Kramer 1906 1945 Fussballspieler Perle Bugnion Secretan 1909 2004 Frauenrechtlerin Yvan Moscatelli 15 Februar 1944 in Borgosesia Maler Zeichner Siebdrucker Glasmaler 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Colombier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Colombier franzosisch Germain Hausman Colombier NE In Historisches Lexikon der Schweiz Luftbilder Dokumentation der monumentalen Gemalde auf Schloss Colombier auf mural chEinzelnachweise Bearbeiten Nicolas Pepin Colombier NE Boudry in Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 p 254 Etelka Mueller Ein beangstigender Ruckgang an Felchen bereitet den Fischern Sorgen In freiburger nachrichten ch 12 Januar 2022 abgerufen am 19 Dezember 2022 Zugfuhrer und 22 Internierte Tod 72 Verletzte Paul Winter Schweizer Bahnen unter Fahnen Seite 26 Walter Moser Die Internierten Bourbaki Soldaten der franzosischen Ostarmee in der Stadt Solothurn Februar und Marz 1871 in Jahrbuch fur Solothurnische Geschichte Band 70 Seite 384 doi 10 5169 seals 325170 Bauwerke der Post PTT Archiv Abgerufen am 1 September 2019 Pierre Andre Delachaux Aglaja Kempf Yvan Moscatelli In Sikart Stand 2006 abgerufen am 22 Januar 2016 Politische Gemeinden im Kanton Neuenburg Boudry La Brevine Brot Plamboz Le Cerneux Pequignot La Chaux de Fonds La Chaux du Milieu Cornaux Cortaillod La Cote aux Fees Cressier Enges La Grande Beroche Hauterive Le Landeron Lignieres Le Locle Milvignes Neuenburg Les Planchettes Les Ponts de Martel Rochefort La Sagne Saint Blaise La Tene Val de Ruz Val de Travers Les VerrieresEhemalige Gemeinden Areuse Auvernier Les Bayards Bevaix Bole Boudevilliers Boveresse Les Brenets Brot Dessous Brot Dessus Buttes Cernier Chezard Saint Martin Coffrane Colombier Combes Corcelles Cormondreche La Coudre Couvet Dombresson Engollon Epagnier Les Eplatures Fenin Fenin Vilars Saules Fleurier Fontainemelon Fontaines Fresens Les Geneveys sur Coffrane Gorgier Les Hauts Geneveys Marin Marin Epagnier Montalchez Montmollin Motiers Noiraigue Le Paquier Peseux Plamboz Saint Aubin Saint Aubin Sauges Saint Sulpice Sauges Saules Savagnier Thielle Wavre 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