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Dieser Artikel beschreibt die fruhzeitliche Siedlung Oppidum Lindenhof Der Moranenhugel und offentlichen Platz in der Stadt Zurich ist unter Lindenhof Zurcher Hugelzug beschrieben und das gleichnamige Zurcher Quartier unter Lindenhof Stadt Zurich Das keltische Oppidum Lindenhof stand auf dem namensgebenden Hugelzug Lindenhof in der Schweizer Stadt Zurich Es bildete das Siedlungszentrum des gallo romischen Vicus Turicum im ersten vorchristlichen Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Topographie 2 Besiedlungsgeschichte 3 Archaologische Erforschung 4 Befunde 4 1 Siedlungsgebiet 4 2 Potinklumpen 4 3 Tupfelplatten 4 4 Bedeutung der Siedlung 5 Bezuge zu weiteren Fundorten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseTopographie Bearbeiten nbsp Limmat Schipfe und Lindenhof MoraneAls markanteste Erhebung des Quartiers Lindenhof Kreis 1 bildet der Hugelzug des Lindenhofs nordlich in den Sihlbuhl ubergehend das Zentrum der Zurcher Altstadt am linken Ufer der Limmat Seit dem Bau der Uraniastrasse 1905 wird der Lindenhof Sihlbuhl im Norden das Areal des ehemaligen Klosters Oetenbach respektive der Polizeihauptwache Amtshaus I von dieser begrenzt und reicht im Suden bis zur Kirche St Peter Der heute weitgehend abgeflachte Lindenhof 428 m u M erhebt sich rund 25 Meter uber dem Niveau der Limmat auf Hohe der Schipfe 405 m u M Die keltische Siedlung aus der Spatlatenezeit 1 Jh v Chr lag auf dem Lindenhof Sihlbuhl Uberreste sind auf der Kuppe und am westlichen Abhang im Bereich des dicht bebauten Stadtgebiets im Umfeld von Rennweg und Oetenbachgasse nachgewiesen An der Fortuna und Oetenbachgasse sind Teile eines aus der gleichen Zeit stammenden machtigen V formigen Grabens entdeckt worden der zur Befestigung gehort oder Stadtteile respektive Quartiere der keltischen Siedlung getrennt haben konnte Die derzeit archaologisch bekannte Ausdehnung des Siedlungsgebiets aus dem 1 Jahrhundert v Chr betragt rund 3 5 Hektar 1 Besiedlungsgeschichte Bearbeiten nbsp Das keltische Siedlungsgebiet auf dem Lindenhof mit den Umrissen des spatromischen KastellsDie aus der Moranenbildung entstandenen Flachuferzonen des Zurichsees forderten zwischen 4500 und 850 v Chr die Bildung jungsteinzeit und bronzezeitlicher Seeufersiedlungen beim Seeabfluss der Limmat beispielsweise beim Kleinen und Grossen Hafner sowie beim Bauschanzli Alpenquai und Lindenhof 2 Spatestens in der Mittelbronzezeit um 1500 v Chr durfte der Lindenhof bewohnt gewesen sein wie Fundstucke von Werkzeugen aus der Limmat vermuten lassen Der Lindenhof war damals wohl weitgehend von Wasser umgeben Noch bis ins Fruhmittelalter war der sudlich anliegende Munsterhof eine sumpfige von einem hier in die Limmat mundenden Sihlarm uberflutete Mulde 3 4 Bis ins Jahr 1997 konnte eine Siedlung aus der Spatlatenezeit archaologisch nicht nachgewiesen werden obwohl Funde zwar vorlagen aber nicht als keltischen Ursprungs erkannt wurden Vermutet wurde eine Fluss Seesiedlung an der Limmat im Zusammenhang mit dem Oppidum Uetliberg und dem Furstengrabhugel Sonnenbuhl auf Gemeindegebiet des benachbarten Uitikons 5 6 7 Der fruhe Stadtwerdungsprozess von Zurich wurde mit dem Ausbau des romischen Vicus Turicum ab 15 v Chr vermutet als nach dem Alpenfeldzug von Drusus und seinem Bruder Tiberius das Gebiet am linken Ufer des Zurichsees dem Grenzbereich der romischen Provinzen Raetia und Germania superior eingegliedert wurde Der Hugel war Teil einer vermutlich eher kleinen unbefestigten Siedlung die sich um die Zollstation auf beiden Seiten der Limmat erstreckte Turicum der romische Name des heutigen Zurich wird erstmals Ende des 2 Jahrhunderts n Chr erwahnt auf einem beim Lindenhof entdeckten Grabstein des anderthalbjahrigen Lucius Aelius Urbicus Sohn des Vorstehers der romischen Zollstation 4 8 9 Der bereits 1747 entdeckte Grabstein forderte wiederholt Spekulationen uber eine keltische Siedlung Die lateinische Bezeichnung STA TIONIS TURICEN SIS fur die Zollstation Turicum lasst auf einen vorlateinischen Ursprung der Ortsbezeichnung schliessen wenn auch die Herkunft des Namens nicht geklart ist Am wahrscheinlichsten scheint nach aktuellen Erkenntnissen eine Ableitung Turicon vom keltischen Personennamen Turos 10 Aus der romischen Epoche sind im Bereich des Lindenhofs mehrere Steingebaude bekannt In der Thermengasse Weinplatz wo einst eine Limmatbucht lag konnen Uberreste der offentlichen romischen Badeanlage besichtigt werden im sogenannten Lindenhofkeller romische Fundamente und Uberreste des Kastells aus dem spaten 4 Jahrhundert 11 Die angrenzende Kirche St Peter steht vermutlich an der Stelle eines romischen Jupitertempels und beim Grossen Hafner fanden die Zurcher Unterwasserarchaologen die Uberreste eines Rundtempels Inselheiligtum aus dem Jahr 122 n Chr 12 Zur fruhmittelalterlichen und spateren Siedlungsgeschichte siehe Lindenhof Zurcher Hugelzug Quartier Lindenhof und Geschichte der Stadt Zurich Archaologische Erforschung Bearbeiten nbsp Uberreste eines romischen Gebaudes im sogenannten Lindenhofkeller nbsp Grabungsarbeiten auf Initiative von Emil Vogt 1937 38Der Moranenhugel zahlt zu den bedeutendsten archaologischen Fundstellen der Schweiz 4 Ferdinand Keller der Grunder der Antiquarischen Gesellschaft und Pionier der Zurcher Altertumsforschung hatte im 19 Jahrhundert auf dem Lindenhof keltische Siedlungsspuren vermutet Er fand dort zwar einen Graben den er den Kelten zuschrieb konnte aber keine stichhaltigen Beweise vorbringen 1 13 Am 3 Juli 1890 kamen in einer Baugrube beim damaligen Borsengebaude an der Bahnhofstrasse 1 Burkliplatz in 5 5 Metern Tiefe mehrere Metallklumpen zum Vorschein deren grosster 59 2 Kilogramm wiegt und die uber Jahrzehnte hinweg historisch nicht eingeordnet werden konnten 14 Die Ernuchterung fur die Keltenforschung folgte 1937 38 als der Prahistoriker Emil Vogt die ganze Lindenhofkuppe mit uber 100 Sondierschnitten durchsuchte und nichts als romische Relikte fand hingegen keinen Beleg fur eine fruhe keltische Siedlung Grabungsleiter Vogt stellte weitere Spuren der fruhromischen Militaranlage sicher die er in einen Zusammenhang mit den romischen Alpenfeldzugen im Jahr 15 v Chr stellte 13 Wie sich sechzig Jahre spater herausstellte lagen die keltischen Schichten deutlich tiefer als die Sondierbohrungen reichten und waren in den sterilen Moranengrund eingebettet sodass sie sich optisch kaum von den altesten Verfullungen mit demselben Material unterscheiden Professor Vogt glaubte mit seinen Sondierschnitten die sterile Morane bereits erreicht zu haben weshalb er keine eindeutigen Befunde erhielt Tatsachlich hatte er einige keltische Scherben gefunden sie aber aufgrund des damaligen Forschungsstands nicht als solche erkennen konnen In den Jahrzehnten seit Vogts Ausgrabungen gingen die archaologischen Untersuchungen in bescheidenem Rahmen weiter allerdings nicht flachendeckend Infolge des dicht uberbauten historischen Stadtzentrums erfolgten lediglich Rettungsgrabungen die sich meist den Vorgaben des jeweiligen Bauprojektes unterzuordnen hatten 1989 entdeckten Archaologen beim Umbau des Hotels Widder am Rennweg erstmals Spuren einer keltischen Siedlung die Bedeutung der Funde wurde allerdings erst erkannt als im Jahr 1997 zweifelsfrei Reste von keltischen Gebauden aus der Spatlatenezeit gefunden wurden 1 1997 hat die Abteilung Denkmalpflege und Archaologie der Stadt Zurich die Grabungsleitung fur die immer zahlreicher werdenden Rettungsgrabungen mit Margrit Balmer neu besetzt Bei der Begutachtung von nicht zweifelsfrei klassifizierten Funden aus fruheren Grabungen stiess sie uberraschend auf eindeutig keltische Funde die bis anhin im Depot ubersehen worden waren Bei den Kanalisationssanierungen am Rennweg in den Jahren 1997 bis 1999 erfolgte der Durchbruch Wir befanden uns mitten in einer keltischen Siedlung 1999 haben der Schweizerische Nationalfonds die Stadtarchaologie und die Kantonsarchaologie Zurich ein mehrjahriges Projekt aufgegleist Dieses umfasst neue Grabungen und schwerpunktmassig das Sichten und Neubearbeiten der zahlreichen Rettungsgrabungen die seit den 1960er Jahren in der Altstadt durchgefuhrt worden waren mit einer Fulle von Einzelinformationen welche fehlender Kapazitaten wegen wissenschaftlich nie gesamthaft analysiert worden waren 1 Seither wurden bei Grabungen am Fuss des Lindenhofs weitere Funde sichergestellt deren wissenschaftliche Auswertung die keltische Besiedlung Zurichs zweifelsfrei belegt Im Sommer 2007 wurde im Rahmen einer Grabungskampagne durch die stadtische archaologische Fachstelle im Hinterhof der Liegenschaft Rennweg 35 eine 20 Meter lange und 5 Meter breite Flache anlasslich einer Kellererweiterung in einer Tiefe von vier Metern erfasst Im keltischen Siedlungshorizont des 1 Jahrhunderts v Chr fanden sich eine Steinpflasterung und Reste von Holzbauten sowie Fragmente von Weinamphoren aus Italien und Tupfelplatten die bei der Herstellung von Munzen verwendet wurden In romischer Zeit und im Mittelalter wurde das Areal nicht uberbaut sondern als Grunflache oder Hinterhof im 19 Jahrhundert befand sich hier ein Ziergarten mit Weiher genutzt Befunde BearbeitenSiedlungsgebiet Bearbeiten nbsp Der Lindenhof mit dem rechts angrenzenden Plateau des Sihlbuhls und die Schipfe auf den Altarbildern von Hans Leu dem AlterenInsbesondere die nachfolgenden Grabungen hauptsachlich an der Oetenbachgasse und auf einer kleinen dem Lindenhof im Nordwesten vorgelagerten Terrasse lieferten aufschlussreiche Informationen Fur eine keltische Siedlung ist der Lindenhof topographisch geradezu pradestiniert Der isolierte im Osten steil zur Limmat abfallende Moranenhugel bietet eine naturliche Schutzlage Nach Norden und Westen senkt sich der Hugel flacher ab hier breitete sich zur Zeit der keltischen Besiedlung und bis ins Hochmittelalter das weite Flussdelta der Sihl aus Dieses teilte sich bei Hochwasser in viele Arme auf und verwandelte den Lindenhofhugel in eine Insel weil die Sihl nicht wie heute direkt in die Limmat mundete sondern vor dem Lindenhof sudwarts in den See entwasserte An dieser Stelle bauten die Kelten ihre Siedlung und nutzten deren strategisch hervorragende Lage 1 Die geschatzte Siedlungsflache von mindestens 3 5 Hektaren gilt fur ein Oppidum nach Casars Berichten als sehr klein dennoch misst die Grabungsleiterin dem Ort Zentrumsfunktionen zu vor allem wegen der Lage am Ausfluss des Zurichsees Der verkehrsgunstige Standort lasst einen Umschlagplatz Weinplatz fur den Warentransport auf dem Land und Wasserweg vermuten und die Handelsrouten konnten uberwacht und Zolle erhoben werden wie dies fur die romische Siedlungsepoche durch Inschriften nachgewiesen ist Ob die vergleichsweise kleine Siedlung befestigt war lasst sich vorlaufig nicht zweifelsfrei bestimmen bei der Grabungskampagne von 2004 wurde zwar an der Fortuna Oetenbachgasse ein V formiger Graben von 42 Metern Lange festgestellt der aber als innere Quartiereinteilung gedeutet wird 1 Er stammt aus der Zeit um 80 60 v Chr und wurde in romischer Zeit zugeschuttet Das Innere der Siedlung ist noch weitgehend unerforscht liegen die keltischen Uberreste doch durchgehend im dicht uberbauten Stadtzentrum Von den keltischen Gebauden liessen sich daher jeweils nur kleine Ausschnitte ausgraben und aufgrund der kleinen Untersuchungsflachen nur teilweise Hausgrundrisse gesamthaft abbilden Dennoch unterscheiden sich nach aktuellen Erkenntnisse zwei zeitlich nachfolgende Bauweisen Die alteren spatkeltischen Hauser wurden in der sogenannten Pfostenbauweise errichtet bei den jungeren handelte es sich um Holzhauser in Fachwerkbauweise Im Innern der Gebaude fanden sich Feuerstellen und verschiedene Gruben vermutlich Vorratskeller oder Abfalldeponien Brandschichten weisen Feuersbrunste nach die vermutlich in diesen grosstenteils aus Holz errichteten Siedlungen nicht selten waren eine exakte Datierung ist offen In einer solchen Brandschicht lagen mehrere Vorratstopfe mit Getreidekornern von der Archaobotanik als Dinkel analysiert Ein auffalliger Fund fand sich im Hinterhof der Hauser Rennweg 5 7 Ein riesiger Findling mit einem Hohlraum der als Feuerstelle diente In unmittelbarer Nahe lagen fast vollstandig erhaltene Topfe was die Grabungsleiterin einen Ort mit kultischer Bedeutung vermuten lasst 1 aber auch andere Deutungen ermoglicht Potinklumpen Bearbeiten Die im Jahr 1890 an der Bahnhofstrasse Siedlungsplatz Alpenquai sichergestellten Potinklumpen deren grosster 59 2 Kilogramm wiegt werden im Landesmuseum verwahrt und konnten von der Forschung bis vor kurzem nicht eingeordnet werden nbsp Potinmunze Zurcher Typ nbsp Spatkeltische Keramik aus der Grabung beim Rennweg 5Die Brocken bestehen aus einer grossen Anzahl miteinander verschmolzener keltischer Munzen die mit Holzkohlestucken durchmischt sind Zwei Munztypen lassen sich unterscheiden Potinmunzen der in Ostgallien beheimateten Sequaner und vom sogenannten Zurcher Typ die einheimischen Helvetiern zuweisbar sind Bekannte Fundorte sind wie erwahnt bei der Bahnhofstrasse Burkliplatz Siedlung Alpenquai oder Grosser Hafner und Einzelfunde beim Oppidum Uetliberg Insgesamt wurden aus den Potinbrocken rund 18 000 Potinmunzen aufgeschmolzen welche sich in die Zeit um 100 v Chr datieren lassen Die Potinmunze vom Zurcher Typ weist auf der Vorderseite ein Doppelanker Ornament auf auf der Ruckseite ein nicht eindeutig identifizierbares gehorntes Tier vielleicht ein Hirsch mit geschweiftem Schwanz Der Fund ist bislang einmalig und stellt die wissenschaftliche Forschung vor einige Ratsel Auffallend ist dass das Einschmelzen der Klumpen nicht zu Ende gefuhrt wurde Ob die Weiterverarbeitung der uberaus schweren Brocken in geschmolzener Form uberhaupt angestrebt wurde erscheint fraglich 14 und kultische Opfergaben gehoren zu den moglichen Deutungen des Funds Aufschlussreich ist die Fundstelle die zu jener Zeit mindestens 50 Meter vom Ufer entfernt und wohl ein bis drei Meter tief im Wasser des Zurichsees lag Vergleichbar sind andere ur und fruhgeschichtliche Fundstellen von absichtlich zerstorten und im Wasser deponierten Metallgegenstanden zum Beispiel Schwertern Die aussergewohnliche Fundlage lasst an Opfergaben denken die im Rahmen von rituellen Handlungen dem Wasser anvertraut wurden 14 Dies trifft sich mit den Erkenntnissen aus einigen keltischen Fundstatten und Berichten griechischer und romischer Autoren die Kelten wurden in Seen und Mooren Opfergaben niederlegen Tupfelplatten Bearbeiten Unter den Funden der Grabungskampagne im Sommer 2007 am Rennweg befanden sich auch Fragmente zweier sogenannten Tupfelplatten auf die die Zurcher Stadtarchaologen sehr stolz sind Das besser erhaltene Fragment besteht aus einem handtellergrossen Stuck gebrannter Keramik mit mehreren runden Vertiefungen zur Herstellung von Geld zumeist Potinmunzen In den Vertiefungen wurden kleine Metallmengen geschmolzen und die dabei hergestellten Schrotlinge wurden fur die Munzpragung verwendet Ein Zusammenhang zwischen den am Rennweg gefundenen Fragmenten und den Munzklumpen ist ungeklart Potinmunzen wurden aus einer Bronzelegierung gegossen Tupfelplatten dienten hingegen eher zur Pragung von Silber oder Goldmunzen welche die Kelten ebenfalls verwendeten Der bemerkenswerte Fund lasst vermuten dass die keltische Siedlung aus dem 1 Jahrhundert v Chr uber eine Munzpragestatte verfugte und somit wesentlich bedeutender war als bislang angenommen 13 Bedeutung der Siedlung Bearbeiten Untermauert wird diese Annahme auch von einer weiteren Entdeckung Der V formige keltische Graben in der Oetenbachgasse war wahrscheinlich kein Aussen sondern ein Innengraben Wichtig ist diese Erkenntnis deshalb weil die Kelten der Spatlatenezeit ihre Siedlungen mit Graben in verschiedene Stadtquartiere unterteilten Wie in anderen Siedlungen konnte es sich dabei um eine Abgrenzung zwischen den Bereichen von Handwerkern der Nobilitat Kultbezirken und offentlichen Platzen gehandelt haben So fanden sich am Nordwestabhang des Lindenhofs Eisenschlacken als Zeugnis von Metallhandwerk und bereits 1866 wurde bei Baggerarbeiten in der Limmat bei der Rathausbrucke ein Bundel von 20 stabformigen Eisenbarren je 50 cm lang und 770 bis 850 Gramm schwer gefunden 15 Wertvolle Funde aus keltischer Zeit waren im Bereich der Uraniastrasse erbaut 1905 zu erwarten gewesen dem vermuteten Schwerpunkt der keltischen Siedlung Allerdings wurde beim Bau der Strasse so viel Erdreich abgetragen dass in diesem Bereich Sihlbuhl Polizeihauptwache bei kunftigen Grabungen nicht mit weiteren Spuren der Siedlung gerechnet wird Bezuge zu weiteren Fundorten BearbeitenEin Zusammenhang der Siedlung aus dem 1 Jahrhundert v Chr beim Lindenhof mit der Hohensiedlung Akropolis auf dem Oppidum Uetliberg und dem Furstengrabhugel Sonnenbuhl darf vermutet werden Beide konnten zu den auf schweizerischem Gebiet beschriebenen Oppida in Casars De bello Gallico gezahlt werden und durften mit hoher Wahrscheinlichkeit von uberregionaler Bedeutung gewesen sein Eine Auflassung im Gallischen Krieg respektive Datierung der Besiedlungsgeschichte um die Zeitenwende ist bislang offen 16 Uber ein gleichzeitig existierendes Inselheiligtum der keltischen Helvetier auf dem Grossen Hafner konnen bislang nur Vermutungen angestellt werden wenn auch der bereits erwahnte romische Rundtempel aus dem fruhen 2 Jahrhundert nachgewiesen ist und auf einem fruheren Heiligtum erbaut sein konnte Ein vorromisches keltisches Zurich darf mit dieser neuen archaologischen Gesamtanalyse als gesichert gelten auch wenn korrekterweise noch nicht von einem klassischen nach Casar Oppidum gesprochen werden kann Eine prazise zeitliche Einordnung der Besiedlungsdauer ist noch offen dazu sind die Funde bislang zu sparlich 1 Literatur BearbeitenMargrit Balmer Zurich in der Spatlatene und fruhen Kaiserzeit Vom keltischen Oppidum zum romischen Vicus Turicum Monographien der Kantonsarchaologie Zurich 39 Hochbaudepartement der Stadt Zurich Stadtarchaologie FO Print amp Media AG Zurich und Egg 2009 ISBN 978 3 905681 37 6 Felix Muller und Genevieve Luscher Die Kelten in der Schweiz Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 978 3 8062 1759 9 Michael Nick Anderthalb Zentner keltisches Kleingeld Neue Forschungen zum Potinklumpen von Zurich In Schweizerische Numismatische Rundschau 83 2004 S 97 117 Thomas F Klein Wege zu den Kelten 100 Ausfluge in die Vergangenheit Theiss Verlag GmbH 2004 ISBN 3 8062 1840 4 Hochbaudepartement der Stadt Zurich Hrsg Kelten in Zurich Der Ursprung der Stadt Zurich in neuem Licht Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zurich Zurich 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zurich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Hochbaudepartements der Stadt Zurich Abteilung Archaologie Denkmalpflege und Baugeschichtliches Archiv Das Projekt TuricumEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Genevieve Luscher Turicum Das keltische Zurich gewinnt an Profil UniPress 128 2006 Universitat Bern Amt fur Stadtebau der Stadt Zurich Infotafel Euro 08 Plattform Das Floss und Unterwasser Archaologie Website Rennweg 8 Haus a b c Website Tiefbauamt der Stadt Zurich Zuri z Fuess Memento vom 22 April 2016 im Internet Archive Lindenhof Terrasse Website Furstensitz Kelten Info Bank Genevieve Luscher Turicum Das keltische Zurich gewinnt an Profil Universitat Bern 2004 Christoph Pfister Neue Uberlegungen zur alten Stadtstruktur von Bern Bremgarten bei Bern und Aventicum Memento vom 24 Marz 2009 im Internet Archive Der Grabstein befindet sich im Schweizerischen Landesmuseum eine Kopie ist in die Mauer beim Lindenhof Pfalzgasse eingelassen Freimaurer Logen Lindenhof Modestia cum Libertate Memento vom 25 Dezember 2015 im Internet Archive Andres Kristol Zurich ZH Zurich In Dictionnaire toponymique des communes suisses Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri DTS LSG Centre de dialectologie Universite de Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 S 992f ISBN 2 601 03336 3 Beim Gebaude der Zurcher Freimaurerloge Modestia cum Libertate konnen im sogenannten Lindenhofkeller gut erhaltene Baureste aus der Romerzeit dem Mittelalter und der fruhen Neuzeit auf Schautafeln sachkundig erlautert besichtigt werden Der Schlussel zum Lindenhofkeller ist beim Baugeschichtlichen Archiv auf telefonische Reservierung hin erhaltlich Kantonsarchaologie Baudirektion Kanton Zurich Hrsg Archaologie im Kanton Zurich 2003 2005 Berichte der Kantonsarchaologie Zurich 18 Verlag Fotorotar Zurich Egg 2006 ISBN 978 3 905681 22 2 a b c NZZ 18 Oktober 2007 Aufsehenerregender Keltenfund in Zurich Die keltische Siedlung am Lindenhof war bedeutender als bisher angenommen a b c Infoblatt Keltisches Geld in Zurich Der spektakulare Potinklumpen Amt fur Stadtebau der Stadt Zurich Stadtarchaologie Hrsg Zurich Oktober 2007 Felix Muller und Genevieve Luscher Die Kelten in der Schweiz Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 978 3 8062 1759 9 Gilbert Kaenel Helvetier Vom Beginn des Gallischen Kriegs bis zur Niederlage bei Bibracte 58 v Chr In Historisches Lexikon der Schweiz 47 373008 8 540724 Koordinaten 47 22 22 8 N 8 32 26 6 O CH1903 683236 247492 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oppidum Lindenhof amp oldid 236831259