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Die Seeschlacht bei Mannedorf wurde im Verlauf des Alten Zurichkriegs am 29 Oktober 1445 ausgetragen Die Gegner waren auf der einen Seite die Kriegsflotte der Reichsstadt Zurich und auf der anderen Seite die Flotte des eidgenossischen Ortes Schwyz Seeschlacht bei MannedorfTeil von Alter ZurichkriegStumpfsche Chronik 1548 Kampfhandlungen auf dem Zurichsee auf KriegsflossenDatum 29 Oktober 1445Ort Zurichsee bei Mannedorf Kanton ZurichAusgang Sieg der ZurcherKonfliktparteienReichsstadt Zurich Heiliges Romisches Reich Hzt Habsburg Osterreich Stadt Rapperswil Eidgenossenschaft der VII Orte SchwyzBefehlshaberMarkgraf Wilhelm von HachbergTruppenstarke12 Schiffe 20 SchiffeVerlusteunbekannt mind 16 MannSchlachten des Alten Zurichkrieges Etzel Pfaffikon Gruningen I Freienbach Blickensdorf Hirzel Bremgarten Regensberg Gruningen II St Jakob an der Sihl Greifensee St Jakob an der Birs Erlenbach I Koblach Sargans Wil Kirchberg Wolfhalden Obertoggenburg Wigoltingen Erlenbach II Mannedorf Wollerau Ragaz Die Schlacht war die grosste militarische Begegnung auf dem Zurichsee zwischen den beiden Orten und die grosste Begegnung zu Wasser in diesem Krieg uberhaupt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenIm Kriegsjahr 1445 verschob sich der Krieg zunehmend in die Ostschweiz da das gesamte Territorium der Stadt Zurich seit deren Niederlage in der Schlacht bei St Jakob an der Sihl im August 1443 weitgehend von den Eidgenossen besetzt war Einzige Ausnahme blieb die am oberen Zurichsee gelegene Stadt Rapperswil die 1443 zunachst elf Tage und im Jahr darauf volle sieben Monate von April bis November belagert wurde Auch 1445 wurde die Stadt bereits im April wieder eingeschlossen und bis im November belagert Fur Zurich ging es in erster Linie darum die eingeschlossene verbundete Stadt wie schon im Vorjahr mit Nahrung zu versorgen da eine Versorgung uber Land aufgrund der gegnerischen Besatzungen im Zurcher Oberland und am rechten Seeufer zunehmend erschwert wurde Also wurde die Versorgung von Rapperswil so gut wie moglich uber den Zurichsee abgewickelt Fur Schwyz das einige Anstrengungen fur den Aufbau einer eigenen Flotte unternahm ging es darum dies zu unterbinden Bereits 1444 liess Schwyz ein Schiff namens Schnecke bauen das 70 Mann fasste und mit Stein und Tarrisbuchsen bewehrt war Spater folgten der Kiel und die Gans die 30 beziehungsweise 36 Meter massen Von der Gegenseite besonders gefurchtet war der Bar der ebenfalls 36 Meter mass aber bis zu 600 Mann aufnehmen konnte und mit Brustwehren Schirmdachern und zwei Buchsen bewehrt war Die grossere der beiden Buchsen die den Zurchern am 25 Oktober 1440 in Walenstadt im Zuge der Eroberung des Sarganserlandes abgenommen wurde verschoss allerdings nur Holzkugeln Mit diesen und anderen Schiffen behaupteten die Schwyzer 1444 1445 weitgehend den Zurichsee und fuhrten Plunderungszuge auf beiden Seeseiten aus nbsp Diebold Schilling d A Amtliche Chronik 1483 Pikeniere aus ZurichHerzog Albrecht VI von Osterreich gab zwei Schiffe in Auftrag die angeblich in Bregenz erbaut uber den Bodensee nach Diessenhofen gebracht dort demontiert und auf dem Landweg uber Winterthur nach Zurich verfrachtet wurden Jedes trug 200 grosse Buchsen und fasste je nach Angabe 200 1 bis 400 2 Mann Mit diesen beiden Schiffen und einem starken Aufgebot unter Herzog Albrecht das sich am 26 November 1444 in Winterthur besammelte um von der Landseite her anzugreifen gelang es am 27 November die Seeblockade zu durchbrechen und das belagerte Rapperswil zu versorgen dennoch beherrschte Schwyz Ende 1444 weitgehend den See In der ersten Jahreshalfte 1445 fanden mehrere amphibische Plunderungszuge der Schwyzer an beiden Ufern des Zurichsees statt Ende Juli 1445 wurde von Zurcher Seite im Wald in Zollikon eine Menge Holz fur zwei neue Kriegsschiffe geschlagen die die Namen Gans und Ente erhielten und im Herbst einsatzbereit waren Die Gans war grosser als der Bar der Schwyzer und trug gegen 800 die kleinere Ente um 500 Mann Beide wurden mit Schirmdachern Brustwehren und Schiessscharten versehen und waren mit Buchsen und Handgeschutz bestuckt Durch die zahlreichen Riemen waren die Schiffe zudem auch schneller als die Schwyzer Flotte Mit den beiden neuen Schiffen sollte die Seeherrschaft zuruckerlangt und das seit April erneut belagerte Rapperswil entsetzt werden Ein zusatzliches Ziel war der Entsatz der beiden kleineren Bregenzerschiffe die seit dem 24 September nach einer gegluckten Waffen und Munitionslieferungsaktion der Zurcher isoliert im Rapperswiler Hafen lagen 3 Verlauf Bearbeiten nbsp Seegefechte bei RapperswilDie Zurcher hatten ihren vierten Verproviantierungszug mit den Rapperswilern auf den 29 Oktober verabredet Sie brachen am festgesetzten Tag mit einer Seemacht von insgesamt zwolf Kriegs und Proviantschiffen auf um einerseits Rapperswil zu versorgen und andererseits die Seeherrschaft der Schwyzer zu brechen und deren Flotte unschadlich zu machen Zugleich wollten sie nach Moglichkeit die 1440 im Kilchberger Frieden verlorenen Hofe und zudem die March erobern Sie welltend das tuon uber sew und land und daran lib und leben binden 4 Sobald die Zurcher Schiffe in Sichtweite der Schwyzer kamen zog auch deren gesamte Flotte von insgesamt 20 Schiffen und Flossen aus Auf der Hohe von Mannedorf erreichten sich die beiden Flotten und es kam zum Kampf Die beiden Schiffsarmaden fuhren ineinander und versuchten dem Gegner mit ihren Geschutzen grosstmoglichen Schaden zuzufugen Der Kampf blieb einige Zeit unentschieden da sich keine Seite einen entscheidenden Vorteil verschaffen konnte Die Wende zugunsten der Zurcher brachten die beiden Bregenzerschiffe die in den Kampf eingriffen Das hartnackige Gefecht dauerte bis zum Abend als die Schwyzer Gans sich vom Kampfplatz zuruckziehen musste da sie stark zerschossen und ein Teil ihrer Mannschaft verwundet war Auch das Floss Bar musste sich wegen Munitionsmangel an Pulver und Steinen nach Bach zuruckziehen Der nun in der Defensive kampfenden Schwyzer vordringlichstes Ziel war den Ruckzug der schwyzerischen Flotte zu decken Dem Kiel gelang dies indem er noch einige Zeit standhielt bis er von den Zurcher Schiffen umringt und stark beschadigt ebenfalls den Ruckzug nach Pfaffikon antreten musste Der Weg zur Versorgung von Rapperswil war fur die Zurcher nun frei Die eintretende Nacht setzte den Kampfhandlungen endgultig ein Ende Die Schwyzer hatten betrachtliche Verluste Hans Frund gibt allerdings nur 16 Tote an Die Zurcher Flotte verblieb zwei Tage in Rapperswil Am 31 Oktober zog sie sich unter Mitnahme der beiden Bregenzerschiffe die an die Flosse gebunden wurden unbehelligt nach Zurich zuruck Folgen BearbeitenDie Verproviantierung von Rapperswil konnte durchgefuhrt werden und die seemannisch tuchtigeren Zurcher errangen nun die Vorherrschaft auf dem See doch gelang es an diesem Tag zunachst nicht die gegnerische Flotte ganzlich zu vernichten Als direkte Folge der Seeschlacht bei Mannedorf wurde jedoch die dritte und letzte Belagerung von Rapperswil durch die Schwyzer im November aufgehoben In der Nacht vom 15 auf den 16 Dezember erfolgte ein Zurcher Angriff unter Hans von Rechberg uber den See und uber Land auf beiden Seeufern die zur Schlacht bei Wollerau fuhrte Diese Schlacht entschied sich zugunsten der Schwyzer doch gelang es den Zurchern immerhin das Floss Bar wegzufuhren und so ihre 1440 verlorene grosse Buchse zuruckzuholen Ein weiteres Auslaufen der Zurcher Flotte am 24 Dezember um insbesondere den Kiel und die Gans unschadlich zu machen fuhrte zu einer vollstandigen Vernichtung der bei Pfaffikon und Altendorf angebundenen Schwyzer Flotte Bis zum Waffenstillstand am 12 Juni 1446 fuhrten die Zurcher nun ihrerseits mehrere amphibische Plunderungszuge aus Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der Schweiz Zurcher Kriegsschiff NeptunLiteratur BearbeitenA Heer Die Kriegsflotte auf dem Zurichsee Zollikon 1914 Volltext online Martin Illi Alter Zurichkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz B Knell Kriegsflotten auf dem Zurichsee in Oldtimer Times Ausgabe 32 Februar 1996 Herausgeber Oldtimer Boot Club Zurich Seiten 2 bis 5 online PDF 1 1 MB Memento vom 30 August 2019 im Internet Archive Johannes von Muller Der Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft vierter Theil Weidmannsche Buchhandlung Leipzig 1805 Volltext online E Stauber Kriegs Bilder vom Zurichsee 1904 online Memento vom 23 Mai 2018 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naval history of Switzerland Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verein Regionales Historisch Waffentechnisches Armeemuseum Geschichte der Schweizer Marine Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Hans Frund Chronik des Alten Zurichkriegs Ab 1447 Gerold Edlibach Zurcher und Schweizerchronik 1485 1486 Peter Niederhauser Christian Sieber Ein Bruderkrieg macht Geschichte 2006 Klingenberger Chronik Um 1460 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seeschlacht bei Mannedorf amp oldid 227863013