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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen deutschen Kirchenhistoriker siehe Johannes Schilling Theologe Johannes Schilling 23 Juni 1828 in Mittweida 21 Marz 1910 in Klotzsche bei Dresden war ein deutscher Bildhauer Johannes SchillingJohannes Schilling Altersportrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk Auswahl 2 1 Bildwerke 2 2 Schriften 3 Auszeichnungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Wohnhaus Johannes Schillings von 1900 bis 1910 auf der Goethestrasse in Dresden Klotzsche nbsp Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus in Dresden Klotzsche Goethestr 9Johannes Schilling wurde 1828 als funftes Kind des Prokuristen Julius Schilling und der Anna Schilling geb Prasse in Mittweida geboren er stammt somit aus der adligen Familie Schilling Die Eltern gingen bereits ein Jahr nach seiner Geburt nach Dresden wo Johannes Schilling aufwuchs Mit sechs Jahren besuchte er die Privatschule Bottchers am Altmarkt und kam mit 14 Jahren an die Kunstakademie in Dresden wo ihn unter anderem Karl Gottlieb Peschel im Zeichnen unterrichtete Nach dem Studium wurde er 1845 einer der Meisterschuler des Bildhauers Ernst Rietschel und wirkte funf Jahre in dessen Atelier im Bruhlschen Gartenpavillon In den Jahren 1851 und 1852 hielt sich Schilling in Berlin auf wo er von Christian Daniel Rauch und Johann Friedrich Drake unterrichtet wurde Im Jahr 1852 kehrte er nach Dresden zuruck und arbeitete und lernte bis 1854 im Atelier des Bildhauers Ernst Julius Hahnel Anschliessend ging er auf eine Forschungsreise nach Rom von der er 1856 zuruckkehrte Im Jahr 1857 richtete sich Schilling in Dresden sein eigenes Atelier ein und nahm erste Auftrage unter anderem fur Bauten Gottfried Sempers an Im selben Jahr heiratete Johannes Schilling in Dresden Louise Isidora Arnold die Tochter des Verlegers Ernst Sigismund Arnold Aus dieser Ehe stammen unter anderem Rudolf Schilling der Architekt und Mitinhaber der Baufirma Schilling amp Graebner und Katharina Susanna Schilling die spatere Ehefrau des Chemikers Arthur Hantzsch Aus seiner zweiten Ehe mit Minna Auguste Natalie Neubert entstammte der Schriftsteller und Historiker Heinar Schilling Im Jahr 1861 bekam Johannes Schilling den Auftrag fur die Gestaltung der Treppe der Bruhlschen Terrasse die im Jahr 1868 fertiggestellt wurde Die aus Sandstein gefertigte Figurengruppe Vier Tageszeiten wurde 1908 durch Bronzegusse ersetzt die Originale befinden sich heute am Schlossteich in Chemnitz Die Vier Tageszeiten wurde fur Johannes Schilling der Durchbruch als Bildhauer Zahlreiche weitere Auftrage folgten die ihn durch ganz Europa fuhrten Zentrale Werke entstanden auch in Dresden wo Schilling unter anderem die Quadriga der Semperoper und das Reiterstandbild fur Konig Johann von Sachsen schuf In Dresden wurde Johannes Schilling 1868 als Professor an die Kunstakademie berufen an der er bis kurz vor seinem Tod lehrte Zu seinen Schulern zahlten Carl Schluter Jakob Otto Schweizer und George Simonds Bereits zu Lebzeiten wurde um 1888 auf der Pillnitzer Strasse in Dresden ein nach Planen seines Sohnes Rudolf errichtetes Schilling Museum eroffnet das zu den Stadtischen Sammlungen gehorte und in dem Gipsmodelle und Entwurfe Johannes Schillings ausgestellt waren Das Museum wurde 1945 zerstort Einen Teil seines kunstlerischen Nachlasses vererbte er seiner Geburtsstadt Mittweida mit der Auflage ein eigenes Schilling Museum zu errichten Dies wurde jedoch durch den Ersten Weltkrieg nicht realisiert Erst im Jahr 2005 erfullte sich nach fast 100 Jahren sein Vermachtnis durch das Schilling Haus in seiner Geburtsstadt Johannes Schilling zahlt zu den Kunstlern die in der letzten Gruppe des 1907 in seiner jetzigen Form fertiggestellten Furstenzugs in Dresden dargestellt werden Johannes Schilling starb 1910 in Klotzsche heute ein Stadtteil von Dresden und wurde auf dem Trinitatisfriedhof beerdigt Spater erfolgte seine Umbettung nach Meissen Zscheila in das Schillingsche Familiengrab in der Gruft der dortigen evangelischen Kirche Werk Auswahl BearbeitenBildwerke Bearbeiten nbsp 1860 Gerichts und Friedensengel am Kreuz Grabdenkmal fur Fam Dr Haenel Innerer Neustadter Friedhof Dresden nbsp 1861 1868 Die Vier Tageszeiten an der Bruhlschen Terrasse in Dresden nbsp 1868 Die Sandsteinfigur Nacht aus der Gruppe Vier Tageszeiten nbsp 1868 1876 Ernst Rietschel Denkmal auf der Bruhlschen Terrasse in Dresden nbsp 1871 1877 Panther Quadriga auf der Semperoper auf dem Theaterplatz in Dresden nbsp 1870 1875 Erzherzog Ferdinand Maximilian Denkmal im Park von Miramare bei Triest nbsp Bis 1877 Kriegerdenkmal 1870 71 des 2 Hanseatischen Infanterie Regiments No 76 aktueller Standort Hamburg Rotherbaum nbsp 1877 1883 Niederwalddenkmal Schillings jungere Tochter Clara soll das Modell fur die Germania gewesen sein 1 2 nbsp 1882 1883 Reformationsdenkmal in Leipzig nbsp 1882 1889 Reiterstandbild fur Konig Johann von Sachsen nbsp 1888 1894 Denkmal fur Kaiser Wilhelm I in Wiesbaden nbsp 1891 92 Gottfried Semper Denkmal auf der Bruhlschen Terrasse in Dresden nbsp 1897 1903 Kaiser Wilhelm Denkmal in Hamburg 1930 verlegt nach Planten un Blomen nbsp um 1900 Marmor Engel fur Grabmal Naumann auf dem Taucherfriedhof Bautzen nbsp 1905 Saxonia auf dem Sachsischen Standehaus in DresdenJohannes Schilling lieferte zudem den Entwurf fur das Standbild Friedrich Schillers auf dem Schillerplatz in Wien der von Franz Ponninger ausgefuhrt wurde Werke wie die Denkmaler fur den Fursten Bismarck 1899 1901 Gotha oder fur Konig Albert von Sachsen 1900 1903 Crimmitschau existieren nicht mehr Johannes Schilling schuf auch zahlreiche Grabplastiken wie zum Beispiel die fur Franz Ludwig Gehe und Richard Hartmann insgesamt schuf Schilling rund 280 Plastiken in Deutschland Osterreich Frankreich und Italien Seine Christusstatue aus dem Jahr 1859 befindet sich in der Christuskirche in Klotzsche Im Jahr 1996 wurden uber 1000 Zeichnungen durch die Erben Johannes Schillings als Dauerleihgabe dem Kupferstichkabinett Dresden ubergeben Schriften Bearbeiten Johannes Schilling Kunstlerische Sehstudien Voigtlander Leipzig 1906 Neuauflage 2010Auszeichnungen Auswahl Bearbeiten1864 Ehrenmitglied der Koniglichen Kunstakademie Dresden 1867 Ehrenmitglied der Koniglichen Kunstakademie Munchen 1874 Bayerischer Maximiliansorden fur Wissenschaft und Kunst 1877 Ehrenburger der Stadt Mittweida 1883 Ehrenburger der Stadt Dresden 1882 Pour le Merite fur Wissenschaft und Kunst 1889 Komturkreuz II Klasse des koniglich sachsischen VerdienstordensLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Schilling Johannes In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 29 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1875 S 326 f Digitalisat Gedenkschrift zum 100 Geburtstag von Johannes Schilling Monse amp Rasch Bautzen 1928 Barbel Stephan Der sachsische Bildhauer Johannes Schilling 1828 1910 Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Bildhauerkunst des 19 Jahrhunderts Univ Diss Halle Wittenberg 1988 Barbel Stephan Sachsische Bildhauerkunst Johannes Schilling 1828 1910 Verlag fur Bauwesen Berlin 1996 ISBN 3 345 00494 1 Barbel Stephan Schilling Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 769 f Digitalisat Stadtverwaltung Mittweida Hrsg Johannes Schilling 1828 1910 Bestandskatalog der Schilling Sammlung Mittweida insbesondere der Plastik Sammlung Stadtarchiv Stadtmuseum Mittweida Mittweida 2003 Eric Bawor Hrsg Johannes Schilling Kunstlerische Sehstudien Werke Verlag Schilling amp Kappelar Bautzen 2010 ISBN 978 3 9813529 0 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johannes Schilling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johannes Schilling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Johannes Schilling in der Sachsischen Bibliografie Lageplan des Denkmals auf einer Handzeichnung von Schilling im Architekturmuseum der TU Berlin Webseite des Verbandes des Hauses Schilling e V mit Informationen zu Johannes Schilling Artikel im Stadtwiki DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Barbel Stephan Schilling Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 769 f Digitalisat Burckhardt Helferich Hantzsch Arthur In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 641 f Digitalisat nennt dagegen Schillings altere Tochter Katharina als Modell fur die Germania Normdaten Person GND 119350920 lobid OGND AKS LCCN nr96027469 VIAF 27879622 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schilling JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher BildhauerGEBURTSDATUM 23 Juni 1828GEBURTSORT MittweidaSTERBEDATUM 21 Marz 1910STERBEORT Klotzsche bei Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Schilling amp oldid 227265264