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Die Christuskirche ist eine evangelisch lutherische Kirche im Dresdner Stadtteil Klotzsche Sie wurde als zweite Kirche des Ortes von 1905 bis 1907 erbaut und ist seit der Eingemeindung Klotzsches 1950 eine der Dresdner Kirchen Die Christuskirche in KlotzscheEine Besonderheit des denkmalgeschutzten Sakralbaus von Woldemar Kandler ist ein monumentales Altarbild von Osmar Schindler mit der Kreuzigung Christi Die Christuskirche besitzt zudem eine Christusstatue des bekannten Bildhauers Johannes Schilling Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 2 2 1 Altar 2 2 2 Kanzel Taufstein und Lesepult 2 2 3 Sonstige Ausstattung und Kirchenschmuck 3 Orgel 4 Glocken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Christuskirche wahrend der Glockenweihe am 13 Januar 1906Klotzsche hatte bereits seit dem Mittelalter eine eigene Kirche Neben einer Kapelle die bereits zu Beginn des 14 Jahrhunderts existiert haben soll erhielt das Dorf 1321 eine eigene Pfarrkirche die inmitten des Dorfkerns errichtet wurde Nach mehreren Branden wurde die Alte Kirche in Klotzsche 1811 neu errichtet und ist bis heute erhalten geblieben Im Jahr 1873 wurde der Klotzscher Bahnhof eroffnet der rund zwei Kilometer von der Alten Kirche entfernt liegt Um den Bahnhof entwickelte sich in der Folgezeit der Ortsteil Konigswald der nicht nur zu einem bevorzugten Wohnort fur Kunstler und Gelehrte und damit Villenviertel wurde sondern am Rand der Dresdner Heide auch als beliebter Luftkurort Bedeutung erlangte Aufgrund der grossen Entfernung der in Konigswald lebenden Bevolkerung zur Alten Kirche kam um 1900 der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus in der Nahe auf Seit der Reformation war Klotzsche nach Wilschdorf eingepfarrt gewesen und seit 1821 Teil der Ephorie Radeberg Am 1 April 1894 wurde Klotzsche eine selbstandige Kirchgemeinde Erste Beratungen des Kirchenvorstands und des Gemeinderates zu einer neuen Kirche fur die Ortsteile Konigswald Alberthohe und Schankhubel auf dem Kaiser Wilhelm Platz heute Boltenhagener Platz begannen 1901 Obwohl konkrete Beschlusse zum Kirchbau verschoben wurden begann Pfarrer Otto Alwin Vogel bereits 1901 mit dem Sammeln von Spenden Der Entwurf der Kirche lag von Beginn an in den Handen des Architekten Woldemar Kandler der zuvor bereits die St Michaeliskirche in Buhlau erbaut hatte Kleinere Modifizierungen am Erstentwurf der nicht erhalten ist betrafen unter anderem den Abschluss des Altarraums und die Fensterformen Gutachter des Erstentwurfs war 1903 Paul Wallot Der erste Spatenstich fur die Kirche fand am 30 August 1905 statt die Grundsteinlegung fur die neue Klotzscher Kirche war am 3 Oktober 1905 In den Grundstein wurden neben einer Urkunde die den Weg zum Bau der Kirche beschrieb auch das Klotzscher Adressbuch ein Uberblick uber die Geschichte Klotzsches das Programm zur Feier der Grundsteinlegung eine Ausgabe der Heide Zeitung sowie Munzen beigelegt 1 Architekt Kandler leitete den Bau der von Baumeister E Petrich aus Radeberg und Zimmermeister Wilhelm Wendisch aus Dresden ausgefuhrt wurde Die Einweihung der Kirche fand am 17 Marz 1907 statt Im Jahr 1925 erhielt die Kirche den Namen Christuskirche Im Jahr 1932 wurde dem 1929 verstorbenen Woldemar Kandler eine Erinnerungstafel am Haupteingang der Kirche gewidmet die den Text Zur Erinnerung an den Erbauer Woldemar Kandler im Marz 1932 tragt Erste Dachreparaturen wurden 1952 notig Von 1975 bis 1977 erfolgte die erste umfassende Aussensanierung der Kirche bei der auch der Turm mit Kupfer gedeckt wurde Von 1995 bis 1998 erfolgte eine umfassende technische Renovierung des Innenraums im Jahr 2002 wurde die Bemalung des Innenraums restauriert Im Jahr 2005 wurden schliesslich die Zifferblatter der Turmuhr erneuert Baubeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten nbsp Westportal der ChristuskircheDie Christuskirche wurde als Zentralbau mit steilem Walm und Satteldach errichtet Der Grundriss weist die Form eines griechischen Kreuzes auf Der Bau wird im Westen durch den 52 Meter hohen quadratischen Turm dominiert der vier geschwungene Giebel mit Turmuhr eine achteckige Laterne und eine langgestreckte Spitze hat Der kupfergedeckte Turm wird durch ein goldenes Kreuz abgeschlossen Turm und Chor sind von Anbauten flankiert Der Ziegelbau wird wesentlich durch die Anordnung der Fenster gestaltet und erhielt aussen einen verhaltnismassig schlichten Graupelputz Nur das Hauptportal aus Sandstein ist besonders kunstlerisch ausgefuhrt Der Bogen des ausseren Hauptportals ist mit Rankenwerk geschmuckt Der Schlussstein zeigt den Pelikan als Christussymbol der seine toten Jungen mit dem eigenen Blut nahrt und sie so ins Leben zuruckholt Uber dem ausseren Hauptportal befindet sich ein Christuskopf und daruber ein Kreuz mit Lutherrose Das innere Hauptportal zeigt an jedem Halbbogen die Evangelistensymbole Von aussen nach innen werden die Haupter von Lowe Markus Mensch Matthaus Stier Lukas und Adler Johannes durch Rankenwerk verbunden Beide Darstellungsreihen enden im mittig angeordneten Christusmonogramm Die Portale der Seiteneingange weisen als Schlussstein einen Engelskopf auf Die Kirche weist sowohl stilistische Merkmale der Neorenaissance als auch des Jugendstils auf Inneres Bearbeiten nbsp Blick von der Orgelempore zum Chor nbsp Christusfigur von Johannes SchillingDie Christuskirche wird von Westen betreten Im schmalen Vorraum gehen seitlich Treppenhauser ab die unter anderem zum Turm fuhren Der Zentralraum ist ohne Stutzen gestaltet und wird im Suden Westen und Norden von einer eingeschossigen Empore aus dunkelbraunem Kiefernholz dominiert Die Decke ist als Rippengewolbe konzipiert und findet seine Mitte in einer flachen Hangekuppel Rippen und Bogen wurden dabei durch Kunstmaler Marcus Trede ornamental bemalt Dem Willen des Architekten Woldemar Kandlers entsprechend wurde auf Kronleuchter verzichtet Der ostliche Chor wird vom Zentralraum durch einen breiten Chorbogen getrennt Trede bemalte diesen mit Ranken und weissen Christrosen Der Chor liegt zudem zwei Stufen hoher als der Zentralraum in dem sich das auf den Chor ausgerichtete Gestuhl befindet die Kirche hat 500 Sitzplatze Der Chor wird rechts von der Kanzel und links von einer Christusstatue flankiert Das Rippengewolbe des Chores ist im Gegensatz zum Gewolbe des Zentralraums vollstandig ornamental ausgemalt An den Chor schliessen sich verschiedene Anbauten darunter Treppenhauser und die Sakristei an Zwei Turen fuhren in den hinter dem Chor liegenden acht Meter breiten Andachtsraum der auch als Konfirmandensaal dient Altar Bearbeiten Der Altar wurde von Carl Hauer in grauem Stuckmarmor geschaffen Er hat einen dreiteiligen niedrigen Aufsatz mit Metalleinsatzen die Brot und Wein darstellen Sie flankieren das auf dem Altar stehende Kruzifix aus Holz Serpentingestein und Amethysten das den gekreuzigten Christus in Silber tragt Der Altar wird von Kiefernzapfen in filigranem Messing abgeschlossen Er ist von holzernen Kommunionbanken flankiert und liegt zwei Stufen erhoht uber dem Chorraum Hinter dem Altar befindet sich optisch in der Hohe auf diesen abgestimmt in einer Rundbogennische ein monumentales Altarbild Das Gemalde wurde aus Mitteln des 1859 geschaffenen Kunstfonds der Stadt Dresden finanziert Mit der Anfertigung wurde 1905 Osmar Schindler beauftragt der das in Kaseinfarben direkt auf den Putz gemalte Werk 1907 fertigstellte Es zeigt mit dramatisch bewegter Darstellung 2 die Kreuzigung Christi Umrahmt wird das Gemalde von Stuckmarmor Kanzel Taufstein und Lesepult Bearbeiten Die holzerne Kanzel befindet sich rechts am Chorbogen und wurde von Baumeister Martin Kuhn und seiner Frau gestiftet Sie ist in schlichten Jugendstilformen gehalten und mit Adlerdarstellungen verziert Das dunkle Holz wurde dezent vergoldet Auch das Lesepult wurde der Kirche gestiftet Tischler Albert Frank fertigte es in dunklem Holz mit Anklangen an den Jugendstil Das Lesepult befindet sich in unmittelbarer Nahe der Kanzel Der massive Taufstein wurde aus hellem Marmor kelchformig gestaltet und befindet sich im nordlichen Bereich des Chores Er wird durch einen Deckel aus Zinn verschlossen der Rand zeigt eine Lutherrose und das Zitat Ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Jesum Christum Gal 3 26 Wie Kanzel und Lesepult ist auch er der Kirche durch eine Stiftung zugekommen Sonstige Ausstattung und Kirchenschmuck Bearbeiten Am linken Chorbogen befindet sich auf einem Sockel platziert eine weisse Marmorfigur des segnenden Christus Johannes Schilling schuf die spatklassizistische Figur 1859 und stiftete sie der Kirche Die Fenster in Zentralraum und Chor sind mit Masswerksprossen zweigeteilt wahrend die Hauptfenster des nordlichen und sudlichen Seitenarms funffach gegliedert sind Die farbige Kunstverglasung stammt von Bruno Urban 1851 1910 aus Dresden Orgel Bearbeiten nbsp Jehmlich Orgel der ChristuskircheDie Christuskirche hat eine pneumatische Orgel der Dresdner Orgelbauer Gebruder Jehmlich Sie stammt aus dem Jahr 1907 2 und hatte ursprunglich 21 Stimmen auf zwei Manualen und Pedal Bereits 1941 wurde die Orgel von den Gebrudern Jehmlich uberholt und das Werk auf 28 Stimmen erweitert Im Jahr 1964 erfolgte eine Umdisponierung der Orgel durch die Gebruder Jehmlich und 1980 die bisher letzte Uberholung des Instruments durch Orgelbauer Johannes Schubert 1925 1995 Der Prospekt der Jehmlich Orgel besteht aus Erlenholz 3 und weist Jugendstilformen mit wenigen Vergoldungen auf Er wurde von Tischlermeister Otto Starke geschaffen Disposition der Orgel 4 Hauptwerk C a3Pommer 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Spitzgedackt 8 Trompete 8 Dolce 8 Oktave 4 Gemshorn 4 Waldflote 2 Sesquialter IIMixtur IV Schwellwerk C a3Gedackt 8 Quintaton 8 Krummhorn 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Nasard 2 2 3 Oktave 2 Terz 1 3 5 Sifflote 1 Zimbel III Pedal C f1Subbass 16 Liebl Posaune 16 Prinzipalbass 8 Bassflote 8 Oktavbass 4 Nachthorn 2 Bassmixtur VGlocken BearbeitenDie Christuskirche hatte ursprunglich ein dreistimmiges Gelaut der Dresdner Kunst und Glockengiesserei C Albert Bierling Die Glockenweihe erfolgte am 13 Juni 1906 Die Bronzeglocken hatten die Grundtone des f und as und mussten wahrend des Ersten Weltkriegs zusammen mit Orgelpfeifen und weiteren Metallteilen als Reichsmetallspende abgeliefert werden Im Jahr 1920 erhielt die Kirche ein neues Stahlglockengelaut Die vier Glocken wurden im Bochumer Verein fur Gussstahlfabrikation gegossen Im Jahr 1999 wurde die Lauteanlage grunduberholt Bild Ordnung Grundton Jahr Gewicht kg Max Durchm mm Inschrift Funktion Auswahl 5 nbsp Grosste Glocke c 1920 1900 1672 Lobet den Herrn Beerdigung nbsp Zweitgrosste Glocke es 1920 1200 1431 Herr hore Trauung Beerdigung Busstag nbsp Mittlere Glocke g 1920 700 1175 Betet Trauung Beerdigung nbsp Kleine Glocke b 1920 400 957 Friede Taufe Trauung KindergottesdienstDie Turmuhr wurde 1906 von der Firma Fischer geschaffen Sie erhielt 1995 durch die Firma Andreas Vogler einen elektrischen Aufzug Literatur BearbeitenGeorg Dehio Hrsg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Dresden Aktualisierte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen und Berlin 2005 ISBN 3 422 03110 3 S 166 Jurgen Helfricht Dresden und seine Kirchen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 S 75 Hartmut Mai Kirchen in Dresden Klotzsche Schnell amp Steiner Regensburg 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christuskirche Klotzsche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der KirchgemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Dresdner Heide Zeitung Nr 80 7 Oktober 1905 a b Georg Dehio Hrsg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Dresden Aktualisierte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen und Berlin 2005 ISBN 3 422 03110 3 S 166 Lt Helfricht S 75 sowie Infotafel in der Kirche Lt Mai S 14 besteht das Prospekt aus Ulmenholz kirchgemeinde klotzsche de Lauteordnung der Christuskirche pdf 51 116435 13 78046 Koordinaten 51 6 59 2 N 13 46 49 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christuskirche Dresden Klotzsche amp oldid 233466232