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Die evangelisch lutherische Alte Kirche ist ein denkmalgeschutzter Sakralbau im Dresdner Stadtteil Klotzsche Sie entstand von 1810 bis 1811 nachdem der Vorgangerbau 1802 bei einem Brand zerstort worden war Die Alte Kirche Klotzsche ist die alteste Kirche des Stadtteils Alte Kirche in Dresden Klotzsche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Ausseres 2 2 Inneres 2 3 Kirchenschmuck 3 Orgel 4 Glocken 5 Kirchhof 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Sudseite der Alten Kirche mit dem Hauptzugang auf einem Stich vor 1850Im Jahr 1321 gestattete Bischof Withego II von Colditz dem Dorf Klotzsche eine eigene Pfarrkirche zu errichten Bis dahin hatte es im Dorf nur eine holzerne Kapelle gegeben die Klotzscher Einwohner mussten sich zum Gottesdienst in die alte Frauenkirche begeben Ab 1539 gehorte Klotzsche zu Wilschdorf wo sich auch der Sitz des Pfarrers befand Mehrfach wurden Klotzscher Gebaude bei Branden zerstort und auch die Kirche erlitt 1729 bei einem Brand Schaden So wurde der Glockenturm mitsamt den drei Glocken zerstort Beim grossen Dorfbrand 1802 wurde neben 60 Hausern des Dorfes auch die Kirche bis auf die Umfassungsmauern vernichtet Nur drei holzerne Figuren des um 1500 geschaffenen Flugelaltars konnten gerettet werden Das Aussehen der ersten Klotzscher Kirche ist nicht bildlich uberliefert Der Bau einer neuen Kirche erfolgte von 1810 bis 1811 unter der Leitung des Zimmermanns Georg Samuel Horing Die Weihe fand am 3 November 1811 in Anwesenheit des Superintendenten Karl Christian Tittmann statt 1907 erhielt Klotzsche mit der Christuskirche eine zweite Kirche 1911 erfolgte eine erste Restaurierung der Kirche die zu der Zeit auch ihre Vorhalle erhielt Im Inneren wurde von 1961 bis 1965 renoviert eine weitere aussere Renovierung erfolgte von 1965 bis 1968 Zuletzt wurde die Kirche 2002 innen erneuert und in dem Zuge auch die Luftheizungsanlage verbessert Baubeschreibung BearbeitenAusseres Bearbeiten Die Alte Kirche ist ein verputzter Bruchsteinbau dessen Kirchenschiff an den Langsseiten je drei Stichbogenfenster hat Die Kirche schliesst mit einem steilen Satteldach ab Der mittige massive Dachreiter ist quadratisch und hat ein Kuppeldach daruber befinden sich Turmkugel und Kreuz Vermutlich stammt der alteste Kern der Kirche vom ursprunglichen Bau aus dem 14 Jahrhundert An das eigentliche Kirchenschiff schliessen sich Anbauten an im Westen der Aufgang zu den Emporen und zum Glockenturm und im Osten hinter dem Altar die Sakristei Der Haupteingang der Kirche liegt an der Sudseite des Kirchenschiffs Inneres Bearbeiten nbsp Kanzelaltar der Kirche nbsp Taufe und Schrein mit holzernen AltarfigurenDas Innere der klassizistischen Saalkirche ist schlicht gehalten Sie ist flach gedeckt das Schiff wird im Suden Westen und Norden von schlichten zweigeschossigen Emporen eingenommen Insgesamt fasst die Kirche rund 300 Personen Im Westen befindet sich die Orgelempore im Osten der kunstlose 1 Kanzelaltar Er stammt noch aus der Erbauungszeit der Kirche wurde aus Holz gefertigt und ist in den Farben Weiss Gold gehalten Uber dem Sockelgeschoss schliessen sich seitlich zwei Pilaster an die die funfseitige Kanzel begrenzen den Kanzelaltar schliesst ein Giebel ab zu dem ursprunglich Vasen gehorten Das Altarkruzifix aus dunklem Holz ist 96 Zentimeter hoch An der tief hangenden Christusfigur die 32 Zentimeter hoch ist sind die Arme abgebrochen Der Gekreuzigte der Kruzifixsockel und der Kreuzestitel bestehen aus Alabaster Am Fuss des Kreuzes liegt ein Totenschadel Der Sockel tragt eine Kartusche in Barockform seitlich sind Spitzquader zu erkennen Die Ruckseite der Fussplatte tragt die Inschrift F G M 1800 was moglicherweise nur das Datum einer Restaurierung nicht jedoch der Herstellung ist Diese legte Cornelius Gurlitt vorsichtig auf das Ende des 17 Jahrhunderts fest 2 in anderen Schriften wird die barocke Tradition des Kruzifixes angemerkt 3 Im Jahr 1881 erhielt die Kirche eine holzerne Taufe die 1960 durch eine Sandsteintaufe ersetzt wurde Das Kirchengestuhl mit Schnitzereien stammt aus der Dresdner Lukaskirche Kirchenschmuck Bearbeiten An der Nordwand der Kirche hangt ein moderner Schrein mit drei holzernen Heiligenfiguren Sie stammen von dem Flugelaltar der 1802 verbrannte und werden auf die Zeit um 1500 datiert Die Figuren lagerten nach Wiederweihe der Kirche lange Zeit auf dem Sakristeiboden und sind beschadigt Es sind zwei mannliche Statuen und eine weibliche Figur alle drei sind knapp uber 90 Zentimeter hoch Die Arme und teilweise auch die Beine sind abgeschlagen und die Gesichter beschadigt Gurlitt vermutete in beiden mannlichen Darstellungen Bischofe 1 wahrend die weibliche Figur moglicherweise die Heilige Rosalia darstellt 4 Die Ausfuhrung lasst Anklange an die Freiberger Schule erkennen 4 In der Vorhalle ist in einer Nische eine Gedenkstatte fur die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs eingerichtet Das Metallkreuz schufen die Berliner Kunstschmiede Fritz und Achim Kuhn Orgel Bearbeiten nbsp Jehmlich Orgel der Alten KircheIn seinem Ausseren ist der Orgelprospekt auf den Kanzelaltar abgestimmt Er verfugt uber geschnitzte und vergoldete Schleierbretter Der Prospekt wird von einer Gloriole mit einem Gottesauge bekront Die pneumatische Jehmlich Orgel aus dem Jahr 1913 wurde von 1988 bis 1989 durch Johannes Schubert von 11 auf 12 Register erweitert sie hat 1020 Pfeifen Disposition 5 I Manual C a31 Prinzipal 8 2 Gedackt 8 3 Oktave 4 4 Mixtur III II Manual C d35 Gedackt Nr 12 8 6 Salicional 8 7 Flote 4 8 Quinte 2 2 3 9 Prinzipal 2 10 Oktave 1 Pedal C d111 Subbass 16 12 Gedackt Bass 8 13 Choralbass 4 Koppeln I P II I Spielhilfen Tremulant fur SalicionalGlocken BearbeitenBeim Kirchenbrand 1802 wurden auch die Kirchglocken der Alten Kirche zerstort 1811 erhielt die Kirche zwei neue Glocken des Dresdner Glockengiessers Lamar die bereits im folgenden Jahr zersprangen 1834 hatte die Gemeinde genug Geld um zwei neue Glocken bei Sigismund Schrottel in Dresden in Auftrag zu geben Die grossere hatte einen Maximaldurchmesser von 89 Zentimetern war 70 Zentimeter hoch und trug am Hals die Inschrift Gegossen von Sigismund Schrottel Inspector der Koniglich Sachsischen Stuckgiesserey in Dresden 1834 1 Sie wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen Die erhaltene kleine Bronzeglocke von Schrottel aus dem Jahr 1834 hat den Grundton des1 Die zweite grossere Bronzeglocke stammt aus der Glockengiesserei Schilling in Apolda wurde 1962 gegossen und hat den Grundton b1 Ordnung Grundton Jahr Gewicht kg Max Durchm mm Inschrift Funktion Auswahl 6 Grosse Glocke b1 1962 300 78 Er ist unser Friede Trauung Beerdigung BusstagKleine Glocke des1 1834 210 70 Eine feste Burg ist unser Gott Des Herrn Auge sieht auf die so ihn furchten Heilig heilig ist unser Gott alle Lande sind seiner Ehre voll Glockenkranz Tagesgelaut Kindergottesdienst Taufe Trauung BeerdigungKirchhof BearbeitenDie Alte Kirche liegt leicht erhoht inmitten des fruheren Strassenangerdorfs Klotzsche Der Kirchhof wurde um 1321 angelegt und fur Bestattungen genutzt Er ist rund 1500 Quadratmeter gross 7 Wegen Platzmangels auf dem Kirchhof wurde unweit der Kirche 1883 der zweite heute alte Klotzscher Friedhof angelegt Auf dem Kirchhof gibt es keine Bestattungen mehr Nur wenige Grabsteine sind erhalten Er ist von einer Syenitmauer umgeben und von zwei Seiten zuganglich Das kleine Tor zur Hendrichstrasse wurde wie das Gedenkkreuz in der Kirche von Fritz und Achim Kuhn geschaffen Literatur BearbeitenGeorg Dehio Hrsg Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Dresden Aktualis Aufl Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03110 3 S 165 166 Cornelius Gurlitt Beschreibende Darstellung der alteren Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 26 Heft Amtshauptmannschaft Dresden Neustadt Land C C Meinhold amp Sohne Dresden 1904 S 43 44 Jurgen Helfricht Dresden und seine Kirchen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 S 74 Hartmut Mai Kirchen in Dresden Klotzsche Schnell amp Steiner Regensburg 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Kirche Klotzsche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchgemeinde Klotzsche Website der Initiative zur Sanierung der Alten Kirche KlotzscheEinzelnachweise Bearbeiten a b c Gurlitt S 43 Gurlitt S 44 Mai S 6 a b Dehio S 166 Vgl kirchgemeinde klotzsche de Lauteordnung der Alten Kirche pdf Marion Stein Friedhofe in Dresden Verlag der Kunst Dresden 2000 S 174 51 115083 13 761792 Koordinaten 51 6 54 3 N 13 45 42 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Kirche Dresden Klotzsche amp oldid 223358082