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Die Lukaskirche in der Dresdner Sudvorstadt ist der Kirchenbau der evangelischen Lukaskirchgemeinde in Dresden Das Kirchenaussere ist gepragt durch den historistischen Stil der Neorenaissance wahrend im Inneren ursprunglich bereits der Jugendstil dominierte Die einst stadtbildpragende Kirchturmspitze fehlt seit Kriegszerstorungen eine Initiative befordert den Wiederaufbau Sudwestansicht der Lukaskirche 2007 Neben der Nutzung des Ortes fur national und international bekannte Musikaufnahmen ist die Kirche der wichtigste Ort der uber 3200 Mitglieder umfassenden Kirchgemeinde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufnahme Studio 3 Orgel 3 1 Jehmlich Orgel 3 2 Schuke Orgel 4 Gelaut 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Lukaskirche Dresden mit Kirchturmspitze um 1903 nbsp Blick auf die Lukaskirche und ihre Umgebung vor der Neubebauung am westlichen Lukasplatz 2008 Die Lukaskirche benannt nach dem Evangelisten Lukas entstand in den Jahren 1899 bis 1903 nach den Planen des Leipziger Architekten Georg Weidenbach Im Fruhjahr 1903 wurde der Bau fertiggestellt am 29 Marz 1903 wurde die Kirche geweiht Im 83 Meter hohen Turm befanden sich vier von der Giesserei Bierling geschaffene Bronzeglocken die jedoch 1917 eingeschmolzen wurden Der Innenraum erhielt eine prachtige Ausmalung im Jugendstil durch Otto Gussmann Zwischen 1908 und 1933 wirkte hier der Hofprediger Johannes Kessler der ehemals als Prinzenerzieher am Hof Kaiser Wilhelms II gearbeitet hatte In der Zeit des Nationalsozialismus hatte die Kirche einen dieser Ideologie nahestehenden Pfarrer als auch Vertreter der von der Gestapo observierten Bekennenden Kirche Durch Luftangriffe auf Dresden am 13 Februar 1945 wurde die Kirche beschadigt und verlor ihre markante Turmhaube In der Folge blieb die Kirche einige Zeit ungenutzt In den Jahren 1948 bis 1970 war Walter Feurich als Gemeindepfarrer der Lukaskirche tatig Er galt als Vertreter der Bewegung Kirche im Sozialismus nbsp Ruine der Lukaskirche mit Ansicht der Andreas Schubert Strasse 1946 nbsp Nordseite der von Trummern umgebenen LukaskircheSeit 1972 wird die Kirche auch wieder von der Lukaskirchgemeinde fur Gottesdienste genutzt Ein 2017 angefertigtes Gutachten zur Rekonstruktion des historisch bedeutsamen Turmhelms attestiert eine bauliche Tragfahigkeit und ermoglicht es dem Forderverein Lukaskirche Dresden e V 1 mit genauen Zahlen zu arbeiten So soll die gesamte Baumassnahme rund eine Million Euro kosten was teilweise durch Spenden finanziert werden soll 2 3 Aufnahme Studio BearbeitenGegen Ende der 1950er Jahre setzte die Nutzung als Ort fur Orchesterproben und Schallplattenaufnahmen ein Zwischen 1964 und 1972 erfolgte unter Leitung des Dresdner Architekten Herbert Burkhardt ein Umbau der Kirche zum Tonstudio fur den VEB Deutsche Schallplatten Berlin dieser wiederum haufig im Auftrag westlicher Schallplattenfirmen Dort dirigierten etwa Carlos Kleiber Herbert von Karajan und Karl Bohm und es sangen Solisten wie Theo Adam Peter Schreier sowie Herman van Veen Schallplatten die dort aufgenommen wurden tragen vielfach den Vermerk Studio Lukaskirche fur den Aufnahmeort Mithilfe der Einnahmen aus der Vermietung fur Tonaufnahmen konnte die Kirche nach und nach instand gesetzt werden 4 Seit 1972 sind dort Werke und Musikstucke fur rund 1000 Schallplatten und oder CDs aufgezeichnet worden 5 Orgel BearbeitenJehmlich Orgel Bearbeiten nbsp Jehmlich Orgel der Lukaskirche von 1901Die Orgel mit pneumatischen Kegelladen erbauten 1903 die Gebruder Emil und Bruno Jehmlich mit 51 Registern auf drei Manualen und Pedal als Opus 182 1930 stellten sie die Orgel auf Elektropneumatik um schufen einen neuen fahrbaren Spieltisch und nahmen eine Umdisponierung vor op 444 1940 fugten die Gebruder Otto und Rudolf Jehmlich auf dem III Manual ein frei stehendes Positiv mit acht Registern hinzu op 593 und veranderten nochmals die Disposition Die Orgel war bis in die 1950er Jahre spielbar und wurde in den 1960ern und 1970ern durch Vandalismus stark beschadigt Unbekannte entfernten in den 1960er Jahren den Spieltisch und das Positiv Gegenwartig fehlen der Spieltisch das Positiv und Teile des Pfeifenwerks Zuvor hatte die Orgel folgende Disposition 6 I Manual C g3Principal 16 Principal 8 Hohlflote 8 Bordun 8 Salicional 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Flute harmonique 4 Gedacktpommer 4 Quinte 2 2 3 Oktave 2 Cornett III VMixtur IV VTrompete 8 II Manual C a3Quintaton 16 Principal 8 Konzertflote 8 Gedackt 8 Violine 8 Quintaton 8 Oktave 4 Rohrflote 4 Oktave 2 Superquinte 1 1 3 Cymbel IVSchalmei 8 Rankett 8 III Schwellwerk C a3Liebl Gedackt 16 Geigenprincipal 8 Rohrflote 8 Aeoline 8 Vox coelestis 8 Principal 4 Konzertflote 4 Nassat 2 2 3 Piccolo 2 Terz 1 3 5 Sifflote 1 Echomixtur III IVOboe 8 Clarinette 8 Zinke 4 III Positiv C a3Singend Gedackt 8 Zartgeige 8 Principal 4 Nassat 2 2 3 Blockflote 2 Terz 1 3 5 Schwiegel 1 Cymbel IV Pedal C f1Untersatz kombiniert 32 Principalbass 16 Subbass 16 Violonbass 16 Gedacktbass aus III 16 Echobass Ext aus III 16 Quintbass 10 2 3 Oktavbass 8 Flotenbass 8 Oktavbass 4 Italien Principal 2 Bassmixtur IVPosaune 16 Trompete 8 Koppeln Generalkoppel als Wippe und Tritt Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P als Wippen und Tritte Suboktavoppeln II I III I III II III III Positiv Positiv als Wippen Superoktavoppeln II I III I III II Positiv Positiv als Wippen Spielhilfen als Wippen Handregister ab Koppeln ab Crescendo ab Rohrwerke ab Pedalumschaltung Tremolo II Man als Druckknopfe I Man ab II Man ab III Man ab Tutti ff f mf p Bachgruppe Ausloser Vorbereitung 1 2 3 4 Ausloser als Tritte Crescendo ab Crescendowalze Schweller III Man Vorb 1 2 3 4 Ausloser Tutti Positiv Handregister ab Positiv abSchuke Orgel Bearbeiten 1983 wurde eine Orgel des VEB Potsdamer Schuke Orgelbau aufgestellt die regelmassig zu Gottesdiensten und Konzerten bespielt wird Sie verfugt uber Schleifladen und eine mechanische Traktur sowie uber neun klingende Register und neun Transmissionen Die Disposition lautet wie folgt 7 I Manual C g3Pommer 16 Gedackt 8 Rohrflote 8 Quintadena 8 Principal 4 Blockflote 4 Spitzflote 2 Quinte 1 1 3 Mixtur III II Manual C g30Gedackt 8 Rohrflote 8 Quintadena 8 Principal 4 Blockflote 4 Spitzflote 2 Quinte 1 1 3 Mixtur III Pedal C f1Pommer 16 Koppeln I P II PGelaut BearbeitenDas Glockengelaut besteht aus vier Stahlguss Kirchenglocken der Glockenstuhl und die Glockenjoche sind aus Stahl gefertigt 8 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 8 Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Masse Schlagton1 1921 Glockengiesserei Lauchhammer Stahlguss 2200 mm 4500 kg b02 1921 Glockengiesserei Lauchhammer Stahlguss 1920 mm 3250 kg des 3 1921 Glockengiesserei Lauchhammer Stahlguss 1580 mm 1550 kg e 4 1921 Glockengiesserei Lauchhammer Stahlguss 1350 mm 950 kg g Literatur BearbeitenJoachim Winkler Die Lukaskirche In Stadt Dresden Hrsg Verlorene Kirchen Dresdens zerstorte Gotteshauser Eine Dokumentation seit 1938 Dresden 2018 S 57 60 dresden de PDF 6 4 MB Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Hrsg Evangelisches Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 288 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lukaskirche Dresden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchgemeinde Forderverein Lukaskirche Dresden e V setzt sich fur die Rekonstruktion des Kirchturms ein Historische Aufnahme des unzerstorten Kirchturms Die Jehmlich Orgeln in der Lukaskirche DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Forderverein Lukaskirche e V Dresden Abgerufen am 21 Mai 2017 Machbarkeitsstudie zum Lukaskirchturm Forderverein PDF 656 kB abgerufen am 5 April 2017 Ein Turm fur die Lukaskirche sachsische de 23 Januar 2018 Joachim Winkler Die Lukaskirche In Stadt Dresden Hrsg Verlorene Kirchen Dresdens zerstorte Gotteshauser Eine Dokumentation seit 1938 Dresden 2018 S 57 60 hier S 58 f Onlineausgabe PDF 6 4 MB Studio Lukaskirche Dresden Abgerufen am 14 August 2021 Jehmlich Orgel auf Organ index abgerufen am 30 Juni 2023 Schuke Orgel auf Organ index abgerufen am 30 Juni 2023 a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelisches Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 288 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 51 031666666667 13 734166666667 Koordinaten 51 1 54 N 13 44 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lukaskirche Dresden amp oldid 239047312