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Walter Feurich 4 Oktober 1922 in Dresden 4 Februar 1981 ebenda war ein deutscher evangelisch lutherischer Pfarrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Veroffentlichungen 2 1 Als Herausgeber 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFeurich war der Sohn eines Dresdner Rechtsanwaltes Er studierte nach Erreichen der Hochschulreife an der Universitat Leipzig Theologie Philosophie und Germanistik Im Jahr 1936 gerade erst vierzehnjahrig schloss er sich der Bekennenden Kirche BK an und leistete in ihr auch als Student schon theologische und seelsorgerische Hilfsdienste Weil er nicht zum Pfarrdienst ubernommen wurde war er ab 1944 illegal als Vikar fur eine BK Gemeinde tatig Nach einem erzwungenen Dienst bei der Wehrmacht und anschliessender Kriegsgefangenschaft wurde er 1945 zum Vikar an die Dresdener Trinitatiskirche berufen und dort 1946 zum Pfarrer ordiniert Zwei Jahre darauf wechselte er in den Pfarrdienst an der Lukaskirche Hier rief er 1948 die Kirchlich theologische Arbeitsgemeinschaft der Bekennenden Kirche in Deutschland ins Leben und ubernahm ihren Vorsitz Von 1961 bis zu seinem Tod war er Vorsitzender der Kirchlichen Bruderschaft Sachsens Ab 1961 arbeitete er als Inoffizieller Mitarbeiter Klemm fur die Staatssicherheit und berichtete regelmassig uber kirchliche Interna 1 2 Dafur wurde er monatlich mit 200 Mark entlohnt Anfang der 1970er Jahre wurden seine angegriffene Gesundheit aber auch die inzwischen eingetretenen kirchenpolitischen Spannungen mit seiner Kirchenleitung zum Anlass ihn vorzeitig zu emeritieren Im Ruhestand promovierte er an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg uber den Theologen Carl Mensing Auch in den Folgejahren beschaftigte er sich mit den theologischen Lehrern der Bekennenden Kirche und der Frage ihrer Relevanz fur ein Christsein im Sozialismus Dazu publizierte er in der CDU der DDR verpflichteten Zeitungen und Zeitschriften Feurich war Mitglied im Friedensrat der DDR und arbeitete in der Christlichen Friedenskonferenz deren DDR Regionalausschuss er mehrere Jahre angehorte Walter Feurich war verheiratet mit Ehefrau Anneliese geb Melzer 1923 2016 ebenfalls inoffizielle Mitarbeiterin der Staatssicherheit unter dem Decknamen Lisa 3 Nach seinem Tod kummerte sie sich um die Fortfuhrung seiner Arbeit und die Verbreitung seiner theologischen Uberzeugung wie seiner kirchenpolitischen Anregungen sowohl in der Christlichen Friedenskonferenz als auch in den Arbeitsgruppen Christliche Kreise innerhalb der Nationalen Front der DDR Im hohen Alter veroffentlichte sie ihre Erinnerungen an den Lebensweg mit ihrem Ehemann 2008 bereits im 85 Lebensjahr hielt sie Lesungen aus ihrem Buch und stellte sich der offentlichen Diskussion 4 Sein Nachlass wird im Walter Feurich Archiv aufbewahrt 5 Veroffentlichungen BearbeitenLutherische Kirche an der Arbeit Ruckblick auf die erste Generalsynode in Leipzig In Die Zeichen der Zeit ZdZ 1949 S 15 16 Die Ev Luth Landeskirche Sachsens an der Wende der Jahre 1933 34 In Evangelische Theologie Zeitschrift Heft 8 August 1961 S 368 381 Paul Schneider Bruder seid stark Christ in der Welt 13 Berlin DDR 1967 1984 2 Aufl Schon auf der Schulbank konnte man s begreifen Erinnerungsbericht in Heinrich Fink Hg Starker als die Angst Den sechs Millionen die keinen Retter fanden Union Berlin 1968 S 76 79 Materialien zum Lebenswerk von Carl Mensing 1863 1953 Ein Beitrag zur neueren Kirchengeschichte Sachsens Diss Theol Halle 1978 2 Bde Manuskript Uberleitung oder Neuanfang Zur kirchlichen Umgestaltung in Sachsen 1918 1919 In Zwischen Aufbruch und Beharrung Berlin DDR 1978 S 63 89 Lehrer Ratgeber Freund Ein Nachwort von W F In Eberhard Busch Karl Barths Lebenslauf Berlin DDR 1979 Barmen heute In Standpunkt Beilage 40 Jahre Barmen Berlin DDR 1974 S 18f In der Nachfolge Jesu Christi In Standpunkt Berlin DDR 1977 S 4ff Die Liberalen in der Bekennenden Kirche In Standpunkt Berlin DDR 1977 S 301f Unsere Mitarbeit ist unentbehrlich Erinnerungen an Martin Richter In Standpunkt Berlin DDR 1979 S 121f Barmer Theologische Erklarung In Theologisches Lexikon Berlin DDR 1981 S 63 65 Bekennende Kirche In Ebd S 71 74 Bruderschaften Kirchliche in der DDR In Ebd S 93 Darmstadter Wort In Ebd S 122f Dialektische Theologie In Ebd S 134f Romantik In Ebd S 443f Stuttgarter Erklarung In Ebd S 467f Lebensbericht eines Dresdner Gemeindepfarrers Union Berlin 1982 Die Auseinandersetzung zwischen den theologisch Liberalen unter der Fuhrung von Carl Mensing und den Vertretern der fruhen dialektischen Theologie unter Karl Fischer im Bund fur Gegenwartschristentum in Sachsen In Herbergen der Christenheit 1983 1984 Berlin 1985 S 93 118 Vorwort in Walter Feurich Karl Barth Klarung Wirkung Aufbruch Berlin 1986Als Herausgeber Bearbeiten Karl Barth Klarung und Wirkung Zur Vorgeschichte der Kirchlichen Dogmatik und zum Kirchenkampf Berlin 1966 Martin Niemoller Was wurde Jesus dazu sagen Reden Predigten Aufsatze 1937 bis 1980 Berlin 1981Literatur BearbeitenWalter Feurich 4 Oktober 1922 bis 4 Februar 1981 In Standpunkt 9 1981 S 61 Wolfgang Heyde Dank an Walter Feurich In Standpunkt 9 1981 S 103 Thomas Friebel Anstosse von Theologen die sich als Linke verstanden In Kirche und politische Verantwortung in der sowjetischen Zone und der DDR 1945 1969 Eine Untersuchung zum Offentlichkeitsauftrag der evangelischen Kirchen in Deutschland Gutersloher Verlagshaus Gerd Mohn Gutersloh 1992 6 Rudolf Mau Eingebunden in den Realsozialismus Die Evangelische Kirche als Problem der SED Gottingen 1994 S 100 129 Anneliese Feurich Vom Rhein an die Elbe Meine Jahre an der Seite eines Dresdner Gemeindepfarrers Dresden 2003 Horst Dohle Joachim Heise Rimco Spanjer Hrsg Der Geschichte ins Gesicht sehen Zum 80 Geburtstag von Be Ruys Autobiographische Skizzen Erinnerungen und Betrachtungen Rothenburg o d T 1997 Darin Anneliese Feurich Rote Rosen am Grab von Walter Feurich Anneliese Feurich Walter Feurich im Einsatz fur Wehrdienstverweigerer und fur einen Wehrersatzdienst in der DDR Dokumente 7 J Jurgen Seidel FEURICH Walter In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 23 Bautz Nordhausen 2004 ISBN 3 88309 155 3 Sp 375 377 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Feurich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Walter Feurich in der Sachsischen BibliografieEinzelnachweise Bearbeiten Peter Beier Missionarische Gemeinde in sozialistischer Umwelt die Kirchentagskongressarbeit in Sachsen im Kontext der SED Kirchenpolitik 1968 1975 Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte Reihe B Darstellungen Band 32 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1999 ISBN 978 3 525 55732 7 S 173 Erwin Bischof Honeckers Handschlag Beziehungen Schweiz DDR 1960 1990 S 133 Rotary Club Stollberg Erzgerbirge Protokoll vom 22 04 2004 Archiviert vom Original am 10 Juni 2004 abgerufen am 5 Dezember 2014 Lesung Vom Rhein an die Elbe Meine Jahre an der Seite eines Dresdner Gemeindepfarrers In dresden de Landeshauptstadt Dresden 22 August 2009 abgerufen am 6 Mai 2023 Pressemitteilung J Jurgen Seidel FEURICH Walter In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 23 Bautz Nordhausen 2004 ISBN 3 88309 155 3 Sp 375 377 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Peer Pasternack Kirche amp Hochschule Theologie amp Politik in der DDR und Ostdeutschland pdf Annotierte Bibliographie Erscheinungszeitraum Herbst 1989 1996 Archiviert vom Original am 5 Dezember 2014 abgerufen am 5 Dezember 2014 Horst Dohle Joachim Heise Der Geschichte ins Gesicht sehen Zum 80 Geburtstag von Be Ruys Autobiographische Skizzen Erinnerungen und Betrachtungen Rimco Spanjer archiviert vom Original am 28 November 2007 abgerufen am 5 Dezember 2014 Normdaten Person GND 118532804 lobid OGND AKS VIAF 62340188 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feurich WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelisch lutherischer Geistlicher inoffizieller Mitarbeiter der DDR StaatssicherheitGEBURTSDATUM 4 Oktober 1922GEBURTSORT Dresden Sachsen Weimarer RepublikSTERBEDATUM 4 Februar 1981STERBEORT Dresden Bezirk Dresden DDR Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Feurich amp oldid 233490425