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Dieser Artikel behandelt das kirchliche Patenamt zu anderen Bedeutungen siehe Pate Begriffsklarung Pate ist ein Ehrenamt in verschiedenen Konfessionen des Christentums Der Taufpate bzw die Taufpatin begleitet oder tragt den Taufling bei der Taufe und ist Zeuge der Sakramentsspendung Paten sollen die Eltern bei der christlichen Erziehung des Patenkindes unterstutzen Die Namen der Paten werden im Kirchenbuch vermerkt Das Wort Pate kommt vom lateinischen Pater spiritualis bzw Patrinus das heisst geistlicher Vater bzw Vaterchen entspricht dem altdeutschen Gevatter Aufgrund der traditionell nahen Beziehung zwischen Paten und Patenkind haben sich fur Patin und Paten eine Reihe von ahnlichen teilweise altertumlichen Kosenamen und regionalen Dialektbezeichnungen entwickelt die meist auf die Worter Gott oder lateinisch pater als sprachliche Wurzel von Pate zuruckgehen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemein 2 Romisch katholische Kirche 2 1 Voraussetzungen 3 Evangelische Kirche 3 1 Voraussetzungen 4 Ubernahme durch nichtreligiose Verbande 5 Allgemeine Weiterentwicklung des Begriffs 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAllgemein BearbeitenDas Patenamt entwickelte sich bereits in der alten Kirche Erste Belege finden sich bei dem Kirchenschriftsteller Tertullian Die Paten begleiteten die erwachsenen Taufbewerber Katechumenen in der Taufvorbereitung und burgten fur die Ernsthaftigkeit ihres Taufbegehrens bei Tauflingen im Kindesalter verburgten sie deren christliche Erziehung 2 Daraus entwickelte sich die heutige Bedeutung des kirchlichen Patenamts Als Taufzeugen belegen sie im Zweifelsfall den Vollzug der Taufe Paten nehmen gegenuber dem Taufling in besonderer Weise die Verantwortung der christlichen Gemeinde wahr die Getauften zum christlichen Glauben zu fuhren Sie sollen fur den Taufling beten und ihm durch Wort und Vorbild helfen ein lebendiges Glied der Kirche Jesu Christi zu werden Paten werden meist von den Eltern benannt und von der Kirche beauftragt 3 Wenn Paten nicht der taufenden Gemeinde angehoren ist in der evangelischen und katholischen Kirche eine Patenbescheinigung erforderlich die von der Gemeinde des Paten ausgestellt wird Diese bestatigt die Mitgliedschaft in der Gemeinde bzw dass der Pate katholisch und gefirmt ist und das Recht hat das Patenamt zu ubernehmen In vielen Gemeinden wird nach der Taufe ein Patenbrief uberreicht Er beurkundet die kirchliche Beauftragung des Paten Romisch katholische Kirche Bearbeiten nbsp Firmung Der Firmpate legt dem Firmling die Hand auf die Schulter Die romisch katholische Kirche kennt Tauf und Firmpaten Es soll wann immer moglich einem Taufling oder Firmling eine Person zur Seite gestellt werden die ihn auf dem Weg begleiten und mithelfen soll dass der Getaufte ein der Taufe entsprechendes christliches Leben fuhrt und die damit verbundenen Pflichten getreu erfullt 4 Das Kirchenrecht stellte die Patenschaft bis 1983 als eine geistliche Verwandtschaft dar die auch ein Ehehindernis bedeutete 5 Voraussetzungen Bearbeiten Die Erziehungsberechtigten oder der Pfarrer bzw der Spender des Sakraments benennen einen oder zwei Paten die geeignet und bereit sein mussen diesen Dienst zu leisten 6 In der Regel mussen Paten mindestens sechzehn Jahre alt getauft und gefirmt sein die Erstkommunion empfangen haben Auch mussen sie ein Leben fuhren das dem Glauben und dem Patendienst entspricht Nicht in Frage kommen solche die mit einer kanonischen Strafe belegt sind und die Eltern des Tauflings Christen die nicht der katholischen Kirche angehoren werden nach Can 874 2 des kirchlichen Rechts nur als zusatzliche Taufzeugen eines katholischen Paten zugelassen 7 Gemass dem Papstlichen Rat zur Forderung der Einheit der Christen ausgefuhrt im Direktorium zur Ausfuhrung der Prinzipien und Normen uber den Okumenismus vom 25 Marz 1993 kann wegen der engen Gemeinschaft die zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen des Ostens besteht ein Angehoriger z B der Griechisch Orthodoxen Kirche als Pate bei der Taufe eines katholischen Kindes oder Erwachsenen fungieren wenn gleichzeitig ein katholischer Taufpate oder eine Taufpatin zugegen ist Evangelische Kirche BearbeitenDie Evangelische Kirche kennt das Patenamt im Zusammenhang der Kindertaufe Tauflinge unter 14 Jahren sollen bei der Taufe Paten erhalten die gemeinsam mit den Eltern fur die christliche Erziehung der Tauflinge einstehen und dies bei der Taufe auch versprechen Da der Konfirmandenunterricht auch als nachgeholte Taufunterweisung verstanden wird endet das Patenamt formal mit der Konfirmation des Tauflings haufig mit der Ubergabe des Patendanks Bei der Taufe von Erwachsenen sind Paten in der Regel nicht vorgesehen 8 Einige Landeskirchen 9 gestatten im Ausnahmefall auch Kindertaufen ohne Paten wenn mindestens ein Elternteil der evangelischen Kirche angehort Zur Zahl der Paten gibt es keine festen Regeln aber je nach Landeskirche unterschiedliche Empfehlungen Voraussetzungen Bearbeiten Paten mussen selbst getauft und Angehorige einer Kirche sein Im Regelfall sollen Paten konfirmierte Mitglieder der evangelischen Kirche sein Ausnahmen werden von Landeskirche zu Landeskirche unterschiedlich geregelt Angehorige anderer Gemeinschaften der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen sind meist als zusatzliche Paten manchmal auch als einzige Paten 10 zugelassen Das Patenamt kann weder von der Kirche aberkannt noch vom Paten zuruckgegeben werden doch es erlischt wenn die Patin oder der Pate die Zulassung zum Abendmahl verliert insbesondere bei einem Austritt aus der Kirche 11 Die Nachbenennung von Paten ist dagegen in manchen Landeskirchen 10 moglich In fruheren Zeiten hatten die Taufpaten im Falle des fruhen Todes der Eltern eine Fursorgepflicht fur das Kind Dies wird auch heute noch manchmal gewunscht aber das Patenamt an sich berechtigt nicht zur Ubernahme der Vormundschaft ggf muss hier durch ein Testament vorgesorgt werden Ubernahme durch nichtreligiose Verbande BearbeitenDa traditionell zwei wichtige Aufgaben der Paten darin bestehen das Patenkind in seiner Entwicklung zu begleiten und fur dieses Kind im Falle des fruhen Todes der Eltern zu sorgen werden auch in nicht christlichen Gemeinschaften oft Paten bestellt Dies ist in Deutschland bei freireligiosen Gemeinden anlasslich der Lebensweihe oder beim Humanistischen Verband anlasslich der Namensfeier fakultativ vorgesehen Die Bedeutung einer solchen Patenschaft hangt dann von der Rolle ab die die Paten gegenuber dem Kind tatsachlich einnehmen Genau wie bei einer Taufpatenschaft konnen die Paten von der entsprechenden Weltanschauungsgemeinschaft im Stammbuch der Familie vermerkt werden Allgemeine Weiterentwicklung des Begriffs Bearbeiten Hauptartikel Patenschaft Aus der kirchlichen Beauftragung zum Patenamt die eine enge Beziehung zwischen Pate und Patenkind voraussetzt hat sich eine Reihe von Traditionen entwickelt die uber die ursprunglich geistliche Aufgabe des Paten hinausweisen Das trug dazu bei dass sich ein uber das kirchliche Amt des Paten hinausgehender allgemeinerer Begriff von Patenschaft im ubertragenen Sinne entwickelt hat Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Pate Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bezugspersonen Paten Artikel uber die Rolle des Paten und die Voraussetzungen auf katholisch de 25 September 2012 Das Amt der Taufpaten Uberlegungen zu seinem Verstandnis und seiner Gestaltung Eine Stellungnahme der Theologischen Kammer der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck Februar 2002 PDF 103 kB Pate im kirchlichen Glossar der wurttembergischen evangelisch lutherischen Landeskirche Einzelnachweise Bearbeiten vgl Synonyme in Grimms Worterbuch der deutschen Sprache Artikel Pate in Die Religion in Geschichte und Gegenwart Bd 5 3 Auflage Tubingen J C B Mohr 1961 Sp 151 f Evangelischer Erwachsenenkatechismus hg von den Geschaftsfuhrern der Katechismuskommission der VELKD 6 vollig neu bearbeitete Auflage Gutersloh Gutersloher Verlagshaus 2000 S 551f Codex Iuris Canonici 1983 c 872 Codex Iuris Canonici 1917 c 1079 Codex Iuris Canonici 1983 c 874 Can 874 2 Die Taufe Eine Orientierungshilfe zu Verstandnis und Praxis der Taufe in der evangelischen Kirche vorgelegt vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland Gutersloh 2008 bes S 46 48 etwa die EKHN siehe Ordnung des kirchlichen Lebens der EKHN a b z B in der EKHN siehe Lebensordnung Art 16 Abs 5 der Ordnung des Kirchlichen Lebens der Evangelischen Kirche der UnionNormdaten Sachbegriff GND 4173522 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pate amp oldid 229662565