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Bergen war bis zum 6 November 1936 eine selbstandige Gemeinde mit den Ortsteilen Bergen und Enkheim wurde mit dem damaligen Erlass zu einem Ortsteil der Gemeinde Bergen Enkheim und gehort seit dem 1 Januar 1977 zusammen mit Enkheim zum Stadtteil Bergen Enkheim der Stadt Frankfurt am Main 1 2 Das Wahrzeichen des Ortes das Historische Rathaus 1320 Spilhus erbaut Schelmenburg oder Wasserburg GruckauStadthalle neben der Schelmenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Historische Namensformen 2 4 Neuzeit 3 Einwohnerentwicklung 4 Personlichkeiten 5 Schulen bis 1945 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografische Lage Bearbeiten nbsp Berger Hang im FruhlingBergen liegt auf einem Hohenrucken Berger Rucken nordlich des Main 171 m uber NN 7 km nordostlich des Zentrums von Frankfurt am Main am Rand der Abbruchkante der Wetterau zum Maintal Der Berger Hang der in West Ost Richtung verlauft wird von Gartenanlagen und Streuobstwiesen eingenommen Aufgrund seiner Aussicht uber das ostliche Rhein Main Gebiet bis zum Odenwald und Spessart ist der Ort ein begehrter Wohnsitz Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die Gemarkung von Bergen ist seit der Altsteinzeit besiedelt Im Bereich der Flur Auf dem Keller nordlich von Bergen wurde eine romische villa rustica ausgegraben und rekonstruiert Mittelalter Bearbeiten nbsp Die obere Marktstrasse als Hauptstrasse von Bergen nbsp Weisser Turm 1472 erbaut Teil der mittelalterlichen Ortsbefestigung 1449 1500 errichtet Die alteste Erwahnung von Bergen ist von 907 perge 3 eine zweite Nennung des Ortes folgt in einer Urkunde Kaiser Heinrich IV vom 16 August 1057 ausgefertigt in der Pfalz Trebur Dort wird eine Schenkung von Besitzungen und Horigen in Bergen an das Bistum Eichstatt erwahnt Erstmals zweifelsfrei genannt wird Enkheim in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Arnsburg von 1151 in der von Berge iuxta Ennicheim die Rede ist also von Bergen in der Nahe von Enkheim Spatestens seit 1255 bestand in Bergen eine Pfarrei Zum Kirchspiel gehorten Enkheim und Seckbach Kirchliche Mittelbehorde war das Archidiakonat des Propstes von St Peter in Mainz Dekanat Eschborn Die mittelalterliche Kirche des Ortes war die Bergkirche zeitweise auch Elisabethkirche zeitweise auch Kreuzkirche genannt Sie wurde 1737 wegen Baufalligkeit geschlossen und im Siebenjahrigen Krieg komplett zerstort 4 Die zweite Kirche war die ehemalige Nikolauskapelle von 1524 Sie wurde kurz vor der Reformation von Zisterzienser Monchen des Klosters Haina errichtet bereits 1526 profaniert und dann als Scheune genutzt 1994 wurde das Bauwerk restauriert und ist heute ein Veranstaltungsraum Ursprunglich lag Bergen in einem umfassenden Reichsbesitz der als Lehen vergeben wurde in grossem Umfang auch an die Herren von Hanau Ab dem Ende des 13 Jahrhunderts gelang es ihnen die anderen Grundherren des Ortes zu verdrangen Dazu zahlten die Herren von Falkenstein die hier Besitz wohl aus der Munzenberger Erbschaft hatten die Herren von Eppstein und die Grafen von Sponheim 1357 kam auch das Dorfgericht aus den Handen der Herren von Isenburg an Hanau Ein Weistum uber das Recht des Konigshofes zu Bergen von 1382 dokumentiert den beherrschenden Einfluss der Herren von Hanau Bergen wurde zusammen mit Enkheim im 13 Jahrhundert als gemeinsame Dorfschaft erwahnt Es gehorte zum Amt Bornheimerberg der Herrschaft Hanau der spateren Grafschaft Hanau Munzenberg Ortsadel war die seit 1194 nachweisbare und 1844 ausgestorbene Familie der Schelme von Bergen Ihr Stammsitz die Wasserburg Gruckau heute Jugendmusikschule ist in Bergen erhalten Verschiedene deutsche Herrscher verpfandeten den Bornheimerberg und damit auch Bergen sowie Rechte an diesem Territorium im 14 und fruhen 15 Jahrhundert sowohl an die Herren und Grafen von Hanau als auch an die Reichsstadt Frankfurt Dieses widerspruchliche Verhalten fuhrte selbstverstandlich zum Streit zumal Frankfurt sich so von Hanauer Gebiet umzingelt sah Alle Versuche Frankfurts dies zu verhindern scheiterten So kam es 1481 schliesslich zu einem Vergleich Drei Dorfer des Amtes erhielt Frankfurt exklusiv die ubrigen behielt Hanau Auch das fur das Amt namensgebende Dorf und bisheriger Hauptort Bornheim fiel an Frankfurt Die Grafen von Hanau verlegten deshalb 1484 die Verwaltung des Amtes und das Bornheimer Grafschaftsgericht das Gericht Bornheimerberg nach Bergen das so zur Hauptstadt des Amtes wurde 1614 wurde hier ein Landgericht fur die Orte des Amtes Bornheimerberg eingerichtet Die relative Bedeutung des Ortes ermisst sich auch daraus dass Bergen obwohl es keine Stadtrechte besass eine Reihe stadtischer Attribute aufweist Dazu zahlt eine einer Stadtmauer ahnliche Umwehrung Ein Uberbleibsel davon bildet der Weisse Turm Es handelt sich um einen spatgotischen Wehrturm der 1472 errichtet wurde Zu diesen Attributen zahlt auch das Rathaus von Bergen Hier befindet sich seit 1959 das Heimatmuseum Bergen Enkheims Der gotische Unterbau des Rathauses wurde zwischen 1300 und 1350 errichtet das Obergeschoss in bauerlichem Renaissancestil stammt aus dem Beginn des 16 Jahrhunderts Ein spater angebauter Turm mit einer barocken Laterne wurde um 1704 hinzugefugt Historische Namensformen Bearbeiten nbsp Schlacht bei Bergen 1759perge 907 Berega 1057 Berge 1151 Bergen 1177 1189 Bergen 1222 Berge 1256 Bergen Enkheim 1936 Neuzeit Bearbeiten nbsp Ortskarte von Bergen um 1860Das Kirchenpatronat lag bis zum Ende des 16 Jahrhunderts bei den Grafen von Stolberg und wurde dann an die Grafen von Hanau Munzenberg abgetreten 5 Die Reformation setzte sich in ihrer lutherischen Auspragung in der Grafschaft Hanau Munzenberg in der Mitte des 16 Jahrhunderts durch In einer zweiten Reformation wurde die Konfession der Grafschaft Hanau Munzenberg erneut gewechselt Graf Philipp Ludwig II verfolgte ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik Er machte vom Jus reformandi Gebrauch seinem Recht als Landesherrn die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen und setzte dies fur die Grafschaft weitgehend als verbindlich durch Zur Kirche von Bergen gehorten als Filialgemeinden von Enkheim und Seckbach Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III 1736 erbte Landgraf Friedrich I von Hessen Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau Munzenberg und damit auch den Bornheimerberg und Bergen Im Siebenjahrigen Krieg kam es am 13 April 1759 zur Schlacht bei Bergen zwischen Truppen des Konigreichs Frankreich und den alliierten britischen hessen kasselschen und braunschweig wolfenbuttelschen Streitkraften Bergen erlitt dabei Kriegszerstorungen Wahrend der napoleonischen Zeit stand Bergen von 1806 bis 1810 unter franzosischer Militarverwaltung und gehorte dann von 1810 bis 1813 zum Grossherzogtum Frankfurt Departement Hanau Anschliessend fiel es an Hessen Kassel nunmehr Kurfurstentum Hessen genannt zuruck Hier kam es 1821 zu einer grundlegenden Verwaltungsreform Der Bornheimerberg wurde dem neu gebildeten Landkreis Hanau zugeschlagen 1911 wurde die Kirchengemeinde von Enkheim aus der Gemeinde von Bergen ausgegliedert 1936 wurde dann die Gemeinde Bergen in Bergen Enkheim umbenannt 1 Entsprechend wurde aus dem Amtsgericht Bergen das Amtsgericht Bergen Enkheim nbsp Zum Gedenken an die in der Pogromnacht 1938 zerstorte Synagoge nbsp Alter Judischer Friedhof in Bergen im Ort nbsp Neuer Judischer Friedhof in Bergen gegenuber der Berger WarteEinwohnerentwicklung BearbeitenDiese Einwohnerzahlen gelten fur die Gemeinde Bergen mit den Ortsteilen Bergen und Enkheim 100 260 unbekannt Romerzeit 600 900 unbekannt Frankenzeit 1500 300 18 April 1600 grosser Brand von Bergen 6 1618 600 1617 musste auf die Berger Kerb wegen der Pest verzichtet werden 1632 133 1618 1648 Bergen und Enkheim gebrandschatzt deshalb mehrere Jahre nicht bewohnbar 7 1632 8 133 Familien 1707 176 Familien 1754 937 Einwohner 1736 1 022 Einwohner 1821 1 431 Einwohner 9 Nachfolgende Jahre siehe Frankfurt Bergen Enkheim Personlichkeiten BearbeitenFriedrich Wilhelm Adolph Biefer 1706 1779 grundete in der Schweiz mehrere Gemeinden der Herrnhuter Brudergemeine Katharina Agricola 1719 1776 HaushalterinSchulen bis 1945 BearbeitenEvangelische Schule Am Berger Spielhaus 4 alt Rathausgasse von 1818 bis 1844 fruher lutherisch Conrad Weil Gasse 5 alt Erbsengasse bis 1844 fruher reformiert Judische Schule von 1660 1717 bis 1844 Am Berger Spielhaus 10 s o Am Berger Spielhaus 4 von 1844 bis 1854 Conrad Weil Gasse 5 s o von 1854 bis 1938Schule Marktstrasse 30 Volksschule von 1844 bis 1957 Schule Hinter der Burg 2 Volksschule am Anfang des 20 Jahrhunderts Schule am Landgraben Landgraben 2 Volksschule seit 1912 10 Literatur BearbeitenArbeitsgemeinschaft Heimatmuseum Ffm Bergen Enkheim e V Hrsg Walter Reul Bearb Cronick vom Amt Bornheimerberg angefangen 1796 von Amtmann Johann Heinrich Usener 1998 Max Aschkewitz Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau Hanauer Union bis 1986 Teil 1 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 33 Marburg 1984 S 93 Hans Jurgen Becker Das Gericht Bornheimer Berg In Uberlieferung Bewahrung und Gestaltung in der rechtsgeschichtlichen Forschung 1993 S 1 21 Ludwig Fr Emmel Chronik einer Landschaft am Untermain Bergen Enkheim Bergen Enkheim 1985 Werner Henschke Lebendige Vergangenheit in Bergen Enkheim Geschichtliche Erlauterungen Bergen Enkheim 1976 Karl Heinz Heinemeyer Bergen Enkheim Ein junger Stadtteil mit alter Geschichte 2001 Karl Heinz Heinemeyer Geschichte Landschaft Personlichkeiten im Spiegel der Strassennamen in Bergen Enkheim 1997 Karl Heinz Heinemeyer Rundweg durch Bergen Enkheim Eine historische Betrachtung 1991 H O Keunecke Die Munzenberger 1978 S 271 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 35 Gerhard Kleinfeldt Hans Weirich Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch nassauischen Raum Schriften des Instituts fur geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 1937 ND 1984 S 67 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 260 Andreas Kuczera Grangie und Grundherrschaft Zur Wirtschaftsverfassung des Klosters Arnsburg zwischen Eigenwirtschaft und Rentengrundherrschaft 1174 1400 2003 S 130 135 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 129 Anette Loffler Die Herren und Grafen von Falkenstein Taunus Studien zur Territorial und Besitzgeschichte zur reichspolitischen Stellung und zur Genealogie eines fuhrenden Ministerialengeschlechts 1255 1418 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 99 Bd 1 Darmstadt 1994 ISBN 3 88443 188 9 S 225 226 Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Marburg 1926 S 36 37 Bergen S 57 Gerichtssitz Regina Schafer Die Herren von Eppstein Wiesbaden 2000 S 535 541 Register Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Heinz Schomann u a Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main Braunschweig 1986 S 392 413 Fred Schwind Die Grafschaft Bornheimer Berg und die Konigsleute des Fiskus Frankfurt In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 14 1964 S 1 21 Helmut Ulshofer Judische Gemeinde Bergen Enkheim 1933 1942 Selbstverlag 1988 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bergen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergen Bergen Enkheim bei par frankfurt de der fruheren Website der Stadt Frankfurt am Main Bergen Enkheim Stadt Frankfurt am Main Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Bergen nach Register In Hessische BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten a b Erlass zur Umbenennung der Gemeinde Bergen Bergen Bergen Enkheim bei par frankfurt de der fruheren Website der Stadt Frankfurt am Main Geschichte Landschaft Personlichkeiten im Spiegel der Strassennamen in Bergen Enkheim Karl Heinz Heinemeyer Aschkewitz Aschkewitz Geschichte Landschaft Personlichkeiten im Spiegel der Strassennamen in Bergen Enkheim Geschichtszahlen Bergen Enkheim A12 S 237 Karl Heinz Heinemeyer Geschichte Landschaft Personlichkeiten im Spiegel der Strassennamen in Bergen Enkheim S 238 227 Karl Heinz Heinemeyer In den Jahren 1632 1707 und 1754 wurde in der Grafschaft Hanau die Zahl der Einwohner ermittelt Diese Zahlen sind hier wiedergegeben nach Erhard Bus Die Folgen des grossen Krieges der Westen der Grafschaft Hanau Munzenberg nach dem Westfalischen Frieden In Hanauer Geschichtsverein Der Dreissigjahrige Krieg in Hanau und Umgebung 2011 ISBN 9 783 935395 15 9 S 277 320 289ff Hanauer Geschichtsblatter 45 Zahl nach Thomas Klein Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1845 Reihe A Preussen Band 11 Hessen Nassau einschliesslich Vorgangerstaaten Marburg 1979 S 109 Geschichte Landschaft Personlichkeiten im Spiegel der Strassennamen in Bergen Enkheim S 234 Karl Heinz Heinemeyer50 154964 8 749507 Koordinaten 50 9 17 9 N 8 44 58 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergen Bergen Enkheim amp oldid 233131655