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Enkheim war ein Dorf in der Herrschaft Hanau ab 1429 Grafschaft Hanau Es gehorte seit dem 19 Jahrhundert zur Gemeinde Bergen die 1936 in Bergen Enkheim umbenannt wurde Die Gemeinde ab 1968 Stadt Bergen Enkheim gehorte bis 1974 zum Landkreis Hanau der danach im Main Kinzig Kreis aufging Enkheim gehort zusammen mit Bergen seit 1977 durch Eingemeindung zur Stadt Frankfurt am Main 1 2 Das Volkshaus in Enkheim an der Endstation der U BahnDer Riedteich im Enkheimer RiedDas Industriegebiet mit Hessencenter Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Neuzeit 2 4 Infrastrukturelle Entwicklungsdaten 3 Einwohnerentwicklung 4 Enkheimer Friedhof 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Schulen bis 1945 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenEnkheim liegt am Fuss eines Hohenruckens nordlich uber dem Maintal ca 100 m uber NN etwa 7 km nordostlich des Stadtzentrums von Frankfurt am Main am Rand der und unterhalb der Abbruchkante der Wetterau zum Maintal Deren Hang der in West Ost Richtung verlauft wird von Gartenanlagen und Streuobstwiesen eingenommen Unterhalb des Berger Hanges liegt das Enkheimer Ried eine ehemalige Moorlandschaft und heutiges Naturschutzgebiet Das Enkheimer Ried befindet sich in einem Altarm des Mains Am sudlichen Rand des Naturschutzgebiets Enkheimer Ried befinden sich fur Frankfurt a M aussergewohnliche Alteichenbestande Enkheimer Alteichen von 3 bis 4 74 Metern Stammumfang einem Alter zwischen 250 und 380 Jahren und Hohen zwischen 25 und 35 Metern Nachgewiesen sind derzeit 30 Einzelexemplare die sich im Wesentlichen an vier Positionen im rund 23 3 Hektar grossen Enkheimer Wald konzentrieren Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im Wald zwischen Bischofsheim und Enkheim befindet sich ein grosseres Graberfeld mit fast 70 Grabhugeln der Hallstattzeit 3 Mittelalter Bearbeiten Enkheim war in romischer Zeit und auch im fruhen Mittelalter besiedelt wie frankische Grabfunde aus der Gemarkung beweisen 4 Die alteste Nennung Enkheims konnte in einer Urkunde 5 aus dem Jahr 806 enthalten sein Dort wird ein Euuicheim genannt das Forscher mit Auheim heute Hanau Grossauheim und Hanau Klein Auheim in Verbindung brachten 6 Es handelt sich hier um eine Abschrift aus dem 12 Jahrhundert so dass ein Ubertragungsfehler der Schreibweise Ennicheim nicht ausgeschlossen ist Die alteste zweifelsfreie Nennung Enkheims findet sich in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Arnsburg von 1151 in der von Berge iuxta Ennicheim die Rede ist also von Bergen in der Nahe von Enkheim 7 Weitere Erwahnungen erfolgen als Ennincheim im Jahr 1151 Ennicham 1219 und Enigheim 1256 Bergen und Enkheim wurden schon im 13 Jahrhundert als gemeinsame Dorfschaft erwahnt und waren seit 1327 miteinander verbunden Beide Orte wurden seit jeher gemeinsam verwaltet Auch kirchlich gehorte Enkheim lange Zeit zu Bergen Ursprunglich lag Enkheim in einem umfassenden Reichsbesitz dem Amt Bornheimerberg das als Lehen vergeben wurde in grossem Umfang auch an die Herren von Hanau Verschiedene deutsche Herrscher verpfandeten den Bornheimerberg und damit auch Enkheim sowie Rechte an diesem Territorium im 14 und fruhen 15 Jahrhundert sowohl an die Herren und Grafen von Hanau als auch an die Reichsstadt Frankfurt Dieses widerspruchliche Verhalten fuhrte selbstverstandlich zum Streit zumal Frankfurt sich so von Hanauer Gebiet umzingelt sah Alle Versuche Frankfurts dies zu verhindern scheiterten So kam es 1481 schliesslich zu einem Vergleich Drei Dorfer des Amtes erhielt Frankfurt exklusiv die ubrigen behielt Hanau Enkheim kam so endgultig zur Grafschaft Hanau Munzenberg Neuzeit Bearbeiten nbsp Ansicht der Hauptstrasse von Enkheim um 1934Kirchlich gehorte das Dorf zur Pfarrei Bergen 1445 wird eine Kirche erwahnt Kirchliche Mittelbehorde war das Archidiakonat des Propstes von St Peter in Mainz Dekanat Eschborn Die Reformation setzte sich in der Grafschaft Hanau Munzenberg in der Mitte des 16 Jahrhunderts zunachst in ihrer lutherischen Auspragung durch In einer zweiten Reformation wurde die Konfession der Grafschaft Hanau Munzenberg erneut gewechselt Graf Philipp Ludwig II verfolgte ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik Er machte vom Jus reformandi Gebrauch seinem Recht als Landesherr die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen und setzte dies fur die Grafschaft weitgehend als verbindlich durch 1717 bis 1719 wurde eine neue Pfarrkirche errichtet der Name des alten Patroziniums Laurentiuskirche aber ubernommen und das Gebaude 1741 43 durch einen Fassadenturm erganzt Erst 1911 wurde eine eigene Kirchengemeinde eingerichtet 8 Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III 1736 erbte Landgraf Friedrich I von Hessen Kassel aufgrund eines Erbvertrages aus dem Jahr 1643 die Grafschaft Hanau Munzenberg und damit auch den Bornheimerberg und Enkheim Wahrend der napoleonischen Zeit stand Enkheim von 1806 bis 1810 unter franzosischer Militarverwaltung und gehorte dann von 1810 bis 1813 zum Grossherzogtum Frankfurt Departement Hanau Anschliessend fiel es an Hessen Kassel nunmehr Kurfurstentum Hessen genannt zuruck Hier kam es 1821 zu einer grundlegenden Verwaltungsreform Der Bornheimerberg wurde dem neu gebildeten Landkreis Hanau zugeschlagen Die Gemeinde Bergen wurde 1936 in Bergen Enkheim umbenannt 9 Infrastrukturelle Entwicklungsdaten Bearbeiten 1888 1924 Eiswerk Gunther Natureisherstellung am Ried und Vertrieb mit eigenen Pferdewagen Anschliessend bis 1955 als Kunsteiswerk 1914 1994 Eisengiesserei Slotosch 1928 Volkshaus wird eingeweiht 1957 Strassenbahn Linie 18 fahrt jetzt bis nach Enkheim vorher nur bis Stadtgrenze an der Kruppstrasse 1968 1972 Schule am Ried als Grundschule Anschliessend bis heute Additive Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe 1971 Hessen Center eroffnet 1972 Katholische Kirche eingeweiht anschliessend Katholische Hangkirche abgerissen 1972 Hallenbad eroffnet 1978 Freibad eroffnet 1979 A66 Ausfahrt Enkheim am 20 November eroffnet 1992 U7 fahrt nach Enkheim 10 Einwohnerentwicklung BearbeitenDie Einwohnerzahlen wurden fur die Dorfer Bergen und Enkheim gemeinsam ermittelt siehe Artikel Bergen bis 1821 und Bergen Enkheim 1830 bis 1994Enkheimer Friedhof Bearbeiten nbsp Laurentiuskirche nbsp Totengedenkstatte nbsp Trauerhalle nbsp Grab von Oskar Schubert und Frau Erster Burgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg nbsp Grab des Ehepaares Fritz Schubert Burgermeister 1946 1966 und Landrat 1966 1967 nbsp Grab von Rudolf und Elly Fey Burgermeister 1967 1976 bis zur Eingemeindung nach Frankfurt am Main Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenHeinrich Grimm 1637 1713 Vater von Friedrich Grimm dem Alteren und Ururgrossvater der Bruder GrimmSchulen bis 1945 BearbeitenSchule am Neuen Weg Volksschule von 1838 bis 1940 Neuer Weg Ecke Florianweg alt Schulweg Schule Triebstrasse 36 Volksschule von 1870 bis 1900 Schule am Kirchweg Volksschule von 1901 2 bis 1968 jetzt 18 Polizeirevier Florianweg Ecke Laurentiusstrasse alt Ochsenweg Ecke Kirchweg 11 Literatur BearbeitenArbeitsgemeinschaft Heimatmuseum Ffm Bergen Enkheim e V Hrsg Walter Reul Bearb Cronick vom Amt Bornheimerberg angefangen 1796 von Amtmann Johann Heinrich Usener 1998 Hans Jurgen Becker Das Gericht Bornheimer Berg In Uberlieferung Bewahrung und Gestaltung in der rechtsgeschichtlichen Forschung 1993 S 1 21 Ludwig Fr Emmel Chronik einer Landschaft am Untermain Bergen Enkheim Bergen Enkheim 1985 Werner Henschke Lebendige Vergangenheit in Bergen Enkheim Geschichtliche Erlauterungen Bergen Enkheim 1976 Karl Heinz Heinemeyer Bergen Enkheim Ein junger Stadtteil mit alter Geschichte 2001 Karl Heinz Heinemeyer Geschichte Landschaft Personlichkeiten im Spiegel der Strassennamen in Bergen Enkheim 1997 Karl Heinz Heinemeyer Rundweg durch Bergen Enkheim Eine historische Betrachtung 1991 Gerhard Kleinfeldt u Hans Weirich Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch nassauischen Raum Schriften des Instituts fur geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 1937 ND 1984 S 67 Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Marburg 1926 S 124 Heinz Schomann u a Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main Braunschweig 1986 S 488 495 Fred Schwind Die Grafschaft Bornheimer Berg und die Konigsleute des Fiskus Frankfurt In Hessisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 14 1964 S 1 21 Helmut Ulshofer Judische Gemeinde Bergen Enkheim 1933 1942 Selbstverlag 1988 Literatur uber Enkheim nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Enkheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergen Enkheim Stadt Frankfurt am Main Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Bergen Enkheim bei par frankfurt de der fruheren Website der Stadt Frankfurt am Main Chronik von Bergen Enkheim Ulrich Fischer Hugelgraber im Bergener Wald Stadt Frankfurt a M und Main Kinzig Kreis In Fundberichte aus Hessen 22 23 1982 83 S 227ff J H Schleifring Spatmerowingische bis fruhkarolingische Graber in romischen Gebauderesten aus Frankfurt a M Bergen Enkheim In Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hrsg Hanauer Geschichtsblatter 30 1988 S 269ff Glockner Karl Codex Laureshamensis 03 Band Kopialbuch II Teil Die ubrigen frankischen und die schwabischen Gaue Guterlisten spate Schenkungen und Zinslisten Gesamtregister Darmstadt 1936 S 131 Nr 3424 Reg 2943 Donatio Irmi n radis in Rumpenheim Deutsche Ubersetzung Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex deutsch Urkundenbuch der ehemaligen Furstabtei Lorsch nach d lat Text d Urschrift wiedergegeben von Lamey 1768 1770 und Glockner 1929 1936 ins Dt ubertr von Karl Josef Minst Band 5 Schenkungsurkunden Nr 2911 3836 Lorsch 1971 S 179 Schenkung der Irmirat in Rumpenheim unter Kaiser Karl und Abt Adalung In Christi Namen am 30 Marz im 38 Jahr 806 des Kaisers Karl Ich Irminrat lasse dem heiligen Martyrer N azarius eine Gabe zukommen Sein Leib ruht im Lorscher Kloster dessen Vorsteher der verehrungswurdige Abt Adalung ist Nach meinem Willen soll die Schenkung fur alle Zeiten in Kraft bleiben und ich versichere dass ich sie vollkommen freiwillig gemacht habe Ich ubergebe in pago Moynachgowe im Maingau in Rumphenheim Offenbach Rumpenheim in Bellingen Wustung s Offenbach und in Ewicheim Auheim Gr Kl so Hanau M sechs Huben und vierzig Leibeigene Rechtskraftige Fertigung Geschehen im Lorscher Kloster zur oben angegebenen Zeit Zur Problematik dieser Zuschreibung Peter Jungling Hanau Kesselstadt Zur Archaologie einer Pfarrkirche in Hanau Hanauer Schriften zur Archaologie und Geschichte 1 2004 S 26f Heinrich Reimer Hessisches Urkundenbuch Abt 2 Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau Bd 1 767 1300 Hirzel Leipzig 1891 Publikationen aus den koniglich preussischen Staatsarchiven 48 Nr 89 Max Aschkewitz Pfarrergeschichte des Sprengels Hanau Hanauer Union bis 1986 Teil 1 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 33 Marburg 1984 S 125 Erlass zur Umbenennung der Gemeinde Bergen Geschichte Landschaft Personlichkeiten im Spiegel der Strassennamen in Bergen Enkheim S 239 A12 Karl Heinz Heinemeyer Geschichte Landschaft Personlichkeiten im Spiegel der Strassennamen in Bergen Enkheim S 234 Karl Heinz HeinemeyerNormdaten Geografikum GND 2040505 4 lobid OGND AKS VIAF 130832586 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Enkheim Bergen Enkheim amp oldid 222565164