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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Berlichingen Begriffsklarung aufgefuhrt Berlichingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Schontal im Hohenlohekreis Baden Wurttemberg und Stammsitz des gleichnamigen Adelsgeschlechts Die in der Literaturgeschichte zitierte Person hat nicht nur mit dem Ortswappen zu tun BerlichingenGemeinde SchontalWappen von Berlichingen vor der EingemeindungKoordinaten 49 20 N 9 29 O 49 326666666667 9 4894444444444 221 Koordinaten 49 19 36 N 9 29 22 OHohe 221 mEinwohner 690 31 Dez 2018 1 Eingemeindung 1 Marz 1972Postleitzahl 74214Vorwahl 07943Blick auf BerlichingenBlick auf Berlichingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Judische Landgemeinde 2 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 Gewerbe 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenBerlichingen wurde im Jahr 800 erstmals im Lorscher Codex urkundlich erwahnt 2 Der Ort gehorte zum Einflussbereich der Edelherren von Krautheim Boxberg Deren Ministerialen die Herren von Berlichingen hatten die Ortsherrschaft und besassen im Ort eine kleine Turmburg als Stammsitz Uber Schenkungen und Verkaufe der Berlichingen erlangte das Kloster Schontal noch im hohen Mittelalter Besitz von ungefahr der Halfte des Ortes und einiger damit verbundener Rechte Bis zur Aufhebung der reichsritterschaftlichen und klosterlichen Herrschaften im fruhen 19 Jahrhundert teilten sich die Herren von Berlichingen und das Kloster den Besitz danach kam Berlichingen an Wurttemberg Die Bevolkerung lebte vom Feldbau und vom Weinbau wobei der Grundbesitz jedoch sehr zerstuckelt war und kaum ein Einkommen bot so dass der Ort zwischen 1834 und dem Ersten Weltkrieg rund ein Drittel seiner Einwohner durch Ab und Auswanderung verlor 1899 1900 wurde Berlichingen mit dem Bau der Jagsttalbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen Im fruhen 20 Jahrhundert bot vor allem die ortliche Ziegelei Arbeitsplatze dennoch hielt die starke Abwanderung aus dem Ort bis zum Zweiten Weltkrieg an Anfang August 1918 fand in Berlichingen das erste Bundestreffen des damals bedeutendsten judischen Jugendverbandes des zionistischen Wanderbundes Blau Weiss statt an dem etwa 450 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland teilnahmen 3 Im April 1945 verursachten die vorruckenden amerikanischen Truppen starke Zerstorungen im Ort 1939 wurden 753 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 834 4 In der Nachkriegszeit galt es zunachst die Kriegsschaden am alten Baubestand zu beheben Ab 1958 wurden dann auch Neubaugebiete ausgewiesen Mit dem Blechbearbeitungsbetrieb LTI Metalltechnik GmbH und dem Ventilatorenhersteller DLK siedelten sich zwei grossere Industriebetriebe im Ort an nbsp Blick in das Innere von St Sebastian Am 1 Marz 1972 wurde Berlichingen in die Gemeinde Schontal eingegliedert 5 Berlichingen pflegt freundschaftliche Beziehungen mit Beichlingen einem Ortsteil der Stadt Kolleda in Thuringen nbsp Der judische Friedhof von Berlichingen Judische Landgemeinde Bearbeiten nbsp Gedenktafel auf dem judischen FriedhofIn Berlichingen befand sich fruher eine grosse judische Gemeinde die ihren Ursprung in der Ansiedlung von Juden durch die Freiherren von Berlichingen im 16 Jahrhundert hatte Der Judische Friedhof Berlichingen wurden 1586 erstmals erwahnt Der Friedhof ist der grosste judische Friedhof in Nordwurttemberg der zahlreichen judischen Gemeinden der Umgebung als Begrabnisplatz diente 1791 bzw 1806 erbaute die judische Gemeinde eine Synagoge 1807 wurden 128 judische Einwohner gezahlt 1832 wurde Berlichingen Sitz des Bezirksrabbinats Berlichingen 1854 wurden 249 Juden gezahlt Die Berlichinger Juden waren insbesondere auch von wirtschaftlicher Bedeutung fur den Ort der sich zu einem Mittelpunkt fur ein grosseres Hinterland entwickelte Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts ging die Gemeindegrosse durch Abwanderung stetig zuruck Im Jahr 1900 wurden nur noch 89 Juden gezahlt Gleichzeitig sank auch die wirtschaftliche Bedeutung des Ortes 1933 gab es noch 68 Juden in Berlichingen von denen vielen wahrend der NS Zeit noch die Auswanderung gelang Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurden die Synagoge und einige Wohnhauser judischer Burger von einheimischen und auswartigen SA Mannern demoliert Die judische Gemeinde wurde 1939 aufgelost die Synagoge spater abgerissen Von den 68 Juden die 1933 noch in Berlichingen lebten kamen nach 1938 mindestens 20 Personen durch Deportationen ums Leben 1985 wurde ein Gedenkstein angebracht 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Katholische Pfarrkirche St SebastianBurg Berlichingen Stammburg der Herren von Berlichingen aus dem 17 Jahrhundert heute in Privatbesitz Katholische Pfarrkirche St Sebastian 1845 erbaut zuletzt 1992 renoviert Pfarrhaus Turm am Storchenberg oberhalb Kloster Schontals Judischer Friedhof Berlichingen Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in BerlichingenGewerbe BearbeitenIn Berlichingen gibt es mehrere mittelstandische Industriebetriebe sowie einige Handwerksbetriebe Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinde Schontal Einwohnerzahlen In Gemeinde Schontal Abgerufen am 22 November 2021 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 5 Urkunde 3478 23 Februar 800 Reg 2687 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 194 abgerufen am 18 Januar 2018 Blau Weiss Blatter Monatsschrift fur judisches Jugendwandern hrsg von der Bundesleitung des Blau Weiss Heft 2 September 1918 Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 1 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordwurttemberg Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 451 Abschnitt zur judischen Gemeinde nach Paul Sauer Die judischen Gemeinden in Wurttemberg und Hohenzollern Kohlhammer Stuttgart 1966 Veroffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden Wurttemberg 18 Beitrag zu Berlichingen S 49 ff Literatur BearbeitenDer Hohenlohekreis Hrsg vom Landesarchiv Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Hohenlohekreis Thorbecke Ostfildern 2006 ISBN 3 7995 1367 1 Band 2 S 290 293 Simon Berlinger Synagoge und Herrschaft Vierhundert Jahre judische Landgemeinde Berlichingen Regio Verlag Glock und Lutz Sigmaringendorf 1991 ISBN 3 8235 6232 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berlichingen Schontal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zu den Ortsteilen auf der Website Schontals LEO BW Landeskunde entdecken online Berlichingen Informationen zur judischen Geschichte in Berlichingen bei alemannia judaica de Informationen zum judischen Friedhof in Berlichingen bei alemannia judaica deNormdaten Geografikum GND 4300221 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berlichingen amp oldid 234296288