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Die Geschichte der Juden in Bayreuth beginnt im 13 Jahrhundert Mahnmal auf dem Judischen Friedhof Inhaltsverzeichnis 1 Mittelalter 2 Epoche der Aufklarung 3 19 Jahrhundert 4 Fruhes 20 Jahrhundert 5 Juden im Erwerbsleben der Stadt 6 Die Verfolgung der Juden wahrend der nationalsozialistischen Diktatur 6 1 Novemberpogrom 6 2 Deportationen und Ermordungen 6 3 Richard Wagner Festspiele 7 Nachkriegszeit 8 Bekannte Bayreuther Personen judischen Glaubens 9 Trivia 10 Anmerkungen 11 Weblinks 12 Literatur 13 EinzelnachweiseMittelalter BearbeitenUm den Handelsverkehr von Nurnberg nach Bohmen durch Bayreuth zu lenken soll Burggraf Friedrich III von Nurnberg eine Anzahl von Juden in seine 1248 in seinen Besitz gelangte Stadt Bayreuth aufgenommen und sie mit Privilegien ausgestattet haben Bereits 50 Jahre spater wurden 1298 im Verlauf des Rintfleisch Pogroms Juden in Bayreuth ermordet 1 Bis Mitte des 14 Jahrhunderts standen im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation alle Juden unter dem unmittelbaren Schutz des Kaisers Karl IV romisch deutscher Kaiser ab 1355 ubertrug die Vollmacht des Judenschutzes auf die Landesfursten Die erhoben von den Juden Abgaben fur Schutzbriefe und Privilegien bezuglich der Religionsausubung Der Zutritt zu den Handwerkszunften und zu anderen ehrbaren Berufen blieb den Juden verwehrt Daher waren sie gezwungen ihren Lebensunterhalt mit Tatigkeiten wie Hausieren Handel mit Kleinwaren oder Geldverleih auf Pfander zu verdienen Letzterer fuhrte zwangslaufig zu Missstimmungen mit der ubrigen Bevolkerung und der Obrigkeit 2 In einer Urkunde aus dem Jahr 1372 ernannte der Nurnberger Burggraf Friedrich V den judischen Gelehrten Meier zu Peyerreut Bayreuth zum Landesrabbiner uber die Judengemeinden Bayreuth Hof und Kulmbach Er stattete die Kulmbacher Juden mit Steuerprivilegien und Schutzbriefen aus die als Modell fur das Furstentum Brandenburg Kulmbach dienten 3 Das Bayreuther Stadtbuch des Jahres 1464 regelte den Handel zwischen Juden und Christen Es enthielt unter anderem das Verbot des Wuchers und des Handels mit Hehlerware oder Sakralgegenstanden sowie eine Regelung der Eidesformel der Juden Die Landesherrn der Markgrafschaft Brandenburg Culmbach Bayreuth waren durchwegs keine religiosen Eiferer Sie betrachteten die judischen Gemeinden pragmatisch als zusatzliche Einnahmequellen und nahmen sie wiederholt gegen Angriffe von Seiten des Klerus in Schutz Markgraf Albrecht Achilles verwehrte sich 1451 entschieden gegen die Forderung der Bamberger Diozesansynode dass Juden zur Kennzeichnung einen gelben Ring tragen sollten 2 Die ablehnende Haltung von Teilen der Bevolkerung beruhte hauptsachlich auf der Furcht vor den Andersglaubigen und ihren fremdartigen Gebrauchen sowie dem Misstrauen gegenuber den judischen Zinsgeschaften Rassistischer Antisemitismus ist in jener Zeit in Bayreuth nicht nachweisbar sein gelegentliches Aufflackern im Spatmittelalter und der absolutistischen Zeit war religios bedingt Blutige Pogrome wie in Hof 1515 oder Regensburg 1519 gab es in der Stadt offenbar nicht 1515 und 1561 setzten die Vertreter der Stadte auf dem Landtag Auswanderungsbefehle fur alle Juden des Furstentums durch Auch dem Markgrafen Christian trotzten die Landstande 1611 gegen dessen Bedenken ein Ausweisungsmandat ab Jener der vor allem aus fiskalischen Interessen die Juden im Land behalten wollte konnte sein Mandat jedoch nicht widerrufen und griff daher zu einem Trick Er machte die Juden seiner Ehefrau Marie zum personlichen Geschenk die sie daraufhin unter ihren Schutz nahm 4 Es kam vor dass Kreditnehmer hofften durch die Ausweisung ihrer judischen Glaubiger ihre Schulden loszuwerden Andere verubten in judischen Anwesen Diebstahle und Raub 1699 stellte der Frankische Reichskreis fest Allerhand loses und liederliches Gesindlein rotte sich zusammen um unter dem Pratexte eines wider die Juden abgefassten Hasses wurkliche Rauberey und Plunderungen in Judenhausern zu begehen Den Tatern wurde die Todesstrafe angedroht 5 Am 2 Januar 1709 erliess Markgraf Christian Ernst ein Dekret zum Schutz der Juden 6 Dass manche Juden mit gebrauchten Gegenstanden handelten erregte Argwohn und Misstrauen unter der Bevolkerung und seitens der Obrigkeit Markgraf Georg Wilhelm schrieb den Juden 1713 eine neue Eidesformel zu ihren Ungunsten vor 1714 untersagte er den Juden aus hygienischen Grunden den Handel mit alten Kleidern rauen Fellen Bettwaren Feder und Lederartikeln sowie allen anderen giftsaugenden Waren Im Jahr darauf ordnete er an dass die wohnsitzlosen Betteljuden nicht in die Stadt eingelassen werden sondern ihr Almosen vor den Stadttoren erhalten sollten 5 1730 verfugte Markgraf Georg Friedrich Karl Juden durften nicht langer als drei Tage in der Stadt beherbergt werden 7 Epoche der Aufklarung BearbeitenNoch weit ins 18 Jahrhundert hinein konnten die Juden ihre Verstorbenen nicht in Bayreuth bestatten sondern mussten sie nach Baiersdorf bei Erlangen uberfuhren Dort lag das Zentrum judischen Lebens im Furstentum im Jahr 1712 sind in Baiersdorf 39 judische Familien nachgewiesen In den Sadten des Oberlands Bayreuth Kulmbach und Hof lebten 1712 keine Juden 7 nbsp Tor und Taharahaus am Judischen FriedhofMit dem Regierungsantritt Friedrichs III im Jahr 1735 einem Vertreter des aufgeklarten Absolutismus verbesserte sich die Lage der judischen Untertanen Sein Schutzbrief fur die Juden des Furstentums ist auf den 18 Dezember 1736 datiert 6 Fortan wurde ihnen gestattet ihren Wohnsitz innerhalb des Furstentums beliebig zu verandern ihre Kinder zum Besuch der judischen Schule und der Synagoge anzuhalten zu Familienfesten und an Feiertagen judische Gaste von ausserhalb des Furstentums einzuladen sowie christliche Dienstboten anzustellen Toleranz und Mildtatigkeit spielten bei Friedrich III allenfalls eine untergeordnete Rolle In erster Linie war fur ihn wichtig dass die Anwesenheit von Juden seinem Land nicht schade Bestenfalls sollten die Schutzjuden einen ordentlichen finanziellen Nutzen bringen Ab 1740 liess er nur noch Juden ins Land die ein Vermogen von mindestens 2000 Gulden vorweisen konnten Einheimischen Juden wurde ein Bleiberecht garantiert wenn sie wenigstens 500 Gulden besassen Um 1748 holte der Markgraf den judischen Bankier Moses Seckel aus Bruck bei Ansbach an den Bayreuther Hof Als Hoffaktor war ihm dieser bei der Finanzierung kostspieliger Vorhaben wie dem Bau des Opernhauses nutzlich 7 Zu Versammlungen und Andachten trafen sich die Bayreuther Juden zunachst in Privatwohnungen 1759 verkaufte Friedrich III gegen den Willen des Ministerrats fur 8250 Rheinische Gulden das alte Komodien und Redoutenhaus in der Munzgasse an Seckel Damit verbunden war die Erlaubnis fur zehn judische Familien sich in Bayreuth niederzulassen 6 Seckel richtete in dem Gebaude eine Synagoge ein und am 15 Marz 1760 fand dort die erste Sabbatfeier statt 8 1770 starb Seckel ohne direkte Nachkommen und wurde vermutlich in Baiersdorf bestattet Er vermachte das Synagogengebaude seinem jungeren Bruder David der es 1772 an die judische Gemeinde ubergab 7 Da nur eine bestimmte Anzahl an Juden unter den Einwohnern der Stadt zugelassen war wurde ein Kataster der judischen Glaubensgenossen angelegt 6 Gegenuber der Synagoge entstand Mitte des 18 Jahrhunderts am Muhlkanal ein Ritualbad fur judische Frauen 1767 wurde eine Satzung beschlossen die die internen Angelegenheiten der judischen Gemeinde regelte 1786 konnte an der Nurnberger Strasse ein Grundstuck erworben werden auf dem ein Friedhof angelegt wurde 5 19 Jahrhundert BearbeitenIn der Zeit der preussischen Herrschaft 1791 bis 1807 sah sich die Regierung gezwungen die judische Bevolkerung des Furstentums gegen Ritualmordverdachtigungen in Schutz zu nehmen Unter Strafandrohung wurde untersagt physische und psychische Gewalt gegen Juden auszuuben Camille de Tournon Statthalter wahrend der franzosischen Besetzung der Jahre 1807 bis 1810 schrieb in seinem Werk Statistique de la Province de Bayreuth Juden haben nur in den Stadten Bayreuth und Baiersdorf sowie in den Dorfern des Unterlands Wohnrecht Sie durfen Hauser und Land kaufen eine Eigentumlichkeit der Gesetzgebung schreibt ihnen allerdings vor diese binnen einer bestimmten Frist wieder zu verkaufen 9 1809 erliess die Kaiserlich konigliche franzosische Intendance des Furstenthums Baireuth eine Verordnung zur Aufhebung des Judenleibzolls Judische Kauf und Handelsleute waren denen der christlichen Religion gleichzustellen Bis dahin mussten judische Viehhandler beim Betreten der Markte in Bayreuth und Sankt Georgen spezielle Gebuhren entrichten 10 Im fruhen 19 Jahrhundert schlachteten zwei bis drei Metzger im wochentlichen Wechsel fur die Bayreuther Juden 1811 wurden deren Barnossen und Deputierte mit einer Beschwerde bei der stadtischen Polizeidirektion vorstellig Trotz Barzahlung konnten sie oft kein Kalbfleisch und ansonsten auch nur ausserst minderwertiges Fleisch kaufen Der Stadtmagistrat nahm sich der Sache an und kam zu dem Ergebnis dass die Vorwurfe begrundet waren Er drohte nachdrucklichste Strafen an wenn die Juden nicht wie alle ubrigen Einwohner bedient wurden 11 nbsp Joseph AubIm Zusammenhang der Hep Hep Krawalle ereigneten sich in Bayreuth am 11 und 12 August 1819 schwere Ausschreitungen gegen die judischen Bewohner der Stadt Juden wurden geschmaht und mit Steinen und Apfeln beworfen Fensterscheiben von Juden bewohnter Hauser wurden eingeworfen 12 Zunehmend war die Feindseligkeit weniger religios sondern rassistisch gepragt Mehr und mehr wurden sie als Mitglieder eines Volkes das einen Fremdkorper innerhalb Deutschlands darstellte empfunden Der Freispruch von Mitgliedern des Gesangvereins Sankt Georgen die wegen eines antisemitischen Liedes vor Gericht standen wurde 1883 von einem Teil des Publikums bejubelt 5 Wurden 1763 in der Stadt noch 24 judische Familien gezahlt so gab es um 1840 bereits 101 judische Haushalte 47 Personen fuhrten ein Ladengeschaft fast ausschliesslich im Bereich Textil und Mode 33 Juden handelten mit Vieh oder Hopfen oder gingen hausieren 16 Mitglieder der Gemeinde lebten vom Kreditgeschaft oder ihrem Vermogen Nach der Aufhebung des Zunftzwangs waren bereits 46 judische Mitburger als Lehrlinge Gesellen oder Meister in handwerklichen Berufen tatig 5 Um die folgende Jahrhundertwende umfasste die ortliche judische Gemeinde mehr als 350 Personen 13 1810 wurde die Stadt an das zum Konigreich aufgestiegene Bayern verkauft das bayerische Judenedikt des Jahres 1813 hatte somit in Bayreuth Gultigkeit Auch die judischen Kinder wurden schulpflichtig und mussten die offentlichen Schulen besuchen Der erste judische Gymnasiast war Sigismund Kohn im Schuljahr 1814 15 14 Nachdem in der Markgraflichen Munze 1804 die Munzproduktion eingestellt worden war 15 konnten Raume in dem 1778 errichteten Gebaude heute Munzgasse 9 ab 1824 als Talmud Tora Schule Anm 1 genutzt werden 16 Von 1829 bis 1852 war Joseph Aub Distriktsrabbiner in Bayreuth Als einer der ersten Rabbiner hielt er Gottesdienste in deutscher Sprache 1833 setzte er eine neue Synagogenordnung fur Bayern durch 17 1863 wurde den Bayreuther Judinnen eine Mikwe in der Badeanstalt Rosenau eingerichtet Zwischen dem alten Bad und der Munzmuhle entstand 1867 eine Schachterhutte in der das Vieh nach judischen Vorschriften geschlachtet wurde Sie verschwand im Zuge des Baus der Koniglichen Filialbank heutiges Iwalewahaus Fruhes 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Kaufhaus Friedmann in der Opernstrasse 11 um 1900 nbsp Synagoge in der Munzgasse um 1910Der Antisemitismus in Nordbayern zu Beginn des 20 Jahrhunderts hatte einen wirtschaftlichen Nahrboden In Bayreuth hatte der judische Kaufmann Joseph Friedmann 1898 an der unteren Opernstrasse ein mehrgeschossiges Haus errichtet in dessen beiden unteren Etagen er am 23 November 1899 ein Kaufhaus eroffnete 18 In den Wolfelsbauten auf der anderen Strassenseite existierte seit 1888 bereits das Kaufhaus von Luitpold Kurzmann Opernstrasse 22 Beide Geschafte boten uber den fur Juden ublichen Textilbereich hinaus ein breitgefachertes Angebot an Das setzte sie dem Vorwurf aus den einheimischen Mittelstand zu schadigen Offentliches Wohlwollen begleitete die vierzig jungen judischen Manner darunter eine Reihe von Freiwilligen die im August 1914 zum Kriegseinsatz verabschiedet wurden Doch bereits 1919 war die Atmosphare des Zusammenlebens frostig geworden Die judischen Mitburger wurden als Sundenbocke fur den verlorenen Krieg und einen tristen freudlosen Alltag gebraucht Diesmal handelte es sich nicht um eine kurzfristige antisemitische Welle In Bayreuth wurde wie auch in anderen frankischen Stadten vom Deutschvolkischen Schutz und Trutzbund einem Vorlaufer der NSDAP lange vor dem Anbruch des Dritten Reichs eine regelrechte Pogromstimmung erzeugt Die politische Brunnenvergiftung erreichte auch die Schulen besonders Oberklassler hatten offene Ohren fur antisemitische Parolen In einer Zeitungsanzeige der ortlichen Ortsgruppe des Centralvereins deutscher Staatsburger judischen Glaubens vom 10 September 1919 heisst es Kann es den Mitgliedern der judischen Gemeinschaft die in letzter Zeit durch eine masslose gemeingefahrliche und anonyme Hetze standig schwer angegriffen wird verargt werden wenn sie nach den Urhebern dieser Hetze Umschau halten Am 8 Oktober 1919 wies der judische Rechtsanwalt Berthold Klein auf einer sturmischen Veranstaltung des Deutschvolkischen Schutz und Trutzbunds bei der laut Bayreuther Tagblatt nur noch Handgranaten fehlten die Vorwurfe gegen das Judentum zuruck und legte ein Treuebekenntnis zum Deutschtum ab 19 Am 7 Januar 1920 tauchte erstmals in einer Zeitungsanzeige der Bayreuther Tagblatts das Hakenkreuz auf 20 Viermal innerhalb des ersten Quartals jenes Jahres trommelte der Deutschvolkische Schutz und Trutzbund seine Gefolgschaft in seinem Stammlokal Bauernhof Maximilianstrasse 38 zusammen Mit aggressiven Inseraten wurde Mitgliederwerbung betrieben Die antisemitischen Hetzparolen verschafften der Gruppierung offenbar regen Zulauf Ende des Jahres 1922 zahlte sie rund 300 Mitglieder Der Oberburgermeister Albert Preu warnte im Stadtrat bereits im Januar 1920 Die Angriffe gegen das Judentum nehmen allmahlich Formen an welche eine Bedrohung nicht nur der Beteiligten sondern auch des offentlichen Friedens bedeuten Mit einer Beschwerde der israelitischen Kultusgemeinde befasste sich der Stadtrat am 13 Dezember 1922 Sie betraf die andauernde Hetze der Deutschvolkischen in Versammlungen und auf Plakaten doch die Stadtvater unternahmen nichts dagegen 19 Eine Ortsgruppe der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP wurde am 22 November 1922 gegrundet vier Monate spater wurden bereits mehr als 300 Mitglieder gezahlt Am 18 Marz 1923 wutete Julius Streicher im Sonnensaal Richard Wagner Strasse 4 gegen Juden und Marxisten Die Folge war eine erbitterte Strassenschlacht die von der NSDAP spater als Feuertaufe verherrlicht wurde 1923 kam Adolf Hitler erstmals in die Stadt und hatte am 23 September seinen ersten offentlichen Auftritt beim Deutschen Tag Nach dem gescheiterten Novemberputsch ordnete Frankens SA Fuhrer Walter Buch an dass fur Hitlerblut Judenblut fliessen musse was anders als in Unterfranken in Bayreuth nicht befolgt wurde Unter Beteiligung des Hauses Wahnfried wurde nach dem vorubergehenden Verbot der NSDAP als Tarn und Auffangorganisation der Volkische Bund unter dem Vorsitz des Volksschullehrers Hans Schemm der an jedem Laternenpfahl einen Juden baumeln sehen wollte ins Leben gerufen 19 Anders als in Grossstadten wie Berlin wo judische Kaufleute von den Arbeitslosen fur die Inflation des Jahres 1923 verantwortlich gemacht und am 5 November 1923 im Scheunenviertel Geschafte und Wohnungen geplundert wurden 21 blieb die Lage in Bayreuth vorerst aber ruhig 22 Bei der Wiederaufnahme der Richard Wagner Festspiele im Jahr 1924 kam es zu judenfeindlichen Demonstrationen Bei der Volkszahlung von 1925 wurden in Bayreuth 304 Juden erfasst was 0 9 Prozent der Bevolkerung entsprach 23 In jenem Jahr argerte sich Hitler bei seinem ersten und einzigen Besuch der Festspiele vor 1933 uber den Auftritt eines judischen Kunstlers und sprach von Rassenschande In der zweiten Halfte der 1920er Jahre liess der Druck auf die Juden vorubergehend spurbar nach Die wirtschaftliche Konsolidierung starkte die politisch gemassigten Krafte und bremste den Aufstieg der Nazis Friedrich Puchta schrieb am 14 Oktober 1927 in der ortlichen SPD Zeitung Die Hakenkreuzlerei ist im wesentlichen eine Sache fur den ruckschauenden Geschichtsschreiber geworden 19 Zwei Jahre spater hatte sich der Wind erneut gedreht Im Marz 1929 formulierte das Bayreuther Tagblatt Die Stimmung der Massen im antisemitischen Sinne macht sich bemerkbar in Bayreuth marschiert der volkische Gedanke Bei den Stadtratswahlen des 8 Dezember jenes Jahres erhielt die NSDAP auf Anhieb neun der dreissig Sitze Schemm nun Gauleiter Abgeordneter und Mitglied des Stadtrats sorgte fortan fur permanente Konfrontation Er versuchte die ortliche Geschaftswelt gegen den Angriff des Warenhausjuden auf Bayreuth aufzuputschen wetterte im Dezember 1930 gegen die Einladung zweier Juden als Gaste einer Primizfeier durch die katholische Kirche und erklarte im September 1931 den Verteidigungskrieg des Bayreuther Mittelstandes gegen die Eroffnung eines judischen Einheitspreisgeschaftes Zwei Bayreuther Restaurants und ein Cafe riefen bereits 1931 zum Boykott der Juden auf Die 1911 in der Stadt geborene judische Schriftstellerin Hilde Marx die in jenem Jahr am Humanistischen Gymnasium das Abitur ablegte berichtete von Ausgrenzung und bewusstem Distanzwahren Sie sei angespuckt worden Mitschuler hatten ihr Knoblauchgestank unterstellt am Tanzunterricht konnte sie nicht teilnehmen Der Tennisplatz sei Juden verwehrt gewesen und schon fruh habe es einen stillen Boykott judischer Geschafte gegeben 23 Letztmals wehrten sich die Bayreuther Juden offentlich in einer Anzeige in der Oberfrankischen Zeitung Glaubt nicht den Verleumdungen und Beschimpfungen Wir deutschen Juden sind Menschen wie Ihr und nicht besser und nicht schlechter als Ihr Juden im Erwerbsleben der Stadt Bearbeiten nbsp Textilgeschaft Kurzmann im Haus Opernstrasse 22 kurz nach der Eroffnung Juli 1894In der spaten Markgrafenzeit bildeten sich zwei unterschiedliche soziale Gruppen die untereinander vermutlich wenig Kontakt hatten einige wenige Wohlhabende Hofagenten oder Hoffaktoren genannt und die grossere Gruppe derer die mehr schlecht als recht von Handel und Kleingewerbe lebten Zu den Ersteren zahlten der Hof und Munzlieferant Moses Seckel der mit Kreditgeschaften reich wurde und David Seckel der 1777 bei Sankt Georgen eine Tabakplantage anlegen liess 24 Die Kaufleute handelten mit Gebrauchtwaren Galanteriewaren und Textilien David Herz gehorte 1783 zu den ersten die den Ubergang vom Handler zum niedergelassenen Kaufmann mit festem Laden schafften 1820 waren vier ortliche Ladengeschafte in judischer Hand Ungeachtet der Abschaffung der Zunfte versuchten die alteingesessenen Handwerksbetriebe weiterhin Werkstattgrundungen von Neulingen zu verhindern Seligmann Meyer und Sigmund Samelson gehorten zu den wenigen Juden die Mitte des 19 Jahrhunderts Handwerksberufe ergriffen und sogar die Meisterprufung ablegten 24 Erstmals 1854 erschien mit Fischel Arnheim ein Jude als Rechtsanwalt in den Adressbuchern 1876 mit Pinkas Skutsch ein erster Notar Simon Wurzburger richtete 1861 in der Erlanger Strasse 19 eine private Nervenklinik fur gemuthskranke Israeliten ein Zu den judischen Bayreuther Arzten der Jahrhundertwende gehorten auch dessen Sohn Albert sowie Leo Steinberger als Anwalte waren Karl Wurzburger Berthold Klein und Richard Herzstein tatig 24 Nur eine geringe Zahl der judischen Gewerbetreibenden produzierte Waren Lion Lowensohn erwarb 1895 die am Dammwaldchen gelegene Zuckerwarenfabrik Sorge amp Specht und nannte sie Erste Bayreuther Dampf Chocolade Lebkuchen u Zuckerwaarenfabrik Sein zweites Unternehmen Apparatebau zunachst in einem Flugel des Alten Schlosses Maximilianstrasse 8 eingemietet spater im ersten Obergeschoss des Hauses Erlanger Strasse 12 stellte hauptsachlich Susswarenautomaten her Simon Fleischmann betrieb eine kleine Papierwaren und Tutenfabrik Max Hamburger eine Essigfabrik Drei der 14 ortlichen Herrenschneidereien hatten judische Inhaber jedoch keine der 115 Damenschneidereien 24 Auf zwei Schwerpunkte konzentrierte sich die Tatigkeit der anderen einerseits Viehhandel zum anderen Textil Wasche und Kurzwarengeschafte 1907 waren von den 23 ortlichen Viehhandlungen 11 in judischer Hand Einige Viehhandler handelten zudem mit anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen Adolf und Michael Oppenheim mit Stoffen und Wolf Strauss mit Immobilien Aus Samuel Oppenheims Geschaft mit Leder und Fellen entwickelte sich ab 1920 eine Schuhwarenfabrikation 24 Bei einem gesamten judischen Bevolkerungsanteil von nur einem Prozent ergaben sich 1907 folgende Anteile judischer Geschaftsinhaber Heimtextilien 100 Luitpold Kurzmann Simon Pfefferkorn Konfektionskleidung 55 Wasche 30 Stoffe und Kurzwaren 28 Von bester Qualitat Harburger Maximilianstrasse 9 und Reinauer Luitpoldplatz 2 bis hin zu Billigware war alles vertreten In den Sparten Nahrungsmittel Delikatessen und Kolonialwaren gab es keine judischen Gewerbetreibenden 24 Dank ihrer Ladengeschafte gelangten etliche Familien wie Isner Kurzmann und Pfefferkorn zu gutburgerlichem Wohlstand Reputation und modernerem Hausbesitz Der Handel mit Schlachttieren hingegen brachte wohl weder Reichtum noch burgerliches Ansehen 24 Die Verfolgung der Juden wahrend der nationalsozialistischen Diktatur BearbeitenNach der Machtubernahme der Nationalsozialisten sollen sich so die nationalsozialistische Tageszeitung Frankisches Volk uber 15 000 Menschen auf den Strassen und Platzen der Stadt versammelt haben Auch wenn diese Zahl vermutlich zu hoch angesetzt ist lasst sich doch feststellen dass die Mehrheit der Bayreuther Bevolkerung damals ein positives Verhaltnis zu den Nazis hatte Der Bayreuther Hans Schemm zum Gauleiter berufen und nach der Gleichschaltung zum bayerischen Kultusminister ernannt war uberaus popular seine Ansichten waren fur viele Oberfranken pragend Er knupfte an die pseudo wissenschaftliche Rassenlehre Houston Stewart Chamberlains an der in Bayreuth gelebt und eine Tochter Richard Wagners geheiratet hatte Die Arier bezeichnete Schemm als Gottmenschen die Juden als minderwertigste unter allen Rassen Den Deutschen sei die Weltaufgabe ubertragen worden den ganzen Erdball vom Dreck und Mist des Minderrassentums zu reinigen 25 Im Fruhjahr 1933 lebten 260 Juden in Bayreuth 26 Auffallig ist dass bereits vor gesetzesahnlichen reichsweiten Anordnungen in der Stadt Massnahmen gegen Juden vorgenommen wurden Kurt de Jonge wurde im Marz 1933 im Gefangnis St Georgenin Schutzhaft genommen ins Konzentrationslager Dachau uberstellt und dort schwer misshandelt 27 Im Oktober 1933 versuchte Karl Schlumprecht seit dem 26 April 1933 Oberburgermeister der Stadt die Eheschliessung des judischen Burgers Justin Steinhauser mit einer Christin zu verhindern Im Juni 1934 wurde der Jude Leopold Reinauer der eine deutsche Kellnerin zu sich eingeladen hatte von Nazi Anhangern verprugelt und anschliessend wegen rassenschanderischen Verhaltens verurteilt Der Jude Max Friedmann kam im Monat darauf wegen unsittlicher Verfehlungen gegenuber seinem Dienstmadchen in Schutzhaft wurde also ohne Anklage eingesperrt 25 Ebenfalls im Juli 1934 wurde der judische Handelsvertreter Reinhaus von SA Leuten misshandelt und verschleppt er tauchte nie wieder auf 27 1933 gab es 40 als judisch geltende Geschafte und Firmen in der Stadt 26 die sich vielfach in zentraler Lage befanden Bereits vor dem reichsweit organisierten Boykott judischer Geschafte der am 1 April 1933 begann stellte die SA am 11 Marz vor dem Schuhgeschaft Isaak Zwirns Maximilianstrasse 71 28 und dem Kaufhaus Erwege Opernstrasse 11 Inh Max Friedmann Selma Rindsberg und Max Treu 28 Posten auf um Kunden abzuschrecken Trotz der Ausweitung dieser Massnahme ab April blieben den judischen Geschaftsleuten zunachst Kunden erhalten das Warenhaus Heinrich Schiefer Richard Wagner Strasse 4 28 ging aber noch im selben Jahr in Konkurs Im Zeitraum 1935 bis 1937 mussten dann viele judische Geschafte aufgeben oder wurden arisiert Zum Zeitpunkt der Pogrome des 9 November 1938 Reichskristallnacht existierten in Bayreuth nur noch vier judische Laden Die durch den Boykott der auch Arzte und Rechtsanwalte betraf erzwungenen Geschaftsaufgaben entzogen den meisten Juden ihre Erwerbsbasis Da Boykottaufrufe bei den Bauern zunachst nicht verfingen 26 wurde judischen Viehhandlern 1938 die Gewerbelegitimation entzogen In Bayreuth betraf das 14 Personen von denen funf mit ihren Familien auswanderten Von den verbliebenen Viehhandlern uberlebten nur zwei Deportation und Konzentrationslager 29 Ab Juli 1938 durften Juden nicht mehr als Hausverwalter tatig sein 25 eine Verordnung vom Dezember 1938 zwang samtliche Juden ihre Immobilien zu verkaufen Gewerbebetriebe waren entweder zu liquidieren oder einem Treuhander zu ubergeben der deren Verkauf betrieb Die Behorden bemuhten sich aus der Arisierung einen Verwaltungsakt zu machen Da die Gauwirtschaftsberater der NSDAP alle Kaufvertrage genehmigen mussten bekamen oft nur solche Kaufer den Zuschlag die an die Partei spendeten In Franken galt ein Satz von anderthalb bis drei Prozent des Kaufpreises als obligatorisch 26 Bis November 1938 hatte man im Reich rund 250 antijudische Verordnungen und Erlasse verhangt von denen viele auch in Bayreuth Niederschlag fanden Juden mussten ihre Fuhrerscheine abgeben durften andererseits aber keine offentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen Ihren Kindern wurde der Besuch deutscher Schulen untersagt im November 1936 mussten die judischen Schulerinnen das Lyzeum heute Richard Wagner Gymnasium verlassen Die judische Herz von Hertenried Stiftung und eine weitere wurden im Mai 1938 aufgelost und deren Vermogen beschlagnahmt Juden durften keine Rundfunkgerate mehr besitzen im September 1939 wurden ihnen durch die SA 25 Radios abgenommen Im folgenden Winter mussten sie alle in ihrem Besitz befindlichen Wertpapiere Edelmetalle und Devisen sowie Schmuck und Kunstgegenstande 26 entschadigungslos abgeben Ende 1941 dann ihre warme Winterkleidung Ab September 1941 waren sie unter Strafandrohung gezwungen in der Offentlichkeit den gelben Judenstern zu tragen auch in Bayreuth sind Falle bekannt in denen Juden von Deutschen diesbezuglich denunziert und daraufhin verurteilt wurden Schliesslich wurde letzteren jeder personliche Kontakt mit Juden verboten Juden durften nicht einmal mehr gegrusst werden 25 Etlichen Bayreuther Juden gelang es rechtzeitig zu emigrieren Bevorzugtes Reiseziel waren die USA die 55 von ihnen erreichten Daneben wurde haufig Palastina vereinzelt auch England Schweden und Australien als Ziel angegeben 25 Novemberpogrom Bearbeiten 1935 wurde Fritz Wachtler als Nachfolger des todlich verungluckten Schemm Gauleiter der Bayerischen Ostmark Am Abend des 9 November 1938 meldete er telefonisch von Munchen aus den Tod des deutschen Diplomaten Ernst vom Rath der in Paris einem Attentat des polnischen Juden Herschel Grynszpan zum Opfer gefallen war Wachtler gab Anweisungen wie der spontane Ausbruch der Volkswut in Bayreuth abzulaufen habe Nach 23 Uhr wurden SA Leute durch motorisierte Melder aus den Betten oder Gastwirtschaften 30 geholt und hatten sich per Einsatzbefehl in Zivilkleidung an der Ecke Opernstrasse Wolfelstrasse einzufinden Sie verwusteten das Innere der Synagoge steckten sie aber aufgrund der unmittelbaren Nahe zum Markgraflichen Opernhaus nicht in Brand Hinweise auf eine aktive Rolle der Bevolkerung in der Reichskristallnacht lassen sich nicht finden Jedoch schafften Bedurftige ab den fruhen Morgenstunden Holz darunter die Sitzbanke aus der Synagoge fort 31 Am Morgen des 10 November 1938 waren auch die verbliebenen judischen Geschafte geplundert und verwustet Die kleine Spielwarenhandlung Friedmann Am Schlossberglein der Nurnberger Basar Richard Wagner Strasse 20 Inh Rudolf Weigert sowie die Textilgeschafte Dessauer Luitpoldplatz und Rosskamm Carl Schuller Strasse 20 Inh Jakob und Adele Strauss Schwerer als die Zerstorung von Sachwerten wog in jener Nacht die Menschenjagd bei der SA und Polizei offenbar Hand in Hand arbeiteten 31 Die meisten der noch 120 judischen Mitburger wurden oft nur in Unter oder Nachtwasche gekleidet zunachst ins Alte Rathaus Maximilianstrasse 33 und dann in die Viehstallungen des Schlachthofs 32 an der Rotmainhalle getrieben 33 wo sie eingesperrt und gleichsam offentlich ausgestellt wurden Besonders mittags waren die Viehstallungen dicht belagert und jeder versuchte durch die nicht allzu hohen Fenster einen Blick ins Innere zu erhaschen Auf dem Weg dorthin sei die Judin Friedmann fur ihr freches Maul geschlagen worden auch dem Arzt Leo Steinberger der gegen die Polizei frech werden wollte habe man eine grundliche Lektion erteilt schrieb das Bayreuther Tagblatt Und weiter Der Jude Zwirn welcher den Eintritt in seine Wohnung verwehren wollte und sich mit Gewalt widersetzte musste eindrucksvoll belehrt werden dass er nichts mehr zu melden hatte Auch sprach die Zeitung an jenem Tag von der Rotmainhalle als einem Konzentrationslager und machte sich auf infame Weise uber die Todesangst der Opfer lustig 31 Unter den Verfolgten jener Nacht waren nicht wenige Teilnehmer des Ersten Weltkriegs die sich stets als Patrioten gefuhlt hatten darunter mit Justin Steinhauser ein Trager des Eisernen Kreuzes Noch im Einwohnerbuch des Jahres 1937 ist der Judische Frontkampferbund Ortsgruppe Bayreuth aufgefuhrt Justin Steinhauser wurde mit einem Knuppel am Kopf schwer verletzt seine Wohnung und die seiner im selben Haus lebenden Eltern wurden verwustet Die beabsichtigte Verhaftung Moritz Steinhausers erwies sich als nicht moglich da dieser nach einem Schlaganfall mit Lahmungserscheinungen im Bett lag Er wurde von drei Personen darunter zwei Hitlerjungen mit Schlagringen an Kopf und Gesicht blutig geschlagen Die Wohnung des Viehhandlers Wolf aus der Wiesenstrasse wurde gegen 1 Uhr von Mannern mit geschwarzten Gesichtern aufgesucht Sie zerstorten dessen Wohnung und plunderten zwei Stunden spater wurde die Familie von einem Verhaftungstrupp festgesetzt 30 Widerspruch gegen das Vorgehen von Polizei und SA wurde nicht aktenkundig lediglich der Protest eines Dorfpfarrers aus Mistelgau in einem offiziellen Bericht angefuhrt Er wurde wegen Vergehens gegen das Heimtuckegesetz gegen Staat und Partei angezeigt Oberburgermeister Friedrich Kempfler missbilligte vorsichtig die Gewalt gegen Sachen die Gewalt gegen Menschen liess er unerwahnt 31 23 judische Manner wurden anderntags in das Gerichtsgefangnis Sankt Georgen verbracht neun von ihnen waren Anfang Dezember noch in Haft Am 11 November 1938 wurde nun unter der Beteiligung ortlicher Burger der Judische Friedhof geschandet dessen Einfriedung abgerissen und die Leichenhalle beschadigt Die NS Zeitung Bayerische Ostmark berichtete am 6 Dezember 1938 im Bayreuther Geschaftsleben gebe es keine Juden mehr Somit war zu jenem Zeitpunkt auch das Schuhgeschaft Springmann 34 in der Maximilianstrasse 24 nicht mehr existent Deportationen und Ermordungen Bearbeiten nbsp Gedenkstatte im Wald von Bikernieki wo zahlreiche Bayreuther Juden ermordet wurdenNach dem Gedenkbuch der Stadt Bayreuth fur die Opfer des Nationalsozialismus verloren 183 judische Manner und Frauen aus Bayreuth durch die Nationalsozialisten ihr Leben 35 Im Januar 1941 wurden Bayreuths Juden zum Schneeraumen gezwungen 36 In jenem Monat wurde der Viehhandler Gustav Florsheim verhaftet weil er die Gesetze des deutschen Volkes bei jeder Gelegenheit frivol missachtet habe und im Gefangnis ermordet Von den 260 Juden die sich 1933 in der Stadt aufhielten lebten im Herbst 1941 noch 78 Personen in Bayreuth Am 27 November 1941 wurden um 5 Uhr fruh 60 Juden von der Gestapo aus den Betten geholt Mit Juden aus Furth Bamberg und Wurzburg brachte man sie zunachst in ein Sammellager nach Nurnberg Langwasser Dort blieben sie zwei Tage lang und wurden anschliessend in einer dreitagigen Eisenbahnfahrt in das Auffanglager Jungfernhof bei Riga transportiert 27 Sie wurden in primitiven unbeheizten Baracken untergebracht bereits in diesem Winter erfroren zahlreiche der Haftlinge Im Marz 1942 wollte man sich der arbeitsunfahigen Lagerinsassen entledigen und bot um Panik zu vermeiden leichte Arbeit in einer Konservenfabrik an Tatsachlich handelte es sich um eine Irrefuhrung denn die rund 1800 Menschen darunter Mathilde Cahn ihre Tochter Charlotte und ihre Schwagerin Jette 37 die sich dazu gemeldet hatten wurden anschliessend ermordet 38 Sie mussten sich am 26 Marz 1942 im Wald von Bikernieki nackt ausziehen und vor einer offenen Grube aufstellen Manner der Sicherheitspolizei und lettische Hilfskrafte erschossen sie mit Maschinengewehren und warfen sie in das Massengrab 26 Andere kamen uber das Ghetto Riga Ende November 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz und wurden dort vergast Gluck im Ungluck hatte Friedel Reinauer die mit ihrer Tochter Hanneliese 39 im Konzentrationslager Kaiserwald uberlebte und ein halbes Jahr lang in einem russischen Lazarett gesundgepflegt wurde 27 Bei der zweiten Deportation am 12 Januar 1942 wurden von den 18 noch in Bayreuth verbliebenen Juden elf in das judische Altersheim Weisse Taube nach Bamberg gebracht Im September ging es von dort gemeinsam mit Bamberger und Nurnberger Juden zunachst ins Konzentrationslager Theresienstadt und dann weiter nach Litauen und Auschwitz Zu ihnen zahlten der Justizrat Berthold Klein das Ehepaar Weinberger aus der Ludwigstrasse und das Ehepaar Steinhauser aus der Friedrich von Schiller Strasse Keiner dieser Deportierten hat den Holocaust uberlebt 27 In den Konzentrationslagern kamen zudem um unvollstandig Ilse Friedmann wurde wahrscheinlich am 6 Juni 1942 in der Gaskammer des Vernichtungslagers Sobibor ermordet ihr Vater Max Friedmann starb am 1 Marz 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt Albertine Neuland geb Lehmann geb am 30 Januar 1866 in Schornweisach 40 Am 23 Juli 1942 wurde sie von der Gestapo in das Ghetto Theresienstadt verschleppt wo sie am 19 Januar 1944 verhungerte Albertine Neuland war die Ehefrau des Geschaftsmanns Salomon Sali Neuland siehe weiter unten und eine Grossmutter Charlotte Knoblochs 41 42 Sabine geb Stern 1876 1942 und Jakob 1874 1941 Oppenheimer wohnhaft Wolfsgasse 5 wurden im November 1941 nach Riga deportiert und anschliessend ermordet 43 44 Leopold Reinauer wurde mit Frau und Kindern am 27 November 1941 uber Nurnberg in das Arbeitslager Jungfernhof deportiert und starb am 30 November 1943 in Auschwitz 45 sein Sohn Max kam am 22 Oktober 1944 in Libau ums Leben 46 Die verbliebenen Bayreuther Juden lebten fortan unter unmenschlichen Bedingungen darunter eine Familie im unbeheizten Leichenhaus des judischen Friedhofs zwei von ihnen darunter der Tabakwarenhandler Hermann Reinauer 1889 1942 im Ersten Weltkrieg erblindet und Trager des Eisernen Kreuzes Erster Klasse 39 46 wurden in den Selbstmord getrieben Justin Steinhauser wurde im November 1944 in das Arbeitslager Schedlitz in Thuringen und von dort im April 1945 in das Konzentrationslager Flossenburg gebracht Er zahlt zu den sieben bekannten Bayreuther Juden die den Grauel lebend uberstanden 27 Richard Wagner Festspiele Bearbeiten Neben den ortsansassigen Juden gehoren auch die judischen Kunstler der Bayreuther Festspiele zu den Verfolgten und Opfern des Dritten Reichs An sie erinnert seit 2012 das Stelenfeld Verstummte Stimmen im Park des Festspielhauses Nachkriegszeit BearbeitenNach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrten drei Frauen und vier Manner die zur Bayreuther judischen Gemeinde gehort hatten aus den Konzentrationslagern zuruck Zu ihnen gehorten Friedel Reinauer und ihre Tochter Hanneliese 38 Der Schriftsteller und Journalist Karl Wurzburger folgte dem Ruf des Oberburgermeisters Oscar Meyer und verliess sein Exil in der Schweiz Er wurde Leiter des Kulturamts und der Volkshochschule begrundete das Internationale Jugendfestspieltreffen den Stadtjugendring und die Frankische Festwoche 47 nbsp Synagoge vor dem Umbau 2012 nbsp Synagoge im Jahr 2019Im August 1945 grundeten 18 judische Uberlebende des Holocaust in Bayreuth ein erstes judisches Informationsburo In der Folge entwickelte sich die Stadt rasch zu einer Anlaufstelle fur Juden aus dem Osten Reges judisches Leben kulturell religios sozial und sportlich entstand im Dezember 1945 konnten sie im von der Stadt zur Verfugung gestellten Kulturhaus Lisztstrasse 12 ihr erstes Chanukka Fest feiern mit dem Verein Hapoel Bayreuth hatten sie bald einen eigenen Fussballclub Bei der einheimischen Bevolkerung der ohnehin uberfullten Trummerstadt Bayreuth stiessen die Einquartierungen von Juden haufig auf Ablehnung 48 1946 umfasste die judische Gemeinde 350 Mitglieder Ein amerikanischer Militarrabbiner forderte ab Januar 1946 massgeblich den Zustrom ehemaliger judischer KZ Haftlinge aus uberfullten Fluchtlingslagern 49 Sie stellten die Synagoge wieder her und fuhrten ein geregeltes Gemeindeleben verliessen Deutschland in den folgenden Jahren aber fast ausnahmslos 1950 war die Zahl der Mitglieder bereits wieder erheblich zuruckgegangen und die Bestellung eines funktionsfahigen Vorstands erwies sich als schwierig Vermutlich auf einen Vorschlag des Stadtrats Konrad Pohner hin versuchte Oberburgermeister Oscar Meyer fruhere judische Mitburger ausfindig zu machen und bei einer eventuellen Ruckkehr zu unterstutzen Insgesamt 45 Schreiben wurden an Emigranten in die USA nach Palastina Schweden und England verschickt 15 davon wurden beantwortet Meyers Vorschlag loste starke Emotionen aus so schrieb Gustav Herzstein dessen funf in Deutschland verbliebene Geschwister in Litauen und Auschwitz ermordet worden waren 50 im April 1947 aus den USA Ich denke schon deshalb nicht an eine Ruckwanderung weil ich vermeiden mochte dass Missstimmung Arger und Wut in mir aufsteigt falls ich in Bayreuth Leuten begegnen sollte die aktive Nazis waren und es vielleicht heute noch sind 6 Sein Bruder Richard Herzstein antwortete aus Palastina der Brief habe in ihm nie erstorbene Gefuhle fur seine Geburtsstadt erweckt Zuruckzukehren empfande er jedoch als eine unertragliche seelische Belastung 50 Emmy Rindsberg schrieb bei jedem Menschen der ihr in Bayreuth begegnen wurde musste sie befurchten vielleicht dem Morder lieber Freunde oder nachster Verwandter gegenuberzustehen Leo und Max Weinberger ausserten die Sorge die Geschehnisse konnten sich wiederholen sobald die Besatzung das Land verlasst 51 Anlasslich eines Gastspiels der Schauspielerin Kristina Soderbaum tauchten 1949 erstmals wieder antisemitische Schmierereien im Stadtgebiet auf Den Auftritt der Ehefrau des Filmregisseurs Veit Harlan Jud Suss hatte das judische Komitee vergeblich zu verhindern versucht Rechtsextreme Parteien wie die Sozialistische Reichspartei SRP knupften unverblumt am Symbolwert Bayreuths als Kraftzentrum des Nationalsozialismus an Der stramm rechts orientierte Deutsche Block war im Stadtrat zeitweise starker als die CSU vertreten 1958 wurde gegen die Bedenken des KZ Uberlebenden Justin Steinhauser eine Strasse nach dem Rassentheoretiker Houston Stewart Chamberlain benannt 52 Am 4 Dezember 1951 sorgte die gewaltsame Durchsuchung der Synagoge nach vermutetem Schmuggelgut fur Aufsehen Die Grundungsversammlung der Israelitischen Gemeinde Bayreuth in ihrer heutigen Form fand am 27 Mai 1956 statt 52 Das Geburtshaus der Bruder Jakob und Julius Herz Kulmbacher Strasse 7 wurde in den 1970er Jahren abgerissen Mitte der 1970er Jahre lebten nur noch etwa 30 judische Personen in Bayreuth Durch den Zuzug von Familien aus dem Bereich der GUS Staaten seit den 1990er Jahren nahm die Zahl der Gemeindeglieder wieder zu 2016 zahlten zur Gemeinde 510 Mitglieder Am 16 August 2013 wurde im Garten der Synagoge die Mikwe ein rituelles Tauchbad eingeweiht Das Wasser gelangt uber einen Artesischen Brunnen aus 70 m Tiefe ohne Pumpe in das Wasserbecken 53 nbsp Alte bzw Markgrafliche Munze in der Munzgasse 9 2010 Zwischen 2013 und 2018 wurde die Synagoge umgebaut und dabei weitgehend entkernt Der Eingang wurde dabei von der Strassenseite auf die Westseite verlegt 54 Ein judisches Kultur und Gemeindezentrum soll bis Ende 2023 im Gebaude der Alten Munze eingerichtet werden das ab 1810 als Schulhaus genutzt wurde 1824 wurde dort auch die israelitische Talmud Tora Schule untergebracht 16 Spater hatte es als Stadtische Jugendbucherei und zuletzt vorubergehend als Iwalewahaus der Universitat Bayreuth gedient 55 Dort soll auch das Archiv der Gemeinde untergebracht werden Dokumente von 1760 bis 1933 sind komplett erhalten 53 Der uber 950 Grabsteine umfassende judische Friedhof von Bayreuth mit Grabsteinen von 1787 bis heute wurde im Auftrag der Israelitischen Kultusgemeinde Bayreuth dokumentiert das Projekt wurde 2012 abgeschlossen In Gegensatz zu vielen anderen Stadten steht die Bayreuther Stadtverwaltung der Anlage von Stolpersteinen bislang ablehnend gegenuber Im November 2001 schufen Bayreuther Schuler eine Sammlung von Gedenksteinen in Form beschrifteter grosser Kiesel die in einem Drahtbehalter liegen und als Wanderausstellung gezeigt wurden 56 Offentlich und online einsehbar ist das Gedenkbuch der Stadt Bayreuth fur die Opfer des Nationalsozialismus Im Marz 2022 wurde bekannt dass fur die rund 150 judischen Burger Bayreuths die den nationalsozialistischen Graueltaten zum Opfer fielen am Sternplatz ein Gedenkort eingerichtet werden sollte Auf dem nach 1945 nicht mehr bebauten Eckgrundstuck Opernstrasse 1 sollte eine akustische Installation in den Boden eingelassen werden und eine Stimme Passanten mit den Namen Geburtstagen Todestagen und Todesorten dieser Menschen konfrontieren Das einstige Gebaude an dieser Stelle war im Besitz des judischen Textilhandlers Simon Pfefferkorn gewesen und diente den Nazis spater als Sitz der Gauleitung Bayerische Ostmark Braunes Haus 57 Zeitweise war an seiner Eckfront ein uberdimensionales Hitler Bildnis angebracht 58 Das akustische Mahnmal wurde im Winter 2022 23 fertiggestellt und am 26 Januar 2023 eingeweiht Es erinnert an 182 judische Opfer des Nationalsozialismus 59 deren Namen und Lebensdaten der Schauspieler Matthias Brandt unentgeltlich eingesprochen hatte 60 Bekannte Bayreuther Personen judischen Glaubens BearbeitenFischel Arnheim 1812 1864 Politiker und Jurist Arnheim wurde als zweiter judischer Abgeordneter 1849 fur den Wahlkreis Hof Munchberg in die bayerische Abgeordnetenkammer gewahlt Siegfried Bettmann 1869 1939 Dermatologe und Hochschullehrer Ernst Cahn 1875 1953 Jurist Richard Engelmann 1868 1966 Bildhauer Max Harburger 1857 1916 Kaufmann Er vermachte 25 000 Mark fur eine Stiftung zugunsten armer Naherinnen und Arbeiterinnen weitere 25 000 Mark fur invalide Kriegsteilnehmer 61 62 Jakob Herz 1816 1871 Arzt und erster judischer Professor in Bayern Seit 1988 existiert in der Stadt eine Jakob Herz Strasse 63 Julius Herz ab 1887 Julius Herz Ritter von Hertenried 1825 1910 Eisenbahningenieur 1910 wurde eine Strasse nach ihm benannt 1933 nannten die Nationalsozialisten die Herzstrasse in Eduard Bayerlein Strasse um 64 Die Umbenennung wurde nicht ruckgangig gemacht Luitpold Kurzmann 1847 1923 Unternehmer Der Sohn eines Metzgers und Schachters eroffnete 1894 in seinem Haus Opernstrasse 22 ein grosses Modewaren und Cofektionsgeschaft Da er zur Festspielzeit illustre Gaste wie Isabella von Spanien beherbergte die auch in seinem Geschaft einkauften durfte er sich mit dem Titel eines spanischen und bayerischen Hoflieferanten schmucken Seit 1890 war der erfolgreiche und angesehene Geschaftsmann bereits Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde In seiner 30 Jahre wahrenden Amtszeit wurden auf dem judischen Friedhof ein neues Leichenhaus und ein Okonomiegebaude errichtet die Synagoge wurde umfassend saniert und umgebaut Der Stadthistoriker Bernd Mayer schrieb Wie kein anderer verkorperte Kurzmann die gelungene Integration der Bayreuther Juden in die damalige Stadtgesellschaft 65 nbsp Geschaft des Ehepaars Neuland im Redoutenhaus Opernstrasse Ecke Munzgasse 1910 Hilde Marx 1911 1986 Schriftstellerin und Journalistin Das im Januar 1936 von den Nationalsozialisten zur Geschaftsaufgabe gezwungene Ehepaar Salomon und Albertine Neuland betrieb zunachst im Haus Maximilianstrasse 55 und spater im Redoutenhaus in der Opernstrasse ein Modewaren und Damenkonfektionsgeschaft Nach erfolgter Arisierung wurde das Geschaft als Modehaus Kramer amp Hacker weitergefuhrt Salomon Sali Neuland geb am 15 Mai 1863 in Kleineibstadt 42 dem 1896 das Burgerrecht verliehen wurde war in der Bayreuther Stadtgesellschaft hoch angesehen 41 Am 24 Januar 1888 heiratete er in Nurnberg Albertine geb Lehmann siehe weiter oben 42 Die Familie lebte in grossburgerlichen Verhaltnissen zunachst im Haus Luitpoldplatz 2 spater in der Alexanderstrasse 4 Nach dem Novemberpogrom 1938 musste das Ehepaar Neuland in die Wohnung von Albertines Schwester Ida in der Erlanger Strasse 33 umziehen Sali Neuland verkraftete die zahlreichen Demutigungen und Angriffe der Nationalsozialisten nicht er starb am 24 Mai 1939 im Alter von 76 Jahren Sein 1889 in Bayreuth geborener Sohn Fritz Neuland ist der Vater der Prasidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Munchen und Oberbayern Charlotte Knobloch 41 Simon Neuland 1868 1936 verh mit Emma geb Friedmann 1869 1921 66 war Mitinhaber des Geschafts seines Bruders Salomon Neuland 42 Emanuel Osmund 1766 1842 Bankier Kaufmann und Gelehrter Forderer und Freund des Dichters Jean Paul Albert Wurzburger 1856 1938 Arzt und Psychiater 1894 grundete sein Vater Simon Wurzburger auf der unteren Herzoghohe eine private Heilanstalt fur psychisch Kranke judischen Glaubens Sanatorium Herzoghohe die Albert 1895 ubernahm 1936 wurde sie in eine deutsche Anstalt umgewandelt und 1959 abgerissen Ihm zu Ehren erhielt dort 1947 eine Strasse den Namen Dr Wurzburger Strasse 67 68 Pinhas Yoeli 1920 2011 als Gunther Aptekmann in Bayreuth geboren Professor fur Kartographie an der Universitat Tel Aviv 69 Trivia Bearbeiten nbsp Textilgeschaft Pfefferkorn am Maximilianplatz Mitte fruhes 20 JahrhundertSimon Pfefferkorn betrieb bis 1892 sein Textilgeschaft in der Maximilianstrasse 9 In jenem Jahr mietete er das Erdgeschoss des Hauses Opernstrasse 1 Dieses Eckhaus am Verkehrsknotenpunkt Sternplatz damals Maximilianplatz bot den Vorteil zur Opern wie zur Maximilianstrasse hin Schaufenster aufzuweisen Der Laden entwickelte sich zum fuhrenden Geschaft fur Teppiche und Stoffe Als Festspielgast weilte 1896 der franzosische Maler Auguste Renoir im Haus 1917 kaufte Pfefferkorn das Gebaude und musste im August 1928 hinnehmen dass Heinrich Himmler als Festspielgast bei einem der Mieter logierte In jenem Jahr wurde er unter dem Druck der NSDAP genotigt sein Haus an den NS Gauverlag Hans Schemms weit unter Preis zu verkaufen Der Architekt Hans Reissinger baute es zum Sitz der Gauleitung Bayerische Ostmark Braunes Haus um Im April 1945 brannte das Gebaude aus und wurde nicht wieder aufgebaut 58 Der antisemitische Rassentheoretiker Houston Stewart Chamberlain hatte von 1910 bis 1927 in Bayreuth gelebt 1922 erhielt er die Bayreuther Ehrenburgerwurde 70 1937 wurde eine Strasse nach ihm benannt die 1947 den heutigen Namen Karl Muck Strasse erhielt Gemass einem Stadtratsbeschluss von 1955 bekam 1958 wiederum eine Strasse Chamberlains Namen nach hitzigen Debatten wurde der Name Chamberlainstrasse 1989 erneut getilgt und jene der Furtwanglerstrasse zugeschlagen 71 Die Ehrenburgerwurde wurde Chamberlain erst 2013 aberkannt Anmerkungen Bearbeiten Vergleiche Talmud Tora Schule HamburgWeblinks BearbeitenAdolf Eckstein Geschichte der Juden im Markgrafentum Bayreuth bei lexikus de Gedenkbuch der Stadt Bayreuth fur die Opfer des Nationalsozialismus Die Geschichte der judischen Bayreuther 1759 1945 bei Geschichtswerkstatt Bayreuth e V Aus der Geschichte der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Bayreuth Oberfranken Bayern bei judische gemeinden de Bayreuth bei alemannia judaica deLiteratur BearbeitenSylvia Habermann Bernd Mayer Christoph Rabenstein Reichskristallnacht Das Schicksal unserer judischen Mitburger Eine Gedenkschrift der Stadt Bayreuth 1988 Bernd Mayer Frank Piontek Judisches Bayreuth Ellwanger Bayreuth 2010 ISBN 978 3 925361 81 4 Einzelnachweise Bearbeiten Adolf Eckstein Geschichte der Juden im Markgrafentum Bayreuth B Seligsberg Bamberg 1907 S 1 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fsammlungen ub uni frankfurt de 2Ffreimann 2Fcontent 2Fpageview 2F639665 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D in der Freimann Sammlung a b Sylvia Habermann Bernd Mayer Christoph Rabenstein Reichskristallnacht Das Schicksal unserer judischen Mitburger Eine Gedenkschrift der Stadt Bayreuth 1988 S 7 Kulmbach bei alemannia judaica de abgerufen am 22 November 2021 Sylvia Habermann u a Reichskristallnacht S 8 a b c d e Sylvia Habermann u a Reichskristallnacht S 9 ff a b c d e Verborgene Schatze in Nordbayerischer Kurier vom 22 April 2021 S 12 a b c d Toleranz Mildtatigkeit und Geld in Nordbayerischer Kurier vom 13 Mai 2021 S 14 Judisches Bayreuth in Nordbayerischer Kurier vom 2 August 2021 S 12 Camille de Tournon Statistique de la Province de Bayreuth Herausgeber Historischer Verein fur Oberfranken ubersetzt von Bettina Schiller S 38 Albin Schwarz Von Viehmarkten und judischen Viehhandlern in Heimatkurier 3 1997 des Nordbayerischen Kuriers S 10 f Albin Schwarz Bayreuths Zunftmetzger in alter Zeit in Heimatkurier 12 1996 des Nordbayerischen Kuriers S 3 ff Werner Bergmann Tumulte Excesse Pogrome Kollektive Gewalt gegen Juden in Europa 1789 1900 Wallstein 2020 S 152 Sylvia Habermann u a Reichskristallnacht S 13 ff Bernd Mayer Frank Piontek Judisches Bayreuth Ellwanger Bayreuth 2010 ISBN 978 3 925361 81 4 S 97 ff Bayreuth Rundgang zum UNESCO Welterbe bei welterbetour de abgerufen am 5 Juni 2023 a b Ein Zentrum des judischen Lebens entsteht in Nordbayerischer Kurier vom 26 April 2023 S 12 Der Reformer und die liebe Dora in Nordbayerischer Kurier vom 1 Juli 2021 S 12 Siegfried Pokorny Kaufhaus in den Sturmen der Zeit in Heimatkurier 4 1999 des Nordbayerischen Kuriers S 3 ff a b c d Sylvia Habermann u a Reichskristallnacht S 20 ff Bernd Mayer Frank Piontek Judisches Bayreuth S 188 Die Inflation hat die Gewalt im Schlepptau in Nordbayerischer Kurier vom 7 Oktober 2021 S 12 1923 Die Mehrheitsgesellschaft in Bayreuth halt sich zuruck in Nordbayerischer Kurier vom 7 Oktober 2021 S 12 a b Judenhass schon vor 100 Jahren in Nordbayerischer Kurier vom 23 Mai 2022 S 13 a b c d e f g Bernd Mayer Frank Piontek Judisches Bayreuth S 167 ff a b c d e Sylvia Habermann u a Reichskristallnacht S 27 ff a b c d e f Tim Schanetzky Arisierung die Gelddruckmaschine der Nazis in Nordbayerischer Kurier vom 21 Oktober 2021 S 12 a b c d e f Sylvia Habermann u a Reichskristallnacht S 44 ff a b c Judisches Bayreuth Faltblatt der Marketing amp Tourismus GmbH Bayreuth Albin Schwarz Von Viehmarkten und judischen Viehhandlern in Heimatkurier 3 1997 des Nordbayerischen Kuriers S 10 f a b Helmut Paulus Mit Rollkommandos gegen Bayreuths Juden in Heimatkurier 4 1998 des Nordbayerischen Kuriers S 5 ff a b c d Sylvia Habermann u a Reichskristallnacht S 35 ff Peter Engelbrecht Ende und Neubeginn Bayreuth Im April 1945 herrscht Frieden Spathling Weissenstadt 2022 ISBN 978 3 942668 87 3 S 36 Herbert Scherer Erinnerungen an die junge Rotmainhalle in Heimatkurier 11 1996 des Nordbayerischen Kuriers S 6 f Bernd und Gerda Mayer Arbeiten und Leben in Bayreuth Sutton Erfurt 2010 ISBN 978 3 86680 745 7 S 14 Das waren unsere Nachbarn in Nordbayerischer Kurier vom 11 November 2021 S 12 Bernd Mayer Als selbst Katzenzuchter verdachtig waren in Heimatkurier 2 2001 des Nordbayerischen Kuriers S 6 f Nazi Terror der in den Tod trieb in Nordbayerischer Kurier vom 9 September 2021 S 12 a b Arno Kroniger Das lange Leiden in Nordbayerischer Kurier vom 29 Oktober 2021 S 18 a b Ines Hoepfel Leidenswege einer judischen Kaufmannsfamilie in Heimatkurier 4 1998 des Nordbayerischen Kuriers S 11 Albertine Neuland bei Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer abgerufen am 4 November 2022 a b c Aus dem Reich des Grauens wurde ein Hort des Friedens in Nordbayerischer Kurier vom 29 30 Oktober 2022 S 10 a b c d Albertine Neuland bei stadt muenchen de abgerufen am 4 November 2022 Mieter bereiten sich auf Auszug vor in Nordbayerischer Kurier vom 2 Juni 2023 S 11 Gedenkbuch der Stadt Bayreuth fur die Opfer des Nationalsozialismus bei gedenkbuch bayreuth de abgerufen am 3 Juni 2023 Reinauer Leopold bei gedenkbuch bayreuth de abgerufen am 24 Januar 2022 a b Hermann Reinauer 09 03 1942 bei steinheim institut de abgerufen am 24 Januar 2022 Sie schuf ein Kurhaus fur die wirklich Reichen in Nordbayerischer Kurier vom 12 August 2021 S 12 Bernd Mayer Die Judenfarmen im Bayreuther Land in Heimatkurier 4 2006 des Nordbayerischen Kuriers S 12 f Bernd Mayer Frank Piontek Judisches Bayreuth S 202 a b Unertragliche Erinnerungen in Nordbayerischer Kurier vom 5 August 2021 S 12 Die Schatten so vieler ruchlos Ermordeter in Nordbayerischer Kurier vom 5 August 2021 S 12 a b Bernd Mayer Frank Piontek Judisches Bayreuth S 204 ff a b Bayreuth Kreisstadt Oberfranken Judische Geschichte nach 1945 Synagoge bei alemannia judaica abgerufen am 28 Januar 2022 Bayreuther Synagoge Bau dem Zeitplan voraus in Nordbayerischer Kurier abgerufen am 28 Januar 2022 Alte Munze neues Ziel in Nordbayerischer Kurier vom 7 8 Juni S 8 Projekt Denk Steine zum Gedenken an die judischen Bayreuther die Opfer des Nationalsozialismus wurden bei Geschichtswerkstatt Bayreuth e V abgerufen am 9 August 2019 Dem Gedenken Stimme geben in Nordbayerischer Kurier vom 2 Marz 2022 S 8 a b Bernd Mayer Frank Piontek Judisches Bayreuth S 174 Verschleppt und ermordet in Nordbayerischer Kurier vom 27 Januar 2023 S 7 Gesprochenes Gedenken in Nordbayerischer Kurier vom 26 Januar 2023 S 7 Stiftung von Max Harburger 1916 bei alemannia judaica de abgerufen am 26 Januar 2022 Wir waren schon einmal viel weiter in Nordbayerischer Kurier vom 26 August 2021 S 12 Rosa und Volker Kohlheim Bayreuth von A Z Lexikon der Bayreuther Strassennamen C und C Rabenstein Bayreuth 2009 ISBN 978 3 928683 44 9 S 67 Rosa und Volker Kohlheim Bayreuth von A Z Lexikon der Bayreuther Strassennamen S 60 Bernd Mayer Grandseigneur der judischen Kaufleute In Heimatkurier 1 2004 des Nordbayerischen Kuriers S 6 f Epidat epgigraphische Datenbank bei steinheim institut de abgerufen am 5 November 20200 Auf den Spuren der Psychiatrie in Bayreuth bei Geschichtswerkstatt Bayreuth e V abgerufen am 9 August 2019 Rosa und Volker Kohlheim Bayreuth von A Z Lexikon der Bayreuther Strassennamen S 39 Die Geschichte der judischen Bayreuther 1759 1945 bei Geschichtswerkstatt Bayreuth e V abgerufen am 9 August 2019 Bernd Mayer Nicht alle Ehrenburger legten Ehre ein in Heimatkurier 5 1996 des Nordbayerischen Kuriers S 3 f Rosa und Volker Kohlheim Bayreuth von A Z Lexikon der Bayreuther Strassennamen Rabenstein Bayreuth 2009 ISBN 978 3 928683 44 9 S 34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Juden in Bayreuth amp oldid 234403129