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Georg Friedrich Karl von Brandenburg Kulmbach Bayreuth 19 Juni 1688 auf Schloss Obersulzburg bei Sulzburg 17 Mai 1735 in Bayreuth war ab 1726 Markgraf des frankischen Furstentums Bayreuth Markgraf Georg Friedrich Carl zu Brandenburg Kulmbach BayreuthGeorg Friedrich Karl war der alteste Sohn von Christian Heinrich von Brandenburg Kulmbach 1661 1708 und seiner Frau Sophie Christiana geb Grafin von Wolfstein 1667 1737 Er stammte aus der Kulmbacher Nebenlinie des Kulmbach Bayreuther Zweiges der jungeren Linie der frankischen Hohenzollern und trat 1726 die Nachfolge des Markgrafen Georg Wilhelm im Furstentum Bayreuth an Aufgrund dieser Regierungsubernahme enthielt sein Name von Brandenburg Kulmbach Bayreuth oder auch nur von Brandenburg Bayreuth den zusatzlichen Namen Bayreuth wahrend sein Vater lediglich von Brandenburg Kulmbach genannt wurde Angeschrieben wurde der Markgraf Georg Friedrich Karl am 6 Juni 1730 auch als Georg Friedrich Carl Markgraf zu Brandenburg in Preussen zu Magdeburg und zu Mecklenburg Herzog Burggraf zu Nurnberg Graff zu Hohenzollern und Schwerin Herr der Lande Rostock und Stargard 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Jugend und Ausbildung 2 Bemuhung um Nachfolge in Bayreuth 3 Markgraf von Brandenburg Bayreuth 4 Tod 5 Georg Friedrich Karl in den Memoiren seiner Schwiegertochter 6 Heirat und Nachkommen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseJugend und Ausbildung BearbeitenZunachst wurde Georg Friedrich Karl von seiner sehr religiosen Mutter eine sehr fromme Frau im Sinne des Pietismus 3 unterrichtet danach erhielt er eine sorgfaltige Ausbildung in Bielefeld Von 1700 bis 1704 unternahm er ausgedehnte Bildungsreisen durch Westeuropa die ihn unter anderem nach Danemark Frankreich und Holland fuhrten Anschliessend studierte er vier Jahre an der Universitat von Utrecht Nach dem Tod seines Vaters kehrte er 1708 zu seiner Familie zuruck die seit 1704 auf Schloss Weferlingen bei Magdeburg wohnte Das Schloss war seiner Familie als Apanage von Konig Friedrich I in Preussen zugewiesen worden nachdem der vollig verschuldete Vater Georg Friedrich Karls im Schonberger Vertrag auf das Erbfolgerecht in den frankischen Besitzungen der Hohenzollern zugunsten Preussens verzichtet hatte Bemuhung um Nachfolge in Bayreuth BearbeitenGeorg Friedrich Karl versuchte jedoch nach dem Tod seines Vaters den Erbverzicht ruckgangig zu machen und betrieb die Aufhebung dieses Vertrages Dabei erhielt er Unterstutzung von den frankischen Standen die die Sprengung des Frankischen Reichskreises durch Preussen befurchteten Besonders nachdrucklich setzten sich dabei der Mainzer Erzbischof und Bamberger Furstbischof Lothar Franz von Schonborn und dessen Neffe Reichsvizekanzler Friedrich Karl von Schonborn fur die Aufhebung des Schonberger Vertrages ein Dies gelang allerdings endgultig erst 1722 nach langen schweren Auseinandersetzungen und brachte erhebliche finanzielle Belastungen mit sich Markgraf von Brandenburg Bayreuth BearbeitenAls Markgraf Georg Wilhelm 1726 ohne mannliche Nachkommen starb konnte Georg Friedrich Karl schliesslich ohne grossere Schwierigkeiten die Nachfolge im Furstentum Bayreuth antreten Nach seiner Regierungsubernahme als erster Regent aus der Weferlinger Linie legte er grossen Wert auf die Verbesserung der zerrutteten Finanzen die auch durch die Auflosung des Schonberger Vertrages entstanden waren und konzentrierte sich vor allem auf die innere Regierung Stadtebaulich kam es in Bayreuth zu wichtigen Anderungen Die Siedlungstatigkeit wurde nun auch ausserhalb des mittelalterlichen Mauerrings verstarkt Sichtbar wurde dies am Bau eines neuen Stadttores und der Anlage einer Strasse zum ausserhalb der Stadt geplanten Waisenhaus die spater den Namen Friedrichstrasse erhielt Bauwillige erhielten ein kostenloses Grundstuck und Steuerbefreiung fur mehrere Jahre angeboten Dies wurde aber erst unter dem Nachfolger seinem Sohn Friedrich verwirklicht Bemerkenswert ist sein Einsatz fur die Forderung von schulischen und sozialen Einrichtungen Wahrend seiner Herrschaft wurde 1731 damit begonnen die Munchberger Stadtkirche die 1729 einem Brand zum Opfer gefallen war wieder aufzubauen Im Nachfolgebau haben sich nach einem weiteren Brand im 19 Jahrhundert einzelne Gegenstande erhalten darunter ein markgrafliches Wappenschild mit den Initialen Georg Friedrich Karls das an der Wand gegenuber dem Chor befestigt ist Im Gegensatz zu vielen seiner regierenden Zeitgenossen entwickelte Georg Friedrich Karl keinerlei politische oder militarische Ambitionen Stattdessen bemuhte er sich als engagierter Pietist und Anhanger August Hermann Franckes intensiv um die Belange des religiosen Lebens Theaterspiel und alle Lustbarkeiten wurden vom Leben des Hofes verbannt 1727 schrieb der aus Halle berufene Hofprediger Johann Christoph Silchmuller in sein Tagebuch Im Schloss ist alles so stille als ob es ein Kloster ware Die Unzufriedenen und Missvergnugten pflegten indes zu spotten der Markgraf und seine Schwarzrocke hatten das Land in ein Bethaus verwandelt 4 Mit Vorliebe zog sich der schwerblutige Markgraf in das Schloss Himmelkron zuruck ein ehemaliges Kloster dessen Vergangenheit seinem frommen Wesen zusagte 4 Das Bayreuther Schloss war infolge seines Sparwillens bald recht heruntergekommen In dieses freudlose Klima fuhrte sein Sohn der junge Erbprinz Friedrich im Januar 1732 die preussische Prinzessin Wilhelmine von Preussen als Gattin heim Die jugendlich drangende Lebensfreude des Paares vertrug sich nur schlecht mit dem asketischen Leben am Bayreuther Hof sodass es bald es zu ernsten Spannungen mit dem alten Markgrafen kam Das Ausbleiben des ersehnten mannlichen Erben verubelte er Wilhelmine nach der Geburt deren Tochter Elisabeth Friederike Sophie im August 1732 Er liess ihr durch seinen Kammerherrn von Voit bestellen er werde noch lange genug leben um sie zu argern 4 Tod BearbeitenIm Herbst 1734 erwarteten Wilhelmine und ihr Bruder Friedrich ungeduldig den Tod des Markgrafen Wir suchen die kurze Zeit die uns noch bleibt dem Vergnugen zu widmen denn wir stehen am Vorabend einer grossen Trauer schrieb Wilhelmine an ihn Friedrich antwortete am 7 Marz 1735 Ich bin entzuckt wie beharrlich der Tod dem alten Markgrafen zusetzt Als Georg Friedrich Karl im Sterben lag versuchte sein Leibarzt Johann Friedrich Seitz dessen Leben mit Muttermilch zu retten Drei saugende Weiber wurden gegen Bezahlung als Milchspenderinnen ins Schloss gebracht eine Bauerin aus Bindlach eine Tagelohnerfrau und eine Schneidersfrau Letztere die sieben Wochen lang zwei bis dreimal taglich ihre Milch gereichet hat verlor daruber ihr eigenes Kind Sie erhielt 12 Gulden zur Trauer weitere sechs fur die Beerdigung und nach dem Tod des Markgrafen 25 Gulden zur Gnade Am 17 Mai 1735 um 6 Uhr verschied Georg Friedrich Karl im Beisein Wilhelmines Ich verliess ihn erst nach dem letzten Seufzer Er hatte den schrecklichsten Tod den es gibt den Brand im Halse und dazu einen neunstundigen Todeskampf bei dem er wie ein Verdammter litt und nicht sterben konnte Er war bis zuletzt bei vollem Bewusstsein und ist mit einem Heroismus und einer Ergebung ohnegleichen gestorben schrieb diese ihrem Bruder 5 Georg Friedrich Karl in den Memoiren seiner Schwiegertochter BearbeitenIn den Memoiren seiner Schwiegertochter Wilhelmine von Preussen wird er als meist unangenehmer Zeitgenosse beschrieben der trank und sich wenig um die schonen Kunste bemuhte Die Hofgesellschaft erschien ihr recht freudlos Dies vor allem vor dem Hintergrund dass ihr der Bayreuther Hof als das genaue Gegenteil zu ihrer Berliner Zeit beschrieben worden war jedoch bezog sich diese Beschreibung auf die Zeit des Vorgangers Georg Wilhelm Markgrafin Wilhelmine schrieb dass ihr Schwiegervater mager krummbeinig beschrankt egoistisch falsch eifersuchtig und hochfahrend sei Die Antipathie beruhte auf Gegenseitigkeit Der Markgraf schikanierte seine Schwiegertochter fast genauso wie es ihre Eltern stets getan hatten Zuerst unterstellte er der Schwangeren dies nur vorzutauschen um sich in den Mittelpunkt zu stellen Als offensichtlich erkennbar war dass Wilhelmine tatsachlich in anderen Umstanden war meinte er dass er hoffe dass es eine Tochter ware denn laut Heiratsvertrag musse er nur fur einen Prinzen sorgen Sein Sohn ergriff Wilhelmines Partei und der betrunkene Markgraf schlug mit seinem Stock auf den Sohn ein der sich dies allerdings nicht gefallen liess die beiden prugelten sich wie Bierkutscher 6 Heirat und Nachkommen BearbeitenGeorg Friedrich war seit 1709 mit Dorothea von Schleswig Holstein Sonderburg Beck 1685 1761 Tochter von Friedrich Ludwig verheiratet Das Paar wurde 1716 geschieden Folgende Kinder stammten aus dieser Verbindung Sophie Christine Luise 1710 1739 1731 Furst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis 1704 1773 Friedrich 1711 1763 Markgraf von Brandenburg Bayreuth 1 1731 Prinzessin Wilhelmine von Preussen 1709 1758 2 1759 Prinzessin Sophie Karoline von Braunschweig Wolfenbuttel 1737 1817 Wilhelm Ernst 1712 1733 Sophie Charlotte Albertine 1713 1747 1734 Herzog Ernst August I von Sachsen Weimar Eisenach 1688 1748 Wilhelmine Sophie 1714 1749 1734 Furst Karl Edzard von Ostfriesland 1716 1744 Literatur BearbeitenGerhard Taddey Hrsg Lexikon der deutschen Geschichte Ereignisse Institutionen Personen Von den Anfangen bis zur Kapitulation 1945 3 uberarbeitete Auflage Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 81303 3 Max Spindler Andreas Kraus Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts Munchen 1997 ISBN 3 406 39451 5 Otto Veh Georg Friedrich Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 206 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Viviane Deak Yvonne Grimm Christiane Koglmaier Horn Frank Michael Schafer Wolfgang Protzner Die ersten Kaffeehauser in Wurzburg Nurnberg und Erlangen In Wolfgang Protzner Christiane Koglmaier Horn Hrsg Culina Franconia Beitrage zur Wirtschafts und Sozialgeschichte 109 Franz Steiner Stuttgart 2007 ISBN 978 3 515 09001 8 S 245 264 hier S 259 und 261 Stadtarchiv Erlangen 33 Nr 3 P 1 S 169 171 Paul Schaudig Pietismus und Separatismus im Aischgrund 1925 S 83 a b c Will von Poswik Herbert Conrad Bayreuth Druckhaus Bayreuth Bayreuth 1974 S 12 Stephan Muller Spekulatives zu Wilhelmines Gemalde in Heimatkurier 3 1998 des Nordbayerischen Kuriers S 18 Thea Leitner Skandal bei Hof S 169 170 Ueberreuter 1993 ISBN 3800034921VorgangerAmtNachfolgerGeorg WilhelmMarkgraf von Brandenburg Bayreuth 1726 1735FriedrichNormdaten Person GND 118907255 lobid OGND AKS LCCN n96076060 VIAF 72192908 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Georg Friedrich KarlALTERNATIVNAMEN Brandenburg Kulmbach Bayreuth Georg Friedrich Karl vonKURZBESCHREIBUNG Markgraf von Brandenburg BayreuthGEBURTSDATUM 19 Juni 1688GEBURTSORT Schloss Obersulzburg bei SulzburgSTERBEDATUM 17 Mai 1735STERBEORT Bayreuth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich Karl Brandenburg Bayreuth amp oldid 238079032