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Georg Wilhelm von Brandenburg Bayreuth 16 November 1678 in Bayreuth 18 Dezember 1726 in Bayreuth war von 1712 bis 1726 Markgraf des frankischen Furstentums Bayreuth Markgraf Georg Wilhelm von Brandenburg Bayreuth Schabkunstblatt um 1720 von Christoph Weigel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Charakter 1 3 Militarische Karriere 1 4 Rege Bautatigkeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Sophia von Sachsen Weissenfels um 1720 Herkunft und Familie Bearbeiten Georg Wilhelm aus dem Hause Hohenzollern war der einzige Sohn von Christian Ernst von Brandenburg Bayreuth und dessen zweiter Gemahlin Sophie Luise von Wurttemberg Sein Leben begann unter Voraussetzungen die ihn zum verwohnten Kind geradezu pradestinierten Wahrend einer ersten kinderlos gebliebenen Ehe und der zweiten mit Sophie Luise die zunachst vier Tochter gebar hatte sein Vater 16 Jahre lang vergeblich auf einen Sohn als Nachfolger gehofft Als schliesslich 1678 der ersehnte Knabe zur Welt kam war dessen Mutter bereits 37 Jahre alt Da sein Vater in manchen Jahren von April bis Oktober mit der Reichsarmee unterwegs war wuchs der Kleine vorwiegend unter der Obhut der Mutter auf Sophie Luise deren Einfluss auf den Markgrafen durch die Geburt des Erbprinzen noch verstarkt worden war galt als luxusbedurftig und verschwenderisch Zeitgenossen beschrieben den jungen Georg Wilhelm als hochgewachsen schmal gebaut und blond gelockt Bereits 1686 wurde mit Wilhelmsdorf ein Ort nach ihm benannt 1 Er war mit der zum Zeitpunkt der Eheschliessung im November 1699 knapp funfzehnjahrigen Sophia von Sachsen Weissenfels verheiratet 2 1701 gebar sie die Tochter Christiane Sophie Wilhelmine vier weitere Kinder starben fruh 3 Nach Georg Wilhelms Tod heiratete Sophia den Grafen Albert Joseph von Hoditz Georg Wilhelm blieb ohne ehelich gezeugte mannliche Nachkommen Mit seinem Tod endete die jungere frankische Hauptlinie der Markgrafen in Bayreuth 4 Charakter Bearbeiten nbsp Georg WilhelmGeorg Wilhelm entwickelte als Erbprinz auf seiner Kavalierstour nach Holland und England in den Jahren 1695 96 2 eine ausgepragte Leidenschaft fur die Marine Von seinem Aufenthalt beim englischen Konig Wilhelm III in London und Windsor erzahlte er sein Leben lang mit Begeisterung Besonders beeindruckte ihn das Schloss Windsor mit der Zentrale des Hosenbandordens dessen Schutzpatron der englische Nationalheilige Sankt Georg ist Seit jener Zeit gebrauchte Georg Wilhelm fur seinen Vornamen gern die englische Schreibung George 5 Nach seiner Ruckkehr liess er den Brandenburger Weiher einen grossen Karpfenteich im Nordosten der Stadt zu einem durch die Warme Steinach gespeisten See erweitern Er liess eine Schanze anlegen und Seeschlachten mit vier bis zu 30 Meter langen Schiffen 6 auffuhren Ein als mehrtagiges Manover gestaltetes Lustspiel bei dem der junge Prinz 2000 Soldaten und Burger befehligte forderte mehrere Todesopfer 7 Liselotte von der Pfalz schrieb dazu Verrucktheit regiert wohl an diesem Hof 8 Trotz leerer Kassen verstarkte er ab 1712 als Markgraf das Militar fronte seiner Baulust und liess nicht weniger als funfzig Opern in deutscher Sprache auffuhren Georg Philipp Telemann war einer seiner Auftragskomponisten 8 Ungestum mit einem Hang zu Exzessen und Verrucktheiten achtete der absolutistische Landesherr andererseits auf strengste Ordnung in allen Ablaufen Zu seiner Ehe mit Sophia eine der schonsten Prinzessinnen Deutschlands erwahnte der Bayreuther Geschichtsschreiber Heinritz 1842 Er liebte sie bis zur Entzuckung sie hasste ihn 2 Ihm von ihr zugefugte Demutigungen und seine nicht grundlose Eifersucht veranlassten ihn sie zur Reue in die Veste Plassenburg schaffen zu lassen Georg Wilhelm selbst hatte in Christiane Emilie von Gleichen eine Matresse mit der er die unehelichen Kinder Georg Wilhelm von Plassenberg 3 und Georgina Wilhelmina von Plassenberg 9 zeugte Seine Tochter Christiane Sophie Wilhelmine gebar unehelich Zwillinge die kurz nach der Geburt verstarben und wurde nach Kulmbach verstossen da der Vater der Zwillinge nicht standesgemass war 1724 liess er funfzehn Zigeunerinnen die das Ausweisungsgebot nicht befolgt hatten bei Berneck am Galgen hinrichten 10 Militarische Karriere Bearbeiten nbsp Georg Wilhelm als kaiserlicher Generalwachtmeister in der Uniform des frankischen KurassierregimentsGeorg Wilhelm durchlief eine militarische Karriere da ein Studium aufgrund seiner schulischen Leistungen ausschied Bereits als Siebzehnjahriger fiel er beim sogenannten Treffen von Enghien als ausserst mutiger Soldat auf 11 1701 wurde er Regimentschef des frankischen Kurassierregiments 12 1702 ging er mit einem Dragoner Regiment in kursachsische Dienste und wurde als Generalmajor Kommandeur des Regiments Er nahm auf der kaiserlichen Seite erfolgreich an zahlreichen Schlachten teil Hierbei wurde er 1702 bei der Belagerung der Festung Landau durch eine Musketenkugel schwer verwundet Diese Verletzung heilte nie vollkommen aus Als Markgraf baute er das Militar erheblich aus Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg trat Georg Wilhelm in seinen militarischen Funktionen kaum mehr in Erscheinung 11 Auch das kursachsische Regiment wurde 1717 aufgelost In der Zeit wurde er 1709 zum Generalleutnant und am 21 Februar 1714 zum General der Kavallerie ernannt formal blieb er bis zu seinem Tod in der Armee Rege Bautatigkeit Bearbeiten In seiner Jugend als Erbprinz grundete er die Vorstadt St Georgen am See Es handelte sich um eine planmassig angelegte Stadt heute Stadtteil von Bayreuth im barocken Baustil mit dem Ordensschloss am See Er grundete den Roten Adlerorden und feierte alljahrlich dort seinen Namenstag Georgstag mit prunkvollen Festen Der Rote Adlerorden besass auch eine eigene Kirche Sophienkirche die heutige Ordenskirche mit den Wappen der Ordensmitglieder des 18 Jahrhunderts Auch war er begeisterter Jager Die Jagdschlosser Kaiserhammer Falkenhaube und Thiergarten die Eremitage und das Schloss Neustadtlein heute Gemeinde Eckersdorf wurden von ihm erbaut Im Jagdschloss Himmelkron liess er den Roten Adler Saal gestalten Literatur BearbeitenStefanie Gansera Soffing Die Schlosser des Markgrafen Georg Wilhelm von Brandenburg Bayreuth Verlag C u C Rabenstein Bayreuth 1992 ISBN 3 928683 05 5 Hans Joachim Bottcher Christiane Eberhardine Prinzessin von Brandenburg Bayreuth Kurfurstin von Sachsen und Konigin von Polen Dresdner Buchverlag 2011 ISBN 978 3 941757 25 7 Johannes Georg Zirschke Zuverlassige Beschreibung der hohen Generalitat Gorlitz 1756 S 130 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Georg Wilhelm Brandenburg Bayreuth Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Sylvia Habermann Grunder und Namensgeber Erbprinz und Markgraf Georg Wilhelm in 300 Jahre St Georgen 1702 2002 herausgegeben von Die Brannaburger Der Burgerverein St Georgen und Stadt Bayreuth S 20 ff a b c Christoph Rabenstein Ronald Werner St Georgen Druckhaus Bayreuth Bayreuth 1994 ISBN 3 922808 38 7 S 19 a b Christoph Rabenstein Ronald Werner op cit S 20 Bernd Mayer Kleine Bayreuther Stadtgeschichte Pustet Regensburg 2010 ISBN 978 3 7917 2266 5 S 51 Karl Mussel St Georgen am See Die Planstadt zum Erbprinzenschloss in 300 Jahre St Georgen 1702 2002 S 9 ff Rainer Trubsbach Geschichte der Stadt Bayreuth Druckhaus Bayreuth Bayreuth 1993 ISBN 3 922808 35 2 S 95 Karl Mussel Bayreuth in acht Jahrhunderten Gondrom Bindlach 1993 ISBN 3 8112 0809 8 S 80 a b Bernd Mayer Kleine Bayreuther Stadtgeschichte S 48 Clementine von Breitenbuch Asta von Breitenbuch Matthias Donath Lars Arne Dannenberg Rote Sparren auf blauem Grund Die Familie von Breitenbuch Breitenbauch in Sachsen und Thuringen Adel in Sachsen Band 8 Meissen 2016 S 148 Bernd Mayer Kleine Bayreuther Stadtgeschichte S 50 a b Stefanie Gansera Soffing Die Schlosser des Markgrafen Georg Wilhelm von Brandenburg Bayreuth Verlag C u C Rabenstein Bayreuth 1992 ISBN 3 928683 05 5 S 8 vgl Liste der Regimenter des frankischen ReichskreisesVorgangerAmtNachfolgerChristian ErnstMarkgraf von Brandenburg Bayreuth 1712 1726Georg Friedrich KarlNormdaten Person GND 119113007 lobid OGND AKS VIAF 35259191 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Georg WilhelmALTERNATIVNAMEN Georg Wilhelm von Brandenburg BayreuthKURZBESCHREIBUNG Markgraf von Brandenburg BayreuthGEBURTSDATUM 16 November 1678GEBURTSORT BayreuthSTERBEDATUM 18 Dezember 1726STERBEORT Bayreuth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Wilhelm Brandenburg Bayreuth amp oldid 234459173