www.wikidata.de-de.nina.az
Die Bayreuther Synagoge ist das Gebetshaus der Israelitischen Kultusgemeinde in der oberfrankischen Bezirkshauptstadt Bayreuth Sie steht in der Munzgasse 2 angelehnt an das Markgrafliche Opernhaus Das barocke Haus ist die alteste Synagoge in Deutschland die noch ihrer Bestimmung gemass genutzt wird 1 2 3 Synagoge Bayreuth in der Munzgasse rechts das Markgrafliche Opernhaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Hauptgeschichte 1759 1936 1 3 Drittes Reich 1 4 Nach 1945 1 5 Geniza 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Nicht mehr existenter Eingangsvorbau 4 der Synagoge um 1910Vorgeschichte Bearbeiten Die ersten Menschen judischen Glaubens haben sich in Bayreuth in der Mitte des 13 Jahrhunderts angesiedelt Knapp 300 Jahre spater im Jahr 1515 wurde die judische Bevolkerung wieder vertrieben Nur noch einzelnen Juden wurde spater der Zuzug gestattet meist nur aus geschaftlichen Grunden 5 Die heutige judische Gemeinde entstand im Jahr 1759 Markgraf Friedrich III beschaftigte in seinem Hofstaat mehrere Juden darunter einen Hofmaler sowie einige Hoffaktoren und Hofagenten Seinem Hof und Munz Lieferanten Moses Seckel gab er 1759 die Erlaubnis zur Ansiedlung von 10 judischen Familien zur Begrundung einer Gemeinde und zum Bau einer Synagoge 5 Hauptgeschichte 1759 1936 Bearbeiten Zum Bau der Synagoge erwarb Gemeindegrunder Moses Seckel zusammen mit seinem Bruder David fur 8520 rheinische Gulden das alte Comoedien und Redouten Hauss den Vorlauferbau des unmittelbar benachbarten Markgraflichen Opernhauses 1 Er liess es auf eigene Kosten zum Gotteshaus im Barockstil umbauen Nach knapp einem Jahr Bauzeit wurde die Bayreuther Synagoge am 15 Marz 1760 Sabbath Para 5520 eingeweiht 5 Die Arkaden des ehemaligen Operahauses waren noch 1946 an der Synagogenwand erkennbar bei der Sanierung der Synagoge in den 2010er Jahren konnten noch Reste von Theatereinbauten entdeckt und erhalten werden 6 Vorerst blieb die reich ausgeschmuckte Synagoge im Privateigentum Moses Seckels der sie der Gemeinde unentgeltlich zur Verfugung gestellt hatte Erst mit Seckels Tod ging die Synagoge auf Wunsch des Bruders und rechtmassigen Erben in den Gemeindebesitz uber In den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten wuchs die Gemeinde stetig an zahlte jedoch nie mehr als rund 100 Familien Nach langwierigen Verhandlungen mit der Stadt Bayreuth konnte im Jahr 1787 der judische Friedhof durch eine neue Gemeindeverfassung in Benutzung genommen werden 5 Viele Jahre unterstand die Bayreuther Synagoge dem Distriktsrabbinat Baiersdorf und verfugte nur uber einen Vize Rabbiner Im Jahr 1829 wurde Joseph Aub der erste Distriktsrabbiner des nach dem bayerischen Judenedikt von 1813 neugegrundeten Distriktsrabbinat Bayreuth 5 Drittes Reich Bearbeiten nbsp Die Ansicht von Osten verdeutlicht den geringen Abstand zum Markgraflichen OpernhausIm Zuge der Novemberpogrome in der Nacht vom 9 auf den 10 November 1938 wurde die Synagoge verwustet 7 Dank der unmittelbaren Nahe zum Markgraflichen Opernhaus wurde sie von den Nationalsozialisten aber nicht in Brand gesteckt 8 Nach 1945 Bearbeiten nbsp Zustand 2012 vor dem Umbau Eingang zur MunzgasseIn den 1960er Jahren wurde das Gebaude notdurftig wiederhergestellt und umgebaut 1 am 1 April 1967 erneut eingeweiht 9 Am 16 August 2013 wurde im Garten der Synagoge die Mikwe ein rituelles Tauchbad eingeweiht 10 Das Wasser gelangt uber einen Artesischen Brunnen aus 70 m Tiefe ohne Pumpe in das Wasserbecken 11 Anschliessend wurde das Gebaude erneut umgebaut und dabei weitgehend entkernt Der Eingang wurde von der Strassenseite auf die Westseite zuruckverlegt Dort wurden auch wieder Rundbogenfenster eingebaut Solche bestanden bis 1965 und mussten damals auf Drangen der Bayerischen Schloss und Gartenverwaltung durch rechteckige Fenster ersetzt werden 12 Im Fruhjahr 2018 konnte die Synagoge wieder eroffnet werden Nun soll zunachst fur museale Zwecke die gegenuberliegende ehemalige Markgrafliche Munze die von 1981 bis 2013 dem IWALEWA Haus als Domizil gedient hatte genutzt werden Zur dortigen Ausstellung soll unter anderem das vollstandig erhaltene Archiv der Gemeinde von 1760 bis 1933 gehoren Das als Kulturzentrum der judischen Gemeinde vorgesehene Gebaude ersetzte wahrend der Dauer des Umbaus der Synagoge diese vorubergehend 1 Geniza Bearbeiten Bei Sanierungsarbeiten im Jahr 2009 wurden in einem Hohlraum auf dem Dachboden der Synagoge einer Geniza alte Schriftrollen und weitere aus dem Gebrauch genommene religiose Gegenstande gefunden 13 Im Januar 2010 wurde der Fund durch das Genisaprojekt Veitshochheim fachgerecht geborgen und in den folgenden Monaten inventarisiert Seit Juli 2014 ist der gesamte Fundbestand der Bayreuther Genisa in einer Online Prasentation einzusehen Siehe auch BearbeitenGeschichte der Juden in BayreuthWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Bayreuth Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Synagoge von Bayreuth bei Alemannia Judaica Online Prasentation der Genisa BayreuthEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Nordbayerischer Kurier vom 21 Januar 2014 S 13 Synagoge in Nachtlinie extra in Nordbayerischer Kurier vom 6 Februar 2021 S 9 Besonderheit ist die Basis in Nordbayerischer Kurier vom 16 Dezember 2021 S 12 Bernd Mayer Frank Piontek Judisches Bayreuth Ellwanger Bayreuth 2010 ISBN 978 3 925361 81 4 S 192 a b c d e Uberblick uber die Geschichte der Bayreuther Synagoge alemannia judaica de abgerufen am 11 September 2011 Bayreuth Opernstrasse 16 Redoute bei markgrafenkultur de abgerufen am 5 November 2022 Bernd Mayer Bayreuth wie es war S 122 Bernd Mayer Bayreuth Die letzten 50 Jahre S 45 Bernd Mayer Bayreuth im zwanzigsten Jahrhundert S 119 Einweihung der Mikwe kirchenkreis bayreuth de abgerufen am 21 Januar 2014 Bayreuth Kreisstadt Oberfranken Judische Geschichte nach 1945 Synagoge bei alemannia judaica abgerufen am 18 Mai 2018 Bayreuther Synagoge Bau dem Zeitplan voraus in Nordbayerischer Kurier abgerufen am 18 Mai 2019 Bayreuther Geniza Fund in Bayreuther Synagoge prasentiert ad hoc news de veroffentlicht am 16 Dezember 2009 abgerufen am 11 September 201149 94457 11 578814 Koordinaten 49 56 40 5 N 11 34 43 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Synagoge Bayreuth amp oldid 227713971