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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Als Viehhandler fruher insbesondere auch Ochsenhandler wurden Personen oder Unternehmen bezeichnet die Vieh an und wiederverkaufen Die Berufsbezeichnung ist heute Viehkaufmann beziehungsweise Viehkauffrau Viehhandler auf dem Gallimarkt in LeerDer Viehhandel vermittelt zwischen den Viehzuchtern und den Konsumenten und gliedert sich in Fleischviehhandel Zuchtviehhandel 1 und Nutzviehhandel das heisst den Handel mit Arbeitstieren und Milchvieh 2 Inhaltsverzeichnis 1 Tatigkeiten und Ausbildung 2 Pferdehandel 3 Geschichte 3 1 Schweiz 3 2 Viehhandel in Deutschland um 1900 3 2 1 Zuchtviehandel 3 2 2 Nutzviehhandel 3 2 3 Schlachtviehhandel 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseTatigkeiten und Ausbildung BearbeitenViele Viehkaufleute haben sich spezialisiert fur Nutz und Schlachtviehvermarktung Vermarktet werden zum Beispiel Kuhe Farsen Bullen Kalber Schafe Ziegen und Schweine Zum Berufsbild gehoren unter anderem Kenntnisse in Fragen des Tierschutzes und der Vermeidung von Tierseuchen Viehkaufleute benotigen ein umfassendes Wissen uber die zu handelnden Tiere auch um deren Gewicht und den Zustand des Tieres bezuglich Krankheiten oder Verletzungen feststellen zu konnen In der Schweiz ist Voraussetzung zur Berufsausubung ein Viehhandlerpatent Dazu mussen Einfuhrungskurse besucht werden und eine Prufung durch ein kantonales Veterinaramt abgelegt werden 3 Die Vergabe des Patentes wird durch Bund und kantonale Behorden des Veterinarwesens geregelt Pferdehandel Bearbeiten Hauptartikel Pferdehandel Der Pferdehandel ist ein Teilbereich des Viehhandels Beim Einkauf und beim Verkauf von Pferden sind unterschiedliche Fahigkeiten gefragt So muss ein Einkaufer Pferde sehr gut beurteilen konnen und ihren Wert einschatzen konnen Beim Verkauf ist es dagegen wichtig zu erkennen welcher Kaufer zu welchem Pferd passt und zu uberzeugen 4 In der Schweiz benotigen Pferdehandler ein Pferdehandelspatent das zum Pferdehandel in der ganzen Schweiz berechtigt und alle drei Jahre erneuert werden muss Voraussetzung dafur ist der Besuch von Fortbildungen Dabei wird zwischen gewerbsmassigem Pferdehandel und dem normalen Bestandswechsel unterschieden 5 Beim traditionellen Pferdekauf per Handschlag gelten soweit nichts anderes vereinbart wurde die gesetzlichen Regelungen Vertrage per Handschlag sind jedoch anfallig fur Missverstandnisse deshalb wird ein Kaufvertrag und eine Ankaufsuntersuchung empfohlen 6 Pferde konnen direkt beim Zuchter privat uber Anzeigen gedruckt oder online bei Auktionen auf einem Pferdemarkt bei einem spezialisierten Pferdehandler oder bei einem Ausbildungs und Handelsstall gekauft werden Viele Zuchtverbande unterstutzen ihre Zuchter beim Verkauf der Nachzucht Junge Pferde werden meistens als Absetzer Jahrling oder Dreijahrige verkauft Dreijahrige sind haufig noch roh Vierjahrige sind meistens schon eingeritten Geschichte Bearbeiten nbsp Die Basler Verordnung wegen der Juden Handel auf der Landschaft von 1768 heute im Judischen Museum der Schweiz schrankte die Tatigkeiten der Juden stark ein insbesondere im Bereich des Viehhandels Schweiz Bearbeiten In der Schweiz war der Viehhandel im Mittelalter vor allem im Alpenraum verbreitet aber mit dem Bevolkerungswachstum der fruhen Neuzeit weitete sich der Viehhandel aus Ab dem 17 Jahrhundert waren viele Juden im Viehhandel tatig die auch im Elsass in Schwaben und Vorarlberg handelten und gegen diskriminierende Massnahmen kampfen mussten So hatten sie bis ins 19 Jahrhundert kein Niederlassungsrecht und um Zugang zum Markt zu erhalten mussten sie oft Sonderzolle bezahlen 7 8 In Deutschland arbeiteten im 19 Jahrhundert und zu Beginn des 20 Jahrhunderts in erheblichem Umfang Juden als Viehhandler Um 1900 stellten sie im Westfalischen Viehhandelsverband die Mehrheit der Mitglieder 9 Traditionell hatten Viehhandler einen eher schlechten Ruf Das zeigt sich beispielsweise in der Floskel 10 Der Viehhandel ist ein Spitzbubenhandel zitiert aus Adolf Scherer Aus den Anfangen des kurhessischen Raiffeisentums Kassel 1941 Viehhandel in Deutschland um 1900 Bearbeiten Mit dem Aufkommen der Eisenbahn im 20 Jahrhundert nahm der Viehhandel Aufschwung 11 Es wurde moglich das Vieh uber weite Strecken zu transportieren Bereits 1905 gab es in Deutschland einen erheblichen Handel mit dem Ausland 2 Zuchtviehandel Bearbeiten Um 1900 fand der Zuchtviehhandel hauptsachlich in Handelsstallen statt und nicht mehr auf offentlichen Viehmarkten Es gab Bestrebungen den Zuchtvieh Bestand zu verbessern Es musste Zuchtvieh aus den Regionen beschafft werden die in der Zucht fuhrend waren Dazu bedurfte es der Vermittelung von Handlern welche die Quellen jenes Gebietes kannten Nachdem die Einfuhr hollandischen Zuchtviehs verboten wurde beschrankte sich der deutsche Zuchtviehhandel zu dieser Zeit im Wesentlichen auf das Inland Nur eine kleine Zahl von Pferden wurde aus England eingefuhrt ausserdem gab es Zuchtpferdhandel mit Amerika Osterreich Ungarn und Belgien Es gab einen lebhaften inlandischen Handel mit Zuchtpferden von Ost und Westpreussen Mecklenburg Schleswig Holstein Hannover und Oldenburg nach den ubrigen Landesteilen Rinder und Ziegen wurden in kleiner Zahl aus der Schweiz eingefuhrt Zuchtrinder wurden besonders aus den badischen und bayrischen Hochzuchtgebieten nach Mitteldeutschland und aus den friesischen oldenburgischen holsteinischen und ostpreussischen Zuchtgebieten nach Ost Mittel und Westdeutschland ausgefuhrt Aufgrund der guten Entwickelung der Schweinezucht und den Bestrebungen die Schweinerassen zu veredeln hatte sich der hatte sich der Handel mit Zuchtebern sehr gut entwickelt 2 Nutzviehhandel Bearbeiten Der Nutzviehhandel betrifft Pferde Arbeitsochsen und Milchkuhe Um 1900 geschah die Versorgung Deutschlands mit Reit und leichten Wagenpferden in erster Linie von Ostpreussen aus das insbesondere der Armee leistungsfahige Reitpferde liefert Oldenburg Mecklenburg Hannover und Schleswig Holstein produzierten edle und schwerere Kutschpferde Posen ein weniger edles Zugpferd und der Westen und Suden das Kaltblut Gangochsen wurden in den Zuckerrubengegenden benotigt Das waren die Provinz Sachsen anstossenden Teilen des Konigreichs Sachsen Anhalt und Braunschweig Brandenburg und Schlesien Die Zufuhr erfolgte in erster Linie aus Bayern dem sachsischen und reussischen Vogtlande Von grosser Bedeutung war um 1900 der Handel mit Milchvieh und dessen Produkten Das ungeheure Anwachsen der Grossstadte und die Entstehung der grossen Industriezentren mit ihrem gewaltigen Milchverbrauch veranlasste die Landwirte in weiterem Umkreis ihre Tierhaltung auf Milchbeschaffung umzustellen Solche Milchbetriebe stossen die abgemolkenen Kuhe ab um frischmelkenden Ersatz dafur einzustellen Der Bedarf an Milch und Molkereiprodukten war so gross geworden dass aus dem Ausland betrachtliche Mengen eingefuhrt werden mussten Zum Nutzviehhandel gehort auch der Handel mit Wollschafen der aber bei dem Ruckgang der Wollschafzucht in Deutschland um 1900 keine grosse Bedeutung mehr besass 2 Schlachtviehhandel Bearbeiten Um 1900 hatte infolge des Bedarfs der Grossstadte und Industriezentren sowie der verbesserten Lebensfuhrung der Schlachtvieh und Fleischhandel grosse Ausmasse angenommen Der Bedarf liess sich nicht mehr aus der nahern Umgebung decken sondern das Vieh musste weit hergeholt werden Damit verschwand der direkte Verkehr zwischen Landwirt und Schlachter und ein Zwischenhandel entstand Wahrend vorher Schlachtviehmarkte nur an wenigen grossen Platzen bestanden entstanden nun Schlachtviehmarkte und Schlachthofe in allen grosseren Gemeinden Zu dieser Zeit lieferte der Norden und Osten Deutschlands einen grossen Uberschuss an Schlachtvieh den er nach dem Westen und Sudwesten abgab Die auf diese Weise beschickten Markte verbrauchen die Zufuhr selbst Lokalmarkte wie z B Leipzig Magdeburg Karlsruhe oder sie versorgten ihrerseits wieder die nahere und weitere Umgebung Der Schlachtviehmarkt in Berlin der hauptsachlich durch Zufuhren aus Ost und Westpreussen Posen Pommern und Schlesien beschickt wird gab im Jahr 1905 18 seines Auftriebes wieder ab und zwar wurden 44 789 Rinder 53 685 Schweine 4927 Kalber und 43 245 Schafe uber die Provinz Brandenburg hinaus ausgefuhrt Der Schlachtviehmarkt in Breslau deckt 81 8 seines Auftriebes aus Schlesien 9 5 aus Posen und 8 7 aus Ost und Westpreussen Davon gingen aber im Jahr 1905 22 vom Breslauer Markte nach Oberschlesien Konigreich Sachsen Rheinland und Baden Der Markt in Frankfurt a M gab im gleichen Jahr 27 seines zum grossen Teil aus Nord und Ostdeutschland stammenden Auftriebes wieder nach Suden und Westen Mainz sogar 33 und Koln 32 des Marktauftriebes Vom Chemnitzer Markte dessen Auftrieb an Rindern und Schweinen zum grossen Teil nicht sachsischen Ursprungs ist wurden 30 des Auftriebes weiter nach den Industriegegenden des sachsischen Erzgebirges versandt Der Leipziger Schlachtviehmarkt deckte im Jahr 1905 nur 14 seines Bedarfes an Schlachtvieh aus dem Konigreich Sachsen 86 bezog er aus der Provinz Sachsen aus Anhalt Bayern Mecklenburg und Hannover Der Handel mit frischem Fleische konnte in Deutschland erst zur vollen Entwickelung kommen nachdem die Fleischbeschau durch das Reichsgesetz vom 3 Juni 1900 gleichmassig geregelt war Fordernd hat in Preussen auch gewirkt die sogen Freizugigkeit des Fleisches dank deren Fleisch das von einem Tierarzt untersucht worden ist bei der Einfuhr in einen andern Ort nicht nochmals untersucht werden darf Von grosserem Umfang und von grosserer wirtschaftlicher Bedeutung ist der Handel mit verarbeitetem Fleisch insbes geraucherten Schinken und Wurstwaren Deutschlands Bedarf an Schlachtvieh und an Fleisch konnte um 1900 von der Inlandsproduktion nicht gedeckt werden Die deshalb notwendige Einfuhr von Schlachtvieh und Fleisch war aber besonderen Bestimmungen und erheblichen Beschrankungen unterworfen sowohl zum Schutz gegen Einschleppung von Tierseuchen Veterinarpolizei und Vieheinfuhrverbote als um die gesunde Beschaffenheit des Fleisches nach Massgabe der Anforderungen der Fleischbeschau an das inlandische Fleisch sicherzustellen 2 Siehe auch BearbeitenOchsenweg Tiertransport Bauernmarkt Viehwucher Humberghaus lokales Museum einer generationsubergreifenden Familie judischer Viehhandler und ihrer VerfolgungLiteratur BearbeitenEkkehard Westermann Hrsg Internationaler Ochsenhandel 1350 1750 Akten des 7th International Economic History Congress Edinburgh 1978 Klett Cotta 1978 ISBN 3 12 912690 2 Stefanie Fischer Okonomisches Vertrauen und antisemitische Gewalt Judische Viehhandler in Mittelfranken 1919 1939 Wallstein Gottingen 2014 ISBN 978 3 8353 1239 5 Sebastian Schott Ein Jude 22 Ritterguter und 88 Ochsen Der Weidener Grossviehhandler Leopold Engelmann und der Kampf der Nationalsozialisten gegen judische Viehhandler in der Oberpfalz 1933 1939 In Martin Ortmeier et al Hgg Volk Heimat Dorf Ideologie und Wirklichkeit im landlichen Bayern der 1930er und 1940er Jahre Petersberg Michael Imhof Verlag 2016 ISBN 978 3 7319 0349 9 S 245 256 Anna Wheill Mit Handschlag besiegelt Eine Erinnerung an den Beruf des Viehhandlers In Lichtung 35 Jg April 2022 2 S 23Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Viehhandler Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Vieh und Fleischhandel In Meyers Grosses Konversations Lexikon 20 Leipzig 1909 S 144 146 Hans Stadler Viehhandel In Historisches Lexikon der Schweiz Viehhandel Informationen des Bundesamts fur Lebensmittelsicherheit und Veterinarwesen Berufsbeschreibung bei berufsberatung ch des Schweizerischen Dienstleistungszentrums einer Institution der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDKEinzelnachweise Bearbeiten Brockhaus Ausgabe 1903 Band 16 Seite 322 a b c d e Vieh und Fleischhandel Meyers Grosses Konversations Lexikon 1905 Viehhandler in auf berufsberatung ch abgerufen am 26 Januar 2023 Handbuch der Tierheilkunde Otto Renkewitz Dresdner Verlagshandlung M O Groh Dresden 1921 Kapitel Pferdehandel Definition Pferdehandel viehhandel schweiz ch PDF Jorg John Tierrecht eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten tierrechtlichen Gesetze und Vorschriften ein Handbuch fur Tierhalter Tierhuter und Tierliebhaber und fur all diejenigen die es gerne werden wollen SV SAXONIA Verlag 2007 ISBN 978 3 937951 81 2 S 57 Hans Stadler Viehhandel In Historisches Lexikon der Schweiz Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 S 74 77 Norbert Fasse 600 Jahre judisches Leben in Borken und Gemen Ein Uberblick In Mechtild Schoneberg Thomas Ridder Norbert Fasse Hrsg Die judischen Gemeinden in Borken und Gemen Geschichte Selbstorganisation Zeugnisse der Verfolgung Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2010 ISBN 978 3 89534 704 7 S 1 126 hier S 54 Katja Bauer Der Beitrag der Raiffeisengenossenschaften zur Uberwindung des Wuchers Kooperations und Genossenschaftliche Beitrage der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster Band 31 Dissertation Munster 1993 ISBN 3 7923 0660 3 S 51 Brockhaus Ausgabe 1903 Band 16 Seite 322Normdaten Sachbegriff GND 4201174 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Viehhandler amp oldid 238711193