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Das Humberghaus in der Hohen Strasse 1 in Hamminkeln Dingden Landkreis Wesel war ein Wohn und Geschaftshaus das heute als Museum dient Es erinnert an die judische Familie Humberg die hier eine Metzgerei und einen Manufakturwarenladen betrieb und bis 1941 in Dingden wohnte Seit 2012 ist der Geschichtsort Humberghaus Dingden der Offentlichkeit zuganglich Das Humberghaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bis 1941 1 2 21 Jahrhundert 2 Spuren der Vergangenheit 2 1 Raume 2 2 Ausstellungsstucke 3 Die Familien Humberg Terhoch Frank Muscovitch 4 Kulturelle und internationale Zusammenarbeit 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBis 1941 Bearbeiten Der Vorgangerbau des Humberghauses wurde um das Jahr 1700 von Jacob Nienhaus aus Rhede ca 1645 3 Oktober 1730 erbaut dessen vermutlicher Bruder Johann in das Nachbarhaus das heutige St Josef Altenpflegeheim einheiratete Jacobs Enkelin heiratete den aus dem Nachbarhaus stammenden Henrich Wilhelm Nienhaus 20 Februar 1711 15 Oktober 1793 nach dem Tode von dessen Sohn 1797 bezog eine andere Familie das Haus 1820 bezog der erste judische Einwohner Dingdens der Kleinhandler Simon Cohen das Haus 1 17 Jahre spater brannte das Haus ab und Simon Cohen begann mit einem Neubau in den das alte Pflaster das auf Niehaus hinwies einbezogen wurde Er ubernahm sich dabei aber offenbar finanziell so dass der noch nicht ganz fertige Neubau zwangsverkauft wurde Die neuen Bewohner waren David Plaat und seine Familie spater dessen Bruder Philipp mit seiner Frau Aleida Als diese verwitwet war nahm sie ihre Nichte Rosalia Landau danach verheiratete Humberg bei sich auf Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen lebten hier noch Rosalia Humberg und ihr Sohn Leopold Als das Haus 1938 von SA Mannern verwustet wurde war Rosalia schon nicht mehr am Leben Das Haus wurde beschlagnahmt Leopold 1941 vertrieben 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 2001 mietete der Heimatvereins Dingden das Haus um die Ausstellungsflache des Heimatmuseums zu vergrossern Als Mitglieder des Heimatvereins das Haus entrumpelten und instandsetzten wurden zahlreiche Spuren aus dem Leben der Familie entdeckt darunter eine private Mikwe Daraufhin beschloss der Verein die Funde fur eine Ausstellung zur judischen Geschichte des Dorfes aufzubereiten 2008 konnte der Heimatverein das Haus kaufen 2 Fachlich waren bei der Wiederherstellung des Hauses zwei Amter im Landschaftsverband Rheinland beteiligt das Amt fur Denkmalpflege und das fur Bodendenkmalpflege Ihre Gutachten fuhrten zur Unterschutzstellung im Denkmalschutz und einer dementsprechenden Forderung 2010 wurde die Renovierung abgeschlossen Seither zeigt das Haus den Zustand um 1940 3 2012 wurde der Geschichtsort Humberghaus Dingden in Anwesenheit einiger Nachfahren der Familie Humberg eroffnet Aus Kanada kamen die Enkelin Ruth verheiratete Muscovitch und ihre Tochter Susan ebenso die Urenkel Marvin und Leonard Lennart Terhoch aus der Familie eines Bruders 4 5 Seit 2014 ist das Humberghaus Mitglied im Arbeitskreis der NS Gedenkstatten und Erinnerungsorte in NRW 6 Spuren der Vergangenheit BearbeitenSpuren des Vorgangerbaus des Humberghauses zeigen sich im Feldsteinpflaster einem Kieselmosaik mit schwarzen und weissen Steinen die auf ihrer Schmalseite stehen Die Initialen J N weisen auf den Erbauer des Hauses hin der Jakob Nienhaus hiess 7 Weil die Nutzer des Hauses nach der Deportation der Familie Humberg nur wenig daran veranderten blieben aber auch viele Spuren des regionalen Landjudentums im Humberghaus erhalten So ist im Aussenputz neben der Eingangstur der Umriss eines kleinen ovalen Firmenschilds zu erkennen das bereits am Tag der Machtubergabe 1933 von SA Leuten abgeschlagen worden war Es trug fruher die Inschrift Abraham Humberg Viehhandel 8 Ausser der Mikwe fanden sich auch noch Spuren einer Mesusa an den Turrahmen Unter dem Dielenboden wurde eine steinerne Darre gefunden die wahrscheinlich dem ersten judischen Hausbesitzer gehorte Raume Bearbeiten Im Humberghaus wurde seit 1840 eine koschere Metzgerei betrieben Sie hatte einst der Familie Plaat gehort 9 1882 ubernahm Abraham Humberg das Geschaft Spater wurde die Metzgerei bis 1938 von seinen Sohnen Leopold und Siegmund weitergefuhrt Sie befand sich in einem funfeckigen Eckraum im Erdgeschoss Aus hygienischen Grunden waren die Wande bis zu einer gewissen Hohe gestrichen dieser grune Anstrich samt einer Hangevorrichtung an der die Tiere ausbluten konnten wurden ebenso wie Reste von Dekormalereien rekonstruiert 10 Hinter diesem Raum befand sich eine Kuche in der Fleisch und Wurstwaren zubereitet wurden Sie war mit einer Handwasserpumpe und einer Spule ausgestattet damit das Fleisch von Blutresten gereinigt werden konnte Wahrscheinlich enthielt sie auch einen Kessel zur Wurstherstellung Das Haus wurde am 23 Marz 1945 von einer Bombe getroffen Spuren dieses Ereignisses sind geborstene Deckenbalken sowie ein gebrochener Plattenbelag in der Kuche Neben dieser beruflich genutzten Kuche befand sich auf der Ruckseite des Hauses die Esskuche der Familie Der originale Fliesenboden ist erhalten geblieben ebenso vom Herdrauch geschwarzte Deckenbalken An die Esskuche schliesst sich die sogenannte Upkamer an ein Raum der uber dem gewolbten Keller des Hauses drei Stufen erhoht liegt Diese Upkamer niederlandisch fur erhohter Raum gestattete einen Blick in den Flur zwischen der Metzgerei und dem Manufakturwarenladen In letzterem wurden Textilien aller Art verkauft und zur Verarbeitung als Kleidung angeboten es gab also eine Schneiderei und entsprechende Angestellte Ein Schwerpunkt lag auf Aussteuerware Zur Zeit der Familie Humberg war die Upkamer mit einem Sofa ausgestattet und diente hauptsachlich als Aufenthaltsraum der Familie In dem Eckraum neben der Upkamer befindet sich die Mikwe die als wertvollstes Zeugnis des judischen Lebens in Dingden gilt Dass Privathauser mit Mikwen ausgestattet waren kam nur selten vor Im Fall des Humberghauses ist die Einrichtung wohl auf das Metzgerhandwerk der Manner in der Familie Humberg zuruckzufuhren Ulrich Hermanns vermutet dass die Familie die private Mikwe einrichtete nachdem die Mikwe in der Bocholter Synagoge nicht mehr zur Verfugung stand 4 Diese Mikwe wurde von Regenwasser gespeist und hatte keinen Abfluss 11 Das Eckzimmer neben diesem Raum durfte als Wohnzimmer gedient haben Daneben lag Rosalia Humbergs Manufakturwarenladen Er besass einen dunkelgrunen Wandanstrich mit Kassettenfeldern der fragmentarisch erhalten geblieben ist Zwischen dem Manufakturwarenladen und der Metzgerei lag die Eingangstur des Hauses durch die man einen Flur betrat der geradeaus auf die Upkammer zufuhrte Von diesem Flur aus fuhrte auch eine Treppe ins Obergeschoss in dem sich wahrscheinlich die Privatraume der Familie befanden Ein Teil dieser Zimmer wird heute fur Ausstellungen zur Geschichte Dingdens im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit sowie uber Emigration genutzt ausserdem sind im Obergeschoss Buro und Bibliothek untergebracht Ausstellungsstucke Bearbeiten Im Humberghaus werden authentische Erinnerungsstucke an die Personen die das Haus bis 1940 bewohnten ausgestellt Unter anderem ubergab das Judische Historische Museum Amsterdam dem Heimatverein Dingden den Nachlass Leopold Humbergs als Leihgabe 2 Ruth Muscovitch steuerte das Fahrrad ihres Vaters Ernst Humberg bei das dieser auf der Flucht benutzt und dann bis nach Kanada mitgenommen hatte 12 Einstige Bekannte ubergaben dem Heimatverein weitere Gegenstande die in die Ausstellung aufgenommen wurden Das Uhrwerk einer franzosischen Kaminuhr aus der Zeit um 1900 stammt aus dem Besitz von Ernst und Hilde Humberg Ernst Humberg floh in der Reichspogromnacht zu Nachbarn und spater weiter uber die nahe niederlandische Grenze seine Frau Hilde liess spater die Reste ihres Besitzes von der Schreinerei Klein Wiele aus ihrem Haus in Brunen holen und soweit moglich reparieren Die Kaminuhr von der Firma S Marti war aussen zerschlagen worden Das intakte Uhrwerk schenkte Hilde einem der Mitarbeiter in der Schreinerei Johann van Stegen Hilde folgte ihrem Mann in die Niederlande und wanderte dann mit ihm nach Kanada aus Van Stegens Nachfahren ubergaben das Uhrwerk 70 Jahre spater dem Humberghaus 13 Aus Leopolds Besitz stammt ein blauer Steinzeugkrug aus dem Westerwald der ebenfalls um 1900 hergestellt wurde Er ubergab ihn einer Nachbarin Adelheid Busskonning zum Dank dafur dass sie ihm bei seinem alten Freund Johann Kruse einen Rucksack besorgte als er im Juli 1941 gezwungen wurde seine Wohnung binnen weniger Stunden zu verlassen 14 Eine Nachfahrin ubergab den Krug dem Museum Eine Passagierliste des Schiffs Duchess of Bedford der Canadian Pacific Navigation Company vom 31 Marz 1939 verzeichnet die Flucht von Adolf Terhoch seiner Frau Frieda und ihrer Zwillinge ebenfalls nach Kanada Auch die Passagierliste von Ernsts Familie ist vorhanden Zur Metzgerei gehorte ein Rinderspalter ein sehr langes Messer mit breiter Klinge Ein Exemplar der Zeit ist ausgestellt es stammt aus dem verschwagerten Betrieb in Velen Ramsdorf 15 Die Familien Humberg Terhoch Frank Muscovitch BearbeitenAbraham Humberg wurde 1852 geboren Er stammte aus Klein Reken war Kaufmann Metzger und Viehhandler kampfte im Deutsch Franzosischen Krieg wurde Mitglied im Dingdener Kriegerverein und heiratete 1882 Rosalia Landau Im selben Jahr ubernahm er die Metzgerei 1894 wird er in Bocholt im Verzeichnis der zum hiesigen israelitischen Manner Verein gehorenden Mitglieder aufgefuhrt 16 Abraham Humberg starb im August 1932 Seine Ehefrau Rosalia war vier Jahre junger als ihr Mann Sie war 1880 aus Ramsdorf zu ihrer Tante Aleida Plaat nach Dingden gezogen und ubernahm deren Textilgeschaft Rosalia Humberg lebte bis 1937 Obwohl die NSDAP es verboten hatte nahmen an ihrer Beisetzung in Bocholt etliche Burger des Ortes teil 4 Rosalia und Abraham Humberg die 1932 im Humberghaus ihre Goldene Hochzeit feiern konnten hatten sieben Kinder JohannaDas alteste Kind des Ehepaars Humberg war Johanna die 1883 geboren wurde Johanna Humberg blieb ledig und verkaufte Kurzwaren Nach 1913 lebte sie in Wesel an Schwerhorigkeit leidend Vermutlich wurde sie nach ihrer Deportation nach Riga 1941 ermordet 17 LeopoldLeopold Humberg am 4 November 1884 geboren blieb ledig Er arbeitete als Viehhandler und Metzger und zog nicht aus seinem Elternhaus in Dingden aus Er kam als Kriegsversehrter aus dem Ersten Weltkrieg zuruck und war mit dem Eisernen Kreuz Zweiter Klasse ausgezeichnet Leopold Humberg war der letzte judische Burger Dingdens Er musste den Ort am 18 Oktober 1941 verlassen und zog nach Velen 18 Am 31 Juli 1942 wurde er uber Munster in das Ghetto Theresienstadt deportiert wo er am 11 November 1942 starb letzte Wohnstatte Gebaude Q 310 19 20 Helene verh Frank ihre Kinder und EnkelHelene Humberg geb 1886 heiratete den Viehhandler und Metzger Abraham Frank geb 1872 im Nachbarort Velen und bekam mit ihm zwei Kinder Edith und Siegfried Gut in die Ortsgemeinschaft integriert blieb die Familie Frank auch nach der Zwangsschliessung der Metzgerei in Velen Am 13 Dezember 1941 wurden Helene und Abraham Frank via Munster Bielefeld nach Riga deportiert und dort ermordet 21 In der Bahnhofsallee in Velen wurde 2012 ein Stolperstein fur Abraham Frank und die anderen Franks verlegt Die Abraham Frank Schule in Velen mit zweitem Standort in Ramsdorf ist nach ihm benannt stellvertretend fur alle ermordeten Juden des Orts 22 23 24 nbsp Stolperstein Helene Frank geb Humberg in Velen Tatsachlich gibt es jedoch keinen Bezug zu Theresienstadt Ihre 1918 geborene Tochter Edith Frank wurde am 1 April 1939 mit einem Kindertransport nach England geschickt Sie lebte in London und ist das einzige Kind der Velener Familie Frank das den Holocaust uberlebt hat Sie starb im Jahr 2000 im Exil Ediths Bruder Siegfried geboren 1913 wurde bei den Ausschreitungen im Zuge der Reichspogromnacht 1938 festgenommen er konnte danach in die Niederlande fliehen Dort wurde er im September 1939 von den niederlandischen Behorden festgenommen und kurz danach im Durchgangslager Westerbork interniert als es noch unter einheimischer Verwaltung als ein judisches Auffanglager stand 25 Hier blieb er funf Jahre auch als einige Zeit nach dem Uberfall der Deutschen auf das Land das Lager unter deutsche faschistische Verwaltung kam Die Nazis haben das Lager mit allen Insassen ubernommen Im Lager heiratete er Margot Cohen geb 15 Juli 1921 in Bocholt die ihre Tochter Sophia geb 10 Februar 1940 in Almelo mit in die Ehe brachte Im September 1944 kam die ganze Familie nach Theresienstadt Mutter und Tochter wurden kurz darauf am 6 Oktober 1944 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet 16 Auch Siegfried Frank wurde nach Auschwitz transportiert und kam dann in das Aussenlager Wille der BRABAG zum Konzentrationslager Buchenwald gehorend Er starb am 23 April 1945 auf dem Todesmarsch 26 27 Siegmund verheiratet mit Selma KanadaAm 27 September 1887 kam Siegmund auch Sigmund Humberg zur Welt 28 Er wurde wie sein Vater Viehhandler und Metzger 1936 heiratete er Selma geb Gottschalk 29 mit der er am 18 Marz 1940 nach Kanada auswanderte zunachst wohnend in Glenelm Provinz Quebec ab 1945 in Dewittville Quebec an der Grenze zu den USA Das Ehepaar betrieb dort eine Farm Siegmund Humberg starb 1951 in Dewittville 30 Selma verzog dann zu Verwandten in die USA sie verstarb dort 1966 Frieda verh Terhoch und die Zwillingssohne Kanada und deren NachkommenFrieda Humberg am 17 Dezember 1889 geboren 31 war die jungste Tochter Sie heiratete den Handler Adolf Terhoch aus Drensteinfurt mit dem sie 1921 die Zwillinge Kurt und Rudi Rudolf bekam Die vier aus Ramsdorf konnten im September 1937 in die Niederlande 1939 dann nach Kanada fliehen wo sie sich in Winnipeg niederliessen 32 33 34 Kurt und Rudi besuchten 1989 erstmals wieder Ramsdorf in Kanada haben sie ihr Erwerbsleben lang als Elektriker in einer Elektrofirma in judischem Besitz gearbeitet Frieda in Kanada Freda fuhrte in Winnipeg einen koscheren Partyservice und Imbiss denn Winnipeg hat eine der grossten judischen Gemeinschaften im Land Von den insgesamt 6 Nachkommen der beiden Zwillinge sind drei bereits als Besucher im Humberghaus erschienen Ein als Aussteuer mit den Initialen F T bestickter Kissenbezug gelangte 2018 zuruck nach Dingden aus Anlass des Besuchs von Friedas kanadischer Ururenkelin Jocelyn im Gedenkort 35 nbsp Stolperstein Frieda Terhoch Ramsdorf Hausstrasse 5 Uberlebende in KanadaAn die vertriebene Familie erinnert der Terhochweg in Drensteinfurt dem Geburtsort des Vaters Adolf Ernst seine Ehefrau Hilde ihre Tochter Ruth sowie die Ur Enkel in KanadaErnst Humberg das vorletzte Kind kam 1893 zur Welt Auch er ergriff den Beruf des Viehhandlers 1930 zog er nach Brunen Seine erste Frau Erna geb Leeser verlor er bald In zweiter Ehe heiratete er ihre jungere Schwester Hilde geb 1904 36 mit der er am 17 November 1938 die Tochter Ruth bekam Hilde stellte sich in der Reichspogromnacht hochschwanger den ihr Haus sturmenden SA Mannern entgegen der Larm weckte Ernst aus dem Schlaf der darauf uber ein Dachfenster fliehen konnte und sich bei Nachbarn versteckte Anderntags gelang ihm die Flucht mit dem Fahrrad in die Niederlande ebenfalls dank Unterstutzung durch Freunde beim Verstecken und bei einer Fahrradreparatur Diese Familie Humberg konnte 1939 aus den Niederlanden nach Winnipeg auswandern wo sie Landwirte wurden Ernst starb 1957 Hilde 1966 Seine Enkel und Urenkel halten regen Kontakt nach Dingden In Brunen erinnert eine Gedenktafel an der Stelle des nicht mehr vorhandenen Wohnhauses auf Hebraisch und auf Deutsch an die Schoa gestiftet von Ruths Tochter Susan Muscovitch Gott voll der Gnade der in der Hohe wohnt Beschutzer der Witwen und Vater der Vaterlosen sei bitte nicht still und zeige keine Zuruckhaltung im Interesse des judischen Blutes das vergossen wurde wie Wasser Gedenktafel fur die ermordeten Familienangehorigen in Brunen Das alte Fahrrad ist heute ein prominentes Ausstellungsstuck im Humberghaus 37 WilhelmDer jungste Sohn der Familie wurde am 13 September 1895 geboren und wurde ebenfalls Viehhandler 38 Er heiratete Rosette Rosetta Menko geb 19 Mai 1908 in Winterswijk 39 mit der er seit 1928 in Borken lebte und seinen Beruf ausubte Zwei Tochter Margot 9 August 1929 40 und Vera 4 wurden dort geboren Im Dezember 1933 zog die Familie nach Winterswijk den Geburtsort Rosettas um Sicherheit vor den Nazis zu suchen Dort wurde ihr drittes Kind Jakob geboren Rosetta und die drei Kinder wurden 1943 nach Auschwitz deportiert und am 3 September 1943 dort ermordet 37 41 Wilhelm starb am 31 Marz 1944 in der Nahe von oder in Warschau 37 FazitAn die Mitglieder der Familie Humberg erinnern Fotografien und Texte sowie etliche Gegenstande Die Besucher erleben mit Hilfe eines IPod Guides den hauslichen Alltag zur Zeit der letzten Bewohner Der Illustrator Lars Baus schuf Zeichnungen in denen er sich das damalige Familienleben in jedem Raum vorstellt 42 Kulturelle und internationale Zusammenarbeit BearbeitenDas Humberghaus das Kloster Marienthal der Kulturkreis Marienthal und das Otto Pankok Museum Haus Esselt in Hunxe Drevenack arbeiten seit 2015 mit gemeinsamen Angeboten zusammen 2016 schlossen sich zwei niederlandische Einrichtungen das Onderduikmuseum Markt 12 und die Koppelkerk in Bredevoort diesem Verbund an Literatur BearbeitenUlrich Bauhaus Hermann Ostendarp Die Geschichte des Humberghauses Dingden und seiner judischen Bewohner In Juden in Wesel und am Niederrhein Eine Spurensuche Herausgeber und Verlag Christlich judischer Freundeskreis Wesel und Stadt Wesel 2014 S 130 161 mit zahlreichen Abbildungen Bernhard Grossbolting Das Humberghaus Die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner Dingdener Schriftenreihe Heft 8 Herausgegeben vom Heimatverein Dingden 2012 943 55392 in der DDC Bernfried Paus Der Brief ist jetzt zu Hause Coby Kwadijk Breijer hat dem Heimatverein Dingden den Brief vermacht in dem ihr ihre Freundin Margot Humberg im Juli 1943 zum Geburtstag gratuliert hat Kurz darauf wurde die 14jahrige in Auschwitz ermordet In Rheinische Post Ausgabe Wesel 2 Juni 2011 Volltext Reinhard Finck Spuren der Vergangenheit und Canada meets Dingden Das Humberghaus in Dingden Jahrbuch Kreis Wesel Jg 2021 ISSN 0939 2041 S 45 56 Josef Niebur Ortsartikel Hamminkeln Dingden In Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Munster hg von Susanne Freund Franz Josef Jakobi und Peter Johanek Munster 2008 S 389 391 Online Fassung der Historischen Kommission fur Westfalen Weblinks BearbeitenHomepage des Humberghauses dreisprachig Deutsch Englisch Niederlandisch Das Humberghaus in Dingden ein aussergewohnlicher Geschichtsort bei Yad Vashem von Ulrich Hermanns in Deutsch Ruth und Susan Muscovitch beschreiben ihren Bezug zum Humberghaus Winnipeg Jewish Review 19 Marz 2019 von Rhonda Spivak engl Borken Bocholter Soldatenbrief Dezember 1941 Es wird Euch ubrigens interessieren dass die Gemeinde Dingden seit Juli d J judenfrei ist Nach Website Reinhard Tenhumberg abgerufen 2019 Mehr als man kennt naher als man denkt Objektgeschichten aus Gedenkstatten in Nordrhein Westfalen Das Fluchtfahrrad von Ernst Humberg Auf der Flucht Geschichtsort Humberghaus Dingden Darstellung zur Erinnerungskultur durch Landeszentrale fur politische Bildung Nordrhein Westfalen Trailer Das Fahrrad 41 s 2020 wahlweise auch aufzurufen sind Objekte der ubrigen 28 Gedenkstatten des Arbeitskreises Hamminkeler Humberghaus ruhrt die Nachkommen von Christian Braumann WAZ regional 9 August 2018 Vier kunstlerische Darstellungen von insges 8 Innenansichten des Hauses und die Pogromnacht von Lars Baus 2014 Ehrenamt und burgerschaftliches Engagement in der Denkmalpflege Dokumentation 16 Kolner Gesprach 2013 Volltext Darin S 73 85 Geschichtsort Humberghaus in Hamminkeln Dingden Von Heinz Wolberg Insbes ausfuhrl der Werdegang der Wiederherstellung und Einrichtung des Hauses Mit Abb darunter eine weitere Graphic Novel von Lars Baus Reichspogromnacht Der Angriff der Nationalsozialisten Winnipeg Jewish Review Ruth and Susan Muscovitch tell the story of how their family s home in Germany was made into a jewish museum von Rhonda Spivak 19 Marz 2019 engl Humberghaus ein Haus voller Erinnerungen eine Klasse im Gymnasium Filder Benden besucht den Erinnerungsort 2019 Im Rahmen des deutsch niederlandischen Euregio Projektes unterwegs mit vier Schulen Siehe Euregio Rhein Waal unterwegs 2019 unter dem Leitmotiv Freiheit Toleranz Mit Menschlichkeit Humberghaus Ort der Geschichte Neue Ruhr Zeitung NRZ Ausg Wesel von Margret Bruring 17 Januar 2012 zur Konzept Planung durch das Buro Ulrich Hermanns Munster und Mitarbeiterinnen Grundriss Humberghaus erzahlt eine Geschichte der Dingdener Juden Westfalische Nachrichten 18 Januar 2012 insbes zu dem Konzept der Planer Hamminkelner Humberghaus ruhrt die Nachkommen von Christian Braumann Westfalische Rundschau 9 August 2018 Eine Reise in die Familiengeschichte von Joachim Freund Westfalische Rundschau 7 Juli 2014 Besuch kanadischer Nachkommen im Haus Eintrag in der Datenbank KuLaDig Landschaftsverband Rheinland Kultur Landschaft Digital Jocelyn Terhoch 12 Juni 2020 Schulabschluss in Kanada am Elton College in Elton Foto Erinnerung an eine Tragodie Westdeutscher Rundfunk wdr Lokalzeit aus Duisburg 21 Juni 2012 Dauer 03 39 Min Interviews mit Zeitzeugen und mit Ruth Muscovitch vor Ort im Humberghaus Video Humberghaus will digital werden Rheinische Post Ausg Hamminkeln 13 September 2018 Besuch eines NRW Staatssekretars Das Haus ist der Star Fotoserie 67 Bilder oder Presseartikel bis 2012 bes uber die Herrichtung des verwohnten Hauses und die Auffindung besonderer DingeEinzelnachweise Bearbeiten Er zog hierher von Casslau Die Juden in Dingden Website Reinhard Tenhumberg hier datiert auf 1808 a b Heimatverein Dingden Aus dem geplanten Heimatmuseum wurde ein Ort judischer Geschichte auf www unser denkmal de Memento vom 9 Januar 2015 im Internet Archive Arbeitskreis der NS Gedenkstatten und Erinnerungsorte in NRW Gedenkstatten im Portrait Der Geschichtsort Humberghaus in Hamminkeln Dingden Seit 2012 erinnert der in einem restaurierten Wohnhaus eingerichtete Geschichtsort uber das Leben und Schicksal der Familie Humberg Abgerufen am 8 Juni 2022 a b c d Ulrich Hermanns Das Humberghaus in Dingden ein aussergewohnlicher Geschichtsort auf www yadvashem org abgerufen am 8 Juni 2022 Ruth und ihre Tochter Susan Muscovitch in Winnipeg in der Synagoge Etz Chaim 2019 englisch Arbeitskreis NS Gedenkstatten tagt in Dingden humberghaus de abgerufen am 8 Juni 2022 Zur regionalen Verbreitung der Technik vgl Hanne Buschmann Kieselmosaik Fussboden Zeugnisse einer uralten Tradition In Jahrbuch Kreis Wesel Jg 1992 S 83 90 Ausstellung abgerufen am 8 Juni 2022 1887 wurde noch in Dingden der Sohn Louis Plaat geboren Er wurde ein Opfer des Holocaust Gedenkbuch Bundesarchiv und Judisches Erinnerungsbuch in Niederlandisch Louis wurde in Sobibor 1943 ermordet Die holzerne Hangevorrichtung geht uber 2 Etagen im oberen Geschoss befand sich die handgetriebene Zugvorrichtung mittels eines Seils welches auf eine Trommel aufgerollt wurde Bei dieser hangenden Entblutung wurde das zuvor betaubte Rind im Erdgeschoss an einem Hinterfuss mittels einer an einem Haken befestigten Kette angeschlungen und dann mit dem Seil hochgezogen Die Dingdener Mikwe wird beschrieben in Udo Mainzer Elfi Pracht Judisches Kulturerbe in Nordrhein Westfalen Bd 5 Regierungsbezirk Arnsberg J P Bachem Koln 2005 S 40 Zu diesem Zeitpunkt noch als vermutlich klassifiziert Das Fahrrad als herausragendes Symbol Mehr als man kennt naher als man denkt Objektgeschichten aus Gedenkstatten in NRW Herausgegeben von der Landeszentrale fur politische Bildung Nordrhein Westfalen und vom Arbeitskreis der NS Gedenkstatten und Erinnerungsorte in NRW Dusseldorf 2020 S 38f auch online abgerufen am 8 Juni 2022 Franzosisches Uhrwerk Neues Exponat im Humberghaus humberghaus de abgerufen am 8 Juni 2022 Historischer Krug Neues Exponat im Humberghaus humberghaus de abgerufen am 8 Juni 2022 Rinderspalter sind zwischen 81 und 86 cm lang wobei das Blatt die Klinge 35 40 cm lang ist Dieses Spezialmesser wird zum Zerlegen des ganzen Tieres oder grosser Korperteile benotigt a b Josef Niebur Buch der Erinnerung Juden in Bocholt 1937 1945 Bocholter Quellen und Beitrage 13 Stadt Bocholt 2012 Johanna in Buch der Erinnerung Die ins Baltikum deportierten deutschen Juden Saur Munchen 2003 Namensliste S 706 Sie wurde deportiert mit dem Zug am 11 Dezember 1941 ab Dusseldorf In Wesel Rheinstrasse 9 liegt ein Stolperstein fur sie Siehe Liste der Stolpersteine in Wesel USHMM zu Leopold Leopold Datensatz im Gedenkbuch Bundesarchiv Deutschland Spurensuche in Theresienstadt von Margret Bruring Westfalische Rundschau Ausg Wesel 16 Oktober 2013 Norbert Fasse Katholiken und NS Herrschaft im Munsterland Das Amt Velen Ramsdorf 1918 1945 Bielefeld 1986 S 624f Abraham Frank ausfuhrlich bei der Sekundarschule Velen Helene Humberg geb 4 Marz 1886 Tenhumberg Quelle gibt zum Ehepaar an Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa bei Riga am 15 Dezember 1941 gegen 23 Uhr Die Angabe Deportation Theresienstadt auf beiden Stolpersteinen ist falsch es war ein Direktzug siehe Leo Baeck Institut Archiv S 4 mit beiden Namen Im Buch der Erinnerung Die ins Baltikum deportierten deutschen Juden Saur Munchen 2003 Fehler Geburtsort Lingen verlesen aus Dingden Abraham ist ebenfalls gelistet auf S 3 der Leo Baeck Archives dagegen korrekt Velen Den judischen Opfern des Holocaust 1941 1945 An dieser Stelle nahm fur Munster und das Munsterland der Holocaust die systematische Verschleppung und Vernichtung der Juden durch die nationalsozialistischen Machthaber in Deutschland erstmals konkrete Gestalt an In den Tagen vor dem 13 Dezember 1941 wurden in dem damals hier befindlichen Lokal Gertrudenhof 403 judische Manner Frauen und Kinder gewaltsam und unter entwurdigenden Umstanden zusammengefuhrt In der Nacht zum 13 Dezember wurden sie zum Guterbahnhof verbracht In verschlossenen Waggons verliessen sie Munster gegen 10 00 Uhr vormittags Vier Tage spater endete der Transport im Ghetto Riga Gedenkstele Gertrudenhof Inschrift Dieser Deportationszug in Bielefeld Foto im dortigen Stadtarchiv Detail vom Bahnsteig kleines Bild Zu vielen Familienangehorigen siehe Liste der Stolpersteine in Velen Seite 74f zu diesem Sachverhalt Katja Happe Deutsche in den Niederlanden 1918 1945 Diss phil Universitat Siegen 2004 Gegen das Vergessen von Philipp Ortmann Neue Ruhr Zeitung Ausg Wesel 30 Januar 2015 Ein Bericht uber eine Veranstaltung im Humberghaus mit neuen Forschungen uber den Verbleib von ehemaligen Bewohnern darunter Siegfried durch Ulrich Bauhaus Hermann Ostendarp vom Heimatverein Am 18 April 1945 wurde das KZ Aussenlager in grosser Eile geraumt Kranke nicht gehfahige Gefangene wurden mit der Bahn ins KZ Sachsenhausen gebracht Die anderen mussten einen Todesmarsch uber Kamenz in Richtung Theresienstadt antreten Von 600 Haftlingen uberlebte nur jeder Zweite 300 Gefangene wurden unterwegs von den Bewachern erschossen oder starben an Entkraftung 100 bewaffnete SS Leute trieben die Ausgezehrten voran Lausitzer Rundschau Bomben auf Schwarzheide 15 Marz 2005 https www ushmm org online hsv person view php PersonId 4109397 USHMM geboren 25 Juni 1893 in Burgsteinfurt Erwahnung bei Historisches Handbuch der judischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe Registerband mit Verweis auf den Hauptband Regierungsbezirk Munster Nach der ersten Quelle gestorben 1966 Familiennamensliste Ort Coesfeld Falschlich 1954 USHMM zu Frieda Ausg 29 Mai 1942 Adolf sucht Verschollene aus Ahaus Aufbau New York Seine Adresse Prairie grove Die vier Personen sind soweit bekannt als einzige der Humbergs von den faschistischen Behorden ausgeburgert worden Siehe Michael Hepp Hg Register der Geburtsorte und der letzten Wohnorte Index to Place of Birth Index to Place of last known Residence Band 3 Saur Munchen 1988 wieder de Gruyter Berlin 2012 Quelle Reichsanzeiger Adolf unter Drensteinfurt S 75 Listen Nr des Auswartigen Amts und im Reichsanzeiger 33 vom 17 Februar 1939 die Zwillinge unter Ramsdorf S 220 Listen Nr des Auswartigen Amts 79 Nrr 88 89 Frieda unter Dingden S 73 Liste 79 lfd Nr 87 Warum gerade diese Familie wichtig genug war um ein burokratisches Verfahren gegen sie in Berlin durchzuziehen bedarf weiterer Untersuchung Es kam zu diesem Zeitpunkt uberwiegend bei Intellektuellen Parteipolitikern oder international verbundenen Personen zur Anwendung Es muss in der Region Feinde Friedas und oder Adolfs gegeben haben welche die Ausburgerung angestossen haben oder die Passagierliste des Schiffs wurde durch Agenten nach Berlin ubermittelt Die Ausburgerung war soweit uberhaupt rechtsformiges Vorgehen nach NS Massstaben vorgesehen war eine Voraussetzung dafur alles im Reich vorhandene Vermogen der Betreffenden Rentenanspruche u a zu enteignen Siehe zum allgemeinen Vorgang In welchem Masse Emigranten durch die Auslandsmissionen des deutschen Aussenministeriums uberwacht wurden und in welcher Weise dieses am Prozess der Ausburgerung deutscher Juden beteiligt war wird in der Studie uber das Aussenministerium deutlich Eckart Conze et al Hgg Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Deutschland Hamburg 2010 S 14ff USHMM zu Rudi Humberg Ururenkelin in Dingden mit Foto Jocelyns und des Bezugs von Eva Dahlmann Ernas und Hildes Mutter Jeanett Leeser geb 1867 stammte aus Brunen Sie starb 1942 in Belarus im Holocaust a b c Reinhard Finck Spuren der Vergangenheit und Canada meets Dingden Das Humberghaus in Dingden In Jahrbuch Kreis Wesel Jg 2021 S 45 56 USHMM zu Wilhelm USHMM USHMM zu Margot zu Wilhelm und Familie Gegen das Vergessen mit 2 Bildern aus dem Haus Margot in Winterswijk sowie in niederland Sprache Judische Kriegsopfer aus Winterswijk Lebenslaufe aller Familienangehorigen zahlreiche Fotos Wohnadressen Vier Bilder siehe Weblinks Ferner Bericht Die Geschichte einer judischen Familie von Margret Bruring Neue Ruhr Zeitung Ausg Wesel 17 Oktober 2012Judische Museen in Nordrhein Westfalen Humberghaus in Dingden Kreis Wesel Judisches Museum Westfalen in Dorsten Judische Gemeinde Drensteinfurt Haus der judischen Kultur in Essen Synagoge Issum Jawne Schule Lernort und Gedenkort in Koln Synagoge Padberg Synagoge Petershagen Synagoge Rodingen Synagoge Bork in Selm Begegnungsstatte Alte Synagoge Wuppertal 51 770219 6 611458 Koordinaten 51 46 12 8 N 6 36 41 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Humberghaus amp oldid 228968838