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Dingden ist ein Ortsteil der Stadt Hamminkeln Neben dem Dorf Dingden gehoren zum Ort auch die Bauerschaften Berg Nordbrock Lankern sowie die Dorfbauerschaft DingdenStadt HamminkelnWappen der ehemaligen Gemeinde DingdenKoordinaten 51 46 N 6 37 O 51 769411111111 6 6120833333333 24 Koordinaten 51 46 10 N 6 36 43 OHohe 24 20 47 5 mFlache 41 km Einwohner 7104 31 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 173 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 46499Vorwahlen 02852 02871Dingden Nordrhein Westfalen Lage von Dingden in Nordrhein WestfalenDingden die St Pankratius Kirche und Gasthof KupperDingden die St Pankratius Kirche und Gasthof KupperLage von Dingden in Hamminkeln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bedeutung des Namens 1 2 Siedlungsgeschichte 1 3 Einwohnerentwicklung 2 Politik 2 1 Verwaltungszugehorigkeit 2 2 Verwaltung 2 2 1 Burgermeister und Amtmanner 2 2 2 Gemeindedirektoren 2 3 Wappen 3 Sport 4 Kirche 5 Personlichkeiten 5 1 Tochter und Sohne 5 2 Weitere 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1161 wurde der Ritter Gerlach ein Mitglied des Geschlechtes der Edlen von Dingden in einer Urkunde erwahnt Mehrere Nachfahren nennen sich Sueder Sueder I nahm im Jahre 1217 am Kreuzzug von Damiette teil In Agypten verschenkte er seinen Haupthof in Lankern an den Deutschen Ritterorden Die Dingdener wurden Ministeriale des Furstbischofs von Munster Hofbeamte der bischoflichen Verwaltung Wichtige Urkunden des Bischofs der inzwischen zu einem starken weltlichen Herrscher geworden war trugen die Unterschrift eines Dingdener Herren Zwischen dem Furstbischof von Munster und dem Herzog von Kleve gab es lange Zeit grosse Spannungen Die Dingdener gerieten in diesen Konflikt und verloren zunehmend an Einfluss und Besitz Drei Gerichtsplatze der Dingdener Gerichtsherren sind bekannt und zwar in Dingden Brunen und Bocholt An der Stelle wo sich heute die Einkaufspassage Neutor Platz in Bocholt befindet sassen die Dingdener zu Gericht In alten Karten wird diese Stelle noch als bei den Dingbanken bezeichnet Wo sich in Dingden damals der Gerichtsplatz befunden hat ist nicht genau bekannt doch gibt es Anhaltspunkte dafur dass man in der Nahe der Kirche tagte Neben der Kirche verlauft die Thingstrasse also die Strasse am Thing Bedeutung des Namens Bearbeiten Fur den Ortsnamen existierten im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Schreibweisen Dingede Dingethe Dinkethe oder auch Thingethe In allen Formen ist aber der Begriff Ding oder Thing enthalten Damit wurden in germanischer Zeit die Volksversammlung der freien und wehrhaften Manner sowie die Gerichtsstatten bezeichnet Siedlungsgeschichte Bearbeiten nbsp Bahnhof Hamminkeln DingdenDie Dingdener Bauerschaft Lankern ist wohl das alteste Siedlungsgebiet von Dingden Unter dem Grundbesitz des Klosters Werden an der Ruhr wurde im 10 Jahrhundert ein Besitz in Longhere Lankern erwahnt Im Jahr 1330 wurde Dingden villa Dingede zum ersten Mal als Dorf urkundlich erwahnt Neben dem Dorf bildete sich die Dorfbauerschaft Weitere Bauerschaften entstanden in Berg sowie in Nordbrock Um die Zugehorigkeit von Nordbrock stritten sich bis ins 19 Jahrhundert die Gemeinden Dingden und Brunen Im 19 Jahrhundert siedelten sich Gewerbe und Industrie an so anderte der Ort seine bis dahin rein landwirtschaftlich gepragte Struktur Dazu beigetragen hat im Jahr 1876 die Eroffnung der Bahnstrecke Wesel Bocholt Bocholter Bahn von Wesel uber Bocholt nach Winterswijk mit den Bahnstationen Dingden und Lankern Letztere wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben nbsp Das Humberghaus OrtsmitteEinwohnerentwicklung Bearbeiten Bis zum Anfang des 20 Jahrhunderts verzeichnete Dingden als landwirtschaftlich gepragte Gemeinde nur einen langsamen Bevolkerungsanstieg von etwa 150 zwischen 1749 und 1905 In der Zeit bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 also innerhalb von 40 Jahren konnte Dingden bereits ein ahnlich grosses Bevolkerungswachstum wie zuvor innerhalb von knapp uber 150 Jahren verzeichnen Nachdem die Bevolkerung nach 1945 innerhalb von funf Jahren einen primar durch den Zuzug Heimatvertriebener bedingten grossen Zuwachs von etwa 800 Einwohnern erfuhr hat sich die Bevolkerung Dingdens seit 1945 inzwischen etwa verdoppelt Jahr Einwohner1750 1479 1 1806 1783 2 1818 1869 3 1843 2151 3 1858 2071 3 1871 2010 3 1885 2054 4 1895 2107 3 1901 2148 4 1905 2272 3 Jahr Einwohner1925 2794 4 1930 2937 4 1935 3139 4 1940 3250 4 1945 3457 4 1950 4265 4 1955 4428 4 1960 4746 4 1965 4958 4 1970 5317 4 Jahr Einwohner1980 6013 5 1985 5853 5 1990 6139 5 1995 6677 5 2000 6815 5 2005 6760 5 2010 6865 5 2015 7032 5 2020 7090 5 Politik BearbeitenVerwaltungszugehorigkeit Bearbeiten Das Kirchspiel Dingden war ursprunglich Teil des Amtes Bocholt im Furstbistum Munster Nach der Auflosung des Furstbistums Munster im Jahr 1802 wurde das Amt Bocholt dem Furstentum Salm zugeschlagen Im Zuge der Annexion des Furstentums Salm durch Frankreich wurden 1811 neue Verwaltungsstrukturen geschaffen Das Kirchspiel Dingden gehorte nun zur Mairie Dingden im Kanton Bocholt dieser wiederum zum Arrondissement Rees im Departement Lippe Nach den preussischen Verwaltungsreformen der Jahre 1815 16 gehorte das Kirchspiel Dingden zur Burgermeisterei Dingden im Kreis Borken der als Teil des Regierungsbezirks Munster zur preussischen Provinz Westfalen gehorte Im Jahr 1845 wurde in Dingden die westfalische Landgemeindeordnung von 1841 eingefuhrt 6 Somit wurde das Kirchspiel Dingden in eine Gemeinde und die Burgermeisterei Dingden in ein Amt umgewandelt Nachdem das Amt Dingden zwischen 1851 und 1856 durch Einfuhrung der preussischen Gemeindeordnung von 1850 7 temporar aufgelost war blieb diese Verwaltungsstruktur knapp 80 Jahre bestehen Da im November 1934 samtliche preussischen Einzelgemeindeamter aufgelost wurden wurde das Amt Dingden dem nur die Gemeinde Dingden angehorte endgultig aufgelost Die Gemeinde Dingden bildete damit eine amtsfreie Gemeinde im Kreis Borken Im Rahmen der kommunalen Neuordnung 5 des Niederrhein Gesetzes wurde die Gemeinde Dingden zum 1 Januar 1975 aufgelost Dingden bildet seitdem mit Brunen Hamminkeln Loikum Mehrhoog Ringenberg und Wertherbruch die Gemeinde Hamminkeln seit 1995 Stadt und wechselte damit aus dem westfalischen Kreis Borken in den niederrheinischen Kreis Wesel 8 9 Ein etwa 1 68 km grosser Teil von Lankern in dem sich die zum 2003 stillgelegte Mulldeponie befand kam zur Stadt Bocholt 10 11 Verwaltung Bearbeiten Das hochste Amt der lokalen Verwaltung in Dingden war 1811 1813 der Maire 1813 1845 der Burgermeister 1845 1851 der Amtmann 1851 1856 der Gemeindevorsteher 1856 1927 erneut der Amtmann und schliesslich von 1927 12 bis zur Auflosung der Gemeinde der Burgermeister Zusatzlich stand an der Spitze der Kommunalverwaltung von 1946 bis 1974 der Gemeindedirektor In den Jahren 1833 1851 1858 1862 1867 1883 1913 1945 und damit mehr als die Halfte des Zeitraumes in dem Dingden eine eigene kommunale Verwaltungseinheit bildete wurde Dingden in Personalunion mit Rhede verwaltet und hatte keinen eigenen Amtmann oder Burgermeister Ein eigenes Amtshaus hatte Dingden seit 1851 Das von der Gemeinde zu diesem Zweck erbaute Amtshaus lag am Kirchplatz heute Marienvreder Strasse 1 und war bis 1928 in Gebrauch In diesem Jahr zog die Gemeindeverwaltung in die ehemalige Schule an der Kirche ein nachdem 1926 das neue Schulgebaude an der Weberstrasse heute Grundschule bezogen worden war Aus dem Rathaus auf dem Kirchplatz Kirchplatz heute Am Kirchplatz 5 zog die Gemeindeverwaltung 1956 in das neu erbaute Rathaus an der Marienvreder Strasse heute Marienvreder Strasse 10 und befand sich dort bis zur Auflosung der Gemeinde 1974 Burgermeister und Amtmanner Bearbeiten Franz Hoffmann 1768 1833 geburtig aus Dingden Maire bis 1813 bzw Burgermeister ab 1813 von Dingden von 1811 bis 1833 Otto Held 1862 Burgermeister bis 1845 bzw Amtmann ab 1845 von Rhede Burgermeister bzw Amtmann in Personalunion mit Dingden von 1833 bis 1851 Alexander Conrads 1827 1897 geburtig aus Borken Gemeindevorsteher von Dingden von 1851 bis 1856 Otto Held 1862 Amtmann von Rhede Amtmann in Personalunion mit Dingden von 1856 bis 1862 Hubert Theben 1836 1882 geburtig aus Borken Amtmann von Dingden von 1862 bis 1867 Albert Effing 1836 1887 geburtig aus Ahaus seit 1862 Amtmann von Rhede Amtmann in Personalunion mit Dingden von 1867 bis 1881 Heinrich Grote 1836 1887 geburtig aus Arnsberg Amtmann von Rhede Amtmann in Personalunion mit Dingden von 1881 bis 1883 Clemens Lehmeyer 1844 1913 geburtig aus Werne Amtmann von Dingden von 1883 bis 1913 Josef Vrede 1873 unbekannt geburtig aus Bochum seit 1901 Amtmann von Rhede von 1913 bis 1919 Amtmann in Personalunion mit Dingden Otto Schottler 1881 1944 geburtig aus Rheinbach Amtmann von Rhede von 1919 bis 1921 Amtmann in Personalunion mit Dingden Joseph Dorner 1889 1973 geburtig aus Wissen Amtmann bis 1927 bzw Burgermeister ab 1927 von Rhede Amtmann bzw Burgermeister in Personalunion mit Dingden von 1921 bis 1945 Bernhard Freesmann 1898 1987 geburtig aus Freckenhorst Burgermeister von Dingden im Jahr 1945 Heinrich Schlutter 1899 1976 geburtig aus Dingden erste Amtszeit als Burgermeister von Dingden von 1945 bis 1948 Johann Klein Hitpass 1895 1965 geburtig aus Dingden Burgermeister von Dingden von 1948 bis 1956 Heinrich Schlutter 1899 1976 zweite Amtszeit als Burgermeister von Dingden von 1956 bis 1969 Bernhard Hoffmann 1912 1979 geburtig aus Dingden Burgermeister von Dingden von 1969 bis 1974 danach Burgermeister der Gemeinde Hamminkeln bis 1979Gemeindedirektoren Bearbeiten Bernhard Rovekamp 1900 1982 Gemeindedirektor von Dingden von 1946 bis 1965 Ernst Paus 1927 2009 geburtig aus Bocholt Gemeindedirektor von Dingden von 1965 bis 1974 13 Wappen Bearbeiten Das Dingender Wappen das in den 1930er Jahren entworfen wurde soll an die Zeit des fruheren Gerichtsplatzes erinnern Zu beiden Seiten einer Linde auf einem Dreiberg unter der fruher Gericht gehalten wurde Gerichtsbaum steht je ein rotes Richtschwert was verdeutlichen soll dass auch die Todesstrafe verhangt werden konnte Es gibt mehrere Flurbezeichnungen die darauf hinweisen dass in Dingden tatsachlich hingerichtet wurde z B das Galgenschlatt am Kuning das Galgenschlatt in der Heide oder der Galgenbaum am Isshorst In Dingden wurde noch bis zum Jahre 1803 Gericht gehalten Sport BearbeitenDas Volleyball Frauenteam des SV Blau Weiss Dingden spielt mit der Saison 2017 2018 seine 5 Saison in der 2 Bundesliga Nord Die weiblichen Volleyball Jugendmannschaften haben bis 2018 insgesamt 43 mal an deutschen Meisterschaften teilgenommen Die 2 Volleyball Mannschaft der Frauen schaffte 2018 erstmals den Sprung in die 5 hochste deutsche Spielklasse die Oberliga Kirche BearbeitenDer spatromanische Kirchturm der katholischen St Pankratius Kirche stammt aus dem 12 Jahrhundert Das Mittelschiff wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erneuert da das vorherige durch Kriegseinwirkung zerstort wurde Die Einwohner von Dingden gehorten ursprunglich zur Pfarre Bocholt Die Abtrennung von der Mutterkirche und die Errichtung einer selbstandigen Pfarrei in Dingden scheint im 12 oder vielleicht schon 11 Jahrhundert geschehen zu sein Dingden bestand als eigene Pfarre bereits vor 1230 und wurde 1316 zuerst in Urkunden als solche bezeichnet Auch wahrend der Reformation blieb die Gemeinde Dingden ebenso wie Loikum dem katholischen Glauben treu Bis zum Jahr 1923 gehorten die wenigen evangelischen Christen in Dingden der Kirchengemeinde Bocholt an danach lag die Zustandigkeit bei der evangelischen Gemeinde Ringenberg Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der evangelischen Burger durch die Aufnahme von Heimatvertriebenen immer mehr an Dies fuhrte dazu dass im Jahr 1964 eine evangelische Kirche gebaut wurde Personlichkeiten BearbeitenTochter und Sohne Bearbeiten Jacobus Gerardus Schepers 1798 1863 Titularbischof von Milopotamus Joseph Anton Kruse 1944 Literaturwissenschaftler Direktor des Heinrich Heine Instituts Ulrich Rolfing 1958 Maler und Bildhauer Maria Klein Schmeink 1958 Politikerin Ralf Miggelbrink 1959 Theologe Wolfgang Buschfort 1961 Journalist und Sachbuchautor Gabriele Abels 1964 Politikwissenschaftlerin Claudia Wissmann 1964 Lichtkunstlerin Thomas Grossbolting 1969 HistorikerWeitere Bearbeiten Konstantin zu Salm Salm 1762 1828 deutscher Furst nach ihm ist der Konstantinforst in Dingden benannt Wilhelm Wissing 1916 1996 Grunder der Deutschen Landjugendakademie Klausenhof der KLJB Jochen Schmauch 1924 1984 Leiter der Deutschen Landjugendakademie Klausenhof der KLJB von 1961 bis 1969 Wendelin Haverkamp 1947 deutscher Kabarettist Pate des Naturschutzgebiets Dingdener Heide Michael Maerker 1955 2005 deutscher Bildhauer tatig an der Akademie Klausenhof in DingdenSiehe auch BearbeitenHumberghaus Gedenkstatte und Museum fur eine fruhere judische Familie im OrtWeblinks BearbeitenDingdener Internetseite Dingden auf der Site der Stadt Hamminkeln Dingden im GenWiki ausfuhrliche Linksammlung zu historischen BezugenEinzelnachweise Bearbeiten Bestand Generalvikariat Status animarum Bistumsarchiv Munster 1750 Signatur Hs 150 Bestand H 501 Furstentum Salm Kanzlei Populationsliste Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen 1806 Signatur III 9 a b c d e f Stephanie Reekers Johanna Schulz Die Bevolkerung in den Gemeinden Westfalens 1818 1950 1952 a b c d e f g h i j k l Gemeinde Dingden Hrsg Verwaltungsbericht 1969 1973 1974 S 6 a b c d e f g h i Entwicklung der Einwohnerzahlen seit 1980 Stadt Hamminkeln abgerufen am 16 September 2023 Amtsblatt der Regierung Munster 1845 S 19 Amtsblatt der Regierung Munster 1851 S 188 Niederrhein Gesetz 5 Webseite des Ministeriums fur Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein Westfalen Aufgerufen am 2 Januar 2016 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 297 51 Absatz II Munster Hamm Gesetz Hans Walter Pries Dingden In HIS Data Abgerufen am 11 Mai 2019 Rolf Jehnke Gemeinde Dingden In Territoriale Veranderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 1945 Abgerufen am 2 September 2023 Margret Bruring Dingden galt sein besonderes Interesse In Neue Rhein Zeitung 12 Mai 2009 Abgerufen am 3 September 2023 Ortsteile der Stadt Hamminkeln Brunen mit Marienthal Dingden Hamminkeln Loikum Mehrhoog Ringenberg Wertherbruch Normdaten Geografikum GND 10057669 2 lobid OGND AKS VIAF 122940651 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dingden amp oldid 237397377