www.wikidata.de-de.nina.az
Das Judische Museum der Schweiz in Basel ist das nationale Museum fur judische Religions und Alltagsgeschichte der Schweiz Mit seiner Grundung im Jahr 1966 war es das erste judische Museum im deutschsprachigen Bereich nach dem Zweiten Weltkrieg Judisches Museum der Schweiz DatenOrt Basel SchweizEroffnung 1966Leitung Naomi LubrichWebsite www juedisches museum chRaumansicht Kult Raumansicht der Dauerausstellung im Jahr 1966 Judisches Museum der SchweizDas Museum vereint in seinen Ausstellungsraumen Objekte des Ritus der Kunst und der Alltagskultur aus dem Judentum von der Zeit des Mittelalters bis in die Gegenwart Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sammlung 3 Ausstellungen 4 Siehe auch 5 Publikationen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Judische Museum der Schweiz in Basel wurde 1966 als erstes judisches Museum im deutschsprachigen Bereich nach dem Zweiten Weltkrieg eroffnet 1 Die Initiative ging von Mitgliedern des judischen Vereins Esperance aus eine chevra kadischa die bei einem Besuch der Ausstellung Monumenta Judaica in Koln 1963 64 Ritualobjekte aus der Basler Judaica Sammlung entdeckten Sie entschieden diese Gegenstande in einem geeigneten Raum in Basel auszustellen Bei der Eroffnung des Museums 1966 bestand das Judische Museum der Schweiz aus zwei Raumen an der Kornhausgasse 8 die der Innenarchitekt Christoph Bernoulli in einem sachlichen Stil ausbaute Grundungsdirektorin war Katia Guth Dreyfus die das Museum uber vier Jahrzehnte leitete Im Jahr 2010 wurde sie von Gaby Knoch Mund abgelost Im Jahr 2015 ubernahm Naomi Lubrich die Leitung 2 Per 2025 soll das Museum neue Ausstellungsraume erhalten in unmittelbarer Nahe zum Hauptsitz der Universitat Basel am Petersplatz Vesalgasse 5 Im Mittelalter befand sich auf dem Areal des heutigen Gebaudes der judische Friedhof Basels 3 Sammlung BearbeitenDie ersten Gegenstande die im Judischen Museum der Schweiz gezeigt wurden stammen aus der Judaica Sammlung des Schweizerischen Museums fur Volkskunde jetzt Museum der Kulturen Basel 4 In den folgenden Jahren wurde die Sammlung durch Objekte aus Basel und der Region Oberrhein aus den beiden Surbtaler Judendorfern Endingen und Lengnau sowie aus der ubrigen Schweiz und Europa erweitert 5 Besonders nennenswert sind die Lengnauer Mappot eine Sammlung von 218 Torawimpeln die sich uber fast drei Jahrhunderte erstreckt und damit die grosste zusammenhangende Mappot Sammlung einer bekannten Gemeinschaft darstellt 6 Inhaltliche Schwerpunkte sind Zeremonialobjekte aus Silber reich bestickte Textilien aus dem 17 bis 20 Jahrhundert und Dokumente zur Kulturgeschichte der Juden in der Schweiz Als historisch einzigartig gelten die monumentalen mittelalterlichen Grabsteine und die Basler hebraischen Drucke Dokumente zu den Basler Zionistenkongressen und Originalbriefe von Theodor Herzl dem Autor von Der Judenstaat zeigen Basel als Stadt die Weltpolitik gemacht hat 7 Das Museum sammelt auch zeitgenossische Judaica Kunst und Alltagsobjekte aus der Schweiz 8 Beschneidungsbank nbsp Diese Beschneidungsbank wurde 1791 geschnitzt und 1973 in die Sammlung des Museums aufgenommen Sie diente in der Synagoge fur die Brit Mila und ist mit Worten aus dem ersten Buch Mose beschriftet Am Fleisch eurer Vorhaut musst ihr euch beschneiden lassen Das soll geschehen zum Zeichen des Bundes zwischen mir und euch Alle mannlichen Kinder bei euch mussen sobald sie acht Tage alt sind beschnitten werden Genesis 17 11 9 Lichtdruck des ersten Zionistenkongresses nbsp Mit dem Lichtdruckverfahren aus der Mitte des 19 Jahrhunderts war es relativ einfach Hunderte von Fotografien auf einmal herzustellen Dieser Lichtdruck zeigt die 162 Teilnehmer des Ersten Zionistenkongresses der 1897 in Basel stattfand Wahrend die meisten Teilnehmer Manner waren nahmen auch einige Frauen teil Ihre Fotos befinden sich in der unteren Reihe Frauen durften teilnehmen aber nicht wahlen 10 Mappa aus Lengnau nbsp Ein Torawimpel wird aus dem Stofftuch angefertigt mit dem ein neugeborener Junge an seiner Brit Milah gewickelt wurde Er verbindet die gemeinschaftliche Welt der Synagoge mit dem Leben des Einzelnen Dieser gestickte Torawimpel aus grobem Leinen stammt aus dem Jahr 1744 und gehort zu den Lengnauer Mappot Die Inschrift lautet Samuel Sohn des Meir der geboren wurde unter einem guten Stern am Freitag Schabbatabend 2 Kislew 5505 moge er heranwachsen zur Torah zur Chuppa und zu guten Taten Amen Selah 11 Eine Blumenvase ist mit buntem Garn auf dem Wimpel gestickt Symbolisch steht sie fur die Tora die auch als Baum des Lebens gesehen wird 12 Pass mit einem Judenstempel nbsp Am 30 Dezember 1938 wurde der deutsche Pass von Agatha Suss mit J gestempelt um sie als Judin zu kennzeichnen Da ihre Tochter mit einem Schweizer verheiratet war konnte sich die 63 Jahrige ein Visum fur die Schweiz beschaffen Suss hat sich mit ihrem Schwiegersohn in Basel niedergelassen und konnte so dem Holocaust entfliehen 13 Taschenuhr aus La Chaux de Fonds nbsp Diese Taschenuhr aus Silber und Messing wurde 1901 von Jules Levy in La Chaux de Fonds hergestellt wie aus der Inschrift zu lesen ist Jules Levy Chaux de Fonds Tischri 5662 Mon cher oncle Levys lieber Onkel war Aron Rhein Tischri ist der erste Monat des judischen Kalenderjahres der zwischen September und Oktober liegt Die Stundenziffern werden hier durch hebraische Zeichen dargestellt Die 1833 gegrundete judische Gemeinde von La Chaux de Fonds wuchs schnell und zahlte rund 900 Mitglieder als die lokale Uhrenindustrie um 1900 ihren Hohepunkt erreichte 14 Toramantel aus Endingen nbsp Dieser Toramantel wurde 1967 im Lagerraum der Synagoge in Endingen Aargau gefunden Es handelt sich bei dem Material um eine franzosische Seide des 18 Jahrhunderts die ursprunglich als Damenkleid vielleicht auch als Hochzeitskleid verwendet wurde Es wurde als Toramantel umgestaltet eine umstrittene aber vor dem 20 Jahrhundert ubliche Praxis 15 Toraschrein aus Solothurn nbsp Dieser aron ha kodesh oder Heiliger Schrein wurde fur den 1893 eingeweihten ehemaligen Gebetsraum der judischen Gemeinde Solothurn angefertigt Die Inschrift lautet Wisse vor wem du stehst Die kleine judische Gemeinde musste 1986 ihren Gebetsraum aufgeben und die Einrichtungsgegenstande wurden zwischen der Judischen Gemeinde Bern und dem Judischen Museum der Schweiz aufgeteilt 16 Ausstellungen Bearbeiten1976 10 Jahre Judisches Museum der Schweiz 1999 Tefillin 1999 2000 Tierkreiszeichen 2000 Die Rabbiner Ris Eine Familie in der Region 2002 Mesusot 2002 2003 Speisen am Schabbat 2003 2004 Judische Hochzeitsvertrage aus der Braginsky Collection Zurich 2004 2005 Anne Frank Eine Familiengeschichte uber Grenzen 2005 2006 Truhe auf Wanderschaft Eine judische Familiengeschichte aus Frankfurt und Basel 2006 2007 Ins Licht geruckt Sammlungszugange der letzten 10 Jahre 2007 2008 Endingen Lengnau Auf den Spuren der judischen Landgemeinden im Aargau 2009 2009 Merkwurdig Objekte die aus der Reihe tanzen 2010 2016 HERZLichen Gluckwunsch Sonderausstellung zum 150 Geburtstag von Theodor Herzl 2010 2014 und Hanna und Sarah Installation im Hof von Renee Levy 2011 Von Neumond zu Vollmond 2011 2012 Am Ubergang Bar und Bat Mitzwa 2012 1001 Amulett Schutz und Magie Glaube oder Aberglaube 2014 2016 Gesucht Gefunden Partnerschaft und Liebe im Judentum 2016 Schweizer Juden 150 Jahre Gleichberechtigung Stimmen zur Emanzipation Installation im Hof 2016 Jubilaum Das Judische Museum der Schweiz wird 50 2017 Altland Theodor Herzls europaisches Erbe 2017 Kunst nach Chagall Das Jahrhundert nach dem Durchbruch in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Basel 2018 2019 Das Tagebuch Wie Otto Frank Annes Stimme aus Basel in die Welt brachte 2019 ISREALITIES Sieben fotografische Reisen 2019 2020 Passe Profiteure Polizei Ein Schweizer Kriegsgeheimnis 2021 2024 Buchstablich judisch Eine Deutungsgeschichte Installation in den neuen Raumen in der Vesalgasse 5Siehe auch BearbeitenJudentum in der Schweiz Museen in Basel Lengnauer Mappot MohelbuchPublikationen Bearbeiten2003 Judische Hochzeitsvertrage aus Italien 2006 Truhe auf Wanderschaft Eine judische Familiengeschichte aus Frankfurt und Basel 2006 Ins Licht geruckt Sammlungszugange der letzten 10 Jahre 2007 Endingen Lengnau Auf den Spuren der judischen Landgemeinden im Aargau 2010 HERZLichen Gluckwunsch Sonderausstellung zum 150 Geburtstag von Theodor Herzl 2011 Gaby Knoch Mund Red Am Ubergang Bar und Bat Mizwa Wie werden judische Kinder und Jugendliche erwachsen Basel ISBN 978 3 033 03025 1 2013 1001 Amulett Schutz und Magie Glaube oder Aberglaube 2014 Gaby Knoch Mund Gesucht Gefunden Partnerschaft und Liebe im Judentum Basel ISBN 978 3 033 04633 7 2018 Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Jewish Switzerland 50 Objects Tell their Stories Christoph Merian Verlag Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 2020 Fabio Luks CHAI חי Oder wenn Grabsteine vom Leben erzahlen CHAI חי Or when Gravestones Speak of Life edition clandestin Biel ISBN 978 3 905297 99 7 17 2020 Pandemie und Poesie Ein judisches Lexikon edition clandestin Biel ISBN 978 3 907262 08 5 18 2021 Naomi Lubrich Passe Profiteure Polizei Ein Schweizer Kriegsgeheimnis edition clandestin ISBN 978 3 907262 09 2 2022 Naomi Lubrich Hg Geburtskultur Judische Zeugnisse aus der landlichen Schweiz und dem Umland Schwabe Verlag Basel ISBN 978 3 7965 4607 5 2022 Naomi Lubrich Hg What s in a Name 25 Judische Geschichten edition clandestin ISBN 978 3 907262 34 4 Literatur BearbeitenSimone Rosenkranz Torawimpel Wurfel bemalte Holzbrettchen und eine Viehschere Die jungsten Sammlungszugange des Judischen Museums in einer Sonderausstellung In Schweizer Monatshefte Zeitschrift fur Politik Wirtschaft Kultur Heft 11 12 November Dezember 2006 S 52 f schweizermonatshefte ch eingeschrankte Vorschau Ludwig Kahn Das Judische Museum der Schweiz in Basel Seine Geschichte Basel 1968 OCLC 778836921 Heidi Brunnschweiler Spoendlin Gebt kund von eurem Volkstum vom Schatz eurer Religion eurer Uberlieferung Zur Sammlungs und Museumsgeschichte des Judischen Museums der Schweiz in Basel In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde Band 103 2003 S 149 182 Scan bei E Periodica Peter Bollag Zwei Jubilaen des judischen Lebens In Basler Stadtbuch 2016 S 1 15 baslerstadtbuch chWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Judisches Museum der Schweiz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webprasenz Judisches Museum der Schweiz auf infoclio ch Judisches Museum der Schweiz auf Facebook Judisches Museum der Schweiz auf InstagramEinzelnachweise Bearbeiten Jewish Museum of Switzerland In travelguide michelin com 16 August 2018 abgerufen am 20 August 2020 englisch mit Naomi Lubrich Leiterin Judisches Museum der Schweiz Schweizer Radio und Fernsehen SRF 18 September 2018 abgerufen am 31 August 2020 Schweizer Hochdeutsch Neues Haus Judisches Museum der Schweiz DE Abgerufen am 11 Dezember 2021 History In mkb ch Abgerufen am 20 August 2020 Jewish Museum of Switzerland In aejm org Abgerufen am 20 August 2020 amerikanisches Englisch Guggenheim Grunberg Florence Die Torawickelbander von Lengnau Zeugnisse judischer Volkskunst In Beitrage zur Geschichte und Volkskunde der Juden in der Schweiz Band 9 Zurich 1967 Judisches Museum der Schweiz Museums Museen Basel In museenbasel ch Abgerufen am 20 August 2020 englisch Judisches Museum der Schweiz In basel com Abgerufen am 20 August 2020 englisch Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Jewish Switzerland 50 objects tell their stories Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Verlag Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Jewish Switzerland 50 objects tell their stories Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Verlag Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 Guggenheim Grunberg Florence Die Torawickelbander von Lengnau Zeugnisse judischer Volkskunst In Beitrage zur Geschichte und Volkskunde der Juden in der Schweiz Band 9 Zurich 1967 Julie Marthe Cohen Felicitas Heimann Jelinek Ruth Jolanda Weinberger Judaica Handbook PDF 2019 abgerufen am 8 Dezember 2020 englisch Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Jewish Switzerland 50 objects tell their stories Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Verlag Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Jewish Switzerland 50 objects tell their stories Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Verlag Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Jewish Switzerland 50 objects tell their stories Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Verlag Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 Caspar Battegay Naomi Lubrich Judische Schweiz 50 Objekte erzahlen Geschichte Jewish Switzerland 50 objects tell their stories Hrsg Judisches Museum der Schweiz Christoph Merian Verlag Basel 2018 ISBN 978 3 85616 847 6 Chai edition clandestin abgerufen am 20 August 2020 Inhaltsinformationen Pandemie und Poesie edition clandestin abgerufen am 20 August 2020 Inhaltsinformationen 47 556504 7 583305 Koordinaten 47 33 23 N 7 35 0 O CH1903 610890 267320 Normdaten Korperschaft GND 2100923 5 lobid OGND AKS LCCN n93124832 VIAF 129157858 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judisches Museum der Schweiz amp oldid 237733795