www.wikidata.de-de.nina.az
Die Frankfurter Wallanlagen bilden eine ringformige Grunanlage um die Innenstadt von Frankfurt am Main Sie entstanden Anfang des 19 Jahrhunderts auf dem Gelande der 1804 bis 1812 geschleiften Frankfurter Stadtbefestigung Um die Wallanlagen verlauft der Frankfurter Anlagenring Ein grunes Band zwischen Opernplatz und Pfingstweidstrasse am ZooKontur der ehemaligen Stadtbefestigung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Unterteilung 2 1 Untermainanlage 2 2 Gallusanlage 2 3 Taunusanlage 2 4 Bockenheimer Anlage 2 5 Eschenheimer Anlage 2 6 Friedberger Anlage 2 7 Obermainanlage 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp August Ravensteins Geometrischer Plan von Frankfurt am Main 1862 die ehemalige Altstadt von Frankfurt innerhalb der WallanlagenDie Ursprunge der Wallanlagen liegen in der Stadterweiterung von 1333 Damals erlaubte Kaiser Ludwig der Bayer der Stadt eine enorme Ausweitung ihrer Grenzen Vor der seit Ende des 12 Jahrhunderts durch die Staufermauer geschutzten Altstadt entstand die zunachst dunnbesiedelte Neustadt 1343 begann der Bau einer neuen Stadtmauer um die Neustadt Sie bestand aus einer sechs bis acht Meter hohen und an der Mauerkrone etwa 2 5 bis drei Meter dicken Mauer und einem vorgelagerten acht bis 10 Meter breiten Wassergraben der vom Main und verschiedenen kleinen Bachen gespeist wurde Zur Verstarkung der Mauer wurden im 14 und 15 Jahrhundert rund 40 Turme errichtet darunter die der funf Stadttore von denen heute nur noch der Eschenheimer Turm steht Im 16 Jahrhundert war die Mauer durch das Aufkommen der Pulvergeschutze bereits veraltet Im Dreissigjahrigen Krieg wurden die alten Mauern daher durch eine vorgelagerte Festungsanlage aus insgesamt elf funfeckigen Bollwerken und dazwischen gelegenen Kurtinen verstarkt Um 1705 wurden die ersten Lindenbaume an den Wallanlagen gepflanzt und ab dem Jahr 1765 eine durchgehende Allee Lustallee um Frankfurt und Sachsenhausen herum Gegen Ende des 18 Jahrhunderts waren die Befestigungsanlagen militarisch wertlos geworden Sie stellten sogar eine Gefahr fur die Stadt dar weil sie sich im Falle einer Verteidigung der Gefahr einer Beschiessung ausgesetzt sah 1802 beschloss der Rat der Stadt daher den Abriss der Befestigungsanlagen Wirklich in Schwung kam der Abriss erst auf franzosischen Druck nach dem Ende der Freien Reichsstadt 1806 Der neue Souveran Furstprimas Carl Theodor von Dalberg beauftragte Jakob Guiollett mit der Entfestigung Dieser entwickelte die Idee eines Volksparks um die Innenstadt und beauftragte den Gartenarchitekten Sebastian Rinz mit der Gestaltung Die Mauern und Walle wurden 1806 bis 1812 abgerissen das Festungsgelande teils parzelliert und mit der Auflage verkauft dass die Garten der Offentlichkeit zur Verfugung stehen mussten teils zu einem offentlichen Landschaftsgarten im englischen Stil umgestaltet 1827 wurde die noch heute gultige Wallservitut erlassen wonach dieser etwa 100 Meter breite Grunstreifen unbebaut bleiben muss Am Anlagenring entstanden prachtige Villen mit grossen Garten Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess hatte in seiner 1809 erlassenen Bauordnung einen strengen klassizistischen Baustil fur alle Neubauten vorgeschrieben Die Anlagen wurden beim Abzug der franzosischen Truppen nach der Volkerschlacht bei Leipzig 1813 verwustet aber von Stadtgartner Rinz umgehend neu angelegt Unterteilung BearbeitenDie Wallanlagen gliedern sich in sieben Abschnitte die meistens die Namen der ehemaligen Stadttore tragen Im Uhrzeigersinn sind dies Untermainanlage Gallusanlage Taunusanlage Bockenheimer Anlage Eschenheimer Anlage Friedberger Anlage und Obermainanlage Untermainanlage Bearbeiten Koordinate 50 6 26 9 N 8 40 23 4 O 50 107475 8 673175 nbsp Marchenbrunnen Die kleinste der sieben Anlagen beginnt im Sudwesten der Innenstadt am Mainufer wo sie in die Parkanlage des Nizza ubergeht und reicht im Norden bis zum Willy Brandt Platz Die Untermainanlage entstand auf dem Gelande des einstigen Mainzer Bollwerks einer starken Befestigung zum Schutz des Mainufers Ihre Flache wurde trotz der Wallservitut 1902 durch den Bau des Schauspielhauses stark reduziert so dass als Grunflache nur noch knapp 5000 Quadratmeter zur Verfugung stehen Nachdem das Schauspielhaus im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main schwer beschadigt worden war diente es seit 1951 als Spielstatte der Oper Frankfurt 1960 wurde der Gebaudekomplex modernisiert und erweitert so dass er seither alle Sparten der Stadtischen Buhnen aufnimmt Sudlich der Stadtischen Buhnen wird die Untermainanlage durch die Hofstrasse geteilt Am Untermainkai befinden sich das klassizistische Judische Museum Frankfurt und das National Haus ein Hochhaus der Nachkriegsmoderne von Max Meid Die Parkanlagen wurden 2003 nach dem Bau einer Tiefgarage fur die Stadtischen Buhnen vollkommen neu gestaltet In der Anlage vor den stadtischen Buhnen steht der 1910 geschaffene Marchenbrunnen von Friedrich Christoph Hausmann einer der wenigen Jugendstil Brunnen in Frankfurt Fur die Figur der Mainnixe hat eine schone Frankfurter Wascherin Modell gestanden nbsp Sudliche Gallusanlage am Willy Brandt PlatzGallusanlage Bearbeiten nbsp Den Opfern nbsp Deutsche Bank aus Richtung TaunusanlageKoordinate 50 6 34 6 N 8 40 17 9 O 50 1096 8 671644Die Gallusanlage beginnt im Suden am Willy Brandt Platz und erstreckt sich nach Norden bis zum Taunustor auf einer Flache von etwa 17 000 Quadratmetern Dazwischen durchquert die Kaiserstrasse die Anlage Ihren Namen hat sie vom Gallustor wie das mittelalterliche Galgentor seit dem 18 Jahrhundert genannt wurde Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 trug sie den Namen Adolf Hitler Anlage 1 An der Gallusanlage lag von 1846 bis 1880 der Main Neckar Bahnhof Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelande entstand danach das grunderzeitliche Bahnhofsviertel darunter der neobarocke Prunkbau des Hotels Furstenhof Esplanade Heute ist die Gallusanlage vom Bankenviertel gepragt Markante angrenzende Hochhauser sind der Eurotower der Europaischen Zentralbank der Gallileo und der Taunusturm In der Anlage steht das Denkmal Den Opfern von Benno Elkan das ursprunglich 1920 eingeweiht wurde und an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Frankfurter Soldaten erinnern sollte Die bronzene Denkmalsfigur eine schmerzgebeugte in tiefe Klage versunkene Muttergestalt entstand bereits 1913 14 Mit seiner Widmung an alle Kriegsopfer auch die des Gegners der Betonung der Totenklage anstelle der Heldenverehrung aber auch der Nacktheit der Figur zog das Denkmal von Anfang an Kritik aus nationalistischen Kreisen auf sich Nach der nationalsozialistischen Machtubernahme 1933 wurde es umgehend entfernt Der geplanten Zerstorung entging das Elkan Denkmal jedoch aus unbekannten Grunden es uberstand den Zweiten Weltkrieg in einem Betriebshof der stadtischen Strassenreinigung und wurde im April 1946 an seinem ursprunglichen Standort wieder feierlich eingeweiht 2 Am Jahrestag der Novemberpogrome 1938 findet jahrlich eine Kranzniederlegung statt Des Weiteren stand hier ein 1908 erbautes Bismarck Denkmal von Rudolf Siemering Es wurde 1940 als Metallspende des deutschen Volkes eingeschmolzen 3 Von 1952 bis 2007 hatte auch das Goethedenkmal von Ludwig von Schwanthaler seinen Standort in der Gallusanlage Die 1844 geschaffene uberlebensgrosse Statue befand sich bis zu ihrer Beschadigung im Zweiten Weltkrieg am Goetheplatz Nach ihrer Restaurierung war sie vorlaufig an der Gallusanlage aufgestellt worden bis sie nach der Umgestaltung des Goetheplatzes wieder an ihren ursprunglichen Aufstellungsort umzog An seiner Stelle wurde 2008 in der Gallusanlage die Skulptur Der Olymp von Weimar von Andreu Alfaro aufgestellt Ein weiteres Denkmal in der Gallusanlage ist das Objekt Open Cubes von Sol LeWitt Taunusanlage Bearbeiten Koordinate 50 6 46 7 N 8 40 7 7 O 50 112977 8 668793Die Taunusanlage ist eine der grossten Wallanlagen Sie liegt in der Nordwestecke der ehemaligen Stadtbefestigung und umfasst etwa 45 000 Quadratmeter Ausgangspunkt und Namensgeber ist das Taunustor Der Name stammt nicht von einem mittelalterlichen Stadttor sondern von zwei klassizistischen Torbauten die Johann Friedrich Christian Hess 1810 anstelle der niedergelegten Stadtbefestigungen errichtet hatte Ihre schmiedeeisernen Gitter wurden noch bis 1864 jeden Abend verschlossen wer sie ausserhalb der regularen Offnungszeiten passieren wollte hatte dafur eine Gebuhr zu entrichten den sogenannten Sperrbatzen Gegenuber vom Taunustor befand sich von 1839 bis 1880 der Taunusbahnhof Er war der alteste Frankfurter Bahnhof und die ostliche Endstation der Taunus Eisenbahn nach Wiesbaden Die Taunusanlage liegt im Frankfurter Bankenviertel An der Taunusanlage liegen die Hochhauser Japan Center Skyper Taunusanlage 11 und die Zwillingsturme der Deutschen Bank Bekannt ist die Taunusanlage auch durch den gleichnamigen S Bahnhof Zugange zur Anlage liegen an der hochfrequentierten Durchgangsstrasse der Junghofstrasse Mit Ausnahme der S7 halten dort alle S Bahn Linien der S Bahn Rhein Main Mit ihrer Inbetriebnahme 1978 wurden die bis dahin am Taunustor verkehrenden Strassenbahnlinien 24 und 25 stillgelegt Am Opernplatz endet die Taunusanlage Die Alte Oper ist eines der wenigen Gebaude in den ansonsten zusammenhangenden Wallanlagen Die Taunusanlage war zeitweise Treffpunkt fur Drogenabhangige Am 21 Juli 2006 dem nationalen Gedenktag fur Drogentote enthullte die damalige Gesundheitsdezernentin Manuela Rottmann dort eine Gedenktafel die an die Opfer der Sucht erinnern soll nbsp Das Beethoven Denkmal von Georg Kolbe nbsp Das Heine Denkmal von Georg Kolbe 1913 noch am alten Platz in der Taunusalage In der Taunusanlage finden sich zahlreiche Denkmaler Eine besonders bewegte Geschichte hat das Heine Denkmal von Georg Kolbe Es entstand 1913 auf Initiative des Frankfurter Schauspielintendanten Emil Claar als erstes Heine Denkmal in Deutschland gegen den wutenden Protest antisemitischer Kreise und fand seinen Platz zunachst in der Friedberger Anlage Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung forderte der hessische Staatsprasident Ferdinand Werner am 10 April 1933 den von den neuen Machthabern ernannten Frankfurter Oberburgermeister Friedrich Krebs auf Beseitigen Sie bitte das Heine Denkmal gegen dessen Frankfurter Erstellung ich in sturmischen Versammlungen vor zwanzig Jahren vergebens kampfte 4 Am 27 April 1933 sturzte eine Gruppe von Hitlerjungen die Denkmalfiguren Sie wurden geborgen und unter dem neutralen Titel Fruhlingslied von Kolbe im Garten des Stadel aufgestellt Wahrend des Bombenkrieges im Keller eingelagert wurden sie bei der Zerstorung des Stadel verschuttet blieben aber unbeschadigt Am 14 Dezember 1947 konnte das Denkmal an seinem neuen Standort in der Taunusanlage wieder enthullt werden Die Bildnisplakette auf dem Sockel des Denkmals ist das letzte Werk des 1947 verstorbenen Georg Kolbe 5 2023 wurde das Denkmal in die Friedberger Anlage versetzt Ein weiteres Werk Kolbes in der Taunusanlage ist das 1948 nach einem bereits vor dem Krieg entstandenen Modell gegossene Beethoven Denkmal an der Junghofstrasse 6 Sein Standort ein kleiner Hugel ist ein Rest des Junghof Bollwerks der ehemaligen Frankfurter Stadtbefestigung Von 1896 bis 1940 befand sich an dieser Stelle ein monumentales Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I Das Werk des Bildhauers Clemens Buscher wurde wie auch das nahegelegene Bismarck Denkmal 1940 als Metallspende des Deutschen Volkes eingeschmolzen Das Schillerdenkmal am Taunustor ist eine uberlebensgrosse Bronzestatue auf kubischem Sockel Es entstand 1859 1863 nach einem Entwurf von Johannes Dielmann und wurde 1955 an seinem heutigen Standort aufgestellt In Hohe der Guiollettstrasse befindet sich das 1837 von Eduard Schmidt von der Launitz geschaffene Denkmal fur Jakob Guiollett den Initiator der Frankfurter Wallanlagen Nicht weit davon steht der 1859 von Johann Nepomuk Zwerger geschaffene Winzerbrunnen Eine Sandsteinsaule mit einer vorgelagerten Brunnenschale tragt die bronzene Buste eines lachenden Zechers und eine Bronzetafel mit der Aufschrift Gesegnet soll der Trunk uns sein Euch das Wasser und mir der Wein Am 27 Oktober 1963 wurde vor der Alten Oper der Marshall Brunnen zum Gedenken an George C Marshall enthullt Das aus Spenden Frankfurter Unternehmen finanzierte Werk des Munchner Bildhauers Toni Stadler zeigt die drei Grazien Aglaia Hegemone und Euphrosyne 7 Eine Steinplatte tragt die Verse aus Goethes Faust II mit denen der Dichter die Grazien als Symbole des Gebens Nehmens und Dankens vorstellt 1970 bis 1981 war das Denkmal wegen des S Bahn Baus zeitweise demontiert Weitere Denkmaler in der Taunusanlage sind das um 1930 von August Haag geschaffene Schneewittchendenkmal ein auf einem Steinsarkophag liegendes Madchen mit Zwergen zu seinen Fussen die Flora eine neoklassizistische Frauenstatue von Paul Seiler eine Liegende von Rudolf Kipp die Grosse Diagonale ein Granitblock des Frankfurter Kunstlers Michael Siebel und die Betonskulptur Ein Haus fur Goethe des baskischen Bildhauers Eduardo Chillida Zwischen Junghofstrasse und Opernplatz befinden sich die Bronzeskulpturen Tanzer von Doris Schmauder und Stella von Baltasar Lobo nbsp Ehemaliges Kaiser Wilhelm Denkmal 1940 zerstort nbsp Ehemaliges Bismarck Denkmal 1940 zerstort nbsp Schillerdenkmal nbsp Marshall Brunnen nbsp Schneewittchen Denkmal nbsp Denkmal fur die Gefallenen des 2 Nassauischen Feldartillerie Regiments Nr 63 nbsp Winzerbrunnen Lachhannes nbsp Flora nbsp Liegende nbsp Guiollett Denkmal nbsp Ein Haus fur Goethe nbsp Der Weiher in der Bockenheimer Anlage von der Hochstrasse nbsp Nebbiensches Gartenhaus mit Florentinerbrunnen nbsp Stadtbad MitteBockenheimer Anlage Bearbeiten Koordinate 50 7 0 9 N 8 40 28 9 O 50 116919 8 6747Am Opernplatz wo sich fruher das Bockenheimer Tor befand beginnt die Bockenheimer Anlage Sie hat eine Flache von etwa 40 000 Quadratmetern Ein kleiner Teil davon wird heute zu Ehren der Frankfurter Volksschauspielerin Liesel Christ Anlage benannt Gegenuber der Alten Oper wurde 2012 bis 2016 anstelle eines ehemaligen Umspannwerkes ein Luxushotel im Auftrag der franzosischen Kette Sofitel errichtet Das Opernplatz XIV genannte Projekt hatte fur Proteste und Anfragen in der Stadtverordnetenversammlung gesorgt weil fur den Bau einer Tiefgarage mehr als 20 alte Baume gefallt wurden 8 Ostlich des Opernplatzes reicht die Grunflache teilweise bis an die innere Ringstrasse die hier Hochstrasse heisst In der Anlage liegt der Albert Mangelsdorff Weiher ein Rest des ehemaligen bewasserten Stadtgrabens benannt nach dem Frankfurter Jazz Posaunisten Albert Mangelsdorff Nordlich des Weihers befindet sich seit 1973 die Statue Torso II ein weiblicher Bronzetorso des Bildhauers Waldemar Grzimek Westlich davon steht die Bronzeplastik Karyatide von Gerson Fehrenbach 1964 1810 entstand in der Bockenheimer Anlage das Nebbiensche Gartenhaus ein klassizistischer Pavillon des Architekten Nicolas Alexandre Salins de Montfort Das Gebaude gehort seit seiner Renovierung 1952 dem Frankfurter Kunstlerclub e V der hier regelmassig Kunstausstellungen durchfuhrt Zu der Anlage gehoren ein italienischer Renaissance Brunnen sowie ein weiterer kleiner aus einem Kapitell gefertigter Brunnen Gegenuber am Mozartplatz befindet sich das Mozart Denkmal Das Schwindhaus wurde 1845 durch den Kunstler Moritz von Schwind erbaut Ein markantes Gebaude ist das 1998 eroffnete Hilton Hotel an der Hochstrasse In den Gebaudekomplex mit einem dreizehnstockigen Hauptgebaude wurde die 1960 errichtete Schwimmhalle des ehemaligen Stadtbad Mitte integriert Es war eines der ersten Nachkriegs Hallenbader in Frankfurt 1995 verkaufte die Stadt das sanierungsbedurftige Schwimmbad an die Hotelkette mit der Auflage die denkmalgeschutzte Schwimmhalle zu erhalten und fur die Offentlichkeit zuganglich zu halten Ein weiteres Beispiel Frankfurter Nachkriegsarchitektur befindet sich mit der Landwirtschaftlichen Rentenbank ebenfalls an der Hochstrasse Auf der Gartenseite der Rentenbank befindet sich eine Bronze Gedenktafel fur Ludwig Borne Sie ist ein Werk des Frankfurter Bildhauers Georg Mahr und wurde 1960 enthullt An dieser Stelle befand sich bereits seit 1877 ein Borne Denkmal von Gustav Kaupert Es wurde im November 1931 von Unbekannten geschandet die Stadt liess die schwerbeschadigte Buste einlagern konnte sie aber wegen der Weltwirtschaftskrise bis 1933 nicht mehr wiederherstellen lassen Die nationalsozialistische Regierung liess den Denkmalsockel nach 1933 entfernen 9 nbsp Denkmal fur Johann Philipp Reis nbsp Das maurische Haus an der Eschenheimer Anlage 29Eschenheimer Anlage Bearbeiten Koordinate 50 7 8 3 N 8 41 2 1 O 50 118979 8 683917Die Eschenheimer Anlage beginnt am Eschenheimer Tor und erstreckt sich nach Osten bis zum Friedberger Tor Nordlich der Eschenheimer Anlage liegt das Nordend ein dichtbesiedeltes Wohnviertel Bemerkenswert ist vor allem das denkmalgeschutzte Maurische Haus 1856 57 fur einen romantisch veranlagten Frankfurter Maurermeister errichtet Auch entlang der sudlich verlaufenden Bleichstrasse und der Krogerstrasse einer kleinen Stichstrasse liegen zahlreiche Wohnhauser darunter denkmalgeschutzte klassizistische Hauser aus der Zeit um 1850 In der Nahe des Eschenheimer Tors lag im 19 Jahrhundert das Gebaude des Physikalischen Vereins Hier fuhrte Philipp Reis am 26 Oktober 1861 erstmals ein von ihm erfundenes Instrument vor das er Telephon nannte Zur Erinnerung an Reis und seine epochale Erfindung schuf der Bildhauer Friedrich Hausmann 1919 ein Denkmal das in der nahegelegenen Anlage aufgestellt wurde Auf einer steinernen Saule steht Reis Buste daneben zwei nackte telefonierende Junglinge Hinter dem Philipp Reis Denkmal liegt zur Krogerstrasse hin ein etwas tiefer gelegener barocker Garten mit Sandsteinsaulen und Bauplastik des ehemaligen Lowenstein schen Palais Im mittleren Teil der Eschenheimer Anlage stehen seit 1983 zwei Skulpturen ein Sitzender aus Sandstein von Michael Siebel sowie die uberlebensgrosse Bronzefigur Betty von Wanda Pratschke Weiter ostlich durchquert die Petersstrasse die Anlage Ostlich davon steht ein Denkmal fur Anton Kirchner Das Werk des Bildhauers Heinrich Petry wurde 1879 zu Kirchners 100 Geburtstag errichtet An der Abzweigung der Eckenheimer Landstrasse am Scheffeleck quert seit 1974 die Trasse der U5 die Strasse um danach uber eine Rampe auf der Eschenheimer Anlage in den Untergrund in Richtung Konstablerwache zu fuhren Zuvor verkehrten hier zwei Strassenbahnlinien von der Zeil uber die Petersstrasse kommend fuhrte die 7 zur Eckenheimer Landstrasse wahrend die 12 uber die Scheffelstrasse zur Friedberger Landstrasse fuhr Kurz vor dem Friedberger Tor steht an der Bleichstrasse das 1966 erbaute und 2000 modernisierte Fina Haus ein 14 geschossiges Hochhaus das mit 51 Metern Hohe zum Zeitpunkt seiner Errichtung eines der markantesten Gebaude Frankfurts war Friedberger Anlage Bearbeiten Koordinate 50 7 0 N 8 41 35 4 O 50 116673 8 69317 nbsp Das Denkmal fur Stadtgartner Rinz in der Friedberger Anlage nbsp Das ehemalige Odeon in der Seilerstrasse nbsp SchillereicheDie flachenmassig grosste Anlage beginnt am Friedberger Tor und geht bis zum Allerheiligentor Im nordlichen Teil befindet sich zunachst die Schillereiche Am 10 November 1859 an Friedrich Schillers 100stem Geburtstag wurde diese Eiche gepflanzt Trotz dieses fur eine Eiche jungen Alters ist sie heute in einem schlechten Zustand Wenige hundert Meter sudlich folgt der der Bethmannweiher Er hat seinen Namen nach dem unmittelbar ausserhalb der Friedberger Anlage gelegenen Bethmannpark mit dem etwa 1760 erbauten Landhaus der Familie Bethmann Hier ubernachtete Kaiser Napoleon Bonaparte am 31 Oktober 1813 auf dem Ruckzug nach der Volkerschlacht bei Leipzig Am Bethmann Weiher steht das Denkmal fur Simon Moritz von Bethmann das die Stadt 1868 zu seinem 100 Geburtstag errichten liess um den bedeutenden Bankier Diplomaten und Philanthropen zu ehren Das Denkmal ein Werk von Eduard Schmidt von der Launitz ist eine Bronzebuste auf einem Granitsockel in den Bronzereliefs mit allegorischen Darstellungen der Francofurtia eingelassen sind Unweit des Weihers liegt an der Seilerstrasse das heute noch als Odeon bekannte Gebaude eines der wenigen erhaltenen klassizistischen Bauwerke Frankfurts Bethmann liess es 1812 als Ariadneum errichten um dort seine Antikensammlung zu zeigen Es war das erste offentlich zugangliche Museum in Frankfurt Der Name ist abgeleitet von der Ariadne auf dem Panther einem Hauptwerk Johann Heinrich Danneckers Die Marmorplastik gehorte zu den popularsten Kunstwerken des 19 Jahrhunderts zog ein internationales Publikum an und wurde unzahlige Male reproduziert Sie zog 1856 in ein anderes Gebaude im Bethmannpark um wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigt Ende der 1970er Jahre teilweise restauriert und steht heute im Liebieghaus Das Ariadneum wurde seit dem Ende des 19 Jahrhunderts als Cafehaus unter dem Namen Odeon genutzt und beherbergt seit 2016 den Musikclub le Panther nbsp Rechneigrabenweiher in der ObermainanlageDie Julius Leber Schule an der Seilerstrasse ist eine Berufsschule mit Fachoberschule Das 1956 errichtete Gebaude ist ein typisches Beispiel der Architektur der Nachkriegsmoderne und steht unter Denkmalschutz Im 19 Jahrhundert befand sich hier der Garten des Hauses in dem Karl Konstanz Viktor Fellner wohnte Eine bronzene Gedenktafel von Georg Mahr erinnert an den letzten Burgermeister der Freien Stadt Frankfurt der sich hier am Morgen des 24 Juli 1866 seines 59 Geburtstages das Leben nahm weil er den Verlust der stadtischen Freiheit und die harten Massregelungen der preussischen Besatzungsarmee nicht ertragen konnte Das Denkmal fur Sebastian Rinz erinnert an den Stadtgartner und Schopfer der Wallanlagen Das Werk Heinrich Petrys entstand 1892 und stand zunachst in der Gallusanlage Mit dem Bau des Schauspielhauses wurde es an seinen heutigen Standort versetzt Das Bronzedenkmal war im Zweiten Weltkrieg bereits zum Einschmelzen nach Hamburg abtransportiert blieb aber vor der Zerstorung bewahrt und konnte am 30 November 1949 wieder in der Friedberger Anlage aufgestellt werden Das 1894 errichtete Uhrturmchen liegt an der Grenze zwischen den Stadtteilen Nordend und Ostend Es wurde von dem Frankfurter Kunstler Alexander Linnemann entworfen An diesem belebten Platz zweigen der Sandweg die Pfingstweidstrasse und die Zeil von der Friedberger Anlage ab Sudlich des Uhrturmchens erinnert in der Friedberger Anlage 5 6 ein Mahnmal an die ehemalige Synagoge der orthodoxen Israelitischen Religionsgemeinschaft Der 1907 errichtete Jugendstilbau war die grosste Synagoge Frankfurts und eine der grossten Europas 10 Sie wurde wahrend der Novemberpogrome am 10 November 1938 vorsatzlich durch Brand zerstort ihre Ruine anschliessend auf Anordnung der stadtischen Behorden abgetragen 11 An ihrer Stelle entstand 1943 ein Luftschutzbunker der noch heute besteht Obermainanlage Bearbeiten Koordinate 50 6 41 1 N 8 41 41 O 50 111414 8 694714Die analog zur Untermainanlage benannte Obermainanlage schliesst die Wallanlagen in sudostlicher Richtung ab Sie beginnt am Allerheiligentor das seinen Namen von einer nahegelegenen 1366 gestifteten Allerheiligenkapelle erhielt Die dicht bebauten umliegenden Stadtviertel des Ostends und der ostlichen Innenstadt wurden im Zweiten Weltkrieg schwer zerstort Die heutige Bebauung stammt uberwiegend aus den 1950er und 1960er Jahren und ist architektonisch wenig bedeutend Sudlich des Tores wurde 1631 ein Festungswerk errichtet das Allerheiligen oder Judenbollwerk nach der nahegelegenen Judengasse Mauerreste dieses Bollwerkes sind noch erhalten oberhalb des Rechneigrabenweihers der diesen Teil der Anlage pragt Der Rechneigraben war ein Teil des ehemaligen Wallgrabens Am Ufer des Sees erinnert seit 2002 der Fischernachen ein Denkmal von Michael Siebel aus rotem Mainsandstein an die bereits 945 gegrundete Frankfurter Fischerzunft Er ist den etwa funf Meter langen und einen Meter breiten flachgehenden Mainnachen nachempfunden mit denen die Fischer fruher ihre Stellnetze und Reusen auslegten In der Nahe des Weihers liegt das Grab von Jakob Guiollett dem Begrunder der Wallanlagen dessen Denkmal in der Taunusanlage steht Das Denkmal von Gotthold Ephraim Lessing ist ein 1882 anlasslich von Lessings 100 Todestag entstandenes Werk Gustav Kauperts Lessings Buste aus weissem Marmor ruht auf einem Sockel aus rotem Porphyr Das Werk stand ursprunglich vor der Alten Stadtbibliothek und wurde nach deren kriegsbedingter Zerstorung 1962 an seinen derzeitigen Standort uberfuhrt Im Treppenhaus der Alten Stadtbibliothek wurde 1895 ein Denkmal zur Erinnerung an Arthur Schopenhauer aufgestellt der 1860 im nahegelegenen Haus Schone Aussicht 16 gestorben war Das Denkmal ist ein Werk von Friedrich Schierholz Schopenhauers bronzene Buste steht auf einem schlichten Sockel aus Basalt Die Buste sollte im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen werden konnte aber durch Eingaben des Bundes tatiger Altstadtfreunde und der Schopenhauer Gesellschaft gerettet werden Nach ihrer Ruckkehr wurde die Buste 1951 von Metalldieben gestohlen Wochen spater tauchte sie beschadigt im Keller eines Trummergrundstuckes wieder auf Nach seiner Restaurierung wurde das Denkmal an seinem heutigen Standort aufgestellt Im sudlichen Abschnitt der Obermainanlage liegt das Hospital zum heiligen Geist Das 1267 erstmals erwahnte alteste Krankenhaus Frankfurts befindet sich seit 1835 am heutigen Standort in der Lange Strasse als einziges Krankenhaus innerhalb der Innenstadt Markantestes Bauwerk ist das Schwesternhochhaus Den Abschluss der Obermainanlage bildet die Alte Stadtbibliothek an der Ignatz Bubis Brucke Seit ihrem Wiederaufbau im Oktober 2005 beherbergt sie das Literaturhaus Frankfurt Literatur BearbeitenWolf Christian Setzepfandt Architekturfuhrer Frankfurt am Main Architectural Guide 3 Auflage Dietrich Reimer Verlag Berlin 2002 ISBN 3 496 01236 6 S 7 deutsch englisch Benno Reifenberg Der Anlagenring In Das Einzigartige von Frankfurt Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 7829 0220 3 Bjorn Wissenbach Mauern zu Garten 200 Jahre Frankfurter Wallanlagen Societatsverlag Frankfurt am Main 2010 ISBN 3 7973 1240 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frankfurter Wallanlagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kunstwerke in den WallanlagenEinzelnachweise Bearbeiten Strassenumbenennungen nach dem Krieg in Frankfurt Memento vom 31 Dezember 2013 im Internet Archive Die Entfernung des Denkmals Den Opfern Materialspende des Bismarck Denkmals Die Entfernung des Heine Denkmals Heine Denkmal Dem Genius Beethovens Memento des Originals vom 28 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www frankfurter hauptfriedhof de Der Marshall Brunnen Memento vom 3 Januar 2014 im Internet Archive Magistratsbericht B143 vom 18 Marz 2013 PDF 223 kB Das vergessene Ludwig Borne Denkmal Dreidimensionale Rekonstruktion der Synagoge Friedberger Anlage Webseite zur Geschichte der Synagoge nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Frankfurter Stadtbefestigung Frankfurter Stadtbefestigung Affentor Allerheiligentor Anlagenring Bockenheimer Tor Eschenheimer Tor Fahrtor Friedberger Tor Fronhofturm Galgentor Kuhhirtenturm Monchsturm Rententurm Salmensteinsches Haus Staufenmauer Ulrichstein Wallanlagen Wallservitut Frankfurter Landwehr Bockenheimer Warte Friedberger Warte Galluswarte Gutleuthof Kuhhornshof Riederhofe Sachsenhauser Warte Normdaten Geografikum GND 7715374 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallanlagen Frankfurt am Main amp oldid 238698850