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Das Schopenhauerhaus mit der Adresse Schone Aussicht 16 war ein klassizistisches Wohnhaus im Fischerfeldviertel der heutigen Innenstadt von Frankfurt am Main Nach Norden besass es von einem fur die Verhaltnisse der Altstadt geraumigen Innenhof unterbrochen ein Hinterhaus zur Strasse Hinter der Schonen Aussicht mit der Hausnummer 21 Ansicht des Schopenhauerhauses an der Schonen Aussicht von Sudwesten Rendering aus dem Virtuellen Altstadtmodell Frankfurt am Main von Jorg Ott Position des Gebaudes blaue Markierung rechts in der Frankfurter Innenstadt Chromolithografie 1904 Heutige bauliche Situation am ehemaligen Standort des SchopenhauerhausesDas Gebaude wurde nach Planen des Stadtbaumeisters Johann Georg Christian Hess 1805 fur den judischen Bankier Wolf Zacharias Wertheimber errichtet und gilt als das Hauptwerk des burgerlichen Klassizismus in Frankfurt Neben seiner architektur und kunstgeschichtlichen Bedeutung diente es im 19 und in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts als Wohnstatte wichtiger stadtischer und nationaler Personlichkeiten Namensgebend war der Philosoph Arthur Schopenhauer der dort von 1859 bis zu seinem Tod 1860 lebte Es war der letzte seiner zahlreichen Wohnsitze Im Zweiten Weltkrieg fing das Schopenhauerhaus nachdem es bei mehreren schweren Bombardements nur geringe Schaden davongetragen hatte bei den Bombenangriffen des 22 Marz 1944 Feuer und brannte bis auf das Erdgeschoss nieder Auf der Parzelle wurde nach dem Krieg ein Zweckbau im Stil der 1950er Jahre errichtet der jetzt aufgrund des Durchbruches der Kurt Schumacher Strasse ein Eckhaus ist An sein Vorgangergebaude erinnert nichts mehr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Entwicklung des Baugrundes 1 2 Der Bauherr und seine Herkunft 1 3 Der Architekt und die Bauausfuhrung 1 4 Von der Schonen Aussicht 16 zum Schopenhauerhaus 1 5 Vom Schopenhauerhaus zur Weinhandlung mit beruhmten Mietern 1 6 Die Ara Fried Lubbeckes 1 7 Untergang Nachkriegszeit und Gegenwart 2 Architektur 2 1 Allgemeines 2 2 Ausseres 2 2 1 Schone Aussicht 2 2 2 Innenhof und Hinter der Schonen Aussicht 2 3 Inneres 2 3 1 Keller und Erdgeschoss 2 3 2 Obergeschosse 3 Archivalien und Literatur 3 1 Archivalien 3 1 1 Historisches Museum Frankfurt 3 1 2 Institut fur Stadtgeschichte 3 2 Literatur 3 2 1 Hauptwerke 3 2 2 Verwendete weiterfuhrende Werke 3 2 3 Abbildungen soweit bibliografisch nachweisbar 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und Anmerkungen 5 1 Einzelnachweise 5 2 AnmerkungenGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Entwicklung des Baugrundes Bearbeiten nbsp Das Fischerfeld innerhalb der bastionaren Befestigung des 17 Jahrhunderts um 1770 Kupferstich von Matthaus Merian d A mit Nachtragen der Erben Die ostlich des Domhugels gelegene Niederung am Main war schon im Mittelalter als Fischerfeld bekannt 1 Doch eine dichte Bebauung wie im ubrigen Stadtgebiet machten die Witterungsverhaltnisse kaum moglich Wahrend der Herbst und Wintermonate uberflutete der anschwellende Fluss das Gebiet und verwandelte es in einen Sumpf im Winter fror es haufig flachenhaft zu 2 Dennoch entwickelte sich dort eine kleine Vorstadt 3 die dauerhafter Wohnsitz vor allem der namensgebenden Fischer aber auch von Weissgerbern wurde 4 5 Der Frankfurter Chronist Baldemar von Petterweil beschrieb die Ansiedlung um 1350 als eine einzige Reihe Hauser die durch drei kleine Gassen voneinander getrennt waren 6 Jedoch ging das Dorf mit 29 Bewohnern im Jahr 1354 und 22 1365 schon Ende des 14 Jahrhunderts wieder ein 7 Vermutlich hatte der damalige Umbau der Alten Brucke durch Madern Gerthener zu engeren Bruckenbogen als vorher gefuhrt wodurch die Brucke nun wie eine Staustufe wirkte und das Wasser noch starker in das Gebiet presste 8 Auch strategisch militarische Grunde vor dem Hintergrund der damaligen Hussitenkriege wurden von der Forschung als Grund fur die Aufgabe in Betracht gezogen 9 10 Sowohl die Stadtmauer der Stauferzeit als auch die der zweiten Stadterweiterung nach 1333 hatten das Gebiet ausgespart Stattdessen war es durch eine eigene Ummauerung geschutzt die jedoch kaum etwas gegen die jahrlichen Uberschwemmungen ausrichten konnte Erst durch die bastionare Befestigung des 17 Jahrhunderts wurde sie zum Main hin verstarkt erhoht und das Areal 1632 33 mittels des Fischerfeldbollwerks in das Stadtgebiet einbezogen Anm 1 Die Innenflache blieb aber wie schon seit dem Niedergang der Vorstadt weitgehend unbebaut 11 nbsp Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen Main in der Goethezeit im Hintergrund das Fischerfeldbollwerk 1773 Zeichnung von Johann Kaspar Zehender Genutzt wurde das Fischerfeld allerdings als Schiessplatz der Schutzengesellschaft der Krautschutzen deren Schutzenhaus seit dem dritten Viertel des 15 Jahrhunderts eines der wenigen dauerhaften Bauwerke war ihre Zielscheiben fanden auf den Merian Planen der Stadt uberdimensionale Darstellung 12 Spater waren dort Garten und der inzwischen hochgewachsene alte Baumbestand einziges grosseres Naherholungsgebiet innerhalb der schutzenden Mauern Johann Wolfgang von Goethe berichtete im 16 Buch von Dichtung und Wahrheit davon wie er hier im Winter gerne Schlittschuh lief 13 Seit der Reformationszeit verlagerte sich die Prostitution die in der Stadt nicht mehr geduldet wurde 14 vor allem wahrend der Messen in jenen abgelegenen Osten der Stadt 15 In der Goethezeit hatten der lange Frieden im 18 Jahrhundert der Aufstieg des Burgertums die Aufklarung und das Vordringen des Klassizismus zu einem grundsatzlichen Wandel der Lebens und Wohnvorstellungen in grossen Teilen der Bevolkerung gefuhrt Mit palaisartigen Bauten an der Zeil und am Rossmarkt den einzigen weitlaufigen Strassen und Platzanlagen sowie Gartenhausern vor den Mauern der Stadt druckte sich die Sehnsucht vor allem der stadtischen Oberschicht nach mehr Grosszugigkeit im Bauwesen aus Markantestes Kennzeichen war die Umnutzung der bastionaren Befestigung der Stadt die aufgrund ihrer militarischen Bedeutungslosigkeit gegenuber modernen Feuerwaffen seit 1765 mit Baumen bepflanzt als Lustallee fur Spaziergange diente 16 nbsp Frankfurt am Main mit Umgegend die Darstellung des Fischerfeldes ist idealisiert 1792 Altkolorierter Kupferstich von Jakob Samuel Walwert nach Vorlage von Johann Hochester Aber selbst in der Neustadt der heutigen Innenstadt fehlte der Baugrund zur Verwirklichung von Vorhaben nach den neuen Idealen dominierten doch auch dort bis auf wenige Ausnahmen mittelalterliche schmale Strassen und kleine Parzellen deren Zusammenfuhrung aus vielerlei Grunden vorrangig aber wegen komplizierter Eigentumsverhaltnisse kaum moglich war Wohl Ende der 1780er Jahre kam im Stadtrat die Idee auf erstmals seit dem fruhen 14 Jahrhundert die Stadt zu erweitern Vielleicht schon 1788 sicher aber 1792 legte der seit 1787 im Amt befindliche Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess einen ersten Bebauungsplan fur das zukunftige Viertel vor Die Ausfuhrung wurde 1792 im Rat beschlossen und noch im April die Versteigerung der Grundstucke eingeleitet Anm 2 Die Arbeiten begannen 1793 und schritten bedingt durch die angestrebte geschlossene Blockrandbebauung systematisch von Westen nach Osten voran Anm 3 Auf der Ostseite der Fahrgasse wurden der Bruckhof und eine Anzahl der dort dominierenden Giebelhauser abgerissen um einen Anschluss an das Neubaugebiet zu schaffen 17 Die anschliessende Auffullung des Fischerfeldes bis zur Spitze der gotischen Stadtmauer nun Futtermauer fur den Kai ist in ihrem Beginn nicht eindeutig datierbar Klar ist nur dass sie in dem sumpfigen Gebiet ausschliesslich der ausgesparten Kellerbereiche teilweise uber sechs Meter betrug Anm 4 Weitere ingenieurtechnische Details des fur die Zeit gewaltigen Unterfangens beispielsweise die Beschaffung und die logistische Bewaltigung der sich bei rund 400 Metern Uferlange auf 200 Metern Tiefe des Viertels ergebenden 480 000 Kubikmeter Fullmaterial sind unbekannt 18 Uberliefert ist nur dass sich die Aufschuttung weit langer als erwartet hinzog und erst deutlich nach 1810 vermutlich sogar erst gegen 1820 abgeschlossen war was auf die Schwierigkeiten hinweist 19 Die altesten Bauten im Bereich des ehemaligen Bruckhofs die nach der Auffullung rasch folgten datierten auf das Jahr 1797 die letzten entstanden nach offenbar langerer Unterbrechung in einer grossen Endbauphase der fruhen 1820er Jahre 20 Mit der Einweihung der Alten Stadtbibliothek im Jahr 1825 galt die Stadterweiterung als vollendet 21 Der Bauherr und seine Herkunft Bearbeiten nbsp Der Stammvater der Familie Wertheimber Samson Wertheimber wohl um 1700 Olgemalde Die Frankfurter Juden ursprunglich weitgehend gleichberechtigt sudlich des Doms ansassig waren 1462 in ein Ghetto vor der staufischen Stadtmauer zwangsumgesiedelt worden Die Frankfurter Judengasse stiess sudlich direkt an das Fischerfeld an 22 Zwei Grossbrande 1711 und 1721 zerstorten grosse Teile der Judengasse die aber jedes Mal in alter Form wiederaufgebaut wurden 23 24 Das heisst dass sich rund 200 Hauser mit Frontbreiten von zwei bis selten mehr als vier Metern auf 330 Metern Gassenlange drangten Unter diesen Verhaltnissen lebten hier mehr als 3000 Menschen 25 1769 heiratete Zacharias Isaak Wertheimber aus Munchen im Hochzeitshaus der Judengasse die hier geburtige Frummet Speyer eine Schwester von Isaak Michael Speyer 26 Dieser galt vor dem Aufstieg des Bankhauses Rothschild als der mit Abstand vermogendste Frankfurter Jude 27 Auch Zacharias Isaak der sich alsbald mit seinem Bruder Elias Isaak im Ghetto niederliess wo er ebenfalls Bankgeschafte pflegte kam aus einer bedeutenden Familie Beide waren Urenkel des in Wien als kaiserlicher Hoffaktor und Oberrabbiner tatigen Samson Wertheimber 28 Als Beispiel fur seinen Einfluss mag gelten dass er nach dem Gassenbrand von 1711 gegen den Willen des Frankfurter Rats mittels einer direkten kaiserlichen Intervention den Bau eines luxuriosen zehn Meter breiten Steinhauses durchzusetzen vermochte 29 Die Bankgeschafte der Bruder unter dem Firmennamen Zacharias amp Elias Isaak Wertheimber entwickelten sich prachtig wie uberlieferte Angaben zu ihren Vermogen belegen Als Elias Isaak 1794 starb hinterliess er alleine ein Privatvermogen von 90 000 Gulden 26 Zacharias Isaak folgte ihm 1803 nach 30 Von seinen acht Kindern fuhrte der 1782 geborene Wolf Zacharias die vaterliche Firma fort 31 Am 15 Dezember 1803 heiratete er eine erst funfzehnjahrige Tochter seines verstorbenen Onkels Elias Isaak Wertheimber Leonore und bekam mit ihr mindestens 15 Kinder 32 nbsp Der Brand der Judengasse am 13 14 Juli 1796 Kolorierte Aquatinta von Christian Georg Schutz d J und Regina C Carey Im Jahr 1796 als die Stadt von osterreichischen Truppen besetzt war wurde sie von franzosischen Belagerern beschossen wobei die Judengasse abermals in Brand geriet und rund ein Drittel ihrer Hauser einbusste 33 Auch das Stammhaus der Wertheimbers das Haus Roter Turm das eine Fassadenbreite von nur 2 28 Metern aufwies brannte nieder 34 Nach der Franzosischen Revolution und der einsetzenden franzosischen Besetzung der Stadt uberwanden die Juden zumindest zeitweise den Ghettozwang und erlangten die Erlaubnis zur Niederlassung im christlichen Teil der Stadt Der Beginn der Emanzipation zeichnete sich auch durch die nochmals neu errichteten Hauser im nordlichen Teil der Judengasse ab Dort entstanden auf der gleichen Flache statt der rund 60 70 zerstorten Gebaude rund 20 klassizistische Neubauten 33 Noch bevor der 1806 auf Veranlassung Napoleons eingesetzte Furstprimas Carl Theodor von Dalberg die Gleichberechtigung aller Konfessionen verfugte und dies 1811 gegen eine Zahlung von 440 000 Gulden durch die Juden auch per Verordnung durchgesetzt wurde gelang es einigen sehr vermogenden judischen Burgern Bauplatze im Fischerfeld zu kaufen 2 Vermutlich mussten sie auch fur das Recht dort ein Haus zu bauen hohe Summen entrichten was allerdings nicht uberliefert ist Wolf Zacharias Wertheimber kaufte zwei Parzellen an der Schonen Aussicht im Gegensatz zu der uberwiegenden Zahl seiner Glaubensgenossen die sich bevorzugt an der Bruckhof und der Fischerfeldstrasse niederliessen 35 Anm 5 Der Architekt und die Bauausfuhrung Bearbeiten nbsp Bebauungsplan fur das Bruckhof Areal und das westliche Fischerfeld oben ist Osten von Johann Georg Christian Hess 1792 Kupferstich Fur Johann Georg Christian Hess waren bei der Ausarbeitung des Bebauungsplans noch die Ideale des 18 Jahrhunderts massgeblich die ein regelmassiges Netz parallel verlaufender und sich rechtwinklig kreuzender Strassen vorsahen Abweichend davon und fortschrittlicher war dagegen der Verzicht auf eine breite Magistrale zugunsten der weitgehenden Gleichberechtigung aller Strassen 36 In die Zukunft wies auch der grosszugige Zuschnitt der annahernd gleich grossen Parzellen die durchschnittlich 15 bis 16 Meter Fassadenbreite bei annahernd doppelter Tiefe erlaubten 37 Eine absolute Neuheit und einen volligen Bruch mit der bisherigen Baupolitik stellte die Vorbedingung dar die Neue Anlage als reines ruhiges Wohngebiet auszuweisen die Ansiedlung von Handwerksbetrieben war ebenso verboten wie das Aushangen von Schildern an den zu bauenden Hausern 38 Nicht weniger revolutionar war es dort ausschliesslich Etagenhauser von gleicher Form und Hohe zu errichten die vermietet werden sollten Mit dem Vorbild fur dieses Konzept konnte sich Hess wohl wahrend seines Studiums in Paris 1774 bis 1776 ausgiebig beschaftigen 39 nbsp Das entstehende Fischerfeldviertel mit dem Schopenhauerhaus Nr 29 an der Schonen Aussicht auf dem fruhesten parzellengenauen Frankfurter Stadtplan 1811 Altkolorierter Kupferstich von Johann Conrad Felsing nach Vorlage von Christian Friedrich Ulrich Wolf Zacharias Wertheimber hatte zwei Parzellen erworben da er ein Haus mit einer Fassadenbreite von 40 Metern errichten lassen wollte 40 Bedenkt man den Kinderreichtum der Familie und die Dimensionen des bisherigen Hauses in der Judengasse war diese Grosszugigkeit verstandlich Dennoch konnten seine kontrar zu den Idealen des Viertels stehenden Absichten prinzipiell als Wagnis gelten zudem hatte Hess der als Leiter des Bauamts das stadtische Bauwesen der Zeit vollstandig unter seiner Kontrolle hatte den Ruf eines Dogmatikers Selbst kleinste Details seiner Bauten unterwarf er den Lehren grosser Vorbilder der Klassik wie Vitruv oder Palladio 41 Doch der Bauherr kannte wohl die andere Seite des Stadtbaumeisters die erst die jungere Forschung wieder aufgebracht hat Hess beteiligte sich selbst so intensiv an der Grundstucksspekulation dass er mehrmals von seinem eigenen Amt zur Rason gerufen werden musste Zur Gewinnmaximierung verletzte er vielfach die selbsterlassenen Bauvorschriften wenn er wie nicht selten als privater Bauunternehmer auftrat Als Architekt klassischer Schule war er mit der stadteplanerischen Aufgabe so uberfordert dass ihm ab 1802 der Geometer und Munzmeister Johann Georg Bunsen zur Seite gestellt wurde Dieser sollte wohl auch die Rolle einer uberwachenden Instanz spielen 42 Auch im Fall Wertheimbers vielleicht des markantesten Beispiels fur diese Verhaltnisse setzte sich Hess uber die eigenen Massstabe hinweg und liess durch Maurermeister Kayser 1805 ein uberbreites Gebaude mit der Nutzung von anderthalb Parzellen errichten Anm 6 Es war trotz des Kompromisses das breiteste hochste und auch tiefste im ganzen Fischerfeld und konnte sogar mit den Bauten des Hochadels an der Zeil konkurrieren 40 Der Kostenvoranschlag fur das spatere Schopenhauerhaus belief sich auf 180 000 Gulden eine fur die Zeit ungeheure Summe die dem Bauherrn als Guldenmillionar jedoch kaum Schwierigkeiten bereitet haben durfte 43 Von der Schonen Aussicht 16 zum Schopenhauerhaus Bearbeiten nbsp Blick von der Schonen Aussicht auf Hohe des Schopenhauerhauses nach Suden mit der Alten Brucke und Sachsenhausen 1825 Altkolorierter Kupferstich nach Vorlage von Johann Friedrich Morgenstern In der Zeit nach 1800 wurde das Wechsel und Borsengeschaft durch die Koalitionskriege und die Kontinentalsperre beeintrachtigt Wer in diesem Sektor noch Geld wie einst verdienen wollte musste bald hohe Risiken eingehen 44 Vermutlich deswegen betatigte sich Wolf Zacharias Wertheimber auch als Privatfinanzier von Napoleon Bonaparte dessen Aufstieg ihn zunachst emportrug Kurz vor dem Russlandfeldzug soll er ihn gar personlich an der Schonen Aussicht besucht und seiner Frau einen Marquisenring verehrt haben Doch mit Napoleons Niederlage im Osten und dem Sturz in Paris verlor Wertheimber praktisch uber Nacht sein gesamtes Vermogen seine Frau uberwand das Trauma nie Bis ins hohe Alter stand sie angeblich taglich an einem Fenster im Erdgeschoss auf einen Kurier aus der franzosischen Hauptstadt mit der Nachricht ihres Mannes wartend dass Napoleon gesiegt habe Doch nach der verspateten Ruckkehr aus Paris gelang es Wertheimber allein das Haus und die Firma knapp vor der Insolvenz zu retten Er selbst zog zuruck in das winzige Haus JQ 131 in der Judengasse in dem er bis zu seinem Tod 1844 lebte und nach der Uberlieferung zur Beruhigung seiner Nerven regelmassig die Gasse kehrte 45 Der Wohnsitz an der Schonen Aussicht blieb der Familie somit erhalten Zur Zeit der Freien Stadt Frankfurt wohnten dort noch Wertheimbers Frau sein 1809 geborener Sohn Zacharias Wolf der sich als Borsenmakler betatigte die 1811 geborene Tochter Sara der 1827 geborene jungste Sohn namens Leopold sowie einige Diener 46 Die ubrigen Raume des Hauses waren wohl aufgrund der finanziellen Note in Mietwohnungen aufgeteilt worden Im Jahr 1856 zog hier die wichtigste da sie neben Fried Lubbecke als einzige ihre Lebenserinnerungen schriftlich abfasste Zeitzeugin des Schopenhauerhauses ein die damals siebenjahrige Lucia Franz Sie war das funfte Kind ihrer aus Frankfurt stammenden Eltern der Vater betatigte sich als Handelsmann 47 Sie erlebte dort den Einzug und Tod des Mannes der dem Haus Schone Aussicht 16 seinen spateren Namen gab nbsp Arthur Schopenhauer 1845 Daguerreotypie eines unbekannten Frankfurter Fotografen Arthur Schopenhauer hatte bei Ausbruch einer Choleraepidemie in Berlin 1831 Frankfurt am Main erstmals besucht das als gesund und cholerafest galt Seine erste Wohnung lag in der Alten Schlesingergasse 16 18 heute mitten im Bankenviertel Als er im Winter 1831 32 trotz des guten Rufs der Stadt erkrankt war siedelte er im Juli 1832 nach Mannheim uber und kehrte im Juli 1833 erneut diesmal endgultig nach Frankfurt zuruck 48 Nach zahlreichen Wohnungswechseln fand sich Schopenhauer im Marz 1843 schliesslich an der Schonen Aussicht 17 ein also im westlichen Nachbarhaus des Wertheimberschen Prachtbaus Uberliefert ist auch seine aufgrund seiner Schwerhorigkeit spezielle Beschreibung des Wohnsitzes fur Besucher parterre Rechts Glasthur stark schellen 49 Hier entstand in den folgenden Jahren nicht nur sein letztes grosses Werk Parerga und Paralipomena er erlebte auch die Frankfurter Septemberunruhen des Jahres 1848 bei denen fast 100 Menschen starben 50 Im Sommer 1859 kam es angeblich wegen seines Pudels Atman mit seinem Vermieter zu einem Streit infolge dessen er mit seiner Haushalterin Margarete Schnepp 51 eine Hausnummer weiter zog und sich bei den Wertheimbers ebenfalls im rechten Parterre einmietete 52 Obwohl Schopenhauer als Misanthrop und Sonderling verrufen war freundete sich Lucia Franz mit ihm und vor allem seinem Hund schnell an 53 So konnte sie ein getreues Bild seines wohl dem Vorbild Immanuel Kants folgenden minutios durchgeplanten Tagesablaufs einerseits und seiner armlichen bis chaotischen Wohnverhaltnisse andererseits zeichnen 54 nbsp Der Englische Hof am Rossmarkt 1878 Fotografie von Carl Hertel Zuerst beschrieb sie den hohen Grad der Dressur den Schopenhauer Atman hatte angedeihen lassen Mit einem Korb im Maul in den sein Herrchen Geld legte ging er auf Befehl in zwei Geschaften in der nahen Fahrgasse sowie in einer Backerei in der ebenfalls benachbarten Grossen Fischergasse fur ihn einkaufen 55 Auch ansonsten war er einem Diener gleichgestellt die Haushalterin kochte fur ihn und speiste mit ihm zusammen an einem Mittagstisch Regelmassig schor sie den Pudel und strickte aus seiner Wolle Kleidung und Strumpfe 56 Zum Tagesgeschaft Schopenhauers gehorte immer ein Besuch des Englischen Hofs am Rossmarkt das 1797 von Nicolas Alexandre Salins de Montfort erbaute Gebaude war damals eines der bedeutendsten Gasthauser der Stadt aus dem er um Punkt drei Uhr nachmittags heimkehrte 57 Dort hatte Schopenhauer durch seine sich uber alles mokierende Art die Quell zahlloser nicht immer richtig uberlieferter Anekdoten war jedoch ebenso wenige Freunde wie unter der Dienerschaft die ihn wenigstens einmal auf der einzigen Toilette der Schonen Aussicht 17 einsperrte 58 Schopenhauers Wohnung beschrieb Franz wie folgt 59 Schopenhauers Wohnung bestand aus vier Zimmern und einer Kuche Das mittlere Zimmer vorne hinaus war sein Wohnzimmer links kam sein Schlafzimmer rechts das einfenstrige war seine Bibliothek In der Kuche die er nie benutzte standen Kisten mit Buchern und Schriften Hinten hatte die Haushalterin ihre Stube und einen kleinen Schiffmannsofen auf dem sie sich und dem Pudel die Mahlzeiten kochte Seine Einrichtung war sehr einfach fast armselig zu nennen Eine Sitzgelegenheit gab es fast nicht bei ihm da auf dem Sofa und den Stuhlen auf Tisch und Schreibtisch uber und uber Bucher und Hefte lagen In seiner Bibliothek sah es immer recht kunterdibunter aus Oft wenn er ein Buch nicht fand riss er alles aus den Regalen und warf es zur Erde In der Ecke stand ein Feldbett mit grauer Decke dahinter hing ein gruner Vorhang Nach einem beginnenden Husten im Herbst 1860 gegen den ihm Franz am Mainkai noch Schillertranen also Lutschbonbons kaufte 60 wurde er alsbald bettlagerig und starb am 21 September 1860 laut der Todesanzeige vom 23 September an einer Lungenlahmung 61 Der Trauerzug vom Sterbehaus uber die Fahrgasse zum Hauptfriedhof fiel entsprechend seiner geringen Beliebtheit sehr klein aus auch wenn Franz in ihren Lebenserinnerungen mehrmals hervorhob wie neben ihrem Vater auch etwa ihre Lehrer am Gymnasium immer wieder betont hatten dass erst nachfolgende Generationen sein Werk verstehen und schatzen wurden 62 Nach Fried Lubbecke hiess Schone Aussicht 16 seitdem Schopenhauerhaus 2 Die geringe Beachtung die dem Fischerfeldviertel das wie die Altstadt zu einem Armeleuteviertel herabsank in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts zuteilwurde lasst dies allerdings auch wegen der nicht vorhandenen literarischen Uberlieferung als zweifelhaft erscheinen 63 Im Frankfurter Adressbuch von 1916 wird das vorherige Wohnhaus also Schone Aussicht 17 als Schopenhauerhaus bezeichnet 64 Somit deutet einiges darauf hin dass erst Lubbecke den Begriff fur die Nr 16 gepragt hat der bis heute gangig ist Vom Schopenhauerhaus zur Weinhandlung mit beruhmten Mietern Bearbeiten nbsp Eine der fruhesten fotografischen Detailaufnahmen des Schopenhauerhauses 1861 Fotografie von Carl Friedrich Mylius Die geraumigen planmassig und bereits als moderne Ingenieurbauten angelegten Keller der Hauser im Fischerfeldviertel waren seit deren Errichtung ideale Weinlagerstatten Mit dem Tod des Vaters von Lucia Franz im Jahr 1865 erwarb der Koblenzer Weinhandler Moritz Sachs senior die Schone Aussicht 16 von den Wertheimbers 65 66 Im Jahr 1868 eroffnete dort der gerade volljahrige Sohn Moritz Sachs junior zusammen mit einem Geschaftspartner die Weinhandlung Sachs amp Hochheimer 67 Der etwa 2 50 Meter hohe Keller des Hauses der sich unter der gesamten Parzelle erstreckte hatte ein Fassungsvermogen von etwa achtzig Fassern mit insgesamt rund 70 000 bis 80 000 Liter Wein Likor und Weinbrand 68 Nach dem Verkauf des Hauses hielt es die verbliebenen Familienmitglieder bis auf die Witwe Leonore Wertheimber offenbar nicht mehr in der Stadt Letztere starb hochbetagt mit 83 Jahren im Schopenhauerhaus worauf bis zu dessen Zerstorung eine in eine Fensterscheibe im dritten Stock geritzte Inschrift hinwies Heute nacht starb in diesem Zimmer meine innigstgeliebte Mutter Leonore Wertheimber geborene Wertheimber am 20 Februar 1872 Da Leopold 1872 in Berlin starb wann genau er die Stadt verliess ist nicht zu erfahren kommt als Schreiber der Nachricht eigentlich nur Zacharias Wolf in Frage Er heiratete erst nach dem Tod der Mutter am 4 Oktober 1871 also im Alter von 62 Jahren in Leeuwarden die nur 27 Jahre alte Judith Dusmus wodurch mit ihm am 13 Oktober 1883 auch der mannliche Stamm von Wolf Zacharias Wertheimber erlosch Ein weiteres im 19 Jahrhundert nach Frankfurt am Main eingewandertes Urenkelpaar Samson Wertheimbers hat die Details sind unbekannt die Zeit des Nationalsozialismus nicht uberlebt 69 Der einstige Familiensitz blieb obwohl seine neuen Eigentumer die Mietwohnungen zumindest in den Obergeschossen behielten im gesamten 19 und beginnenden 20 Jahrhundert Stammhaus der Familie Sachs 65 Der Firmengrunder richtete sein Buro in der einstigen Wohnung Schopenhauers im Erdgeschoss ein den zweiten Stock bewohnten die Eltern Nach ihrem Tod bezog er deren Wohnung mit seiner Frau von der er den spateren Namenszusatz Fuld ubernahm 68 Aus dieser Ehe ging eine Tochter Rosie hervor Diese lebte dort seit 1912 mit ihrem Mann dem Architekten Ernst Hiller 70 Die ubrigen grosszugig geschnittenen Raumlichkeiten wurden jedoch weiter nach dem Vorbild der Wertheimbers vermietet nbsp Der Arnsburger Hof nach Norden der 1837 1876 als stadtisches Gymnasium diente 1872 Zeichnung von Peter Becker Der erste der illustren Gaste und Mieter des Schopenhauerhauses in dieser Epoche war ab 1860 der kommandierende General der osterreichischen Garnison der Freien Stadt Frankfurt Bayer dessen Tochter Anna Lucia Franz noch kennenlernte Bis zur Machtubernahme Preussens 1866 hielt er jeden Mittag in der Beletage des ersten Stocks offene Tafel Nach 1866 folgte der Konsul Hartmann Coustol Im dritten Stock zog der Philologe und Gymnasialdirektor Tycho Mommsen Bruder des Historikers Theodor Mommsen ein Er war von 1864 bis 1886 Direktor des Stadtischen Gymnasiums das seit 1839 seinen Sitz im nahegelegenen Arnsburger Hof an der Predigergasse hatte 68 nbsp Johannes Janssen hier wohl um 1860 70 war der nach Schopenhauer bekannteste Bewohner des Hauses im 19 Jahrhundert Holzstich In den 1870er Jahren bezog der katholische Historiker Johannes Janssen die Wohnung Mommsens von 1854 bis 1891 unterrichtete er Geschichte und katholische Religion am stadtischen Gymnasium In seiner Wohnung vollendete er sein achtbandiges Hauptwerk Die Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters das ab den 1880er Jahren eine kontroverse Debatte ausloste Janssen war unter dem Einfluss des Kulturkampfes ein Vertreter der ultramontanen Geschichtsschreibung und entschiedener Gegner der Reformation geworden In seinem Werk versuchte er nachzuweisen dass sie fur negative gesellschaftliche politische und konfessionelle Entwicklungen des 16 und 17 Jahrhunderts verantwortlich war Dagegen wandten sich vor allem protestantische Kritiker die mehrheitlich ubersahen dass seine ganzheitlich angelegte Sozialgeschichte trotz ihrer tendenziosen Wertung Bedeutendes auf dem Gebiet der zuvor sehr einseitigen Luther Rezeption leistete Die Kritik die ihm waschkorbweise ins Schopenhauerhaus gebracht wurde und der er einen Grossteil seiner Kraft widmete wurde von Zeitgenossen als Ursache seines relativ fruhen und plotzlichen Todes am Heiligen Abend des Jahres 1891 angesehen Den Trauerzug der ihn am 27 Dezember von seinem Sterbehaus an der Schonen Aussicht uber die Fahrgasse zum Hauptfriedhof geleitete hielt der Frankfurter Maler Fritz Boehle in einem Gemalde fest 71 Die einstige Wohnung Schopenhauers bewohnte bereits kurz nach dessen Tod die Familie des Zollbeamten Schadlich Anekdotisch ist uberliefert dass dessen Frau dort das 100 Lebensjahr erreichte und 1917 nach uber funfzigjahrigem Mietverhaltnis den Vermieter darum bat doch anlasslich des Empfangs der Gratulanten die Wohnung neu tapezieren zu lassen Dieser lehnte jedoch angeblich mit Verweis darauf dass die bisherigen Tapeten fur den Rest ihrer Tage wohl genugen durften ab worauf die Hochbetagte das Mietverhaltnis kundigte und ein paar Hauser mainaufwarts zog wo sie noch im selben Jahr der Tod ereilte 72 Die Ara Fried Lubbeckes Bearbeiten nbsp Die Schone Aussicht mit dem Schopenhauerhaus 1898 Ausschnitt aus einer Fotografie von Max Junghandel Ebenfalls 1917 bezog der Frankfurter Kunsthistoriker Fried Lubbecke mit seiner Frau die Wohnung im dritten Stock Etwa zeitgleich mieteten sich die Lebensmittelchemiker Reiss und Fritzmann mit einer Werkstatt in der einstigen Schopenhauer Wohnung im Erdgeschoss sowie der Bildhauer Richard Petraschke in der Dachgeschosswohnung ein Letztere war durch das riesige Zwerchhaus das auch ein Pendant auf der Ruckseite besass gut beleuchtet und ideal fur ein Atelier geeignet Dennoch hatten die Mieten laut Lubbecke ein ausserst bescheidenes Niveau lag das Gebaude doch am Rande der damals bedeutungslosen und unsanierten Altstadt Damit einher ging ihr Ruf als Hort der Kriminalitat und Prostitution 63 73 Lubbecke erkannte in der Altstadt einen weitgehend von der ubrigen Stadtentwicklung abgekapselt erhaltenen und eigenstandigen Komplex mit hohem historischen und kunstgeschichtlichen Wert Im Jahr 1922 grundete er den Bund tatiger Altstadtfreunde der sich die Erhaltung und Instandsetzung der Frankfurter Altstadt zur Aufgabe machte Ab Mitte des Jahrzehnts restaurierte der Bund meist jedoch nur ausserlich zahlreiche Hauser der Altstadt und ruckte das mittelalterliche Ensemble im Herzen Frankfurts durch zahlreiche Veroffentlichungen fur die Lubbecke den Leica Fotografen Paul Wolff gewinnen konnte wieder in das allgemeine Bewusstsein Bereits 1923 hatte der Verein das bedeutende gotische Patrizierhaus Fursteneck an der Fahrgasse erworben und sanieren lassen das ab 1934 auch als Vereinssitz diente 74 Fur Lubbecke selbst war dies ein Glucksfall lag das Haus doch nur wenige Schritte von der Schonen Aussicht entfernt Er schrieb 75 nbsp Haus Fursteneck an der Fahrgasse der Arbeitsplatz Fried Lubbeckes 1901 Fotografie von Carl Friedrich Fay War der Gegensatz nicht unertraglich Wie kann man in einer gotischen Burg arbeiten und in einem klassizistischen Hause wohnen ohne das eine oder das andere zu verurteilen Nur ausserlich waren sie verschieden innerlich waren sie eines Wie in einer Wohnung sich Mobel verschiedener Epochen sehr wohl miteinander vertragen wenn sie gut in der Form und im Handwerk sind so standen an der Fahrgasse sich gotische und klassizistische Hauser ohne Feindschaft gegenuber ja erganzten sich War der Fremdling der krausen Wanderung durch die Gassen um das Goethehaus mude so erholte er sich an den ruhigen breiten Strassen um das Schopenhauerhaus genoss die weissen Fronten der Schonen Aussicht oder des Bruckhofplatzchens um den agyptischen Brunnen Kein aufdringlicher Larm keine Reklame Wahrlich dieses Viertel war voll Edler Einfalt und stiller Grosse Vorschlage Ernst Hillers kurz nach dem Ersten Weltkrieg das Schopenhauerhaus umzubauen und in Kleinwohnungen zu unterteilen lehnte der Eigentumer Moritz Sachs Fuld angeblich mit der Begrundung ab dass man die darin wohnenden Geister der Musik nicht storen durfe Tatsachlich besuchten nach den Lebenserinnerungen Lubbeckes zahlreiche Musiker vor allem der im Kuhhirtenturm auf der anderen Mainseite wohnende und mit ihm befreundete Komponist Paul Hindemith regelmassig das Schopenhauerhaus Mit ihm kamen Kunstler Mazene und Intellektuelle wie Alfredo Casella Darius Milhaud Elizabeth Sprague Coolidge Ludwig Rottenberg Hermann Scherchen Julius Meier Graefe Edwin Redslob Cornelius Gurlitt Georg Swarzenski Benno Elkan oder Reinhard Piper 71 Mit dem Eindringen des Nationalsozialismus in das offentliche und damit auch geistige und kulturelle Leben der Stadt ging diese Ara zu Ende 1935 als auch Ernst Hiller sechs Jahre nach dem Tod seiner Frau im Schopenhauerhaus starb kam es zur offenen Konfrontation zwischen der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSV und Fried Lubbecke 76 Streitpunkt war das seit 1924 bestehende Altstadt Kinderheim des Bundes tatiger Altstadtfreunde das sich auf den sudmainischen Wiesen ostlich der Sachsenhauser Altstadt heute dem Gelande des Deutschherrnviertels befand Es diente ganzjahrig jeweils fur vier Wochen 40 Kindern aus den armsten Haushalten der Altstadt kostenlos als Spielstatte zur Verkostigung und Gesundheitsversorgung Nun sollte es aus dem Verein herausgelost und in die nationalsozialistischen Organisationsstrukturen eingegliedert werden 77 nbsp Bis 1938 ein haufiger Gast im Schopenhauerhaus Paul Hindemith 1923Obwohl Fried Lubbecke durchaus auf die Sympathien des nationalsozialistischen Oberburgermeisters Friedrich Krebs bauen konnte 78 war dieser in der Angelegenheit offenbar machtlos oder nicht gewillt Widerstand zu leisten 77 Als der Vorsitzende des Altstadtbundes eine Ubergabe verweigerte ruckten am Abend des 7 Mai 1935 SA Manner in Zivil aus stellten sich vor dem Schopenhauerhaus auf und forderten im Sprechchor den Volksverrater Lubbecke zum Herauskommen auf Dieser konnte mit seiner Frau jedoch uber die engen Altstadtgassen entkommen und mittels einiger Freunde die Stadt verlassen Die SA Manner liessen daraufhin ihre Wut am Schopenhauerhaus und dem Vereinssitz Fursteneck aus die mit Parolen beschmiert und durchwuhlt wurden Fast samtliche Frankfurter Tageszeitungen berichteten am nachsten Tag in Hetzartikeln uber den unsozialen Bund mit dem Volksfeind an seiner Spitze 76 Lubbecke und seine Frau erhielten bereits nach einigen Tagen im Exil in Bonn ein Telegramm des Oberburgermeisters mit dem Inhalt Bitte zuruckkehren Alles bestens erledigt Krebs Allerdings hatte sich der zweite Vorsitzende des Altstadtbundes Max Fleischer in Lubbeckes Abwesenheit genotigt gesehen das Kinderheim fur den symbolischen Betrag von funf Reichsmark im Jahr an die NSV zu vermieten 77 Als der Vertrag nach einem Jahr auslief war das Heim laut der Schilderung Lubbeckes vollig ausgeplundert und verwahrlost So stimmte er dem Vorschlag der SS zu das Heim abzubrechen und auf dem anderen Mainufer als Kameradschaftsheim wieder aufzubauen Selbst dazu kam es nicht mehr da die dort aufgestapelten Baumaterialien binnen weniger Tage verschwanden und wohl als Brennholz verwendet wurden 79 Nach dem Inkrafttreten der Nurnberger Gesetze verschwanden mehr und mehr sowohl die standigen Gaste als auch die Bewohner des Schopenhauerhauses Der Grossteil ging ins Exil in Ubersee andere wie beispielsweise der sozialdemokratische Abgeordnete und Redakteur bei der Frankfurter Volkszeitung Stephan Heise kamen ins Vernichtungslager das er wie weit uber 10 000 vornehmlich judische Burger der Stadt nicht uberlebte Eines naturlichen aber dennoch unerwarteten Todes starb 1937 Richard Petraschke nachdem er uber zwei Jahrzehnte sein Atelier im Dachgeschoss gehabt hatte Seine Arbeitsstatte bezog der Bildhauer Herbert Garbe Dreieinhalb Jahre nach den Unruhen um das Altstadtkinderheim wurde das Schopenhauerhaus wahrend der Novemberpogrome 1938 abermals verwustet Mit Brechstangen zertrummerte der Mob die kostbare Einrichtung des Erdgeschosses mit der Buste Schopenhauers die sich dort seit 1930 befand ebenso das Flaschenlager im Keller in dem am Tag danach kniehoch der franzosische Cognac stand Verbrannt oder zerfetzt wurden neben den seit der Einrichtung der Weinhandlung im Haus luckenlos gefuhrten Bestandsbuchern auch die Bilder der im Ersten Weltkrieg gefallenen Kinder der Familie Weiss die die Geschafte von Sachs amp Hochheimer seit Anfang des 20 Jahrhunderts unter eigenem Namen fortfuhrte 80 Nach der Vertreibung der Familie Weiss befurwortete Oberburgermeister Krebs die Einrichtung eines Schopenhauer Museums in deren fruherer Wohnung Plane dafur hatte es schon vor dem Ersten Weltkrieg gegeben Anfang 1939 bot der hochbetagte Moritz Sachs Fuld der Stadt einen Mietvertrag an 65 Parallel zu den Verhandlungen erzwang die nationalsozialistische Stadtverwaltung mit einem nach der Verordnung uber den Einsatz des judischen Vermogens zustandegekommenen Vertrag vom 3 April 1939 desselben Jahres den Verkauf samtlichen judischen Grundbesitzes an die Stadt fur 1 8 Millionen Reichsmark Darunter fiel auch das Schopenhauerhaus das zum 1 April 1939 zum Einheitswert von 71 500 Reichsmark verkauft wurde Von dem Erlos musste Sachs Fuld 11 860 Mark Judenvermogensabgabe zahlen 65 In der Folge schickte die Stadt ohne weitere Korrespondenz Handwerker zur Einrichtung des Museums in das Haus Sachs Fuld der es auf keinen Streit mehr ankommen liess starb in seinem Haus am 16 Juni 1940 im Alter von 90 Jahren 65 80 81 Untergang Nachkriegszeit und Gegenwart Bearbeiten nbsp Treuners Altstadtmodell hier das Schopenhauerhaus in einer Fotografie von 2008 im Detail entstand auf Grundlage noch wahrend des Zweiten Weltkrieges getatigter AufmasseSchon im selben Jahr erlebte Frankfurt am Main die ersten Luftangriffe die jedoch anfangs kaum nennenswerte Schaden verursachten und den an Kulturdenkmalern so reichen Stadtkern noch verschonten Nach den Angriffen auf Lubeck vor allem aber auf Koln war jedoch klar dass auch die grosste Stadt des damaligen Hessen Nassau jederzeit Ziel vernichtender Angriffe werden konnte weswegen von nun an verstarkt im Zuge der Altstadtaufnahme Fassadenabwicklungen des gesamten alten Stadtkerns angelegt wurden Das Innere bestimmter Gebaude wie auch des Schopenhauerhauses dokumentierte man sogar in Grundrissen und Schnittzeichnungen und noch 1943 hielt Paul Wolff einen Grossteil des klassizistischen Bauerbes der Stadt darunter nahezu das gesamte Fischerfeldviertel in Fotografien fest 82 Im Oktober dieses Jahres traf dann auch der erste schwere Luftangriff die Altstadt der vor allem im nordlichen Teil um die Tongesgasse schwerste Verwustungen anrichtete aber auch herausragenden Einzelbauten wie dem Grossen Braunfels am Liebfrauenberg oder dem Romer irreversible Schaden zufugte Eine auf Hohe des Kuhhirtenturms explodierende Luftmine zerstorte die Scheiben aller Hauser an der Schonen Aussicht also auch des Schopenhauerhauses ansonsten blieb die klassizistische Stadterweiterung aber noch weitgehend ohne Schaden Der bis dahin schwerste Angriff ereignete sich am 29 Januar 1944 der das Frankfurter Stadtarchiv am Dom neben dem Leinwandhaus eines der bis dahin reichsten in Deutschland vernichtete Es busste dabei grosse Teile seiner Bestande ein Das nach dem Schopenhauerhaus zweitgrosste Gebaude an der Schonen Aussicht das Willemer Dotschesche Haus Nr 9 wurde von drei Sprengbomben getroffen die es bis in den Keller durchschlugen und vollstandig zerstorten Dabei verloren auch samtliche Menschen im Keller die sich in den massiven Gewolben in Sicherheit gewahnt hatten ihr Leben 83 nbsp Das Ende Januar 1944 zerstorte Stadtarchiv neben dem Leinwandhaus 1898 Fotografie von Max Junghandel Eine weitere Sprengbombe schlug in den Hochkai direkt vor dem Schopenhauerhaus ein riss ein sechs Meter tiefes Loch und schleuderte die nahezu zwei Meter dicke Futtermauer eigentlich die ehemalige gotische Stadtmauer zum Main auf den Tiefkai Die Pflastersteine der Strasse durchschlugen wie Schrapnells das Dach der Druck zerstorte samtliche Turen und die gerade erst notdurftig wiederhergestellten Fenster das Haus blieb jedoch abermals in seiner Substanz unversehrt Auch beim ersten der drei Marzangriffe die die gesamte Altstadt zerstorten konnte das Gebaude nochmals gerettet werden als es gelang uber zwanzig durch Brandbombentreffer verursachte Brandherde im Dach und dritten Obergeschoss zu loschen Ubersehen hatte man dabei allerdings dass sich ein Schwelbrand uber die Durchbruche in den Brandmauern des bereits niedergebrannten Nachbarhauses im Westen ausbreitete und auf die im Keller ausgelagerten Ausstattungsstucke ubergriff Doch auch diesen Brand konnte die Feuerwehr als einen von wenigen jener Tage noch unter Kontrolle bringen indem sie den Keller mit Mainwasser vollpumpte was auch die letzten Reste des dort befindlichen Inventars zerstorte Das lange Schwelen hatte die Brandmauer jedoch im Fuss so durchgegluht dass sie langsam gen Westen aus dem Lot wich und herabzusturzen drohte weswegen man dann doch die ordentliche das heisst mit Sicherung des Hausstandes Raumung des Gebaudes anordnete 84 Die Mobelwagen kamen jedoch zwolf Stunden zu spat denn am Abend des 22 Marz 1944 traf die Stadt der schwerste Luftangriff des Zweiten Weltkriegs Fried Lubbecke schrieb die Erinnerungen an den Angriff im April 1944 in Bad Homburg in seinem Text Abschied vom Schopenhauerhause nieder der als eines der wichtigsten zeitgenossischen Dokumente uber die Zerstorung der Stadt gilt Er wird hier in Auszugen wiedergegeben 85 Auf dem Umweg uber den Mainkai eilten wir dann heimwarts und deckten uns bei einer Kerze zum letzten Male unseren Abendbrot Tisch Gerade giesst meine Frau die erste Tasse ein als die wenigen Sirenen die den Samstag uberstanden ziemlich klaglich Voralarm heulen Ein Blick vom Balkon zeigt viele Scheinwerfer vor einem hellen dunstigen Nachthimmel Eine Kaskade von grunen und weissen Funken schwebt hernieder anscheinend geraden Wegs auf unser Dach zu Im gleichen Augenblick krachen die ersten Bomben ohne dass man sie pfeifen hort Wir jagen die Treppe hinunter und erreichen gerade noch ihre Halle im Erdgeschoss Eine furchtbare Explosion reisst uns nieder wirft Fenster und Turen auf uns begrabt uns unter Schutt Mortel und Staub so dicht wie ein Sandsturm Bombe um Bombe rast hernieder wohl zehn Minuten lang Das gewaltige Haus schwankt wie ein Trunkener durch die Fensterlocher kommt mit dem Staub erstickender Rauch auch flackernde Helle Das Hinterhaus brennt Wir eilen die Hoftreppe hinunter zum Luftschutzkeller Ein Blick nach oben das Zwerchhaus brennt ebenfalls das hohe Atelier mit den drei lichten Bogenfenstern Schon kracht s von neuem Die zweite Welle ist heran Wieder Bombe um Bombe in nachster Nahe Das Haus holpert wie ein Lastwagen uber gefrorenem Landweg die dicke Mauer zwischen den Kellern sturzt zusammen tausende von Stabbrandbomben knattern hernieder Die zweite Welle ist vorbei Ich jage die Treppe hinauf Uber mir im Dach heult bereits der Brand unloschbar selbst fur eine Feuerwehr Auch in anderen Zimmern frisst sich der Brand bereits durch die Decke Ich stehe hoch oben am Flurfenster und schaue gegen Norden Westen und Osten uber die Stadt Alles brennt Die dritte Welle ist heran Gelassen gehe ich die Treppe hinunter Der Hof liegt voller Trummer der Fachwerkgiebel bis auf das Balkengerust verzehrt droht jeden Augenblick herabzusturzen und den letzten Ausgang des Kellers zu verschutten Wir alle steigen hinauf obgleich immer noch Bomben fallen Wir gehen durch den Hausflur Mitten auf der Alten Brucke stehen wir unter dem Kreuz des Bruckenhahnes Wir leben Sichtbar frisst sich der Brand durch unsere Wohnung von Fenster zu Fenster steigt jetzt die Treppe hinab erscheint links am ersten Fenster des zweiten Stockes schnell schnell hindurch alle Fenster leuchten werfen lange Feuerzungen uber den Main wirbeln Kissen Bucher Teppiche brennend hinaus Die Hitze ist so stark dass ich den Mantel ausziehe Eine himmelhohe Feuerwolke treibt uber den Dachern zum Main getrieben vom Feuersturm Nun steht der Dom hoch und frei uber dem Main uber der alten Brucke Noch niemand hat ihn so gesehen Die Spitze verschwindet in waberndem Qualm Ein Sofa ein Stuhl stehen neben uns Jahn und Diel haben sie noch aus Schopenhauers Wohnung im Erdgeschoss hergeschleppt Schopenhauers Sterbesofa Schopenhauers Schreibtischstuhl Parerga Paralipomena nbsp Uberreste des Schopenhauerhauses auf einem Luftbild der Altstadt Marz 1945Trotz des geschilderten Zerstorungsgrades und der Menge der an jenem Abend abgeworfenen Bomben uberstanden einige wenige Gebaude an der Schonen Aussicht den Zweiten Weltkrieg unbeschadet Dies war bei den Hausnummern 12 und auch 15 dem direkten ostlichen Nachbarn des Schopenhauerhauses der Fall Auch vom Hinterhaus blieb nahezu die gesamte Fassade zur Strasse Hinter der Schonen Aussicht stehen 1951 erhielt Sachs Fulds Enkelin Holde Hirsch Hiller das Trummergrundstuck zuruckerstattet 65 1954 verkaufte sie das Grundstuck an einen privaten Investor Beim Wiederaufbau des Fischerfeldviertels nahm man etwas mehr Rucksicht auf den uberkommenen Stadtgrundriss als in der ubrigen Altstadt Dies durfte jedoch kaum einem historischen Bewusstsein als vielmehr der Tatsache dass das Viertel und die Parzellenstruktur bereits weitgehend den Anforderungen der 1950er Jahre genugte zuzuschreiben sein So wurde zumindest an den zum Main hin gelegenen Blocken weitgehend die alte Blockrandbebauung unter Beibehaltung der Strassenbreiten und sogar der uberwiegenden Einbeziehung der alten Kellergeschosse wieder aufgenommen In zweiter Reihe pragen allerdings im Vergleich zum historischen Bestand unmassstabliche Grossbauten wie das jetzige Gebaude des Stadtplanungsamtes oder das des Museums Judengasse das Bild Ausserdem ist eine zunehmende Auflosung der alten Struktur zugunsten beispielsweise als Parkplatz genutzter Freiflachen festzustellen nbsp Freigelegte Brandwand auf Hohe der Keller zwischen Schoner Aussicht 15 16 Februar 2010Auch auf dem Gelande des einstigen Schopenhauerhauses entstand ab Mitte 1954 ein zeittypischer Mietshaus 65 als Eckbau da die einst westlich angrenzenden Hausnummern 17 und 18 dem Durchbruch der Kurt Schumacher Strasse zum Opfer fielen Das unbeschadigt gebliebene Haus Nr 15 wurde wie aus dem Vergleich von Fotografien hervorgeht spatestens bis etwa 1970 abgebrochen Von ihm zeugte noch bis 2010 ein letzter Rest in Form einer Fensterachse der Fassade des Erdgeschosses Im Februar 2010 wurde bekannt dass die FRAN Besitz amp Verwaltungs GmbH aus Weiterstadt die Baugenehmigung fur ein 54 Zimmer Hotel auf den Parzellen der einstigen Hauser Schone Aussicht 13 15 erhalten hatte Das mit der Ausarbeitung beauftragte Architekturburo war SpaBau aus Modautal 86 Das Hotel das ursprunglich den Namen Schopenhauer Hotel erhalten sollte wurde im Fruhjahr 2019 als Hotel My Main eroffnet Beim Aushub der Baugrube war auch der letzte bis dahin erhaltene Rest des einstigen Nachbarn des Schopenhauerhauses verschwunden Spater kamen nicht nur Reste der klassizistischen Keller sondern auch die von Fried Lubbecke beschriebenen mittlerweile zugemauerten Durchbruche zu den offenbar erhaltenen Kellern der Nachbarhauser also auch zum Keller des westlich angrenzenden ehemaligen Schopenhauerhauses zum Vorschein Nach dem Abraumen der Kellerreste stiess man auf noch weit altere Mauerreste die das Denkmalamt der Stadt der um 1200 errichteten Staufenmauer zuordnet Bei einer ebenfalls aufgedeckten parallel verlaufenden Mauer konnte es sich um die der zweiten Stadterweiterung ab 1333 handeln Aus Sicht des Amtes war der Erhalt der Mauern und die Integration in den Neubau kaum moglich und auch nicht sinnvoll mittlerweile wurden sie durch weitere Grundungsarbeiten zerstort 87 nbsp Das Fischerfeldviertel zwischen Battonnstrasse und Main vom Domturm gesehen das erste Gebaude rechts am Main ist der Nachfolgebau des Schopenhauerhauses dahinter die Baulucke Schone Aussicht 13 15 Oktober 2010Architektur BearbeitenAllgemeines Bearbeiten nbsp Parzellengenaue Darstellung des Fischerfeldviertels 1862 Chromolithografie von Friedrich August Ravenstein Wie aus der Planung von Johann Georg Christian Hess ersichtlich ist vgl Geschichte sollten die Schone Aussicht und die nach Norden anschliessenden Strassen parallel die Querstrassen im rechten Winkel zum Mainufer verlaufen Gleichzeitig musste aber die westlich gelegene Altstadt vor allem die Fahrgasse angebunden werden die im Verhaltnis zum neuen Stadtteil etwas nach Westen bog Der Ubergang wurde dadurch hergestellt dass die westlichsten Teile der Parallelstrassen zum Main namentlich der Bruckhofstrasse und Hinter der Schonen Aussicht als Sackgasse nach Suden abknickten und so annahernd rechtwinklig auf die Fahrgasse stiessen Jede andere Strassenfuhrung hatte weit mehr Bauten vor allem an der Ostseite der Fahrgasse und wohl auch den Arnsburger Hof an der Predigerstrasse zerstort Aus dieser fur den Geist der Zeit bemerkenswerten wenn auch wohl primar in Sorge um den zu erwartenden Widerstand der Anwohner getroffenen Rucksichtnahme auf den Altbaubestand ergaben sich jedoch nicht die erwunschten rechteckigen sondern eher trapezformige Parzellen Dies war bei den Hausern Schone Aussicht 15 18 sowie Hinter der Schonen Aussicht 18 19 21 und 23 der Fall Fur das Eck Doppelhaus Schone Aussicht 17 18 Fahrgasse 2 Hinter der Schonen Aussicht 23 ergab sich gar ein funfeckiger Zuschnitt Das ostliche Nachbarhaus Schone Aussicht 16 Hinter der Schonen Aussicht 21 das Schopenhauerhaus stand ebenfalls auf einer trapezformigen Parzelle da das Hinterhaus an dem Abschnitt der Strasse Hinter der schonen Aussicht lag wo diese nicht parallel mit dem Mainufer verlief Wie im geschichtlichen Teil bereits angefuhrt entstand es eigentlich auf anderthalb Parzellen Das Grundstuck war an der Schonen Aussicht rund 30 Anm 7 an der tiefsten Stelle der ostlichen Flanke circa 32 40 Meter breit und insgesamt etwa 830 Quadratmeter gross Anm 8 Ausseres Bearbeiten Das an der Schonen Aussicht rund 23 Meter hohe Anm 9 viergeschossige Gebaude war vertikal in elf Achsen gegliedert und wurde von einem flachen eingeschossigen Satteldach mit beidseitigen grossen Zwerchhausern und je vier flankierenden Dachgauben abgeschlossen Anm 10 Der ruckwartige Innenhof hatte die Form eines liegenden wenig tiefen Rechtecks Die dorthin gewandte Ruckfassade des Vorderhauses zeigte eine analoge Gestaltung seitlich begrenzten den Innenhof ebenso hohe Seitenflugel Die Nordseite des Hinterhofs schloss ein dreiteiliges zweigeschossiges Hinterhaus mit flachem Satteldach und einer Fassade zur Strasse Hinter der Schonen Aussicht ab Vom Material her handelte es sich um verputzte Ziegelbauten mit Holzdachwerk und Holzbalkendecken die Dacher waren bis auf geringe Teile der Zwerchhauser mit Naturschiefer gedeckt Stilistisch stellte die gesamte Anlage einen Vertreter hochklassizistischer Architektur dar der sich vollig frei von Einflussen des Empire Stils zeigte welcher um die Bauzeit andernorts in der Stadt durchaus Rezeption fand Die einzigen Schmuckelemente orientierten sich an der dorischen Saulenordnung der Antike Schone Aussicht Bearbeiten nbsp Fassade an der Schonen Aussicht fruhe 1940er Jahre Zeichnung aus der sogenannten Altstadtaufnahme Das Bodenniveau des Erdgeschosses an der Schonen Aussicht lag aufgrund des hohen Kellers mit 1 25 Metern deutlich uber dem Strassenniveau und war von diesem an der Fassade auch optisch durch ein 0 15 Meter starkes Gesims getrennt Anm 10 Verschliessbare rechteckige Offnungen von 1 30 Meter Breite und 0 25 Meter Hohe in der horizontalen Gliederung als unterstes Element einer jeden Achse ermoglichten die Beleuchtung der Kellerraume Es folgte in der horizontalen Gliederung eine nicht gestaltete Putzflache von etwa einem Meter Hohe die abermals ein 0 30 Meter hohes Gesims vom nachsten Element trennte und zugleich durch ihr Hervortreten auch die Fensterbanke bildete Zwischen den 1 30 Meter breiten und 2 50 Meter hohen Rundbogenfenstern war der Putz durch Fugenschnitt belebt Auf Hohe des Kampfers zwischen Rechteck und Rundbogen der Fenster durchlief ein weiteres 0 15 Meter starkes Gesims das gesamte Geschoss Durch die schmale dem Rundbogen folgende Verdachung der Fenster die auf dem Gesims auflag ergab sich der Eindruck einer Pilastergliederung Die genannte Gestaltung galt fur die vier westlichsten und ostlichsten Achsen Die drei mittleren Achsen bildeten dagegen im Erdgeschoss einen um 1 85 Meter aus der Fassade hervortretenden Portikus Dieser offnete sich wie die flankierenden Fenster in Rundbogenoffnungen zur Strasse Letztere waren dort mit 1 85 Meter Breite und 2 65 Meter Hohe jedoch deutlich grosser bemessen Die einfach profilierten Bogen wurden mittig von zwei Saulen mit 0 50 Meter Durchmesser in den Ecken von ebenso grossen Pilastern mit dorischen Kapitellen getragen Die beiden seitlichen Achsen die an der Hauswand die gleichen Fenster wie das ubrige Erdgeschoss besassen schlossen zur Strasse mit einer schlichten Attika ab deren Oberkante mit den Fensterbrustungen auf einer Ebene lag In der mittleren Achse des Portikus uberbruckte eine 1 35 Meter hohe Treppe mit zehn Stufen absperrbar mit einem einfachen schmiedeeisernen Gitter den Hohenunterschied zur Schonen Aussicht Dahinter lag die rundbogig abgeschlossene Offnung der Eingangstur von 1 70 Meter Breite und der stattlichen Hohe von 3 75 Metern Sie wurde von zwei quadratischen Pfeilern mit 0 5 Meter Kantenlange flankiert die zusammen mit den Saulen des Vorbaus als Auflager fur die drei Tonnengewolbe des Portikus dienten Der horizontalen Gliederung folgten nach weiteren 1 80 Metern und zwei Gesimsen von denen das obere abermals die Fensterbanke ausmachte die rechteckigen Fenster des ersten Obergeschosses von 1 30 Meter Breite und 2 50 Meter Hohe Ihre einzige Dekoration bestand in einem leichten Hervortreten der Gewande gegenuber der Fassade und einer schlichten Konsolverdachung Bis auf den geraden Abschluss waren die Fenster mit einem Setzholz Kampfern im oberen Drittel und zwei Langssprossen identisch mit denen des Erdgeschosses Auch im ersten Obergeschoss waren die drei mittleren Achsen besonders gegliedert Den Portikus uberdachte ein Balkon mit schlichter bis etwa auf Hohe der Fensterbanke des Geschosses reichender Brustung Die mittlere als Tur ausgebildete Achse ermoglichte das Betreten vom ersten Stock aus Anstatt einer Konsolverdachung waren Fenster und Tur des Balkons von insgesamt vier Pilastern mit dorischen Kapitellen flankiert Diese trugen ein etwas hoher als die Verdachung der flankierenden Fenster liegendes Gebalk mit Scheibenfries Zahnschnitt und abschliessendem Geison Die Fenster im zweiten Stock 1 40 Meter oberhalb der Konsolverdachung des ersten Stocks und eines Fensterbankgesimses waren 2 25 Meter hoch und 1 30 Meter breit Beim daruber liegenden Stockwerk waren sie bei gleicher Breite 1 85 Meter hoch Eine Profilierung der Gewande oder Verdachung fehlte vollig die Gliederung der Fensterflache entsprach den unteren Geschossen Im dritten Stock waren dem Drittel unterhalb der untersten Langssprosse jeweils einfache Gitter vorgesetzt Das dritte Geschoss besass in den drei mittleren Achsen ebenfalls einen dort jedoch nur um 0 8 Meter hervortretenden Balkon Er ruhte auf sechs Konsolsteinen deren Unterseite eine leichte S Kurve beschrieb Jeweils zwei waren flankierend zur mittleren Achse zu einer Gruppe zusammengefasst je ein weiterer beschloss ostlich und westlich mit einer Achse Abstand den Balkon Er war mit 1 30 Meter Breite etwas schmaler als der darunterliegende Balkon bzw der Portikus Um den Balkon auf die gleiche Ebene zu verlegen wie die Balkenlage des dritten Stocks setzten die Kragsteine nur etwa 0 40 Meter oberhalb der Fenster des zweiten Stocks an Dieser lag somit auch 0 2 Meter unterhalb des Gesimsbandes das die Fensterbanke des dritten Stocks bildete Auch dort offnete sich die mittlere Achse als Tur zum Balkon ebenso flankierten insgesamt vier dorische Pilaster die Fenster die jedoch keine Verdachung trugen Uber die gesamte Hausbreite folgte nach einem durch schlichte Profile belebten Meter oberhalb der Fenster die Dachtraufe Nach einem weiteren Meter Dachhohe beschlossen schlichte Giebelgauben von einem halben Meter Breite und einem Meter Hohe die horizontale Gliederung Die vertikale endete in den mittleren drei Achsen mit einem kapitalen Zwerchhaus von 9 15 Meter Breite und 5 5 Meter Hohe bis zu dessen Giebelabschluss In seiner Gestaltung nahm es weitgehend Elemente des Erdgeschosses wieder auf Zwischen zwei starken Gesimsbandern befanden sich 1 25 Meter breite und 2 50 Meter hohe Rundbogenfenster Das untere Gesimsband verlief etwa 0 5 Meter oberhalb der Trauflinie und bildete die Fensterbanke das obere befand sich auf Hohe des Kampfers zwischen Rechteck und Rundbogen der Fenster Letztere wie auch die Ecken wurden abermals von Pilastern mit dorischen Kapitellen innerhalb der Gesimsgrenzen begleitet Zu den Seiten bestand eine kurze Verkropfung der gesamten Fassade um eine massive Steinwand vorzutauschen auf die eine fur den Rest des Dachs typische Verschieferung folgte Innenhof und Hinter der Schonen Aussicht Bearbeiten Die Ruckfassade des Haupthauses zum Hinterhof besass im Gegensatz zum Vorderhaus nur neun Achsen Anm 10 In den Abmessungen und der Anzahl waren die einzelnen Fenster der unterschiedlichen Geschosse aber identisch Einzig der Keller hatte nur in den jeweils drei aussersten Achsen Offnungen Jedoch war die Fassade dort flach und vollig ungestaltet Im Erdgeschoss der mittleren Achse offnete sich eine Tur von 1 70 Meter Breite und 3 20 Meter Hohe zu einem Zwischenpodest Von dort fuhrte seitlich eine zweilaufige Treppe in den Innenhof Als Kunstgriff des Baumeisters lag das Bodenniveau des Innenhofs deutlich niedriger als die Schone Aussicht So ermoglichte der Hof den ebenerdigen Zugang in den Keller des Vorderhauses unterhalb des Zwischenpodests der Treppe An das Hinterhaus anschliessende Seitenflugel mit je zwei Fensterachsen von 1 25 Meter breiten und 1 80 Meter hohen Fenstern bildeten die Begrenzungen des Hofs Sie leiteten zu einem nur zweistockigen Hofgebaude mit Satteldach uber das die Parzelle zur Strasse Hinter der Schonen Aussicht abschloss Wegen der ungewohnlichen Parzellenform war die Hofseite dieses Gebaudes parallel zum Vorderhaus ausgefuhrt die Strassenfassade aber parallel zur Strasse so dass sich in der Aufsicht die Form eines zusammengedruckten Trapezes ergab Da bereits der Eingang des Vorderhauses an der Schonen Aussicht uber den Hinterausgang in einer Sichtachse mit jenem Hofgebaude lag hatte der Baumeister hier einen weiteren Kunstgriff angewandt In das Hinterhofgebaude war in der Mitte eine breite halbrunde Apsis mit der Hofeinfahrt eingeschnitten Zwei die Einfahrt im Hof flankierende Nischen mit vergitterten Rundbogenabschlussen verbesserten das Erscheinungsbild weiter Der edle Eindruck wurde durch einen Pfeilerumgang uber einem Attikagesims im oberen Bereich der Attika verstarkt Die an den Seiten der Apsis liegenden Teile des Hofgebaudes waren hochst zweckmassig gestaltet Die grossten Raume der Erdgeschosse besassen je zwei uber eine Mittelsaule gekuppelte fast vier Meter hohe und mit Stichbogen geschlossene Offnungen Ostlich beziehungsweise westlich also schon fast in den Hofecken befanden sich kleine Turen zu den Nebenraumen Oberhalb des Scheitels eines jeden Bogens wurde nach weiteren 1 75 Metern Hohe das Obergeschoss des Hofgebaudes uber ein kleines nahezu quadratisches Fenster beleuchtet Es wiederholte sich auf gleicher Hohe nochmals oberhalb der kleinen Turen Auf Hohe des Pfeilerumgangs horizontal genau zwischen den beiden quadratischen Fenstern oberhalb der Scheitel befand sich jeweils ein dem Ober und dem Dachgeschoss dienendes halbrundes Fenster Auch die Fassade des Hofgebaudes zur Strasse Hinter der Schonen Aussicht war ahnlich zweckmassig gegliedert Zwei Gesimsbander teilten die Fassade horizontal in drei gleiche Teile Das Zentrum bildete das 4 20 Meter hohe Portal der Einfahrt im Erdgeschoss Aus dem unteren Gesimsband waren dort flankierend je vier Fenster entwickelt die jedoch grosstenteils nur aus dem oberen Rundbogen bestanden Nur auf der Ostseite befand sich in der Achse direkt neben dem Tor ein kleiner Eingang Aus dem daruberliegenden Gesimsband entwickelten sich in der Achsreihung kleine quadratische Fenster Abgeschlossen wurde die Fassade von halbrunden Fenstern oberhalb der mittleren und in der jeweils vorletzten Achse die nahezu denen der Hoffassade entsprachen Inneres Bearbeiten nbsp Grundriss des Erdgeschosses 1941 Zeichnung von Claus Mehs aus der so genannten Altstadtaufnahme Hier kann nur das Haupthaus beschrieben werden da uber das Innere des Hinterhauses bis auf die Tatsache dass es ebenso wie der Innenhof unterkellert war 68 nur wenig bekannt ist Nach dem einzigen veroffentlichten Grundriss der eine besonders detaillierte Beschreibung des Erdgeschosses ermoglicht diente es ehemals als Stall fur die Pferde Remise fur die Kutschwagen sowie als Waschkuche und zuletzt vor allem als Magazin 71 Nach Fried Lubbecke befand sich in der ehemaligen Kutscherwohnung in den Obergeschossen zuletzt die Wohnung des Hausmeisters das Dach diente zur Einlagerung von Heu und Stroh fur die Pferde 88 Im gesamten Haupthaus verbanden Doppelturen alle Raume Nur Kuchen und Toiletten hatten einflugelige Eingange 89 In den rechten Pfosten aller Turen befanden sich dort vom einstigen Bauherren eingesetzte bis zuletzt uberwiegend erhaltene Mesusahs also Kasten mit einer Pergamentrolle mit dem judischen Glaubensbekenntnis 71 71 Fast alle Stockwerke einschliesslich des Daches hatten Deckenhohen von 5 Metern nur das dritte Geschoss war 3 5 Meter hoch 68 Der Grundriss war jeweils an einer gedachten vertikalen Mittelachse spiegelsymmetrisch oft bildete sich auch an einer fiktiven horizontalen Mittelachse nahezu eine Symmetrie aus Keller und Erdgeschoss Bearbeiten Uber den Innenhof erreichte man den gewolbten 2 25 Meter hohen Keller des Hauptbaus der von sechs niedrigen quadratischen Mittelpfeilern gestutzt wurde Anm 11 Der Haupteingang an der Schonen Aussicht fuhrte zu einem im Grundriss rechteckig stehenden Eingangsraum den ein Tonnengewolbe uberspannte Daran schloss ein rechteckig liegender Windfang an der nach Osten zu einem Vorraum nach Westen zu einem Flur fuhrte Nach Norden betrat man vom Windfang aus das von vier korinthischen Saulen getragene Atrium mit dem Treppenhaus beziehungsweise die dahinterliegende zweilaufige Treppe hinunter zum Innenhof Westlich und ostlich des Eingangsraums lagen gleichartige Vorraume von drei Meter Breite und sechs Meter Tiefe mit je einem Fenster zum Portikus an der Strasse Der im Ostflugel war Schopenhauers einstige Bibliothek Es schlossen flankierende mit sechs Meter Breite auf sechs Meter Tiefe quadratische zuletzt als im Falle des Philosophen Wohn auf der anderen Seite als Schlafzimmer genutzte Raume mit je zwei Fensterachsen und Turen nach Norden zum Flur an Es folgten als grosste Raume des Erdgeschosses Zimmer von sechs Meter Breite und acht Meter Tiefe Schopenhauer nutzte das auf der Ostseite als Schlafzimmer das auf der Westseite diente zuletzt als Wohnzimmer Auch sie hatten jeweils zwei Fenster und waren so tief weil in sie der bei den anderen Raumen vom Flur beanspruchte Raum einbezogen war Zum Flur offneten sie sich durch Turen in der Nordwest beziehungsweise Nordostecke ferner zu Hinterzimmern nach Norden die nahezu die Grosse der Schlafzimmer an der Strassenseite hatten Auf der Ostseite handelte es sich dabei um die ehemalige Kuche Schopenhauers auf der Westseite um einen zuletzt als Schlafzimmer genutzten Raum Sie hatten jeweils ein Fenster zum Hof von einem kleinen Nebenraum unterbrochen schlossen sich nach Norden auch die Seitenflugel mit eigenen Treppenhausern an Auf der Ostseite diente ein kleiner wohl kaum mehr als drei Meter breiter und drei Meter tiefer Nebenraum als Wohnung der Haushalterin Schopenhauers 51 Die einzige Asymmetrie im Grundriss ergab sich nur bei den Raumen die die Hinterzimmer ostlich und westlich flankierten da die Treppenspindel auf der Ostseite rund ein Drittel des Grundrisses beanspruchte was auf der Westseite nicht der Fall war Der Architekt hatte sich auf der erstgenannten Seite durch Aufteilung in drei kleine Raume mit je einem Hoffenster sowie mit einer Vergrosserung des angrenzenden Flurs zu dem bereits erwahnten Vorraum beholfen Erstere waren nur uber die Kuche erreichbar und dienten zuletzt als Archiv Kammer und Zahlerraum Auf der Westseite liess sich dagegen in einem grossen nach Suden zum Flur erschlossenen Raum mit zwei Fenstern zum Hof eine weitere Kuche unterbringen An das Atrium des Treppenhauses schloss sich ein zwei Meter breiter Treppenlauf aus Eichenholz mit einer Stufenhohe von nur 0 15 Metern an 89 Von dort schwang sich die Treppe in Halbkreisen um einen durch zwei Fensterachsen der Ruckwand stets belichteten Schacht zu den Podesten der Etagen hoch die jeweils durch eine breite Doppeltur zu betreten waren Im Erdgeschoss befand sich unterhalb der Treppe hinter einer Blindtur eine Kammer mit einer Toilette 90 Obergeschosse Bearbeiten Auch im Grundriss der Obergeschosse ist deutlich der Einfluss der barocken Architektur speziell des franzosischen Hotels jener Zeit zu erkennen Anm 11 Zum Main hin reihten sich wie bei der Enfilade von Schlossanlagen jeweils funf mit Flugelturen verbundene Wohnraume wobei sich die Turen jeweils dicht an der Aussenwand befanden um die Raume nicht zu zerschneiden Dabei war der mittlere der Salon mit je drei Fenstern im ersten und dritten Stock mit Balkon bei neun mal sechs Metern jeweils am grossten Die flankierenden Raume hatten Masse von sechs mal sechs die Eckzimmer von acht mal sechs Metern Hinter diesen funf Vorderzimmern befand sich ein zwei Meter breiter 20 Meter langer zum Treppenhaus hin verglaster Korridor An den Gang schlossen sich nach Norden in den kurzen Seitenflugeln fruhere Bade und Madchenzimmer mit eigenen Treppen an Vom Dachgeschoss das uber Jahrzehnte die Ateliers von Bildhauern beherbergte ist bis auf die sehr gute Belichtung durch die grossen Zwerchhauser zu beiden Seiten nichts uberliefert Archivalien und Literatur BearbeitenArchivalien Bearbeiten Historisches Museum Frankfurt Bearbeiten Skizzenbucher der Gebruder Treuner Institut fur Stadtgeschichte Bearbeiten Bestand Rechnei vor 1816 Signatur 752 Literatur Bearbeiten Hauptwerke Bearbeiten Lucia Franz Schneider Erinnerungen an das Schopenhauerhaus Schone Aussicht Nr 16 in Frankfurt am Main Von Lucia Franz Schneider niedergeschrieben im Jahre 1911 Mit einem Nachwort von Fried Lubbecke 2 Auflage Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 7829 0347 1 Georg Hartmann Fried Lubbecke Alt Frankfurt Ein Vermachtnis Verlag Sauer und Auvermann KG Glashutten Taunus 1971 S 226 227 u 321 330 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 329 334 Gunther Vogt Frankfurter Burgerhauser des Neunzehnten Jahrhunderts Ein Stadtbild des Klassizismus Neuauflage Societats Verlag Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 7973 0189 8 S 17 29 52 60 123 129 u 275 Verwendete weiterfuhrende Werke Bearbeiten Adressbuch fur Frankfurt am Main und Umgebung 1916 Unter Benutzung amtlicher Quellen Mit der Beigabe Grosser Plan von Frankfurt a M und Umgebung Verlag August Scherl Deutsche Adressbuch Gesellschaft m b H Frankfurt am Main 1916 Bernd Baehring Borsen Zeiten Frankfurt in vier Jahrhunderten zwischen Antwerpen Wien New York und Berlin Selbstverlag der Frankfurter Wertpapierborse Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 925483 00 4 Wolfgang Bangert Baupolitik und Stadtgestaltung in Frankfurt am Main Ein Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des deutschen Stadtebaues in den letzten 100 Jahren Verlag Konrad Triltsch Wurzburg 1937 Johann Georg Battonn Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main Band I Verein fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1861 online Johann Georg Battonn Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main Band II Verein fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1863 Johann Conradin Beyerbach Sammlung der Verordnungen der Reichsstadt Frankfurt Funfter Theil Verordnungen welche die Communication im Handel und Wandel zum Endzweck haben Herrmannische Buchhandlung Frankfurt am Mayn 1798 Johann Friedrich Boehmer Friedrich Lau Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt Zweiter Band 1314 1340 J Baer amp Co Frankfurt am Main 1905 Gerhard Bott Die angenehme Lage der Stadt Frankfurt am Main Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1954 Alexander Dietz Frankfurter Handelsgeschichte Band IV 2 Herman Minjon Verlag Frankfurt am Main 1925 Alexander Dietz Stammbuch der Frankfurter Juden Geschichtliche Mitteilungen uber die Frankfurter judischen Familien von 1349 1849 nebst einem Plane der Judengasse Verlag von J St Goar Frankfurt am Main 1907 Friedrich Siegmund Feyerlein Ansichten Nachtrage und Berichtigungen zu A Kirchners Geschichte der Stadt Frankfurt am Mayn Frankfurt und Leipzig 1810 online Johann Wolfgang von Goethe Goethe s Werke Vollstandiger Ausgabe letzter Hand Acht und vierzigster Band J G Cotta sche Buchhandlung Stuttgart und Tubingen 1833 online Evelyn Hils Johann Friedrich Christian Hess Stadtbaumeister des Klassizismus in Frankfurt am Main von 1816 1845 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1988 ISBN 3 7829 0364 1 Studien zur Frankfurter Geschichte 24 Heinrich Sebastian Husgen H S Husgen s Getreuer Wegweiser von Frankfurt am Main und dessen Gebiete fur Einheimische und Fremde nebst einem genauen Grundriss der Stadt und einer akkuraten Charte von deren Gebiete Behrenssche Buchhandlung Frankfurt am Main 1802 online Anton Kirchner Ansichten von Frankfurt am Main der umliegenden Gegend und den benachbarten Heilquellen Erster Theil Verlag der Gebruder Wilmans Frankfurt am Main 1818 Heinz Ulrich Krauss Frankfurt am Main Daten Schlaglichter Baugeschehen Societats Verlag Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 7973 0626 1 Georg Ludwig Kriegk Deutsches Burgerthum im Mittelalter Neue Folge Rutten und Loning Frankfurt am Main 1871 Georg Ludwig Kriegk Frankfurter Burgerzwiste und Zustande im Mittelalter Ein auf urkundlichen Forschungen beruhender Beitrag zur Geschichte des deutschen Burgerthums J D Sauerlander s Verlag Frankfurt am Main 1862 online Friedrich Krug Die Hausnummern zu Frankfurt am Main in einer vergleichenden Uebersicht der neuen mit den alten und umgekehrt zusammgestellt Georg Friedrich Krug s Verlags Buchhandlung Frankfurt am Main 1850 Fried Lubbecke Das Antlitz der Stadt Nach Frankfurts Planen von Faber Merian und Delkeskamp 1552 1864 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1952 Fried Lubbecke Der Muschelsaal Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1960 Fried Lubbecke Spatlese vom Altstadtvater Fried Lubbecke Bund tatiger Altstadtfreunde zu Frankfurt am Main E V Frankfurt am Main 1964 Christoph Mohr Stadtentwicklung und Wohnungspolitik in Frankfurt am Main im 19 Jahrhundert Habelt Bonn 1992 ISBN 3 7749 2549 6 Beitrage zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main 6 Karl Nahrgang Die Frankfurter Altstadt Eine historisch geographische Studie Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1949 Heinrich von Nathusius Neinstedt Baldemars von Peterweil Beschreibung von Frankfurt In Verein fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main Hrsg Archiv fur Frankfurts Geschichte und Kunst Dritte Folge Funfter Band K Th Volcker s Verlag Frankfurt am Main 1896 Tobias Picard Wohnen Leben und Arbeiten am Fluss Die Mainufer im 19 und 20 Jahrhundert in Bildern und Fotografien In Dieter Rebentisch und Evelyn Hils Brockhoff im Auftrag der Gesellschaft fur Frankfurter Geschichte e V in Verbindung mit dem Institut fur Stadtgeschichte Hrsg Archiv fur Frankfurts Geschichte und Kunst Band 70 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 2004 Ludwig Schemann Schopenhauer Briefe Sammlung meist ungedruckter oder schwer zuganglicher Brief von an und uber Schopenhauer Mit Anmerkungen und biographischen Analekten Nebst zwei Portrats Schopenhauers von Ruhl und Lenbach Brockhaus Leipzig 1893 Hermann Karl Zimmermann Das Kunstwerk einer Stadt Frankfurt am Main als Beispiel Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1963 Abbildungen soweit bibliografisch nachweisbar Bearbeiten Peter Becker Bilder aus dem alten Frankfurt Prestel Frankfurt am Main etwa 1880 Bibliographisches Institut Hrsg Meyers Grosses Konversations Lexikon Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens Sechste ganzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage Bibliographisches Institut Leipzig und Wien 1902 10 Jakob Furchtegott Dielmann Frankfurt am Main Album der interessantesten und schonsten Ansichten alter und neuer Zeit 2 Auflage Verlag von Carl Jugel Frankfurt am Main 1848 Carl Friedrich Fay Carl Friedrich Mylius Franz Rittweger Fritz Rupp Bilder aus dem alten Frankfurt am Main Nach der Natur Verlag von Carl Friedrich Fay Frankfurt am Main 1896 1911 Johann Hochester Jakob Samuel Walwert Plan Der Roemisch kayserlichen freyen Reichs Wahl und Handel Stadt Franckfurth am Mayn und Gegend Jaegerische Buchhandlung Frankfurt am Main 1792 Max Junghandel Frankfurt am Main Aufnahmen nach der Natur von Max Junghandel In Lichtdruck ausgefuhrt von der Verlagsanstalt fur Kunst und Wissenschaft vormals Friedrich Bruckmann in Munchen Verlag von Heinrich Keller Frankfurt am Main 1898 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurt Archiv Archiv Verlag Braunschweig Braunschweig 1982 88 Adolf Koch Aus Frankfurts Vergangenheit Architecturstudien nach der Natur gezeichnet und beschrieben Verlag von Heinrich Keller Frankfurt am Main 1894 Eberhard Mayer Wegelin Fruhe Photographie in Frankfurt am Main 1839 1870 Schirmer Mosel Verlag GmbH Munchen 1982 ISBN 3 921375 87 8 Matthaus Merian d A amp Erben Francofurti ad moenum urbis imperialis electioni rom regum atque imperatorum consecratae emporiique tam germaniae Quam totius europae celeberrimi accuratio declinatio Jager sche Buchhandlung Frankfurt am Main etwa 1770 Johann Friedrich Morgenstern Kleine Ansichten von Frankfurt am Main in 36 gestochenen und illuminirten Erinnerungsblattern Faksimile der Auflage Friedrich Wilmans Frankfurt am Main 1825 im farbigen Lichtdruck F Lehmann am Romerberg 3 Frankfurt am Main 1913 Friedrich August Ravenstein August Ravensteins Geometrischer Plan von Frankfurt am Main Verlag des geographischen Instituts zu Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1862 Christian Friedrich Ulrich Geometrischer Grundriss von Frankfurt am Mayn Verlag von Carl Christian Jugel Frankfurt am Main 1811 Christian Friedrich Ulrich Geometrischer Grundriss der Freyen Stadt Frankfurt und Sachsenhausen mit ihrer fruchtbaren Umgegend bis auf 1 4tel Stunde Entfernung im Jahr 1819 Verlag von Carl Christian Jugel Frankfurt am Main 1819 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schopenhauerhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schopenhauerhaus In Virtuelles Altstadtmodell Frankfurt am MainEinzelnachweise und Anmerkungen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Boehmer Lau 1905 S 224 226 Urkunde Nr 293 die alteste in der Literatur genannte Urkunde in der die Bezeichnung in mittelhochdeutscher Sprache Erwahnung findet Dies deckt sich auch mit den Ausfuhrungen bei Battonn 1861 S 196 198 die keinen fruheren Nachweis und einzig den lateinischen Namen campus piscatorum liefern a b c Hartmann Lubbecke 1971 S 321 Battonn 1861 S 188 Verweis auf eine durch den Frankfurter Chronisten Achilles Augustus von Lersner uberlieferte nicht datierte Gebuhrenverordnung die in ihrer Hohe zwischen Altstadt Neustadt Sachsenhausen und Fischerfeld unterscheidet Battonn 1864 S 196 u 197 nach Vikarienbuchern des Bartholomausstifts aus dem 14 und 15 Jahrhundert in die Kirchenzinszahlungen von Fischteichen in dem Areal eingetragen wurden Battonn 1864 S 197 entsprechend einer Erwahnung durch Baldemar von Petterweil um die Mitte des 14 Jahrhunderts sowie einer Ratsverfugung aus dem Jahre 1457 zugunsten der auf dem Gelande tatigen Schutzen wobei die Weissgerber in einem Nebensatz erwahnt werden Battonn 1864 S 189 Zitat Sie bestand nach seiner Schilderung der von Baldemar von Petterweil nur aus einer Reihe Hauser die durch drei Einschnitte oder schmale Gassen von Mittag gegen Mitternacht getheilt waren Kriegk 1862 S 255 u 256 Einwohnerzahlen nach den Bedebuchern keine Erwahnung mehr in den Bedebuchern des 15 Jahrhunderts bereits die letzte Nennung im Bedebuch 1397 lasst schon nicht mehr Wohnhauser sondern Garten und Felder erkennen Franz Schneider 1987 S 51 nach Lubbecke Battonn 1864 S 190 Zitat Es ist aber zu vermuthen dass sie die Vorstadt zur gleichen Zeit niedergerissen wurde als man aus Furcht vor den Hussiten neue Graben um die Stadt aufwarf und wo wahrscheinlich der Rechneigraben an ihre Stelle kam Bott 1954 S 58 Kriegk 1862 S 256 Battonn 1864 S 200 u 201 die Bezeichnung Krautschutzen diente zur Abgrenzung von der Gesellschaft der Bogen und Armbrustschutzen Kraut und Loth war in diesem Zusammenhang ein zeitgenossischer Begriff fur Pulver und Blei Nach der Uberlieferung des Frankfurter Chronisten Achilles Augustus von Lersner wurde das Schutzenhaus erstmals 1472 mit einem Zuschuss des Rats aus Holz erbaut und vermutlich 1679 durch einen Steinbau ersetzt der nach dem Augenzeugenbericht Battonns bis 1805 bestand Goethe 1833 S 19 22 Kriegk 1871 290 ff Kriegks Darstellung der Prostitution in Frankfurt am Main vom Spatmittelalter bis zur fruhen Neuzeit hat mangels moderner Darstellungen bis heute nichts an Gultigkeit verloren Battonn 1861 S 189 Zitat die gemeinen Frauen ein alter Begriff fur Prostituierte welche in Messzeiten hieher kamen und sich in den Weinhausern im Fischerfelde aufhielten nach der Uberlieferung des Frankfurter Chronisten Achilles Augustus von Lersner Bott 1954 S 36 Battonn 1863 S 49 50 54 56 58 59 u 108 110 es wurden zahlreiche Abrisse und Neubauten zwischen Predigerstrasse und Alter Brucke in den 1790er und 1800er Jahren erwahnt Lubbecke 1952 S 128 Feyerlein 1809 S 150 u 151 nach Feyerleins Schilderung waren der Kai der Schonen Aussicht und die dortigen Hauser 1808 erst bis zur Ecke der Mainstrasse fertig gestellt dahinter fiel das Gelande noch direkt auf das alte Niveau ab Das Jahr 1820 ergibt sich aus der Annahme einer Baulinie die direkt der Aufschuttung folgte Vogt 1989 S 123 124 274 u 275 die hier zumindest fur den Gesamtverlauf ohne Einzelnachweis getroffene sich eher auf die Datierungsfolge einzelner Hauser stutzende Aussage wird durch den Vergleich von Ulrich 1811 und Ulrich 1819 untermauert wonach an der Schonen Aussicht in fast zehn Jahren nur zwei neue Hauser entstanden Hils 1988 S 76 u 77 aus dem hier auszugsweise abgedruckten Protokoll der Gesetzgebenden Versammlung vom 29 Marz 1825 geht hervor dass die Pflasterung der Schonen Aussicht damals nur noch vor dem Gelande der Alten Stadtbibliothek fehlte Die Einrichtung der Judengasse In judengasse de Abgerufen am 1 September 2010 Der Brand von 1711 In judengasse de Abgerufen am 1 September 2010 Der Brand von 1721 In judengasse de Abgerufen am 1 September 2010 Judengasse Mauer Tore In judengasse de Abgerufen am 1 September 2010 a b Dietz 1907 S 321 Dietz 1925 S 711 Dietz 1925 S 717 Steinernes Haus In judengasse de Abgerufen am 1 September 2010 Dietz 1907 S 321 u Dietz 1925 S 718 geben als Todesjahr 1809 an bei Franz Schneider 1987 S 37 u 47 ist 1803 angegeben Da Lubbecke im Folgenden Angaben macht die bei Dietz nicht erwahnt sind und seine Daten der Mitteilung des Frankfurter Standesamtes verdankt ist seiner Angabe der Vorzug zu geben Dietz 1907 S 322 Dietz 1907 S 322 weist nur 14 Kinder davon sechs detailliert nach auch hier sind die weit umfangreicheren Angaben von Lubbecke bei Franz Schneider 1987 S 37 u 49 zu bevorzugen a b Der Gassenbrand von 1796 In judengasse de Abgerufen am 1 September 2010 Roter Turm In judengasse de Abgerufen am 1 September 2010 Vogt 1989 S 126 u 127 Vogt 1989 S 17 u 18 es wird insbesondere der Vergleich zu dritten Stadterweiterung in Darmstadt Planung ab 1790 Ausfuhrung ab 1791 herangezogen welcher noch eine Magistrale nach barocken Vorstellungen vorsah der sich die ubrigen Strassen unterzuordnen hatten Zimmermann 1963 S 103 u 104 neben Angaben zu den Parzellenabmessungen wird darauf hingewiesen dass die Strassenbreiten in der Ausfuhrung dann doch zwischen maximal 16 Metern Fischerfeld und Rechneigrabenstrasse und minimal neun Metern Wollgraben schwankten was jedoch wohl bewusst zur Belebung des Strassenbildes gewahlt wurde Beyerbach 1798 S 1102 Zitat Es konnen aber II in dem Districkt des Bruckhofs und in dem Zwinger keine Baustellen fur Feuer oder Getosmachende Handwerker abgegeben werden Eine Erganzung hinsichtlich der Schilder befindet sich im Konzept der Verkaufsbedingungen von 1806 im Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt am Main Bestand Rechnei vor 1816 Signatur 752 Hils 1988 S 28 a b Franz Schneider 1987 S 52 nach Lubbecke Vogt 1989 S 54 u 55 es wird das Beispiel der Korrekturen seitens Hess an den Planen zur Paulskirche genannt die noch sein Vorganger Johann Andreas Liebhardt ausgearbeitet hatte Die Turmhohe veranderte er von 80 Schuh auf 116 Schuh da nach Vitruv die Hohe als die Halfte der Addition aus der Breite anzusetzen sei Weiter fuhrte er aus dass man auch nach der Berechnung Andrea Palladios der hierfur die Quadratwurzel aus dem Produkt von Lange und Breite ansetzte zum gleichen Ergebnis komme Mohr 1992 S 12 13 117 u 134 die Verweise an Hess aufgrund mehrfacher Verstosse gegen die Vorschriften werden anhand von Auszugen zahlreicher Senatsprotokolle aus dem fruhen 19 Jahrhundert unzweifelhaft belegt Mit Verweis auf die Quellenlage ohne diese im Einzelnen zu nennen zweifelt Mohr auch die Urheberschaft von Hess an der Einzelbauplanung an und schreibt diese zumindest nach 1802 uberwiegend Bunsen zu Hess sei demnach primar fur den Bebauungsplan verantwortlich gewesen Vogt 1989 S 129 ohne Einzelnachweis und auch einzige bekannte Erwahnung des Betrages in der Literatur daher wahrscheinlich nach nicht mehr vorhandenen Archivalien oder Exzerpten Baehring 1985 S 70 75 Franz Schneider 1987 S 27 29 u 48 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider Lubbecke merkte zur Erganzung an dass sich im Frankfurter Adressbuch des Jahres 1844 tatsachlich ein Handelsmann Wolf Zacharias Wertheimber im genannten Haus in der Judengasse nachweisen lasst Franz Schneider 1987 S 25 37 u 49 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider sowie den von Lubbecke nach Mitteilung des Frankfurter Standesamtes gemachten Angaben Bezuglich Sara die bei Franz Schneider nur als eine geschiedene Baronin Hirsch genannt wird ergibt sich nach dem Stammbaum der Familie bei Dietz 1907 S 322 dass sie den Bankier Joel Jakob von Hirsch in Wurzburg geheiratet hatte und wohl dessen Namen trug Franz Schneider 1987 S 25 u 37 hier widersprechen sich die Lebenserinnerungen von Franz Schneider und die Angaben von Lubbecke wobei ersteren der Vorzug gegeben wird Franz Schneider erinnert sich dass wir im Jahre 1856 an die Schone Aussicht zogen Lubbecke fuhrt als Geburtsdatum den 11 Mai 1852 an spricht dann jedoch davon sie ware beim Einzug in das Haus sieben Jahre alt genau so alt wie in ihrer Schilderung gewesen Klotzer 1996 S 329 Klotzer ist hier bezuglich der Anschrift von Schopenhauers erster Wohnung zu erganzen die dort auf Alte Schlesingergasse 32 bestimmt wird Bis 1847 existierte in Frankfurt am Main noch die Quartiersordnung aus dem Siebenjahrigen Krieg nach der Umstellung hatte die Alte Schlesingergasse aber nur 20 Hausnummern In der bei Klotzer verwendeten Quelle kann nach Krug 1850 S 67 mit 31 nur die 1831 gangige Bezeichnung E32 gemeint sein die nach 1847 den Hausnummern 16 18 entsprach Schemann 1893 S 406 diese Beschreibung schrieb Schopenhauer allerdings erst nach seinem Umzug in das Nachbarhaus nieder wortliches Zitat Sie wissen ich wohne jetzt im Wertheimber schen Hause No 16 parterre Rechts Glasthur stark schellen Klotzer 1996 S 330 u 332 a b Franz Schneider 1987 S 55 nach Lubbecke Klotzer 1996 S 332 Franz Schneider 1987 S 12 u 13 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider Klotzer 1996 S 330 Franz Schneider 1987 S 12 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider Franz Schneider 1987 S 14 16 u 17 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider Franz Schneider 1987 S 12 u 14 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider Franz Schneider 1987 S 17 u 19 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider Franz Schneider 1987 S 14 u 15 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider Franz Schneider 1987 S 18 u 19 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider Klotzer 1996 S 333 Franz Schneider 1987 S 9 20 u 22 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider a b Hartmann Lubbecke 1971 S 324 Zitat Am 1 Januar 1917 zogen wir Lubbecke und seine Ehefrau in den dritten Stock des Schopenhauerhauses Die Miete war gemessen an der Grosse der Wohnung sehr bescheiden Schon lange wohnte man nicht mehr am Main Adressbuch 1916 Teil II S 226 a b c d e f g Gudrun Jager Sachs Fuld Moritz im Frankfurter Personenlexikon Stand des Artikels 10 Juni 2023 Franz Schneider 1987 S 35 nach den Lebenserinnerungen von Franz Schneider Hartmann Lubbecke 1971 S 323 u 326 Lubbecke verlegt hier falschlicherweise da es sich sowohl nicht mit der Aussage von Franz Schneider als auch seiner eigenen spateren bei Franz Schneider 1987 S 35 u 38 deckt den Kauf des Hauses bereits in das Jahr 1860 Allerdings liefert er nur hier die Information dass es die Weinhandlung erst ab 1868 gab und erwahnt das Alter des jungeren Sachs wonach dieser 1940 mit neunzig Jahren starb a b c d e Hartmann Lubbecke 1971 S 323 Franz Schneider 1987 S 49 u 50 nach den von Lubbecke nach Mitteilung des Frankfurter Standesamtes gemachten Angaben bzw nach seinem Augenzeugenbericht zu der Scheibe Franz Schneider 1987 S 41 nach den von Lubbecke nach Mitteilung des Frankfurter Standesamtes gemachten Angaben a b c d e Hartmann Lubbecke 1971 S 324 Franz Schneider 1987 S 39 nach Lubbecke Franz Schneider 1987 S 39 u 40 nach Lubbecke Hartmann Lubbecke 1971 S 304 Hartmann Lubbecke 1971 S 322 a b Hartmann Lubbecke 1971 S 325 a b c Lubbecke 1964 S 89 Lubbecke 1964 S 57 59 Lubbecke 1964 S 90 a b Hartmann Lubbecke 1971 S 326 Lubbecke 1960 S 467 Hartmann Lubbecke 1971 S 276 Hartmann Lubbecke 1971 S 327 Hartmann Lubbecke 1971 S 328 Hartmann Lubbecke 1971 S 330 Schone Aussicht 13 15 Hotelprojekt auf bedeutsamem Boden 13 Februar 2010 21 10 In deutsches architektur forum de Abgerufen am 4 Dezember 2010 Schone Aussicht 13 15 Hotelprojekt auf bedeutsamem Boden 18 Februar 2010 07 49 In deutsches architektur forum de Abgerufen am 4 Dezember 2010 Franz Schneider 1987 S 56 nach Lubbecke a b Franz Schneider 1987 S 53 nach Lubbecke Franz Schneider 1987 S 54 nach Lubbecke Anmerkungen Bearbeiten Diese Entwicklung ergibt sich aus dem Vergleich fruher Stadtplane beispielsweise des Plans von Matthaus Merian von 1628 noch ohne Darstellung der bastionaren Befestigung und dessen funfter Auflage aus der Zeit um 1770 mit vollendeter Befestigung zum Fischerfeldbollwerk vgl Battonn 1864 S 163 Die Details der Bebauung des Fischerfeldes insbesondere die Vorplanung und die genauen Daten sind in der Literatur lange Zeit teils gar nicht teils undeutlich und vielfach widerspruchlich dargestellt Vor allem mangelt es fast durchgangig an Einzelnachweisen die zumindest auf die zeitgenossische Literatur zuruckgehen Husgen 1802 Feyerlein 1809 Kirchner 1818 Battonn 1863 basiert auf einem Manuskript der Zeit um 1800 Erst Christoph Mohr Mohr 1992 zeigt in seiner Dissertation auf dass trotz grosser Kriegsverluste teils sogar entgegen der Aussagen bei Hils 1988 S 9 11 noch erhebliches unausgewertetes Quellenmaterial im Institut fur Stadtgeschichte Frankfurt am Main vorhanden ist Er hat das Thema Fischerfeld aufgrund eines anderen Schwerpunktes seiner Arbeit trotz einzelner wertvoller erstmals erbrachter Einzelnachweise und Bildveroffentlichungen aber nur am Rande gestreift und das vorhandene Material wohl auch nur in geringem Masse verarbeitet Relativ eindeutig da durch eine sehr zeitnahe Quelle untermauert ist die Zuschreibung der Idee fur die Bebauung des Fischerfeldes an den Frankfurter Syndikus Borke Husgen 1802 S 71 Vogt 1989 S 17 kannte diese alte Quelle offenbar als einziger Autor des 20 Jahrhunderts ohne jedoch den Einzelnachweis zu liefern schon Mohr 1992 S 116 zeigt dass diese bereits wieder in Vergessenheit geraten war Aus dem geringen Nachlass von Johann Georg Christian Hess geht hervor dass dieser 1787 in Frankfurt die Stelle als Stadtbaumeister annahm und dorthin umzog Hils 1988 S 13 Die Zuschreibung der Planung fur das Fischerfeld an ihn kann ebenfalls durch die zeitgenossische Uberlieferung als gesichert gelten Feyerlein 1809 S 155 Das Jahr 1788 ist in der alteren Literatur z B Kriegk 1862 S 256 Nathusius Neinstedt 1896 S 51 bereits das des Baubeginns was aufgrund der nachfolgenden Ausfuhrungen jedoch erwiesenermassen als falsch bezeichnet werden kann Bei Vogt 1989 S 17 jedoch ohne Einzelnachweis ist es dagegen wohl zutreffender das Jahr in dem die Idee aufkam Wann genau nun erstmals ein Bebauungsplan vorgelegt wurde ist nicht eindeutig erforscht und selbst in der jungeren Literatur widerspruchlich dargestellt Picard 2004 S 294 spricht von einem ersten Plan im Jahr 1788 bleibt aber einen Einzelnachweis schuldig bzw verweist auf altere Veroffentlichungen die diesen ebenso nicht liefern Zumindest verweist bereits die altere Uberlieferung Feyerlein 1809 S 155 auf einen ersten Plan fur das Bruckhof Gelande und einem zweiten zweiteiligen fur das eigentliche Fischerfeld erlaubt jedoch nur diese vor 1802 zu datieren Der erste Plan und die westliche Halfte des zweiten Planes wurden erstmals bei Mohr 1992 S 8 veroffentlicht dort jedoch und somit entgegen der o g Angabe bei Picard 2004 S 294 beide auf 1792 datiert Dazu widerspruchlich wird bei Mohr 1992 S 10 nur der erste Teil explizit auf 1792 datiert Die Genehmigung der Planung durch den Rat erfolgte nach der jungeren Literatur ebenfalls 1792 wohl zuruckgehend auf Bangert 1937 S 210 dann folgend Hils 1988 S 28 Mohr 1992 S 10 Krauss 1997 S 101 Fried Lubbecke beharrte in seinen Veroffentlichungen wohl falschlich auf dem Jahr 1790 zumal er nie einen Einzelnachweis erbrachte Lubbecke 1952 S 129 Hartmann Lubbecke 1971 S 329 Franz Schneider 1987 S 51 auf S 52 wird sogar widerspruchlich nochmals 1799 genannt Dass die Verkaufsbedingungen zumindest fur die Grundstucke des Bruckhof Gelandes am 13 April 1792 vorlagen ist nachvollziehbar Beyerbach 1798 S 1101 1104 Die dort explizite Erwahnung des Fischerfeldes neben dem Wollgraben und dem Bruckhof sprache dafur dass damals bereits ein vollstandiger Bebauungsplan vorlag Das Jahr des Baubeginns kann als gesichert gelten Es ist zeitgenossisch mehrfach uberliefert Ulrich 1811 Kirchner 1818 S 51 wobei allerdings davon auszugehen ist dass man in jenem Jahr erst zu Abriss und Bebauung des Bruckhof Gelandes schritt und anschliessend zur Auffullung uberging Dies deckt sich mit der Genehmigung durch den Senat vom 10 September 1795 dort Strassen zu bauen Mohr 1992 S 10 offenbar waren dort die Abrissarbeiten beendet und man ging zur Neubebauung uber Auch hier legt sich die altere wie jungere Literatur nicht fest meist wird indirekt unterstellt dass die Auffullung 1793 begann was sich jedoch nicht mit der Bautatigkeit deckt Einzig Karl Nahrgang Nahrgang 1949 S 15 nennt ohne Einzelnachweis nach 1807 was sich einigermassen mit der Bautatigkeit decken wurde erst danach entstanden Gebaude die nicht mehr im ehemaligen Bruckhof Gelande lagen Auch liesse sich so die Herkunft des Fullmaterials fur die Aufschuttung zufriedenstellend erklaren da in jenem Jahr der Abbruch der Stadtbefestigungen bereits im vollen Gange war Der Kauf durfte 1804 erfolgt sein da nach Battonn 1863 S 110 die Bauplatze an der Bruckhofstrasse im Marz 1804 verkauft wurden Da diese parallel zur Schonen Aussicht verlief und in den gleichen Bauabschnitt fiel kann der Verkauf der Grundstucke am Main nicht wesentlich fruher oder spater stattgefunden haben Die Zuschreibung des Entwurfs an Hess bzw das Nichtvorhandensein auch nur eines Versuchs der Abrede ist eine Konstante in der gesamten Literatur ohne dass jemals ein Einzelnachweis oder ein Abdruck des wohl 1944 verbrannten Entwurfs geliefert worden ware Da insbesondere Lubbecke 1971 und Vogt 1989 S 127 u 275 die Zuschreibung gleich mehrfach liefern und bestimmte Details nennen waren mittlerweile nicht mehr vorhandene Archivalien diesen Autoren aber wahrscheinlich noch bekannt Mohr 1992 S 12 u 117 referenziert seinerseits Vogt 1989 Die Breite betrug nach den Skizzenbuchern der Gebruder Treuner exakt 29 25 Meter in der Literatur finden sich stark schwankende Angaben Zimmermann 1963 S 104 fast 30 m Hartmann Lubbecke 1971 S 323 Lange von sechsunddreissig Metern Franz Schneider 1987 S 52 Lange von 30 Metern Vogt 1989 S 127 Fassadenbreite von 35 Metern Bezuglich der Tiefe und der Flache finden sich Angaben von 25 Metern bzw 750 Quadratmetern nur bei Franz Schneider 1987 S 52 die sich aber einzig auf das Vorderhaus beziehen daher extrapoliert aus Ravenstein 1862 Nach den Skizzenbuchern der Gebruder Treuner hatte das Gebaude bis zu Giebel des Zwerchhauses eine Hohe von exakt 23 25 Metern zweimal einzig von Lubbecke gemachte Angaben differieren stark Hartmann Lubbecke 1971 S 323 fast dreissig Meter hohen First Franz Schneider 1987 S 52 vom Hochbauamt erkampften Hohe von 28 Metern a b c Diese und die gesamte nachfolgende Beschreibung folgt der Frontalfotografie des Hauses bei Hartmann Lubbecke 1971 S 226 sowie vor allem bezuglich der Hof und Hintergebaudefassaden den Skizzenbuchern der Gebruder Treuner sofern nicht explizit anders angegeben a b Diese und die gesamte nachfolgende Beschreibung folgt einem Foto des Treppenhauses bei Hartmann Lubbecke 1971 S 227 der Beschreibung des Hausinneren ebenda auf S 323 sowie dem Grundriss des Erdgeschosses auf S 324 sofern nicht explizit anders angegeben Die Hohe des Kellers ist aus den Skizzenbuchern der Gebruder Treuner abgeleitet nbsp Dieser Artikel wurde am 2 Marz 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 50 109671839722 8 6883710325 Koordinaten 50 6 34 8 N 8 41 18 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schopenhauerhaus amp oldid 237988844