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Die Altstadt von Frankfurt am Main bildet einen Stadtteil am nordlichen Mainufer Die Altstadt besteht aus dem mittelalterlichen Stadtkern der mit der Staufenmauer befestigt war Er wird vom Stadtteil Innenstadt umgeben der im 14 Jahrhundert entstandenen Neustadt innerhalb der Wallanlagen Auf der gegenuberliegenden Mainseite befindet sich der Stadtteil Sachsenhausen der ebenfalls schon seit dem Mittelalter zur Stadt Frankfurt gehort Wappen von Frankfurt am Main Altstadt 1 Stadtteil von Frankfurt am MainKarteKoordinaten 50 6 49 N 8 41 4 O 50 11348 8 68431 Koordinaten 50 6 49 N 8 41 4 OFlache 0 506 km Einwohner 4220 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 8340 Einwohner km Postleitzahl 60311Vorwahl 069Website www frankfurt deGliederungOrtsbezirk 1 Innenstadt IStadtbezirke 010 AltstadtVerkehrsanbindungStrassen und U Bahn 11 12 14Bus N4 N5 N11 N12Quelle Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt am Main PDF In Statistik aktuell 03 2023 Abgerufen am 7 Juni 2023 Die historische Frankfurter Altstadt galt bis zur weitgehenden Vernichtung im Zweiten Weltkrieg mit ihren rund 1250 grosstenteils aus dem Mittelalter stammenden Fachwerkhausern als eine der grossten Fachwerkstadte Deutschlands 1 Sie war zugleich einer der bedeutendsten Anziehungspunkte fur Deutschlandtouristen Die historische Altstadt wurde durch die Luftangriffe auf Frankfurt am Main 1944 weitgehend zerstort Die Strassenzuge sowie der gesamte Stadtteil sind heute uberwiegend von schnell und einfach errichteten Gebauden der 1950er und 60er Jahre gepragt Mehrere markante Gebaude und einige wichtige Stadtplatze wurden jedoch wiederhergestellt oder rekonstruiert vor allem rund um den Hauptplatz den Romerberg Unter dem Namen Dom Romer Projekt entstand von 2012 bis 2018 zwischen dem Kaiserdom und dem Rathaus Romer nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahr 2007 auf 7 000 Quadratmetern ein neues Altstadtviertel Die ehemaligen Strassenzuge und Platze wurden wiederhergestellt vor allem der historische Kronungsweg deutscher Kaiser die Strasse Alter Markt sowie der Huhnermarkt und Hinter dem Lammchen Neben dem Stadthaus am Markt uber dem Archaologischen Garten entstanden nach einer strengen Gestaltungssatzung 35 Hauser darunter 15 als schopferische Nachbauten bezeichnete Rekonstruktionen zerstorter Gebaude und 20 neu entworfene Bauten 2 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 1 1 Flache und Bevolkerung 1 2 Wirtschaft 1 3 Verkehr 2 Geschichte 2 1 Topographische Vorbedingungen und Vorgeschichte 2 2 Die Altstadt seit karolingischer Zeit 2 3 Die Altstadt in der fruhen Neuzeit 2 4 Der Niedergang der Altstadt im 19 Jahrhundert 2 5 Die Altstadt im fruhen 20 Jahrhundert 2 6 Der Wiederaufstieg und die Altstadtgesundung 2 7 Die Zerstorung im Zweiten Weltkrieg 2 8 Die Nachkriegszeit Wiederaufbau und Zweite Zerstorung 2 9 Rekonstruktion historischer Bauwerke 3 Viertel und Sehenswurdigkeiten der Altstadt 3 1 Romerberg und Umgebung 3 2 Domhugel 3 3 Westliche Altstadt 3 4 Nordliche Altstadt 3 5 Ostliche Altstadt 3 6 Ehemalige und rekonstruierte Bauwerke 4 Kultur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAllgemeines BearbeitenFlache und Bevolkerung Bearbeiten nbsp Der Stadtteil sudlich der Berliner Strasse im Vordergrund das Karmeliterkloster vom Commerzbank Tower gesehen August 2010 Der Bereich vor dem Dom ist das Herzstuck der Neuen Frankfurter AltstadtMit einem halben Quadratkilometer Flache ist die Altstadt der kleinste Stadtteil Frankfurts Sie entspricht in etwa der stadtischen Bebauung die gegen Ende des 12 Jahrhunderts erreicht und durch die noch teilweise erhaltene Staufenmauer begrenzt war Die Gemarkungsflache ist vollstandig bebaut ausser dem Main dem Mainufer Strassen Platzen und Innenhofen gibt es keine Freiflachen Die Bebauung entstammt uberwiegend der Wiederaufbauphase der Nachkriegszeit daruber hinaus gibt es zahlreiche teilweise nach Kriegszerstorung rekonstruierte historische Bauwerke Von den 4 220 Einwohnern der Altstadt sind etwa 37 Prozent Auslander Dies liegt uber der Quote der Gesamtstadt rund 31 Prozent aber teils deutlich unter dem Anteil anderer zentraler Stadtteile 3 In der westlichen Altstadt dominieren kulturelle Museen Theater und Dienstleistungsnutzungen letztere vor allem entlang der Weissfrauen und Berliner Strasse Im Viertel um das Karmeliterkloster und am Mainufer gibt es auch Wohnbebauung Die zentrale Altstadt dient vor allem dem Tourismus rund um die bedeutendsten Sehenswurdigkeiten wie die Paulskirche den Romerberg und den Kaiserdom sowie als Sitz der Stadtverwaltung administrativen Zwecken In der nordlichen Altstadt ist der Einzelhandel stark vertreten vor allem in den Strassen Neue Krame und Tongesgasse In der ostlichen Altstadt dominiert die Wohnnutzung das Viertel ist ausserdem Zentrum des Frankfurter Kunsthandels Braubachstrasse und Fahrgasse Wirtschaft Bearbeiten nbsp Der Romer am Romerberg ist seit 1405 Sitz der Stadtverwaltung Frankfurts Marz 2011 Der mit Abstand grosste Arbeitgeber in der Altstadt ist die hier ansassige Stadtverwaltung Seit dem 13 Jahrhundert ist der Stadtteil das politische Zentrum Frankfurts Oberburgermeister Magistrat und Stadtverordnetenversammlung sowie ein wesentlicher Teil der stadtischen Amter haben seit uber 600 Jahren ihren Sitz im Romer oder in angrenzenden Liegenschaften Mit dem Abriss des Technischen Rathauses ab 2010 zog das Stadtplanungsamt in ein Gebaude an der nicht weit entfernten Kurt Schumacher Strasse um Zwei weitere grosse Einrichtungen verliessen die Altstadt und Frankfurt am Main Anfang des 21 Jahrhunderts der Bundesrechnungshof in der Berliner Strasse verlegte seinen Sitz nach Bonn die 1873 in der Stadt gegrundete Degussa in der Weissfrauenstrasse zog nach Dusseldorf um Wahrend das denkmalgeschutzte Gebaude des Bundesrechnungshofs in Frankfurt am Main zu einem Hotel und Geschaftskomplex namens Kornmarkt Arkaden umgestaltet wurde entstand auf dem Degussa Areal ein Neubauviertel unter dem Projektnamen Maintor Weitere wichtige Wirtschafts und Arbeitsplatzfaktoren sind der Einzelhandel und der Tourismus Wahrend es bis zum Zweiten Weltkrieg noch zahlreiche kleine Gewerbebetriebe in den engen Gassen gab uberwiegt heute der Einzelhandel Insbesondere in der Neuen Krame und der Tongesgasse sowie entlang der Berliner Strasse finden sich zahlreiche zum Teil alteingesessene Fachgeschafte Das Viertel um den Weckmarkt am Dom und insbesondere die Fahrgasse sind trotz eines gewaltigen Bedeutungsverlustes gegenuber der Vorkriegszeit ein Zentrum des Antiquitatenhandels in Frankfurt Verkehr Bearbeiten nbsp U Bahnhof Dom Romer Juli 2008 Die Altstadt ist hervorragend durch den Offentlichen Nahverkehr erschlossen Der 1974 eroffnete U Bahnhof Dom Romer der Linien U4 und U5 liegt zentral unter dem historischen Kern der Stadt Der Bau der Strecke und der Station in den Jahren 1968 bis 1974 stellte eine besondere technische Herausforderung dar Der Umsteigebahnhof Willy Brandt Platz erschliesst Teile der westlichen Altstadt die Schnellbahnknoten Hauptwache und Konstablerwache den Norden des Stadtteils nbsp Strassenbahn der Linie 11 in der Braubachstrasse Blick auf den Rathausturm Langer Franz mit Notdach Mai 2009 Auf dem zentralen Strassenzug Bethmannstrasse Braubachstrasse Battonnstrasse der Altstadtstrecke verkehren ausserdem die Strassenbahnlinien 11 12 und 14 Anfang des 20 Jahrhunderts wurden zwei Strassenbahnlinien durch die Altstadt gebaut die eine die sogenannte Dienstmadchenlinie von der Zeil her uber Im Trierischen Hof in Richtung Dom die andere entlang des neu angelegten Strassendurchbruchs der Braubachstrasse in Ost West Richtung Wahrend die Dienstmadchenlinie niemals erfolgreich war und schon nach dem Ersten Weltkrieg stillgelegt wurde blieb die Ost West Linie die sogenannte Altstadtstrecke bis heute in Betrieb 1986 war ihre Stilllegung bereits beschlossen wurde aber auf Intervention des Regierungsprasidenten in Darmstadt zuruckgezogen Inzwischen hat die Altstadtstrecke wieder einen festen Platz im Frankfurter offentlichen Personennahverkehr Zudem dient sie noch als Strecke einer Frankfurter Touristenattraktion des Ebbelwei Express Fur den Individualverkehr sind die nach dem Zweiten Weltkrieg angelegten Strassen Berliner Strasse 1952 1954 und Kurt Schumacher Strasse sowie der Mainkai die wichtigsten Verkehrsachsen Vor allem im nordlichen Teil der Altstadt gibt es zahlreiche Parkhauser im Zentrum das zweigeschossige unterirdische Parkhaus Dom Romer zwischen Dom und Romer Vom Gebiet der Altstadt fuhren drei Brucken uber den Main die wohl spatestens Anfang des 13 Jahrhunderts entstandene Alte Brucke die auf das Jahr 1868 zuruckgehende reine Fussgangerbrucke Eiserner Steg und die 1872 1874 als zweite Strassenbrucke errichtete Untermainbrucke Der Mainkai war Standort des altesten Hafens der Stadt der bei der Restaurierung des Saalhofs 2009 ausgegraben und in das Historische Museum integriert wurde Heute befinden sich am Mainkai die Anlegestellen der auf Main und Rhein verkehrende Ausflugsschiffe Der Guterverkehr wird heute in den wahrend der Grunderzeit entstandenen Frankfurter Mainhafen betrieben Geschichte BearbeitenTopographische Vorbedingungen und Vorgeschichte Bearbeiten nbsp Reste altester Siedlungsspuren auf dem Domhugel darunter der romischen Niederlassung sowie im Wesentlichen der Konigshalle der karolingischen Pfalz des 9 Jahrhunderts im sogenannten Archaologischen Garten vom Domturm aus gesehen September 2011Die Altstadt liegt auf dem rechten Mainufer am ausseren Rand eines leichten Flussbogens Nach Norden begrenzte sie ein oberirdischer fliessender von einem Moor umgebener Nebenarm des Mains die Braubach im ungefahren Verlauf der gleichnamigen Strasse in ihrer Verlangerung dann der Bethmannstrasse Topographisch teilweise auch noch heute zeichnete sich das sudlich der Braubach gelegene Gebiet durch einen starken Wechsel von Anhohen und Senken aus Die Senken waren regelmassig Uberschwemmungen des Mains ausgesetzt und stellten daher fur lange Zeit keine geeigneten Siedlungsflachen dar Bei den Anhohen handelte es sich im Wesentlichen um den Domhugel auch Dominsel an der Stelle der heutigen Kaiserdoms St Bartholomaus den Samstagsberg im Bereich des heutigen ostlichen Romerberges und den Karmeliterhugel an der Stelle der gleichnamigen Klosteranlage Eine fur Personen und Fuhrwerke passierbare Furt die der Stadt spater den Namen geben sollte befand sich wahrscheinlich zwischen der Alten Brucke und dem Rententurm Sie verschwand spatestens bei der Ausbaggerung des Mains im 19 Jahrhundert Lediglich die Namen des Fahrtors und der Fahrgasse erinnern noch daran Das Gebiet zwischen Samstagsberg und Domhugel spatere Zentralachse die Strasse Markt war nach den Erkenntnissen der jungeren Archaologie seit der Jungsteinzeit regelmassig und spatestens seit der Spatantike durchgehend besiedelt und kann damit als historische Keimzelle der Stadt gelten Altester bis heute erhalten gebliebener Rest einer Bebauung ist eine romische Niederlassung auf dem Domhugel die jedoch entgegen fruheren Vermutungen mit Sicherheit kein Zentrum romischen Lebens in der Region darstellte dieses war im Nordwesten des heutigen Stadtgebietes in Nida angesiedelt Nach dem Limesfall endete im fruhen 3 Jahrhundert der romische Aufenthalt im Altstadtgebiet Alamannen zerstorten einen Grossteil der Gebaude und liessen sich auf dem Domhugel nieder Anfang des 6 Jahrhunderts loste die Herrschaft der Merowinger die der Alamannen ab Aus beiden Zeitepochen hat sich ausser Keramik und Munzen wenig erhalten dem 7 Jahrhundert entstammte eine kleine Marienkirche die heute weitgehend unter den Fundamenten des Domturms liegt Nordostlich davon also bereits mitten im Langhaus des heutigen Doms lag ein weiteres kleines Steingebaude mit nachromischer Hypokaustheizung Die Altstadt seit karolingischer Zeit Bearbeiten Die Grundungssage der Stadt nennt Karl den Grossen als Stadtgrunder was zwar der altesten erhaltenen urkundlichen Erwahnung anlasslich einer Schenkung an das Kloster St Emmeran bei Regensburg am 22 Februar 794 entspricht nicht aber dem archaologischen Befund Demnach entstand die Konigspfalz Frankfurt erst unter dem Sohn des legendaren Grunders Ludwig dem Frommen wohl zwischen 815 und 822 Dessen Nachkomme Ludwig der Deutsche stiftete 852 Salvatorstift und kirche spater Bartholomausstift und Dom Damit waren zwei bedeutende Einrichtungen geschaffen in deren Umfeld sich die kleine Stadt Franconofurd fur Beamte Handwerker und weitere mit ihnen wechselwirkende Berufe entwickeln konnte nbsp Mauerring um die Kernsiedlung auf dem Samstagsberg Chromolithografie von Friedrich August Ravenstein von 1862 mit Uberlagerung nach archaologischen Befunden Die Kernsiedlung war nach gegenwartigem Forschungsstand auf dem Samstagsberg zu lokalisieren Dies ergibt sich zunachst aus topographischen Uberlegungen Pfalzgebaude und Salvatorkirche okkupierten das Gelande vom Domhugel bis zur ehemaligen Altstadtgasse Lange Schirn in etwa auf Hohe der Rotunde der heutigen Schirn Kunsthalle nordlich floss die Braubach und westlich vor dem heutigen Romer lag eine weitere hochwassergefahrdete Niederung Archaologische Befunde auf dem Romerberg und zuletzt im Bereich der Alten Nikolaikirche liessen geringe Reste einer als karolingisch anzusprechenden Mauer erkennen die vermutlich die Siedlung auf dem Samstagsberg umgab und in einem fortgesetzten Verlauf auch zufriedenstellend die auffallige Rundung der Parzellen an der ehemaligen Goldhutgasse erklaren wurde Folgt man dieser Annahme so wurde die Mauer im Suden in etwa durch den Verlauf der spateren Bendergasse begrenzt die nordliche und westliche Ausdehnung ist nur zu erahnen Insgesamt ergibt sich aber eine typische ringartige Befestigung deren einstige Zeilenbebauung im ostlichen Teil noch bis zu den Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs von den in ihren ehemaligen Grenzen gelegenen Parzellen widergespiegelt wurde Im 9 Jahrhundert entwickelte sich die Pfalz Franconofurd zu einem der politischen Zentren des ostlichen Frankenreiches Um das Jahr 1000 wurde das Altstadtgebiet unter der Dynastie der Ottonen mit einem weiter ausgreifenden Mauerring befestigt Ob sich die Kernsiedlung zu dieser Zeit bereits uber die karolingische Mauer hinaus ausgedehnt hatte ist unklar Mit aller Vorsicht weisen jungere Publikationen darauf hin dass fruhestens ab Mitte des 10 Jahrhunderts ein sehr lange andauernder Ubergang vom Pfostenhaus zum Fachwerkbau mit Steinfundament vollzogen wurde die sparlichen Befunde deuten dann auch tatsachlich auf eine langsame Ausdehnung der Stadtgrenzen in jener Zeit hin nbsp Plan der Altstadt im Jahr 1628 von Matthaus Merian Das unregelmassig wirkende Strassenraster des Dom Romer Areals gegenuber dem Rest der Altstadt ist ebenso erkennbar wie die umgebende Staufermauer Kupferstich Nachdem die karolingische Pfalz wohl zwischen 1017 und 1027 durch einen Brand abging und das Herrschergeschlecht der Salier wenig Interesse an der Stadt zeigte weitete sich die Siedlungsaktivitat erst unter aktiver Forderung der Staufer im 12 Jahrhundert wieder erheblich aus Konig Konrad III liess Mitte des 12 Jahrhunderts mit dem noch heute in Teilen aus dieser Zeit erhaltenen Saalhof eine Konigsburg am Main errichten Wenig spater wurde das Stadtgebiet mit einer nach dem schwabischen Adelsgeschlecht benannten Mauer umfasst deren Verlauf an geringen oberirdisch erhaltenen Resten noch heute deutlich in der Stadtgestalt ablesbar ist Ebenfalls klar erkennbar war die staufische Stadtplanung bis zu den Zerstorungen des Zweiten Weltkrieges an der Regelmassigkeit des Strassenrasters ausserhalb der ehemaligen Kernsiedlung etwa in der Bendergasse fur die als eine der wenigen ehemaligen Strassen der Altstadt eine Anlage im 13 Jahrhundert auch archaologisch belegt ist Nicht wesentlich junger sind aber auch die ersten erhaltenen schriftlichen Zeugnisse fur eine Bebauung wichtiger Strassenzuge etwa des Marktes Die einzige Abweichung von dieser Regel stellte die chaotisch wirkende Bebauung des ehemaligen Pfalzgelandes dar die vermutlich in einer ungeordneten Uberbauung in der Zeit zwischen dem Niedergang der Pfalz und dem Auftreten der Staufer zu erklaren ist Nach dem Ende der staufischen Herrschaft im 13 Jahrhundert bildete sich eine stadtische Selbstverwaltung heraus die 1245 mit der Reichsunmittelbarkeit begann und 1372 mit dem Erwerb des Schultheissenamtes vollendet war In diese durch Erwerb zahlreicher kaiserlicher Privilegien auch erste politische und wirtschaftliche Blute fallen die meisten Kirchen und Klostergrundungen und die Errichtung der bedeutendsten offentlichen Gebaude zuletzt des Rathauses durch Umbau 1405 Eine Uberlieferung zum Strassennetz durch den Kanoniker Baldemar von Petterweil lasst erkennen dass es wohl schon im fruhen 14 Jahrhundert in seiner danach uber Jahrhunderte nicht mehr veranderten Form vollendet war Die Altstadt in der fruhen Neuzeit Bearbeiten nbsp Blick von der Paulskirche zum Dom 1866 nbsp Salmensteinsches Haus in der Frankfurter Stadtbefestigung 1810 abgerissen Darstellung von 1886 Vorbild fur den Rathausturm Kleiner Cohn Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Bevolkerung der Stadt immer weiter an wodurch sich die Bevolkerungsdichte in der Altstadt kontinuierlich erhohte Die Gebaude hatten schliesslich bis zu funf Vollgeschosse und aufgrund der ublichen sehr steilen Dacher mehrere Dachgeschosse Viele Obergeschosse kragten deutlich uber das vorige aus so dass sich die Bewohner der obersten Geschosse teilweise uber die Gasse hinweg die Hand reichen konnten Stadtebaulich liess die Altstadt eine klare Struktur mit drei Nord Sud Achsen erkennen Im Westen verlief der Kornmarkt zwischen der Bockenheimer Pforte nach der spater dort errichteten Kirche dann auch Katharinenpforte genannt und dem Leonhardstor neben der Leonhardskirche am Main In der Mitte verband die Neue Krame die beiden grossten Platze in der Altstadt den Liebfrauenberg mit dem Romerberg und weiter mit dem sudlich davon gelegenen Fahrtor am Mainufer und dem dortigen Hafen Ostlich des Dom verlief die Fahrgasse von der Bornheimer Pforte nahe der heutigen Konstablerwache zur Mainbrucke Sie war bis ins 20 Jahrhundert die verkehrsreichste Strasse Frankfurts nbsp Die Bendergasse von Osten eine in der Bebauung typische Gasse der innersten Frankfurter Altstadt um 1904Die sechs Ost West Achsen waren im Stadtbild weniger klar zu erkennen Nahe dem damaligen nordlichen Mainufer gelegen verlief der wichtige Strassenzug Weckmarkt Saalgasse Alte Mainzer Gasse nordlich davon die Verbindungen Bendergasse Limpurgergasse Munzgasse und Kannengiessergasse Markt Wedelgasse Barfussergasse Weitere wichtige Ost West Verbindungen waren die Schnurgasse die etwa entlang der heutigen Berliner Strasse verlief sowie der Strassenzug Tongesgasse Bleidenstrasse Grosser Hirschgraben Den nordlichen Rand der Altstadt markierte der Holzgraben In der dichtbesiedelten Altstadt lebte die Mehrheit der Frankfurter Bevolkerung wahrend die Neustadt bis weit ins 18 Jahrhundert hinein den Charakter einer Vorstadt mit lockerer Bebauung und sogar landwirtschaftlich genutzten Flachen behielt Seit dem Fettmilch Aufstand von 1614 war das Stadtgebiet in 14 Quartiere eingeteilt davon sieben in der relativ kleinen Altstadt funf in der dreimal grosseren Neustadt und zwei in Sachsenhausen Jedes Quartier stellte eine militarisch organisierte Burgerwehr unter dem Kommando eines Burger Capitains des einzigen demokratisch gewahlten Amtes in der ansonsten standisch verfassten Reichsstadt Zu wesentlichen Veranderungen im Stadtbild kam es erst nach dem Grossen Christenbrand von 1719 Dabei brannten uber 430 Hauser in der nordostlichen Altstadt ab Um derartige Katastrophen kunftig zu verhindern verscharfte der Rat 1720 die Bauvorschriften Zwischen 1740 und 1800 wurden uber 3000 Hauser um oder neugebaut Dabei wurde die Zahl und Weite der Uberhange drastisch begrenzt Ausserdem mussten die Hauser kunftig mit der Traufseite zur Strasse gebaut werden Anstelle der Zwerchhauser waren nur noch kleine Mansarden zugelassen 1785 trat Johann Georg Christian Hess sein Amt als Stadtbaumeister an 1809 verfasste er eine Bausatzung fur die Stadt Frankfurt im Auftrag des Grossherzogs Carl Theodor von Dalberg die im Grundsatz bis 1880 in Kraft blieb Darin wurde der Klassizismus als Baustil verbindlich vorgeschrieben Hess war gepragt vom Geist der Aufklarung und setzte sich radikal fur die Architektur des Klassizismus ein Die Erhaltung der zahlreichen mittelalterlichen Bauten Frankfurts lehnte er ab weil sie seinen hygienischen und asthetischen Vorstellungen nicht entsprachen In der Neustadt und den ausserhalb der 1804 bis 1808 geschleiften Stadtmauern entstehenden neuen Stadtvierteln setzte er sich mit seinen Vorstellungen muhelos durch in der Altstadt stiess er jedoch auf den zahen Widerstand der konservativen Burgerschaft Lediglich die in der Altstadt neu entstehenden offentlichen Bauten z B die Paulskirche 1833 oder die Alte Borse 1843 am Paulsplatz entsprachen seinem klassizistischen Ideal Der Niedergang der Altstadt im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Hinterhof am Tuchgaden 9 um 1880 nbsp Kanngiessergasse um 1900 nbsp Nonnengasse um 1915 nbsp Vorentwurf Max Meckels zur Neugestaltung des Romers 1890Im 19 Jahrhundert galt Frankfurt wegen der zahlreichen klassizistischen Gebaude als eine der schonsten Stadte Deutschlands Die mittelalterlich wirkende Altstadt dagegen wurde als ruckstandig und veraltet angesehen Goethe liess Mephisto uber die Altstadt spotten Ich suchte mir so eine Hauptstadt aus Im Kerne Burger Nahrungs Graus Krummenge Gasschen steile Giebeln Beschrankten Markt Kohl Ruben Zwiebeln Fleischbanke wo die Schmeissen hausen Die fetten Braten anzuschmausen Da findest du zu jeder Zeit Gewiss Gestank und Tatigkeit Faust Der Tragodie zweiter Teil Vierter Akt Hochgebirg Auch der Stadthistoriker Anton Kirchner schrieb 1818 in seinen Tafelwerk Ansichten von Frankfurt am Main uber die Bauten der Altstadt An der Beschreibung wird der klassizistische Zeitgeist deutlich Die Uberladung mit Schnitzwerk und lappischer Kunstelei und die unformigen drei und vierstockigen Dacher machen sie mit dem Auge leicht erkennbar Sie gehoren zu keiner Ordnung der Baukunst Dem Imageverlust entsprach ein politischer und wirtschaftlicher Niedergang Die zweimal jahrlich in der Altstadt abgehaltene Frankfurter Messe war bereits seit Mitte des 18 Jahrhunderts an Leipzig ubergegangen Mit dem Ende des Heiligen Romischen Reichs Deutscher Nation fanden auch keine Kaiserkronungen mehr statt Den wirtschaftlichen und politischen Schwerpunkt Frankfurts bildete seit den napoleonischen Kriegen die Neustadt Nach der Wiederherstellung der Freien Stadt Frankfurt auf dem Wiener Kongress nahm der Bundestag hier seinen Sitz im Palais Thurn und Taxis Frankfurt wurde mit den Bankhausern Bethmann Rothschild und Gontard zum europaischen Finanzzentrum Fur den Warenverkehr spielte das Messegeschaft nun keine Rolle mehr stattdessen wurde die gute Verkehrsanbindung der Stadt zum Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs Um 1830 wurde die Dampfschifffahrt auf dem Main eingefuhrt 1836 trat Frankfurt dem Deutschen Zollverein bei und bereits ab 1839 lag hier ein wichtiger Knoten im entstehenden deutschen Eisenbahnnetz An der Altstadt ging dieser wirtschaftliche Aufschwung voruber Spatestens nach der Annexion Frankfurts durch Preussen 1866 zogen die wohlhabenden Burger in die neuen Stadtviertel ausserhalb der Wallanlagen vor allem in das Westend Das Stadtzentrum verlagerte sich allmahlich in die Neustadt wo an der Hauptwache der Zeil und am Rossmarkt zahlreiche Grunderzeitbauten entstanden Die einstigen Messehallen in den Gebauden der Altstadt wurden in Lagerhallen oder Gebrauchtwarenladen verwandelt die dort alteingesessenen Handwerker zogen gezwungenermassen mit ihrer Kundschaft in die Neustadt Als 1877 bis 1878 die neue Kleinmarkthalle zwischen Fahr und Hasengasse gebaut wurde verschwanden auch die traditionsreichen Schirnen Der einstige Kronungsweg Markt verdiente nun seinen Namen nicht mehr was Symbol fur den beginnenden sozialen und baulichen Verfall der Altstadt war Auch die ab 1872 verkehrende Pferdebahn erreichte die Altstadt nicht Die fruhen Photographien der Altstadt zum Beispiel von Carl Friedrich Mylius oder die Aquarelle von Carl Theodor Reiffenstein zeigen nicht nur die malerischen und schonen Seiten der Altstadt sondern sind somit auch Zeugen ihres Verfalls In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entstanden die ersten Strassendurchbruche um die Altstadt besser fur den Verkehr zu erschliessen 1855 wurde die Liebfrauengasse zwischen Liebfrauenberg und Zeil gebaut 1872 die Weissfrauengasse im Westen um die Altstadt mit den Bahnhofen an der Taunusanlage zu verbinden Den damit verbundenen Verlust an historischer Bausubstanz insbesondere den Abriss des Weissen Hirsches nahm man in Kauf 1874 und 1878 wurden die Untermainbrucke und die Obermainbrucke errichtet Damit verloren die Alte Brucke und die Fahrgasse an Bedeutung weil der Verkehr von nun an die Altstadt weitestgehend umfloss Die mittelalterlichen Hauser von ihren Hinterhofen ganz zu schweigen waren mittlerweile haufig in schlechtem Zustand Die hygienischen Zustande verbesserten sich mit dem Bau einer Schwemmkanalisation nach englischem Vorbild ab 1867 Mehr und mehr Hauser wurden an das Trinkwassernetz angeschlossen vor allem nach dem Bau einer Fernleitung aus dem Vogelsberg 1873 Im Zuge der Industrialisierung nach 1870 stromten zahlreiche Arbeiter in die Stadt die in den heruntergekommenen Gebauden schnell billigen Wohnraum fanden Weite Teile der Altstadt galten nun als Wohngebiet des Proletariats und armerer Kleinburger wo Armut Prostitution und Kriminalitat uberhandnahmen Gleichzeitig begann man jedoch die malerischen Seiten der Altstadt zu entdecken und fur den Tourismus zu erschliessen An vielen Fachwerkbauten nahm man den im fruhen 19 Jahrhundert aufgebrachten Verputz ab und bemalte das Gefach anschliessend oft noch historistisch Die Malerei nahm bevorzugt auf Frankfurts bedeutsame Vergangenheit Bezug so dass an den touristisch bedeutsamen Platzen wie dem Roseneck oder dem Funffingerplatzchen bekannte Postkartenmotive entstanden Wie bereits im Zeitalter des Klassizismus beschrankten sich viele Massnahmen jedoch auf die offentlichen Bauten 1874 wurde die mittelalterliche Stadtwaage abgerissen Dombaumeister Franz Josef Denzinger schuf bis 1877 einen neugotischen weit grosseren Neubau Weitere mittelalterliche Grossbauten wie Kirchen oder Patrizierhauser wurden restauriert oder mit historistischen Schmuck ausgestattet Bekanntestes Beispiel ist der Umbau des Romers durch Max Meckel 1896 1900 Die Altstadt im fruhen 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Touristisch hergerichtete Hauser am Roseneck um 1900 nbsp Luftschiffbild der Altstadt 1911Anfang des 20 Jahrhunderts entstanden die ersten Luftbilder der Altstadt aus Zeppelinen Auf ihnen erkennt man unzahlige in engen Gassen um den Dom gedrangte Gebaude deren Strukturen seit dem Mittelalter immer noch grosstenteils unverandert geblieben waren wie etwa ein Vergleich mit Kupferstichen von Merian zeigt Allein in der Altstadt befanden sich rund 2 000 Gebaude Vorherrschend war immer noch das holzerne Fachwerk der Burgerhauser wenngleich daneben einige steinerne Patrizierhauser sowie die zahlreichen offentlichen Bauten traten Fast alle Steinbauten waren in rotem Mainsandstein ausgefuhrt Die erste wirklich tiefgreifende bauliche Anderung in der Altstadt ereignete sich in den Jahren 1904 1908 unter Oberburgermeister Franz Adickes um die Altstadt besser fur den Verkehr vor allem fur die Strassenbahn zu erschliessen wurde nach Pariser Vorbild ein von Ost nach West fuhrender Strassendurchbruch geschlagen Etwa im Verlauf der ehemaligen nordlichen karolingischen Pfalzmauer und des verlandeten Mainarms Braubach wurde die neue Braubachstrasse angelegt Rund 100 Altstadthauser darunter auch kunsthistorisch wertvolle bis ins Mittelalter zuruckreichende Gesamtanlagen wie der Nurnberger Hof oder der Hof Rebstock wurden abgerissen Es entstanden reprasentative Neubauten die in ihrer historisierenden Architektur ihrerseits wenn auch in grosserem und prachtigerem Massstab Motive der Altstadtbebauung aufnahmen Das Eckhaus Braubachstrasse Neue Krame von 1906 kopiert beispielsweise das typische Frankfurter Burgerhaus um 1700 Hauptartikel Braubachstrasse Weitergehende Eingriffe oder eine Sanierung der historischen Substanz verhinderten zunachst der Erste Weltkrieg und die Inflation In den 1920er Jahren unter Oberburgermeister Ludwig Landmann und Stadtbaurat Ernst May wurde der Schwerpunkt auf eine Beseitigung der Wohnungsnot gelegt und das Projekt Neues Frankfurt in Angriff genommen May verwies auf eine Losung der Altstadtfrage erst nach Losung des Wohnungsproblems Der reich bebilderte Touristenprospekt der Stadt zum Goethejahr 1932 erwahnt die Altstadt nicht Dennoch wurde ihr kultureller und historischer Wert als einer der besterhaltenen Altstadte Mitteleuropas allmahlich wiedererkannt wurde Der Wiederaufstieg und die Altstadtgesundung Bearbeiten Gegen die Bestrebungen die Altstadt durchgreifend zu modernisieren wandte sich eine Burgerinitiative der 1922 gegrundete Bund tatiger Altstadtfreunde unter Leitung des Kunsthistorikers Fried Lubbecke Der Bund liess seit 1926 zahlreiche Altstadtbauten restaurieren Allerdings war er als reiner Verein in seinen Mitteln beschrankt so dass es sich dabei grosstenteils um wenig substanzielle Massnahmen wie Reinigungen oder Neuanstriche alter Bauten handelte Nur mit externen finanziellen Hilfen gelangen vergleichsweise bedeutende Aktionen wie etwa der Kauf und Sanierung des bedeutenden gotischen Patrizierhauses Fursteneck in der Fahrgasse Bis die Massnahmen Anfang der 1940er Jahre durch die Kriegsereignisse vollig zum Erliegen kamen wurden so uber 600 Gebaude grundlich saniert historisch unpassende Anbauten entfernt und Brunnen ausgebessert Insbesondere Fried Lubbecke beschrieb ausfuhrlich wie dadurch die Altstadt innerhalb nur eines Jahrzehnts wieder zur gut Stubb Frankfurts wurde 1932 fanden auf Initiative von Intendant Alwin Kronacher und Kulturdezernent Max Michel die ersten Romerberg Festspiele statt und lockten ein grosses Publikum zu den Theaterauffuhrungen auf dem Romerberg Auch Einrichtungen wie die Arbeitslosenkuche Sommerfeste und Weihnachtsbescherungen fur die Altstadtkinder oder der Kunstlerweihnachtsmarkt weckten bei vielen Altstadtbewohnern wieder Stolz auf ihre Heimat Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 erhob das neue Regime die sogenannte Altstadtgesundung zu einem Prestigeprojekt 4 Die Wortschopfung war im nationalsozialistischen Deutschland ein Uberbegriff fur von der Stadtverwaltung getragene Massnahmen zur Erhaltung der Altstadt als Gesamtdenkmal sie fanden zeitgleich unter anderem in Hamburg Koln Braunschweig Kassel oder Hannover statt In Frankfurt am Main unterschied man im Wesentlichen zwischen Ausraumungen Neubauten bzw rekonstruktiven Erganzungen und Fachwerkfreilegungen nbsp Treuners Altstadtmodell Sehr detailgetreuer Kernteil der Altstadt in ihrem Zustand um 1926 von Osten nbsp und im selben Modell von WestenBei den Ausraumungen handelte es sich um einen Euphemismus fur teils umfangreiche Auskernungsmassnahmen im modernen Sprachgebrauch die bis in die 1970er Jahre hinein ubliche Sanierung durch Abriss die in einigen im Laufe der Jahrhunderte vollig uberbauten Hinterhofen vorgenommen wurden Die NS Stadtverwaltung unter Oberburgermeister Friedrich Krebs nutzte das Projekt um die Sozialstruktur der Altstadt im Sinne ihrer Ideologie zu verandern Alteingesessene Altstadtbewohner sollten in Neubausiedlungen am Stadtrand verdrangt und die renovierten Altstadtwohnungen vorrangig an Gewerbetreibende Handwerker und Parteigenossen vergeben werden 5 Damit wollte die Stadt zugleich ihrem 1935 verliehenen NS Ehrentitel als Stadt des deutschen Handwerks entsprechen Gegen die Zerstorung mittelalterlicher Bausubstanz wandten sich Fried Lubbecke und der Dichter Alfons Paquet Ihre Eingaben wurden als Geschrei von Altstadtfanatikern die nicht einmal aus bosem Willen sondern aus einer begrenzten Schau heraus die Dinge des Gemeinschaftslebens beurteilen disqualifiziert 4 Durch die Ausraumungen entstand hinter dem Funffingerplatzchen das Handwerkerhofchen zwischen Goldhutgasse Markt Langer Schirn und Bendergasse sowie der Kirschgarten zwischen Grosser und Kleiner Fischergasse bzw Mainkai sudlich des Doms Auch der Hainer Hof nordostlich des Doms wurde praktisch komplett durch Neubauten ersetzt die aufgrund der dort nur geringen Kriegszerstorungen teils heute noch zu sehen sind Ebenso ist die Grunflache um den Chor der Karmeliterkirche keine Kriegsfolge sondern Ziel einer weiteren Ausraumung die dort zahlreiche Anbauten des 19 Jahrhunderts beseitigte Wirklich vollstandige Neubauten wie im Hainer Hof gab es im Rahmen der Sanierung eher selten Meist handelte es sich um Rekonstruktionen oder Erganzungen in traditioneller Technik die insbesondere nach Auskernungen notig wurden um die Hauser in den neu geschaffenen Innenhofen mit Fassaden zu versehen Insbesondere bei den Fachwerkbauten mussten aber daruber hinaus oft auch ganze verfaulte Balkenlagen vollstandig ersetzt werden Ein gutes Beispiel fur eine Rekonstruktion ist die Wiederherstellung des Renaissance Giebels am Haus Klein Limpurg an der Ecke Limpurger Gasse Romerberg Dabei orientierte man sich an Abbildungen des Gebaudes auf alten Stichen bei den Bauarbeiten wurde dann auch tatsachlich Bausubstanz aus der Renaissance freigelegt die bei der klassizistischen Umgestaltung des Gebaudes um 1800 uberformt worden war Schliesslich gab es auch zahlreiche Fachwerkfreilegungen im gesamten Altstadtgebiet Da viele davon erst in den spaten 1930er oder fruhen 1940er Jahren erfolgten sind sie selbst in popularen Bildwerken uber die Altstadt kaum dokumentiert geschweige denn bekannt Unter anderem erfolgten Freilegungen am Haus Zur goldenen Weinrebe an der Ecke Liebfrauenberg Tongesgasse am Haus Zum Feigenbaum an der Ecke Wildemannsgasse Schnurgasse oder am Pesthaus am Funffingerplatzchen Letzteres war nur knapp zehn Jahre davor vom Altstadtbund mit einem thematischen Neuanstrich versehen worden Zu geplanten Wiederaufbauten sorgfaltig eingelagerter Fachwerkhauser wie des Grossen Speichers oder des Hauses Heydentanz auf bereits ausgesuchten Parzellen der Altstadt kam es nicht mehr Nach der Gleichschaltung der Stadtischen Buhnen versuchte der neue Intendant Hans Meissner die Romerbergfestspiele propagandistisch zu nutzen und zu einem Bayreuth der deutschen Klassik zu entwickeln 6 Im Alltag zeigten sich dagegen ein Abbau von Burgerrechten die Verfolgung Deportation und Ermordung der Frankfurter Juden sowie die Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges Adressbucher der 1930er Jahre zeigen genauso wie manch kritische Berichte leer stehende Altstadthauser aus einstigem judischen Besitz Die Zerstorung im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Hauptartikel Luftangriffe auf Frankfurt am Main Spatestens seit dem 14 Februar 1942 mit dem Erlass der britischen Area Bombing Directive zeichnete sich ab dass auch die Altstadt von Frankfurt am Main zum Ziel des Bombenkrieges werden konnte Der Bund tatiger Altstadtfreunde liess daher oft unter Mithilfe externer Institutionen wie etwa den Studenten der Ingenieursschule Frankfurt oder pensionierten Architekten den gesamten Altbaubestand ab Sommer 1942 fotografisch und zeichnerisch erfassen nbsp Luftbild der Altstadt von Norden im Marz 1945 nbsp Die zerstorte Altstadt von Osten nach dem sogenannten Trummermodell des Historischen MuseumsDer erste schwere der Luftangriffe auf Frankfurt am Main traf die Altstadt am 4 Oktober 1943 Dabei wurden vor allem der Romer und das Gebiet zwischen Liebfrauenberg Tongesgasse und Hasengasse getroffen Weitere Angriffe am 20 Dezember 1943 und am 29 Januar 1944 richteten in der Altstadt nur geringe Schaden an zerstorten aber das Stadtarchiv mit einem Grossteil der Archivalien Am 18 Marz 1944 warfen 846 britische Flugzeuge ihre Fliegerbomben uber Frankfurt ab Sie trafen vor allem die ostliche Altstadt und vernichteten das Gebiet um die Fahrgasse vollstandig Auch in der westlichen Altstadt richteten sie schwere Schaden an die Paulskirche brannte vollkommen aus Der schwerste Schlag stand jedoch noch bevor Am 22 Marz 1944 zerstorte ein weiterer britischer Luftangriff von 816 Flugzeugen grosse Teile der Altstadt die bisher noch verschont geblieben waren darunter alle Kirchen bis auf die Alte Nikolaikirche und die Leonhardskirche Nach offiziellen Angaben wurden im Zeitraum einer knappen Stunde 500 Luftminen 3 000 schwere Sprengbomben und 1 2 Millionen Brandbomben auf die Stadt mit einem deutlichen Fokus auf den Stadtkern abgeworfen Wie schon bei vorigen Luftangriffen war dies Teil der Taktik Die Mehrzahl aller Hauser in der Altstadt waren in Fachwerkbauweise errichtet so dass sie im entfesselten Feuersturm grosstenteils restlos verbrannten Aber auch aus Stein errichtete Patrizierbauten des Mittelalters wie das Leinwandhaus oder das Steinerne Haus wurden durch Sprengbomben zerstort Dieser Luftangriff ist auch in einer Kreidezeichnung des Malers Karl Friedrich Lippmann wiedergegeben der von Sachsenhauser Seite das Geschehen malte Die Zeichnung zeigt wie aufgrund der Feuer Altstadt und Himmel hell erleuchtet sind 7 Das Haus und die Notunterkunft des Kunstlers wurden ebenfalls ausgebombt Bezeichnend fur die Wucht des Angriffs ist die Tatsache dass im Tuchgaden wo praktisch samtliche Erdgeschosse aus massiven steinernen Gewolben bestanden in den Morgenstunden des 24 Marz 1944 kein einziges Haus mehr stand Von den rund 2 000 Fachwerkhausern blieb nur ein einziges das Haus Wertheim am Fahrtor unbeschadigt Die Feuerwehr hatte es mit einem Wasserschleier geschutzt um den Fluchtweg vom Romerberg zum Mainufer offen zu halten Am 24 Marz folgte der letzte grosse Angriff des Monats diesmal ein Tagesangriff von 262 Flugzeugen der amerikanischen Luftwaffe Insgesamt kamen bei den Angriffen im Marz 1944 uber 1 500 Menschen ums Leben Dass die Zahl der Opfer im Vergleich zu anderen Stadten nicht hoher war lag vor allem daran dass seit Sommer 1940 die massiv gebauten Keller der Altstadthauser untereinander verbunden worden waren Durch einen Notausstieg am Gerechtigkeitsbrunnen auf dem Romerberg konnten allein rund 800 Menschen gerettet werden Einen Eindruck der Vernichtung erhalt man anhand des im Historischen Museum ausgestellten Altstadtmodell der Bruder Treuner die in den Jahren vor der Zerstorung die meisten Hauser der Altstadt aufgemessen und im Massstab 1 200 nachgebaut hatten Das daneben gezeigte Trummermodell zeigt das Ausmass der Zerstorung dieser Bombennacht Es ist allerdings unter Vorbehalt zu betrachten da zeitgenossische Fotografien erheblich mehr erhaltene Gebaudereste zeigen Die Nachkriegszeit Wiederaufbau und Zweite Zerstorung Bearbeiten nbsp Sortierung von Trummersteinen 1947 nbsp Blick vom Dom 1952 nbsp Dom Romer Areal 1956Grosse Teile der Altstadt sind nach den Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs komplett neu errichtet worden so dass nur sehr wenige Gebaude mit historischer Bausubstanz erhalten sind Nach der Enttrummerung standen sich wie haufig in dieser Zeit Modernisierer und Bewahrer gegenuber so dass zunachst ein Baustopp bis 1952 bestand Anzumerken ist dass sich selbst die Bewahrer im Wesentlichen reprasentiert vom Bund tatiger Altstadtfreunde keinesfalls fur eine flachenhafte Rekonstruktion einsetzten sondern vor allem den Erhalt des alten Strassennetzes mit einer kleinteiligen Neubebauung und einen Wiederaufbau einiger bedeutender Gebaude forderten Schliesslich wurde wenn auch mit deutlicher Tendenz in Richtung der Modernisierer eine Mischlosung gefunden einige prominente Baudenkmaler wurden rekonstruiert als erste 1947 die Paulskirche und 1949 das Goethe Haus Nach 1952 folgte das Wahrzeichen von Frankfurt der Romer sowie die Staufenmauer das Steinerne Haus der Saalhof das Karmeliterkloster und das Leinwandhaus Von den in der Altstadt gelegenen zerstorten Dotationskirchen wurden der Dom die Alte Nikolaikirche die Liebfrauenkirche und das Dominikanerkloster aus stadtischen Mitteln 1952 bis 1962 wiederaufgebaut Die ausgebrannten Ruinen der gotischen Weissfrauenkirche und der klassizistischen deutsch reformierten Kirche wurden 1953 abgetragen Von den wiederaufgebauten Bauwerken wurde lediglich das Goethe Haus weitgehend originalgetreu restauriert Die meisten anderen Wiederaufbauten erfolgten mehr oder weniger vereinfacht zum Beispiel die Hauser Silberberg Frauenstein und Salzhaus im Romer Komplex oder mit modernen Anbauten beispielsweise das Steinerne Haus Ein Grossteil der ehemaligen Altstadt wurde im schlichten Stil der 1950er Jahre bebaut Dabei entstanden vor allem mehrgeschossige Wohnhauser teils als Blockrandbebauung teils als aufgelockerte Zeilenbauten oft mit begrunten Innenhofen Daneben wurden grossmassstabliche Zweckbauten wie das Gebaude des Bundesrechnungshofs in Frankfurt am Main die Kleinmarkthalle und zahlreiche Parkhauser errichtet darunter 1956 als erstes offentliches Parkhaus Deutschlands das Parkhaus Hauptwache Des Weiteren wurden unter Verwerfung des historischen Grundrisses neue Hauptverkehrsstrassen durch die Trummerwuste gezogen Damit sollte das schon vor dem Krieg oft erwunschte autogerechte Frankfurt Wirklichkeit werden Realisiert wurde dies in Form der am 16 November 1953 als Strasse an der Paulskirche eingeweihten und ab 1955 bis heute als Berliner Strasse bekannten Ost West Achse Sie verbindet die ebenfalls verbreiterte Weissfrauenstrasse mit der durch die ostliche Innenstadt fuhrenden Nord Sud Achse der Kurt Schumacher Strasse 1955 wurde das zehnstockige Hochhaus an der Kreuzung Berliner Strasse Fahrgasse fertiggestellt Es ist mit 30 Metern das hochste Wohnhaus der Altstadt Das Gebiet zwischen Dom und Romer blieb zunachst eine Brachlandschaft uber deren Bebauung lange gestritten wurde Anfang der 1970er Jahre entstanden mit dem Technischen Rathaus 1972 1974 und dem Historischen Museum 1971 72 zwei monolithische Grossbauten in einem brutalistischen Betonstil ohne Rucksicht auf historische Grundrisse und Formen Rekonstruktion historischer Bauwerke Bearbeiten nbsp Der Kaiserdom und das rekonstruierte Burgerhaus Grosser Engel nbsp Postmoderne Altstadthauser in der Saalgasse nbsp Rekonstruktion der Goldenen Waage im Februar 20181981 1983 wurde die historische Ostseite des Romerberges mit funf Fachwerkbauten rekonstruiert allen voran das beruhmte Burgerhaus Grosser Engel Die ubrigen Rekonstruktionen die auf besonders gluckliche Weise samtliche Auspragungen des lokalen Fachwerkbaus von der Gotik bis zum Klassizismus vertreten konnen als prototypisch fur die grossstadtische Wirkung der bis 1944 erhaltenen Bebauung des gesamten Stadtteils angesehen werden Anders als bei den historischen Vorbildern blieben die Fassaden der Neubauten mit ihrem Fachwerk unverputzt Ihr Aufbau ist teilweise aus bekannten konstruktiven Einzelformen Fotografien und Analogschlussen extrapoliert da nicht von allen Gebauden Bauplane erhalten waren Da die Balken und deren Ausfachung traditionell verputzt oder verschiefert waren wurden bei dem nun sichtbaren Fachwerk Zierformen eingebaut die von anderen Gebauden vergleichbarer Bauweise entlehnt waren Bereits nach wenigen Jahren traten erhebliche Bauschaden auf die eine aufwendige Sanierung erforderten Wie sich herausstellte hatten die beauftragten Baufirmen nicht mehr die fur einen Fachwerkbau wesentlichen Kompetenzen besessen So wurde beispielsweise das aus dem Elsass stammende Bauholz nicht hinreichend lange getrocknet und die Balken nicht fachgerecht miteinander verbunden Gleichzeitig mit der historisierenden Ostzeile entstanden die Kunsthalle Schirn und die postmodernen Neubauten an der Saalgasse 1991 eroffnete das Museum fur Moderne Kunst an der Braubachstrasse Das Haus am Dom ein Bildungszentrum des katholischen Bistum Limburg entstand 2007 an der Domstrasse auf dem erhaltenen Unterbau des ehemaligen Hauptzollamtes von 1927 Hauptartikel Neue Frankfurter Altstadt Nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung das Technische Rathaus abzubrechen 8 womit nahezu die gesamte historische Keimzelle der Stadt zwischen Dom und Romer wieder zur Freiflache wurde begann eine fachliche und emotionale Diskussion uber den Wiederaufbau dieses Altstadtviertels 2007 einigten sich die seit der Kommunalwahl 2006 in Frankfurt regierenden Fraktionen der CDU und von Bundnis 90 Die Grunen zusammen mit der FDP und den Freien Wahlern gegen die Stimmen von SPD und Die Linke fur die Neubebauung des Dom Romer Areals 9 auf einen Kompromiss Die Stadt liess wobei der historische Quartiersgrundriss weitestgehend zur Grundlage der Planung gemacht wurde acht historisch bedeutende Gebaude als Bauherrin rekonstruieren darunter das Haus zur Goldenen Waage und das Neue Rote Haus am Markt das Haus zum Esslinger auch als Haus der Tante Melber bezeichnet am Huhnermarkt und das Goldene Lammchen Daruber hinaus liess die Stadt das zwischen den beiden letzteren gelegene Haus Alter Esslinger das Haus Klein Nurnberg und Teile des Hofs Rebstock wiedererstehen Die ubrigen 32 Parzellen wurden an Bauherren vergeben die 7 weitere Rekonstruktionen bauen liessen Fur die Neubauten mit deren Planung renommierte Architekten beauftragt wurden galt eine strenge Gestaltungssatzung die Vorgaben unter anderem zu Dachform Gebaudehohen und verwendeten Materialien machte Der Bau begann 2012 Ende 2017 waren die Gebaude ausserlich fertiggestellt Im September 2018 wurde die Neue Altstadt mit einem dreitagigen Fest eroffnet Der Betonbau des Historischen Museums wurde 2012 abgerissen und durch einen im Oktober 2017 eroffneten Neubau ersetzt Viertel und Sehenswurdigkeiten der Altstadt Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmaler in Frankfurt Altstadt In der Altstadt befinden sich zahlreiche Sehenswurdigkeiten wenngleich auch die meisten Bauwerke nur Wiederaufbauten nach schwerer Kriegszerstorung sind Alle Sehenswurdigkeiten liegen nah beieinander und sind mit Strassenbahn und U Bahn erreichbar Romerberg und Umgebung Bearbeiten nbsp Romerberg mit RomerDer Romerberg ist das Zentrum der Altstadt Hier steht der Romer das historische Rathaus und Wahrzeichen der Stadt Es wurde 1405 durch die Stadt erworben die ein neues Rathaus benotigte da das fruhere Rathaus fur den Bau des Domturms abgerissen werden musste Bis 1878 wurden die zehn angrenzenden Hauser ebenfalls durch die Stadt erworben und mit dem Romer baulich verbunden Die funf nebeneinanderliegenden Hauser deren Fassade zum Romerberg weist heissen Alt Limpurg Zum Romer Lowenstein Frauenstein und Salzhaus Das Salzhaus war vor seiner Zerstorung eines der schonsten Fachwerkhauser in Deutschland Es wurde nach der Kriegszerstorung stark vereinfacht wieder aufgebaut In der Mitte des Platzes steht der Gerechtigkeitsbrunnen der im 17 Jahrhundert aus Sandstein errichtet wurde Die Konstruktion wurde 1887 durch eine Nachbildung aus Bronze ersetzt Sein Name ruhrt von der ihn kronenden Statue der Justitia her Anders als bei ihren Darstellungen ublich wurden Justitia in Frankfurt nicht die Augen verbunden Der Uberlieferung nach wurde der Brunnen bei Kaiserkronungen mit Rot und Weisswein gespeist nbsp Samstagsberg mit BartholomausdomUmgeben ist der Platz seit dem Mittelalter von Wohn und Geschaftshausern insbesondere erwahnenswert sind hier die rekonstruierten Fachwerkhauser des Samstagsberges auch bekannt als Ostzeile darunter die Hauser Grosser und Kleiner Engel und Schwarzer Stern Auf der Sudseite des Platzes stehen die Alte Nikolaikirche und das Historische Museum in der ehemaligen staufischen Konigsburg Saalhof nbsp Haus Wertheim einziges original erhaltenes Fachwerkhaus in der Altstadt 2013 Am Fahrtor der vom Romerberg sudlich in Richtung Main fuhrenden Gasse befindet sich zur Rechten Haus Wertheim um 1600 das einzige vollig unbeschadet erhaltene Fachwerkhaus der Altstadt Es ist ein reich verziertes dreigeschossiges Renaissancehaus mit dem in Frankfurt ublichen steinernen Erdgeschoss Gegenuber steht der Rententurm den Baumeister Eberhard Friedberger 1456 vollendete Er uberwachte den alten Hafen Frankfurts hier wurden Zolle und Hafengebuhren eingetrieben Nordlich des Romerbergs steht am Paulsplatz das um 1900 errichtete Neue Rathaus mit reichem Neurenaissance und Neobarock Dekor sowie die Paulskirche in der 1848 1849 die Deutsche Nationalversammlung tagte Domhugel Bearbeiten nbsp LeinwandhausRund 300 Meter ostlich des Romerbergs erhebt sich die grosste und bedeutendste Kirche der Stadt der katholische Kaiserdom St Bartholomaus mit seinem 95 Meter hohen Westturm Seit dem Mittelalter wurde hier die Mehrzahl der deutschen Konige gewahlt Von 1562 bis 1792 wurden zudem 10 Kaiser des Heiligen Romischen Reichs in der Bartholomauskirche gekront Zwischen Dom und Romerberg verlauft der Markt im Mittelalter Kramgasse die mehr als 70 Jahre nach ihrer Zerstorung wiedererstandene Hauptstrasse der Altstadt Hier verlief der heute sogenannte Kronungsweg den der Kaiser nach der Kronung zu den Feierlichkeiten am Romerberg nahm Vor dem Westturm des Doms liegt der 2012 bis 2015 mit dem Stadthaus am Markt uberbaute Archaologische Garten in dem Fundamentreste des romischen Militarlagers der karolingischen Pfalz und mittelalterlicher Burgerhauser offentlich zuganglich sind Die nach dem Abriss des Technischen Rathauses wiedererstandenen Strassenzuge Hinter dem Lammchen Neugasse und der Huhnermarkt mit ihren Neubauten und Rekonstruktionen sind seit Mai 2018 wieder zuganglich Mit dem Haus zur Goldenen Waage und dem Neuen Roten Haus wurden zwei der beruhmtesten Fachwerkbauten der Altstadt wiedererrichtet Weitere Rekonstruktionen sind die Hauser Grune Linde Wurzgarten und Rotes Haus am Markt Markante Neubauten sind die Hauser Grosser Rebstock am Markt neben dem Haus am Dom Neues Paradies an der Ecke zum Huhnermarkt Altes Kaufhaus Stadt Mailand und Zu den drei Romern am Westrand des Neubaugebietes An der Nordseite des Alten Marktes liegt das Steinerne Haus ein gotischer Patrizierbau des 15 Jahrhunderts Es ist Sitz des Frankfurter Kunstvereins Vom Nurnberger Hof um 1410 dem Messequartier der Nurnberger Kaufleute ist in der Nahe des Steinernen Hauses noch eine Tordurchfahrt erhalten Sudlich des Marktes erstreckt sich die 1986 eroffnete Kunsthalle Schirn etwa entlang der fruheren Bendergasse Im selben Block an der Nordseite der Saalgasse entstanden gleichzeitig Stadthauser in den Proportionen der ehemaligen Altstadt aber der postmodernen Architektur ihrer Zeit Sudlich des Doms befindet sich am Weckmarkt das dem Steinernen Haus architektonisch verwandte Leinwandhaus das heute das Museum fur Komische Kunst beherbergt Zwischen Dom Fahrgasse und Main wurde in den 1950er Jahren im Stile der Zeit gebaut Die meisten historischen Gassen des ehemaligen Metzgerquartiers gingen dabei verloren Es entstanden ruhige grune Wohnhofe deren unregelmassige Gestaltung und kleinen Durchgange Menschen mit viel Phantasie an die verwunschenen Altstadtgassen erinnern konnten In der ehemaligen Altstadt gab es zahlreiche kleine Brunnen von denen viele gerettet und in den Wohnhofen wieder aufgestellt werden konnten Westliche Altstadt Bearbeiten nbsp Leonhardskirche nbsp KarmeliterklosterDas markanteste Bauwerk in der westlichen Altstadt ist die Leonhardskirche die einzige Kirche in der Frankfurter Innenstadt die im Zweiten Weltkrieg unzerstort blieb Das Nordportal und die zwei Ostturme sind noch romanisch die Basilika selbst spatgotisch Den Hochchor entwarf Dombaumeister Madern Gerthener Wenige Schritte entfernt steht das ehemalige Karmeliterkloster heute Sitz des Instituts fur Stadtgeschichte und des Archaologischen Museums Hier sind unter anderem die Funde aus der romischen Stadt Nida heute Frankfurt Heddernheim zu sehen Die spatgotischen Wandmalereien von Jorg Ratgeb in Kreuzgang und Refektorium der umfangreichste Zyklus von Wandmalerei nordlich der Alpen gehoren zu den grossen Kunstschatzen der Stadt 10 In der Nahe des Klosters in der Seckbacher Gasse am Mainufer hat sich eine kleine Pforte der Stadtbefestigung von 1333 erhalten Nordlich der Berliner Strasse steht im Grossen Hirschgraben das Goethe Haus das Geburtshaus des Dichters Nordliche Altstadt Bearbeiten nbsp Haus zum Paradies am LiebfrauenbergDie nordliche Altstadt ist der Bereich zwischen der heutigen Berliner Strasse und der Staufenmauer deren ehemalige Verlauf an den Graben Strassen Hirschgraben Holzgraben ablesbar ist Sie ist das Gebiet das die Stadt durch die zweite Stadterweiterung im 12 Jahrhundert hinzugewann Im Gegensatz zum alteren Teil im Bereich der ehemaligen karolingischen Pfalz der ein unregelmassiges Strassennetz aufweist hatte die nordliche Altstadt ein nahezu rechtwinkliges Gassenraster Im Viertel zwischen den Hauptstrassen Neue Krame Tongesgasse Fahrgasse und Schnurgasse die etwa im Verlauf der heutigen Berliner Strasse lag zogen sich beispielsweise zwolf kleine parallele von Nord nach Sud fuhrende Gasschen Mittelpunkt der nordlichen Altstadt und einer der schonsten Platze der Stadt ist der Liebfrauenberg der von der gotischen Liebfrauenkirche beherrscht wird Ihr gegenuber liegt das Haus zum Paradies einer der wenigen grossen Barockbauten der Stadt In der Mitte des Platzes steht ein grosser barocker Brunnen aus dem Jahr 1770 Vom Liebfrauenberg fuhrt die Einkaufsstrasse Tongesgasse nach Osten die Liebfrauenstrasse nach Norden zur Zeil und die Fussgangerzone Neue Krame nach Suden zum Romerberg Letztere erweiterte wie ihr Name verrat als Markt und Messestrasse den oben schon beschriebenen Alten Markt und war eine wichtige Nord Sud Verbindung Der grosste Teil der nordlichen Altstadt wurde am 26 Juni 1719 beim Grossen Christenbrand zur Unterscheidung zum Grossen Judenbrand in der Judengasse acht Jahre zuvor zerstort Im Bereich zwischen Fahrgasse Schnurgasse und Tongesgasse starben dabei 282 Menschen 425 Hauser wurden zerstort 11 Das Gebiet wurde jedoch rasch und auf den alten kleinen Parzellen wieder aufgebaut Ostliche Altstadt Bearbeiten nbsp Die ostliche Altstadt die Judengasse die Staufenmauer und das Bornheimer Tor 1628Die Hauptstrasse der ostlichen Altstadt war die Fahrgasse Sie verlief von der Bornheimer Pforte an der Konstablerwache zur Alten Brucke der gesamte Verkehr uber die einzige Mainquerung zwischen Mainz und Aschaffenburg fuhrte durch diese Strasse Ostlich der Fahrgasse liegt das ehemalige 1953 bis 1957 auf altem Grundriss wiederaufgebaute Dominikanerkloster mit der Heiliggeistkirche Es ist der Sitz des evangelischen Stadtdekanats und des evangelischen Regionalverbandes Frankfurt Ostlich davon liegt der Borneplatz der grosste und verkehrsreichste Platz des Viertels Er war unter wechselnden Namen Mittelpunkt des judischen Lebens in Frankfurt Hier endete die Judengasse hier befand sich seit 1882 die in den Novemberpogromen 1938 zerstorte Borneplatzsynagoge und hier liegt noch heute der Alte Judische Friedhof Battonnstrasse dessen alteste Grabdenkmaler aus dem Jahr 1272 stammen Im Museum Judengasse Teil des Judischen Museums Frankfurt konnen ausgegrabene Reste des Ghettos und der Synagoge besichtigt werden Ehemalige und rekonstruierte Bauwerke Bearbeiten nbsp Die Alte Borse schloss den Platz neben der Paulskirche ca 1845 nbsp Alte Brucke um 1600 Aquarell von 1889 nbsp Kanalbau am Markt 1867 nbsp Hinter dem Lammchen 1910 nbsp Huhnermarkt 1903 nbsp Mehlwaage und Fursteneck am Garkuchenplatz etwa 1880 nbsp Weissfrauenkloster und kirche 1872Viele Baudenkmaler sowie markante Gebaude bzw Strassenecken oder ganze Strassenzuge der Altstadt sind durch den Zweiten Weltkrieg oder durch Abriss verloren gegangen einige davon wiederaufgebaut oder teilweise uber 70 Jahre nach der Zerstorung rekonstruiert Hier seien ein paar der wichtigsten genannt Die Alte Borse am Paulsplatz war ein 1843 entstandener Bau des spaten Klassizismus 1944 ausgebrannt und 1952 abgerissen Die Alte Brucke wurde 1222 erstmals urkundlich erwahnt Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mindestens 18 mal zerstort und wiederaufgebaut 1914 wurde das einzige schone und einer so grossen Stadt wurdige Monument aus fruheren Zeiten Goethe abgerissen Die 1926 an ihrer Stelle eingeweihte Neue Alte Brucke wurde nach Kriegszerstorung 1965 vereinfacht wieder aufgebaut Die Bendergasse war der Inbegriff einer Altstadtgasse mit zahlreichen funf bis sechsstockigen Fachwerkbauten des 16 bis 18 Jahrhunderts 1944 zerstort wurde das Gelande bis 1950 geraumt Heute befindet sich hier die Kunsthalle Schirn Die Deutsch reformierte Kirche am Grossen Kornmarkt entstand 1789 bis 1792 im klassizistischen Stil 1944 ausgebrannt wurde sie nach dem Krieg abgerissen Auf dem Gelande wurde in den 1950er Jahren der Neubau des Bundesrechnungshofs errichtet Das Funffingerplatzchen war ein beliebtes Postkartenmotiv ein winziges Altstadtplatzchen nahe dem Romerberg Hier trafen sich die Rapunzel Schwertfeger Drachen Goldhut und die Flossergasse 1944 ausgebrannt Der Garkuchenplatz lag ostlich des Domes In der Mitte des Platzes befand sich eine Gruppe von kleinen Hausern aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts die hauptsachlich der Versorgung der Messegaste dienten Alle Hauser wurden 1944 restlos zerstort Der Grosse Hirschgraben war eine bevorzugte Wohn und Geschaftsstrasse an der nordwestlichen Grenze der Altstadt Die Hauser an der Nordseite der Strasse gehorten bereits zur Neustadt Ausser dem Goethe Haus befanden sich hier ursprunglich zahlreiche weitere Burgerhauser und Hofe aus dem spaten 16 Jahrhundert darunter das Haus Zum Spitznagel der Hirschgrabenhof und die Andreaesche Waisenstiftung Der Grosse Hirschgraben war noch im 19 Jahrhundert eine bevorzugte Wohngegend reicher Frankfurter Burger darunter der Familien Bohmer Gwinner Bethmann Hollweg Passavant und Andreae Die Grosse Stalburg am Grossen Kornmarkt wurde 1498 unter Claus Stalburg erbaut und war der prachtvollste Steinbau der Gotik in der Altstadt Sie musste bereits 1789 Deutsch reformierten Kirche weichen Das Haus Alter Braunfels am Liebfrauenberg war ein gotischer Patrizier Steinbau der Zeit um 1350 im 18 Jahrhundert barockisiert und altester Sitz der Frankfurter Borse 1943 brannte er aus und wurde wegen Einsturzgefahr direkt abgerissen Das Haus zum Esslinger am Huhnermarkt war ein barock veranderter spatgotischer Fachwerkbau in dem Goethes Tante Johanna Melber im 18 Jahrhundert lebte was er auch in seinem autobiographischen Werk Dichtung und Wahrheit beschrieb Das Gebaude brannte 1944 nieder die Ruine wurde 1950 beseitigt Die 2018 eroffnete Rekonstruktion ist Sitz des Struwwelpeter Museums Das Haus Fursteneck war ein gotischer Patrizier Steinbau des 13 Jahrhunderts In den 1920er Jahren aufwendig restauriert brannte er 1944 aus Die Reste wurden nach dem Krieg abgerissen Das Haus zur Goldenen Waage in der Hollgasse westlich des Domes war ein aufwendig geschmuckter Renaissance Fachwerkbau Entstanden 1618 bis 1619 wurde er Anfang des 20 Jahrhunderts renoviert 1944 brannte die Goldene Waage aus ihre Reste wurden 1950 abgeraumt Die Rekonstruktion der Goldenen Waage wird 2018 als Aussenstelle des Historischen Museums wiedereroffnet Das Haus Lichtenstein war ein im Kern gotisches im 18 Jahrhundert barock verandertes Patrizier Steinhaus am sudwestlichen Romerberg Es brannte 1944 aus die gut erhaltene jedoch ungesicherte Ruine wurde 1946 bei einem Sturm schwer beschadigt und trotz bereits veranschlagten Wiederaufbaus kurz danach abgerissen Der Hof Rebstock war ein Fachwerkbau des 17 Jahrhunderts und eines der bedeutendsten Gasthauser der Altstadt 1816 wurde hier der Dichter Friedrich Stoltze geboren Grosse Teile wurden Anfang des 20 Jahrhunderts fur den Durchbruch der Braubachstrasse abgerissen der Rest 1944 zerstort Zwei Gebaude der ehemaligen Hofanlage wurden rekonstruiert Hinter dem Lammchen hiess eine schmale Gasse zwischen Nurnberger Hof und Huhnermarkt in der sich einige der bedeutendsten Fachwerkhauser der Stadt befanden darunter die Hauser Zum Nurnberger Hof Zum Mohrenkopf und Goldenes Lammchen Von 1974 bis 2010 war das ganze Areal mit dem Technischen Rathaus uberbaut Die Hauser Klein Nurnberg Goldenes Lammchen und Alter Esslinger wurden rekonstruiert Der Huhnermarkt zwischen Dom und Romer war ein malerisches Ensemble von Fachwerkhausern des 17 und 18 Jahrhunderts Die bedeutendsten waren das Alte Rote Haus und das Neue Rote Haus am Durchgang zum Tuchgaden Beide wurden inzwischen rekonstruiert Auf dem Huhnermarkt stand bis 1944 der Stoltze Brunnen der 2016 wieder an seinen Stammplatz zuruckkehrte Das um 1405 entstandene Haus Schildknecht am Huhnermarkt hatte mit fast zwei Metern den grossten Uberhang aller Frankfurter Fachwerkhauser Rekonstruiert wurden die Hauser Zur Flechte Goldene Schere Eichhorn und Schlegel Die Judengasse war von 1462 bis 1796 das Frankfurter Ghetto Mehrmals niedergebrannt und wiederaufgebaut wurden ihre Reste 1874 bis 1888 abgerissen Einzig die Synagoge und das Rothschildhaus blieben zunachst erhalten Die Synagoge fiel 1938 den Novemberpogromen zum Opfer das Rothschildhaus 1944 dem Bombenkrieg Der Krautmarkt war ein Platz am Ausgang der Bendergasse zum Dom Die barocken Steinhauser des spaten 18 Jahrhunderts wurden 1944 restlos zerstort Der Markt galt als historisch wichtigste Altstadtgasse Frankfurts Uber ihn verlief der Kronungsweg der deutschen Kaiser vom Dom zum Romer Die zahllosen grosstenteils reich verzierten Fachwerkbauten des 16 bis 18 Jahrhunderts wurden 1944 zerstort Anfang der 1970er Jahre wurde das Gelande mit dem Technischen Rathaus und der U Bahn Station Romer uberbaut Nach dem Abriss des Rathauses entstand der Markt wieder Rekonstruiert wurden die Hauser Goldene Waage Grune Linde Rotes Haus Neues Rotes Haus Schlegel und Wurzgarten Markante Neubauten sind Grosser Rebstock Neues Paradies und das Haus Zu den drei Romern Die Mehlwaage am Garkuchenplatz war 1719 erbaut worden Im Erdgeschoss wurde das Mehl amtlich gewogen und verzollt die Obergeschosse dienten bis 1866 als stadtisches Gefangnis 1938 wurde das Gebaude aufwendig renoviert 1944 zerstort Der Nurnberger Hof war ein umfangreicher Baukomplex aus dem 13 Jahrhundert Er wurde bereits 1905 beim Bau der Braubachstrasse weitgehend abgerissen Der Rest erlitt 1944 schwere Bombenschaden und wurde 1953 bis auf den barocken Torbau zugunsten der Berliner Strasse abgerissen Das Roseneck war eine sehr schone Fachwerk Hausergruppe sudlich des Doms Es wurde 1944 restlos zerstort Die Saalgasse verlief sudlich der Alten Nikolaikirche parallel zur Bendergasse Ihre zahlreichen mehrstockigen Fachwerkbauten und einigen Steinbauten des 16 bis 18 Jahrhunderts wurden 1944 zerstort und die Reste nach dem Krieg abgeraumt Die Sudseite wurde in den 1950er Jahren neu bebaut auf der Nordseite entstand Anfang der 1980er Jahre eine Reihe postmoderner Stadthauser Die Scharnhauser am Heilig Geist Platzchen in der Saalgasse waren zwei barock veranderte spatgotische Fachwerkbauten mit offentlichen Durchgangen in ihren Erdgeschossen auf Holzsaulen Um eines der Gebaude fuhrte Johann Wolfgang Goethe in den 1770er Jahren einen erfolgreichen Gerichtsprozess Die Gebaude brannten 1944 nieder und wurden bis 1950 abgeraumt Das Technische Rathaus war der Sitz der technischen Amter der Stadt Frankfurt am Main Das in den Jahren 1972 bis 1974 entstandene Gebaude wurde 2010 bis 2012 fur den Wiederaufbau der Altstadt abgetragen Am Weckmarkt sudlich des Domes lagen mit dem 1399 entstandenen Leinwandhaus und der ehemaligen Stadtwaage von 1504 zwei der bedeutendsten mittelalterlichen Steinbauten Frankfurts Die Stadtwaage wurde um 1880 von Dombaumeister Franz Josef Denzinger im neugotischen Stil umgebaut Sie beherbergte bis zur Zerstorung 1944 das Stadtarchiv Die Ruine des Leinwandhauses wurde 1982 wiederaufgebaut Der Weisse Hirsch am Grossen Hirschgraben war eines der wenigen Anwesen in der Altstadt die uber einen grosszugigen Garten verfugten der allerdings teilweise bis in die Neustadt reichte 1592 erstmals als Gasthof erwahnt kam er 1753 in den Besitz der Hugenotten Familie Gontard Um 1790 im klassizistischen Stil umgebaut war er eines der prachtigsten Hauser Frankfurts 1795 bis 1800 lebte hier der Dichter Friedrich Holderlin als Hauslehrer der Familie Gontard und Freund von Susette Gontard 1872 wurde der Weisse Hirsch abgerissen und der Garten uberbaut um einen Strassendurchbruch zu den Frankfurter Westbahnhofen zu ermoglichen Auf dem Gelande liegen heute das Hotel Frankfurter Hof der Kaiserplatz und der Commerzbank Tower Das 1228 gegrundete Weissfrauenkloster und die Weissfrauenkirche gehorten zu den altesten Sakralbauten Frankfurts 1542 nach Einfuhrung der Reformation wurde das Kloster in eine Anstalt zur Versorgung hiesiger bedurftiger Jungfrauen und Witwen lutherischen Bekenntnisses umgewandelt deren Rechtsnachfolger heute noch bestehen Wahrend die Klostergebaude 1912 abgerissen wurden blieb die Kirche bis 1944 das geistliche Zentrum der westlichen Altstadt Im Bombenkrieg schwer beschadigt wurden die Reste der Kirche 1953 fur die Verbreiterung der Weissfrauenstrasse abgerissen Kultur BearbeitenIn der Altstadt befinden sich zahlreiche Museen die zum sogenannten Museumsufer entlang des Mains gerechnet werden darunter das Judische Museum das Archaologische Museum im Karmeliterkloster das Historische Museum mit dem Schwerpunkt Stadtgeschichte die Kunsthalle Schirn sowie das Museum fur Moderne Kunst Das Steinerne Haus Sitz des Frankfurter Kunstvereins das Leinwandhaus sowie das Literaturhaus Frankfurt in der Alten Stadtbibliothek sind wichtige Domizile der Frankfurter Kunstszene die ihren Sitz in drei wiederaufgebauten historischen Gebauden haben Unter den Frankfurter Theatern haben drei namlich die Komodie die Volksbuhne und das Kabarett Die Schmiere ihre Spielstatten in der Altstadt Fruher war die Altstadt abends im Allgemeinen nicht sonderlich belebt ausser bei Grossveranstaltungen wie dem Museumsuferfest Seit Anfang des 21 Jahrhunderts hat der Publikumsverkehr deutlich zugenommen vor allem durch Touristen Wahrend der Fussball Weltmeisterschaft 2006 wurden zahlreiche Fussballspiele in die eigens dafur errichtete Mainarena ubertragen ein Freilichtkino fur rund 15 000 Besucher am nordlichen Mainufer Siehe auch BearbeitenBauwerke des Stadtteils Sakralbauten Alte Nikolaikirche Dom Dominikanerkloster Karmeliterkloster Leonhardskirche Liebfrauenkirche Paulskirche Profanbauten Goethe Haus Grosser und Kleiner Engel Kleinmarkthalle Leinwandhaus Romer Saalhof Salzhaus Steinernes Haus Zerstorte Bauwerke Deutsch reformierte Kirche Grosser Speicher Haus Fursteneck Haus Lichtenstein Nurnberger Hof Scharnhauser Schopenhauerhaus Stadtwaage Weisser Hirsch Weissfrauenkirche Rekonstruktionen Goldene Waage Haus zum Esslinger Hof Rebstock am Markt Neues Rotes Haus am Markt Goldenes Lammchen Brucken Platze und Strassen Alte Brucke Berliner Strasse Braubachstrasse Eiserner Steg Fahrgasse Judengasse Funffingerplatzchen Liebfrauenberg Neue Krame Paulsplatz Romerberg Geschichte von Frankfurt am Main Modelle der Frankfurter Altstadt Treuners Altstadtmodell Virtuelles Altstadtmodell Frankfurt am Main Liste der Stolpersteine in Frankfurt AltstadtLiteratur BearbeitenJohann Georg Battonn Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main Band I VI Verein fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1861 1871 Hartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale Deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau Eine Dokumentation fur das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Band II Sud Panorama Verlag Wiesbaden 2000 ISBN 3 926642 22 X Friedrich Bothe Geschichte der Stadt Frankfurt am Main Verlag von Moritz Diesterweg Frankfurt am Main 1913 Wilhelm Carle Bearb Die neue Altstadt Jahrbuch 1926 des Bundes tatiger Altstadtfreunde zu Frankfurt am Main Holbein Verlag Frankfurt am Main 1926 Olaf Cunitz Stadtsanierung in Frankfurt am Main 1933 1945 Abschlussarbeit zur Erlangung des Magister Artium Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Fachbereich 08 Geschichtswissenschaften Historisches Seminar 1996 online PDF 11 2 MB Frankfurter Historische Kommission Hrsg Frankfurt am Main Die Geschichte der Stadt in neun Beitragen Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XVII Jan Thorbecke Sigmaringen 1991 ISBN 3 7995 4158 6 Georg Hartmann Fried Lubbecke Alt Frankfurt Ein Vermachtnis Verlag Sauer und Auvermann KG Glashutten Taunus 1971 Julius Hulsen Rudolf Jung Carl Wolff Die Baudenkmaler in Frankfurt am Main Selbstverlag Volcker Frankfurt am Main 1896 1914 Georg Ludwig Kriegk Geschichte von Frankfurt am Main in ausgewahlten Darstellungen Heyder und Zimmer Frankfurt am Main 1871 Fried Lubbecke Das Antlitz der Stadt Nach Frankfurts Planen von Faber Merian und Delkeskamp 1552 1864 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1952 Walter Sage Das Burgerhaus in Frankfurt am Main bis zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges Wasmuth Tubingen 1959 Das Deutsche Burgerhaus 2 Wolf Christian Setzepfandt Architekturfuhrer Frankfurt am Main Architectural Guide 3 Auflage Dietrich Reimer Verlag Berlin 2002 ISBN 3 496 01236 6 Philipp Sturm Peter Cachola Schmal Hrsg Die immer Neue Altstadt Bauen zwischen Dom und Romer seit 1900 Jovis Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 86859 501 7 Katalog zur Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum Heinrich Volcker Die Stadt Goethes Frankfurt am Main im XVIII Jahrhundert Verlag Universitats Buchhandlung Blazek amp Bergmann Frankfurt am Main 1932 Magnus Wintergerst Franconofurd Band I Die Befunde der karolingisch ottonischen Pfalz aus den Frankfurter Altstadtgrabungen 1953 1993 Archaologisches Museum Frankfurt Frankfurt am Main 2007 ISBN 3 88270 501 9 Schriften des Archaologischen Museums Frankfurt 22 1 Hermann Karl Zimmermann Das Kunstwerk einer Stadt Frankfurt am Main als Beispiel Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1963 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frankfurt Altstadt Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Frankfurt am Main Altstadt und Innenstadt Reisefuhrer Frankfurt Altstadt bei par frankfurt de der fruheren Website der Stadt Frankfurt am Main Die historische Frankfurter Altstadt in Bildern und Stadtplanen altfrankfurt com Virtuelle Altstadt Animiertes Modell der Frankfurter Altstadt vor 1944 Frankfurt am Main im Bombenkrieg Wiederaufbau der Altstadt 1952 bei aufbau ffm de Memento vom 17 Juni 2013 im Internet Archive Freunde Frankfurts Nachfolgeverein des Bundes tatiger Altstadtfreunde Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt Altstadtforum von Jurgen E Aha Dokumentation Altstadt Planung Bereich Dom Romer Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt am Main Oktober 2006 PDF Neu entdeckte Farbdias geben Einblicke in das noch unzerstorte Frankfurt hr fernsehen de 20 Februar 2018Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Gerner Fachwerk in Frankfurt am Main Frankfurter Sparkasse von 1822 Polytechnische Gesellschaft Hrsg Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 7829 0217 3 Internetseite der Dom Romer GmbH Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt am Main PDF In Statistik aktuell 03 2023 Abgerufen am 7 Juni 2023 a b Heike Drummer Jutta Zwilling Altstadtgesundung In Frankfurt 1933 1945 Institut fur Stadtgeschichte 3 November 2015 abgerufen am 22 Mai 2019 Theo Derlam Die Frankfurter Altstadtgesundung In Wolfgang Klotzer Hrsg Die Frankfurter Altstadt Eine Erinnerung Frankfurt am Main 1983 S 315 323 Heike Drummer Jutta Zwilling Frankfurt und die Romerberg Festspiele In Frankfurt 1933 1945 Institut fur Stadtgeschichte 26 Oktober 2015 abgerufen am 22 Mai 2019 Abbildung der Zeichnung auf der Website frankfurt1933 1945 de frankfurt1933 1945 de Vortrag des Magistrats an die Stadtverordnetenversammlung M 112 2007 vom 20 Juni 2007 In PARLIS Parlamentsinformationssystem der Stadtverordnetenversammlung Frankfurt am Main Abgerufen am 15 Januar 2010 Wortprotokoll uber die 15 Plenarsitzung der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag dem 6 September 2007 16 02 Uhr bis 22 30 Uhr In PARLIS Parlamentsinformationssystem der Stadtverordnetenversammlung Frankfurt am Main Abgerufen am 15 Januar 2010 Schomann Heinz 111 Frankfurter Baudenkmaler schildern Dieter Fricke Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 88184 008 7 S 28 Chronik der Frankfurter Feuerwehr Stadtteile von Frankfurt am Main Altstadt Bahnhofsviertel Bergen Enkheim Berkersheim Bockenheim Bonames Bornheim Dornbusch Eckenheim Eschersheim Fechenheim Flughafen Frankfurter Berg Gallus Ginnheim Griesheim Gutleutviertel Harheim Hausen Heddernheim Hochst Innenstadt Kalbach Riedberg Nied Nieder Erlenbach Nieder Eschbach Niederrad Niederursel Nordend Ost Nordend West Oberrad Ostend Praunheim Preungesheim Riederwald Rodelheim Sachsenhausen Nord Sachsenhausen Sud Schwanheim Seckbach Sindlingen Sossenheim Unterliederbach Westend Nord Westend Sud ZeilsheimOrtsbezirke von Frankfurt am Main Innenstadt I 01 Innenstadt II 02 Innenstadt III 03 Bornheim Ostend 04 Sud 05 West 06 Mitte West 07 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