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Hans Meissner 3 Juli 1896 in Frankfurt am Main 14 Juli 1958 in Augsburg war ein deutscher Regisseur und Schauspieler Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war er als Mitglied der NSDAP von 1933 bis 1945 Generalintendant der Stadtischen Buhnen Frankfurt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Generalintendant in Frankfurt am Main 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Besuch der Oberrealschule in Frankfurt nahm er 1914 15 Schauspielunterricht am Hochschen Konservatorium bis zu seiner Einberufung 1917 erlitt er vor Verdun eine schwere Verwundung und wurde aus dem Kriegsdienst entlassen Nach seiner Genesung nahm er den Schauspielunterricht in Frankfurt wieder auf Sein erstes Engagement fuhrte ihn 1919 an die Wurttembergische Volksbuhne in Stuttgart 1 1921 kehrte er nach Frankfurt zuruck und trat dem neugegrundeten Frankfurter Kunstlertheater fur Rhein und Mai bei einer sozialistischen Wanderbuhne zur Zeit der Weimarer Republik Nachdem das Kunstlertheater in der Inflationszeit wirtschaftlich zusammengebrochen war ubernahm Meissner 1924 als Intendant den Neuaufbau der Buhne 1930 erhielt er einen Ruf als Intendant an das Stadttheater Stettin Meissner gehorte seit 1928 29 der SPD an und war in Stettin seit Beginn seiner Amtszeit standigen Angriffen der dortigen NSDAP ausgesetzt Mit der Gleichschaltung des Stettiner Theaters am 8 Marz 1933 kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung bat er um sofortige Beurlaubung 2 Sein Name stand auf einer von der Berliner Reichsleitung des Kampfbundes fur deutsche Kultur gefuhrten Liste unerwunschter Intendanten Generalintendant in Frankfurt am Main Bearbeiten In Frankfurt am Main hatte der am 13 Marz 1933 ernannte nationalsozialistische Oberburgermeister Friedrich Krebs am 28 Marz 1933 die Leitung der Stadtischen Buhnen entlassen 3 Der zum Nachfolger Alwin Kronachers ernannte neue Schauspielintendant Hans Geisow zeigte sich dem Amt nicht gewachsen und wurde im Juni 1933 entlassen Krebs berief daraufhin Meissner den er seit dessen Frankfurter Zeit kannte zum Generalintendanten der Stadtischen Buhnen Krebs und Meissner hatten die Berufung sorgfaltig vorbereitet Meissner war im Oktober 1932 aus der SPD ausgetreten und wurde am 1 April 1933 auf Betreiben von Krebs Mitglied der NSDAP Zudem hatte Meissner auf Empfehlung des Oberburgermeisters Persilscheine in Stettin gesammelt die ihm bescheinigten sich nie politisch betatigt zu haben Zu Meissners Ernennung zum Generalintendanten im Juni 1933 erschien im Frankfurter Volksblatt der Parteizeitung der Frankfurter NSDAP ein Brief aus Stettin mit dem scharfen Angriff Wer heute noch Herrn Meissner seine Unterstutzung gewahrt macht sich zum Feind unserer Bewegung und wird schonungslos von uns heute beiseite geschoben 2 Um Meissners Berufung zu retten akzeptierte Krebs der auch Landesleiter Hessen Nassau des Kampfbundes fur deutsche Kultur war die gleichzeitige Ernennung Friedrich Bethges zum Chefdramaturgen der Stadtischen Buhnen Am 18 Juli 1933 bestatigte Krebs den Vertrag mit Meissner der ihm alle vier Spielstatten der Stadtischen Buhnen unterstellte Oper Schauspielhaus Kleines Haus und die 1932 von Alwin Kronacher und Max Michel begrundeten Romerberg Festspiele wobei es sogar zeitgenossische Filmaufnahmen gibt wo er die Romerberg Festspiele anleitet 4 Mit den Romerberg Festspielen fand Meissner ein Format vor in dem er sein Regietalent entfalten konnte Er plante die Festspiele zu einem Bayreuth der deutschen Klassik zu entwickeln 5 Sie sollten der Volksbelehrung dienen und den Besuchern aus dem In und Ausland zu Quellen echt volkischen Gefuhls werden 5 Zu seinen Regiearbeiten fur die Festspiele gehorten unter anderem Schillers Wallenstein Trilogie 1934 Faust Eine Tragodie 1935 Fiesco 1936 Florian Geyer 1937 Hamlet 1938 und Die Nibelungen 1939 Im Schauspielhaus inszenierte Meissner neben Klassikern und Frankfurter Mundartstucken regelmassig auch Stucke nationalsozialistischer Autoren auch von Friedrich Bethge Zu den Hohepunkten gehorte eine Inszenierung von Woyzeck zum 100 Todestag Georg Buchners 1937 In der Oper gelang es Meissner mehrere Werke bedeutender zeitgenossischer Komponisten in Frankfurt uraufzufuhren darunter Die Zaubergeige 1935 Doktor Johannes Faust 1936 Carmina Burana 1937 Die Rose vom Liebesgarten 1939 Columbus 1942 und Die Kluge 1942 Im Januar und Marz 1944 wurden die Frankfurter Theater bei mehreren Luftangriffen zerstort Der Theaterbetrieb wurde notdurftig in mehreren Ausweichquartieren aufrechterhalten bis zur am 1 September 1944 verfugten Schliessung aller Theater in Deutschland Meissner rechnete fest damit nach dem Krieg Intendant der Frankfurter Theater zu bleiben Er wurde jedoch im Juni 1945 verhaftet und in das Internierungslager Moosburg eingeliefert wo er bis Marz 1947 blieb In dieser Zeit konvertierte er zur katholischen Kirche 1949 wurde Meissner Theaterleiter in Gelsenkirchen 1953 Generalintendant der Stadtischen Buhnen Augsburg Am 14 Juli 1958 erlag er einem todlichen Herzinfarkt Bis zuletzt hatte er darunter gelitten dass er seine Theaterarbeit in Frankfurt nicht fortsetzen konnte Ehrungen BearbeitenRomerplakette der Stadt Frankfurt am Main 1938 Literatur BearbeitenWolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 27 28 Albert Richard Mohr Hans Meissner und das Frankfurter Theater Ein Beitrag zur Theatergeschichte mit Bildern und zeitgenossischen Berichten Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1968Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Meissner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Meissner Hans Hessische Biografie Stand 19 Februar 2013 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 25 Juni 2018 Meissner Hans im Frankfurter PersonenlexikonEinzelnachweise Bearbeiten Hessische Biografie Erweiterte Suche LAGIS Hessen Abgerufen am 14 November 2021 a b Janine Burnick Jurgen Steen Der neue Generalintendant und sein Chefdramaturg In Frankfurt am Main 1933 1945 Institut fur Stadtgeschichte 7 Juni 2005 abgerufen am 25 Juni 2018 Janine Burnick Jurgen Steen Die Machtergreifung an Oper und Schauspiel In Frankfurt am Main 1933 1945 Institut fur Stadtgeschichte 21 Oktober 2014 abgerufen am 25 Juni 2018 So war das alte Frankfurt Bilder einer verschwundenen Stadt Abgerufen am 13 November 2021 deutsch Ab 35 32 Minuten a b Heike Drummer Jutta Zwilling Bayreuth der deutschen Klassik Frankfurt und die Romerberg Festspiele In Frankfurt1933 1945 de Institut fur Stadtgeschichte 26 Oktober 2015 abgerufen am 18 Juni 2018 Leiter Direktoren und Intendanten des Theaters Augsburg Matthias Wittmann 1762 1763 unbekannt 1763 1769 Theresina von Kurtz 1769 1770 unbekannt 1770 1776 Peter Rosa 1776 1777 Andreas Joseph Schopf und Therese Schimann 1777 1778 Moser 1778 1779 unbekannt 1779 1784 Andre Schopf 1784 1786 Moser 1786 1787 unbekannt 1787 1789 Joseph Voltolini 1790 1795 v Haselmeier 1800 1801 Vanini 1801 1806 Lina von Schleppegrell 1806 1807 Friedrich Muller 1807 1813 Frau Muller 1813 1815 Joseph Schemenauer 1815 1825 unbesetzt 1815 1817 Johann Weinmuller 1817 1834 Rothhammer 1834 1837 Johann Weinmuller 1837 1841 Karl Beurer 1841 1843 Johann Weinmuller 1843 1844 Wilhelm Lippert 1845 1851 Karl Beurer 1851 1852 Ernst Walther 1852 1853 Friedrich Engelken 1853 1858 Anton Bomly 1858 1864 Louis Ubrich 1868 1875 Moritz Kruger 1877 1881 August Grosse 1881 1882 Louis Ucko 1882 1883 August Grosse 1883 1886 Franz Deutschinger 1886 1887 Louis Ubrich 1887 1896 Karl Schroder 1896 1903 Carl Hausler 1903 1928 Karl Lustig 1929 1931 Erich Pabst 1931 1936 Leon Geer 1936 1938 Willy Becker 1938 1945 Guido Nora 1945 1947 Berthold Sakmann 1947 1949 Willy Becker 1949 1953 Hans Meissner 1953 1958 Karl Bauer 1958 1968 Peter Ebert 1968 1973 Rudolf Stromberg 1973 1981 Helge Thoma 1981 1992 Peter 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