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Das Roseneck war eine Gruppe von Fachwerkhausern in Frankfurt am Main Der kleine Platz galt als Touristenattraktion Er gehorte zu den beliebtesten Postkartenmotiven der Frankfurter Altstadt Bei den Luftangriffen auf Frankfurt wurde das Roseneck 1944 zerstort Beim Wiederaufbau ab 1952 wurden die Grundstucke und Gassenverlaufe des Ensembles durch eine Blockrandbebauung aus schlichten Wohn und Geschaftshausern uberformt Ansicht vom Weckmarkt um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Das Roseneck 1861Das sogenannte Platzchen am Roseneck war ein kleiner Platz sudlich des Kaiserdoms St Bartholomaus Er lag an der Ostseite der Grossen Fischergasse die zwischen Garkuchenplatz im Osten und Weckmarkt im Westen nach Suden abzweigte Westlich des Rosenecks lag die Stadtwaage die nach ihrem Abriss 1873 durch das neugotische Magazingebaude des Stadtarchivs ersetzt wurde Am Sudrand des Platzes knickte die Grosse Fischergasse nach Osten ab Hier zweigten die Kleine Fischergasse nach Suden und die Gasse An der Schmidtstube nach Sudwesten ab Beide Gassen liefen auf das Mainufer zu Geschichte Bearbeiten nbsp Das Roseneck im virtuellen Altstadtmodell von Jorg Ott nbsp Heutige bauliche Situation am fruheren Standort des RosenecksDas Roseneck lag auf dem Gebiet des ersten judischen Wohnviertels Nachdem die kleine aus etwa 60 Personen bestehende judische Gemeinde dem Pogrom von 1349 zum Opfer gefallen war beschlagnahmte der Rat der Stadt die Grundstucke und vergab sie an neue Eigentumer Auf dem Platz am Roseneck entstand der Lorhof oder Curia Cerdonum eine Hofanlage aus mehreren Gebauden die nach den umliegenden Gassen hin durch Tore verschliessbar war Dem Namen nach gehorte der Hof der Zunft der Lohgerber die ihn jedoch bald an Privatleute verkaufte Spater wurde die Hofanlage durch mehrere kleine Hauser unterteilt und verdichtet In der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts liess der Rat einen Teil der Hauser abreissen um Platz fur die Frankfurter Messe zu gewinnen Es entstand das Platzchen am Roseneck das nun von den Hausern Pforteneck im Norden und Roseneck im Suden begrenzt wurde Die Ostseite bildeten die Hauser Grosser und Kleiner Rosenbusch Das Pforteneck wurde ab Mitte des 17 Jahrhunderts Ochsenkopf genannt nach einer Skulptur an seiner zum Garkuchenplatz gelegenen Nordfassade Die Hauser entsprachen der typischen Frankfurter Bauweise mit einem Erdgeschoss aus Sandstein und zwei bis drei Fachwerk Obergeschossen deren Uberhange von verzierten Sandstein Kragsteinen getragen wurden Die steilen Satteldacher trugen ein oder mehrere Zwerchhauser mit Spitzgiebeln oder Wellengiebeln Die Fassaden der Hauser waren ursprunglich verschiefert oder verputzt Die Hauser Ochsenkopf und Rosenbusch waren durch Zusammenlegung mehrerer kleiner Hauser unter einem Dach entstanden was an den Fassaden noch deutlich erkennbar war Bereits im 19 Jahrhundert wurden die Hauser gastronomisch genutzt 1878 erwarb die Familie Binding das Haus Rosenbusch und erweiterte dort ihren Brauereibetrieb nach der Verlegung der Binding Brauerei an die Darmstadter Landstrasse 1880 wurde der Rosenbusch zur Altdeutschen Bierstube 1902 liess Binding die Fassade durch Karl Gratz einen Schuler Edward von Steinles im volkstumlichen Stil bemalen Das Giebelbild zeigte zwei regenspendende Engel mit dem Spruch An Gottes Segen ist alles gelegen Auf dem Fassadenbild darunter arbeiteten Landleute bei der Gerstenernte und beim Bierbrauen daneben wurde gerade ein grosses Fass angezapft und ein Paar tanzte zur Musik eines Dudelsackspielers Auch im Roseneck befand sich eine Brauereigaststatte die Frankfurter Burgerbrauerei die 1921 mit Binding fusionierte Ab Anfang des 20 Jahrhunderts entwickelte sich das Roseneck zu einer Touristenattraktion Es galt neben dem Funffingerplatzchen als eines der beliebtesten Postkartenmotive der malerischen Frankfurter Altstadt 1895 wurde der Freiheitsbrunnen auch Freithofbrunnen genannt auf dem Platz errichtet der vorher auf dem Huhnermarkt gestanden hatte 1922 erhielt auch das Roseneck eine bemalte Fassade Der Frankfurter Maler Bertram schuf verschiedene Szenen aus dem Marchen Dornroschen 1923 stellte Malermeister Hans Schneider die stark beschadigten Malereien am Haus Rosenbusch wieder her Aber nur wenige Jahre spater verschwanden alle Wandmalereien wieder Im Zuge der Altstadtgesundung wurden die Hauser 1929 renoviert das Fachwerk teilweise freigelegt Nach ersten schweren Schaden bei einem Luftangriff am 29 Januar 1944 brannten die Fachwerkhauser bei den Angriffen am 18 und 22 Marz 1944 vollig aus 1 Nach dem Krieg wurden die Trummer ab 1950 beseitigt 1952 begann der Wiederaufbau bei dem die alten Grundstucke und Strassenverlaufe vollstandig verandert wurden Die Gassen An der Schmidtstube und Kleine Fischergasse verschwanden vollig die Grosse Fischergasse wurde als Grosse Fischerstrasse zu einer Parallelstrasse zwischen Weckmarkt und Mainkai Es entstand eine dreigeschossige Blockrandbebauung entlang des Weckmarktes dahinter grosse begrunte Innenhofe In den Hof hinter dem Haus Weckmarkt 17 wurde der Freiheitsbrunnen versetzt Heute erinnert im Stadtbild nichts mehr an das Roseneck Neben alten Photographien Filmen und Gemalden bewahren Treuners Altstadtmodell und das Virtuelle Altstadtmodell von Jorg Ott die Erinnerung an das Roseneck Literatur BearbeitenJohann Georg Battonn Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main Band III Verein fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1863 S 340 341 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DQ2YAAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Johann Georg Battonn Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main Band IV Verein fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1864 S 9 10 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3DKlkAAAAAcAAJ IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Heinrich Voelcker Die Altstadt in Frankfurt am Main innerhalb der Hohenstaufenmauer Frankfurt am Main 1937 Verlag Moritz Diesterweg Georg Hartmann Fried Lubbecke Alt Frankfurt Ein Vermachtnis Verlag Sauer und Auvermann Glashutten 1971 Hartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale Deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1988 ISBN 3 529 02685 9 Wolfgang Klotzer Zu Gast im alten Frankfurt Hugendubel Munchen 1990 ISBN 3 88034 493 0 S 52 53Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roseneck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Roseneck altfrankfurt comEinzelnachweise Bearbeiten Jurgen Steen Historisches Museum Frankfurt Die Zerstorung des Rosenecks Institut fur Stadtgeschichte abgerufen am 22 Mai 2019 50 1102 8 6862 Koordinaten 50 6 36 7 N 8 41 10 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roseneck Frankfurt am Main amp oldid 233134821