www.wikidata.de-de.nina.az
Der Markt oft auch Alter Markt ist eine historisch bedeutende Strasse in der Altstadt von Frankfurt am Main Er verlauft vom Domplatz am Kaiserdom St Bartholomaus uber den Huhnermarkt zum Romerberg Vom Mittelalter bis zur Zerstorung durch die Luftangriffe auf Frankfurt am Main 1944 bildete er die wichtigste Ost West Verkehrsachse im alten Stadtkern Uber den Markt zogen die Kaiser nach ihrer Kronung im Dom zum Romerberg daher wird der Markt heute zuweilen auch als Kronungsweg bezeichnet MarktAlter MarktWappenStrasse in Frankfurt am MainMarktBlick vom Markt Richtung Rathaus Romer um 1910BasisdatenOrt Frankfurt am MainOrtsteil AltstadtAngelegt 13 JahrhundertNeugestaltet 1970 bis 1974 2011 bis 2018Hist Namen KramgasseAnschluss strassen Domplatz RomerbergQuerstrassen Hollgasse Tuchgaden Lange Schirn Goldhutgasse Hinter dem Lammchen Drachengasse Schwertfegergasse RapunzelgassePlatze HuhnermarktBauwerke Haus zur Goldenen Waage Hof Rebstock Rotes Haus Steinernes Haus Grosser und Kleiner Engel Technisches Rathaus Technische DatenStrassenlange 150 m 1 Nach dem Krieg zunachst eine Trummerbrache wurde das Gelande mit dem Bau der U Bahn Station Dom Romer und des Technischen Rathauses Anfang der 1970er Jahre so umgestaltet dass der Strassencharakter nicht mehr erkennbar war Nach dem Abriss des Technischen Rathauses entstand der Altstadtkern im Rahmen des Dom Romer Projektes bis Ende 2017 neu Dabei wurde nach uber 70 Jahren auch das historische Strassennetz mitsamt dem Markt rekonstruiert Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Kaiserkronungen 2 3 Neuzeit 2 4 Zerstorung und Nachkriegszeit 3 Wiederherstellung 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Eine Ubersichtskarte aus dem Jahr 1906 In der Mitte ist die Lage des Marktes zu sehen nbsp Die Sicht vom Markt in Richtung Romerberg 2006Der Markt gehorte zu dem regelmassigen Strassenraster der Altstadt das in der Stauferzeit ab Ende des 12 Jahrhunderts entstand und die grossen Platze miteinander verband Zwischen Dom und Romer verliefen drei Ost West Achsen ungefahr parallel zum Main der Markt zwischen Domplatz und Romerberg im Norden die Bendergasse zwischen Krautmarkt und Romerberg in der Mitte und schliesslich die Saalgasse zwischen Weckmarkt und Romerberg im Suden Unter diesen Achsen war der Markt die verkehrsreichste und bedeutendste Seine Verlangerung ostlich des Domplatzes in Richtung Fahrgasse bildete die Kannengiessergasse seine westliche Verlangerung uber den Romerberg in Richtung Paulsplatz die schmale Wedelgasse An der Nordseite des Marktes offnete sich auf halber Strecke zwischen Dom und Romerberg der Huhnermarkt Nach Suden zweigten im Verlauf mehrere Gassen ab Von Ost nach West waren dies die Hollgasse zwischen Domplatz und Krautmarkt die Gasse Unter den Tuchgaden die Lange Schirn sowie drei schmale Gassen die sich im Suden am Funffingerplatzchen wieder trafen Goldhutgasse Drachengasse und Schwertfegergasse Kurz vor dem Romerberg zweigte schliesslich die Rapunzelgasse nach Suden ab Sie verlief unmittelbar hinter den Hausern der Romerberg Ostzeile deren Fassaden bereits zum Romerberg wiesen Von allen diesen Gassen sind zurzeit nur die Drachengasse Schwertfegergasse und Rapunzelgasse erkennbar Sie entstanden Anfang der 1980er Jahre beim Wiederaufbau der Romerberg Ostzeile neu Kurz vor dem Romerberg in Hohe des Steinernen Hauses weitete sich der Markt zu einem kleinen Platzchen das offiziell keinen eigenen Namen trug aber im Allgemeinen als Krautermarkt bezeichnet wurde Hier traf die am Huhnermarkt beginnende nordlich parallel zum Markt verlaufende Gasse Hinter dem Lammchen auf den Markt An den wichtigen Strassenecken standen markante Bauten die zu den bedeutendsten Frankfurts gehorten Das Haus zur Goldenen Waage Markt 5 stand an der Ecke zur Hollgasse Das neben dem Roten Haus Markt 15 gegenuber dem Huhnermarkt gelegene Neue Rote Haus Markt 17 war auf drei Eichenholzsaulen errichtet so dass das Erdgeschoss einen offenen Durchgang zum Tuchgaden und zur Langen Schirn bildete Das Steinerne Haus Markt 44 bildete wie schon sein Name anzeigt eine Ausnahme unter den mittelalterlichen Frankfurter Burgerhausern die ansonsten vorwiegend als Fachwerkbau uber einem Erdgeschoss aus rotem Mainsandstein ausgefuhrt waren Ein besonders prachtiges Beispiel fur diesen Baustil ist das 1981 bis 1983 nach historischen Planen wiederaufgebaute Haus Grosser und Kleiner Engel am westlichen Ende des Marktes an der Ecke zum Romerberg Es gehort zweifellos zu den am haufigsten abgebildeten Hausern der Frankfurter Altstadt Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht vom Domplatz in Richtung Westen um 1900 Links das Haus zur Goldenen Waage rechts Markt 8 der Hauptzugang zum Hof Rebstock am Markt nbsp Carl Abt Alter Markt von Westen 1908Das Gebiet um den Markt gehort zu den altesten Siedlungsflachen Frankfurts Es war topographisch durch zwei Anhohen gepragt die sich einige Meter uber die sumpfige Niederung am rechten Mainufer erhoben und noch heute deutlich erkennbar sind den Domhugel und den Samstagsberg Wegen ihrer einigermassen hochwassersicheren Lage in der Nahe der Furt die der heutigen Stadt ihren Namen gab waren sie seit der Jungsteinzeit regelmassig und seit der Antike durchgehend besiedelt Reste der romischen Niederlassung auf dem Domhugel wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ausgegraben 2 Zwischen den beiden Hugeln etwa entlang der Langen Schirn befand sich vermutlich ein Wasserlauf der den Hauptstrom des Mains mit einem nordlich gelegenen Nebenarm der Braubach verband Die Wasserlaufe verlandeten im fruhen Mittelalter und wurden spater kanalisiert bzw zugeschuttet Mittelalter Bearbeiten Zwischen Hollgasse und Langer Schirn verlauft der Markt etwa am nordlichen Rand der karolingischen Konigspfalz Frankfurt Reste der Pfalz fand man 1953 bei Grabungen im Keller des im Bombenkrieg zerstorten Hauses zur Goldenen Waage 3 Nach alterer Auffassung verfiel sie in der ersten Halfte des 11 Jahrhunderts moglicherweise durch einen Brand der sich zwischen 1017 und 1045 zugetragen haben muss Danach wurde spatestens in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts die Pfalz ganz aufgegeben und ihre Reste uberbaut wobei das Baumaterial wiederverwendet wurde Nach neueren Forschungen konnten Teile der karolingischen Konigshalle dagegen noch zumindest als Ruine bis ins 13 oder fruhe 14 Jahrhundert bestanden haben Die spatere Bebauung orientierte sich im Bereich Hollgasse und Markt jedenfalls an der Pfalz wahrend der westlich davon gelegene Tuchgaden quer uber das Areal der Pfalz verlief 4 Unter der Herrschaft der Staufer nahm die politische Bedeutung Frankfurts wieder zu Damit einher ging ein rasches Wachstum der Stadt im 13 Jahrhundert die sich nun auf ein weit grosseres Gebiet innerhalb der Staufenmauer erstreckte Die in dieser Zeit entstandenen Strassen bilden ein klar erkennbares Raster aus drei Nord Sud Achsen Fahrgasse Neue Krame und Kornmarkt von Ost nach West und sechs Ost West Achsen mit dem Markt im Zentrum Seine Lage begunstigte die Ansiedlung von Handelsgeschaften sogenannten Kramladen oder Kramen die vor allem wahrend der Frankfurter Messe fur den Warenumschlag genutzt wurden 1296 bezeichnet ein Zinsbuch des Bartholomausstiftes den ganzen Strassenzug zwischen Fahrgasse und Romerberg als vicus Apothecae Im 14 Jahrhundert findet sich durchweg der Name vicus Institorum 5 Der entsprechende deutsche Name lautete Kramergasse oder Kramgasse Kaiserkronungen Bearbeiten Eine besondere Bedeutung bekam die Gasse jedes Mal wenn ein neuer Kaiser zu wahlen war Bereits seit 1147 hatte die Mehrzahl der Wahlen in Frankfurt stattgefunden so dass sich allmahlich ein Gewohnheitsrecht herausbildete Alse man den kiunig kiesen wil daz sol man tuon ze Frankenfurt 6 Mit der Goldenen Bulle wurde dieses Recht 1356 ein fur alle Mal festgeschrieben Von 1376 bis 1792 fanden 16 Wahlen in Frankfurt statt Am Tag der Wahl versammelten sich die sieben Kurfursten nach einem allgemeinen Lauten der Frankfurter Kirchenglocken im Romer um ihr Festgewand anzulegen Von dort begaben sie sich uber den Markt in die Bartholomauskirche wo sich die Wahl und Ernennung des romischen Konigs vollzog Die anschliessende Kronung zum Kaiser fand traditionell in Aachen statt erst ab 1562 ebenfalls in Frankfurt Nach der Kronung verliess der Kaiser den Dom und zog wiederum in feierlicher Prozession uber den Markt zum Romerberg wo die symbolischen Erzamter vollzogen wurden und das Volk den neuen Herrscher bejubelte Neuzeit Bearbeiten nbsp Blick in den Markt wahrend Kanalarbeiten 1867 nbsp Anton Burger Die Schirn am Alten Markt 1869Seit dem fruhen 17 Jahrhundert fanden die Wochenmarkte nicht mehr auf dem Romerberg statt sondern in der Kramergasse Der fruhere Name kam daher allmahlich ausser Gebrauch stattdessen hiess die belebte Wohn und Geschaftsstrasse nun einfach Markt 5 Die Mehrzahl der teils prachtigen Fachwerkhauser stammte aus dem 16 bis 18 Jahrhundert oder war zumindest in dieser Zeit modernisiert oder umgebaut worden Der Tuchgaden war ein Zentrum des Gewand und Tuchhandels im Neuen Roten Haus und in der Langen Schirn hatten die Metzger ihre Verkaufsstande Das gotische Haus Schildknecht Spiegel an der Ecke zum Huhnermarkt mit seinem gewaltigen Geschossuberhang von fast zwei Metern war Sitz der Schuhmacherzunft Der junge Johann Wolfgang Goethe lernte das lebhafte Treiben in diesem Viertel kennen sooft er seine Tante Melber besuchte die das Haus zum Esslinger am Huhnermarkt bewohnte Er beschrieb den Aufenthalt dort ausfuhrlich in seiner Autobiographie Aus meinem Leben Dichtung und Wahrheit Noch in hohem Alter liess er Mephisto uber die enge Gasse spotten Ich suchte mir so eine Hauptstadt aus Im Kerne Burger Nahrungs Graus Krummenge Gasschen steile Giebeln Beschrankten Markt Kohl Ruben Zwiebeln Fleischbanke wo die Schmeissen hausen Die fetten Braten anzuschmausen Da findest du zu jeder Zeit Gewiss Gestank und Tatigkeit Faust Der Tragodie zweiter Teil Vierter Akt Hochgebirg Im Laufe des 19 Jahrhunderts zogen viele wohlhabende Burger in die neuen Stadtviertel ausserhalb der Wallanlagen In die Altstadt auch an den Markt zogen vornehmlich kleine Handwerker und Arbeiterfamilien Das Viertel blieb bis zum Zweiten Weltkrieg dicht bewohnt Die grossen Strassendurchbruche der Braubachstrasse und der Bethmannstrasse Anfang des 20 Jahrhunderts beruhrten den Markt nicht 1898 erwarb die Stadt Frankfurt das bedeutende Fachwerkhaus Zur Goldenen Waage und liess es restaurieren Seit 1913 befand sich hier eine Aussenstelle des Historischen Museums Zerstorung und Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Blick vom Dom auf die freie Flache der ehemaligen Altstadt Rechts sind die Ruinen des Steinernen Hauses zu sehen Ansicht von 1956 nbsp Blick vom Dom in Richtung Romer auf den Markt Juni 1988 nbsp Blick vom Domturm April 2018Am 22 Marz 1944 zerstorte ein Luftangriff die historische Altstadt Im Viertel zwischen Dom und Romer brannten samtliche Hauser aus auch am Markt Viele der Bewohner konnten sich jedoch vor den Flammen retten Die mittelalterlichen Frankfurter Hauser hatten zum grossen Teil sehr fest gefugte Gewolbekeller die verhaltnismassig gut gegen Sprengbomben geschutzt und seit 1940 untereinander verbunden waren Auf diese Weise bildeten sie ein unterirdisches Netz Viele Uberlebende konnten so rechtzeitig vor dem Feuersturm in Richtung Mainufer oder zum Ausstieg am Gerechtigkeitsbrunnen auf dem Romerberg fliehen Bei vielen Hausern hatten die steinernen Erdgeschosse den Feuersturm uberstanden Kunsthistorisch bedeutende Einrichtungsgegenstande oder Fassadenschmuck waren zum Teil rechtzeitig vor den Luftangriffen ausgelagert worden Zudem existierten von etlichen Hausern sogar genaue Plane und photographische Dokumentationen Eine Rekonstruktion der zerstorten Altstadt ware somit grundsatzlich moglich gewesen doch beschloss der Frankfurter Magistrat schon im Mai 1947 dass eine umfassende Wiederherstellung bis auf wenige markante Denkmaler nicht in Frage komme Im Gebiet zwischen Dom und Romer wurden die Trummer bis 1950 vollstandig geraumt eine Reihe erhaltener Spolien vernichtet oder verkauft Wahrend der allgemeine Wiederaufbau in der Altstadt 1952 begann und 1960 im Wesentlichen abgeschlossen war blieb das Gelande zwischen Dom und Romer eine Brache um deren kunftige Gestalt lange gestritten wurde Ausgrabungen in den 1950er Jahren erweiterten die Kenntnis uber die romische merowingische karolingische und spatmittelalterliche Geschichte des Areals 1963 schrieb die Stadt einen Architektenwettbewerb mit engen Vorgaben zur kunftigen Gestaltung des Dom Romer Gebietes aus Etwa die Halfte der Flache sollte ein Verwaltungsgebaude fur die technischen Amter der Stadt einnehmen dazu kamen weitere offentlich genutzte Gebaude Der Siegerentwurf stammte vom Frankfurter Buro Bartsch Thurwachter Weber 7 Er gliederte den gesamten Bereich zwischen Dom und Romer in vier Areale Im Norden zwischen Braubachstrasse und Markt sollte das Verwaltungsgebaude entstehen sudlich des Marktes zwei kompakte Baukorper die durch eine Gasse etwa in Hohe der ehemaligen Langen Schirn geteilt wurden sowie eine Ausstellungshalle im Osten des Romerbergs Der Markt sollte in Anlehnung an die Rolle als historischer Kronungsweg zu einer breiten geraden Blickachse zwischen Dom und Romer aufgeweitet werden Aus finanziellen Grunden kam es vorerst zu keiner Realisierung Erst Ende der 1960er Jahre wurde der Plan im Zuge des U Bahn Baus wieder aufgegriffen 1970 71 entstand der U Bahnhof Dom Romer samt einer daruber liegenden zweigeschossigen Tiefgarage Wegen des bestehenden Zeitdrucks nahmen die Bauarbeiten keine Rucksicht auf die archaologische Forschung lediglich die bereits in den 1950er Jahren freigelegten Reste der romischen Siedlung und der Konigspfalz wurden als archaologischer Garten konserviert Die Decke der Tiefgarage lag um mehr als zwei Meter uber dem fruheren Bodenniveau Daruber hinaus wurden die Betonstutzen der Tiefgarage um etwa einen Meter uber das neue Bodenniveau verlangert weil sie als Fundamente fur die geplanten Grossbauten dienen sollten Dadurch entstand die sogenannte Hockerzone die uber zehn Jahre lang das Stadtbild zwischen Dom und Romer pragte 1972 bis 1974 entstand nordlich des Marktes das Technische Rathaus Es gehorte von Anfang an zu den umstrittensten Gebauden der Nachkriegsgeschichte Frankfurts Nach einem Machtwechsel bei den Kommunalwahlen 1977 wurden die bisherigen Plane fur den Wiederaufbau des Dom Romer Gelandes nicht weiterverfolgt Stattdessen entstand Anfang der 1980er Jahre uber der Hockerzone ein Gebaudekomplex aus rekonstruierten Hausern an der Romerberg Ostseite sowie zwei dahinterliegenden Hauserblocks in den Proportionen der ehemaligen Altstadthauser aber im Stil der Postmoderne Zum ersten Mal seit der Zerstorung erhielt der Markt damit stellenweise wieder den Charakter einer Strasse zumal auch die alten Strassennamen Drachengasse Schwertfegergasse und Rapunzelgasse neu belebt wurden Gleichzeitig verhinderte jedoch der Neubau der monumentalen 140 Meter langen und 10 Meter breiten Schirn Kunsthalle Frankfurt eine weitere kleinteilige Bebauung im ostlichen Teil des Marktes Das in den Jahren 2004 bis 2006 errichtete Haus am Dom ein Bildungs Kultur und Tagungszentrum des Bistums Limburg ragt an seinem sudlichen Ende mehrere Meter uber die ehemalige nordliche Bauflucht des Marktes hinaus Wiederherstellung Bearbeiten nbsp Blick vom Huhnermarkt zum Dom Links Neues Paradies rechts Kleiner Vogelsang und Grune Linde nbsp Blick vom Roten Haus Richtung Huhnermarkt Von rechts die Hauser Rotes Haus Neues Paradies Kleines Seligeneck Schlegel nbsp Blick vom Haus zu den drei Romern Richtung Dom2005 beschloss die Stadtverordnetenversammlung anstelle eines zuvor erwogenen Umbaus den Abriss des Technischen Rathauses der 2010 bis 2012 erfolgte Nach langen Diskussionen uber die Zukunft des Dom Romer Areals entschied die Stadtverordnetenversammlung 2007 in dem etwa 7000 Quadratmeter grossen Gebiet zwischen Braubachstrasse Dom und Schirn 35 neue Gebaude auf historischen Parzellen zu errichten darunter 15 Rekonstruktionen ehemaliger Altstadthauser Im Rahmen des Dom Romer Projektes entstanden die ehemaligen Gassen Markt und Hinter dem Lammchen sowie der Huhnermarkt neu Um den Archaologischen Garten weiterhin zuganglich zu halten wurde das Gelande mit einem Stadthaus am Markt genannten Komplex aus funf Einzelgebauden uberbaut die zugleich die zwei Meter Unterschied zwischen den Strassenniveaus am Markt und an der Schirn Kunsthalle uberbrucken mussen Nach einer langeren Planungsphase und einem Architektenwettbewerb fiel Anfang 2012 die Entscheidung folgende Hauser zu rekonstruieren Markt 5 Haus zur Goldenen Waage Markt 13 Grune Linde Markt 15 Altes Rotes Haus Markt 17 Neues Rotes Haus Markt 28 Wurzgarten Hinter dem Lammchen 2 Haus zum Esslinger Hinter dem Lammchen 4 Alter Esslinger Hinter dem Lammchen 6 Goldenes Lammchen Hinter dem Lammchen 8 Klein Nurnberg Huhnermarkt 20 Zur Flechte Huhnermarkt 22 Goldene Schere Huhnermarkt 24 Eichhorn Huhnermarkt 26 Schlegel Braubachstrasse 19 Haus Rebstock sowie Braubachstrasse 21 8 Die Bauarbeiten begannen Anfang 2013 mit dem Stadthaus das im Juni 2016 fertiggestellt war Die weiteren Gebaude wurden bis Ende 2017 errichtet Seit 9 Mai 2018 ist der Markt auf seiner ganzen Lange wieder fur die Offentlichkeit zuganglich Das erste Haus auf der Nordseite vom Haus am Dom durch einen schmalen Durchgang zum Hof Rebstock am Markt getrennt ist das Haus Grosser Rebstock Markt 8 ein Entwurf von Jordi Keller Architekten Berlin Das funfgeschossige Haus steht genau gegenuber der Goldenen Waage Die beiden Arkaden im Erdgeschoss bilden den ostlichen Eingang zum U Bahnhof Dom Romer In die Fassade sind Stahlbeton Spolien des Technischen Rathauses eingefugt Das westlich anschliessende schmale Haus Schonau Markt 10 ist ein Entwurf des Berliner Buros von Ey Mit seinem Sandsteinsockel und den vier auskragenden verschieferten Obergeschossen erinnert es an alte Frankfurter Burgerhauser Das Haus Vorderer Schildknecht Markt 12 stammt von Dreibund Architekten aus Bochum und ist sehr ahnlich dem vom selben Buro entworfenen Haus Goldenes Haupt Markt 36 gestaltet Ihre Obergeschosse erinnern an die in den 1980er Jahren entstandenen Stadthauser in der Saalgasse Eine besonders markante Schieferfassade tragt das Eckhaus zum Huhnermarkt Neues Paradies Markt 14 von Johannes Gotz und Guido Lohmann aus Koln Auf der Sudseite schliesst sich an das Haus zur Goldenen Waage das Haus Weisser Bock Markt 7 an Es dient der Erschliessung der Goldenen Waage die kein eigenes Treppenhaus hat und stammt von Helmut Riemann Lubeck Ab Oktober hat hier das Stoltze Museum seinen neuen Standort Das Haus Kleiner Vogelsang ist ein Doppelhaus Markt 9 und 11 ebenfalls von Dreibund Architekten Die barocke Giebelform der westlichen Doppelhaushalfte leitet uber zum Nachbargebaude Markt 13 dem Nachbau der Grunen Linde Das erstmals 1439 erwahnte Gebaude wurde im 18 Jahrhundert barock umgebaut Vor seiner Zerstorung beherbergte es ein bekanntes Gasthaus heute befindet sich hier eine Weinbar Mit ihrer traufstandigen Barockfassade pragt die Grune Linde den Sudrand des Huhnermarktes Uber einem hohen Erdgeschoss aus Sandstein mit der fur Frankfurt typischen Bobbelage erheben sich zwei verputzte Fachwerk Obergeschosse mit jeweils sechs Fensterachsen Das Mansarddach tragt ein breites Zwerchhaus mit vier Fenstern und Dreiecksgiebel 9 Der Entwurf stammt von Claus Giel Dieburg Westlich der Grunen Linde folgen zwei weitere Nachbauten bedeutender Vorbilder das Rote Haus Markt 15 und das Neue Rote Haus 10 Das erstmals 1322 erwahnte Rote Haus stammte wohl bereits aus dem 14 Jahrhundert der Nachbar aus dem 16 Jahrhundert Die beiden Hauser waren innen miteinander verbunden das Neue Rote Haus besass keinen eigenen Eingang Mit seiner im Wesentlichen aus nur drei Eichenholzsaulen bestehenden Erdgeschosskonstruktion die das gesamte Gewicht des daruber befindlichen dreistockigen Gebaudes trug war das Neue Rote Haus ein Unikat der gesamten deutschen Fachwerklandschaft und eine weit uber die Stadt hinaus bekannte Attraktion Es galt als ein herausragendes Beispiel fur mittelalterlichen Stadtebau und Gemeinsinn Es stand am Eingang des Metzgerviertels an der Langen Schirn an der seit alters her die Frankfurter Wurstchen verkauft wurden Auch der Neubau wird von einer Metzgerei genutzt Das sudwestliche Eckhaus am Huhnermarkt tragt den Namen Schlegel Markt 26 Es ist der Nachbau eines um 1830 errichteten Vorgangers in der strengen Formensprache der 1809 erlassenen klassizistischen Bauordnung von Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess Der westliche Nachbar Wurzgarten Markt 28 stammte ursprunglich aus dem 16 Jahrhundert Es handelt sich um ein fur Frankfurt typisches verputztes Fachwerkhaus mit zweigeschossigem verschieferten Giebel der unmittelbar unter dem Dachfirst eine charakteristische Auskragung aufweist die Frankfurter Nase nbsp Alte Kaufhaus von Morger DettliDas Alte Kaufhaus Markt 30 ist ein Entwurf von Morger und Dettli aus Basel Der dreistockige Bau mit Spitzgiebel ist formal auf das ausserste reduziert Mit den Hausern Goldene Schachtel Markt 32 von Tillmann Wagner Architekten aus Berlin Alter Burggraf Markt 34 Goldenes Haupt Markt 36 und Stadt Mailand Markt 38 schliessen sich nach Westen vier weitere Neubauten an Auf der Sudseite des Marktes befindet sich in diesem Abschnitt eine zwei Meter hohe von einer Sandstein Pergola gekronte Mauer um den Hohenunterschied zur Schirn auszugleichen Den westlichen Abschluss des Neubaugebietes bildet das Haus Zu den drei Romern Markt 40 von Jordi Keller Architekten mit seinen drei Schauseiten zum Markt zum Romerberg und zur Gasse Hinter dem Lammchen Im Erdgeschoss und in der Giebelseite sind verschiedenen Spolien eingebaut Eine davon erinnert an Dieter Bartetzko der sich als Mitglied des Gestaltungsbeirates fur den Wiederaufbau der Altstadt einsetzte 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Alter Markt altfrankfurt com Webseite des Dom Romer ProjektesLiteratur BearbeitenJohann Georg Battonn Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main Band III Verein fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1864 S 159 212 online Georg Hartmann Fried Lubbecke Alt Frankfurt Ein Vermachtnis Verlag Sauer und Auvermann Glashutten 1971 Fried Lubbecke Das Antlitz der Stadt nach Frankfurts Planen von Faber Merian u Delkeskamp 1552 1864 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1952 1983 ISBN 3 7829 0276 9 Einzelnachweise Bearbeiten Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main Hrsg Portal GeoInfo Frankfurt Stadtplan Egon Wamers Zur Archaologie der Frankfurter Altstadt Der archaologische Garten In Frankfurt am Main und Umgebung Theiss Stuttgart 1989 ISBN 3 8062 0585 X S 154 159 Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 19 Ernst Mack Von der Steinzeit zur Stauferstadt Die fruhe Geschichte von Frankfurt am Main Knecht Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7820 0685 2 S 121 ff Eine Ausfuhrliche Darstellung zum Niedergang der karolingischen Pfalz mit allen Referenzen findet sich im Artikel zur Konigspfalz Frankfurt a b Battonn Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main Band III S 160 Schwabenspiegel Kapitel 129 Hans Reiner Muller Raemisch Frankfurt am Main Stadtentwicklung und Planungsgeschichte seit 1945 Campus Frankfurt New York 1998 ISBN 3 593 35918 9 S 342f Ubersichtskarte Dom Romer Dietrich Wilhelm Dreysse Volkmar Hepp Bjorn Wissenbach Peter Bierling Planung Bereich Dom Romer Dokumentation Altstadt Stadtplanungsamt der Stadt Frankfurt am Main Frankfurt am Main 2006 Haus 39 S 74 online PDF 14 8 MB Dies waren die bis zur Zerstorung 1944 ublichen Namen In der 2006 in Auftrag gegebenen Dokumentation Altstadt von Dreyse Hepp Wissenbach Bierling waren die Namen von Haus 40 S 74 und Haus 41 S 76 77 vertauscht Matthias Alexander Rainer Schulze Helmut Fricke Die neuste Altstadt der Welt In Frankfurter Allgemeine Zeitung 9 Mai 2018 faz net abgerufen am 13 Mai 2018 50 110833333333 8 6838888888889 Koordinaten 50 6 39 N 8 41 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markt Frankfurt am Main amp oldid 233134747