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Das Salmensteinsche Haus war ein Teil der spatmittelalterlichen Frankfurter Stadtbefestigung Es existierte etwa von 1350 bis 1810 und befand sich an der Stadtmauer zum Fischerfeld an der heutigen Rechneigrabenstrasse in der sudostlichen Innenstadt Das Salmensteinsche HausLage des Salmensteinschen Hauses auf der Stadtmauer am Fischerfeld Inhaltsverzeichnis 1 Das Salmensteinsche Haus auf der Mauerkrone 2 Kleiner Rathausturm 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDas Salmensteinsche Haus auf der Mauerkrone BearbeitenBeim Bau der gotischen Stadtmauer nach der 1333 von Kaiser Ludwig dem Bayern genehmigten Zweiten Stadterweiterung errichtete man um 1350 auf der Mauerkrone im Bereich der heutigen Rechneigrabenstrasse ein zweistockiges Haus mit einem schiefergedeckten Walmdach und zwei Turmchen mit spitzen Hauben Das Untergeschoss des Hauses war in Stein ausgefuhrt das Obergeschoss in Fachwerk Die Unterkante des uber die Mauer vorkragenden Gebaudes war mit einem gotischen Rundbogenfries verziert Die Bezeichnung des Gebaudes geht wie bei den meisten kleineren Aufbauten der Stadtbefestigung mit Eigennamen wohl auf den Nachnamen eines hier wohnenden Wachters oder Turmers zuruck Der Nachname Salmensteyn ist in stadtischen Urkunden des 14 Jahrhunderts mehrfach erwahnt Westlich des Salmensteinschen Hauses lief die gotische Stadtmauer im rechten Winkel auf die romanische Staufenmauer zu Hier lag von 1462 bis 1806 das Sudende der Frankfurter Judengasse des judischen Ghettos Frankfurts Nordlich des Salmensteinschen Hauses lag seit dem Mittelalter der Judische Friedhof ostlich des Hauses die Allerheiligenbollwerk und Judenbollwerk genannte Bastion der Stadtbefestigung Beim Ausbau der Stadtmauer zu einer Festungsanlage im Niederlandischen Stil die Johann Wilhelm Dilich zwischen 1627 und 1667 durchfuhrte blieb das Haus erhalten Es pragte sich als Landmarke ins Gedachtnis der Frankfurter ein auch nach der Schleifung der Stadtmauern Anfang des 19 Jahrhunderts Im Rahmen der Schleifung wurde das Haus wohl um das Jahr 1810 abgerissen Kleiner Rathausturm Bearbeiten nbsp Rathausturm Ensemble vom Main Tower aus gesehen 2009Als Ende des 19 Jahrhunderts der Frankfurter Rathauskomplex durch einen Neubau erweitert werden sollte liessen sich die Architekten Franz von Hoven und Ludwig Neher bei der Gestaltung der beiden Rathausturme von den Turmen der Frankfurter Stadtbefestigung inspirieren Der grosse Rathausturm im Volksmund bald nach dem hochgewachsenen damaligen Oberburgermeister Franz Adickes Langer Franz genannt wurde nach dem Vorbild des 1769 abgerissenen Sachsenhauser Bruckenturmes gestaltet Der kleine Rathausturm nach einem damals popularen antisemitischen Schlager Kleiner Cohn genannt war eine getreue Kopie des Salmensteinschen Hauses Davon ist allerdings seit den Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs nichts mehr zu erkennen Die Rathausturme brannten bei einem Luftangriff am 22 Marz 1944 aus und erhielten nach dem Krieg nur Notdacher Eine originalgetreue Rekonstruktion wird seit 1984 erwogen konkrete Massnahmen unterblieben jedoch 2017 beauftragte die Stadtverordnetenversammlung aufgrund eines gemeinsamen Etat Antrages von CDU SPD und Grunen den Magistrat mit einer Kostenanalyse fur eine vollstandige Rekonstruktion der beiden Rathausturme 1 In einem Zwischenbericht vom Juni 2018 bezifferte der Magistrat die moglichen Kosten fur den Wiederaufbau der Turmdacher auf sechs Millionen Euro 2 Literatur BearbeitenArchitekten amp Ingenieur Verein Hrsg Frankfurt am Main und seine Bauten Selbstverlag des Vereins Frankfurt am Main 1886 Georg Hartmann Fried Lubbecke Hrsg Alt Frankfurt Ein Vermachtnis Verlag Sauer und Auvermann Glashutten 1971 Fried Lubbecke Das Antlitz der Stadt Nach Frankfurts Planen von Faber Merian und Delkeskamp 1552 1864 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1952Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinsamer Etat Antrag der Fraktionen von CDU SPD und GRUNEN zum Produkthaushalt 2017 PDF 308 kB Magistratsbericht B188 PDF 429 kB Frankfurter Stadtbefestigung Frankfurter Stadtbefestigung Affentor Allerheiligentor Anlagenring Bockenheimer Tor Eschenheimer Tor Fahrtor Friedberger Tor Fronhofturm Galgentor Kuhhirtenturm Monchsturm Rententurm Salmensteinsches Haus Staufenmauer Ulrichstein Wallanlagen Wallservitut Frankfurter Landwehr Bockenheimer Warte Friedberger Warte Galluswarte Gutleuthof Kuhhornshof Riederhofe Sachsenhauser Warte 50 111387 8 690611 Koordinaten 50 6 41 N 8 41 26 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Salmensteinsches Haus amp oldid 233163513