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Das Allerheiligentor ist ein Platz in der ostlichen Innenstadt von Frankfurt am Main Vom 14 bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts befand sich hier das ostliche Tor der Frankfurter Stadtbefestigung Der Platz entstand 1809 nach deren Abriss und der Umgestaltung des Befestigungsrings in eine Grunanlage die Wallanlagen Hier beginnt die Hanauer Landstrasse eine der grossen Ein und Ausfallstrassen der Innenstadt AllerheiligentorPlatz in Frankfurt am MainBeginn der Hanauer Landstrasse am AllerheiligentorBasisdatenOrt Frankfurt am MainOrtsteil InnenstadtAngelegt 1809Einmundende Strassen Allerheiligenstrasse Battonnstrasse Hanauer Landstrasse Lange Strasse Obermainanlage Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Offentlicher Verkehr 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Allerheiligenkapelle und Allerheiligentor der Zweiten Stadterweiterung nbsp Entwurf des klassizistischen Allerheiligentors 1809Nachdem Kaiser Ludwig der Bayer Frankfurt im Jahre 1333 die sogenannte zweite Stadterweiterung gestattet hatte begann die Stadt wenige Jahre danach die neu gewonnene Neustadt mit einer Stadtmauer einzufrieden Das ostliche Tor der Mauer fuhrte zunachst den Namen Rieder Tor nach den etwa eine halbe Stunde ausserhalb der Stadt an den Grenzen ihres Territoriums gelegenen Riederhofen In historischen Dokumenten findet es sich zeitweise auch als Hanauer Tor erwahnt Erst als 1366 in der Nahe die Allerheiligenkapelle errichtet wurde ging dieser Name langsam auf das Tor uber Das genaue Erbauungsdatum des reprasentativen Torturms schwankt in der historischen Quellen zwischen den 1340er und den 1380er Jahren Wahrend der Besetzung durch schwedische Truppen im Dreissigjahrigen Krieg liess die Stadt ihre Befestigungsanlagen nach damals modernen Grundsatzen erweitern Dabei entstanden 1632 sudlich und nordlich des Tores zwei Festungswerke das Allerheiligen oder Judenbollwerk nach der nahegelegenen Judengasse benannt sowie die Schwedenschanze oder Breitwallbollwerk Die Passage durch das Tor wurde umgestaltet so dass das alte Tor aus der Stadt in einen Zwinger fuhrte wo die Strasse nach Norden umgeleitet und durch ein neu erbautes barockes Portal auf einer Brucke uber den Stadtgraben auf die Landstrasse fuhrte 1809 wurden die Befestigungsanlagen mit dem alten Allerheiligentor abgerissen und zu einer Grunanlage umgestaltet Stadtbaumeister Johann Friedrich Christian Hess errichtete 1810 zwei klassizistische Torbauten die als Wachlokale und Zollhaus dienten Im Giebel befanden sich je zwei Nischen mit Busten uber dem Torbogen ein Frankfurter Adler mit Kleestengeln und einem F auf der Brust Der Fries oberhalb der dorischen Saulen trug am nordlichen Tor die Inschrift Allerheiligen Thor am sudlichen Erbauet MDCCCX Die Strasse war nachts noch bis 1864 mit einem schmiedeeisernen Gitter gesperrt Die barocke aussere Allerheiligenpforte wurde auf Vorschlag Jakob Guiolletts nicht abgerissen sondern als Holzkohlenmagazin genutzt 1810 erwarb der Kaufmann Johann Heinrich Tabor das Tor vergrosserte es durch zwei seitliche Anbauten und stockte es um ein Geschoss auf 1872 erwarb der Kaufmannische Verein dieses Haus Er liess ein weiteres Stockwerk daraufsetzen das als Veranstaltungssaal genutzt wurde Das Gebaude des Kaufmannischen Vereins war bis 1908 ein bedeutender Ort im gesellschaftlichen Leben Frankfurts dann zog der Verein in das neu errichtete Volksbildungsheim am Eschenheimer Tor Das ehemalige Gebaude des kaufmannischen Vereins mit dem alten Tor wurde im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main schwer beschadigt An seiner Stelle befindet sich heute ein Hotel des Kolpingwerks nbsp Einzug preussischer Truppen am 16 Juli 1866Am 16 Juli 1866 zogen preussische Truppen unter General Eduard Vogel von Falckenstein von Aschaffenburg kommend durch das Allerheiligentor in die Stadt ein Es war das Ende der Freien Stadt Frankfurt Wenige Wochen spater am 8 Oktober 1866 annektierte Preussen die Stadt 1864 bis 1866 waren bereits die meisten klassizistischen Land und Wassertore wieder abgerissen worden Bei einigen liess man jedoch die Wachhauser zugunsten einer gewerblichen Nutzung stehen so auch am Allerheiligentor Um 1900 war hier u a ein Waaghaus und eine Kaffeestube untergebracht Die ostliche Innenstadt war seit dem Mittelalter ein hauptsachlich von kleinen Handwerkern bewohntes Viertel Nach der Aufhebung des Ghettozwangs Anfang des 19 Jahrhunderts siedelten sich hier zahlreiche Juden an Im Zweiten Weltkrieg wurde der grosste Teil der historischen Bausubstanz durch die Luftangriffe auf Frankfurt am Main zerstort Heute ist die Gegend um das Allerheiligentor ein Innenstadtgebiet mit einer dichten architektonisch wenig bedeutenden Bebauung uberwiegend aus den 1950er und 1960er Jahren Offentlicher Verkehr BearbeitenAm Allerheiligentor befindet sich ein Knotenpunkt dreier Linien der Strassenbahn Frankfurt am Main In ost westlicher Richtung verbindet die Linie 11 die von Westen einmundende Altstadtstrecke durch die Battonnstrasse mit der nach Osten fuhrenden Hanauer Landstrasse Von Suden munden die Linien 14 und 18 aus Richtung Sachsenhausen uber die Ignatz Bubis Brucke kommend ein Auf dieser Strecke verkehrt auch der Ebbelwei Express Literatur BearbeitenArchitekten amp Ingenieur Verein Hrsg Frankfurt am Main und seine Bauten Selbstverlag des Vereins Frankfurt am Main 1886 Walter Gerteis Das unbekannte Frankfurt 8 Auflage Verlag Frankfurter Bucher Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 920346 05 X Rudolf Jung Die Niederlegung der Festungswerke in Frankfurt am Main 1802 1807 in Archiv fur Frankfurts Geschichte und Kunst Bd 30 Selbstverlag des Vereines fur Geschichte und Alterthumskunde Frankfurt am Main 1913 Fried Lubbecke Das Antlitz der Stadt Nach Frankfurts Planen von Faber Merian und Delkeskamp 1552 1864 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1952 Franz Rittweger Das alte Frankfurt am Main Michael Imhof Verlag Petersberg 2006 ISBN 3 86568 118 2 Heinrich Schussler Frankfurts Turme und Tore Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1951 Carl Wolff Rudolf Jung Die Baudenkmaler von Frankfurt am Main Band 2 Weltliche Bauten Selbstverlag Volcker Frankfurt am Main 1898Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Allerheiligentor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Allerheiligentor altfrankfurt comFrankfurter Stadtbefestigung Frankfurter Stadtbefestigung Affentor Allerheiligentor Anlagenring Bockenheimer Tor Eschenheimer Tor Fahrtor Friedberger Tor Fronhofturm Galgentor Kuhhirtenturm Monchsturm Rententurm Salmensteinsches Haus Staufenmauer Ulrichstein Wallanlagen Wallservitut Frankfurter Landwehr Bockenheimer Warte Friedberger Warte Galluswarte Gutleuthof Kuhhornshof Riederhofe Sachsenhauser Warte 50 113433 8 69399 Koordinaten 50 6 48 4 N 8 41 38 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Allerheiligentor amp oldid 233263385