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Das Volksbildungsheim war ein Gebaude der Erwachsenenbildung in der Innenstadt von Frankfurt am Main gegenuber dem Eschenheimer Turm Von 1963 bis 1995 befand sich hier das Theater am Turm Heute befindet sich hinter der erhaltenen Fassade das als Multiplex Kino und Veranstaltungszentrum genutzte CineStar Metropolis Betrieben werden die Kinosale von der CineStar Gruppe Metropolis hinter der Fassade des fruheren Volksbildungsheims Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kinocenter 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Gebaude wurde am 1 Februar 1908 eroffnet Bauherr war der Kaufmannische Verein der das Haus als Gesellschaftshaus nutzte Architekt war Wilhelm Helfrich Neben den Raumlichkeiten des Vereins waren mehrere Geschafte ein Restaurant und ein Cafe im Haus untergebracht Bereits in dieser ersten Nutzung waren Veranstaltungsraume vorgesehen der grosse Saal bot 1400 Personen Platz der kleine Saal 300 Personen Im Ersten Weltkrieg wurde das Gebaude als Lazarett genutzt und anschliessend fur 1 6 Millionen Mark von der Stadt ubernommen da der Kaufmannische Verein sich inzwischen aufgelost hatte 1919 ging das Haus mit Hilfe offentlicher und privater Zuwendungen in den Besitz des Bundes fur Volksbildung uber und am 5 Oktober 1919 als Volksbildungsheim neu eroffnet Zu den Spendern zahlten Industrielle und Bankiers wie der Direktor der Degussa Heinrich Roessler und der Philanthrop Charles Hallgarten Neben den namensgebenden Bildungsveranstaltungen wurde das Haus fur Konzerte und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt Weiterhin war es Sitz der Volksbucherei Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde der Bund fur Volksbildung gleichgeschaltet und 1936 aufgelost Das Volksbildungsheim nunmehr Volksbildungsstatte Stadtmitte genannt wurde durch die Organisation Kraft durch Freude KdF weiterbetrieben Die umfassende Zerstorung der Frankfurter Innenstadt durch alliierte Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg machte auch vor dem Volksbildungsheim nicht halt Dach und grosse Teile des Gebaudes wurden 1943 und 1944 bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main zerstort Da die Zerstorungen jedoch nicht so schlimm waren wie bei anderen grossen Salen und Theatern Frankfurts beschloss man bereits 1950 den Bau durch ein einfaches Satteldach vor weiterer Zerstorung durch Witterungseinflusse zu schutzen 1953 wurde das Gebaude durch den neuen Eigentumer Saalbau GmbH wiederaufgebaut Im Inneren stattete man das Gebaude den Anforderungen der Zeit entsprechend neu aus Nun standen neben einem grossen Saal mit 1 000 Platzen Unterrichts und Verwaltungsraume sowie drei kleinere Sale mit jeweils 180 Platzen zur Verfugung Uberdies fand die Hauptstelle der stadtischen Volksbucherei hier ihren Sitz 1963 entstand ein Erweiterungsbau auf dem nordlich angrenzenden Trummergrundstuck Hier hatte sich vor dem Krieg seit 1888 das Hoch sche Konservatorium befunden das auch im Erweiterungsbau des Volksbildungsheims seit 1951 wieder Raumlichkeiten erhielt Von 1953 an war der grosse Saal des Volksbildungsheims Spielstatte der Landesbuhne Rhein Main die ab 1963 unter dem Namen Theater am Turm TAT zu einem uberregional bekannten Theater wurde 1966 wurde hier unter Leitung von Claus Peymann Intendant 1965 1969 die legendare Publikumsbeschimpfung von Peter Handke uraufgefuhrt In den siebziger Jahren war Rainer Werner Fassbinder fur acht Monate Intendant des TAT Die Auffuhrung seines 1974 entstandenen Stuckes Der Mull die Stadt und der Tod uber den Frankfurter Hauserkampf wurde nach Protesten abgesagt weil die darin vorkommende Figur des reichen Juden antisemitische Stereotypen bediene Fassbinder verliess das Theater Nach einer vorubergehenden Schliessung 1978 79 wurde das TAT umgebaut und 1980 mit neuem Konzept aber nunmehr ohne eigenes Ensemble wiedereroffnet Bis 1986 war es eine Spielstatte fur freie experimentelle Gruppen und internationale Kunstler wie die Company Vivienne Newport danach entstanden zahlreiche internationale Gastinszenierungen Ab 1986 wurden unter der Dramaturgie von Tom Stromberg wieder vermehrt Eigenproduktionen inszeniert 1995 verlegte das TAT seinen Sitz in das Bockenheimer Depot Kinocenter BearbeitenIn den 1990er Jahren verkaufte die Stadt Frankfurt das Volksbildungsheim mit einem Erbbaurechtsvertrag an ein privates Konsortium 1 Ab 1998 wurde das Volksbildungsheim bis auf die denkmalgeschutzte Fassade abgerissen und bis 2001 fur 105 Millionen Mark das Kinocenter Metropolis mit 12 Salen und insgesamt 3551 Platzen gebaut Die geplante Eroffnung am 15 Marz 2001 2 musste aufgrund mehrerer Baumangel indes verschoben werden Wahrend die ersten beiden Sale am 12 April 2001 eroffnet werden konnten verschob sich die Inbetriebnahme der restlichen Sale um mehrere Monate Eigentumer des Gebaudes ist die Treuhand amp Verwaltungs GmbH und Co Metropolis Premiumfilmpalast mbH die das Gebaude an die unter dem Markennamen Cinestar auftretende Greater Union Filmpalast GmbH als Teil der australischen Amalgamated Holdings Limited vermietet Die Monatsmiete wird auf 250 000 Euro beziffert Weitere Mieter sind zwei Restaurants im Erdgeschoss und die Tanzschule Wernecke im Dachgeschoss Anfang 2012 wurde bekannt dass von Filmverleihen der Zustand des Kinocenters bemangelt wird 3 Der kostendeckende Betrieb wird angezweifelt Aufgrund eines Defektes an der zentralen Brandmeldeanlage wurde am 28 Februar 2012 durch die Bauaufsicht der Stadt Frankfurt ein vorlaufiges Nutzungsverbot fur das Kinocenter Metropolis ausgesprochen 1 Der Betreiber kundigte an in Zusammenarbeit mit dem Vermieter die Mangel schnellstmoglich zu beseitigen Die Wiedereroffnung erfolgte nach ca 3 Wochen nach Beseitigung der Mangel Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Volksbildungsheim Frankfurt am Main Sammlung von Bildern Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Volksbildungsheim In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Website des Frankfurter Bundes fur Volksbildung Uber die Geschichte des VolksbildungsheimesEinzelnachweise Bearbeiten a b Cinestar kundigt Renovierung des Metropolis an 29 Februar 2012 Claus Jurgen Gopfert Frankfurter Rundschau zugegriffen am 26 August 2013 Fotostrecken Frankfurt Die Geschichte des Metropolis Memento vom 30 Mai 2014 im Internet Archive Frankfurter Rundschau zugegriffen am 26 August 2013 Mangel beim Brandschutz im Cinestar Metropolis Kino Metropolis stillgelegt 28 Februar 2012 Frankfurter Rundschau zugegriffen am 26 August 201350 118333333333 8 6791666666667 Koordinaten 50 7 6 N 8 40 45 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksbildungsheim Frankfurt am Main amp oldid 239378069