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Dieser Artikel behandelt ein Stadttor in Frankfurt am Main Fur die Skulptur in Bremen siehe Affentor Skulptur Das Affentor war das sudlichste der mittelalterlichen Stadttore von Frankfurt am Main in Sachsenhausen Das Affentor 1628Das Affentor 1798Die klassizistischen Affentorhauser Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Etymologie 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Zuge der durch Kaiser Ludwig den Bayern genehmigten Stadterweiterung von 1333 wurde Sachsenhausen um 1390 mit einer Stadtmauer umgeben Seitdem fuhrte der von und nach Suden fliessende Verkehr durch ein neu angelegtes Stadttor das Affentor Der Strassenzug vom Affentor zur Frankfurter Mainbrucke uber die Elisabethenstrasse und die Bruckenstrasse teilte Sachsenhausen in die beiden Quartiere Oberhausen und Unterhausen Bei der Belagerung Frankfurts 1552 im Furstenkrieg erlitt Sachsenhausen erhebliche Schaden Auch das Affentor wurde dabei beschadigt Ein weiteres sudwestlich davon gelegenes Stadttor das Oppenheimer Tor wurde nach 1552 sogar ganz geschlossen Anfang des 19 Jahrhunderts wurden die alten Frankfurter Stadtbefestigungen geschleift weil sie ihre militarische Bedeutung verloren hatten Auch das Affentor wurde 1809 abgerissen An seiner Stelle errichtete Johann Friedrich Christian Hess 1810 11 die beiden klassizistischen Affentorhauser als Zoll und Wachlokale zwischen denen die Strasse hindurchfuhrte Noch bis 1837 wurden nachts die Stadttore verschlossen danach hatten die Tore aufgrund der raschen Ausdehnung des bebauten Stadtgebiets ihre Funktion verloren Anders als die ubrigen klassizistischen Stadttore Frankfurts die 1864 abgerissen wurden blieben die Affentorhauser bis heute erhalten Sie stehen unter Denkmalschutz 1 2 und dienten bis 1995 als Burgerhauser dann verkaufte die Saalbau GmbH sie an das Katharinen und Weissfrauenstift Nach weiteren Eigentumerwechseln gehoren die Hauser seit 2001 dem Frankfurter Caritasverband e V der sie bis 2006 fur 200 000 Euro renovieren liess Etymologie BearbeitenFur den Namen gibt es verschiedene Erklarungen von denen jedoch keine nachweisbar belegt ist Eine Frankfurter Sage berichtet Karl der Grosse habe hier auf der Flucht vor den Sachsen das Ave Maria angestimmt worauf eine Flutwelle den Verfolgern das Uberschreiten des Mains unmoglich machte Ein zweites Anstimmen habe dazu gefuhrt dass sich an der Stelle des Banners eine Quelle offnete die spater Aveborn genannt und gefasst wurde Als man das Affentor anlegte scheint sie bereits versiegt oder verschuttet gewesen zu sein 3 Aber auch eine Namensherkunft aus einer alten Flurbezeichnung ist moglich Nach dem Sudhessischen Flurnamenbuch ist Aube eine Nebenform von Aue beides aus mittelhochdeutsch ouwe mundartlich Aab und Aa Auen musste mit Aab mundartlich Aawe heissen Dieser Ausdruck konnte als Affen missdeutet werden in der Namensgeschichte kein seltenes Phanomen Also konnte Affentor auch ein Tor zum Auenfeld bedeuten Tatsachlich zog sich fruher eine feuchte Niederung von Sachsenhausen entlang des Mains in Richtung Offenbach Schliesslich konnte das Tor wie die meisten Tore von dem Zielort der vom Tor ausgehenden Landstrassen abgeleitet sein Affen ist die germanische Form von keltisch aba apa aban avon Fluss und kommt in der Kurzform aff off ziemlich oft vor wie z B in Aschaffenburg und Offenbach Das Affentor konnte also das Offenbacher Tor oder das Aschaffenburger Tor sein Tatsachlich wurde das Tor im 19 Jahrhundert zuweilen als Aschaffenburger Tor bezeichnet und die Etappe von Frankfurt nach Aschaffenburg entsprach ungefahr einer Tagesreise Laut einer Legende die in der Speisekarte der Gaststatte Affentor Schanke abgedruckt ist hat das Tor seinen Namen wie in der ersten Legende vom Ave Maria Am Ave Tor gab man den Reisenden ein letztes Ave Maria mit auf den Weg In Frankfurter Mundart wurde dann aus dem Ave immer mehr ein ausgeschliffenes Avve bis hin zum Affe wodurch das Affen Tor seinen Namen erhielt Eine weitere Herleitung bringt das Affentor in Verbindung mit dem Wort Abend Der Name ist jedenfalls sehr alt Der Historiker Johann Georg Battonn leitete in seiner Frankfurter Topographie den Namen von einem in der Nahe des Tores befindlichen Haus ab Die Baldemarsche Handschrift von 1350 nennt dieses Tor die Roderpforte und von dem nahen Eckhause Zum Affen auch schon Affenpforte Dass der Wald in fruheren Zeiten bis an Sachsenhausen reichte ist eine schon bekannte Sache Aber man baute nachher verschiedene Distrikte zu fruchtbringenden Feldern an welche insgesamt die Roder oder vielmehr die Roder hiessen und von ihnen erhielt das Tor den Namen Roderpforte Der auf dem oberen Rode zwischen Sachsenhausen und Offenbach entstandene Ort Oberrode leitete nachmals auf den irrigen Gedanken als ruhre der Name der Pforte einzig von diesem Ort her 4 Literatur BearbeitenArchitekten amp Ingenieur Verein Hrsg Frankfurt am Main und seine Bauten Selbstverlag des Vereins Frankfurt am Main 1886 Helmut Bode Frankfurter Sagenschatz Sagen und sagenhafte Geschichten nach den Quellen und alteren Sammlungen sowie der Lersner schen Chronik neu erzahlt von Helmut Bode Verlag Waldemar Kramer Frankfurt a M zweite Auflage 1986 S 92 94 ISBN 3 7829 0209 2 Walter Gerteis Das unbekannte Frankfurt 8 Auflage Verlag Frankfurter Bucher Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 920346 05 X Fried Lubbecke Das Antlitz der Stadt Nach Frankfurts Planen von Faber Merian und Delkeskamp 1552 1864 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1952 Franz Rittweger Carl Friedrich Fay Das alte Frankfurt am Main Michael Imhof Verlag Petersberg 2006 ISBN 978 3 86568 118 8 Heinrich Schussler Frankfurts Turme und Tore Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1951 Carl Wolff Rudolf Jung Die Baudenkmaler von Frankfurt am Main Band 2 Weltliche Bauten Selbstverlag Volcker Frankfurt am Main 1898 Vinz de Rouet Ich liebe Sachsenhausen 33 Grunde Sachsenhausen zu lieben Berlin 2010 ISBN 978 3 86931 738 0Einzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Affentorplatz 1 In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Affentorplatz 2 In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Helmut Bode Frankfurter Sagenschatz Sagen und sagenhafte Geschichten nach den Quellen und alteren Sammlungen sowie der Lersner schen Chronik neu erzahlt von Helmut Bode Verlag Waldemar Kramer Frankfurt a M zweite Auflage 1986 S 92 94 Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main Band VII S 69 Herausgegeben durch den Verein fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1861 1875Weblinks BearbeitenAffentorhauser auf der stadtischen Webseite Affentorplatz auf der stadtischen WebseiteFrankfurter Stadtbefestigung Frankfurter Stadtbefestigung Affentor Allerheiligentor Anlagenring Bockenheimer Tor Eschenheimer Tor Fahrtor Friedberger Tor Fronhofturm Galgentor Kuhhirtenturm Monchsturm Rententurm Salmensteinsches Haus Staufenmauer Ulrichstein Wallanlagen Wallservitut Frankfurter Landwehr Bockenheimer Warte Friedberger Warte Galluswarte Gutleuthof Kuhhornshof Riederhofe Sachsenhauser Warte 50 104650444444 8 69026065 Koordinaten 50 6 16 7 N 8 41 24 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Affentor amp oldid 232077803