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Der Kuhhirtenturm auch Elefant genannt ist ein Wehrturm im Baustil der Spatgotik in der Stadt Frankfurt am Main Er wurde im spaten 14 Jahrhundert im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen als Teil der Frankfurter Stadtbefestigung errichtet und diente bis ins 17 Jahrhundert als Torhaus Kuhhirtentor oder Paradiespfortchen sowie zum Schutz der Uferbefestigung des Flusses Main Der Kuhhirtenturm aus der Grossen Rittergasse von Sudosten aus gesehen In der Bildmitte der spatgotische Torbogen der ehemaligen ParadiesgasseDer Kuhhirtenturm in der mainseitigen Sachsenhauser Stadtmauer 1628 Ausschnitt aus Matthaus Merians Vogelschauplan von Frankfurt am Main Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Nutzung als Wehrturm 1390 bis Mitte des 17 Jahrhunderts 1 2 Privater Wohnturm bis 1945 1 3 Jugendherberge 1957 2009 1 4 Hindemith Kabinett 2 Architektur 3 Ausstellungen 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenNutzung als Wehrturm 1390 bis Mitte des 17 Jahrhunderts Bearbeiten Im 14 Jahrhundert war die Freie Reichsstadt Frankfurt in zahlreiche Fehden und bewaffnete Konflikte mit Landesherrn der umliegenden Gebiete verwickelt Daher sahen sich die Burger Frankfurts veranlasst ihre Verteidigungsanlagen auszubauen Im Jahr 1390 wurde schliesslich der Kuhhirtenturm als Wehr und Torturm in der nordlichen zum Main hin gerichteten Stadtmauer Sachsenhausens errichtet Ausser dem Kuhhirtenturm sicherten vier weitere Turme in einem Abstand von rund 50 Metern diesen Mauerabschnitt Das Tor an das sich die Paradiesgasse anschloss diente vorwiegend den in Sachsenhausen zahlreich ansassigen Fischern als Zugang zum Main Als zu Beginn des 19 Jahrhunderts die Frankfurter Befestigungsanlagen ausgedient hatten und geschleift wurden blieb der Kuhhirtenturm eingefugt in die enge Bebauung der Sachsenhauser Altstadt und weiterhin in seiner Funktion als Durchgang zum Main benotigt vom Abriss verschont und diente fortan als Wohngebaude Privater Wohnturm bis 1945 Bearbeiten Im Jahr 1884 stand der Abriss des mittlerweile maroden Turms zur Debatte konnte allerdings nach Protesten Frankfurter Burger verhindert werden 1923 beschloss der Magistrat der Stadt Frankfurt Turm und Torhaus dem Komponisten Paul Hindemith als Wohnung zur Miete zur Verfugung zu stellen Hindemith sanierte das Gebaude auf eigene Kosten und bezog es zusammen mit seiner Familie im Oktober 1923 Nach seinem Umzug nach Berlin 1927 wurde der Turm bis 1943 weiterhin von seiner Mutter und seiner Schwester bewohnt die er dort haufig besuchte Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde der Kuhhirtenturm wie fast die gesamte Frankfurter Altstadt durch Bombardements der Alliierten schwer beschadigt Erhalten blieben lediglich die Grundmauern bis zum dritten Stockwerk Das in Fachwerk ausgefuhrte vierte Stockwerk und das Dach wurden vollstandig zerstort Jugendherberge 1957 2009 Bearbeiten Nach dem Krieg nutzten ausgebombte Anwohner und Fluchtlinge den notdurftig wieder hergerichteten Turm als Unterkunft 1950 wurde vom Magistrat der Stadt Frankfurt der Bau eines neuen Hauses der Jugend beschlossen da das bisherige Gebaude von der amerikanischen Militarverwaltung genutzt wurde Bis 1957 entstand auf dem weitgehend kriegszerstorten Areal rund um den Kuhhirtenturm die neue Jugendherberge Mit dem Bau ging auch die Restaurierung des Turmes einher der dem Jugendherbergswerk zur Nutzung zur Verfugung gestellt wurde Hindemith Kabinett Bearbeiten nbsp Handschriftlicher Brief Hindemiths an seine Frau in der Kabinett Ausstellung Nach dem Ende der Nutzung durch das Haus der Jugend wurde der Turm ab 2010 von der Stadt Frankfurt aufwendig saniert Im Auftrag der Fondation Hindemith Blonay der Rechtsnachfolgerin des Komponisten richtete das Hindemith Institut Frankfurt das Hindemith Kabinett im Kuhhirtenturm mit einer Ausstellung zu Leben und Werk Hindemiths ein Das Musikzimmer unter der Turmhaube im vierten Obergeschoss bietet Raum fur Kammermusikkonzerte und weitere Veranstaltungen Architektur BearbeitenDer auf quadratischem Grundriss errichtete Turm weist auf seiner sudlichen Hauptfront eine Lange von rund sieben Metern auf In dieser befindet sich im Hochparterre der Eingang zum Turm Die Grundmauern sind aus Granit errichtet und drei Stockwerke hoch Darauf ist ein weiteres Stockwerk die Turmerstube in Fachwerk Bauweise aufgesetzt Auf diesem sitzt ein steiles Walmdach Dach und Turmerstube sind mit Schindeln aus Schiefer gedeckt An der ostlichen Seitenmauer schliesst sich an den Turm auf Hohe des ersten Obergeschosses ein spatgotischer Torbogen an mit einem geschlossen uberbauten Fussgangerubergang darauf Ausstellungen Bearbeiten2014 Ludwig Rottenberg 1864 1932 Ein Leben fur die Frankfurter Oper Literatur BearbeitenBernd Kalusche Wolf Christian Setzepfand Architekturfuhrer Frankfurt am Main Reimer Berlin 1992 ISBN 3 496 01100 9 S 10 Vinz de Rouet Ich liebe Sachsenhausen 33 Grunde Sachsenhausen zu lieben Berlin 2010 ISBN 978 3 86931 738 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kuhhirtenturm Sammlung von Bildern Videos und 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