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Unterliederbach ist seit dem 1 April 1928 ein Stadtteil von Frankfurt am Main Die Einwohnerzahl betragt 17 158 Wappen von Unterliederbach Wappen von Frankfurt am Main Unterliederbach 40 Stadtteil von Frankfurt am MainKarteKoordinaten 50 6 39 N 8 31 53 O 50 110833333333 8 5313888888889 Koordinaten 50 6 39 N 8 31 53 OFlache 6 021 km Einwohner 17 158 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 2850 Einwohner km Postleitzahl 65929Vorwahl 069Website www frankfurt deGliederungOrtsbezirk 6 WestStadtbezirke 621 Unterliederbach Mitte 622 Unterliederbach Ost 623 Unterliederbach West Silogebiet VerkehrsanbindungAutobahnBundesstrasseRegionalbahn 12Bus M55 50 58 59 253 804Quelle Einwohner mit Hauptwohnung in Frankfurt am Main PDF In Statistik aktuell 03 2023 Abgerufen am 7 Juni 2023 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Namensherkunft 2 2 Vorgeschichtliche Zeit 2 3 Romische Kaiserzeit 2 4 Mittelalter 2 5 Fruhe Neuzeit 2 5 1 Muhlen und Herrenhauser 2 6 Industrialisierung und Moderne 2 7 Eingemeindungen und Weltkriege 2 7 1 Motorisierung 2 7 2 Zweiter Weltkrieg 2 8 Nachkriegszeit bis heute 3 Bevolkerungsentwicklung 4 Verkehr 4 1 Eisenbahn 4 1 1 Unterliederbacher Bahnhof 4 1 2 Weitere Schienenwege in Unterliederbach 4 2 Individualverkehr 5 Bebauung 5 1 Einzelgebaude 5 2 Kirchen und Friedhofe 5 2 1 Kirchen 5 2 2 Friedhofe 5 3 Gebaudeensembles 6 Trivia 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenUnterliederbach liegt im Main Taunusvorland zwischen Untermainebene im Suden und Sudosten sowie dem Vordertaunus der sich nordlich und nordwestlich erhebt Der Stadtteil befindet sich Nordwesten des Ortsbezirks 6 Frankfurt West rund 10 km westlich der Hauptwache Sudwestlich befinden sich Zeilsheim und Teile Sindlingens Im Sudosten verlauft die Grenze zu Hochst durch fliessend ineinander ubergehende Bebauung Im Nordosten liegt Sossenheim Im Nordwesten und Norden stosst Unterliederbach an die Gemeinden Liederbach und Sulzbach des benachbarten Main Taunus Kreises Liederbach Sulzbach Sossenheim nbsp Zeilsheim Sindlingen Frankfurt HochstGeschichte BearbeitenNamensherkunft Bearbeiten nbsp Niederliederbach auf einer Karte von 1723Namensgebend fur den Ort ist der Liederbach der das Dorf ursprunglich mit mehreren Armen umfloss Zum ersten Mal erwahnt wird der Ort um das Jahr 800 als Liderbach oder Leoderbach womit allerdings seinerzeit zusammenfassend auch Oberliederbach gemeint war Ab 1222 taucht die Unterscheidung auf als inferiori Liderbach lateinisch fur niederes Liederbach Ab 1406 hiess das Dorf Nidernliderbach Die Schreibweise wandelte sich von Niddemliederbach 1492 uber Niddern Liederbach 1592 hin zu Niederliederbach 1723 ehe 1818 der heute noch ubliche Name Unterliederbach eingefuhrt wurde 1 Vorgeschichtliche Zeit Bearbeiten Die altesten Spuren menschlicher Besiedelung der heutigen Unterliederbacher Gemarkung zeugen aus der hiesigen Jungsteinzeit etwa 3000 v Chr Drei vollstandig erhaltene Urnen Uberbleibsel von Knochenwerkzeugen sowie einige Scherben die 1950 bei Bauarbeiten in der Windthorststrasse gefunden und hernach von Archaologen untersucht und datiert worden waren Romische Kaiserzeit Bearbeiten Das heutige Unterliederbach lag im 1 Jahrhundert sudlich des Limes und damit innerhalb des Romischen Reiches Wo heute die A 66 verlauft entstand seinerzeit die Romerstrasse Elisabethenstrasse Aus dieser Zeit stammen ebenfalls Fundamente und andere Spuren eines romischen Landgutes das gefunden wurde auf dem Areal zwischen heutiger Liederbacher Strasse Hunsruckstrasse Idarwaldstrasse und Heimchenweg Ein weiteres Gehoft wird vermutet wo sich nun Autobahn und Konigsteiner Strasse kreuzen da dort ebenfalls Fundamentreste gefunden wurden sowie unter anderem ein Amboss romischer Herkunft Mittelalter Bearbeiten Die Grundung des heutigen Ortes erfolgte wahrend der Expansion des Frankischen Reichs im 6 Jahrhundert wie auch die vieler Nachbarortschaften deren Namen allerdings erst in karolingischer Zeit schriftlich festgehalten wurden in diesem Fall in der Schenkungsurkunde laut der neben Liederbach also Unter und Oberliederbach ferner Fischbach Kriftel und Sindlingen samt Einwohnern an das Kloster Fulda ubereignet wurden Die Urkunde entstand zwischen 780 und 802 das genaue Datum ist unbekannt da das Original nicht mehr existiert sondern nur eine Abschrift aus der Zeit um 1150 838 zahlte Unterliederbach nach erneuter Schenkung an das Kloster Lorsch zum Verwaltungsbezirk Niddagau 1282 83 ist die comitia in Liderbach et Liderbach ein pfalzgrafliches Lehen im Besitz der Herren von Eppstein Als diese uberschuldet ihr halbes Reich verkaufen mussten wechselte Unterliederbach in die Herrschaft der Landgrafschaft Hessen Fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Der fruhere Mainzer Dompropsteihof links war jahrhundertelang Ortsmittelpunkt Seinem klerikalen Inhaber mussten die Unterliederbacher Bauern ein Zehntel ihrer Ernte abliefern 1567 wurde Hessen nach dem Tode Philipps des Grossmutigen geteilt Unterliederbach gehort fortan zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt Allerdings hiess der Verwaltungsbezirk nach wie vor Herrschaft Eppstein obgleich das zustandige Amt in Wallau war Unterliederbach war indes durch Grenzveranderungen zur Exklave geworden so dass seine Einwohner fur Amtsgeschafte kurmainzisches Ausland durchqueren mussten Bereits im 14 Jahrhundert ist die Existenz einer Kirche belegt neben dem Mainzer Dompropsteihof heutige Heugasse 3 der Ortsmittelpunkt war Seinem klerikalen Inhaber mussten die Unterliederbacher Bauern ein Zehntel ihrer Ernte abliefern Vermutlich um 1527 wurde Unterliederbach im Zuge der Reformation evangelisch derweil es unter der Zustandigkeit des romisch katholischen Mainzer Dompropstes verblieb der nach wie vor den Zehnt erhob Nach Renovierungen im 17 Jahrhundert erfolgte 1716 der Neubau des Chores wodurch das in der Gegenwart Dorfkirche genannte Gebaude seine heutige Gestalt erhielt Damals bestand das Dorf aus 25 Haushalten und wuchs fortan Muhlen und Herrenhauser Bearbeiten Um 1675 war am sudlichen Rand der seinerzeitigen Bebauung eine unterschlachtige Muhle spatere Untermuhle errichtet worden auf die 1709 am Nordrand wiederum die oberschlachtige Obermuhle folgte die noch heute nach ihrem letzten Muller Kneiselsmuhle genannt wird gelegen nordwestlich der heutigen Autobahntrasse wo auch heute noch der Liederbach fliesst Wenige Jahre zuvor war das spater als Rathaus genutzte Herrenhaus heute Wagengasse 8 im Suden des damaligen Ortes entstanden Am Westrand wiederum wurde 1755 56 das Herrenhaus erbaut das heute Graubner sche Villa heisst Industrialisierung und Moderne Bearbeiten 1803 gelangte Unterliederbach in Folge der Sakularisation zur Grafschaft Nassau Usingen die sich mit Nassau Weilburg 1806 zum Herzogtum Nassau vereinte Gleichzeitig erhielt Nassau Usingen den Dompropsteihof und mit ihm das Recht den Zehnt zu erheben was dann nach 1847 schrittweise abgeschafft wurde Das Herzogtum baute von 1814 bis 1820 die durch Unterliederbacher Gebiet fuhrende Sodener Chaussee heutige Konigsteiner Strasse Das Maschinenzeitalter begann in Unterliederbach 1840 als erstmals die Zuge der Taunus Eisenbahn zwischen Frankfurt und Wiesbaden durch den sudlichen Zipfel der Gemarkung fuhren Damals lebten 527 Menschen im Ort mehr als doppelt so viele wie noch sechs Jahrzehnte zuvor In etwa derselben Grossenordnung blieb die Einwohnerzahl konstant bis zur Deutschen Reichsgrundung 1871 Vier Jahre zuvor war das Herzogtum Nassau mit u a Unterliederbach nach dem verlorenen Preussisch Osterreichischen Krieg vom Konigreich Preussen annektiert und dessen im Jahr darauf gegrundeter Provinz Hessen Nassau zugeordnet worden In dieser Zeit wuchs das Dorf zunachst nur um einzelne Hauser am sudostlichen Ortsrand sowie das Alleehaus an der Chaussee aus dem sich erst ein Wirtshaus entwickelte und ab 1893 nach Anbau eines Saales ein Treffpunkt des Ortes fur Balle und Stitngsfeste Ab 1864 plante die Gemeinde gezielt ihre Erweiterung durch Erschliessung neuer Bauplatze insbesondere in Richtung der Chaussee durch Errichtung des Neuwegs heute Wasgaustrasse sowie entlang des Steinwegs heute Heimchenweg nbsp Karte von 1893 Die expandierenden Orte Unterliederbach und Hochst beginnen baulich zusammenzuwachsen Der Bedarf an Wohnraum wuchs in der Folgezeit indes weiter seit der Grundung der Theerfarbenfabrik Meister Lucius amp Co 1863 im benachbarten Hochst der spateren Farbwerke Hoechst Binnen eines Vierteljahrhunderts stieg die Zahl der Mitarbeiter dieses Unternehmen auf 2 000 weshalb es die Grundung einer Stiftung anregte die ab 1891 den Bau des Arbeiterheims initiierte das im Volksmund Heimchen genannt wurde und bereits ein an die Fabrik angeschlossenes Wasserleitungssystem erhielt Zur gleichen Zeit entstand die Siedlung Engelsruhe fur andere Arbeiter denn mittlerweile war der Ort selbst zum industriellen Standort geworden Schon vor 1872 gab es eine Gerberei die ab 1887 von den neuen Eigentumern Graubner amp Scholl sukzessive erweitert wurde um zwei Shedhallen sowie ein neues Maschinen und Kesselhaus Es folgten weitere Werkstatt Fabrikations und Lagerbauten bis zu Beginn des 20 Jahrhunderts der Komplex zwischen heutiger Wasgau Soonwald und Pfalzer Strasse sowie dem Liederbach die Dimensionen eines Grossbetriebs erreichte der 400 Mitarbeiter beschaftigt haben 2 und eine der grossten Fabriken dieser Art im ganzen damaligen Reich gewesen sein soll Auf das schnelle Wachstum folgte 1911 der Konkurs sowie nach zwischenzeitlichem Besitzerwechsel 1920 die Einstellung der Produktion Der die damaligen Hauser uberragende Schlot pragte die Ortsansicht bis zu seiner Sprengung 2009 3 Ein weiterer Leder verarbeitender Betrieb war von 1880 bis 1905 eine in der Konigsteiner Strasse 80 gegrundete Treibriemen Fabrik Ein paar Hauser weiter Hausnummer 86 eroffnete 1891 eine Mobelfabrik auf der gegenuberliegenden Strassenseite bestand ab 1902 die Motorenfabrik Eisenlohr amp Schafer 4 die noch in ihrem Grundungsjahr fur ein Patent zur Verbindung von Formkasten Erwahnung fand in Stahl und Eisen der Zeitschrift des Vereins Deutscher Eisenhuttenleute VDEh 5 Die Mobelfabrik fusionierte derweil zu Heist amp Hobraeck und errichtete 1906 am gleichen Ort eine Fabrikanlage mit mehrgeschossigem Werkstattgebaude Kesselhaus Kohleschuppen Trockenkammer und Holztrockenschuppen Nachdem die Untermuhle bereits lange ausser Betrieb gewesen war nahm ab 1912 eine Metallgiesserei dort ihren Betrieb auf Die Obermuhle wiederum war 1899 in ein Sagewerk umgewandelt worden nach dem Ersten Weltkrieg war dort kurze Zeit das Hochster Feilenwerk untergebracht Seit Mitte der 1920er Jahre dient der Gebaudekomplex ausschliesslich als Wohnanlage 1905 wurde erstmals ein hauptamtlicher Burgermeister eingesetzt Die nebenamtlichen Vorganger waren der Arbeitsbelastung nicht mehr gewachsen gewesen und 1906 stellte sich etwa heraus dass es keine Baugenehmigung gab fur den bereits fast vollendeten Schul Neubau an der heutigen Hunsruck bzw Horselberg Strasse Geplant fur 16 Klassen hatte sie beim Einzug im Januar 1907 745 Schuler die von 12 Lehrern unterrichtet wurden Zuvor hatte sich die Schule im Herrenhaus an der Wagengasse befunden bestehend aus zwei Klassenraumen sowie zwei Lehrerwohnungen Dort zog wiederum 1908 die Gemeindeverwaltung ein Im selben Jahr eroffnete der Arbeiter Konsumverein Hochst seine Betriebszentrale in der Horselbergstrasse gegenuber der neuen Schule Ausser Lager und Vverpackungsraumen gab es hier eine Grossbackerei samt Verkaufsfiliale 1911 wurde schliesslich der Bau der Wasserleitung abgeschlossen Bis dato hatte die offentliche Wasserversorgung ausser im Heimchen bestanden aus funf Brunnen in und um den alten Ortskern sowie ebenso vielen im Bereich der Siedlung Engelsruhe Eingemeindungen und Weltkriege Bearbeiten 1917 wurden Unterliederbach und seine inzwischen rund 5300 Einwohner zusammen mit Sindlingen und Zeilsheim nach Hochst am Main eingemeindet 1 Dieses wiederum wurde 1928 ein Stadtteil von Frankfurt am Main Die Verwaltungsstelle Unterliederbach samt Standesamt verblieb indes noch 1932 im selben Haus ehe dieses zu einem reinen Wohnhaus wurde Derweil lag Unterliederbach nach dem Ersten Weltkrieg bis 1930 in der franzosisch besetzten Zone Ein Jahr zuvor war die erste Postagentur im Ort eroffnet worden Zur gleichen Zeit wurden in der Siedlung Engelsruhe neue Wohnhauser gebaut als Teil des von Ernst May geplanten Neuen Frankfurts Die Farbwerke liessen von 1934 bis 1936 zusatzliche Wohnblocks und Reihenhauser entstehen an der heutigen Liederbacher Strasse sowie am Karl Konig Weg Motorisierung Bearbeiten Ab Anfang der 1920er Jahre eroffnete der Unternehmer Wilhelm Engel in der Hauptstrasse 16 heute Liederbacher Strasse 54 das Gehoft wurde 1980 abgerissen zunachst einen Taxi Betrieb und bald darauf zusatzlich eine Tankstelle Zwecks Vergrosserung des Betriebs erfolgte 1925 der Umzug an die Kreuzung der Sodener Chaussee mit der Elisabethenstrasse Letztere wurde bald darauf fur den aufkommenden Autoverkehr ausgebaut und 1933 zu einem Teil des Rhein Main Schnellwegs heute A 66 auch Autoumgehungsstrasse genannt In der Mitte der Kreuzung entstand dabei ein Kreisverkehr mit 40 Meter Durchmesser in dem fortan der Auto Engel stand als eine fruhe Art Autobahnraststatte Offiziell zur Autobahn wurde die Elisabethenstrasse im Jahr 1965 In den 1980er Jahren folgten der erneute Umbau der Autobahnanschlussstelle samt der Verbreiterung auf drei Spuren sowie die Errichtung von Schallschutzwanden Auf diese entfielen rund zehn Prozent der Baukosten von 40 Millionen D Mark Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Im Juni 1940 fielen Fliegerbomben auf Hauser des Arbeiterheims In der Folgezeit wurde ein Luftschutzbunker erbaut an der Ecke Heimchenweg Peter Bied Strasse Wahrend der Frankfurter Bombennacht am 22 Marz 1944 detonierte eine Luftmine an der Ecke Hunsruckstrasse Legienstrasse und richtete dabei schwere Schaden an der Schule und umliegenden Gebauden an Brandbomben liessen das Alleehaus in Flammen aufgehen auch die Mobelfabrik Heist amp Hobraeck wurde teilweise zerstort Am 5 November desselben Jahres veranstalteten die Ortsgruppen der NSDAP in ganz Frankfurt Musterungsappelle auf denen die im Kreis Gross Frankfurt erfassten Manner beziehungsweise mannliche Jugendliche und Senioren zum Volkssturm antreten mussten die Unterliederbacher gemeinsam mit jenen des restlichen Frankfurter Westens auf dem Hochster Schlossplatz nbsp Kolonne der 3 US Armee auf der Autobahn bei Unterliederbach am 31 Marz 1945Jakob Sprenger Reichsverteidigungskommissar und Gauleiter von Hessen Nassau ordnete am 23 Marz 1945 an dass kein arbeitsfahiger Einwohner die Stadt verlassen durfe Am selben Tag fielen erneut alliierte Bomben auf Unterliederbach dabei wurde das katholische Schwesternhaus erheblich beschadigt In der Nacht zuvor hatte die 3 US Armee bei Oppenheim den Rhein uberquert und am folgenden Tag den Frankfurter Stadtwald erreicht Sprenger hatte nun wiederum die sofortige totale Raumung angeordnet jedoch ohne Angabe wohin evakuiert werden soll Als nach Kampfen vom 26 bis 28 Marz Kapitulation und vollstandige Einnahme Frankfurts folgten was am nachsten Tag offiziell durch US amerikanische Radiosender verkundet wurde endete der Krieg fur die Unterliederbacher 6 7 25 von ihnen starben durch Luftangriffe 240 als Soldaten der Wehrmacht 120 galten als vermisst Auch die katholische Kirche die zeitweise als Mobellager fur ausgebombte Familien diente verzeichnete Bombenschaden ihre Glocken waren bereits Anfang 1942 demontiert worden um als Teil der sogenannten Metallspende des deutschen Volkes zu Kriegszwecken eingeschmolzen zu werden Nachkriegszeit bis heute Bearbeiten Frankfurt und somit auch Unterliederbach lagen in der US amerikanischen Besatzungszone Ab dem 19 September 1945 wurde es ein Teil von Gross Hessen woraus ein Jahr spater Hessen in seiner heutigen Form entstand Nur zwei Wochen nach der ersten Sitzung des Deutschen Bundestags sprach dessen Abgeordneter Hermann Brill bei einer SPD Versammlung im Saalbau Zur Guten Quelle uber die Arbeit des Parlaments Bald wurde im Stadtteil weiter gebaut ab 1950 zunachst im Bereich der Engelsruhe namentlich am Cheruskerweg in der nordlichen Gotenstrasse sowie einigen Zwischenverbindungen zur Rugierstrasse 1960 folgten weitere Neubauten an der Eucken und der Sieringstrasse Zeitgleich entstand am nordwestlichen Ortsrand die Gagfah Siedlung zwischen der Wartburgstrasse und der Elisabethenstrasse inklusive der Ibellstrasse und der Ludwig Hensler Strasse sowie der dazwischen liegenden Nebengassen Hinzu kamen viele einzelne Bauten im Bereich des Vogelviertels und im Bereich Legienstrasse Ein Wohnviertel entstand ferner auf dem Gartengelande ostlichdes Liederbachs Johannesallee und Loreleistrasse Die US Truppen hatten sich in der Hochster Kaserne eingerichtet fur einige ihrer Soldaten sowie deren Familien entstand bis 1955 die Hoechst Housing Area am Teutonenweg In der Zwischenzeit war 1956 das von der Hoechst AG gebaute Silobad eroffnet worden Frankfurts altestes beheiztes Freibad Das Silobad wurde 1994 fur den symbolischen Preis von einer Mark an die Stadt Frankfurt verpachtet 1961 eroffneten zwei neue Schulen die Walter Kolb Schule als Volksschule sowie die Karl Oppermann Schule als Sonderschule fur Lernbehinderte Der Neubau der alten Volksschule war bereits 1952 neu eroffnet worden Zwei Jahrzehnte spater entstand an selber Stelle die Kaufmannische berufsschule 6 seit 1982 Ludwig Erhard Schule Eine weitere Grund und Hauptschule war die 1973 in Betrieb genommene Karl von Ibell Schule an der Schmalkaldener Strasse 1961 endete der Betrieb in der Zentrale des Arbeiter Konsumvereins Hochst Neue Einkaufsmoglichkeiten entstanden aber alsbald jenseits der Autobahn mit dem Main Taunus Zentrum 1964 das erste nach US amerikanischem Vorbild errichtete in sich geschlossene Einkaufszentrum Deutschlands Wahrend des Krieges hatte sich die Bevolkerungszahl kaum verandert 1939 7 713 1946 7 572 siehe auch Bevolkerungsentwicklung von Unterliederbach aber war seitdem in nur eineinhalb Jahrzehnten bis 1961 auf mehr als das Doppelte angewachsen 16 000 In der Folgezeit stagnierte die Einwohnerentwicklung jedoch lange Zeit Dies anderte sich erst in den 1990er Jahren Nach Abzug der US Truppen aus der McNair Kaserne 1992 wurde ein Grossteil der Flache in ein Wohngebiet umgewandelt Bald darauf begannen auch die Arbeiten an der geplanten Siedlung Parkstadt Unterliederbach nordlich des Silobads Jedoch wurde nur ein kleiner Teil verwirklicht und bezogen da in der Zwischenzeit die sogenannte Seveso II Richtlinie den Bau von Wohnungen untersagte wenn diese zu nah an einer Chemiefabrik lagen Erst seit den 2010er Jahren wird das Projekt fortgesetzt mit weiteren Wohnhausern Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Genaue Einwohnerzahlen gibt es erst seit der Neuzeit Jahr Einwohner1492 9 Hauser1530 11 Manner1543 25 Hausgesessene1592 23 Familien1610 22 Haushalte1620 29 Familien1630 19 Manner 4 Witwen 3 Vormundschaften1637 7 Haushaltungen1716 25 Haushalte1782 40 Haushalte mit 216 Einwohnern1794 246 Einwohner1805 53 Gemeindeglieder und 7 Witwen1817 338 Einwohner Jahr Einwohner1834 4691840 5271846 5721852 5401858 5411864 5121871 4971875 6201885 9121895 19611905 3 6721910 4 5731917 5 300 Jahr Einwohner1927 7 0001939 7 7131946 7 5721961 16 0001963 17 3281970 15 4661984 12 9121993 13 6002000 13 7232005 14 1852010 14 3502016 15 6072021 16 927Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnstation Unterliederbach wahrend der Modernisierung 2002 nbsp Triebwagen der Frankfurt Konigsteiner Eisenbahn links das Trafo Verladegleis Am Horizont erkennbar die Taunusberge von links Staufen Rossert Hauptgipfel etwas verdeckt sowie Atzelberg samt Fernmeldeturm Eisenbahn Bearbeiten Unterliederbacher Bahnhof Bearbeiten Unterliederbach liegt an der Konigsteiner Bahn auf der die Zuge der Frankfurt Konigsteiner Eisenbahn halbstundlich nach Konigstein oder zum Frankfurter Hauptbahnhof fahren War in den ursprunglichen Planen fur die Kleinbahn hier gar kein Halt vorgesehen schuf der enorme Bevolkerungszuwachs neue Erfordernisse Unterliederbach erhielt ein kleines Empfangsgebaude im Stil des Technischen Fachwerks ahnlich jenen die seinerzeit gebaut wurden fur die Stationen Niederhofheim Oberliederbach Hornau und Schneidhain 8 Es wurde in den 1950er Jahren abgerissen und durch ein einfaches Wartehauschen ersetzt 9 Die Station galt als Bahnhof ehe sie 1983 zum Haltepunkt zuruckgestuft wurde und Nebengleis samt Verladerampe abgerissen wurden Lediglich die Verladerampe eines einstigen Holzverarbeitungsbetriebs ist noch vorhanden der heute allerdings einem indischen Supermarkt als Veranda zur Aussenbewirtschaftung dient 1987 im Zuge der Eingliederung der Kleinbahn in den Frankfurter Verkehrsverbund wurden die Bahnsteige erhoht 2002 anlasslich des 100 jahrigen Bestehens der Frankfurt Konigsteiner Eisenbahn wurde ein neues Wartehauschen fur die Reisenden errichtet ahnlich wie auch bei anderen Stationen der Linie Weitere Schienenwege in Unterliederbach Bearbeiten Ebenfalls auf Unterliederbacher Gemarkung befindet sich der Bahnhof Frankfurt Hochst Farbwerke allerdings weitab der Wohnbebauung und von dort weitaus umstandlicher zu erreichen als der nahe gelegene Bahnhof Frankfurt Hochst Auch die einstige Guterabfertigung Frankfurt Hochst ist Unterliederbacher Grund Seit 2000 befindet sich dort eine Eisenbahn Waschanlage insbesondere zur Instandhaltung von ICE Zugen wegen des erhohten Bedarfs durch die zwei Jahre spater eroffnete ICE Strecke von Frankfurt nach Koln 10 Unmittelbar jenseits der A 66 gibt es ein Anschlussgleis an die Konigsteiner Bahn Dieses war 2004 errichtet worden fur Transporte schwerer Grosstransformatoren fur ein seinerzeit neu errichtetes Umspannwerk in Kriftel 11 Bereits fur den Ausbau der Elisabethenstrasse zur Kraftfahrstrasse ab Anfang 1928 hatte es rund ein Jahr lang an etwa derselben Stelle km 2 435 ein Anschlussgleis gegeben Auf eine Feldbahn parallel zur Strassentrasse wurden hier Baustoffe umgeladen Diese kamen von einem Steinbruch nahe dem Rettershof von wo sie ebenfalls per Feldbahn zur Konigsteiner Bahn transportiert worden waren zu einem Anschlussgleis nahe Schneidhain km 12 6 12 Individualverkehr Bearbeiten Der Ort befindet sich sudostlich der A 66 und ist mit zwei Anschlussstellen angebunden Die Anschlussstelle Frankfurt Hochst 16 befindet sich an der Stadtgrenze quer zur Konigsteiner Strasse wahrend Kelkheim 15 an der Schmalkaldener Strasse liegt und nur von bzw in Richtung Innenstadt befahrbar ist Wichtige Hauptstrasse in Nord Sud Richtung ist neben der Konigsteiner Strasse die Liederbacher Strasse Bebauung Bearbeiten nbsp Bauwerke verschiedener Epochen an der WasgaustrasseDie zusammenhangende Bebauung Unterliederbachs wird grob durch den Rhein Main Schnellweg A 66 im Norden und durch die Gleise der Konigsteiner Bahn im Westen eingegrenzt wahrend sie im Sudosten in die Bebauung von Hochst nahtlos ubergeht Die Konigsteiner Strasse gilt als sozialer Aquator der den Stadtteil in einen wohlhabenden West und einen armeren Ostteil trennt 13 Letztgenannter wurde daher um die Jahrtausendwende aufgenommen in das Programm Soziale Stadt Einzelgebaude Bearbeiten siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Frankfurt Unterliederbach Im Sudwesten der Gemarkung Unterliederbachs befindet sich die 1988 eroffnete Ballsporthalle Das Klinikum Frankfurt Hochst befindet sich zu grossen Teilen auf Unterliederbacher Gebiet Kirchen und Friedhofe Bearbeiten Kirchen Bearbeiten Gut erhalten ist die barocke Dorfkirche Auf ihrem Friedhof liegt der nassauische Reformer Carl von Ibell 1780 1834 begraben Die evangelische Stephanuskirche wurde 1964 eingeweiht zwei Jahre zuvor die neu errichtete katholische Kirche Friedhofe Bearbeiten Der Friedhof Unterliederbach liegt jenseits der Autobahn und ist geschlossen Eine Vielzahl von Grabstatten steht unter Denkmalschutz Der sogenannte Alte Friedhof wurde von der selbstandigen Landgemeinde Unterliederbach im Jahr 1873 eroffnet Nach der Eingemeindung nach Hochst 1917 wurde er 1925 wieder geschlossen Nur die Inhaber von Kaufgrabern alte Bauernfamilien haben zur Grabpflege noch Zugang Durch die Autobahnerweiterung in den 1960er Jahren verlor der Friedhof 35 seiner Flache und viele Graber wurden eingeebnet Der Haupteingang der zur Autobahn ging wurde zugemauert und ein Nebeneingang eroffnet Ebenfalls auf Unterliederbacher Gemarkung befindet sich der Hochster Friedhof Gebaudeensembles Bearbeiten Teile der einstigen Arbeitersiedlung Heimchen im Sudwesten des Ortes stehen unter Denkmalschutz Die 1974 fertiggestellte Papageiensiedlung ist ein rund 500 Meter langer Gebaudekomplex aus Wohnungen und Tiefgaragen entlang der Autobahn der zugleich als Larmschutzwand dient Der Name geht auf die fruhere Gestaltung zuruck als jeder Wohnblock eine andere Farbe trug ein Design von Friedrich Ernst von Garnier Seit der Renovierung Mitte der 2000er Jahre ist die Papageiensiedlung nicht mehr so leuchtend bunt sondern in gedeckten Tonen gestrichen 14 Trivia BearbeitenEinen Tag nach der Ermordung Jurgen Pontos am 31 Juli 1977 wurde in Unterliederbach das Fluchtauto der Tater gefunden Der Mordfall Tristan bei dem ein 13 jahriger Junge aus Unterliederbach getotet wurde erschutterte den Stadtteil Ende der 1990er Jahre und fuhrte ab 2002 in bis dahin nicht gekanntem Masse zu verdachtsunabhangigen Reihenuntersuchungen Dafur sollten unter anderem in der Sport und Kulturhalle an der Hans Bockler Strasse die Fingerabdrucke erfasst werden von allen mannlichen Unterliederbachern die zur Tatzeit im Alter von 15 bis 45 Jahren waren Personlichkeiten BearbeitenCarl von Ibell 1780 1834 Regierungsprasident des Herzogtums Nassau und politischer Reformer Jakob Bilz 1872 1951 romisch katholischer Priester und Theologe Hochschullehrer Paul Graubner 1892 1932 Landrat des Kreises Altena Theodor Buchhold 1900 1984 Elektro und Raketentechniker Heinz Willmann 1906 1991 Politiker KPD SED Funktionar Diplomat Botschafter der DDR u a in der CSSR 1966 1967 Heinz Riesenhuber 1935 Politiker u a Forschungsminister Harald Kramer 1964 Fussballspieler Marko Marin 1989 FussballspielerLiteratur BearbeitenOtto Kammer Unterliederbach Spuren aus der Vergangenheit Linien in die Gegenwart hrsg durch Frankfurter Sparkasse von 1822 Polytechnische Gesellschaft 1977 Siehe auch BearbeitenListe der Stolpersteine in Frankfurt Unterliederbach Liste der Strassennamen von Frankfurt am MainWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Frankfurt Unterliederbach Album mit Bildern Videos und Audiodateien Unterliederbach Stadt Frankfurt am Main Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Website des Heimat und Geschichtsvereins Unterliederbach mit historischen Fotos Website des Frankfurter Instituts fur Stadtgeschichte Unterliederbach auf einer Landkarte von ca 1865 Frankfurter Stadtplan von 1942 mit damaliger BebauungEinzelnachweise Bearbeiten a b Unterliederbach Stadt Frankfurt am Main Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Volker Rodel Fabrikarchitektur in Frankfurt am Main Frankfurter Societats Druckerei GmbH 1984 ISBN 3 7973 0435 8 S 201 204 sowie 446 447 https www fnp de frankfurt wie man mit hundehaufen geld gemacht hat 90103824 html Volker Rodel Fabrikarchitektur in Frankfurt am Main Frankfurter Societats Druckerei GmbH 1984 ISBN 3 7973 0435 8 S 201 204 sowie 446 447 http delibra bg polsl pl Content 13022 Inhalt pdf https www fr de politik granattreffer beendet endkampf frankfurt 11731602 html https www faz net aktuell rhein main frankfurt ende des zweiten weltkriegs in frankfurt als der main zur front wurde 16696940 html Jochen Fink Frankfurt Konigstein Ein Jahrhundert Nahverkehr im Taunus GeraMond Verlag S 130 ff Gunter H Kohler Andreas Christopher Eisenbahnen im Rhein Main Gebiet In Eisenbahn Kurier Freiburg 1983 ISBN 3 88255 600 4 formal falsch S 94 ff Holger Vonhof Ehemaliger Guterbahnhof Auch ICE Zuge mussen in die Waschstrasse In Frankfurter Neue Presse 27 April 2018 abgerufen am 6 April 2021 Pressemitteilung des Umspannwerk Betreibers Amprion https www amprion net Presse Presse Detailseite 2609 html Jochen Fink Frankfurt Konigstein Ein Jahrhundert Nahverkehr im Taunus GeraMond Verlag S 132 und S 140 Peter von Freyberg Am sozialen Aquator soll Ruhe einkehren Hochster Kreisblatt 7 Marz 2001 https www faz net aktuell stil drinnen draussen an der autobahn wohnen die papageiensiedlung 14368454 html Stadtteile von Frankfurt am Main Altstadt Bahnhofsviertel Bergen Enkheim Berkersheim Bockenheim Bonames Bornheim Dornbusch Eckenheim Eschersheim Fechenheim Flughafen Frankfurter Berg Gallus Ginnheim Griesheim Gutleutviertel Harheim Hausen Heddernheim Hochst Innenstadt Kalbach Riedberg Nied Nieder Erlenbach Nieder Eschbach Niederrad Niederursel Nordend Ost Nordend West Oberrad Ostend Praunheim Preungesheim Riederwald Rodelheim Sachsenhausen Nord 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