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Carl Friedrich Justus Emil Ibell ab 1830 von Ibell auch Karl von Ibell 29 Oktober 1780 in Wehen Taunusstein 6 Oktober 1834 in Bad Homburg vor der Hohe war Amtmann spater Regierungsprasident des Herzogtums Nassau danach Regierungsprasident der Landgrafschaft Hessen Homburg Carl Friedrich Emil von Ibell Grab von Carl von Ibell in Frankfurt UnterliederbachInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenCarl Friedrich Emil von Ibell wurde als Sohn des Amtmannes Carl Ibell im Wehener Schloss geboren Er besuchte das Gymnasium in Idstein Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Gottingen Staatsexamen 1801 begleitete er 1802 als Privatsekretar den Regierungsprasidenten Karl Friedrich Freiherr von Kruse von Nassau Usingen zum Treffen der Reichsdeputation nach Regensburg bei dem es um die Neuverteilung der Territorien der deutschen Staaten nach Napoleon Bonapartes Annexion aller linksrheinischen Gebiete ging Ab 1815 war Ibell selbst Regierungsprasident im 1806 neu gebildeten Herzogtum Nassau Politisch war er kompromissloser Vertreter einer freiheitlichen Landesverwaltung Als solcher fuhrte er zahlreiche liberale Reformen im Herzogtum Nassau durch unter anderem die Aufhebung der Leibeigenschaft 1808 Beseitigung der Adelsprivilegien bei der Steuererhebung 1809 und das Freizugigkeitsgesetz 1810 nach dem jeder Nassauer Burger seinen Wohnsitz frei wahlen konnte 1813 14 war er neben Ernst Franz Ludwig Freiherr Marschall von Bieberstein und dem Freiherrn vom Stein massgeblich an der Entwicklung der Nassauer Verfassung der ersten eigenstandigen auf deutschem Boden beteiligt In dieser Funktion trat er 1815 energisch den Vorschlagen August von Kruses zu einer Militardiktatur in Nassau entgegen ebenso im Mai 1819 allerdings erfolglos der von Bieberstein betriebenen Einordnung der Domanen in das Hausvermogen des Herzogs 1817 war Ibell massgeblich beteiligt an der Vereinigung der lutherischen und reformierten Kirchen in Nassau Im Juli 1819 misslang ein auf Ibell gezieltes Attentat des Idsteiner Apothekers Karl Loning der in Verbindung mit den Giessener Schwarzen einer radikalen Burschenschaft stand Der Mordversuch war ein weiteres Glied in einer Kette von Ereignissen die schliesslich im gleichen Jahr zu den Karlsbader Beschlussen fuhrte die der Unterdruckung nationaler und liberaler Bewegungen dienten sicher nicht ganz im Sinne Ibells Da von Ibells Auffassungen liberal und freiheitlich gepragt waren und er somit nicht dem Feindbild der fur die deutsche Einheit eintretenden studentischen Burschenschaften entsprach nennt der Historiker Wolfgang Behringer den Antisemitismus unter vielen Anhangern des nationalstaatlichen Einigungsgedankens als einen der Grunde fur das Attentat denn von Ibell war ein Befurworter der Judenemanzipation der rechtlichen Gleichstellung der Juden 1818 erhielt Ibell von Wilhelm I Herzog von Nassau als Geschenk ein Landgut in Unterliederbach heute ein Stadtteil von Frankfurt am Main Das Wohnhaus war die 1755 56 von Kommerzienrat Stembler erbaute Villa heute Villa Graubner 1819 spitzte sich der Streit um die nassauischen Domanen zu Wahrend von Bieberstein diese als personlichen Besitz des Herzogs ansah verstand Ibell sie als Teil der Staatsfinanzen der von den Landstanden zu kontrollieren sei Im Marz 1820 versetzte Wilhelm I Ibell in den Wartestand Nachdem er im Wahlkreis Weilburg als liberaler Abgeordneter gewahlt worden war folgte im Marz 1821 die endgultige Entlassung Das Mandat nahm Ibell nicht an 1828 trat er in den Dienst des Landgrafen Friedrich VI und dessen Nachfolger Ludwig von Hessen Homburg Hier stabilisierte er die Finanzen sowohl des Landes als auch des Landesherren Auch an dieser Wirkungsstatte erwies sich Ibell als Liberaler der mit den zeitgemassen Reformideen konform ging Das zeigte sich ebenso bei der Neuordnung der Gerichtsverfahren wie bei der Neugestaltung des Schulwesens Aufgrund seines Einsatzes fur den Deutschen Zollverein wurde ihm 1830 vom preussischen Konig der erbliche Familienadel verliehen In Unterliederbach richtete Ibell 1831 eine Fortbildungsschule fur schulentlassene Jugendliche ein die er selbst finanzierte Unterrichtet wurde Rechnen Schonschreiben Aufsatz und Feldmessen 1832 erkrankte Ibell und gab sein Amt auf vertrat Hessen Homburg aber noch einmal 1834 bei einer Ministerialkonferenz in Wien die Metternich einberufen hatte um den deutschen Bundesstaaten eine absolutistische Verfassung aufzuzwingen Enttauscht zog sich Ibell auf seinen Landsitz in Unterliederbach zuruck Er starb im gleichen Jahr Gut erhalten ist das Grab auf dem Friedhof bei der alten Dorfkirche in Unterliederbach wo er neben seinem Sohn dem Mediziner Rudolf von Ibell 1814 1864 begraben liegt Ehrungen BearbeitenKarl von Ibell Schule in Frankfurt Unterliederbach Karl von Ibell Grundschule in Diez Ibellstrasse in Frankfurt Unterliederbach und Taunusstein WehenLiteratur BearbeitenErnst Joachim Ibell Karl von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 737 739 Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 197 Nassauische Parlamentarier Teil 1 Cornelia Rosner Der Landtag des Herzogtums Nassau 1818 1866 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Nassau Bd 59 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 16 Historische Kommission fur Nassau Wiesbaden 1997 ISBN 3 930221 00 4 Nr 112 Karl Schwartz Lebensnachrichten uber den Regierungsprasidenten Karl von Ibell In Nassauische Annalen des Vereins fur Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung Band 14 1875 S 1 107 Digitalisat Wilfried Schuler Das Herzogtum Nassau 1806 1866 Deutsche Geschichte im Kleinformat Wiesbaden 2006 S 96 101 Wolf Heino Struck Das Streben nach burgerlicher Freiheit und nationaler Einheit in der Sicht des Herzogtums Nassau In Nassauische Annalen Band 77 1966 S 142 216 Christian Spielmann Karl von Ibell Sein Leben und Wirken Oranien Verlag Herborn 1917 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Friedrich Emil von Ibell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ibell Carl Friedrich Julius Emil von Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 11709062X lobid OGND AKS VIAF 52458120 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ibell Carl Friedrich Emil vonALTERNATIVNAMEN Ibell Karl von Ibell Carl Friedrich EmilKURZBESCHREIBUNG Regierungsprasident des Herzogtums Nassau danach Regierungsprasident der Landgrafschaft Hessen HomburgGEBURTSDATUM 29 Oktober 1780GEBURTSORT Wehen Taunusstein STERBEDATUM 6 Oktober 1834STERBEORT Bad Homburg vor der Hohe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Friedrich Emil von Ibell amp oldid 207593533