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Der Frankfurter Verkehrs und Tarifverbund FVV existierte von 1974 bis 1995 und war einer der Vorlaufer des heutigen Rhein Main Verkehrsverbunds RMV Er wurde im Hinblick auf die spatere Inbetriebnahme der S Bahn Rhein Main Inbetriebnahme am 28 Mai 1978 gegrundet um in der Region Frankfurt am Main ein einheitliches Tarifsystem zu etablieren Der FVV war ein reiner Zusammenschluss verschiedener Verkehrsunternehmen und der erste komplett aufgeloste Verkehrsverbund Deutschlands Das wichtigste Ziel des Verkehrsverbunds war also die beiden im Aufbau begriffenen Schnellbahnnetze mit einer gemeinsamen Fahrkarte nutzen zu konnen Das Vorbild hierfur war der am 29 November 1965 gegrundete Hamburger Verkehrsverbund HVV der weltweit erste Verkehrsverbund uberhaupt Im Jahr 1993 wurden 244 3 Millionen Fahrgaste im FVV befordert Logo des FVV Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und Erweiterung 2 Gesellschafter 3 Verbundgebiet 4 Verbundtarif 4 1 Kooperation mit anderen Verbunden 4 2 Sonderfall Offenbach 5 Auflosung 6 Besonderheit 7 Geschaftsfuhrer 8 EinzelnachweiseGrundung und Erweiterung BearbeitenDer FVV nahm seinen Betrieb zum Beginn des Sommerfahrplans 1974 auf Der erste Geltungstag des Gemeinschaftstarifs war Sonntag der 26 Mai 1974 der letzte Geltungstag vor der Integration in den RMV war Samstag der 27 Mai 1995 letzter Geltungstag des Winterfahrplans 1994 95 Im Jahr 1987 trat die Frankfurt Konigsteiner Eisenbahn AG FKE die die Konigsteiner Bahn eine Vorortbahn und zahlreiche Buslinien im westlichen Nachbarbereich von Frankfurt betrieb dem FVV bei Die Konigsteiner Bahn wurde fortan als Linie K ins Schnellbahnnetz integriert 1993 folgten die Bahnstrecke Friedrichsdorf Albshausen in den Taunus als Linie T und die Niddertalbahn als Linie N Gesellschafter BearbeitenDie beiden Grundungsgesellschafter waren die Stadtwerke Frankfurt am Main als Betreiber der U Bahn der Strassenbahn und des stadtischen Busnetzes sowie die Deutsche Bundesbahn als Betreiber der damaligen Vorortlinien R1 bis R14 von denen ein Teil ab 1978 sukzessive auf S Bahn Betrieb umgestellt wurde und von Bahnbussen 1987 wurde der Gesellschafterkreis um die FKE erweitert 1993 folgten die Betreiber der Bahnstrecke Friedrichsdorf Albshausen und der Niddertalbahn Verbundgebiet Bearbeiten nbsp FVV Faltblatt mit S Bahn und U Bahn Linien von 1980Entsprechend der Gesellschafterstruktur umfasste das Verbundgebiet die Stadt Frankfurt alle Bahnstrecken von Frankfurt nach Wiesbaden S1 Niedernhausen S2 Bad Soden am Taunus S3 Kronberg S4 Friedrichsdorf S5 Friedberg S6 Hanau Ober Roden heute Rodermark Dietzenbach spater stillgelegt Darmstadt und Goddelau Erfelden heute Riedstadt allerdings nur die Zuge des Nahverkehrs bzw die spatere S Bahn sowie die Bahnbuslinien innerhalb dieses Bereiches Mit der Aufnahme weiterer Gesellschafter vergrosserte sich auch das Liniennetz und damit der Geltungsbereich der Fahrkarten Die S Bahn Linienbezeichnungen wurden vom RMV ubernommen Der FVV war wesentlich kleiner als der heutige RMV zudem waren fur Umsteiger in Orten ausserhalb Frankfurts regelmassig zwei Fahrkarten erforderlich Verbundtarif Bearbeiten nbsp Fahrkarte 1992 ausgegeben von der Deutschen BundesbahnMit der Betriebsaufnahme des FVV wurden die Mehrfahrtenkarten die vorher bei den Stadtwerken Frankfurt im Angebot waren abgeschafft und alle Fahrkarten mussten unmittelbar vor Antritt der Fahrt an einem der blauen Fahrkartenautomaten oder beim Busfahrer gelost werden Entwerter gab es nur noch in den Strassenbahnwagen die nach Offenbach fuhren wo der Verbundtarif nicht galt und die Offenbacher Fahrkarten entwertet werden mussten Bei seiner Grundung unterschieden sich die Tarife fur Einzelfahrkarten und Zeitkarten deutlich Waren die Einzelfahrkarten in die Tarifgebiete 1 Stadt Frankfurt und 2 naheres Umland sowie daruber hinaus in die Streckenabschnitte 1 und 2 gegliedert und somit insgesamt recht ubersichtlich auch wenn es beispielsweise vom ostlichen Rand in Hanau zum westlichen Rand in Wiesbaden noch weitere Preisstufen gab so bestanden im Zeitkartentarif 61 Tarifgebiete und 99 Preisstufen Diese Systematik wurde durch den sogenannten Wiederholungsvorteil noch schwerer verstandlich Der Zeitkartentarif des Verbundes wurde daher 1989 grundlegend verandert Das neue System bestand analog zu den Einzelfahrkarten aus 4 Zonen die durch verschiedene Farben symbolisiert wurden Von Frankfurt aus betrachtet war Frankfurt selbst gelb dann folgte die Zone 2 in der Farbe Grun an die sich die Streckenabschnitte 3 rot und 4 blau anschlossen Die Farben gaben wiederum die zu zahlende Preisstufe an wobei der Preis durch den Wiederholungsvorteil nicht hoher sein konnte als die Farbe Blau fur 4 Zonen Vom Rand des Verbundgebietes aus uber Frankfurt hinaus konnte der Preis allerdings hoher sein wofur es auch andere Farben z B Braun gab Im Interesse der Kunden gab es zum Ende der Gultigkeit des Verbundtarifes aber Anerkennungsregeln des Nachfolgers RMV noch gultige Zeitkarten konnten innerhalb ihres bisherigen Geltungsbereiches bis zum Ende der Gultigkeit weiter genutzt werden Kooperation mit anderen Verbunden Bearbeiten Seit Anfang der 1990er Jahre wurden auch Monats und Jahreskarten des VMW in den S Bahn Nahverkehrs und Eilzugen der Deutschen Bundesbahn zwischen Wiesbaden Hbf und Mainz Kastel sowie Wiesbaden Hbf und Mainz Sud heute Mainz Romisches Theater anerkannt Sonderfall Offenbach Bearbeiten Da die Stadt Offenbach dem FVV nicht beitrat konnte Offenbach mit FVV Fahrkarten nur mit der Bahn oder den Bahnbussen spater VU erreicht werden Bei Nutzung der Strassenbahnlinie 16 von Frankfurt Offenbach und der Buslinie 46 Frankfurt Offenbach uber die Stadtgrenze hinweg mussten zwei Fahrkarten gelost werden Einer fur das Gebiet des FVV und einer fur das Gebiet der Stadtwerke Offenbach heute OVB Offenbacher Fahrkartenautomaten gab es am Frankfurter Sudbahnhof am Buchrainplatz und an der Stadtgrenze die gekauften Fahrkarten mussten in den Strassenbahnen jedoch entwertet werden ein Erwerb beim Fahrer war ab der letzten Haltestelle vor der Stadtgrenze am August Bebel Ring ebenfalls moglich Fur Irritation sorgte zudem dass auf den Netzplanen fur das Offenbacher Stadtgebiet nur die Buslinien des jeweiligen Tarifs FVV oder Stadtwerke Offenbach verzeichnet waren obwohl diese teilweise dieselben Haltestellen bedienten Auflosung BearbeitenIm Rahmen der Privatisierung der ehemaligen Deutschen Bundesbahn und der Ubertragung der Kompetenzen fur den offentlichen Schienenpersonennahverkehr vom Bund auf die Lander durch das Regionalisierungsgesetz anderte sich die Rechtslage grundlegend Das Land Hessen schuf fur seinen Bereich Verkehrsverbunde die fur ihren Bereich die Landesaufgaben wahrnehmen Damit hatte der FVV seinen Sinn und seine Existenzberechtigung verloren Ab dem 28 Mai 1995 loste der Rhein Main Verkehrsverbund den FVV ab Besonderheit BearbeitenDer FVV wurde mit seiner Ablosung obsolet im Gegensatz zu anderen Verkehrsverbunden im Gebiet des Nachfolgers RMV wie beispielsweise der Verkehrsverbund Mainz Wiesbaden die zeitgleich tariflich in den RMV integriert wurden aber als Koordinatoren der beteiligten Verkehrsunternehmen weiterhin Aufgaben wahrnehmen Geschaftsfuhrer BearbeitenVon der Grundung bis kurz vor der Auflosung er trat 1994 mit 57 Jahren in den Ruhestand war Klaus Daumann Geschaftsfuhrer des FVV 1 Einzelnachweise Bearbeiten Daumann geht in Ruhestand FVV Geschaftsfuhrer folgt arztlichem Rat Seit 1973 im Amt in FAZ 9 August 1994 Nr 183 S 27Normdaten Korperschaft GND 2035224 4 lobid OGND AKS LCCN n78040356 VIAF 149575937 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankfurter Verkehrsverbund amp oldid 231352923