www.wikidata.de-de.nina.az
Die Verteilung von Brauch und Trinkwasser erfolgt zumeist in einem fest installierten Wasserverteilungssystem Dieses umfasst Einrichtungen zur Speicherung Drucksteigerung Verteilung Mengenmessung und Entnahme Eventuell sind vor der Einspeisung in das Wasserverteilungssystem Massnahmen zur Wasseraufbereitung erforderlich Ein Verteilungssystem muss derart beschaffen sein dass die erforderliche Menge in der notwendigen Qualitat und dem richtigen Druck zur Verfugung steht Systematisch organisiert wurde die flachendeckende Versorgung mit sauberem Trinkwasser ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts 1 mit Wasserturmen und an diesen angeschlossenen Leitungen mit denen ausreichende Wassermengen und der erforderliche Druck bereitgestellt werden konnten Hauptartikel Trinkwasserinstallation Inhaltsverzeichnis 1 Installationen fur Trink Regen und Loschwasser 2 Elemente der Wasserverteilung 2 1 Speicherung 2 2 Pumpwerke und Druckerhohungsanlagen 2 3 Druckrohrleitungen 2 3 1 Leitungsmaterialien 2 3 2 Versorgungsdruck 2 3 3 Fliessgeschwindigkeit 2 3 4 Rohrleitungsbau 2 4 Freispiegelkanale 2 5 Armaturen und Wassermesseinrichtungen 3 Netzformen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseInstallationen fur Trink Regen und Loschwasser BearbeitenSiehe auch Trinkwasserinstallation Regenwasserbewirtschaftung und Loschwasser In Deutschland sind fur die Verteilung von Trinkwasser die Anforderungen an das Verteilungssystem durch die Arbeitsblatter des DVGW e V festgelegt Im Allgemeinen wird der kommunale Trinkwasserbedarf unter Berucksichtigung des Feuerloschfalls berechnet da das offentliche Trinkwassernetz fast ausschliesslich auch der zentralen Loschwasserversorgung von Stadten oder Gemeinden dient Gemass 17 Absatz 2 der Trinkwasserverordnung sind in Deutschland die Leitungen fur Trinkwasser und Regenwasser dauerhaft farblich unterschiedlich zu kennzeichnen Regenwassernutzungsanlagen durfen nicht direkt mit der Hausinstallation verbunden werden Elemente der Wasserverteilung BearbeitenSpeicherung Bearbeiten Hauptartikel Wasserspeicher Zur Speicherung von Wasser in Verteilungssystemen konnen verschiedene Wasserspeicherformen eingesetzt werden die sich bezuglich ihrer Lage im Netz und ihrer Bauform voneinander unterscheiden konnen Pumpwerke und Druckerhohungsanlagen Bearbeiten Hauptartikel Druckerhohungsanlage Pumpwerke dienen zur Wasserforderung Diese konnen entweder in das Netz direkt oder in Behalter fordern andererseits der Drucksteigerung dienen Als Pumpen kommen ublicherweise Kreiselpumpen zum Einsatz Kolbenpumpen sind als historisch anzusehen Kreiselpumpen konnen mit konstanter Drehzahl oder drehzahlvariabel betrieben werden Grossere Pumpwerke besitzen meist mehrere Pumpen die in zwei Formen angeordnet sein konnen parallel geschaltete Pumpen erhohen die Fordermenge in Reihe geschaltete Pumpen erhohen den Druck und somit die Forderhohe Zur Steuerung der Pumpen kommen folgende Methoden zum Einsatz Zweipunktregelung nach dem Wasserstand in einem Hochbehalter Regelungen unter Berucksichtigung des Drucks im Versorgungsnetz Ein Aus von Pumpen Anderung der Drehzahl Zur Vermeidung von Druckstossen im Rohrnetz sind entweder Windkessel geschlossene Behalter in denen Druckstosse durch ein Luftvolumen abgepuffert werden oder geeignete Anfahrstrategien drehzahlgeregelter Pumpen erforderlich Falls der Versorgungsdruck des Netzes vor Ort nicht ausreicht kann an und in den Gebauden durch entsprechende Druckerhohungsanlagen DEA der benotigte Druck zur Versorgung aller Geschosse erzeugt werden Druckrohrleitungen Bearbeiten Hauptartikel Trinkwasserinstallation Leitungsmaterialien Bearbeiten Hauptartikel Rohrleitung Als Leitungsmaterialien kommen im Trinkwasser Gusseisen Stahl und verschiedene Kunststoffe zum Beispiel Polyethylen meist PEHD Polyethylen hoher Dichte oder Polyvinylchlorid zum Einsatz Bleirohre werden seit 1973 wegen der Giftwirkung nicht mehr verwendet und sind nahezu komplett aus den Netzen entfernt worden In wenigen Fallen liegen noch Hausanschlussleitungen als Bleileitungen vor jedoch mussten diese bis 2013 ersetzt worden sein um den ab 1 Dezember 2013 gultigen Grenzwert fur Blei nach Trinkwasserverordnung einzuhalten Asbestzementrohre werden unter strengen Auflagen wieder ausgebaut da ein hohes Lungenkrebsrisiko von Asbestfasern die durch die Atmung aufgenommen werden besteht Nach Studien der WHO besteht im Allgemeinen kein gesundheitliches Risiko durch Asbestfasern im Trinkwasser da Asbestfasern nur bei einer Aufnahme uber die Atemwege ein Gesundheitsrisiko darstellen Eine Aufnahme von Asbestfasern aus dem Trinkwasser uber die Luft erfordert sehr hohe Asbestkonzentrationen im Wasser die nach Untersuchungen des DVGW zumindest in deutschen Trinkwassern unwahrscheinlich sind 2 Versorgungsdruck Bearbeiten Hauptartikel Versorgungsdruck Fur Trinkwasser sollte im kommunalen Bereich der Druck im Schwerpunkt einer Druckzone 6 bar betragen Gleichzeitig sollte an der am ungunstigsten gelegenen Entnahmestelle im Verteilungsnetz ein Mindestdruck von 1 bar gegeben sein In der Regel liegt der hochste Ruhedruck bei 8 bar und die Auslegung erfolgt fur einen hochsten Systemdruck von 10 bar Die Differenz von 2 bar dient als Schutz vor Druckstossen Fur Gebaude sind abhangig von der Geschosszahl bestimmte Mindestdrucke an der Ubergabestelle zum Verbraucher vorgeschrieben Diese Vorgaben sind fur neu zu errichtende und bestehende Netze unterschiedlich Ublicherweise sollte am Hausanschluss der Druck mindestens 2 bar EG zuzuglich 0 5 bar pro Obergeschoss betragen Fur hohere Gebaude mussen gegebenenfalls Hausdruckerhohungsanlagen vorgesehen werden Verteilungssysteme ohne direkte Verbraucher konnen auch mit Druckwerten uber 10 bar betrieben werden jedoch sollte bei der Wasserubergabe an den Kunden der Druck wieder entsprechend reduziert werden Fliessgeschwindigkeit Bearbeiten Siehe auch Fliessgeschwindigkeit Die Durchflussgeschwindigkeit sollte derart gewahlt werden dass einerseits die Druckverluste gering bleiben geringe Geschwindigkeit und andererseits die Aufenthaltszeit nicht zu gross wird Wiederverkeimung Temperaturerhohung Geschmacksbeeintrachtigung Das Regelwerk des DVGW nennt als Richtwert fur einen mittleren Stundendurchfluss grosser oder gleich 0 005 m s 432 m d vor Rohrleitungsbau Bearbeiten Hauptartikel Rohrleitungsbau Die Rohre konnen entweder mit Schweissnahten oder mit Formstucken zu Rohrleitungen verbunden sein Zur Verlegung konnen offene Graben Kunetten Stollen oder der unterirdische Rohrvortrieb durch Pressen oder Einspulen im Untergrund zum Einsatz kommen Erdverlegte Rohrleitungen sind ordnungsgemass in Sand zu betten um eine Beschadigung zu vermeiden Freispiegelkanale Bearbeiten Hauptartikel Freispiegelleitung Der Wassertransport kann auch in Kanalen mit freiem Wasserspiegel erfolgen Gegebenenfalls sind dabei Aquadukte erforderlich Grosse Wassertransportleitungen mittels Freispiegelkanalen werden jedoch auch durch Duker das sind unter Druck stehende Rohrleitungen zur Querung von Talern erganzt Armaturen und Wassermesseinrichtungen Bearbeiten Siehe auch Armatur Im Zuge des Leitungsnetzes sind Schieber Ruckschlagklappen Ruckflussverhinderer Druckbegrenzer Entleerungseinrichtungen Hydranten Entnahmenventile Druckmessgerate und Hausanschlusse mit Wasserhauseinfuhrung und Wasserzahler nach Notwendigkeit erforderlich Netzformen BearbeitenEs existieren zwei grundlegende Netzformen Verastelungsnetze und vermaschte Netze Verastelungsnetze sind Verteilungsnetze die eine baumartige Struktur aufweisen Diese Netzform hat den Vorteil eindeutiger Fliessverhaltnisse und eines geringeren Bauaufwands als vermaschte Netze Der Nachteil liegt in der hohen Storanfalligkeit des Systems da bei einer Betriebsunterbrechung alle nachgelagerten Netzteile nicht mehr versorgt werden konnen Fernleitungsnetze und Ortsnetzteile in Randgebieten sind oft als Verastelungsnetz ausgefuhrt Weitere Beispiele sind die Kaltwasserverteilungssysteme in Hausinstallationen Vermaschte Netze bestehen aus miteinander vernetzten Einzelstrangen Vorteilhaft ist dabei die hohe Versorgungssicherheit bei Betriebsstorungen und bei Spitzenlasten wie der Loschwasserentnahme Die Nachteile dieser Netzform sind die im Gegensatz zu Verastelungsnetzen hohere Baukosten und unklare Fliessverhaltnisse Diese Netzform wird fur die meisten Ortsnetze genutzt Eine Sonderform sind Ringleitungsnetze in diesen wird versucht in den das Verteilungsnetz umfassenden Ringleitungen eine eindeutige Fliessrichtung herzustellen Dazu werden beispielsweise einen Ortsbereich umfassende Transportleitungen oder seltener Einbauten wie Ruckschlagklappen genutzt Literatur BearbeitenDVGW e V Wassertransport und verteilung Oldenbourg Industrieverlag Munchen 1999 ISBN 3 486 26219 X DVGW e V Technische Regel Arbeitsblatt W 400 1 Technische Regeln Wasserverteilungsanlagen TRWV Teil 1 Planung DVGW Deutsche Vereinigung des Gas und Wasserfachs e V Bonn 2013 ISSN 0176 3504 DVGW e V Technische Mitteilung Hinweis W 401 Entscheidungshilfen fur die Rehabilitation von Wasserrohrnetzen DVGW Deutsche Vereinigung des Gas und Wasserfachs e V Bonn 1997 ISSN 0176 3490 Johann Mutschmann Fritz Stimmelmayr Taschenbuch der Wasserversorgung 13 Auflage Vieweg Braunschweig Wiesbaden 2002 ISBN 3 528 22554 8 Einzelnachweise Bearbeiten Franz Josef Sehr Nicht genormt trotzdem gut Hochbehalter als Loschwasserreservoir In Florian Hessen 3 1988 Munkelt Verlag 1988 ISSN 0936 5370 S 32 33 Untersuchung von Asbestfasern in Trinkwasser Wasser Information Nr 40 Seite 5 DVGW Deutscher Verein des Gas und Wasserfaches e V September 1993 abgerufen am 27 Juli 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserverteilungssystem amp oldid 228712317