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Als Trinkwasserinstallation wird das gesamte Kalt und Warmwassersystem fur Trinkwasser innerhalb eines Gebaudes von der Wasserhauseinfuhrung bzw dem Hauswasserzahler und der letzten Mischbatterie bezeichnet Sie ist in der Regel an das offentliche Trinkwassernetz angeschlossen Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsdefinition und verwendung 2 Legionellen Problem 3 Rohrdammung 4 Hausanschluss 5 Kleinstmogliche Rohrdurchmesser 6 Begrenzung des Bakterienwachstums bei Stagnation 7 Eigenversorgungsanlage 8 Verordnungen Richtlinien Regelwerke 9 Zugelassene Installationsunternehmen 10 Literatur 11 EinzelnachweiseBegriffsdefinition und verwendung BearbeitenDer Begriff Trinkwasserinstallation bzw in der Schreibweise Trinkwasser Installation ist in 3 der Trinkwasserverordnung von 2001 definiert als die Gesamtheit der Rohrleitungen Armaturen und Apparate die sich zwischen dem Punkt des Ubergangs von Trinkwasser aus einer Wasserversorgungsanlage an den Nutzer und dem Punkt der Entnahme von Trinkwasser befinden Er wird daneben verwendet im Arbeitsblatt W 551 Trinkwassererwarmungs und Trinkwasserleitungsanlagen Technische Massnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Planung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser Installationen 1 des DVGW e V Legionellen Problem Bearbeiten nbsp Trinkwasserinstallation fur Mehrfamilienhauser nbsp Die Artikel Trinkwasserhygiene Trinkwasser Hygienische Aspekte Trinkwasser Hygienische Anforderungen Warmwasser Hygienische Anforderungen Legionellen Trinkwasserinstallation Legionellen Problem VDI DVGW 6023 und Trinkwasserverordnung uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch in den anderen Artikeln befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Das Problem der Legionellen in der Trinkwasserinstallation wurde durch die Novellierung der deutschen Trinkwasserverordnung ab 2011 und der Neufassung der DIN DVGW Norm 1988 zu einem wichtigen Thema Zentrale Trinkwassererwarmungsanlagen in Mehrfamilienhausern mussen seitdem auf 60 C gehalten werden 30 Sekunden nach dem Offnen einer Armatur darf die Kaltwassertemperatur 25 C nicht uberschreiten und die Warmwassertemperatur 55 nicht unterschreiten Letzteres gilt nicht fur Ein und Zweifamilienhauser Es wird aber eine Mindest Warmwassertemperatur von 50 C empfohlen Seit Februar 2012 wird in der DIN 1988 Teil 300 sowohl fur die Kaltwasser als auch fur die Warmwasser Installationen anstelle einzelner Stichleitungen die Verlegung einer Ringleitung als Stockwerksleitung empfohlen damit es an wenig genutzten Entnahmestellen zu keiner Stagnation kommt 2 Rohrdammung BearbeitenSowohl Warmwasser wie auch Kaltwasserleitungen sind in der Regel zu dammen Die fur Warmwasserleitungen vorgeschriebenen Dammstarken reduzieren sich auf rund die Halfte wenn die Leitung durch beheizte Raume gefuhrt wird Bei wenig genutzten Warmwasser Stichleitungen empfiehlt es sich sogar auf eine Warmedammung zu verzichten damit sich die Rohrleitung nach Benutzung schneller auf eine Temperatur unterhalb der fur das Wachstum von Legionellen kritischen 25 abkuhlt 3 Zur Dammung von Kaltwasserleitung wird oft ein wenige Millimeter starker Dammschlauch verwendet Dieser verhindert eine Kondensatbildung an der bei Durchfluss bis auf rund 10 abgekuhlten Rohrwandung und vermeidet zugleich dass sich das in der Leitung stehende Wasser auf deutlich uber 20 erwarmen kann was zu einer Vermehrung der Legionellen fuhren wurde Hausanschluss BearbeitenDie offentliche Leitung der Hausanschluss schliesst mit der Wasserzahleranlage nach DIN 18012 Haus Anschlusseinrichtungen in Gebauden ab In Stromungsrichtung besteht die Wasserzahleranlage in der Regel aus Absperrarmatur Rohrstuck als Vorlaufstrecke Wasserzahler mit Wasserzahlerbugel Ein und Ausbaustuck zweite Absperrarmatur und Ruckflussverhinderer die letzteren beiden auch in Kombination als KFR Ventil Unmittelbar nach dem Wasserzahler beginnt die Kundenanlage 4 Es wird empfohlen unmittelbar nach der Wasserzahleranlage einen Wasserfilter vorzusehen Dieser schutzt insbesondere auch einen im Leitungsverlauf installierten Druckminderer 4 Der Druckminderer wird nach dem Ansprechdruck des Sicherheitsventils ausgewahlt welches in der Regel am Kaltwasseranschluss Zulauf eines Warmwasserspeichers montiert wird und bei einem Druck von 6 8 oder 10 bar offnet Ein Druckminderer ist erforderlich wenn der Ruhedruck Versorgungsdruck am Hausanschluss 80 des Ansprechdrucks des Sicherheitsventils ubersteigt Der Druckminderer gleicht auch einen schwankenden Versorgungsdruck aus und kann Stromungsgerausche sowie die Belastung der Hausanlage reduzieren Der Druckminderer soll jahrlich inspiziert und alle ein bis drei Jahre gewartet werden 4 Kleinstmogliche Rohrdurchmesser BearbeitenDas Ziel der Berechnung ist unter Ausnutzung des maximal zulassigen Druckverlustes fur jede Gebaudeart die kleinstmoglichen Rohrdurchmesser zu finden Die deutsche Erganzungsnorm zur DIN EN 806 ist die DIN 1988 Teil 300 Zur Berechnung der Rohrdurchmesser legt sie fur Gebaude mit Wohnungen Seniorenheime Hotels Krankenhausern Schulen und Pflegeheime unterschiedliche Gleichzeitigkeitsfaktoren fest Dem gleichen Zweck dient auch die Aufteilung der Wohnungen in mehrere Nutzungseinheiten wobei fur jede davon maximal zwei Entnahmestellen berucksichtigt werden Nach einem neuen Verfahren werden nach DIN 1988 Teil 300 auch die Rohrdurchmesser eines zusatzlichen Zirkulationssystems fur die zentrale Warmwasserbereitung berechnet Diese Methode fuhrt gegenuber der bisherigen Auslegung nach DVGW Arbeitsblatt W 553 zu geringeren Volumenstromen Begrenzung des Bakterienwachstums bei Stagnation BearbeitenDie DIN 1988 100 begrenzt die Lange von Stichleitungen ohne regelmassige Wasserentnahme auf den zehnfachen Rohrdurchmesser Uberwiegend genutzte Entnahmestellen wie WCs sollen moglichst am Ende einer Stichleitung angeordnet werden Die DIN 1988 200 begrenzt das Volumen von Einzelzuleitungen zu Entnahmearmaturen auf 3 Liter Warmwasserleitungen mit mehr als 3 Liter Volumen sind mithilfe einer Zirkulationsleitung zu durchstromen oder durch eine Rohrbegleitheizung auf Temperatur zu halten Nach DIN 1988 200 Punkt 9 7 2 4 und DVGW W 551 Punkt 5 2 1 konnen dezentrale Durchfluss Trinkwassererwarmer ohne weitere Anforderungen betrieben werden wenn das Leitungsvolumen der angeschlossenen Warmwasserleitung 3 Liter nicht ubersteigt Auch auf die Dammung dieser Leitung kann verzichtet werden 5 Eigenversorgungsanlage BearbeitenDie Errichtung einer Eigenversorgungsanlage zur Nutzung von Regenwasser Brunnenwasser Grauwasser oder Schichtenwasser ist dem zustandigen Wasserversorgungsunternehmen anzuzeigen Haufig ist zusatzlich eine Teil Befreiung vom Anschluss bzw Benutzungszwang zu beantragen 6 Nach Trinkwasserverordnung DIN EN 1717 und DIN 1988 100 darf keine direkte Verbindung zum offentlichen Trinkwassernetz bestehen die einen Ubertritt des Wassers aus privaten Anlagen in die offentliche Hausanschlussleitung erlaubt auch nicht nur vorubergehend oder provisorisch Weder die Schiebertrennung noch die Verwendung eines Rohrtrenners ist moglich Eine Trinkwassernachspeisung ist nur als freier Auslauf nach DIN 1988 100 bzw DIN EN 1717 oberhalb der Ruckstauebene gestattet Sie darf nicht direkt in Zisterne oder sonstigem Wassertank angeordnet sein und die Stagnation in der Zulaufleitung ist zu verhindern 6 Die Rohrleitungen fur Trinkwasser und Eigenversorgung sind nach DIN 1988 100 und DIN 1988 200 farblich unterschiedlich zu kennzeichnen Leitungen der Eigenwasserversorgung sind mit der Aufschrift Kein Trinkwasser Brauchwasser Regenwasser oder ahnlich zu kennzeichnen Bei Hauptabsperreinrichtung oder Hauptwasserzahler ist ein Hinweisschild nach DIN EN 806 Teil 2 vorzusehen das auf die Eigenversorgungsanlage hinweist 6 Es wird empfohlen die versehentliche Wasserentnahme durch Kinder oder fremde Personen zu erschweren indem etwa die Armaturen verschlossen oder die Bediengriffe abgenommen werden Wasserspeicher bestehen heute haufig aus Kunststoff wenn sie als Zisterne im Erdreich versenkt werden auch aus Beton Insbesondere Zisternen aus Kunststoff sind gegen das Aufschwimmen durch druckendes Wasser in Form von Regenwasser Grundwasser oder durch Uberflutung zu sichern 6 Verordnungen Richtlinien Regelwerke BearbeitenSiehe auch Wasserleitung Richtlinien Trinkwasserverordnung TrinkwV 7 VDI Richtlinie VDI DVGW 6023 Ausgabe 4 2013 Hygiene in Trinkwasser Installationen Anforderungen an Planung Ausfuhrung Betrieb und Instandhaltung u a zur Austauschquote DIN EN 806 Technische Regeln fur Trinkwasserinstallationen Teile 1 5 in Deutschland zuzuglich der nationalen Erganzungsnorm DIN 1988 DIN 1988 Technische Regeln fur Trinkwasser Installation TRWI Technische Regel des DVGW nationale Erganzungsnorm zur DIN EN 806 Teile 100 200 300 500 und 600 DIN 1988 Teil 100 Ausgabe 8 2011 Schutz des Trinkwassers Erhaltung der Trinkwassergute DIN 1988 Teil 200 Ausgabe 5 2012 Installation Typ A geschlossenes System Planung Bauteile Apparate Werkstoffe Die Norm beschreibt die Technischen Regeln fur die Planung und Ausfuhrung von Trinkwasser Installationen in Gebauden und Grundstucken DIN 1988 Teil 300 Ausgabe 5 2012 Ermittlung der Rohrdurchmesser Die Norm enthalt deutsche Erganzungsfestlegungen zu DIN EN 806 und gilt in Verbindung mit den Europaischen Normen 8 DIN 1988 Teil 500 Ausgabe 2 2011 Druckerhohungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen DIN 1988 Teil 600 Ausgabe 12 2010 Trinkwasser Installationen in Verbindung mit Feuerlosch und Brandschutzanlagen Die Norm trifft Festlegungen fur die Planung Einrichtung den Betrieb die Anderung und Instandhaltung der Trinkwasserleitung von der Anschlussstelle bis zur Ubergabestelle an die Feuerlosch und Brandschutzanlage Ausserdem trifft sie Festlegungen zu Unter und Uberflurhydrantensystemen auf Grundstucken im Anschluss an Trinkwasser Installationen Wasserversorgungsunternehmen fordern in der Regel dass zugelassenen Installationsbetrieben neben den oben genannten DIN EN 806 und DIN 1988 auch folgende Richtlinien vorliegen 9 DIN EN 1717 DIN 4109 Verordnung uber allgemeine Bedingungen fur die Versorgung mit Wasser AVB Wasser V 10 DVGW Arbeitsblatter W 551 Trinkwassererwarmungs und Trinkwasserleitungsanlagen W 553 Bemessung von Zirkulationssystemen in zentralen Trinkwassererwarmungsanlagen W 555 Nutzung von Regenwasser Dachablaufwasser im hauslichen Bereich Bewertungsgrundlage fur metallene Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser und UBA Positivliste der trinkwasserhygienisch geeigneten metallenen Werkstoffe LandesbauordnungEmpfohlen wird dass zusatzlich folgende Schriften zur Verfugung stehen 9 Kommentar zur Trinkwasser Installation DIN EN 806 DIN EN 1717 und DIN 1988 Teile 100 600 DVGW Arbeitsblatt GW 2 Verbinden von Kupferrohren fur die Gas und Wasser Installation innerhalb von Grundstucken und Gebauden Berufsgenossenschaftliche Vorschriften BGV A 1 Allgemeine Vorschriften BGV A 5 Erste Hilfe BGV C 22 Bauarbeiten Publikationen des Zentralverband Sanitar Heizung Klima ZVSHK Betriebsanleitung Trinkwasser Installation DIN 1988 TRWI ZVSHK Handbuch Sanitartechnik Rohrleitungsbau twin Blatter Schriftenreihe des DVGW mit Informationen zur Trinkwasser Installation Zugelassene Installationsunternehmen BearbeitenDie Wasserwerke fuhren eine Liste zugelassener Installationsbetriebe auch Vertragsinstallateur oder Vertragsinstallationsunternehmen VIU denen es gestattet ist neue Installationen in Betrieb zu nehmen und grossere Anderungen an bestehenden Trinkwasserinstallationen vorzunehmen Neben der fachlichen Eignung wird zudem uberpruft ob im Betrieb die erforderliche Mindestausrustung vorhanden ist Dazu gehoren 9 die im Abschnitt Richtlinien genannten Dokumenten Kombinationsprufgerat fur die Vor und Hauptprufung der Trinkwasserleitung Uberbruckungsleitung flexible Kupferleitung nach DIN 46440 16 mm und 3 m lang oder 25 m und 10 m lang inkl Anschlussklemmen fur metallene Hausanschlussleitungen die nicht uber die Potentialausgleichschiene oder einen Wasserzahlerbugel ausreichend geerdet sind Werkzeuggarnitur zur Verarbeitung von mindestens einem zugelassenen Rohrsystem in der Trinkwasser Installation Spulgerat zum Spulen der Trinkwasserleitung nach DIN EN 806 4 DIN 1988 und dem ZVSHK Merkblatt Spulen Desinfizieren und Inbetriebnahme von Trinkwasser Installationen Sonstiges fachspezifisches WerkzeugLiteratur BearbeitenPeter Reichert Grundlagen zur Dimensionierung SBZ 14 15 2012 T Kistemann W Schulte K Rudat u a Gebaudetechnik fur Trinkwasser 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2017 ISBN 978 3 662 54301 6 Robert Kremer PV Anlagen Ringleitungen mit Zirkulation und Zirkulationswarmepumpe HLH BD 66 2015 Nr 2 Februar und Nr 3 MarzEinzelnachweise Bearbeiten Trinkwassererwarmungs und Trinkwasserleitungsanlagen Technische Massnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums Planung Errichtung Betrieb und Sanierung von Trinkwasser Installationen PDF Memento vom 26 Juni 2013 im Internet Archive Publikation des DVGW e V abgerufen am 31 Januar 2016 Seit 2014 werden fur grossere Anlagen auch vermaschte Trinkwasserinstallationen vorgeschlagen Siehe Detlef Orth und Robert Kremer Mehr Hygiene durch Vermaschung TGA Fachplaner September 2007 S 49 Abstrakt Online 1 bzw als Podcast 2 oder 3 a b c Bauherrenmappe mit Regelblatt 900 Vorgaben fur Tiefbauarbeiten in Eigenleistung bei Trinkwasserhausanschlussen Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH Stand Marz 2018 bzw April 2016 Elmar Held Die Dreiliter Regel nach DIN 1988 Es gibt mehr als eine Zeitschrift SBZ Monteur 2017 10 In Ingenieurburo Held de a b c d Technisches Merkblatt zur Errichtung und Betreibung von Eigenversorgungsanlagen Memento vom 4 Februar 2021 im Internet Archive Leipziger Wasserwerke Stand Januar 2016 Trinkwasserverordnung 2001 In Gesetze im Internet de abgerufen im September 2020 DIN1988 Abgerufen am 8 Oktober 2020 a b c Protokoll zur Uberprufung von Werkstattausrustungen Leipziger Wasserwerke Stand April 2020 Verordnung uber Allgemeine Bedingungen fur die Versorgung mit Wasser AVBWasserV vom 20 Juni 1980 BGBl I S 750 1067 die zuletzt durch Artikel 8 der Verordnung vom 11 Dezember 2014 BGBl I S 2010 geandert worden ist In Gesetze im Internet de Stand Zuletzt geandert durch Art 8 V v 11 12 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trinkwasserinstallation amp oldid 237546805