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Dieser Artikel behandelt die Kirche in Frankfurt Weitere Alte Nikolaus Nikolai genannte Kirchen sind Alt St Nikolaus Bonn sowie die Alte Nikolaikirche Prenzlau Die spatgotische Alte Nikolaikirche ist eine evangelische Kirche in der Altstadt von Frankfurt am Main Ihr Namenspatron ist der Heilige Nikolaus der Schutzheilige der Fischer Sie liegt nahe dem Main am Romerberg und ist als Teil eines charakteristischen Ensembles auch uber Frankfurt hinaus bekannt Der Mitte des 12 Jahrhunderts als Hofkapelle begrundete Bau stammt in seiner heutigen Erscheinung aus dem 15 Jahrhundert und wird als eine der acht Dotationskirchen Frankfurts seit 1949 als Gotteshaus von der Evangelischen Paulsgemeinde genutzt Nordseite der Alten Nikolaikirche am Romerberg Dezember 2008Grundriss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die staufische Eigenkirche und ihre Rechtsstellung Mitte 12 Jahrhundert bis 1264 1 2 Ausbau und Inkorporation im 13 Jahrhundert 1264 bis 1292 1 3 Nikolaikirche als Ratskapelle 1292 bis 1530 1 4 Reformation und Neuzeit 1530 bis 1899 1 5 Nikolaikirche als Gemeindekirche 1899 bis heute 2 Geistliches Leben 3 Architektur 3 1 Die staufische Saalkirche 3 2 Die gotische Hallenkirche 3 2 1 Ausseres 3 2 1 1 Turm 3 2 1 2 Langhaus 3 2 1 3 Chor 3 2 2 Inneres 3 2 2 1 Langhaus 3 2 2 2 Chor 4 Ausstattung 4 1 Allgemein 4 2 Grabplatten 4 3 Orgel 4 4 Glasfenster 4 5 Glocken 4 6 Carillon 5 Erwahnenswertes 6 Nikolausbrunnen 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise und AnmerkungenGeschichte BearbeitenDie staufische Eigenkirche und ihre Rechtsstellung Mitte 12 Jahrhundert bis 1264 Bearbeiten Im Gegensatz zu den meisten anderen mittelalterlichen Kirchen in Frankfurt am Main von denen Entstehungszeit Grunder Grundungsmotiv und Zweckbestimmung dokumentiert oder zumindest glaubwurdig uberliefert sind stellt sich die Quellenlage im Falle der Alten Nikolaikirche fur die Fruhzeit ausserst durftig dar Vielen alteren Geschichtswerken galt das Weihedatum des 28 Mai 1142 in den Annalen des Klosters Disibodenberg als die erste schriftliche Erwahnung der dem heiligen Nikolaus von Myra geweihten Kapelle 1 Schon 1853 konnte der Historiker und damalige Leiter des Frankfurter Stadtarchivs Johann Friedrich Bohmer dies als eine Falschauslegung entlarven da die in den Annalen erwahnte capella sancti Nycolai zweifelsfrei auf das Kloster Disibodenberg und nicht auf Frankfurt zu beziehen ist 2 Die bis heute bekannten geschichtlichen Quellen zeigen nun fur weit uber hundert Jahre keine weitere Nennung des Gebaudes auf Aufgrund der fehlenden Schriftzeugnisse suchte die Frankfurter Geschichtsforschung schon um die Wende zum 20 Jahrhundert in der geographischen Lage und der Nahe zum Saalhof hinter dem man seit dem 16 Jahrhundert die karolingische Konigspfalz Frankfurt vermutete 3 eine Erklarung fur die Existenz des Sakralbaus Man nahm an dass er fur die vermeintlich bereits vorhandene kleine Kapelle des Saalhofs ein Ausweichquartier bei Hochwasser oder gar ein vollstandiger Ersatz fur die koniglichen Beamten gewesen sei 4 nbsp Befunde der archaologischen Ausgrabungen 1989Grabungen von Heinrich Bingemer in den 1930er und Otto Stamm in den 1960er Jahren brachten allerdings zu Tage dass der Saalhof eine rein staufische Konigsburg des 12 Jahrhunderts war und die Saalhofkapelle sogar erst um 1200 errichtet wurde 5 Die altesten noch aufrecht stehenden bzw sichtbaren Teile der Nikolaikirche stammen rein stilkritisch jedoch aus der Mitte des 13 Jahrhunderts und somit fur Frankfurt klar nachstaufischer Zeit Otto Stamm vertrat daher noch 1979 die Auffassung dass die Kapelle somit ohne Vorgangerbauten und einen Bezug zum Saalhof um 1270 in einem Zuge errichtet worden sei 6 Erst archaologische Grabungen des Jahres 1989 die nach Bodenfunden bei umfassenden Renovierungsarbeiten veranlasst wurden konnten die Baugeschichte endgultig erhellen Sie forderten unter der heutigen Nikolaikirche die Fundamente einer Ost West orientierten Saalkirche mit abgeschnurten Rechteckchor zu Tage die zumindest sicher in das 12 Jahrhundert datiert werden konnte 7 Da fur eine Kapelle in der Nahe des Saalhofs in dieser Zeit der Klerus aus rechtlichen das Burgertum aufgrund seiner damals noch geringen Bedeutung jedoch kaum in Frage kommt beantworteten die Funde uber die Entstehungszeit hinaus auch die Frage nach dem Grunder der letztlich nur der Konig selbst gewesen sein kann 8 Demnach entstand die Nikolaikapelle zusammen mit dem Saalhof wohl in der Regierungszeit des ersten Stauferkaisers Konrad III der zwischen 1140 und 1149 vier Furstenversammlungen nach Frankfurt einberief Als Hofkapelle war sie Standort von geschichtlich bedeutenden Ereignissen wie Hof und Reichstagen und wohl sogar Konigswahlen Die erst ein halbes Jahrhundert spater entstandene Saalhofkapelle hat dagegen nur als Familienkapelle und Aufbewahrungsort der Reichsinsignien gedient 9 Die bei den Ausgrabungen gefundenen Grundmauern des Vorgangerbaus der Alten Nikolaikirche sind heute im Fussboden markiert und geben so einen Eindruck von den Dimensionen des zwar kleinen aber fur die Frankfurter Fruhgeschichte bedeutenden Sakralbaus Rechtlich stand die Kapelle anders als die ubrigen Frankfurter Kirchen seit ihrer Grundung als Eigenkirche ausschliesslich dem koniglichen Hof und seiner Burgmannschaft den milites zur Verfugung die auch wahrend des Interregnums ihre Vorrechte wahrten Nach dem Eigenkirchenrecht war der Kaplan direkt vom Konig eingesetzt unterstand nach dem kanonischen Recht aber in seiner Amts und Lebensfuhrung dem Erzbischof von Mainz der die Aufgabe zudem auch an andere Geistliche etwa solche des Bartholomausstifts delegieren konnte Dieses Delegationsrecht stand auch dem Konig zu der es zum Beispiel uber den stadtischen Schultheissen ausuben lassen konnte Es ist allerdings zu bemerken dass das Eigenkirchenrecht bereits seit Papst Gregor VII als Simonie bekampft und im Rahmen des Investiturstreits schliesslich vollstandig zuruckgedrangt wurde so dass einzig die Nutzung als Hofkapelle die spate Grundung als Eigenkirche noch logisch und als kirchenrechtlich unbedenklich erscheinen lasst 10 Ausbau und Inkorporation im 13 Jahrhundert 1264 bis 1292 Bearbeiten nbsp Spatromanisches Turmuntergeschoss mit Rundbogenfenstern und fruhgotisches Turmoktogon um 1250Mit einer Urkunde vom 24 September 1264 setzen die schriftlichen Quellen uber den Sakralbau ein Das Kapitel des Bartholomausstiftes bezeugte gemeinsam mit der Stadtgemeinde dass ein Ritter Rudolf von Praunheim dem Kantor Cristan und dem Kaplan Godeschalk von St Nikolai einen Hof verkauft habe 11 Sechs Jahre spater vermachte der Frankfurter Burger Wicker auf der Brucke beati Nycolai in der Urkunde in einer Aufzahlung mit den anderen damals existierenden Sakralbauten Frankfurts genannt einen regelmassigen jahrlichen Zins von sechs leichten Pfennigen 12 Somit ist rein von den Quellen her erst ab diesen Zeitpunkt dem Mai 1270 eine Nikolaikapelle als eigenstandiges Gebaude in Frankfurt gesichert terminus post quem Das Datum ist zugleich der erste echte Beleg fur ein burgerliches Engagement um die Nikolaikapelle was die ab Mitte des 13 Jahrhunderts stark ansteigende Bedeutung des Burgertums reflektiert Ungefahr um dieselbe Zeit entstand als erste Erweiterung des Ursprungsbaus der Kirchturm der im Norden an den Rechteckchor des ersten Kirchenbaues anschloss Sein Erdgeschoss mit spatromanischen noch rundbogigen Fenstern sowie die beiden daruber anschliessenden bereits in fruhgotischen Formen gestalteten Geschosse stellen heute den altesten Teil der Kirche dar Ferner erhielt der Rechteckchor nun im Osten eine halbrunde Apsis und das Langhaus wurde nach Westen verlangert 13 Die Errichtung des Turms kann durchaus in Zusammenhang mit einem Wunsch der aufstrebenden Burgerschaft gesehen werden weniger einen Kirchturm denn eine Uberwachungsplattform fur das Markt und Messgeschehen am Romerberg wie am Mainufer zu schaffen wofur der Turm der Nikolaikirche ideal geeignet war Dies erscheint auch vor dem Hintergrund des Privilegs von 1240 logisch das der Frankfurter Messe zu der enormen Bedeutung verhalf die sie geradezu sprichwortlich die folgenden Jahrhunderte pragte 14 nbsp Fruhgotisches Tympanon in der Westmauer um 1250Erst gegen Ende des 13 Jahrhunderts kam es wahrend der Regierungszeit Rudolfs von Habsburg zu einem vollstandigen und grosseren Neubau des Langhauses Die neue Kirche wurde dabei um die alte Kapelle herum gebaut und deren Mauern dann nach Abschluss der Bauarbeiten eingerissen 15 Der Neubau war 1290 vollendet am 30 Oktober desselben Jahres wurde ein Hochaltar des heiligen Nikolaus geweiht 16 Zwei fruhgotische Tympana aus dem Umfeld des Naumburger Meisters wohl der vorangegangenen Umbauphase um 1250 zuzurechnen und nun nicht mehr benotigt wurden an der ostlichen und sudlichen Aussenwand der Kirche eingemauert wo sie bis heute zu sehen sind 17 Am 30 Oktober 1292 ubertrug Rudolfs Nachfolger Adolf von Nassau die Kirche dem Bartholomausstift mit dem Vorbehalt des Kollationsrechts Beneficium Collationis 18 Im Stiftsbesitz wurde der Umbau mit der Neuerrichtung des Chores in bereits klaren gotischen Formen bis etwa 1300 abgeschlossen 19 Warum so kurz vor dem Ubergang der Kirche an das Bartholomausstift nochmals eine derart tiefgreifende Umbaumassnahme an der Kapelle stattfand ist ratselhaft zumal das Interesse des Konigs an dem Gebiet bereits 1282 erloschen war als dieser den Saalhof verlehnte 20 Ebenso nicht mehr zu klaren ist der Grund fur die Fertigstellung des Umbaus unter dem Bartholomausstift da auch dieses den Bau in der Folgezeit stark vernachlassigte Es erscheint einzig als nicht direkt zu belegende Moglichkeit dass die Fertigstellung des Baus Bedingung des Konigs fur die Schenkung war 14 Darauf deutet auch der 1297 erstmals sichere Nachweis einer Kirchenfabrik 21 die sich der Errichtung Ausstattung und Erhaltung des Kirchenvermogens sowie des Sachbedarfs fur den Gottesdienst widmete Der Vorbehalt des Patronatsrechts durch den Konig spricht nach damals geltenden Kirchenrecht zugleich dafur dass er verhindern wollte dass die gesamte Baulast an das Stift als Inkorporationsherren fiel sondern vielmehr genau zwischen beiden aufgeteilt wurde 22 Nikolaikirche als Ratskapelle 1292 bis 1530 Bearbeiten Nach ihrer Inkorporation verlor die Nikolaikapelle zunachst die grosse Bedeutung die sie einst als Pfalzkapelle gehabt hatte Das Bartholomausstift zeigte wenig Interesse an seiner neuen Filialkirche da der Kaplan ja weiterhin vom Konig prasentiert wurde Ein vom Dompfarrer am 24 September 1310 beim Mainzer Erzbischof erwirktes Mandat beweist dass die Kapelle vom Stift sogar als lastige Konkurrenz angesehen wurde Der Text mahnt namlich den Vollzug der Exkommunikation gegen einige Frankfurter an die sich weigerten den Gottesdienst in der Bartholomauskirche zu besuchen und stattdessen an den Heiligen Messen in der Alten Nikolaikirche und der Leonhardskirche teilnahmen 23 Der Konflikt spiegelt sich auch darin wider dass es im gesamten 14 Jahrhundert sowohl nach der Uberlieferung als auch nach dem tatsachlichen Befund wohl keinerlei bauliche Unterhaltung oder Erweiterungen der Kirche gab 24 Dabei muss dem Stift allerdings zugestanden werden dass es im selben Jahrhundert das fur die Verhaltnisse der Zeit gigantische Projekt des hochgotischen Domneubaus durchfuhrte und daher wohl wenig anderweitige Ressourcen zur Verfugung standen Die zentrale Lage am Romerberg sicherte der Kapelle dennoch einen ausreichenden Gottesdienstbesuch der im Laufe des Jahrhunderts vor allem im Zusammenhang mit den aufbluhenden Messen ebenfalls zunahm 25 Zeitgleich kamen durch Stiftungen von Frankfurter Burgern bis 1374 insgesamt vier neue Altare hinzu 26 wodurch die Zahl der Gottesdienste weiter stieg Die bereits im 13 Jahrhundert beobachtete Tendenz eines burgerlichen Engagements um die Kirche setzte sich also fort und wurde durch das Desinteresse des Bartholomausstifts nur noch verstarkt Anfang des 15 Jahrhunderts verlagerte sich der Mittelpunkt des stadtischen Lebens vom Pfarreisen also dem heutigen Domplatz wo das 1288 erstmals erwahnte alte Rathaus der Stadt stand in die unmittelbare Nahe der Nikolaikapelle 1405 erwarb der Rat hier die Steinhauser Romer und Goldener Schwan von den Gebrudern Konz und Heinz zum Romer und liess diese zum neuen Rathaus ausbauen das man 1407 bezog In dem Masse in dem sich der Rat nun zunehmend um mehr Einflussnahme auf Sankt Nikolai bemuhte nahm offenbar das Interesse auch des Konigs ab die ihm noch immer zustehenden Rechte auszuuben Als es 1426 zu einem Streit zwischen den Kaplan und dem Bartholomausstift kam wurde die Stadt vom Konig gebeten auf das Stift einzuwirken dass es den Kaplan ungestort lasse Dies war auch das letzte nachweisbare Engagement des Konigs Schon seit 1404 liessen sich je zwei vom Rat bestellte Pfleger der ja schon seit spatestens 1297 existierenden Kirchenfabrik nachweisen Daraus konnten die Stadtvater jedoch kaum Rechte auf die Kapelle ableiten gibt es doch kein Zeugnis dafur dass sie sich uber die Verwaltung des Vermogens hinaus zu diesem Zeitpunkt schon finanziell engagierten Die Geschichte des Ubergangs der Nikolaikapelle von einer Filialkirche des Bartholomausstifts deren Kollationsrecht der Konig niemals abgegeben hat zu einer Ratskapelle ist insofern hochst problematisch als es fur diesen Ubergang keine direkten schriftlichen Zeugnisse gibt und vermutlich auch nie gab Das bedeutendste Zeugnis fur den Ubergang ist der Erwerb eines Privilegs von Papst Sixtus IV am 4 Januar 1477 Dieses gestattete den Stadtoberen nach Belieben Geistliche zwecks Abhaltung der Gottesdienste dem Singen der Horen und dem Predigen an Sankt Nikolai einzusetzen Es ist unbewiesen liegt aber nahe dass der Rat dafur die Baulast an der Kirche ubernahm woraus er dann Eigentumsrechte ableitete denn direkt erwerben konnte er die Kirche aufgrund des Simonieverbots ja nicht Einige Handlungen des Rats die bereits Jahrzehnte vor dem Papstprivileg liegen lassen jedoch kaum Zweifel dass der Rat bereits weit fruher das ausubte was dann 1477 nur noch eine Niederschrift und Bestatigung fand So beauftragte er beispielsweise 1448 den Stadtbaumeister Eberhard Friedberger mit dem Bau eines Lettners fur die Kapelle den er jedoch kurz vor der Fertigstellung 1451 wieder stornierte Unter Friedberger zur Ausfuhrung kam 1458 1459 ein neuer Turmaufsatz ab dem zweiten Obergeschoss nachdem der damals knapp 200 Jahre alte Vorgangerbau einzusturzen drohte Der radikalste Umbau erfolgte dann 1466 1467 als der gesamte Dachaufbau abgebrochen und mit der noch heute zu sehenden Masswerkgalerie versehen wurde In diesem Zusammenhang wurde auch das Langhaus stark umgebaut so u a die Strebepfeiler erhoht und die Fenster im Sinne der Spatgotik wesentlich vergrossert Ausserlich befand sich die Kirche nun in ihrem noch heute zu sehenden Zustand Durch die Galerie und die an Wehrbauten erinnernden Eckturme erweckte sie ab dato mehr den Eindruck eines steinernen Patriziersitzes wie etwa des namensbildenden Steinernen Hauses oder des Hauses Fursteneck denn den eines Sakralbaus Dies war unzweifelhaft als zusatzlicher programmatischer Anspruch des Rates zu sehen der Stadtgemeinde nicht nur in weltlichen sondern auch in kirchlichen Dingen vorzustehen Die Tatsache dass die Ratsherren mit ihren Familien auf der Galerie den Turnieren Passionsspielen und anderen Veranstaltungen auf dem Romerberg von oben herab beiwohnten verstarkt diesen Eindruck nur noch 1498 vermerkte der Rat im Burgermeisterbuch gar die Bestimmung dass den Schlussel fur das Dach nur Ratsfreunde erhalten und auch dem Tur und Turmwachter befohlen werden solle sonst niemanden hinaufzulassen Ab 1499 fanden in der Kapelle die von Wicker Frosch bereits 1493 gestifteten Ratsmessen statt was auch als endgultige Anerkennung der Eigentumsubertragung von Seiten des Stifts betrachtet wird Vor den zweimal wochentlich stattfindenden Ratssitzungen jeweils dienstags und donnerstags traten ab dato die Ratsherren paarweise in einer Prozession aus dem Romer morgens in der Kirche zum Gottesdienst zusammen Bereits seit 1428 bestand das Almosen zu St Nikolai eine Stiftung Frankfurter Burger Dadurch war die Kirche zugleich eine Art von Sozialstation Durch die Gelder der Stiftung wurde vor der Kirche Nahrung an bedurftige Frankfurter Einwohner verteilt Wer das Frankfurter Burgerrecht hatte einen guten Leumund und seine Bedurftigkeit nachweisen konnte erhielt pro Woche zwei Laib Brot Reformation und Neuzeit 1530 bis 1899 Bearbeiten nbsp Romerberg und Nikolaikirche kurz nach der Restauration 1728 Kupferstich von Georg Daniel Heumann nach Zeichnung von Salomon Kleiner Die Reformation bedeutete einen Einschnitt in der Geschichte der Nikolaikirche 1530 wurde die katholische Messe und damit die Ratsgottesdienste in Frankfurt abgeschafft Die Kirche wurde geschlossen ihre Altare 1543 abgebrochen Auch nach dem Augsburger Interim 1548 das die Ruckgabe des Domes und der Stiftskirchen an die Katholiken bedeutete wurde die kleine Nikolaikirche nicht mehr fur den lutherischen Gottesdienst der Burgergemeinde benotigt Fur uber 150 Jahre wurde sie verpachtet und als Archiv des stadtischen Schoffengerichts sowie zu Messezeiten zeitweise als Warenlager genutzt Auf dem Turm war ein Trompeter stationiert der ankommende Kahne auf dem Main durch Hornstosse ankundigte Vor der Abfahrt des Mainzer Marktschiffes hatte er den Choral In Gottes Namen fahren wir zu blasen 1719 wurde der Pachtvertrag gekundigt und die Kirche nach einer Restauration 1721 erneut eingeweiht Seither wird sie als evangelische Kirche genutzt zunachst als Garnisonkirche fur das Militar und fur ein Waisenhaus Nachdem 1786 die alte gotische Barfusserkirche am Paulsplatz abgerissen worden war diente die Nikolaikirche bis zur Einweihung der neuen Paulskirche als Ausweichquartier 1805 plante der Frankfurter Stadtbaumeister Johann Georg Christian Hess bereits ihren Abriss um sie durch ein klassizistisches Messehaus zu ersetzen doch unterblieb dieser Neubau aus Geldmangel Allerdings war auch fur die dringend notwendige Restaurierung der baufalligen Kirche kein Geld vorhanden nbsp Romerberg und Nikolaikirche kolorierter Kupferstich von F W Delkeskamp 1822Erst 1838 wurde die Kirche grundlich erneuert Das bislang geschlossene zum Samstagsberg weisende Nordportal wurde geoffnet Dach Galerie und Eckturmchen erneuert Die Turmspitze wurde abgetragen und durch einen achteckigen durchbrochenen Masswerkhelm aus Gusseisen nach dem Vorbild des Freiburger Munsters ersetzt 27 1840 wurde die Nikolaikirche im Tausch gegen die abgerissene Heiliggeistkirche in die Dotation aufgenommen Bis heute steht sie deshalb im Eigentum der Stadt Frankfurt die fur ihre Erhaltung verantwortlich ist Von Marz 1848 bis Juni 1852 musste die Nikolaikirche wiederum aushelfen wahrend die Paulskirche Sitz der Frankfurter Nationalversammlung war und anschliessend eine umfassende Renovierung benotigte Bereits Ende des 19 Jahrhunderts war der gusseiserne Turmhelm so beschadigt dass er 1903 abgerissen und 1904 durch das noch heute bestehende spitze Kupferdach ersetzt wurde Dieses orientierte sich in seiner Gestaltung am durch historische Abbildungen uberlieferten tatsachlichen Zustand des 16 Jahrhunderts Nikolaikirche als Gemeindekirche 1899 bis heute Bearbeiten nbsp Romerberg und Nikolaikirche Photochrom um 1900 vor 1903Am 27 September 1899 wurde die Kirchengemeinde und Synodalordnung fur Frankfurt am Main erlassen in der die Vereinigung des bis dahin getrennten lutherischen und reformierten Konsistoriums und die Aufteilung des Stadtgebiets in sechs lutherische Gemeinden und zwei reformierte Gemeinden festgelegt wurde Bislang hatten die evangelischen Frankfurter Familien selbst zu wahlen zu welcher Kirche oder zu welchem Prediger sie sich halten wollten nunmehr wurden auch in Frankfurt Parochien eingefuhrt Zu den neu gegrundeten Gemeinden zahlte auch die Nicolaigemeinde Sie erhielt zunachst die Nikolaikirche als Gottesdienststatte obwohl sich ihr Gemeindegebiet weit entfernt im dichtbesiedelten Ostend befand Zudem erwies sich die Nikolaikirche bald als zu klein so dass die Nicolaigemeinde 1909 einen Neubau in der Waldschmidtstrasse am Frankfurter Zoo bezog die Neue Nicolaikirche Im Zweiten Weltkrieg gehorte die Alte Nikolaikirche zu den ganz wenigen historischen Gebauden in der Frankfurter Innenstadt die im Luftkrieg von Fliegerbomben weitgehend verschont blieben Beim ersten grossen Bombardement der Stadt im Oktober 1943 sowie den Marzangriffen 1944 die die gesamte Altstadt vernichteten brannte das Dach durch die Einwirkung von Brandbomben nieder durch einen Angriff mit Sprengbomben am Sudrand wurden einige Kubikmeter Werk und Bruchstein auf Hohe der Galerie herausgesprengt Die Gewolbe hielten jedoch stand so dass das Innere nur geringe Schaden am Putz erlitt Die Ausstattung war bereits zuvor durch Auslagerung gerettet worden wichtige Bauplastik wie das Tympanon an der Nordseite durch einen Zementuberzug gegen Splitterwirkung geschutzt Einzig die Orgel des 19 Jahrhunderts war trotz Einmauerung durch die Kriegseinwirkungen aus nicht naher beschriebenen Grunden unbrauchbar geworden Der im Sommer 1947 begonnene Wiederaufbau des Gebaudes war vergleichsweise schnell Ende Dezember 1948 abgeschlossen Durch die Zerstorungen war die Wohnbevolkerung der Altstadt stark zuruckgegangen Die ausgebrannte Paulskirche wurde daher nicht mehr als Kirche benotigt Als Nationaldenkmal dient sie seit ihrem Wiederaufbau 1948 vornehmlich fur Ausstellungen und staatliche oder stadtische Veranstaltungen Die Paulsgemeinde erhielt 1949 die Alte Nikolaikirche als Gemeindekirche zugewiesen Bei der feierlichen Ubergabe und Einweihung 1949 predigte der Kirchenprasident Martin Niemoller 1989 bis 1992 fand die bislang letzte umfassende Renovierung der Kirche statt bei der erstmals die mittelalterliche Baugeschichte im Rahmen der Ausgrabungen dokumentiert werden konnte Geistliches Leben BearbeitenDie Kirche versteht sich wegen ihrer zentralen Lage als Besucherkirche und ist zur Erbauung der Besucher die aus aller Welt hier vorbeikommen ganztagig geoffnet Sie hat ein reges Gemeindeleben mit vielfaltiger Kirchenmusik und anderen wechselnden Angeboten auch fur den eiligen Touristen Personell ist die Pfarrei auf englischsprachiges internationales Publikum optimal eingestellt es werden ofters zweisprachige englisch deutsche Gottesdienste Andachten und Vespern gehalten Mit der Ev Indonesischen Kristusgemeinde Rhein Main besteht eine enge Beziehung die sich auch im teilweise gemeinsam gestalteten Gemeindeleben niederschlagt Architektur BearbeitenArchitektonisch entstammt der grosste Teil der heute zu sehenden Kirche mehreren Bauabschnitten der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts die schliesslich kurz nach Mitte des 15 Jahrhunderts in die heute zu sehende Form gebracht wurde Vom vorhergehenden staufischen Sakralbau ist keine aufrecht stehende Substanz mehr erhalten obgleich sich die folgenden Baumassnahmen an ihm raumlich orientierten Er lasst sich aufgrund der baugeschichtlichen und archaologischen Untersuchungen der letzten Jahrzehnte jedoch gut rekonstruieren Aus Grunden der Ubersichtlichkeit soll hier nachfolgend nur die Hofkapelle 12 Jahrhundert sowie die Kirche als Gesamtwerk der Gotik 13 bis 15 Jahrhundert mit den Veranderungen des 19 und 20 Jahrhunderts an diesem Zustand beschrieben sein Die staufische Saalkirche Bearbeiten Der staufischen Ursprungsbau verfugte uber einen Saal von 13 Metern Lange und 9 80 Metern Breite an den im Osten ein Rechteckchor von 6 20 Metern Lange und 7 50 Metern Breite anschloss Als Baumaterial wurde sauber gearbeitetes Quadermauerwerk aus Buntsandstein mit einer Starke von rund 0 65 Metern verwendet Dieses grundete dem archaologischen Befund nach teils auf einer Mortelbettung teils auf einem reinen Packlagenfundament aus Bruchsteinen von jeweils etwa einem Meter Starke Aufgefundene Reste belegen einen weiss angestrichenen Sandputz des gesamten Kirchenausseren Es durfte somit der heutigen Farbfassung recht nahe gewesen sein auch wenn mangels vorgefundener Architekturteile unklar bleiben muss ob diese bereits wie spater in der Gotik im gesamten Rhein Main Gebiet gangig rot gefasst waren Ausgehend vom Sockelgeschoss des spater angefugten noch heute erhaltenen Turms kann im Inneren das gegenuber dem Platzniveau um etwa einen Meter podiumsartig erhoht war eine Raumhohe von sieben bis acht Metern angenommen werden Der stark abgeschnurte wohl in der Gesamthohe geringfugig niedriger ausgefuhrte Chor offnete sich durch eine etwa 3 Meter breite Bogenoffnung zum Saal Analog erhaltener Bauten dieser Zeit und dieses Typus war die Decke beider Bauteile wohl als flache Balkendecke ausgefuhrt und jeweils mit einem Satteldach uberspannt Verglaste Fenster sind durch entsprechende Funde belegt uber ihre Anzahl Grosse und Anordnung lassen sich aber ebenso wie uber etwaige Eingange sowie die Ausstattung der Kirche keinerlei realistische Aussagen mehr treffen Die gotische Hallenkirche Bearbeiten Ausseres Bearbeiten Turm Bearbeiten nbsp Detail der fruh hochgotischen Turmobergeschosse Dezember 2008Der 48 Meter hohe 28 Kirchturm auf einem annahernd quadratischen Erdgeschoss von 5 7 6 3 Metern mit den zwei daruber befindlichen Oktogongeschossen ist ein Werk der Fruhgotik um 1250 Das oberste Turmgeschoss entstammt stilistisch weitestgehend den Jahren 1458 59 wurde bei der neogotischen Restaurierung 1841 1847 jedoch vollstandig teils idealisierend erneuert In den heutigen Zustand ist der Turm 1905 versetzt worden nachdem man die neogotische Spitze aufgrund ihrer Schadhaftigkeit 1903 abgebrochen hatte Abermals wurde die gesamte Laterne mit Turmspitze komplett neu aufgemauert und anhand der fruhesten erhaltenen Kirchenansicht von Sebastian Munster aus dem Jahre 1545 50 in den uberlieferten Zustand des Mittelalters zuruckversetzt Als Baumaterial wurde in den ersten drei Geschossen durchgangig verputzter Bruchstein verwendet Alle vom Steinmetz bearbeiteten oder sichtig gelassenen Teile sind dagegen aus Basalt ab dem 15 Jahrhundert dann aus einem Mainsandstein ebenso das gesamte dritte Turmobergeschoss Noch in die Romanik weist das schmucklose Erdgeschoss mit schmalen rundbogigen Fenstern zwei an der Nord eins an der Ostseite wahrend die daruber liegenden Geschosse bereits sichtbar von fruhen gotischen Einflussen gepragt sind An der Ostseite befindet sich seit dem Umbau 1841 1847 eine Tur ins Turm und Kircheninnere Der obere Bereich wird von einem einfachen Gesims abgeschlossen gegenuber dem die Obergeschosse auf ihrem achteckigen Grundriss leicht zuruckspringen so dass sich hier eine flache Sockelzone zeigt nbsp Eckbundel am TurmDie Ecken der ersten Oktogongeschosses werden von Dienstbundeln begleitet die aus je drei Rundstaben bestehen und unterhalb eines die Geschosse trennenden Gesimses in einen Kleeblatt Blendbogen munden An der Nordseite befinden sich zwei dem darunterliegenden Geschoss ganz ahnliche Fenster die jedoch spitzbogige Abschlusse haben Wie das vorangegangene weist auch das zweite etwas hohere Oktogongeschoss in seinen Ecken Dienstbundel auf jedoch sind die Flachen hier mit schmalen Lanzettfenstern durchbrochen die rund zwei Drittel der Geschosshohe einnehmen Zusatzlich zu den Kleeblatt Blendbogen des vorangegangenen Geschosses zeigen die darunter liegenden Fenster ein eigenstandiges Dreipass Masswerk Das dritte Turmobergeschoss behalt die Oktogonform des Turms bei wird anstatt von Dienstbundeln jedoch von Ecklisenen gefasst Diese sind unterhalb einer durchbrochen gearbeiteten Brustung mit rotierendem Fischblasen Masswerk durch einen Dreipass Bogenfries mit Blumenansatzen verbunden Die Flachen des Geschosses sind grosstenteils in zweibahnige rundbogig abschliessende Fenster aufgelost die im oberen Bereich wieder das Motiv des Dreipass Masswerks aufgreifen Hinter der Holzverblendung der Fenster dieses und des vorangegangenen Geschosses befinden sich die Glocken und das Glockenspiel der Kirche s Ausstattung Auf dem oberen Ende der Ecklisenen sitzen unterhalb der Masswerkbrustung rein dekorative Wasserspeier die wohl der Umbauphase 1841 1847 zuzurechnen sind wenngleich sie wie anhand alterer Abbildungen feststellbar mittelalterliche Vorbilder haben Innerhalb der Brustung verjungt sich der Turm bei gleichbleibender oktogonaler Form erheblich Die Wandflachen der Laterne besitzen zu allen Himmelsrichtungen jeweils zwei rechteckige Fenster die horizontal durch ein Gurtgesims getrennt und unterhalb des Helms durch einen Fries aus Spitzbogen bekront werden Daruber erhebt sich ein steiler mit Kupfer gedeckter Spitzhelm mit Krabbenbesatz Die Turmspitze endet oberhalb eines Knaufes in einem Kreuz das eine Nachbildung des alten Chorkreuzes der alten Dreikonigskirche in Sachsenhausen ist auf dem ein Wetterhahn thront Langhaus Bearbeiten nbsp Ansicht der Kirche vom Fahrtor Dezember 2008Das Langhaus auf annahernd rechteckigem aber verzogenem Grundriss von rund 15 13 Metern entstammt im Kern etwa der Zeit zwischen 1270 und 1290 In den noch heute zu sehenden Zustand wurde es jedoch wie schon der Kirchturm erst im 15 Jahrhundert 1466 67 durch Hinzufugen der Dachgalerie uberfuhrt von geringen spateren Veranderungen abgesehen Auch wie beim Turm besteht der verputzte Teil aus Bruchstein wahrend sichtbar gelassene Teile aus Quadern von Basalt oder ab dem 15 Jahrhundert Mainsandstein gefertigt sind wobei letzterer stellenweise auch zum Ausbessern der alteren Partien aus Basalt verwendet wurde Aus Sandstein besteht auch der unterste umlaufende und oben abgefaste Sockel des Langhauses gegenuber dem der untere Teil der Aussenmauern um wenige Zentimeter zuruckspringt Die aufsteigenden Wande sind auf allen Seiten der Kirche auf dieselbe Art gegliedert Bis zum unteren Rand der drei Fenster pro Fassade findet sich keinerlei Schmuck der verputzten Flachen Auf Hohe der sichtbar als Platten von Mainsandstein gestalteten abgefasten Sohlbanke der Fenster springt die Fassade deutlich zuruck Der untere Bereich erfahrt ab hier links und rechts der Fenster seine Fortfuhrung in Strebepfeilern die nach oben hin bundig mit der vorkragenden Dachgalerie abschliessen Von den ursprunglich sicher vorhandenen Fenstermasswerken des Langhauses war schon auf der recht exakten Darstellung der Kirche durch Salomon Kleiner 1738 nichts mehr erhalten die Darstellung auf dem Plan der Stadt von Matthaus Merian 1628 lasst zumindest die Existenz solcher erahnen Die mittige Fassadenachse hat an Nord und Westseite etwas verschobene Proportionen zugunsten des unteren Bereichs fur die hier verbauten spitzbogigen Eingangsportale Dadurch haben die Fenster in der Mittelachse eine etwas geringere Hohe Auf der Sudseite enden die Strebepfeiler mangels Dachgalerie bereits auf Hohe der Fensterlaibungen und sind mit Pultdachern abgedeckt die Fassade endet hier bundig mit dem Dach Die obere Halfte der Strebepfeiler an Nord und Westseite besteht als einziges rein konstruktives Element des Aussenbaus aus sichtbar belassenem Mainsandstein Diese Massnahme der Jahre 1466 67 war ein bewusstes Gestaltungselement um eine bessere optische Verblendung mit der damals geschaffenen Dachgalerie zu erreichen die ebenfalls vollstandig in diesem Material ausgefuhrt ist Die Werksteine der Strebepfeiler sind im oberen Bereich zusatzlich mit Randleisten belegt die den Pfeilern am oberen Ende ein Dreipassmasswerk vorblenden Dieses bildet als umlaufender Bogenfries den unteren Abschluss der auf den Strebepfeilern und 23 gleichmassig verteilten Kragsteinen ruhenden Dachgalerie Sie umspannt die gesamte Nord und Westfassade und greift als Ornament rotierendes Fischblasenmasswerk auf nbsp Detail der spatgotischen Dachgalerie Dezember 2008Direkt hinter der Nordost Nordwest und Sudwestecke der Galerie befinden sich jeweils mit Masswerk durchbrochene zinnenbesetzte Turmchen auf oktogonalem Grundriss wobei der Nordwestturm etwas schmaler ausgefallen ist Einzig der Nordostturm ist ein echtes Werk der Gotik die anderen Turmchen waren ursprunglich massiv und ohne Masswerk wie es z B heute noch am Dachabschluss des Steinernen Hauses zu sehen ist Diese Anknupfung an damalige Profan und Wehrarchitektur ging erst durch die neugotische Umgestaltung 1841 1847 verloren als auch weite Teile der Dachgalerie im alten Stil aufgrund starker Verwitterungsschaden erneuert werden mussten Der gleichen Zeit entstammen auch die Wasserspeier am oberen Ende eines jeden Strebepfeilers fur die es zumindest laut alteren Abbildungen der Kirche entgegen denen des Turms keine mittelalterlichen Vorbilder zu geben scheint Hinter dem Umgang der Dachgalerie ragt jenseits des schmalen Umgangs das steile Walmdach mit Schieferdeckung auf das Langhaus und Chor uberspannt und zu allen Seiten drei ubereinander angeordnete Gaubenreihen zeigt Die nur uber eine Tur in der Sudaussenseite der Kirche zu erreichende Wendeltreppe in der Sudwestecke des Langhauses ist zugleich auch der einzige Weg in die Obergeschosse des Turms durch ein Portal hinter dem nordostlichen Eckturmchen da der Turm kein eigenes Treppenhaus im Erdgeschoss besitzt Chor Bearbeiten Der zwischen 1290 und 1300 entstandene Chor ist das am besten in seiner Originalsubstanz erhaltene Bauteil der Kirche da er im Gegensatz zum Langhaus im 15 und auch im 19 Jahrhundert kaum Veranderungen erfuhr Entsprechend sind hier noch die meisten Architekturteile wie Strebepfeiler und Fenstergewande aus dem ursprunglich verwendeten Basalt der verputzte Teil aus Bruchsteinen erbaut Der Sockel aus abgefasten Sandsteinplatten bildet wie beim Langhaus das unterste Element der horizontalen ausseren Gliederung Die vertikale Gliederung wird im Wesentlichen von den funf Strebepfeilern bestimmt die in die Ecken des Chorschlusses sowie auf der Sudseite auf halber Breite der Fassade eingestellt sind und sich auf etwa halber Hohe nach einem doppelten Gesims deutlich verjungen Ihren Abschluss bilden kleine Satteldacher mit Lilien auf den Firsten die vollplastisch in Sandstein ausgefuhrt und schon dadurch als ein Element der neugotischen Umgestaltung des 19 Jahrhunderts zu erkennen sind Insgesamt wird die Dachtraufe so um knapp anderthalb Meter uberragt Ungefahr auf einem Drittel der Hohe der Strebepfeiler bildet ein weiteres um den gesamten Baukorper verkropftes Gesims mit Hohlkehle die nachste Ebene der horizontalen Gliederung Oberhalb dieses Gesimses werden die oberen drei Viertel der Wandflachen fast vollstandig von den funf spitzbogigen Chorfenstern durchbrochen von denen sich drei auf den 3 8 Chorschluss und zwei auf die Sudseite des Chors verteilen Nur die drei Fenster des Chorschlusses besitzen ein zweibahniges Masswerk dessen Bogenfelder mit jeweils drei ineinandergestapelten Dreipassen gefullt sind Die sudlichen Fenster zeigen keinerlei Masswerk wobei unklar bleibt ob ein solches hier jemals vorhanden war Das Mauerwerk des Langhauses uberragt den Chor um knapp zweieinhalb Meter so dass der First seines ebenso schiefergedeckten allseitig abgewalmten Dachs nur wenig uber die Traufe des Hauptbaues hinausgeht Inneres Bearbeiten Langhaus Bearbeiten Das Innere der Alten Nikolaikirche lasst sich als zweischiffige gewolbte Hallenkirche charakterisieren Das nordliche Seitenschiff mit einer Breite von 4 5 Metern ist dabei wesentlich schmaler ausgefallen als das sudliche Hauptschiff mit 7 2 Metern Die uberspannenden vierstrahligen Kreuzrippengewolbe des Langhauses weisen drei Joche je Schiff auf Sie ruhen auf zwei mittigen oktogonalen Pfeilern an der Nord und Sudwand auf jeweils zwei Pfeilervorlagen sowie in den Raumecken und in der Achse der Mittelpfeiler auf einfachen Konsolauflagen der Schiffswande Optisch und auch grosstenteils substanziell entstammt der Rohbau des Langhauses im Gegensatz zum Ausseren noch der Bauphase des letzten Drittels des 13 Jahrhunderts 1466 67 kam es im Zuge des Galerieaufsatzes wie Befunde unter dem Putz andeuten zu einer teilweisen Erneuerung der Wande bis hinauf in die Gewolbekappen und teilweise auch der Gewolbe selbst 1841 1847 wurden dann fast alle Gewolbe neu aufgemauert Durch die Erschutterungen der Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs beschadigt wurden die Gewolbe zudem nach 1945 mit Beton aufgespritzt was eine genaue Datierung bis heute erschwert Die Auflagen weisen ebenso wie die Schlusssteine der Gewolbe ein reiches Programm an figurlichen und floralen Motiven auf Diese sind trotz der vorgenannten Veranderungen noch samtlich bauzeitlichen Datums Der ostliche Pfeiler zeigt stilisiertes Blattwerk der westliche ist mit schmalen funffach gezackten Blattern besetzt Die westliche Konsolauflage der Sudwand verzieren Knospenblatter die nach unten in dreifingerig angelegten Spitzen auslaufen an der ostlichen sind sie volutenartig eingerollt und mit Palmetten versehen Die Kapitelle der Nordwand thematisieren dagegen naturalistisches Laubwerk Die Konsolauflagen in der Nordost und Sudostecke zeigen Frauenkopfe die den Schlussstein tragen In der Sudwestecke tragt ihn ein kauernder Mann in der Nordwestecke ein Tier aus dessen Maul drei Zweige aufsteigen die in den Schlussstein ubergehen Der Schlussstein des ostlichen Hauptschiffjochs zeigt ein Lamm Gottes mit der Kreuzfahne das mittlere den heiligen Nikolaus in reicher Darstellung mit Mitra Stab Manipel und geschlossenem Buch vor der Brust Das westliche Hauptschiffjoch schliesst ein im Vergleich zu den ubrigen uberproportional grosser Ring mit Blatt und Rosenbesatz Im ostlichen Seitenschiffjoch findet sich eine Maske mit geoffnetem Mund zwischen plastischem Eichenlaub im mittleren eine aus Blattkranzen gebildete Rose im westlichen schliesslich uber Kreuz bzw diagonal gestellte Eichenblatter und zweige Chor Bearbeiten Zur Datierung des Innenraums des Chors ist nichts gegenuber der des Ausseren zu erganzen er befindet sich von den Betonaufspritzungen der Gewolbe nach dem Zweiten Weltkrieg s Inneres des Langhauses abgesehen noch vollig im Zustand seiner Erbauungszeit zwischen 1290 und 1300 Den Chorraum schnuren Zungenmauern vom ubrigen Kirchenraum ab wobei die nordliche Mauer etwa doppelt so lang ausgefallen ist wie die sudliche Der Scheitelpunkt des Chorbogens liegt ebenso nicht in einer Achse mit den Jochen des Langhauses wie auch der des eigentlichen Chors Ansonsten ist der Chor obwohl er das jungste Bauteil darstellt analog dem Langhaus gestaltet Auch seine zwei Gewolbe ruhen auf kelchformigen Konsolen in ungefahr halber Raumhohe die allerdings nicht weiter verziert sind Die Schlusssteine haben die Form von Bienenkorben der des vierstrahligen Vorjoches zeigt Rosenzweige der des sechsstrahligen Polygons Weinlaub Ausstattung BearbeitenAllgemein Bearbeiten nbsp Siegfried zum Paradies nbsp Katharina von WedelIm Innern ist die Steinplastik eines Schmerzensmanns von 1370 Original im Historischen Museum besonders erwahnenswert Unter den floral gestalteten Konsol und Schlusssteinen des Kreuzrippengewolbes ragt der Schlussstein des Hauptschiffjoches mit dem auf einer Wolke schwebenden hl Nikolaus im wahrsten Sinn des Wortes besonders hervor Grabplatten Bearbeiten Zwei farblich gefasste Grabplatten Epitaphe stammen aus der Zeit der Romanik Gewidmet sind sie dem 1386 verstorbenen Schultheissen Siegfried zum Paradies und seiner 1378 verstorbene Ehefrau Katharina von Wedel Die Epitaphe wurden 1840 beim Abriss der Heiliggeistkirche in die Nikolaikirche uberfuhrt Sie werden Madern Gerthener zugeschrieben der sich in Frankfurt u a als Dombaumeister und Architekt der Leonhardskirche und des Eschenheimer Turms hervortat Orgel Bearbeiten Die Oberlinger Orgel 29 ist als sogenannte Schwalbennestorgel an der Ruckwand des Kirchenschiffes installiert Sie wurde 1992 als zweimanualiges Werk erbaut und verfugt uber 23 Register Der Orgelsachverstandige der EKHN Reinhardt Menger disponierte die Orgel Wolfgang Oberlinger 30 entwarf und konstruierte das Orgelwerk sowie die Schwalbennestkonstruktion mit ihrer Brustung als Einheit Das Orgelwerk hat eine mechanische Spieltraktur und eine mechanische Registertraktur Als Besonderheit gilt das Orgelgehause mit sehr geringer Tiefe das ganzlich aus massivem Eichenholz gearbeitet ist und dadurch einen hervorragenden Resonanzkorper fur die darin befindlichen Pfeifen darstellt Um auch bei der Technik ein einheitliches Bild zu erhalten wurden samtliche technischen Teile der Orgel aus dem gleichen Eichenholz wie es fur das Orgelgehause verwendet wurde gearbeitet Die Orgel gilt mittlerweile in der Fachwelt als einer der klanglich und architektonisch schonsten und interessantesten Orgelneubauten in Frankfurt und Hessen nbsp OrgelI Ruckpositiv C g31 Gedackt 8 2 Flaut travers ab c1 8 3 Principal 4 4 Flote 4 5 Gemshorn 2 6 Terz 1 3 5 7 Quinte 1 1 3 8 Cymbel III 2 3 9 Cromorne 8 UsignoloTremulant II Hauptwerk C g310 Principal 8 11 Rohrflote 8 12 Gamba 8 13 Octave 4 14 Quinte 2 2 3 15 Superoctav 2 16 Cornet V 8 17 Mixtur IV 1 1 3 18 Trompete 8 19 Glockenspiel Pedal C f120 Subbass 16 21 Principalbass 8 22 Octave 4 23 Rauschpfeife IV 2 2 3 24 Fagott 16 Koppeln I II I P II PGlasfenster Bearbeiten nbsp Glasfenster Segnender ChristusDie Farbfenster wie die Chorfenster stammen von Lina von Schauroth 1874 1970 einer Frankfurter Kunstlerin aus der Baumeisterfamilie Holzmann Die vier Farbfenster Anbetung Flucht nach Agypten Kreuzabnahme und Segnender Christus wurden 1922 fur die Privatkapelle der Industriellenfamilie von Weinberg in Frankfurt Niederrad geschaffen wahrend des Krieges im Limburger Dom gelagert und 1951 in die Alte Nikolaikirche eingebaut Aus der Hauskapelle stammt der mittlere Teil der Fenster wahrend der obere und untere von der Kunstlerin 1951 hinzugefugt wurden Im Fenster Segnender Christus an der Westseite ist eine entsprechende Widmung fur Carl von Weinbergs Stiftung im Andenken an seine 1937 verstorbene Gattin May geb Forbes angebracht Im selben Jahr entstanden die drei Chorfenster die die vier Evangelisten naturlich und symbolisch vgl Off 4 6 8 darstellen Die Chorfenster wurden von dem Hanauer Ehrenburger Charles W Engelhard einem Enkel Philipp Holzmanns gestiftet 31 32 Glocken Bearbeiten Das Vorhandensein von Glocken ist aufgrund des Turms und der regelmassigen Gottesdienste schon seit dem 13 Jahrhundert anzunehmen Der alteste indirekte Hinweis auf die Existenz zumindest einer Glocke ist die urkundliche Erwahnung eines Glockers die in die Zeit um 1374 zu datieren ist Bei den Umbauten des 15 Jahrhunderts die auch den Turm betrafen deutet von den Schriftzeugnissen her alles darauf hin dass das alte Gelaute vor den Bauarbeiten ab und nach Abschluss dieser wieder in den Turm eingebaut wurde In den 1470er Jahren war der bei den Umbauten offenbar nicht erneuerte Glockenstuhl so baufallig geworden dass der Rat 1473 seine Stilllegung und 1475 seine Erneuerung befahl Aus den Aufzeichnungen dieser Jahre geht dann auch hervor dass das Gelaut aus wenigstens einer kleinen und zwei etwas grosseren Glocken bestand Nach der Reformation diente einzig die grosste Glocke noch einem Zweck namlich dem Einlauten des Schoffengerichts Ein Beschluss aus dem Jahre 1578 anlasslich der neuen Reformation also dem im jenen Jahr verabschiedeten neuen Stadtrecht eine neue Glocke fur eben jenen Zweck aufhangen zu lassen deutet darauf hin dass der mittelalterliche Bestand 1552 der Glockenbeschlagnahme zum Opfer fiel Der Brauch das Gericht mit der Glocke der Kirche einzulauten hielt sich noch bis etwa Anfang des 18 Jahrhunderts Im Rahmen der Wiederherstellung von 1719 bis 1721 erhielt der Turm einen neuen Glockenstuhl der im Wesentlichen bis heute erhalten ist Aus weiteren Aufzeichnungen geht hervor das 1722 wenigstens noch eine Glocke vorhanden war vielleicht die um 1578 neu gefertigte 1762 wurde sie durch eine kleinere Glocke mit 57 Zentimetern Durchmesser ersetzt die Johann Georg Schneidewind gegossen hatte Der Verbleib der alteren Glocke ist nicht mehr zu klaren Dieser Bestand blieb auch in den Wirren der Sakularisation unverandert Als man 1840 das gotische Heiliggeistspital und die zugehorige Kirche in der Saalgasse abbrach kam eine 1723 hierfur ebenfalls von der Familie Schneidewind gefertigte Glocke von 70 Zentimetern Durchmesser hinzu Zusatzlich wurde von den Gebrudern Barthel amp Mappes eine neue Glocke von 84 Zentimetern gefertigt womit sich nun drei Glocken im Turm der Alten Nikolaikirche befanden Dieses Ensemble erganzte 1897 noch eine vierte Glocke von 106 Zentimetern Durchmesser Im Ersten Weltkrieg mussten 1917 die Glocken als Metallspende abgeliefert werden Tatsachlich eingeschmolzen wurden jedoch nur die von 1897 und 1841 erhalten blieben jene des 18 Jahrhunderts Diese verblieben jedoch im Historischen Museum der Stadt und wurden 1924 abermals durch ein vollstandig neues Gelaute ersetzt Dieses basierte auf einer 1586 von Christian Klapperbach aus Mainz fur eine Kirche in Niederursel gegossenen Glocke von 73 Zentimetern erganzt durch zwei neue Glocken von 94 Zentimetern und 83 Zentimetern gefertigt von der Giesserei Rincker in Sinn Unverstandlich aus heutiger Sicht ist in diesem Zusammenhang dass man dafur offenbar aus Rohstoffmangel die kleine Glocke von 1762 opferte die bis dato als einzige originare fur die Alte Nikolaikirche gefertigte uberdauert hatte 1940 kam es im Zuge des Zweiten Weltkriegs abermals zur Beschlagnahme aller Glocken im Sinne einer Rohstoffreserve Die beiden Neuzugange aus dem Jahr 1924 wurden sofort eingeschmolzen auch die von 1586 wanderte 1942 auf den Glockenfriedhof erhielt jedoch die hochste Schutzklasse Sie uberstand den Krieg tatsachlich unbeschadet und kehrte 1948 nach Frankfurt am Main zuruck Da man sich fur ein vollig neues Gelaute entschloss wurde sie dem Historischen Museum ubergeben wo sie zu der ebenfalls einst in der Alten Nikolaikirche schlagenden Glocke von 1723 in den Keller des Bernusbaus kam Dieser war jedoch aufgrund der Kriegszerstorungen bis zum Neubau des Museums Anfang der 1970er Jahre offenbar nur hochst notdurftig gesichert Eine Revision im Januar 1972 stellte sie letztmals als vorhanden fest Anfang Marz entdeckte man die Spuren eines Einbruchs bei der die Glocken zerschlagen und grosstenteils entwendet wurden Der Vorgang bleibt bis heute unaufgeklart 1956 erhielt die Alte Nikolaikirche ein vollkommen neues Gelaut aus vier Glocken das bis heute unverandert geblieben ist Bedingt durch den schlanken Turm sind sie relativ klein und klingen in ein bis zweigestrichener Tonlage Sie wurden von der Glocken und Kunstgiesserei Rincker in Sinn gegossen wiegen zusammen 1319 Kilogramm und sind mit ihrem Vierklang Griesbacher sches Idealquartett oder Parsifal Motiv auf das Frankfurter Stadtgelaute abgestimmt Die nachstliegenden im Zusammenspiel am besten vernehmbaren Glocken lauten im Dom in der Paulskirche und in der Leonhardskirche Nr Name Nominal HT 1 16 Masse kg Durchmesser mm Inschrift 1 Versohnungsglocke gis1 3 584 1006 Lasset euch versohnen mit Gott 2 Kor 5 20 2 Christusglocke h1 0 0 3 351 847 Einer ist euer Meister Christus Mt 23 10 3 Dankesglocke cis2 2 238 752 Das ist ein kostlich Ding dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen du Hochster Ps 92 2 4 Gebetsglocke e2 0 0 3 146 634 Wenn ich dich anrufe erhorst du mich und gibst meiner Seele grosse Kraft Ps 138 3 Carillon Bearbeiten nbsp CarillonUber die Glocken hinaus besitzt diese Kirche seit 1939 ein harmonisches Glockenspiel Das heutige Glockenspiel wurde 1957 gegossen und 1959 und 1994 auf insgesamt 47 Glocken erweitert Es deckt den Tonumfang von g1 bis c5 ab davon c2 bis c5 chromatisch ab Die Glocken wiegen zusammen 3 500 kg wobei die grosste von ihnen allein 560 Kilogramm schwer ist Es ist taglich dreimal um funf Minuten nach der vollen Stunde um 09 05 12 05 und 17 05 Uhr zu horen Dabei werden programmgesteuert zwei Melodien abgespielt ein Kirchen und ein Volkslied Das geschieht uber elektromagnetische Hammer die in einer bestimmten Reihenfolge aussen an die Glocken schlagen Auf dem Glockenspiel kann man aber auch uber eine Klaviatur und Pedale wie auf einer Orgel andere Melodien spielen Solche Konzerte finden im Allgemeinen nur zu besonderen Anlassen statt Hier schlagen Kloppel gegen die Glocken Erwahnenswertes BearbeitenNachts sind Kirche und Turm angestrahlt so dass sich fur den ganzen Platz des Romerbergs ein harmonisches Bild zusammen mit dem Romer und der historischen Hauserzeile auf der anderen Seite ergibt Von der Dachgalerie ertonen zur Adventszeit wenn der Weihnachtsmarkt sich uber den darunterliegenden Romerberg ausbreitet ofter Konzerte eines Posaunenchors Nikolausbrunnen Bearbeiten nbsp Ehemaliger neuer Nikolausbrunnen Mitte 19 Jahrhundert1436 wird erstmals ein Brunnen vor der Alten Nikolaikirche der Nikolausbrunnen erwahnt In Merians Stadtplan von 1628 wird er als halbrunder Ziehbrunnen dargestellt der direkt an die Kirche angebaut ist Nachdem der Brunnen stark verrottet war wurde 1773 ein Neubau beschlossen Die Brunnenmeister Georg Gottfried Kramer und Peter Friedrich Passavant konnten die Kosten des Brunnens von 516 Gulden und 36 Kreuzer von den Brunnennachbarn schnell einwerben und beauftragten den Steinmetz Joh Leonh Arzt mit dem Bau des Brunnens Der neue Nikolausbrunnen der am 1 November 1774 eingeweiht wurde war ein Pumpenbrunnen der frei vor der Kirche stand 1818 war der Brunnen erschopft und musste vertieft werden In der Stadtansicht von Friedrich Wilhelm Delkeskamp aus dem Jahr 1864 findet sich der Brunnen nicht mehr Er muss vorher abgerissen worden sein 33 Siehe auch Liste von Brunnen in Frankfurt am MainLiteratur BearbeitenWerner Becher Alte Nikolaikirche Frankfurt 2 Auflage Schnell amp Steiner Regensburg 2000 ISBN 3 7954 5946 X Schnell amp Steiner Kunstfuhrer Nr 2197 Werner Becher Roman Fischer Die Alte Nikolaikirche am Romerberg Studien zur Stadt und Kirchengeschichte Studien zur Frankfurter Geschichte 32 Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 7829 0419 2 Konrad Bund Hrsg Frankfurter Glockenbuch Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1986 ISBN 3 7829 0211 0 Wolf Christian Setzepfandt Architekturfuhrer Frankfurt am Main Architectural Guide 3 Auflage Dietrich Reimer Verlag Berlin 2002 ISBN 3 496 01236 6 S 2 deutsch englisch Hans Stubenvoll Die Alte Nikolaikirche 2 Auflage Munchen Berlin 1975 Grosse Baudenkmaler Heft 206 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Nikolaikirche Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kirchengemeinde u a mit Baugeschichte und Fuhrung Bild und Disposition der Oberlinger Orgel Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ev Alte Nikolaikirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Beispielsweise Anton Kirchner Geschichte der Stadt Frankfurt am Main Erster Theil Commission der Jagerischen und Eichenbergischen Buchhandlungen Frankfurt am Main 1807 S 93 oder Georg Ludwig Kriegk Geschichte von Frankfurt am Main in ausgewahlten Darstellungen Heyder und Zimmer Frankfurt am Main 1871 S 96 Johann Friedrich Bohmer Fontes rerum Germanicarum Band 3 Martyrium Arnoldi Archiepiscopi Moguntini und andere Geschichtsquellen Deutschlands im zwolften Jahrhundert Cotta Stuttgart 1853 S 211 Die fehlerhafte Einschatzung des Alters wurde erstmals 1562 vom Frankfurter Dekan und Historiker Johannes Latomus ausgesprochen und bis ins 20 Jahrhundert unkritisch in den Grossteil der Literatur ubernommen vgl Richard Froning Frankfurt Chroniken und annalistische Aufzeichnungen des Mittelalters Verlag Carl Jugel Frankfurt am Main 1884 S 69 u 78 sowie Otto Stamm Der konigliche Saalhof zu Frankfurt am Main Sonderdruck aus den Schriften des Historischen Museums Frankfurt am Main XII Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1966 S 12 14 Carl Wolff Rudolf Jung Die Baudenkmaler von Frankfurt am Main Band 1 Kirchenbauten Selbstverlag Volcker Frankfurt am Main 1896 S 34 Zitat Die Nicolai Kapelle war auf koniglichem Grund und Boden erbaut worden wohl um als Ersatz der alten Hofkapelle im benachbarten Saalhofe bei Ueberschwemmungen zu dienen oder weil die letztere aus Mangel an Raum dem gottedienstlichen Bedurfnisse der koniglichen Beamten und des auf den Zusammenhang mit dem Konigspalaste angewiesenen Theiles der Bevolkerung nicht mehr genugte Stamm Saalhof S 50 53 rezente dendrochronologische Untersuchungen der Saalhofkapelle die erhaltene Holzteile auf 1208 datieren haben Stamms Aussagen nochmals bestatigt Otto Stamm Gab es in Frankfurt am Main eine staufische Pfalz In Fundberichte aus Hessen Bd 19 20 Selbstverlag des Landesamtes fur Denkmalpflege Hessen und Bonn Wiesbaden 1980 S 819 842 Michael Mathias Archaologische Ausgrabungen In Die Alte Nikolaikirche am Romerberg Studien zur Stadt und Kirchengeschichte Studien zur Frankfurter Geschichte 32 Frankfurt am Main Verlag Waldemar Kramer 1992 ISBN 3 7829 0419 2 S 28 u 30 Roman Fischer Die Nikolaikapelle im Mittelalter In Die Alte Nikolaikirche am Romerberg Studien zur Stadt und Kirchengeschichte Studien zur Frankfurter Geschichte 32 Frankfurt am Main Verlag Waldemar Kramer 1992 ISBN 3 7829 0419 2 S 84 85 88 u 89 der Autor des vorgenannten Werks schliesst sich damit einer alteren Theorie von Fritz Arens an da sie die Frage nach Bauzeit Bauherrn und Zweckbestimmung zufriedenstellend beantwortet und uberdies den Vorteil geniesst dass sie mit den archaologischen Befunden im Einklang steht Dazu passe auch das Nikolauspatrozinium der Kapelle fur das es fur Pfalz und Burgkapellen der Stauferzeit zahlreiche Beispiele gabe Fischer S 85 Fischer S 94 u 95 Johann Friedrich Bohmer Friedrich Lau Urkundenbuch der Reichsstadt Frankfurt Band I 794 1314 J Baer amp Co Frankfurt am Main 1901 1905 S 120 u 121 Urkunde Nr 252 24 September 1264 Bohmer Band I 794 1314 S 147 u 148 Urkunde Nr 296 Mai 1270 Markus Grossbach Die bauliche Entwicklung bis zum Ausgang des Mittelalters In Die Alte Nikolaikirche am Romerberg Studien zur Stadt und Kirchengeschichte Studien zur Frankfurter Geschichte 32 Frankfurt am Main Verlag Waldemar Kramer 1992 ISBN 3 7829 0419 2 S 57 59 64 67 71 u 72 a b Fischer S 88 u 89 Grossbach S 60 63 67 70 71 u 72 Fischer S 83 vgl hierzu auch Achilles Augustus von Lersner Der weit beruhmten Freyen Reichs Wahl und Handels Stadt Franckfurt am Main Chronica Erstes Buch Selbstverlag Frankfurt am Main 1706 S 20 sowie Froning S 76 Grossbach S 66 u 67 Bohmer Band I 794 1314 S 307 u 308 Urkunde Nr 618 30 Oktober 1292 Grossbach S 63 64 u 70 72 Stamm Saalhof S 6 nach der Urkunde bei Heinrich Reimer Hessisches Urkundenbuch Abteilung 2 Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau Band 1 Hirzel Leipzig 1891 Nr 609 Bohmer Band I 794 1314 S 359 u 360 Urkunde Nr 721 31 Dezember 1297 Herrmann von Koln ein Frankfurter Burger vermacht der fabrica der Nikolaikapelle drei Pfund Heller Fischer S 101 u 102 Bohmer Band I 794 1314 S 483 Urkunde Nr 935 24 September 1310 Grossbach S 72 Fischer S 89 Vor 1331 ein Laurentius Altar Bohmer Band II 1314 1341 S 305 308 Urkunde Nr 412 20 Juni 1331 Siegfried Rimp zur Landskrone und seine Frau Ida stiften in ihrem Testament eine Ewiggult von 10 Pfund Heller jahrlich welche einem bereits bestehenden Altar in der Nikolaikapelle zugeschlagen wurde Johann Georg Battonn Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main Band IV Verein fur Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main Frankfurt am Main 1866 S 123 hier wird der durch die Stiftung von 1331 nur in seiner Existenz bestatigte Altar durch ein Zitat aus dem Liber Iurium des Domdekans und Chronisten Johannes Latomus 1543 1598 namentlich benannt der fur diese Information wiederum aus den Buchern des Bartholomausstifts schopfte Hans Lohne Frankfurt um 1850 Nach Aquarellen und Beschreibungen von Carl Theodor Reiffenstein und dem Malerischen Plan von Friedrich Wilhelm Delkeskamp Blatt J11 12 Frankfurt am Main Verlag Waldemar Kramer 1967 Angabe aus Frankfurter Kirchenkalender fur die evangelischen Gemeinden Grossfrankfurts 1938 Oberlinger GmbH Neue und historische Orgeln In oberlinger eu Abgerufen am 8 September 2009 Oberlinger Architekten Dipl Ing Wolfgang Oberlinger In oberlinger architekten de Abgerufen am 8 September 2009 Turen offnen sich Die Alte Nikolaikirche Romerberg Frankfurt am Main Kirchenfuhrer der Ev luth St Paulusgemeinde Lina v Schauroth 1984 S 10 Heinz Schomann Die alten Frankfurter Brunnen 1981 ISBN 3 88184 022 2 S 44 45 Historische Kirchen in Alt Frankfurt Kaiserdom St Bartholomaus Alte Nikolaikirche Leonhardskirche Karmeliterkloster Paulskirche Dominikanerkloster Liebfrauenkirche Katharinenkirche Peterskirche Dreikonigskirche DeutschordenskircheEhemalige Kirchen Allerheiligenkapelle Antoniterkirche Barfusserkirche Deutsch reformierte Kirche Franzosisch reformierte Kirche Heiliggeist Kirche Johanniterkirche Weissfrauenkirche 50 109972222222 8 6823611111111 Koordinaten 50 6 35 9 N 8 40 56 5 O Normdaten Geografikum GND 4284880 5 lobid OGND AKS LCCN n92115245 VIAF 242666233 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Nikolaikirche amp oldid 238699221