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Dieser Artikel behandelt die Kirche in Frankfurt am Main Neue Nikolaikirche ist auch eine Bezeichnung der Hamburger Hauptkirche St Nikolai Die evangelische Neue Nicolaikirche im Frankfurter Stadtteil Ostend wurde im Jahr 1909 eingeweiht und nach Kriegszerstorung 1959 weitgehend neu wieder aufgebaut Sie ist nach der ursprunglichen Gemeindekirche der Alten Nikolaikirche benannt Neue NicolaikircheOstfassadeInhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Beschreibung und Entwicklung 3 Ausstattung und Gelaut 4 Literatur 5 WeblinksVorgeschichte BearbeitenAls Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts im Frankfurter Stadtgebiet aus der Lutherischen Stadtgemeinde sechs neue evangelische Kirchengemeinden gebildet wurden wurde der Alten Nikolaikirche am Romerberg ein Gemeindegebiet im Frankfurter Ostend zugeordnet das von der ostlich der Kirche gelegenen Fahrgasse bis zum weit im Osten Frankfurts gelegenen Riederwald reichte Die Kirche lag ca 350 Meter westlich ausserhalb des Gemeindegebiets Das ostliche Gemeindegebiet im Riederwald war sogar uber 4 Kilometer vom Kirchengebaude entfernt Daher und aufgrund der grossen Zahl der Gemeindeglieder entstand der Wunsch nach einer eigenen neuen Kirche Inmitten des grunderzeitlichen Quartiers wurde das Grundstuck Rhonstrasse Ecke Waldschmidtstrasse hierfur vorgesehen Beschreibung und Entwicklung BearbeitenDie Nicolaikirche entstand nach Planen der Karlsruher Architekten Curjel amp Moser im Stil der Neoromanik Das machtige Gebaude hatte als Grundform ein Kreuz mit gleich langen Armen Der markante quadratische vierzig Meter hohe Glockenturm weist mit seiner Saulengalerie klassizistische Gestaltelemente auf Der Innenraum war reich ausgemalt und mit Jugendstilelementen verziert Die Glasfenster gestaltete Otto Linnemann aus Frankfurt im Jahr 1909 Im Zweiten Weltkrieg wurde im Oktober 1943 das Kirchenschiff bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main durch Fliegerbomben zerstort Der ubrig gebliebene Kirchturm wurde 1954 instand gesetzt Er steht unter Denkmalschutz Das Kirchenschiff wurde von dem Architekten Hans Bartolmes neu gebaut Ahnlich wie auch bei der Epiphaniaskirche wurde der bestehende Turm in die Neukonzeption einbezogen Auf den alten Grundriss wurde auf Wunsch der Gemeindevertretung zugunsten eines rechteckigen Baukorpers verzichtet Zusammen mit dem Gemeindesaal und dem Pfarrhaus bildet das Ensemble einen dreiseitig umschlossenen Hof Bartholmes konzipierte eine Basilika mit einem asymmetrischen Querschnitt Das sudliche Seitenschiff setzt weit unter der Traufe des Hauptschiffes an sodass eine Obergadenwand entsteht Auf der Nordseite hingegen schliesst das Seitenschiff auf gleicher Hohe wie das Mittelschiff an Die Asymmetrie zeigt sich auch bei dem Satteldach dessen Traufen unterschiedlich hoch sind Die Aussenwande bestehen uberwiegend aus farbigen Betonsteinen einem Novum zur damaligen Zeit Die Obergadenwand uber dem Seitenschiff ist verputzt und mit acht trapezformigen Fenstern versehen Das sudliche Seitenschiff selbst wird durch ein Fensterband unterhalb der Traufe belichtet Auf der gegenuberliegenden nordlichen Turmseite ist die Langswand durch schrag auskragende vertikale schlanke Fenster gegliedert Der Haupteingang befindet sich im Osten Daruber ist ein Relief des Bildhauers Albrecht Glenz angebracht das Jesus mit seinen Jungern auf dem See Genezareth zeigt Der Innenraum ist durch Betonrahmen als wesentliche Konstruktionselemente gegliedert Im nordlichen Seitenschiff ist eine Empore angeordnet sodass es hinsichtlich seiner Proportionen mit dem niedrigen sudlichen Seitenschiff korrespondiert Dadurch treten beide Seitenschiffe optisch zuruck Unter der Empore am Ubergang des nordlichen Seitenschiffs zum Chor ist eine Tageskapelle durch Glaswande abgeteilt Ausstattung und Gelaut BearbeitenDie Atmosphare des Innenraums wird in besonderer Weise von den Buntglasfenstern bestimmt die Hans Heinrich Adam gestaltete und von Karl Jorres ausgefuhrt wurden Der Altarraum ist durch ein wandhohes Fenster gepragt das nach einem Kirchenlied als Morgenglanz der Ewigkeit bezeichnet wird Die ubrigen acht Fenstermotive in der Obergadenwand sind figurlich und erzahlen von der Konigsherrschaft Christi Die beiden jeweils ausseren Fenster beziehen sich auf das Gesetz und die Propheten Mose David Jesaja und Johannes der Taufer sowie auf die Verkundigung durch die Apostel und Bekenner Petrus Paulus St Nikolaus und Martin Luther Die vier mittleren Fenster zeigen das Leben und Wirken Christi Stillung des Sturms Jesus vor Pontius Pilatus Christi Himmelfahrt Jesus als Weltenretter Vom Architekten stammen die Entwurfe fur den Altar die Leuchter das Taufbecken und das Lesepult Der Altar und das Taufbecken bestehen aus dunklem Lahnmarmor Die Bildhauerin Kate Mobius schuf die keramischen Reliefs an der Kanzel die die vier Evangelisten darstellen Das Altarkruzifix fertigte Albrecht Glenz an Die Orgel auf der ostlichen Empore uber dem Haupteingang mit 34 Registern auf drei Manualen und Pedal wurde 1959 von Werner Bosch Orgelbau gebaut Nach einem Umbau und einer Umstellung der Disposition sind heute von den drei Manualen zwei mit voneinander unabhangiger Schwellwerks Funktion versehen Die vorhandene Setzeranlage mit 32 Setzerebenen wurde 2016 gegen eine moderne Setzeranlage mit 10 000 Setzerebenen ausgetauscht Von den vier Glocken stammt die kleinste aus dem Jahr 1909 die drei grosseren Glocken wurden 1956 von der Glocken und Kunstgiesserei Rincker gefertigt Von den vier aus dem Einweihungsjahr 1909 stammenden Glocken mussten zu Kriegszwecken im Ersten Weltkrieg drei abgegeben werden die erst 1924 wieder ersetzt werden konnten Diese drei neuen Glocken mussten fur den Zweiten Weltkrieg als Metallspende des Deutschen Volkes auch wieder abgeliefert werden Erst 1956 als das Kirchengebaude immer noch nicht neu aufgebaut war wurden die Glocken wieder erganzt Die vier Glocken erklingen in den Tonen cis e fis a einem sogenannten Parzival oder Idealmotiv Literatur BearbeitenJoachim Proescholdt Jurgen Telschow Frankfurts evangelische Kirchen im Wandel der Zeit Frankfurter Societatsverlag 2011 ISBN 978 3 942921 11 4 Kirchenvorstand der Evangelisch Lutherischen St Nicolai Gemeinde Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main Hrsg Hundert Jahre Neue St Nicolai Kirche Frankfurt am Main Evangelischer Regionalverband Frankfurt am Main Schriftenreihe Nr 31 Juni 2009 ISBN 978 3 922179 45 0 ISSN 0344 3957 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neue St Nicolaikirche Frankfurt am Main Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Nicolaigemeinde Glockenklange der Nicolaikirche Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ev Nicolaikirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen50 1162 8 70717 Koordinaten 50 6 58 3 N 8 42 25 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neue Nicolaikirche amp oldid 233263654